8. Seite Nr. 228

Nagolder TagblattDer Gesellschafter'

Samstag, den 38. September 1838

Das Leben in Polen nimmt unwiderstehlich seinen Gang man steht schon Lächeln und aufgehellte Gesichter und die Stim­men haben einen beruhigten Klang. Von einem Dorf aus, wo Sieger und Besiegte friedlich zusammenhausen, beobachteten wir die Rückkehr des deutschen Heeres. Noch vor einer Woche ging alles im Sturmschritt nach Osten. Jetzt strömen die Heeres- massen ruhig zurück, von Ost nach West. Kanonen und Gewehre entfernen sich endgültig. In den Ortschaften und auf den Fel­dern werden die Besiegten von dem braven deutschen Soldaten bewacht, der schon graumeliertes Haar hat und zu Hause fünf Söhn«. Er ist ein furchteinflötzender Soldat aber dann lächelt er gutmütig, streichelt die Kinder, gibt den Hungrige» seine halbe Wurst und bleibt an der Schwelle des Hauses stehen, um mit dem polnischen Schuhflicker ein Schwätzchen zu mache». Der bewölkte Himmel Polens läßt schon einige Sonnenstrahlen durch­brechen.

Greuelnachrichten auf Bestellung

Ein interessantes Gespräch zweier amerikanischer Diplomaten

Wien, 28. Sept. DasNeue Wiener Tagblatt" veröffentlicht einen Bericht aus Czernowitz, der einen hochinteressanten Ein­blick gibt in die Tätigkeit der Ereuelhetzer hinter den Kulissen. Er zeigt mit greller Deutlichkeit, wie gewisse Kreise am Werk sind, die Völker immer weiter gegeneinander zu Hetzen. Das Neue Wiener Tagblatt" schreibt ». a.:

Die Lzernowitzer ZeitungElasul Vucovinei" hatte die Ab­sicht, ein Telephongespräch zwischen dem Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika in Polen, Mister Drexel- Diddle, und seinem Pariser Kollegen, Mister Vullitt, zu ver­öffentlichen. Die rumänische Militärzensur in Lzernowitz hat aus Gründe« der Neutralität die Veröffentlichung dieser Repor­tage verboten. Durch einen Freund unseres Blattes sind wir in den Besitz der Niederschrift gekommen, die ein Ohrenzeuge oon diesem Telephongespräch gemacht hatte. Danach hat sich zwischen dem Botschafter der USA. bei der polnischen Regierung, Mister Drexel-Biddle, im HotelSchwarzer Adler" in Czernowitz und seinem Kollegen Mister Vullitt in Paris am 17. Sep­tember folgendes Telephongespräch abgewickelt:

Vullitt: Sie müssen dem Präsidenten Roosevelt und dem Außenminister Cordell Hüll sofort den vollständigen Text des Protestes es Diplomatischen Korps in Pole« gegen die Bombar­dierung übermitteln.

Biddle: Ja, mein Lieber, sie unternahmen gar keinen Protest­schritt. Wir trafen uns alle, und ich schlug vor, daß Protest ein­gelegt werde durch den Doyen des Diplomatische« Korps; aber die anderen lehnten es ab, einen gemeinsamen Protestschritt zu unternehmen, so daß die Sache offiziell fallen gelassen wurde.

Vullitt: Also, sagen Sie mir, wann Sie, möglichst sofort, einen Bericht über die ganze Sache vor sich haben. Der Bericht nämlich, den Sie uns vor vier oder fünf Tagen schickten, kam so spät an, daß wir nichts damit haben tun können, denjenigen, den Sie uns über Bukarest schickten.

Biddle: Ach, ich werde ihn also sofort wiederholen.

Vullitt: Ich würde an Ihrer Stelle einen ausführlichen offi­ziellen Bericht geben, der alles enthält, was Sie von Ihrem eigenen Standpunkt dazu zu sagen haben. Tun Sie das sofort, denn ich weiß, der Präsident und der Außenminister sind beide äußerst interessiert daran. Sie fragten gestern danach.

Biddle: Wollen Sie ihnen bitte sagen, Bill, daß es unmöglich war, Verbindungen herzustellen und daß ich ans diesem Grunde jetzt in Czernowitz mein Büro errichtet habe.

Vullitt: Ich habe eine Anweisung für Sie vom State Depar­tement bekommen. Der Außenminister bittet darum, daß Sie Hofort eine offizielle Erklärung Ihres Attaches über die Bom­bardierung und das alles mit Luftpost schicken.

Biddle: Ja.

Vullitt: Und wenn möglich, auch eidesstattliche Erklärungou.

Biddle: Ja, ich verstehe.

Vullitt: Also, alles, was Sie sofort dem Präsidenten und dem Außenminister in dieser Angelegenheit schicken können, wollen sie umgehend haben. Von Ihrem Militärattache und den andere« Mitgliedern Ihrer Mission, verstehen Sie, kategorische Erklärungen und kategorische Erklärungen aller Angehörigen der Botschaft, die so detailliert wie möglich find, und dann außerdem noch Erklärungen der neutralen Diplomaten. Wenn Sie alle diese Dinge vorbereiten könnten, verstehen Sie?

