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Samstag, den 4. November ISS-
»Polnische" Wirtschaft?
WPD. Wenn hier ein Fragezeichen hinter das in letzter Zeit so viel zitierte Wort von der „polnischen Wirtschaft" gesetzt wird, so soll damit keineswegs die Berechtigung der Kennzeichnung einer Schluderwirtschaft als „polnische" Wirtschaft in Zweifel gezogen werden, sondern es soll dis Frage aufgeworfen werden, ob das, was sich in Polen überhaupt an leistungsfähigen und modernen Wirtschaftszweigen und -betrieben befindet, tatsächlich polnischer Initiative, polnischem Können und polnischen Fähigkeiten sein Entstehen und sein Funktionieren verdanke. Ist die Wirtschaft in Polen überhaupt eine Wirtschaft der Polen? — Das soll der Sinn dieser Ueberschrift sein.
Wollte man der polnischen Großmannssucht Glauben schenken, die sich auf wirtschaftlichem Gebiet ebenso uferlos in den Reden „führender Wirtschaftler", in Büchern und Broschüren austobte wie auf politischem Gebiet, so müßte man annehmen, daß in den rund 20 Jahren der polnischen Herrschaft ein einziges gewaltiges Aufbauwerk geleistet worden sei. Die Polen haben nur leider das Pech, daß der Krieg, der so rasch das politische Traumbild der „Großmacht Polen" zusammenbrechen ließ, auch eine Ueber- prüfung des sogenannten wirtschaftlichen Aufbauwerkes möglich macht.
Die Polen berufen sich gern darauf, daß sie nach dem Weltkrieg „ein einziges Schlachtfeld" übernommen hätten. Sie vergessen aber dabei, daß gerade die Gebiete, in denen das wirtschaftliche Schwergewicht des Landes liegt, von den Kämpfen des Weltkrieges wenig oder gar nicht berührt worden waren. Das gilt insbesondere für Oberschle - sien. Im Gegenteil, hier fielen ihnen sogar so moderne Erzeugungsstätten wie das erst im Kriege von den Deutschen erbaute Stickstoffwerk Chorzow zu. Wohl kein Land ist bei seinem politischen Start mit einer so reichen wirtschaftlichen Ausrüstung versehen worden wie Polen. Vor Versailles entfielen beispielsweise von den gesamten oberschlesischen Kohlenvorkommen auf Deutschland 48,6 v. H., auf Oesterreich 43,5 v. H. und auf das ehemalige zaristische Rußland 7,9 v. H. Nach Versailles änderte sich das Bild wie folgt: Preußen behielt nur 9,46 v. H., die Tschechoslowakei bekam 11,6 v. H. und Polen nicht weniger als 79,48 v. H. Durch den Raub des Olsagebietes verschob sich dieses Bild dann nochmals zugunsten Polens. In den Händen eines wirtschaftlich hochbefähigten Volkes hätte ein so reicher Rohstoffbesttz zweifellos zur Grundlage einer blühenden Wirtschaft werden können. Was aber hat Polen mit diesem Besitz gemacht? Es wußte nichts anderes damit anzufangen, als ihn an das Ausland zu verschachern, wobei ihm der große englische Bergarbeiterstreik gestattete, sich in den nordischen Ländern einige Absatzmärkte zu sichern. Allerdings war diese Kohlenausfuhr in scharfem Wettbewerb gegen die englische Steinkohle immer nur zu Verlustpreisen möglich und erforderte ganz beträchtliche staatliche Subventionen, die in Form einer Frachtverbilligung von ungefähr 60 v. H. der normalen Tarifpreise gewährt wurde. Bei dieser Zielrichtung der polnischen Kohlenwirtschaft war es durchaus erklärlich, daß die Förderung seit 1922 mehr und mehr absank, während gleichzeitig umgekehrt Deutschland mit einem Anteil von nur 9,46 v. H., auf dem 1922 8,5 Mill. Tonnen gefördert wurden, die Kohlenförderung auf rund das Dreifache steigern konnte. Sie hätte nämlich nach den bisherigen Förderungsergebnissen im Jahre 1939 etwa 27 Mill. Tonnen erreicht, wenn der Krieg nicht dazwischen gekommen wäre.
