2. Seite — Nr. 261
Ragolder Tagblatt «Der Gesellschafter
Dienstag, den 7. November 1939
NSA.-Autzeupolilik vom GeldSeuel beherrscht
Renyork, 7. Nov. In einer Rede vor der Foreign Policy Association erklärte Oberst Theodore Roosevelt, die USA.« Regierung erwarte von den Alliierten Kriegsausträge in Höhe von einer Milliarde Dollar. Die amerikanische Außenpolitik werde nunemhr nach Annahme der Pitt- man-Vorlage vom Geldbeutel beherrscht.
Vergebliches Liebeswerben
Britische Beeiuflussungsversuche gegenüber deutschen Gefangenen
Brüssel, 6. Nov. Ueber englische Gefangenenlager schreibt „Pays Reel", dag die Engländer verzweifelte Versuche machten, diewenigendeutschenGefangenengegendenNa- tionalsozialismus aufzuhetzen. Sie überschwemmten die Gefangenen dauernd mit antinationalsozialistischen Tendenzschriften und mit Emigrantenliteratur, aber zu ihrem Bedauern muützten sie feststellen, dag alle Anstrengungen ohne den geringsten Erfolg seien. Die Gefangenen brächten ihre nationalsozialistische Gesinnung bei jeder Gelegenheit zum Ausdruck und hätten sich bereits in nationalsozialistischer Gesinnung unter Ernennung eines Lagerführers organisiert. Wenn man nach dem Verhalten der wenigen deutschen Gefangenen auf die Gesinnung des deutschen Volkes schließe, so sei festzustellen, daß die gewaltige Mehrheit aller, Deutschen nach wie vor fanatisch hinter dem Führer stehe. '
Aufgebracht und schwer beschädigt
Britische Seeräubermethoden gegen belgische Fischerboote
Brüssel, 6. Nov. Die britischen Seeräubermethoden werden neuerdings auch gegenüber harmlosen neutralen Fischdampfern angewendet. So sind bereits vier belgische Fischereiboote in der Nordsee und im Kanal aufgebracht und in die berüchtigten Downs eingeschleppt worden. Der neueste Fall wird vom Brüsseler „Star" berichtet. Der belgische Fischdampfer „Otto 274" wurde auf der Höhe von Cap Eris Nez durch ein englisches Torpedoboot aufgebracht und zur Fahrt nach den Downs gezwungen. Dabei verursachte das britische Kriegsfahrzeug größeren Schaden am Vorderschiff des belgischen Dampfers. Erst als britische Blockadebeamte das Schiff peindlich durchsucht hatten, durste es die Rückreise antreten.
Militärische Maßnahmen des Duce
Bo« der römischen Presse stark beachtet
Rom, 6. Nov. Die Besprechung des Duce mit dem italienischen Kronprinzen und den führenden Persönlichkeiten des italienischen Heeres, die Bestätigung von Marschall Badoglio aus seinem Posten als Generalstabschef der italienischen Wehrmacht und die Ernennung des bisherigen Militärattaches in Berlin, General Roatta, zum stellv. Generalstabsches des italienischen Heeres, werden von der römischen Mittagspresse stark hervorgehoben. Auch die vom Duce zur Erhöhung der Offiziers- und llnteroffizirrs- kader beschlossene Maßnahme, wonach über die vorgesehene Zahl hinaus 1500 Unterleutnants und Leutnants und 1500 Unteroffiziere neu in den aktiven Dienst eingestellt werden, wird von den Blättern unterstrichen.
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Aus dem Auslande werden die schweren Folgen des englischen Wirtschaftskrieges auf den Handel der Neutralen und die durch die willkürlichen englischen Maßnahmen ausgelösten Proteste aufmerksam verzeichnet. Wie wenig man sogar in feindlichen Lagern über die Erfolgsmöglichkeiten einer solchen Kriegführung überzeugt sei, weist „Messaggero" in einem Bericht aus Paris nach, in dem der Korrespondent an Hand von Aeußerungen der französischen Presse feststellt, daß man nunmehr auch in Frankreich an der Wirksamkeit der Blockade Zweifel zu hegen beginne.
