b. Seite — Nr. 262
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"
Mittwoch, den 8. November 1838
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versklavten Böller wahre Riesensummen verdient werden können. Die Vergangenheit Hore-Belishas gibt die eindeutige Gewähr dafür, daß er sich auch auf diesem Erbist als gleich großer Meister betätigen wird, als der er mit die Verantwortung für den Kriegsausbruch trägt.
Hore-Belisha, sein Vater hieß noch Horeb-Elisha, hat, wie es sich für einen volitisierenden Juden gehört, eine durch gesinnungsmäßige Skrupellosigkeit gekennzeichnete Laufbahn hinter sich. Schiebend und geschoben, die Parteien und Cliquen wechselnd wie ein Hemd, findet er sich eines Tages schon in für England verhältnismäßig jungen Jahren als Verkehrsminister wieder. Ein fettes Geschäft aus jenen Jahren überstrahlt alles andere: Unter erheblicher geschäftlicher Mitwirkung des Herrn Ministers entstehen in ganz London Verkehrssäulen, die den Namen des Ministers tragen. Die politische Rolle, die er als langjähriges Unterhaus-Mitglied spielt, sichert ihm in den Jahren seiner größten Geschäfte eine entsprechende Wirkung auf die, die er betrügen will.
Dem englischen Blatt „Action" verdanken wir nähere Einzelheiten über die skrupellose Geschäftemachern des jetzigen jüdischen Kriegsministers. Sie verdienen unsere Beachtung, weil aus ihnen einmal mehr hervorgeht, mit welch moralischen Qualitäten wir es bei diesem prächtigen Aushängeschild des internationalen Judentums zu tun haben.
Das für die Bildung von Aktiengesellschaften aus Gründen der Schein-Weltkonjunktur so glänzend geeignete Jahr
1928 — alle kleinen Sparer wollten durch spekulative Anlage ihres Vermögens Mitverdiener werden — sah Leslie Hore-Belisha in finanzielle Verbindung treten mit der Firma Ladenburg L Co., Handelsbankiers in Londons City. Er wurde Direktor zahlreicher Ladenburg-Gesellschaften und brachte den für die kleinen englischen Sparer traurigen Rekord zustande, allen unter seiner Leitung stehenden Unternehmen ein klägliches Ende zu bereiten. Im einzelnen machten folgende Firmen unter maßgebendem Einfluß des heutigen englischen Kriegsministers pleite:
„City and Provinzial Trust, Ltd." Oktober 1928 gegründet, 100 000 Pfund Aktienkapital. Nach 13monatigem Bestehen erfolgte der Pleiteknall. Die Aktionäre erhielten für jede 5-Schilling-9-Pence-Aktie ganze 2>L Pence aus- j gezahlt, verloren also ihre Einlagen fast ganz. Hore-Belisha hatte in einem Gründungs-Werbeprospekt mit „reinem > Gewissen angekündigt, daß die Gesellschaft in der Lage sei, > sehr gewinnbringende Geschäfte zu tätigen". s
„Turners Automaten-Apparate", deren Präsident der ! wendige Jude war, ist auch eine Gründung im gleichen Monat Oktober 1928 gewesen. Der totale Kapitalverlust, der s innerhalb von 17 Monaten erfolgte, war das Gegenteil von dem von Hore-Belisha versprochenen Minimugewinn von s 100 000 Pfund jährlich. In 17 Monaten ein Kapital von ; 250 000 Pfund bis auf fast 6000 Pfund zu verpulvern, das ! bringen eben nur gewissenlose Juden fertig. ^
Aehnliche Riesenpleiten erlebten die im November 1925 ! gekündete „Anby-Sag Parent L Co. Ltd.", die im Januar i
1929 ins Leben gerufene „Einsteins Elektro Chemical Pro
testes, Ltd.", der Konzern „Martimers (London) Ltd." und s und „Antwerp Oil Wharvers, Ltd.". In allen Gesellschaften S hatte Höre führende Posten inne. Gewissen- und verant- s wortungslos schied er aber in allen rechtzeitig aus den Ge- ! sellschaften aus und entzog sich so der Verantwortung. An ; der Weste des Herrn Ministers klebt das Geld von taufen- s den kleinen englischen Sparern. s
Damals betrog er nur Tausende, heute betrügt er Mil- i lionen, das ganze englische Volk. Für die Herrscherziele und ! das Geschäft der jüdischen Plutokratie, deren vornehmer Re- ' Präsentant Hore-Velijha ist, werden die Söhne Albions wider alle Vernunft in den Krieg getrieben. Aus ihrem § Blut wird das Geschäft, auf das das Judentum in allen Ländern lauert, erblühen. Im Endziel wird sich aber auch Hore-Belisha verrechnet haben; denn das Deutschland, dem die jüdischen Parasiten und Kriegshetzer den Krieg erklärt ' haben, ist ein anderes als das Deutschland, das Seiner Majestät des englischen Königs jüdischer Kriegsminrster , als Student vor dem Weltkrieg in Heidelberg erlebte und s für das er einmal schwärmte. i
Nicht Nachlassen
in der Bekämpfung der Obstbaumschädlinge Legt Klebgürtel an!