Noch deutlicher aber wird die Unfähigkeit der Polen, das ihnen zugesallene reiche Erbe wirtschaftlich zu nutzen, wenn man jetzt in Kattowitz sieht, was sie mit dem ehemals fiskalischen deutschen Erubenbesitz angefangen haben. Der preußische Bergfiskus besaß vor der Teilung Oberschlesiens vier Bergwerke mit großen und modernen Schachtanlagen. Der größte Teil dieses Besitzes, der von dem Wiedergutmachungsausschuß in Paris auf 495 Mill. Eoldmark berechnet wurde, fiel dem polnischen Staat in die Hand, ohne daß auch nur ein Pfennig dafür gezahlt zu werden brauchte. Der polnische Staat wußte jedoch damit
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Mitten in Berlin, in der Invalidenstraße, liegt der „Gambrinus", eine kleine Speisewirtschaft, die sich von außen ganz unansehnlich ausnimmt. Betritt man das Lokal aber, so findet man ein sauberes, im altdeutschen Stile eingerichtetes, äußerst behagliches Gastzimmer.
Der Wirt ist ein patenter Mann. Er heißt Effler und stammt aus dem Vogtland. Vier Söhne hat er und eine prachtvolle Frau, die ausgezeichnet kochen kann
Ist's also ein Wunder, daß sich das studierende Völkchen zu Vater Effler drängt? Um die Mittagszeit ist kein Stuhl zu kriegen —
Zwei der markantesten Erscheinungen unter den Gästen des „Gambrinus" waren die Brüder Michael.
Stud. med Klaus und stud sur. Werner Michael. Zwillingsbrüder, vierundzwanzig Jahre alt.
Zwei schlanke, bildhübsche Kerle.
Werner, bereits im fünften Semester, hatte seinen Bruder Klaus nach Verlust des Michaelshofes erst nach Berlin geholt, und nun lebten und arbeiteten die Brüder zusammen
Sehr ähnlich sahen sich beide Welliges Braunhaar und liefbraune Augen waren der schönste Schmuck der kraftvollen Gesichter, die im Verein mit den gertenschlanken Gestalten jeden schönheitsfrohen Menschen sofort gewannen.
Sehr gern wurden sie gesehen. Besonders der immer frohe, vor Temperament sprühende, schlagfertige Werner war einer der beliebtesten unter den Gästen.
„Mahlzeit, Leute!" rief Werner, als er mit seinem Bruder eintrat.
„Mahlzeit, Herr Hauptmann!" gröhlte der Chorus.
Die Bierseidel flogen in die Höhe
„Silentium!" Schneidig schmetterte es Werner über die fröhliche Gesellschaft hin
„Stelle euch hier meinen Zwillingsbruder vor: Stud med. Klaus Michael."
Die Bierkrüge klapperten.
„Er lei uns willkommen!"
Stehend wurde das Seidel ausgetrunken, und die Brüder setzten sich. Scherzworte flogen zu ihnen herüber.
Da öffnete sich die Tür wiederum. In ihrem Rahmen erschien eine Studentin, ein bildhübsches, junges Mädchen,
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"
mchls Besseres anzufangen, als die Gruben für 36 Jahre an die polnisch-französische Pachtgesellschaft zu verpachten. Diese hatte natürlich nur das Bestreben, möglichst viel Kohle auf billigstem Wege herauszuholen. An den jetzt in unsere Hand gefallenen Plänen ist deutlich zu erkennen, wie alles auf diese 36 Pachtjahre abgestellt war. Das zeigt sich bei der Unterhaltung der Gebäude ebenso wie bei den vorgenommenen Neubauten. So wurde beispielsweise eine neue Kippförderung mit einem 10-Tonnenbehälter und einer sehr modernen Separationsanlage neu gebaut, aber offensichtlich nur zu dem Zweck einer schnelleren Ausbeutung. Noch deutlicher wird dies bei den Abbaumethoden. Magere oder unreine Flöze wurden einfach aufgegeben, und die darunter liegenden besseren Flöze in Angriff genommen, ohne Rücksicht darauf, daß bei solchen Methoden die Vorräte sich sehr rasch verringern mußten. Diese Verschleuderung wertvollster Bodenschätze trat bei einer äußerlichen Betrachtung freilich nicht in Erscheinung, der tiefere Einblick aber, den die deutschen Treuhänder jetzt in die Interna der polnischen Betriebe tun können, zeigt es auf Schritt und Tritt.
