6. Seite Nr. 245

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter*

Donnerstag, den IS. Oktober 1S3S

Die falsche KechiMg

Mit ungeheurer Wucht sind im Verlaufe weniger We hen schwerste Schläge auf die britische Flotte niedergefaust. Der Wagemut unserer Flieger und unserer U-Boot-Besatzungen triumphierte über alle Vorbeugungsmaßnahmen, die von der britischen Admiralität zum Schutze derHome sleet" getroffen worden waren. Der unbeugsame Einsatzwille sol­datischer deutscher Männer wurde dabei aufs glänzendste durch die hohe Qualität unserer Waffen unterstützt, deren Durchschlagskraft auf alle militärischen Sachverständigen des Auslandes mit der ganzen Stärke einer Sensation wirkte. Schon heute ist man sich in allen Marinekreisen darüber klar, daß die bisherige Vormachtstellung der bri­tischen Flotte einen nicht mehr wieder gutzumachendcn Schlag erhalten hat. Bereits sechs Wochen nach Ausbruch des Krieges sind für unbesiegbar gehaltene Einheiten der britischen Flotte auf den Meeresgrund geschickt oder für lange Zeit außer Gefecht gesetzt worden. Allein ein einziges deutsches U-Boot hat mit der Torpedierung der Schlacht­schiffeNoyal Oak" undNepulse" Erfolge erzielt, die noch vor wenigen Tagen kein Mensch in England für möglich ge­halten hätte. Es ist unter diesen Umständen kein Wunder, daß die Bevölkerung der britischen Inseln von einer bei­spiellosen Bestürzung erfaßt ist, die auch durch die Lügen­meldungen Winston Churchills nicht mehr gestoppt werden kann. Noch stärker aber wiegt die moralische Schlappe, die der britischen Anmaßung zugefügt wurde. Der Blockade- krieg, die Niederknebelung der Neutralen, das feige Atten­tat auf am Kriege unbeteiligte Frauen und Kinder, alle diese Schandtaten der britischen Seekriegführung stützten sich ausschließlich auf die Vorherrschaft der englischen Flotte auf den Weltmeeren und in der Nordsee. Wird diese Vorherr­schaft gebrochen und sie ist heute bereits zu einem ganz wesentlichen Teil erschüttert dann brechen zugleich die Voraussetzungen eines Endsieges Englands in sich selbst zu­sammen. Der britische Kriegshetzer erscheint dann in der ganzen fadenscheinigen Größe seiner heuchlerischen Arroganz und überheblichen Frechheit. Jene Propheten behalten recht, die nicht nur in England, sondern auch im Ausland die britische Negierung vor einer lleberspannung des Vogens warnten und die den jetzt von Chamberlain vom Zaun ge­brochenen Krieg als das gefährlichste Abenteuer bezeich- neten, das jemals von englischen Staatsmännern unternom­men wurde.

Man kann nicht von der Fehlrechnung der englischen Admiralität sprechen, ohne zugleich des anderen Verbrechens zu gedenken, das von Winston Churchill und seinen Kreatu­ren gestartet wurde und das bisher noch immer keine ge­nügende Aufklärung gefunden hat. Wir meinen dieLie - ferung von E e l b k r e u z m u n i t i o n an Polen, jenes gemeinste Attentat auf die Humanität, das neben der Versenkung derAthenia" auf das Schuldkonto des Frie­densfeindes Nr. 1 zu schreiben ist. Die von Churchill bei der srecheK Ableugnung der britischen Schlffsverluste befolg­ten Methoden sind mit der gleichen Unverfrorenheit auch gegenüber den deutschen Enthüllungen über die britischen Gelbkreuzminen angewendet worden. Mit einem Dementi von zwei Zeilen suchte man die Wirkung der ausführlichen deutschen Dokumente und die eindeutigen Erklärungen in­ternationaler Sachverständigen und Gutachter über dis furchtbare Wirkung der von England gelieferten Easmuui- tion zu übergehen. Dieses Heuchlertum steht aber jetzt nicht weniger vor einer schweren Niederlage als der überhebliche Stolz auf die eigenen Schlachtschiffe. Nach den weiter durch­geführten Untersuchungen besteht nicht der geringste Zwei­fel mehr, daß die Lieferung des scheußlichen Giftgases in dem Augenblick erfolgte, wo man von der deutschen Regie­rung eine Verzichtserklärung auf die Anwendung von Eas- munition erbat und erhielt. Auch dieser humane Vorstoß erweist sich also als eine üble Finte, die von der Welt nur mit Verachtung zur Kenntnis genommen werden kann. Man predigte Humanität, in Wirklichkeit aber bereitete man den Gaskrieg vor, und man benutzte zu seiner Durch­führung dasselbe Volk, das man mit Garantien erst in einen Krieg Hineinhetzte, um es dann schamlos preiszugeben und seinem von England herbeigeführten Elend zu über­lasten.