TelegranniMchsel zwischen Führer und Gauleiter Greiser
Berlin, 6. Nov. Reichsstatthalter Gauleiter Artur Greiser hat an den Führer folgendes Telegramm gerichtet:
„Mein Führer! Wir Deutschen Ihres neuen Gaues Wartheland find heute in 32 großen Kundgebungen versammelt und danken Ihnen als unserem Befreier aus polnischer Knechtschaft und Wegbereiter in eine große deutsche Zukunft. Wir geloben stets treu und hart für das von Ihnen gesteckte Ziel weiter zu kämpfen."
Der Führer hat hierauf mit folgendem Telegramm geantwortet: „Ihnen und den Deutschen des neuen Reichsgaues Wartheland danke ich für die mir von den gestrigen Kundgebungen telegraphisch übermittelten Grüße. Ich erwidere sie herzlich in der sicheren lleberzeugung, daß der Warthegau nach den Jahren der Unterdrückung und des Niederganges einer neuen Entwicklung und einer glücklichen Zukunft entgegengeht."
Haupttreuhandstelle Ost
Regelung wichtiger wirtschaftlicher Anfgaben in den ehe« mals polnischen Gebieten
Berlin» 6. Nov. Der Vorsitzende des Ministerrates für die Reichsverteidigung und Beauftragter für den Vierjahresplan, Generalfeldmarschall Eöring, hat die Errichtung einer Haupttreuhandstelle Ost verfügt. In einer Bekanntmachung hierüber heißt es:
Ich habe bei mir eine Haupttreuhandstelle Ost eingerichtet. Eie hat ihren Sitz sowohl in Berlin wie beim Eeneralgouverneur der besetzten polnischen Gebiete. Die Haupttreuhandstelle arbeitet im Benehmen mit dem Eeneralgouverneur, den Reichsstatthallern und den Oberpräfidenten. Sie errichtet Treuhandstellen in Danzig für den Reichsgau Westpreußen, in Posen für den Reichs- gau Posen, in Zichenau für den Regierungsbezirk Zichenau, in Kattowitz für den Regierungsbezirk Kattowitz, in Krakau für ein noch näher feftzulegendes Teilgebiet des Generalgouvernements der besetzten polnischen Gebiete.
Die Haupttreuhandstelle Ost hat folgende Aufgaben:
n) die Verwaltung des Vermögens des polnischen Staates innerhalb der von den deutschen Truppen besetzten Gebiete,
d) die Regelung des Geld- und Kreditwesens,
c) die Anordnung aller wirtschaftlichen Maßnahmen, die zur Ueberleitung der Wirtschaftsführung auf die einzelnen Verwal- tungsgebiete erforderlich find, und die Durchführung der etwa notwendigen Auseinandersetzungen und Verrechnungen,
6) ihr im Einzelfall von mir übertragene Wirtschaftsaufgaben.
Kauflertte aus den geräumten Gebieten meldet Euch!
Berlin, 6 . Nov. Alle selbständigen Kaufleüte aus den geraum» cheu Gebieten, die zur Zeit an anderen Stellen des Reiches «nter- «ebracht sind, werden in ihrem eigenen Interesse aufgefoÄrert. sich
Lebenstnittelzriteilung verbessert
Sonderzuteilungen von Fleisch, Butter, Eiern, Reis. Hülsenfrüchten und Schokolade
Berlin, 6. Nov. Amtlich wird mitgeteikt: Bereits ab 23. Oktober konnten gegenüber der ursprünglichen Regelung bei der Zuteilung von Lebensmitteln auf Karten einige Verbesserungen, vor allem für Kinder, durchgeführt werden.
Die infolge der Bezugsregelung und der sonstigen Maßnahmen der Kriegsernährungswirtschaft günstige Entwicklung der Versorgungslage gestattet es nunmehr, eine Reihe weiterer Verbesserungen der Lebensmittelrationen eintreten zu lassen und außerdem Sonderzuteilungen von Fleisch, Butter, Eiern, Reis, Hülsenfrüchten und Schokolade bezw. Scho- koladcerzeugnisscn vorzunehmen.
Erhöhung der Nationen!
Es erhalten ab 20. November für je vier Woche« bis ans weiteres:
1. Kinder bis z» drei Jahre« statt bisher 450 Gramm 500 Gramm Butter;
2. Kinder von drei bis sechs Jahre« statt bisher 450 Gramm 750 Gramm Butter, Lei gleichzeitiger Herabsetzung der Milchtagesmenge für diese Kinder von X Liter auf Liter Vollmilch;
3. Kinder vo« K bis 14 Jahre» statt 825 Gramm rund 1035 Gramm Fett. Und zwar: statt bisher 450 Gramm nun 725 Gramm Butter und statt bisher 375 Gramm nun rund 310 Gramm Margarine oder Kunstspeisefett oder Speiseöl.