Ein ähnliches Bild zeigt die T e x t i l w i r t s ch a f t, die neben Bielitz und Czenstochau vor allem in Lodz zentralisiert ist. Deutscher Unternehmergeist hat sie geschaffen. Die Deutschen Scheibler, Grohmann, Geyer, Leonhardt usw. waren es, die den Grund der Bedeutung der Lodzer Textilindustrie gelegt haben. Rund 94 v. H. der gesamten polnischen Baumwollindustrie entfallen auf diese eine Großstadt von etwa 670 000 Einwohnern, die noch um 1870 bei weitem nicht 100 000 Einwohner zählte, und deren Bevölkerung noch 1890 zur Hälfte deutsch war. Auch heute noch ist das deutsche Element in der Lodzer Textilindustrie ausschlaggebend, und zwar sind nicht nur die ältesten Werke deutsch, wie etwa die größte Textilfirma Scheibler L Eroh- mann, sondern auch gerade die modernsten und vorwärtsstrebenden Betriebe, wie die Textilwerke Adolf Horak AG., werden von Deutschen geleitet. Daneben macht sich das jüdische Unternehmertum breit, von besten Riesengewinnen die drei Palais des Juden Posnanski in Lodz ein beredtes Zeugnis ablegen. Von polnischem Unternehmertum und polnischer Initiative ist aber auch hier nur wenig zu spüren.
Etwas anders scheinen die Dinge in Posen zu liegen. Hier befindet sich die Industrie tatsächlich weitgehend in polnischem Besitz. Sieht man aber näher zu, so stellt sich meistens heraus, daß auch diese polnischen Firmen mehr oder weniger auf deutsche Initiative und deutsche Gründer zurückgehen, und daß die Leiter dieser Betriebe ihre technische Schulung fast durchweg auf deutschen Hochschulen erfahren haben. Wie oberflächlich auch hier die Tünche ist, läßt ein Blick auf die soziale Betriebsgestaltung erkennen. So hat die an sich moderne Lokomotiv- und Waggonfabrik Eegielski in Posen zwar die Lehrlingsausbildung nach deutschem Muster übernommen, aber ein Blick auf die als Kantine dienende Baracke zeigt doch, daß auch hier nur das Bestreben herrschte, höchstmöglichen Nutzen aus der Arbeitskraft des Menschen zu ziehen. Kommt man gar in die Küchenräume dieser Kantine, dann vergeht einem vollends der Appetit, und man erkennt die polnische Wirtschaft auch hier wieder in ihrer charakteristischen Unordnung und Unsauberkeit.
Aber das Jndustriedreieck! Sicherlich haben die Polen im Zeichen der Rüstungswirtschaft dort große und moderne Werke errichtet. Oftmals lag jedoch die erste Initiative auch hier bei ausländischem oder jüdischem Kapital. So war beispielsweise die erste Flugzeugfabrik eine private Gründung. Das trifft noch für eine ganze Reihe anderer Wehrbetriebe zu. Der Staat hat erst dann zugegriffen, als die Dinge bis zu einer gewissen Entwicklung gekommen waren, und die Notwendigkeit der Aufrüstung — nach polnischer Ansicht — immer stärker wurde. Mit Ausländsanleihen erbaut, wenn nicht gerade, wie eines der größten Rüstungswerke, aus den Einnahmen des deutschen Korridorverkehrs finanziert, sind diese Werke mit ihren aus England, Frankreich und Deutschland stammenden Maschinen wahrlich kein überzeugender Beweis polnischen Wirtschaftsgeistes.
Schätzungsweise entfielen von der wirtschaftlichen Sub
stanzkraft Polens einschließlich der Landwirtschaft etwa ein Viertel auf Deutsche, ein knappes Drittel auf die Polen und mehr als ein Drittel auf die Juden. Das steht in schreiendem Mißverhältnis zu den Bevölkerungsziffern. Nimmt man dazu, daß etwa 63 v. H. aller Aktiengesellschaften Auslandsmehrheiten aufweisen, daß der Kleinhandel so gut wie völlig, der Großhandel zu etwa 65 v. H. in jüdischen Händen liegt, dann ist man wohl berechtigt zu sagen, daß die „polnische" Wirtschaft niemals und nirgends eine Wirtschaft der Polen gewesen ist. P. V.