Die Bedeutung aller dieser Vorgänge aber liegt nicht nur darin, daß jetzt die Verwerflichkeit der britischen Kriegs­methoden offen vor aller Welt liegt. Auch die Schuld Eng­lands und Frankreichs am Kriegs wird dadurch nocheinmäl auf das nachdrücklichste unterstrichen. Durch die große Rede des Führers vom 9. Oktober war noch einmal Gelegenheit

gegeben, Europa vor einem Krieg zu bewahren, dessen Sinn- § losigkeit bis tief in die Kreise der englischen und französi- s scheu Bevölkerung begriffen und zum mindesten geahnt ! wird. Chamberlain unterwarf sich Churchill und lehnte mit brüsken Beleidigungen die ausgestreckte Friedenshand Adolf Hitlers ab. Die Völker Westeuropas wurden bei dieser Ent­scheidung nicht gehört. Sie wurden von den Kriegshetzern in beispielloser Weise irregeführt und über die Friedens- l Möglichkeiten ebenso wie über die wahren englischen und ! französischen Kriegsziele, die man in ihr Gegenteil um» fälschte, belogen. Die erste Quittung auf diese Politik des- Aberwitzes ist jetzt ausgehändigt worden. In Kürze wer­den weitere Quittungen auf dem Zahltisch der Weltgeschichte liegen. Deutschland aber kämpft für sein Recht, für die Wiedergutmachung von Versailles und für die Befreiung Europas von der engliichen Lüge. Begreift man in London nun. daß di ster Kampf des Großdeutschen Reiches mit har­ter Unerbittlichkeit und mit einer kleberzeugungskraft ge­führt wird, die sich vor keiner der bisherigen Machtpositio­nen Englands fürchtet, sondern bereit ist, das Größte und auch das Letzte zu wagen?

Frisches Obst lange haltbar

Um frisches Obst länger haltbar zu machen, hat sich das Ein- lagern in Torfmull gut bewährt. Wir wissen, daß Obst zu einem hohen Prozentsatz aus Wasser besteht. Die pergamentartige Fruchtschale kann bei längerer Lagerung trotz ihrer vielfach vorhandenen Wachsschicht ein Verdunsten des Wassers nicht aufhalten, besonders aber dann nicht, wenn das Obst an einem zugigen Ort aufbewahrt wird, wo die Luft von allen Seiten herankommen kann. Dieses Wissen machen wir uns bei der Ein­lagerung zunutze. Gesunde, ausgesuchte, noch nicht zu reise Früchte von möglichst späten Sorten läßt man nach der Ernte zunächst zwei bis drei Tageabschwitzen", damit etwaige über­schüssige Feuchtigkeit verdunsten kann. Danach wickelt man sie, ohne durch Abreiben dis vorhandene Wachsschicht zu zerstören, Stück für Stück in sauberes Papier ein. Damit wollen wir ver­hindern, daß die Früchte etwaige Gerüche des Torfmulls an­nehmen könnten. In Kartons oder kleinere Kisten streuen wir nun eine ein bis zwei Finger tiefe Schicht fein zerriebenen und trockenen Torfmulls und schichten darauf die erste Lage der in Papier gehüllten Früchte. Die Zwischenräume füllen wir gut mit Torfmull aus. Danach schütten wir wieder eine Lage Torf­mull auf und fahren so fort, bis die Kiste gefüllt ist. Es empfiehlt sich aber, möglichst nicht mehr als drei Lagen Obst übereinan­der zu schichten, weil sonst das Nachsehen zu umständlich wäre. Diese sorgfältige, jeden Feuchtigkeitsverlust ausschließende Auf­bewahrung bewirkt, daß so behandeltes Obst vier bis sechs Wochen länger haltbar ist als das in gewöhnlichen Obstlagern anfgeschttttete. Wegen der etwas umständlichen Arbeit beim Einlagern und Auslesen wird man auf das Aufbewahren größerer Mengen auf diese Art verzichten müssen, dagegen ist das Einlagern einer kleineren Menge Tafelobst in den meisten Füllen gut durchführbar. °