Vaden
Schonach, 6. Nov. Am 2. November waren es 60 Jahre her, daß Mathias Rosenfelder bei der Firma I. Burger Söhne eintrat. Als löjährrger Junge kam er von seinem Heimatort Oberbrechtal nach Schonach in das Werk, wo er nun seit 60 Jahren auch heute noch als Mechanikermeister in voller Rüstigkeit arbeitet.
Sulzbach (Baden), 6. Nov. (Zusammenstoß.) Eisendreher Wilhelm Leib von hier fuhr mit seinem Motorrad durch die Bergstraße. Auf dem Sozius saß der verheiratete Tüncher Alfred Mades. Der Motorradlenker stieß unterwegs mit einem Pferdefuhrwerk derart zusammen, daß sie beide schwer verletzt wurden. Leib ist kurz nach Einlieferung ins Krankenhaus gestorben; der Zustand des Mades ist bedenklich.
Frankenthal, 6. Nov. (Feierabendhaus.) Frankenthal wird am Dienstag mit einer größeren Feier das neue Feierabendhaus seiner Bestimmung übergeben. Es ist in einjähriger Handwerksarbeit entstanden, ungeachtet der Wirren der Zeit und unbeschadet der Tatsache, daß sich in 70 bis 80 Kilometer Entfernung die Front hinzieht. Nach dem Eautheater in Saarbrücken besitzt dieser neue Bau in der Saarpfalz die größte Bühne. Die Bevölkerung der Stadt hat zwei Platzmieten mit 1600 Besuchern sofort nach Zeichnungsauflage abgenommen. Das Feierabendhaus hat 800 Sitzplätze.
Ludwigshafen a. Rh., 6. Nov. („S chwein" auf der Jagd.) Die Jagdgesellschaft Kuhn erlegte am Samstag bei einer Treibjagd im Jagdrevier Nürnberger Wald sieben Schwarzkittel, darunter einen Keiler von zwei Zentnern. Auf tannengrüngeschmücktem Wagen wurden die Beutestücke nach Ludwigshafen geschafft.
Pirmasens, 6. Nov. (Der Zug zur Stadt.) Wie überall im Grenzgebiet sucht das Wild auch hier immer mehr die Stadtnahe. So wurden z. B. auf der „Krummen Steig" am hellichten Tage 27 Sauen gesehen.
Buntes Allerlei
Der Schutzkeller war schon da!
2n Dörd'recht, Holland, waren einige Arbeiter damit beauftragt worden, im Hofraum eines ehemaligen Hospitals einen bombensicheren Luftschutzkeller anzulegen. Bei den Erdarbeiten stieß man auf ein Gewölbe, von dem man bisher nichts gewußt hatte. Der unterirdische Raum war bis oben hin mit Master gefüllt. Man pumpte ihn aus und stellte fest, daß nur noch einige bauliche Verbesterungen nötig waren, um einen vorbildlichen Schutzkeller zu besitzen. Das unterirdische Gewölbe ist vermutlich schon über 600 Jahre alt. 2m Jahre 1303 befand sich an dieser Stelle das sogenannte „Heilige Geist- usid Pesthaus", in dem die Pestkranken verpflegt wurden.