Wir fliege« mit Bemusdete«...
Vom Schlachtfeld auf den Operationstisch — Durch die Luft zum Heimatlazarett — Da» Menschenmöglichste für den verwundeten Soldaten
NSK..... Ende Oktober.
An einem herrlichen Herbstmorgen standen wir auf dem Rollfeld des Flugplatzes; vor uns im Schein der klaren Herbstsonne die Sanitäts-Maschine „Ju A". Sie sollte aus einem Lazarett im Osten einige Verwundete mit Kopf- und Rückenmarkschüssen in ein heimatliches Speziallazerett zur Sonderbehandlung überführen. Unser Pilot ist selbst auch Arzt, wie überhaupt die von der Sanitätsinspektion der Luftwaffe eingesetzten Sanitäts-Flugbereitschaften von Aerzten, die bewährte Flugzeugführer sind, geführt werden.
Die letzten Vorbereitungen sind schnell getroffen, und nach wenigen Minuten, in denen wir die schneeweiß angestrichene und mit dem Rot-Kreuz-Abzeichen versehene „Ju"- Maschine von allen Seiten noch einmal betrachten, starteten wir zum Flug. Aus der bekannten dreimotorigen Junkers- Verkehrsmaschine ist ein Sanitätsflugzeug geworden, Las acht liegende Verletzte zur Ueberführung äufnehmen kann.
Wir hatten viel zu fragen und zu schauen — mit ebenso viel Oieduld wie auch Nachsicht wurden unsere Fragen unermüdlich beantwortet. Hin und wieder konnten wir auch einen Blick durch die FUHrerkanzel werfen, wo sich uns dann jedesmal ein herrliches Bild bot. Ein ideales Flugwetter hatten wir, was wir besonders im Interesse der auf dem Rückflug mitzunehmenden Verwundeten begrüßten.
Vier Stunden später in der Heimat
An dem Flug nahm auch Professor Dr. T. als beratender Chirurg des Sanitätsinspekteurs der Luftwaffe teil. Es war wieder einer der vielen Flüge, die Professor Dr. T. mit einen Sanitätsmaschine mitmachte, um in Verbindung mit den Sanitätsdienststellen der Front die für die Ueberführung in Frage kommenden Verletzten auszuwählen. Es kommen hauptsächlich Kiefer-, Augen-, Hirn-, RUckenmark- mnd Nervenverletzte in Frage. Wie segensreich sich bisher der Einsatz der Sanitätsflugzeuge auswirkt, geht allein schon aus bestimmten, durchaus nicht wenigen Spezialfällen hervor: Vauchschußverletzte konnten mit der Maschine, in- einem Falle schon vier Stunden nach Eintreten der Ver-, wundung, zur Operation in ein Heimatlazarett eingelieferr' und dadurch gerettet werden; Kopfschüsse, die mit dem drohenden Verlust des Augenlichtes verbunden gewesen wären, konnten ebenfalls binnen weniger Stunden erfolgreich behandelt werden. Abgesehen von leichteren Fällen, sind bisher etwa 1000 Schwerverletzte auf diese Weise schnellstens in sachgemäße Behandlung gekommen.
Nach etwa zwei Stunden erreichten wir unser Ziel, um dann in bereitgestellten Kraftwagen in das in einem nahen Wald gelegene Lazarett zu fahren, von wo der Abtransport, zunächst mittels Krankenwagen, zum Flugzeug vorgenonr-, men werden sollte. Freundliche, Helle und warme Zimmer dieses neu errichteten Varackenlazaretts waren für etwa je vier bis sechs Mann bestimmt.