Die Aufbewahrung des Winterobstes

nsg. Der Erfolg des Obstbaus liegt keineswegs nur in der richtigen Anpflanzung und in den entsprechenden Pflegematz- nnhmen des Baumbestandes, sondern auch in der richtigen Unterbringung der Ernte. So gehört zu jedem Obstbaubetrieb ein geeigneter Obstlagerraum. Von seiner Beschaffenheit hängt wesentlich der Erfolg der Lagerung und damit gleichzeitig der wirtschaftliche Erfolg des Obstbaus ab. Ein solcher Obstauf­bewahrungsraum sollte möglichst kühl sein, eine Temperatur von 26 Grad Celsius ist die richtige. In der ersten Zeit nach der Einlagerung wird erfahrungsgemäß die Temperatur ansteigen, weshalb nachts oder an kühlen Tagen zu lüften ist. Dieser Raum sollte aber auch vor Mäusen sicher, dunkel und weder zu trocken noch zu feucht sein. In trockenen Räumen welkt und reift das Obst zu schnell, in zu feuchten Räumen nehmen Schimmel und Fäulnispilze leicht überhand. Die relative Feuchtigkeit sollte 82 bis 90 Prozent betragen, was mit einem Feuchtigkeitsmesser leicht reguliert werden kann. Erhöhen läßt sich die Luftfeuchtigkeit zum Beispiel durch Lüften bei Regen- wetter oder Besprengen des Bodens und der Wände mit Wasser. Vermindert wird diese durch Lüften bei trockenem Wetter oder durch gebrannten Kalk, der die Feuchtigkeit begierig auffaugt. Notwendig ist vor allen Dingen auch, daß der Raum geruch- frei ist, da sonst das Obst später unangenehm schmeckt. Stark riechende Gegenstände dürfen nicht im Obstlagerraum auf­bewahrt werden. Natürlich muß die Zufuhr frischer Luft möglich

sein. Eine gründliche Reinigung des Raumes und der darin vorhandenen eigentlichen Obstlager ist selbstverständlich. Genau so selbstverständlich ist natürlich auch, daß nur tadellose Früchte zur Einlagetung sich eignen. Daher sollten alle hierfür nicht taugenden Früchte schon bei der Entleerung der Pflückkörbe ausgeschiede» werden. Am zweckmäßigsten ist das Obst im Obst­aufbewahrungsraum in den bekannten Erntekisten unter­gebracht. Allerdings darf in solche Erntekisten nur tadellose Ware eingebracht werden. Diese werden auf Latten bis zur Decke aufgestellt, wodurch sich auf einem kleinen Raum sehr viel ^Obst unterbringen läßt. Stehen solche Kisten nicht zur Ver­fügung, so kann als Notbehelf das härtere Wirtschaftsobst in bis zu 0,8 Meter hohen Haufen vorsichtig aufgeschüttet werden, wobei aber der Boden mit einem Lattenrost versehen sein sollte. Bei Lagerung des Obstes in einem Gestell ist zu beachten» daß je weniger Schichten Obst übereinander liegen, desto leichter sich das Obst während der Lagerung beaufsichtigen läßt. Ange­faulte Früchte sind rechtzeitig zu entfernen. Es ist aber auch dafür zu sorgen, daß das Obst, sobald es genußreif geworden ist, verkauft wird, denn überreife Früchte büßen an.Wert ein. .

Der richtige HeckenschnM,

Hecken sind ein wundervoller Schmuck der Heimat. Vielfach bilden sie eine dauerhafte und wohlfeile Grenze des Besitzes. Sie schützen den Acker vor den ausgetrockneten Winden und sie bieten schließlich auch vielen wertvollen Tieren Unterschlupf. Wiesel, Iltis und Igel helfen im Kampf gegen die Mäuseplags auf den Feldern. Grasmücken, Nachtigallen, Rotkehlchen, Brau­nellen, Zaunkönige, Laubvögel und andere Insekten fressende Vögel finden hier ungestörte Nistplätze.

