5. Seite — Nr. 248
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter
Montag, den 23. Oktober 1S38
England entlarvt sich selbst
Churchills „Athenia"--Berbrechen durch Amerikaner bewiesen
Das politische und militärische Bild der siebenten Kriegswoche, die jetzt hinter uns liegt, wird durch die schweren Schläge gekennzeichnet, die Deutschland mit seiner U-Boot- und Luftwaffe den britischen Kriegshetzern versetzte. Nachdem Chamberlain unlängst im Unterhaus bei der schroffen Zurückweisung der deutschen Friedensvorschläge ausgesprochen hatte, dag der Worte nun genug gewechselt worden seien und er Taten sehen wolle, hat er otrse Taten jetzt zu spüren bekommen. Die englische Flotte wurde wesentlich geschwächt, Schottland und die englische Nordseeküste wurden Kriegsschauplatz und Deutschland erhielt in Kapitänleutnant Prien einen neuen U-Voot-Helden, dessen militärische Tüchtigkeit selbst im Unterhaus anerkannt werden mutzte. Nicht weniger bedeutsam als das entschiedene Vorgehen gegen England waren die Veränderungen, die sich an der deutschen Westgrenze zwischen dem Westwall und der Maginotlinie abgespielt haben. Hier wurde nach ausdrücklicher Feststellung des Oberkommandos der Wehrmacht der erste Kampfabschnitt, der aus der Initiative der Franzosen hervorgegangen ist, beendet. Unter Respektierung der bisherigen französischen Grenze sind die französischen Truppen fast überall zum Rückzug auf ihr eigenes Gebiet gezwungen worden. Die zusammenfassende Berichterstattung des deutschen OKW -Berichtes zeigte dabei deutlich, wie sich in Wahrheit die bisherigen Operationen im Westen abgespielt haben. Datz die deutschen Feststellungen in ihrer klaren zwingenden Logik im neutralen Ausland außerordentlichen Eindruck hinterlassen mutzten, versteht sich Lei der seltsamen Handhabung der Kriegsberichterstailung unserer Gegner von selbst
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Eine außerordentliche Verstärkung erfuhr der Abwehrkampf Deutschlands gegen die britischen Lügen- und Heuchelmethoden durch die amtlichen amerikanischen Untersuchungen über die Versenkung des Dampfers „A theni a". Der ldurch die neuen Zeugenaussagen amerikanischer Staatsbürger entfesselte Skandal ist so ungeheuerlich, datz man nur schwer vergleichbare Verbrechen in der Weltgeschichte aufzufinden vermag. Nach den Aussagen des Amerikaners Anderson, der zusammen mit anderen Amerikanern wochenlang von den Engländen festgehalten worden war, besteht an der A l l e i n s ch u l d W i n st o n C h u r ch i l l s an der Versenkung der „Athenia" nicht der geringste Zweifel mehr. Das Schiff war schon bei seiner letzten Fahrt kein Passagierschiff mehr, sondern unterstand dem Befehl der britischen Admiralität. Es war zur Verwendung als Hilfskreuzer ausersehen, besaß Geschütze und Munition an Bord, seine Offiziere wußten um den furchtbaren Befehl, der durch Entfesselung einer Explosion im Innern des Schiffes das Leben amerikanischen Staatsbürger zu gefährden suchte. Ein Torpedoschutz kam niemals für die Versenkung ,n Frage, wie das lange kleberwasserbleiben des hell beleuchteten Schiffes beweist, klm trotzdem das Lügenziel zu erreichen und die Spuren Churchills zu verwischen, mutzte schließlich der Dampfer von drei britischen Torpedobootzerstörern durch Schüsse versenkt werden. Alle diese völlig neuen, eidlich erhärteten und durch Nachforschungen bestätigten Aussagen stehen nun auf einmal im Licht der Weltöffentlichkeit. xEine Kriegshetze von unvorstellbarer Gemeinheit wurde damit aufgedeckt und Winston Churchill als ein Verbrecher entlarvt.