»Ich möchte an den Westwall"
Ein Danziger ^-Heimwehrmann (eigentlich möchte man doch gar zu gern noch „Junge" sagen) fragte den Professor, den wir auf seinem Gang durch die Krankenstuben begleiteten: „Herr Professor, wenn Sie mich nun nach Berlin mitnehmen, werde ich dann schnell gesund? Ich möchte nämlich noch an den Westwall, den kenne ich noch nicht!" Und dabei hatte er einen ziemlich schweren Kopfschuß und auch
übermittelgroß. schlank, mit einem kecken Iungengesichi Ihr auf dem Fuße folgte der kleine Müller, der mit seinem quecksilbrigen Temperament und seinem guten Mutterwitz auch recht beliebt war Er war fast mehr breit als lang und verdiente den Spitznamen „Füßchen".
„Mahlzeit, Schicksalsgenossen!"
„Mahlzeit, Schlanker!"
Müller zog eine Grimasse zu seiner schönen Begleiterin.
Tscha, meine Gnädigste." sagte er mir Würde, „das ist unser sogenannter guter Ton "
Die Angeredete lachte und zeigte dabei zwei tadellose Zahnreihen.
„Silentium!"
Ruhe trat ein.
„Ich stelle euch hiermit meine Kusine vor!"
„Oller Schwerenöter!"
„Ruuhe," brüllte das „Füßchen" über die ganze Gesellschaft „Uns sieht man doch die Verwandtschaft auf hundert Schritte an "
Die Studenten wieherten vor Lachen Student Schloch- stein, der den Spitznamen „Krauseminze" führte, verschluckte sich bei seinen Löffelerbsen.
„Aber nur im Nebel." rief Werner dem „Fäßchen" zu.
Der Wirt, Herr Effler. erschien auf der Bildfläche und begrüßte die Gäste
„Nu woll mer erschl mal Plag für euch zweie schaffen."
Er pfropfte einen Stuhl zwischen Werner und Klaus, und plötzlich hatten die Brüder das hübsche Mädel in ihrer Mitte.
„Und ich?" fragte Müller
„Und dich! — Ja, wo soll ich dich unterkriegen! Du bist zu breit geraten. Geh' in die Küche, meine Frau tafelt dir auf dem Plättbrett auf "
„Gambrinus, du versündigst dich an deinem- Urbilds!"
„Halt/ich hab's, Herr Effler," kam eine Stimme aus dem Hintergründe. „Wir bammeln unseren lieben Spund draußen als Firmenschild auf."
„Da ziehe ich die Küche vor — Leben Sie wohl, schöne Kusine "
Mit gemachter, täppischer Grazie warf er ihr eine Kußhand zu
„Auf Wiedersehen. Großpapa!" lochte die kecke Studentin.
„Um Gottes willen. Großpapa!"
Mit hochgehobenen Händen zog sich das „Fäßchen" in die Küche zurück
Seine Kusine saß nun zwischen den Brüdern Michael.
„Herr Effler. wir protestieren — Sie bevorzugen." riet stud Hetzer
Der Wirt schüttelte leinen kurzgeschorenen Kopf.
„Keine Spur nich'! Für so 'ne nette, hübsche Dame muß ich doch die hübschesten non euch Gesellschaft heraussuchsn Wer von euch will Herrn Werner ausstechen?"
„Oho — oho!"
„Herr „Gambrinus". Sie uzen mich."
„Nich in dis Tiete — Stimmt's oder habe ich recht?"
Die hübsche, junge Dame sah mit spitzbübischem Lächeln auf ihre Nachbarn zur Rechten und zur Linken-
„Herr Wirt haben sicher r-cht." rief sie mit ihrer frischen Iungenstimme.
„Oho." brüllte der Chorus
Klaus wurde blutrot und war etwas befangen Aber der fröhliche, weltmännische Werner war der Situation ge- wachsen
„Mein gnädiges Fräulein gestatten Sie: Mein Bruder Klaus — Werner Michael Gehen Sie heute über eine Brücke?"
„Das wäre wohl möglich. — Aber ich breche mir kein Bein Gestatten: Hanna Eschler "
„Wir wissen die Ehre zu schätzen Darf ich mir noch die Frage erlauben: Welche hohe Wissenschaft betreibt untere schöne Tischnachbarin?"
„Deutsche Literatur! - Wollen Sie mich foppen — Sie Erzengel Michael?"
Das Lokal brüllte vor Lachen. (Fortsetzung folgt--.