Weitaus am wertvollsten ist in dieser Beziehung der Weiß­dorn. Er beherbergt als geschnittene Hecke immer die meisten Nester. Aber auch Weißbuche, Alpenjohannisbeere, Fichte, Lebensbaum und Eide (Taxus) sind brauchbar. Eine gute Hecke muß stets bis zum Bode« grün sein. Das erreicht man durch den steil dachförmigen Schnitt mit abgeschrägten Seiten. Viel­fach ist leider noch zweimaliges Schneiden im Jahre üblich. Der sogenannte Johannisschnitt ist aber ganz überflüssig. Er verur­sacht doppelte Arbeit, und man stört zudem im Juni und Juli die zweiten Vogelbruten. Es genügt einmalige Behandlung im Herbst. Nadelhölzer sollen schon im August oder September beschnitten werden, damit die Wunden sich noch schließen können. Der Schnitt der Laubhölzer muß bis zum Februar beendet sein. Wie dicht die Dogelbefetzung bei richtiger Behandlung sein kann, Vas zeigt am besten eine Weißdornhecke um ein am Felde gelegenes Vogelschutzgehölz einer Nogelschutzstation. Hier brü­teten in einem Jahrs auf 150 Meter 30 Paar Vögel. Es fand sich also im Durchschnitt alle fünf Meter ein Nest. Eine solche Hecke wird zum wahren Vogelparadies und kann damit Ersatz bieten für manche verloren gehenden Nistplätze, die sich nicht ivWerMßWchenü erhalten lassen.

Vuutes Allerlei

»Pfui, ich danke*

In Kurland ist eine Redensart im allgemeinen im Gebrauch, die bei uns in ganz anderem Sinne angewendet wird und daher dem Nichteingeweihten gegenüber schon oft zu komischen Miß­verständnissen Anlaß gegeben hat. Es ist das WörtchenPfui*', in ganz Deutschland der unzweideutige Ausdruck des Abscheus und der Verachtung. In Kurland dagegen braucht man dieses Pfui" aber als ein behaglich verstärktesNein". -

Wir hören z. B-, daß eine Dame gefragt wird:Wohnt Ihre Tante nicht drei Straßen weiter?" und sie antwortet:Pfui, es sind ihrer nur zwei". Oder:Werden Sie nicht das Mrgner- D^nzert hören:Pfui, dazu habe ich keine Zeit!"

Fische, die auf Bäume steigen Es ist kein Scheiß. Es gibt tatsächlich Fische, die ohne Schwie­rigkeiten auf Bäume hinaufklettern. Der Kletterfisch, der unter seinen Artgenossen wohl das wunderlichste Exemplar darstellt, lebt in Australien. Seine Atmungswerkzeuge hat er nicht am Kopf, sondern am Schwanz. Gewöhnlich lebt er im Wasser. Aber manchmal gelüstet es ihn, an Land zu gehen. Dann hüpft er in großen Wellenlinien im Grase umher und klettert auf die höchsten Bäume, gewissermaßen, um sich die Landschaft von oben anzusehen. Der Kletterfisch ähnelt, oberflächlich betrachtet, allen anderen Fischen. Nur daß seine Flossen mehr zu Krallen aus­gebildet sind. Die Schwimmwerkzeuge benutzt er dann gleich­zeitig für d ie Lan dspaziergänge und für die Kletterkünste.

Urheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München

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50. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

Dann fragte Hans Bauer:Herr Feldner, wollen Sie nicht fragen, wie es Ihrer Schwester und Ihrer Tochter geht?"

Der Adlerwirt gab keine Antwort.

Ihrem Fräulein Schwester geht es gut. Sie ist in bester Stimmung. Wie ich gehört habe, ist sie morgen nachmittag wieder bei Ihnen. Und der Rittmeister auch. Da freuen Sie sich gewiss?"

Der Adlerwirt gab noch immer keine Antwort. Aber Hans Bauer fühlte, daß der andere weiter etwas hören wolle.

Fräulein Magda ist glücklich!"

Mit Ihnen?" fragte jet9 endlich der Adlerwirt.

Mit mir? Nein! Mit Dr. Schubert!"

So? Ist mir etwas Neues. Nun, sie kauu tun und lassen, was sie will. Ich rede ihr nichts mehr darein. 'Aber ich glaub das nicht mit dem Dr. Schubert!"

Mit der Freundschaft geht es au und dann wird Lieb daraus. Nehmen Sie sie wieder zurück ins Haus! Es ist nichts Gescheites, daß sic hier mit ihrem Zutünfiigeu zu­sammen haust!"