4. Kinder bis zu 14 Jahren 125 Gramm Kakaopulver.
Alle Versorgungsberechtigten erhalten ab 20. November für die Dauer von vier Monaten für je vier Wochen zusätzlich 125 Gramm Fleisch oder Fleischwaren.
Besondere Zuteilungen
I. Im Dezember erhalten alle Bersorgungsverechtigte«:
1. Zusätzlich zu den sonstigen Fleischrationen weitere 125 Er. Fleisch oder Fleischwaren. (Jeder Verbraucher erhält also im Dezember insgesamt 250 Gramm Fleisch oder Fleischware» mehr als bisher für vier Wochen verteilt wurde.)
2. Zusätzlich 250 Gramm Butter.
3. Je Kopf sechs Eier.
4. Alle Selbstversorger, die Milch an Molkereien liefern, erhalten im Dezember je Person Luläülich 250 Gramm Butter.
II. Es werden ausgegeben:
1. An alle Versorgungsberechtigten und Selbstversorger in der Zeit vom 18. Dezember 1939 bis 14. Januar 1940 je Kopf 275 Gramm Reis.
2. An alle Versorgungsberechtigten je Kopf 500 Gramm Hülsenfrüchte, und zwar je 250 Gramm vom 15. Januar bis 11. Februar 1940 und vom 12. Februar bis 10. März 1940.
Hl. In den Monaten November und Dezember werden Schokoladeerzeugnisse und Lebkuchen in den Ladengeschäften zum Verkauf freigegeben. Jeder Verbraucher kann beziehen:
Vis zum 19. November 1939 bis zu 100 Gramm Tafelschokolade oder 125 Gramm Pralinenschokolade.
2. Vom 20. November bis 17. Dezember 1939 200 Gramm Tafelschokolade oder 250 Gramm Pralinen und dergl. oder 100 Gramm Tafelschokolade und 150 Gramm Pralinen und dergl.
3. Bis zum 19. November 1939 bis zu 125 Gramm Lebkuchen aller Art.
4. Vom 20. November bis 17. Dezember 1939 bis zu 200 Gramm Lebkuchen aller Art.
In welcher Form der Verkauf dieser Waren geregelt wird, wird von den Ernährungsämtern örtlich bekanntgegeben.
Veränderte Fettzuteilnng
Die günstige Entwicklung der Vuttererzeugung macht es möglich, in der Zeit vom 20. November 1939 bis 14. Januar 1940 den einzelnen Verbrauchern größere Mengen von Butter zuzuteilen. Im Interesse der Vorratspolitik tritt gleichzeitig eine entsprechende Kürzung der Zuteilungen an Margarine und Schweineschmalz ein. Der Normalverbraucher erhält demnach in der Zeit vom 20. November 1939 bis 14. Januar 1940 für je vier Wochen
statt bisher 450 Gramm jetzt 575 Gramm Butter,
statt bisher 375 Gramm jetzt 315 Gramm Margarine oder Kunstspeisefett oder Speiseöl,
statt bisher 250 Gramm jetzt 185 Gramm Schweineschmalz oder Speck oder Talg.
Alle für die praktische Durchführung dieser Verbesserungen bei der Zuteilung von Lebensmitteln erforderlichen Einzelheiten ^ werden zu gegebener Zeit bekanntgegeben.
bei ihrer Berufsorganisation zu'melden, die sich mit ihnen in Verbindung setzen will. Es. genügt die Absendung einer Post- , karte, die sowohl die Heimatadresse als auch die jetzige Anschrift ! enthält. Diese Meldung ist für die Rückgeführten aus Baden zu s richten an die Wirtschaftskammer Baden, Abteilung Handel, i Karlsruhe, Karlsstr. 10, für die Rückgeführten aus der Saarpfalz . an die Wirtschaftskammer Saarpfalz, Abteilung Handel, Neustadt (Weinstraße), Schillerst!. 36, für die Rückgeführten aus dem ! Rheinland an die Wirtschaftskammer Rheinland, Abteilung Handel, Köln, Unter-Sachsenhausen 4
In der Nachricht an die Wirtschaftskammern ist zu vermerken, ob die Betreffenden zum Einzelhandel, zum Großhandel, zum Ambulanten Gewerbe usü!. und zü welcher Fachgruppe sie gehören. Die Kaufleute werden gebeten, auL Bekannte aufmerksam zu machen.