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Nach so viel Niederlagen auf den verschiedenen Gebieten versuchte England wenigstens auf diplomatischem Wege eine Aktion zur Beruhigung seiner aufgebrachten und sehr zweiflerisch gewordenen eigenen Bevölkerung zu starten. Der Abschluß des Militärpaktes mit der Türkei auf der einen, Englands und Frankreichs auf der anderen Seite, wurde von Chamberlain als ein triumphales Ereignis gefeiert und von der englischen Presse entsprechend aufgewalzt. Bei nüchterner Beurteilung blieben freUich Fragen offen, die erhebliche Fehler in der englischen Rechnung auszeigen. Das Zusatzprotokoll zu dem Militärpakt, das man in London zunächst unterschlug, milderte die Bestimmungen des Vertrages sehr erheblich. Aus diesem (strunde blieb abzuwarten, welche Folgerungen die in erster Linie interessierten Nationen, also Italien und die Sowjetunion, aus dem neuen Kurs der türkischen Außenpolitik zu ziehen gedenken. Auch in der Türkei selbst war inan über die englischen Lobsprüche keineswegs sehr erbaut. Sie zeigten allzu deutlich, datz in London nur der einzige Wunsch bestand, mit türkischer Hilfe neue schwere Verwicklungen im Mittelmeer zu schaffen. Da England praktisch in einem Konfliktsfalle den Türken kaum Hilfe leisten könnte, müßte sich nach der englischen Auslegung des Paktes der Fall Polen unter Umständen wiederholen. Alles das waren Gesichtspunkte, die kaltes Wasser in die kochende englische Freude gossen Freilich ist ganz zweifellos, datz die türkische Politik eine Kette von Gefahren in sich schließt, deren Unruhe stiftender Charakter auch auf dem Balkon stark empfunden wird. Wie überall führten also auch hier die englischen Bemühungen nicht zum Frieden, sondern zu Spannungszuständen, deren Lösung nicht leicht sein dürfte.
Im Gegensatz zur Kriegshetze in Südosteuropa und Kleinasten suchten die Staatsober häupterdernordi- schenStaatenund Finnlands nach Möglichkeiten der Befriedung, für die sie zunächst einmal durch Verstärkung der eigenen Neutralitätspolitik die Voraussetzung zu schaffen suchten. Aber auch hier wurde England als Gegner des Friedens deutlich sichtbar. Sein Vlockadering gegen die Neutralen ist der Totengräber am nordischen Wohlstand. Diese Einsicht wuchs auch in den letzten Tagen wieder. Jedes Schiff, das in Abwehr der englischen Erpressungstaktik versenkt werden mutz, ist eine Anklage gegen die Würgemethoden Londons. Im Zeichen der Abwehr gegen die britischen Weltherrschaftsplüne stand deshalb die Ratifizierung des Grenz- und Freundschaftsvertrages zwischen Deutschland und der Sowjetunion, der nach wie vor den sichtbarsten Ausdruck für den Antiengland-Kurs Mittel- uno Osteuropas bildet.
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Wie Churchill das Verbrechen zu beseitigen versuchte
lieber das Ergebnis der amtlichen Untersuchung liegt nach den Darstellungen der amerikanischen Presse ein Bericht aus Neuyork vor, dem wir entehmcn:
Erst in den letzten Tagen kehrten die amerikanischen Staatsbürger unter den geretteten Passagieren der ..Atbenia" in ibre
Heimat zurück. W.-henlang waren sie in englischen Häfen zurückgehalten worden. Ihre Aussagen wurden unterdrückt. Jetzt kommen sie zu Wort Ihre Bekundungen werfen das ganze Lügengebäude über den Haufen, das aus den in England vorgenommenen Verhören angeblicher „Athcnia"-Pnssaaiere durch Beauftragte des verbrecherischen Churchill aufgcrichtet wurde.
Der USA.-Bürger Gustav Anderson ans Illinois, Leiter eines Reisebüros, der au Bord der ..Athenia" war, berichtete, als er endlich nach Hause zurücklehren durste, drei Mitgliedern des amerikanischen Repräsentantenhauses von seinen Erlebnissen und Beobachtungen. Diese drei amerikanischen Abgeordneten, dis Kongreßmitglieder Francis Lase aus Ciiddakota, Overton Broo- kes aus Luisiana und Walsser Pierre aus Oregon, wo Anderson geboren ist. haben in Erkenntnis der ungeheuren Tragweite der Aussagen Andersons dessen schriftlich niedergelegte und eidlich erhärtete Bekundung dem amerikanischen Staatsdepartement übergeben Das Staatsdepartement hat daraufhin die Untersuchung von sich aus amtlich aufgenonnncn und fortgesetzt.