Note Ameisen als Paprika-Gewürz
Ueber den Geschmack läßt sich am wenigsten streiten. Was dem einen ganz ausgezeichnet mundet, lehnt der andere mit Widerwillen ab. Die wilde Heuschrecke, das Leibgericht Johannes des Täufers, wird noch heute in Algier in Rum und Mehl gewälzt und in Fett gebraten und leidenschaftlich gegessen. 2n Mexiko wird eine rote Ameise anstatt Paprika als Gewürz verwendet. Die Chinesen vermischen die Puppen des Seidenspinners mit Eigelb und braten sie in Fett. Dort ist auch die Alligatorsuppe beliebt. Haifischslossen benutzen sie für Majo- naisen. Das Mcertier, die Seegurke zu verspeisen, würde uns auch nicht gerade appetitlich erscheinen, wenn wir diese schrecklichen Biester vor uns sehen würden. Aber den Indern schmecken sie gut. Nilpferdfleisch, Kamel- und Klapperschlangenbraten genießt man gern in Nordamerika, und auch eine gedünstete Löwenkeule soll recht gut schmecken! Den Seetang als Gemüse zu bereiten, kandierte Veilchen und Mus aus Rosenblättern erscheint auch nicht gerade für jeden das richtige. Trotzdem werden die Gerichte in verschiedenen Zonen als Leckerbisten verspeist.
ISjähriger erschießt 15jährige Braut
Ein ländliches Liebesdrama trug sich in der kleinen südfranzösischen Ortschaft Grassac zu. Zwischen zwei Nachbarskindern, einem Jungen und einem Mädel, hatte sich von früh an ein herzliches Freundschaftsverhältnis entwickelt. Der jetzt 19 Jahre alte Pvon betrachtete die 15jährige Denise bereits als seine Braut und war fest entschlossen, sie früher oder später zu beiraten. Aber Deniie mackite ibm einen Strich durch die Rcch-
I nung, denn sie wandte offensichtlich fett einiger Zeit ihre Neigung einem anderen zu. Unlängst kam es zu einer heftigen , Auseinandersetzung, in deren Verlauf der stürmische Liebhaber seine jugendliche Braut aufforderte, sich öffentlich mit ihm zu verloben und die andere Beziehung zu lösen. Das Mädchen erklärte ihm bei dieser Gelegenheit, daß es ihn nicht mehr liebe und den anderen heiraten würde. Von Schmerz und Eifersucht erfüllt stürzte der abgewiese'ne Freier davon, entwendete seinem Vater einen Revolver und schoß kurz darauf das Mädchen, dem er am Gartenzaun aufgelauert hatte, nieder. Dann schoß er sich selbst eine Kugel durch den Kopf. Die Fünfzehnjährige liegt in hoffnungslosem Zustande darnieder.
Sport
Württemberg — Baden am nächsten Sonntag. Der kommende Fußball-Sonntag steht im Zeichen des Reichsbundpokalspieles zwischen Württemberg und Baden, das in Stuttgart ausgetragen wird und zu dem beide Gaue ihre zur Zeit stärksten Mannschaften aufbieten.
In dem Leipziger Radballturnker, das der Vorbereitung auf die Deutsche Meisterschaft diente, setzten sich unter den 16 Mannschaften der Reichsklasse die Chemnitzer Diamantleute Schulz/ Hichardt durch. Die beiden Chemnitzer gewannen in der Endrunde alle ihre Spiele und verwiesen die Brüder Simeth (Leipzig), das Weltmeisterpaar Koeping/Schnoor (Hamburg) und die beiden jungen Konftanzer Kaiser/Stöckle auj die Plätze.