Wenn sie will, raun sie wieder kommen, aber bitten Werd ich sie nicht", antwortete ver Adlerwirt.Aber sagen Sie ihr auch davon nichts! Guten Alund, Herr Bauer!"

Aber Hans Bauer glaubte zu wissen, wie Trennung schmerze, so sagte er noch:Herr Feldner, Ihre Vran.c wird ja bald wieder zurück sein, da kann ja die allgemeine Versöhnung zustandekomm.n; es ist nicht gut, wenn in einer Familie solcher Unfriede herrscht!"

Nein, Herr Bauer, ich kann Ihnen im Vertrauen sagen, daß meine... daß Frau Barberini nicht mehr zurück­kommt. Sie würden es ja doch bald erfahren! Ich muß das dritte Aufgebot abbestellen."

Mein Gott! Warum?"

Reden wir nicht darüber! Es kommt eben vieles anders als man meint, nicht wahr, Herr Bauer? Aber jetzt wirk­lich, gute Nacht!"

Ein kurzer Händedruck.

Empfehlen Sie mich dem Herrn Ferdinand!"

Danke! Ich werd es ihm ausrichten. Nochmal^ Guten Abend!"

Der Adlerwirt verschwand im Dunkel.

Hans Bauer ging zurück.

Er trat zu Magda hin.

Ich habe gerade mit Ihrem Vater gesprochen. Er war es, den der Tyras gemeldet hat! Sie sollten wieder zu Ihren Vater zurück! Ich glaub, das tat ihm wohl."

Und die Frau. . .?"

Die kommt nicht mehr!"

Und das hat mir der Rittmeister nicht gcsaI!

39.

Die Unterschrift ist echt!"

Den Tag darauf hatte der Adlerwirt eine geschäftliche Ablenkung aus seiner Katzenjammerstimmung.

Ferdinand war noch immer nicht da.

Für den Wirt stand es jetzt fest: er ist mit dem Weibs­bild durchgegangen. Auch recht!

Er zog nun eiuen besseren Rock an und ging in die Sparkasse.

Gegen Mittag wollte er das Geld für die Waldung bar auf den Tisch legen. Das sah protzenhaft aus, aber es macht mehr Effekt, als so ein kleiner Zettel mit seiner j Unterschrift.

Für den heutigen Tag war die Zahlung ausgehandelt worden und in Geldsachen war der Adlerwirt zuverlässig.

In der Sparkasse ließ er sich beim Direktor melden.

Er mußte nur kurz warten und schritt dann, wie er es als Adlerwirt gewöhnt war, stolz über die Schwelle.

Herr Direktor!"

Herr Feldner, guten Morgen! Bitte, nehmen Sie doch Platz? Was schenkt mir das Vergnügen?"

Ich brauch Geld, aber bares. Sie wissen wahrschein­lich davon, daß ich die Ernstdorfer Waldung gekauft habe?"

Gewiß, Verehrtester! Weiß ich. Aber... hm, Sie haben doch schon vorgestern disponiert."

Vorgestern?"

Doch, doch!" sagte liebenswürdig der Direktor.

«Ich?"

Aber natürlich, lieber Herr Feldner. Ich staune, daß Ihnen eine so beträchtliche Transaktion aus dem Ge­dächtnis entschwunden sein sollte."

Mir ist nichts bekannt."

Der Direktor machte jetzt eine bekümmerte Miene.Es tut mir wirklich leid, Herr Feldner, dass ich Ihnen meine Behauptungen beweisen muß. Einen Moment."

Er griff nacb dem Haustelephon.Herr Kvpisch, bringen Sie sofort den Scheck Feldner, den wir vorgestern hono­riert haben. Ja, gleich!"

Der Direktor rieb sich zufrieden die Hände.

Wird sofort in Ordnung sein. Vorgestern war doch Ihr Herr Sohn hier... wie steht es übrigens mit seinem Be­finden? ... und hat einen tüchtigen Brocken abgehoben, wir haben den Bedarf an Bargeld fast nicht zusammen­gebracht ... ich betone Bargeld ... Sie wissen doch, unser Institut ist prima! ... für die notarielle Verbriefnng ... ich habe den jungen Herrn noch aufmerksam gemacht, dass es vielleicht klüger wäre, das Geld die zwei Nächte über noch in unseren, absolut sicheren Tresors zu lassen... aber junge Herren können nichts erwarten...!"

(Fortsetzung folg!)