Kleine Nachrichten ans aLer Wett
Einweisung in die Deutsche Arbeitsfront. In Königshütte wurde am Sonntag, im Rahmen zweier großer Kundgebungen, von dem Reichsorganisationsleiter Dr. Ley die Ueberleitung der Gewerkschaft deutscher Arbeiter und des Verbandes deutscher Angestellter in die Deutsche Arbeitsfront vorgenommen. In diesem Zusammenhang sprach Dr. Ley im großen Werk der Bismarck-Hütte zu 50 000 ostoberschlesischen Arbeitern.
Weil sie die britische Außenpolitik kritisierte. Wie aus
Victoria in Vritisch-Lolumbien gemeldet wird, hat Premierminister Patnllo der Abgeordneten Dorothy Steeves, die den Wahlkreis Nord-Vancouver vertritt, mit der Verhaftung auf Grund des kanadischen Kriegsgesetzes gedroht, falls sie nochmals die britische Außenpolitik kritisieren sollte. Die Volksvertreterin hatte in der Parlamentsdebatte am Freitag erklärt, die Behauptung, daß Deutschland eingegangene Versprechen angeblich gebrochen habe, sei eine Farce. In erster Linie hätten doch England und Frankreich ihre Versprechen gebrochen. Die Abgeordnete fuhr fort, die wahren Friedensfeinde säßen im britischen Reiche selbst.
In Dublin kam es am Sonntag zu Unruhen, als die Polizei gegen eine Massenversammlung einschritt, die aus Grund des neuen Gesetzes über Vergehen gegen den Staat verboten war. Die Einberufer der Versammlung versuchten Ansprachen über Arbeitslosenfragen an die Menge zu halten. Die Versammlung wurde aufgelöst, jedoch wurden : keine Verhaftungen vorgenommen
Senatoren mit Kanarienvögeln
Ein Mitarbeiter des Pariser „Jntranfigeant" konnte kürzlich die Luftschutzräume der französischen Senatoren in Paris besichtigen. Sie sind pompös! Bevor die ehrwürdigen Herren den Lustschutzraum betreten, müssen sie durch ein Zimmer hindurch, wo sie desinfiziert werden und Spezialanzüge anzuziehen haben. Auch Duschvorrichtungen sind dort vorhanden. Der Schutzraum hat ein Telefon, das auch während des Alarms in Tätigkeit bleiben kann. Falls der elektrische Strom unterbrochen wird, find Handbetriebe für Ventilatoren vorhanden. Auch die sonstige Einrichtung berücksichtigt alle Möglichkeiten, sogar so genau, daß oben an der Treppe, die zum Schutzkeller herabführt, ein kleiner Käfig mit zwei Kanarienvögeln steht. Sie haben den Zewck, den aus dem Schutzraum Herausrretenden ein etwa erfolgtes Gasbombardement sofort anzuzeigen. Man sieht, die Pariser Senatoren sind „vorsichtig"
Geistesgegenwart eines Rekruten
Kopenhagen. 6. Nov. Durch die Kaltblütigkeit eines dänischen Rekruten wurde bei einer Militärübung in Jütland ein Unheil verhütet. Beim Werfen scharfer Handgranaten hatte ein Rekrut die bereits ausgelöste Granate fallen lassen. Sie mußte also in wenigen Sekunden krepieren und nicht nur den ungeschickten Soldaten, sondern auch seinen Nebenmann treffen. Dieser Nebenmann aber, der Rekrut Dinesen, hat mit Geistesgegenwart das Unglück abgewendet. Er stürzte über die Handgranate seinen Stahlhelm und setzte sich dann auf den Helm mit dem ganzen Gewicht seiner jütischen Bauernstatur. Nach
kaum einer Sekunde gab es einen dumpfen Krach. Dinesen wurde auf seinem Stahlhelm ungefähr einen Nieter in die Luft geschleudert, aber sonst war keinem etwas passiert. Der Stahlhelm hatte der Explosion widerstanden, und Dinesens athletische Hinterfront erholte sich bald von dem kräftigen Stoß, den sie beim Luftsprung empfangen hatte.