Gefreiter Harbig
Start für den großen SieL
NSK. Als bei einem der letzten der rasch beliebt gewordenen Wehrmachts-Wunschkonzerte des deutschen Rundfunks unter vielen Namen auch der des Gefreiten Harbig fiel, wurden bei Tausenden sportbegeisterter Hörer Erinnerungen geweckt. Erinnerungen an eine Zeit, die eigentlich noch gar nicht so weit zurück- Tiegt und die doch unter dem grogen Geschehen der letzten beiden Monate schnell verblaßte.
Spielte nicht da ein Harbig im deutschen Sport eine wichtige, ja vielleicht die bedeutendste Rolle? Nannten nicht die Zeitungen in dicken Schlagzeilen bewundernd seinen Namen? Und war es nicht gerade der Rundfunk, der die Taten eines Sportlers namens Harbig in spannenden Uebertragungen mitcrleben ließ?
Jetzt hörte man ihn wieder, den Namen Harbig. Diesmal allerdings nicht den wohlvertrauten Zweiklang Harbig-Deutsch- land, der so oft in den Monaten Juli und August durch den Aether von den Mikrophonen der berühmtesten Kampfstätten Europas zu den Ohren von Millionen von Sportfreunden getragen wurde. Diesmal sprach der Sprecher nicht von Rudolf Harbig und von den überragenden Weltrekorden, die dieser vor wenigen Monaten erst den Amerikanern und Engländern entrissen hat. Er sagte nur: „Der Gefreite Harbig hat von der ; Westfront einen Wunsch geäußert. Wir wollen ihm eine besondere Ueberraschung bereiten."
Und dann wurde durch die mitreißende Schilderung des Funk- bcrichters noch einmal jener gewaltige 800-Meter-Lauf lebendig, der beim Länderkampf Deutschland und Italien in Mailand zwischen den beiden schnellsten Läufern dieser Strecke, dem Italiener Mario Lanzi und dem Deutschen Rudolf Harbig, einen sport- historischen Kampf und einen neuen, kaum für möglich gehaltenen Weltrekord des Deutschen gebracht hatte.
Heute trägt derselbe Harbig als Gefreiter den grauen Ehrenrock des Soldaten und steht wie Hunderttausende der sportlich tüchtigen deutschen Jugend in selbstverständlicher Pflichterfüllung an der Front. Vor wenigen Monaten noch schien es ihm das höchste Ziel, auf den für 1940 in Helsinki geplanten Olympischen Spielen für sein Vaterland den Sieg im 800-Meter-Lauf zu erringen, den ihm wohl niemand hätte streitig machen können. Es wäre^ der erste olympische Laufsieg eines Deutschen überhaupt gewesen. Nun ist ihm ein noch größeres Ziel gesteckt worden: Mit seinem Leben dafür einzustehen, daß die Zukunft unseres Volkes ein für allemal gesichert ist. —z
Hettevss
„Alfred, ist der Schmuck auch echr, den du mir geschenkt hast?"
„Er ist so echt wie deine Liebe!"
„Und da verlangst du von mir, daß ich so etwas tragen soll?"
„Na, Fräulein Frohwein, wo fehlt es denn?"
„Ach, Herr Doktor, das Reißen. Ich kann meine Arme kaun, über den Kopf bringen, und mit den Beinen ist es genau so."