Gustav Anderson fuhr als Inhaber eines Reisebüros öfter nach Europa, darunler mehrmals mit der „Athenia". Er kannte deshalb den Kapitän, die Offiziere und die Besatzung der „Athenia" schon seit langem. Er erklärte, daß der Dampfer „Athenia" bereits im Herbst vorigen Jahres Einrichtungen erhielt, die seinen jederzeitigen Einsatz als Hilssschiss der britischen Kriegsmarine im Handelskrieg ermöglichten. Die Vorkehrungen hierfür wurden unmittelbar nach der Münchener Konferenz und nach der von Chamberlain abgegebenen Friedenssicherung getroffen.
Gustav Anderson bekundete weiter, daß nach Aussagen des Ersten Offizers der „Athenia", Copeland, die „Athenia Geschütze und Munition geladen hatte. Sie sollten für die Küstenverteidigung in Halifax und Quebec Verwendung finden.
Auf Befragen der drei amerikanisch.'« AÜZee-rdnctcn gab Gustav Anderson zu Protokoll, daß an Bord der „Athenia" alle Verrichtungen -um Einbau verwrndrrngsbereiter Geschütze getroffen waren. Diese Bestückung sollte nach Aussage des Ersten Offiziers in Montreal nach Löschen der Ladung erfolgen. Nach den von der „Washington Times" wicdergegebencn Aussagen Gustav Andersons muß an Bord der „Athenia" gleich nach ihrer Ausreise eine unheimliche Stimmung geherrscht haben. Die Passagiere wurden vor dem Anzünden von Streichhölzern und Zigaretten gewarnt (!). Als ein Passagier eine Tür offen ließ, wurde eine Warnung angeschlagen, in der den Fahrgästen Verhaltungsmaßregeln gegeben wurden. Anderson bekundete, daß der Kapitän und die anderen Offiziere der „Athenia" eine starke innere Erregung zur Schau trugen. Diese Aussagen des amerikanischen Staatsbürgers lassen keinen anderen Schluß zu als die Feststellung, daß die britische Admiralität, die den Dampfer „Athenia" seit einem Jahr für ihre Zwecke vorbereitst hatte, Sprengstoffe an Bord mitsühren ließ, die nicht vorzeitig, sondern erst im richtigen Augenblick zur Entzündung kommen sollten.
Den Augenblick der Katastrophe schildert Anderson in seiner eidesstattlichen Aussage folgendermaßen: „Ich saß im Speisesaal der Touristenklasse und hatte mir gerade den Nachtisch bestellt, als sich an der Vackbordseite, anscheinend im Maschinenraum, mehrere schreckliche Explosionen ereigneten. Ich tastete zu meiner Kabine und benutzte gelegentlich Streichhölzer, um durch dicke Rauchwolken meinen Weg zu finden. In meiner Kabine legte ich den Rettungsring an und ging auf Deck, wo ich eine Szene des Schreckens und der Verwirrung sah, als die Passagiere in die Rettungsboote verfrachtet wurden."
, Anderson bekundet dann ausdrücklich im Gegensatz zu den von Churchill bestellten „Zeugen", daß er zu keiner Zeit das Teleskop eines Unterseebootes gesehen oder gar Eeschützseuer von einem U-Boot bemerkt habe. Und nun kommt das Ungeheuerliche, was bisher verschwiegen wurde: Gustav Anderson erklärte aus feinen Eid, daß die „Athenia" noch nicht gefunken war, als er am nächsten Tag um 7 Uhr morgens mit 48 anderen Geretteten von einem zu Hilfe geeilten Schiff ausgenommen wurde. In diesem Augenblick bombardierten, jo bekundet Anderfon, drei britische Zerstörer die „Athenia", um sie zu versenken.
Den Insassen des Rettungsbootes, die diesen Vorgang beobachteten, wurde erklärt, das sei geschehen, weil das schwimmende Wrack sonst eine Gefahr für die Schiffahrt gewesen wäre.
Diese Aussage Andersons ist der letzte Schlußstein des Beweises für die ungeheuerliche Tatsache, daß Winston Churchill, der Erste Lord der britischen Admiralität, der die Lüge von einem deutschen U-Voot-Angriss auf die „Athenia" herausgav, der verbrecherische Urheber der Explosion ist.