Kurzberichte von der Inneren Front
nsg. EinKirchheimer Betrieb stellte dieser Tage dem Kriegswinterhilfswerk 75 vollständige Betten, also mit dreiteiligen Maratzen, Deckbetten. 150 Kissen und ebenso vielen Leintüchern zur Verfügung. Außerdem hat der Betrieb diese Spende noch durch einen Geldbetrag von 1000 NM. ergänzt.
Die Mitglieder der NS.-Frauenschaft einer Eßlinger Ortsgruppe hatten für Wehrmachtsangehörige in der letzten Zeit insgesamt 180 Paar Socken gestopft und geflickt. Nun lief bei der Ortsgruppen-Frauenfchaftsleiterin folgendes Schreiben ein: „Im Namen meiner Staffel danke ich aufs herzlichste für die Liebe, mit der Sie die großen und kleinen Löcher unserer Strümpfe gestopft haben. Besonders erfreut uns die Nachricht, daß unsere tüchtigen Frauen nach dieser erstmaligen Kostprobe nicht schon genug haben, sondern sich bereit erklärten, die für uns ach so beschwerliche und doch notwendige Arbeit auch in Zukunft abzunehmen. Wir hoffen auf gemeinsame und gute Zusammenarbeit. Die Staffel grüßt die Eßlinger Frauenschaft."
nsg. Als SA.-Männer in Winterbach erfuhren, daß der Weinberg eines zur Wehrmacht eingezogenen Kameraden imbenachbarten Hebsack noch nicht abgelesen werden konnte, setzten sie sich am Sonntag kurzerhand auf ihre Fahrräder, um dorthin zu fahren. Bis zum Abend war die Arbeit getan.
Sämtliche Lehrlinge eines SchrambergerEroßbetrie- Les arbeiteten einen Tag lang auf den Höfen der umliegenden Ortschaften, um bei der Hackfruchternte zu helfen.
In einer Schramberger Gärtnerei, deren Besitzer eingerückt ist, fanden sich seitdem regelmäßig einige Mitglieder der NS.- Frauenschaft als Hilfskräfte ein. Eine weitere Frau betreut tagsüber das Kind der Gärtnersfrau, damit sie selbst ohne Hemmnisse in ihrem Betrieb arbeiten kann.
200 Jungen und Mädel der HI. und des BdM. traten dieser Tage auf dem Rottenburger Marktplatz an, um geschlossen zur Hackfruchternte eingesetzt zu werden. Sie werden diesen Einsatz so lange wiederholen, bis auch der letzte Acker abgeerntet ist.
In Oedheim stellten sich alle Parteigenossen sowie alle Angehörige der HI. zur Erntehilfe am Sonntag zur Verfügung. Von den Parteimitgliedern wurden nicht weniger als 35 Ar Kartoffelfelder abgeerntet. Auch die HI. hatte an dem einen Tag einen Acker leergebuddelt.
Gevithtssaal
Pforzheim, 6. Nov. (Verbotener EolLankauf.) Vor der Großen Strafkammer stand der Einwohner M. unter der Anklage, gestohlenes Gold aufgekauft zu haben. Der Angeklagte erhielt achtzehn Monate Gefängnis unl> zahlt 3000 RM. Geldstrafe (evtl, weitere 300 Tage Gefängnis). Die der Hehlerei mitschuldige Ehefrau wurde zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Der 31jährige W. und der 50jährige B. müsseu wegen Diebstahls vier bis sechs Monate sitzen.
Sechs Monate »m Klein-Jolanthe
Karlsruhe, 6. Nov. Dem auf einem Gut in Rüppurr tätige« 20jährigen Herbert F. aus Karlsruhe erschien der Preis von 30 RM., für den die Eutsverwaltung ein Ferkel hergebe« wollte, zu niedrig. Er nahm der Käuferin doch lieber 36 RM. ab, folgerte, daß die Eutsverwaltung auf keinen Fall mehr al«. 30 RM. annehmen wolle, und fälschte die Quittung entsprechet« um. Zu dieser Straftat kamen noch einige andere „Leistungen". So hat F. in der Karlruher Eilguthalle Käse zu stehlen versucht, r» Rüppurr einem Arbeitskameraden 7.20 RM. Stiefelbesohlgeld unterschlagen und die 68 RM. aus einem angeblich gefundenen, wahrscheinlicher aber gestohlenen Geldbeutel verjubelt. Der Richter rundete die Strafe» auf zusammen ein halbe» Jährleiu Gefängnis ab.