»MMer« für einsame Soldaten
Eine Aktton der Reichsfrauenführung
Die Reichsfrauenführung hat eine Aktion zugunsten der einsamen Soldaten eingeleitet, jener Männer im feldgrauen Rock, , die keine Verwandten in der Heimat haben, und die dennoch . ebenso auch aus der Heimat betreut werden sollen wie ihre s Kameraden mit Familie. Wie in einem ersten Zwischenbericht s bekanntgegeben wird, konnten bisher schon über 2000 Anschriften einsamer Soldaten durch die Neichsstelle des Deutschen Frauenwerks an Volksgenossen in der Heimat vermittelt werden. Viele Briefwechsel haben sich angebahnt und in manchen einsamen Unterständen, zu manchen fernen Wachtposten brachte ein Heimatbrief von unbekannter Hand unerwartete Freude. Immer weitere Kreise zieht die Feldoost- s Vermittlung, immer höher häufen sich in den Räumen der Reichs- ! frauenführung die täglich einlaufenden Briefe. Während Kinder i und junge Menschen meist sachlich und knapper schreiben, sind j es vor allem die Briefe älterer Männer und Frauen, die sich ! durch besondere Offenheit und Herzlichkeit des Tones auszeich- ! neu. Hunderte von Mütterbriefen sind darunter. Eine Witwe ! mit vier Kindern, die nicht mit Hilfsgütern gesegnet ist, berich- ! tet, daß.sie schon ein Päckchen für einen elternlosen Soldaten gepackt habe, denn „wenns für die vier eigenen Buben reicht, ! reichts auch noch für einen fünften." Verschiedene Familien laden verwundete verwaiste Soldaten zur Erholung zu sich ein. Immer wieder liest man den Satz: „Ich möchte einem Soldaten die Mutter ersetzen." Die Briefe der Männer beherrscht das Erlebnis des Krieges. Viele von ihnen waren im Weltkrieg schwer verwundet, haben Söhne und Kameraden,im Felde verloren. Immer wieder liest man, daß sie „leider nicht eingezogen sind", und daß sie nun fast beschämt, bequem und gesichert ihr Leben weiter führen können, während die Soldaten draußen für Deutschland auf der Wacht stehen. Westwallarbeiter aus einem Eemeinschaftslager haben für Päckchen zusammengelegt und zahllos sind die besonderen Ueberraschungen, die sich Arbeiter und Bauern in der Heimat für die Feldgrauen ausgedacht haben.
Feldpost an die NS.-Frauenschaft
nsg. Die Kameraden hatten es alle gefühlt: seit dem letzten Feldpostempfang war bei Infanterist Volkmar etwas nicht mehr in Ordnung. Er ließ den Kopf hängen und grübelte. Irgend
eine Nachricht von daheim mutzte ihn bedrücken. Und er hatte doch immer so glückstrahlend von seiner Frau und seinen vier Kindern, von seinem kleinen Bauernhaus und seinen Aeckern erzählt. Die alte Mutter lebte auch noch. „Ist eins krank daheim, Volkmar?" fragten die Kameraden. Der schüttelte nur abweisend den Kopf. Und dann setzte er sich in eine ungestörte Ecke und schrieb die Antwort auf den Brief seiner Frau, der ihn so bedrückte. In dem Brief der jungen Bäuerin aber stand, daß die einzige Magd krank geworden und daß die Arbeit der Bäuerin und der alten Mutter über den Kopf gewachsen sei. Sie wüßten nicht, wo sie anfangen sollten. Die Spätkartoffeln, die Aspfel im Baumgarten, das Vieh im Stall, der Garten, der Haushalt, alles verlange nach ihnen. Und daneben waren noch die vier Kinder zu versorgen, von denen noch keines schulpflichtig war. Die junge Bäuerin war tapfer und konnte fest zupacken. Aber es ging über ihre Kräfte. Das Gütchen lag in der Einöde, weit weg vom nächsten Dorf. Und außerdem war die Bäuerin aus einem anderen Landesteil, sprach eine andere Mundart und war eine Fremde geblieben. „Die anderen haben es leichter", dachte Volkwar. „Wenn sie doch näher beim Dorf wäre, wenn sie wenigstens mit mir zu den Dorfabenden gegangen wäre, so könnte sie sich jetzt Rat holen. Aber nun ist sie mutterseelenallein." Er schrieb seiner Bäuerin einen guten Trostbrief und sagte ihr, sie solle ins Dorf gehen und zuschauen, ob niemand ihr helfen würde. Aber die Bäuerin war in der Einsamkeit ein wenig „eigen" geworden. Da kam dem Infanteristen Volkmar ein guter Gedanke. Er schrieb auf den zweiten Brief seine Antwort nicht nach Hause, sondern schickte den Brief seiner Bäuerin an die NS.-Frauenschaft der Kreisstadt, zu der seine Heimat gehörte. Ehe er von dort eine Antwort bekommen konnte, wurde er abgelöst. Und an einem frühen Morgen schickte ihn der Hauptmann auf eine Einkaufsfahrt. „Volkmar, der Weg führt nahe an Ihrer Heimat vorbei. Ich glaube beinahe, Sie schauen gern dort einmal nach dem Rechten."