Gustav Anderson bezeugt, daß die „Athenia" nach erfolgter Explosion sich noch 14 Stunden lang über Wasser
yceil. Sie wäre auch dann noch nicht gesunken, wenn nicht britische Zerstörer mit Erantafeuer den Zeugen der Schandtat Churchills zum Verschwinden gebracht hätten.
Andersons Darstellung weist auf eine Explosion im Innern des Schiffes, wahrscheinlich auf der Vackbordseite des Maschinenraumes hin. Die Explosion eines Torpedos hätte außenbords stattsinden müssen. Außerdem hätte ein mittschiff- tressender Torpedo das Schiff in kürzester Zeit zum Sinken gebracht. Insbesondere ein deutscher Torpedo hätte nach den Erfahrungen, die die Engländer bei der Atomisierung des „Royal Oak" im Hafen von Scapa Flow sammeln konnten, diesen ungeschützten Handelsdampfer nicht 11 Stunden schwimmfähig gelassen, so daß ihn britische Zerstörer erst mit Granaten versenken mußten. . ^
Diese Vernichtung des von Besatzung und Passagieren verlassenen, aber durchaus sihwimmsähigen Dampfers „Athenia" durch drei britische Zerstörer ist der Versuch der Verbrecher, auch die letzten Spuren ihrer verruchten Tat zu beseitigen. Churchill ! schickte Hunderte nichtsahnender Menschen zur Verwirklichung jei- ! ncr kriegshetzerischen Ziele kaltblütig in den Tod.
! Die Aussagen Gustav Andersons offenbaren das ungeheuerliche i Ausmaß des Verbrechens, das ein amtierender britischer Minister j beging. Es hat den Ersten Lord der britischen Admiralität nichts i genützt, daß er zunächst bestellte Zeugenaussagen veröffentlichte : und die Bekundungen neutraler Passagiere unterdrückte. Es hat i ihn nichts genützt, daß er die Spuren seiner Tat schleunigst zu beseitigen versuchte. Der amerikanische Staatsbürger Gustav An- ^ derson und die 49 weiteren Insassen seines Rettungsbootes waren
> Augenzeugen der Salven, die britische Kriegsschiffe auf die i „Athenia" abgaben, um das Schiff, das durch Churchills Höllen- s Maschine nur schwer beschädigt worden war, auf den Grund sves i Meeres zu schicken.
! Wie die „Washington Times" mitteilt, hat sich das Staats- s departemcnt der USA. daüber beklagt, daß es bei seiner Unter- ! suchung nur wenig llnterstüung durch die britische Regierung gefunden habe und finde. Diese „Zurückhaltung" der englischen Behörden bei der Mitarbeit an der amerikanischen Untersuchung
> ist nicht verwunderlich, sondern wohlverständlich. Nicht umsonst i hat England die in seine Hand gefallenen amerikanischen Staats-
> bürger unter den Geretteten wochenlang in englischen Häfen zu- ! rückgehalten. Nicht umsonst hat man lange vor der Erklärung des ! Kriegszustandes durch England an Deutschland deutsche Passa- ! giere von dem Dampfer „Athenia" unter dem Dorwand einer ! Fahrplanänderung ferngehalten, die gar nicht stattfand.
Herr Churchill wollte alle Voraussetzungen schaffen für die Verbreitung seiner eigenen verbrecherischen Lügen und der bestellten und von seinen Helfershelfern besorgten gänzlich konfusen und verwirrten Aussagen über die angebliche Sichtung eines deutschen U-Bootes, das noch dazu mit Schrapnells geschossen hätte.
Deutschland hat dem Verbrecher Churchill am ersten Tage die Wahrheit entgegengestellt. Und seither hat die Welt sich immer mehr davon überzeugen müssen, daß Churchills Behauptungen und die Angaben feiner sogenannten Zeugen erlogen waren. Jetzt kommt aus Amerika der bis ins einzelne geführte endgültige Beweis für die Richtigkeit der von Deutschland von Anfang an getroffenen Feststellung:
Der englische Dampfer „Athenia" wurde auf Befehl Churchills, des Ersten Lords der britischen Admiralität, versenkt. Er selbst hat dieses Verbrechen ausgeheckt und planmäßig zur Ausführung gebracht. Die furchtbarste Untat, die jemals von Menschenhirnen erdacht wurde! Kann das britische Volk diesen Verbrecher noch länger im Namen Englands decken?