Vom Bahnhof bis zu seinem Häusel waren es vier Stunden Fußweg. Aber was tat es? Wenn er nur eine Stunde daheim sein konnte! Es war schon dunkel, als er vor der braunen Haustür stand. Schliefen die Kinder? Weinten die Frauen? Kein Lichtschein fiel nach außen. Die Bäuerin hatte gut verdunkelt. In der Wohnstube war niemand. Aber in der Küche war es dafür desto lebhafter. Alle vier Kinderstimmen purzelten vor Lachen übereinander. Und über den Kindsrstimmen klang noch etwas anderes. Seine Bäuerin sang ein schönes altes Lied. Leise
maasie ver Bauer die Tur auf. Aber niemand merkte es, auch die Altmutter nicht, .die auf der Eckbank sah und Kartoffeln schälte. Erst als Schritte auf dem Hausflur gingen und ein großes, kräftiges Mädel mit einem roten Kopftuch über dem braunen Gesicht die Abendmilch in die Küche tragen wollte, entdeckte der kleinste Hemdenmatz seinen Vater. Nach dem ersten Jubel sagte der Bauer zu seiner Bäuerin: „Du singst? Und mir machst Du das Herz so bitterschwer?" „Es ist ja alles gut i geworden", lachte glückselig und beschämt zugleich die junge
> Frau. Und sie nahm das große Mädel, an dessen blauer Schürze j die vier Kinder wie die Kletten hingen, an die Hand: „Schau ! her, jetzt habe ich eine Kameradin, die mir wie eine Schwester ! hilft." „Wir haben sie lieb", schrien die vier Kleinen. „Und ! woher kommt die große Schwester?" fragte der Soldatenbauer, ! „Von der NS.-Frauenschaft", lachte das Mädel. „Als Ihr Brief s von der Front kam, ließ es unseren Frauen keine Ruhe. Ein s Soldat soll nicht in Herzensnot um seine Familie sein. Unsere ! Frauen von der NS.-Frauenschaft dachten, daß meine Mutter ! eine Zeitlang ohne mich fertig werden kann. Mutter war ein- s verstanden und ich als Junggruppenmädel erst recht. Ich Hab s mich auf mein Rad gesetzt und bin losgefahren. Und jetzt bleibe
> ich, bis Sie wiederkommen."
s „Und die Mutter singt wieder", ergänzten die Kinder. „Und i Du", sagte der Bauer zu seiner Bäuerin, „gehst ins Deutsche ! Frauenwerk, wenn ich wieder da bin." „So lange warte ich ' nicht", lachte die junge Frau, „ich Hab mich schon angemeldet."
Zwei Stunden hatte der Bauer Zeit, bis die Soldatenpslicht ihn fortrief. Wenn er im Bunker an seine Heimat denkt, hört er im Herzen immer das Lied, das seine Frau sang, als er ungesehen im Türrahmen stand.
Elfriede Halcour-Stephani.
— NS.-Eemeindeschwestern im frühere« Polen. Zehn NS - , Gemeindeschwestern, die bisher in verschiedenen Orten unseres . Gaues eingesetzt waren, verließen in diesen Tagen die bisherigen Stätten ihres Wirkens. Sie werde« zu Vetreuungs- und Hilfs- Maßnahmen in Ostoberschlesien im ehemaligen Polen eingesetzt.
, Dort, wo eine planmäßige Verfolg ng aller Deutschstämmigen und die Auswirkung einer „polnischen Wirtschaft" eine unvorstellbare Armut unter allen Deutschen verursachten, sind diese NS.-Schwestern im Augenblick notwendigen als bei uns.