VolLsgenoffsN aus Lettland und Estland Lehren heim ins Reich
Eotenhafen, 21. Okt. Dis ersten Schiffe mit Rückwanderern aus Lettland und Estland sind im Danziger Hafen eingetroffen und haben deutsche Volksgenossen ans dem Valtenland ins Mutterland zurückgebracht. Sie haben bisher in kultureller Aufbauarbeit auf einem Außenvosten gestanden. Grenzergeist steckt in ihnen, und diesen Geist braucht das Land, das sie aufnimmt, das weite, entvölkerte Westpreußcnland, das nach der Verfolgung, Unterdrückung und schließlich sogar viehischen Ermordung besten deutschen Volkstums wieder aufgesüllt werden soll mit deutschem Blut.
Am Freitag traf die „Utlandshoern" im Hafenvon Danzig ein. Sie hatte 464 deutsche Rückwanderer aus Estland an Bord. Der Musikzng des Reichsarbeitsdienstes begrüßte die heimkehrenden deutschen Volksgenossen. Die NSV. nahm sich ihrer an. Helferinnen vom Roten Kreuz umsorgten Mütter und Kinder und geleiteten sie vom Schiff. Die Heimkehrer sind am Mittwoch abend von Reval abgefahren. Sie haben eine schöne, ruhige Fahrt gehabt und sehen mit frohen, leuchtenden Augen in ihre neue Zukunft. Sie haben eine hsilge deutsche Aufgabe erhalten. Sie sollen den deutschen Volkswall tm deutschen Osten verstärken, nicht mehr auf verlorenem Posten im Vorfeld liegen. Deutschland sammelt seine Kraft in der Heimat. Viel zu viel deutsches Blut ist in Jahrtausenden in die Welt hinausgeflosfrn. Wir wollen nicht länger „Kulturdünger" für fremde Völker sein.
Bald haben die Krane das Gepäck der Baltendeutschen auf den Kai gestellt. Wagen stehen bereit, und nun geht es zunächst in einDurchgangslagerinDanzig,
«Serirhtssaal
Schlußstrich unter den Vilderfälscher-Prozeß
Stuttgart, 21 Okt. Der 1. Strafsenat des Reichsgerichts zog jetzt den prozessualen Schlußstrich unter eine Strafsache, die in Kunsthändlerkreisen weit über Siiddeutschland hinaus berechtigtes Aufsehen erregte. Vom Stuttgarter Landgericht waren am 1ü. Mai d. I zehn Kunsthändler und ein Kunsthistoriker wegen Betrugs und Urkundenfälschung zu teilweise empfindlichen Strafen verurteilt worden. Während sich der Haupttcil der Angeklagten mit den gegen sie verhängten Strafen abgefunden hatte, griffen lediglich zwei das gegen sie ergangene Urteil vor dem Reichsgericht an, das jedoch ihre Revisionen als unbegründet verworfen hat, womit das Urteil im ganzen rechtskräftig geworden ist.
82V NM. unterschlagen und durchgebracht
Stuttgart, 21. Okt. Der 19jährige Ernst Widmaier aus Schafhausen (Kr. Leonberg) wurde vom Amtsgericht wegen erschwerter Unterschlagung, Urkundenfälschung, llrkundenvernichtung und Diebstahls zu der Gesamtstrafe von fünf Monaten Gefängnis verurteilt. W. war als kaufmännischer Angestellter in einem Stuttgarter Ladengeschäft tätig, das auch in seinem Heimatort einige Kunden hatte. Zwei von diesen gaben dem jungen Mann, der bei seinen Eitern in Schafhausen wohnt, Geldbeträge zur Bezahlung von Rechnungen bei der Firma mit, die er dann unterschlug und in schlechter Gesellschaft verpraßte. Insgesamt handelte es sich um rund 829 RM., die der Bursche in der Zeit vom Februar bis Juli verpulverte. Um seine Unterschlagungen zu verdecken, fälschte er Quittungen, zu denen er die Formulare im Kontor seiner Firma stahl, und die er mit dem Rainen des Buchbalters untemeickinete.