Biddle: Ja, ja.

Vullitt: Sehr schön. Sie wollen das nämlich als Basis haben, verstehen Sie? Sie wissen, was bei uns in den Ver­einigten Staaten von Amerika jetzt vor sich geht.

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n r h c b e r rechtsschutz durch VerlagSanstalt Manz. München

34. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)

Ich nehm mein's und leg mich damit in in den Garten, wenn's sein muß."

Wenn es aber regnet?"

Herr v. Braun lachte.Sieht nicht darnach aus, aber wenn schon; der Hans Bauer wird einen Regenschirm haben, den spann ich dann über mich."

Jetzt war man auch schon über die zweite Anhöhe hin­über; links zeigte sich die Rohrmühle und Mazda ging es durch die Erinnerung, daß Dr. Schubert hier begonnen hatte, komische Dinge zu reden.

Die Straße war nun flach. Der Rittmeister ließ die Peitschenschnur hoch in der Luft zwirbeln, nahm die Dorf­gaffe, bog nach links ein: ein Ruck und der Wagen hielt vor derBoldenen Birne".

Er sprang vom Bock, tat den zwei Gäulen das Gestänge aus dem Maul, zog aus seiner Tasche ein paar Schnitze weißer Rüben und ein paar Würfel Zucker, fuhr den Tieren streichelnd durch das Haar zwischen den Ohren und ließ sich aus der Linken von den weichen Nüstern schno­bernd die Leckerbissen aufnehmen.

Hans Bauer war an den Wagen herangetreten.

Einmal zwei Betten und einmal ein Bett!" sagte Herr v. Braun.

Der Hans Bauer hatte im Erdgeschoß zwei Fremden­stuben. Mit je einem Bett, die nur selten, sehr, sehr selten belegt waren.

Im oberen Stockwerk allerdings...! Da konnten die beiden Damen logieren. Hier war vorgestern alles her­gerichtet worden.

Biddle: Nein, ich habe keine Ahnung.

Vullitt: Aber Sie wissen doch, nicht, da bei uns ist doch der Kampf im Gange, de« der Präsident angefangen hat. Sie ver­stehen also, warum es wichtig ist, daß Sie dies alles schicken.

Biddle: Ja, ich weiß, aber Sie müssen sich wirklich noch die Arbeit machen, alles zusammenzutragen, was man möglicher­weise zusammenbringen kann.

Biddle: Aha.

Vullitt: Es muß alles-gesammelt werden, und zwar so detail­liert wie möglich, und es mutz heute gemacht werden.

Biddle: Also eia Resume aller Einzelheiten des Berichtes, den ich heute schon abgeschickt habe.

Vullitt: Nein, das ganz und gar nicht. Von den Leuten Ihrer Botschaft soll jeder noch Erklärungen abgeben.

Biddle: Ach so.

Vullitt: Ich habe alles bekommen, was Sie geschickt haben. Es ist sehr gut, was Sie geschickt haben, aber das genügt nicht.

Biddle: Ach so.

Vullitt: Verstehen Sie?

Biddle: Ja, sehr gut.

Vullitt: Machen Sie sich heute an die Arbeit.

Biddle: Gut, abgemacht.

Vullitt: Es handelt sich also einfach darum: sie haben nicht genug Material, nicht ganz detailliertes Material aus Ihren Berichten, um zu handeln, und sie brauchen es für ihren Kampf um das Neutralitätsgesetz.

Biddle: Ich verstehe. Ich . . .

Vullitt: . . . und sie erwarten, daß Sie heute sehr viel mehr schicken.

Biddle: Gut, Bill.

Vullitt: Denken Sie bei der Zusammenstellung an den Fall Charlie Roß".

Biddle: An wen?

Vullitt: An Charlie Rotz. Ich meine, Sie sollten Ihre Phan­tasie gebrauchen und etwas in der Art von Charlie Roß heraus­bringen. !

Biddle: Ach so, ja, ja, ich verstehe. >

Vullitt: Uebrigens, Sie bleiben voraussichtlich wohl dort, bis i Onkel Josef (Anmerkung der Schriftleitung: Es handelt z sich um den polnischen Außenminister Josef Beck) ankommt und ! werden ihn dann begleiten.

Biddle: Nein, er wünscht nicht, daß ich ihn begleite, er will unauffällig reisen.

Vullitt: Ja?

Biddle: Aber wisse» Sie, unser Freund, der mit Ihnen m Moskau war, weiß vielleicht, wohin Onkel Josef gehen wird.

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Vullitt: Nun, wahrscheinlich hierher nach Paris.

Biddle: Ja, sicherlich. Daher könnte es mir sehr viel helfen, wenn Sie dasVater" und Franky erklären und fragen würden, ob sie wollen, daß ich das auch tue.

Vullitt: Ja, das werde ich tun. Ich hoffe, daß sie sofort zu­stimmen werden, und ich bin sicher, sie werden die Tatsache her­vorheben, daß die polnische Regierung beschließt, Sie bei sich zu haben.

Biddle: Das ist wunderbar, Bill.

Vullitt: Ich werde das sofort tun, Tony.

Dieses Gespräch, schreibt dasNeue Wiener Tagblatt" zum ! Schluß, erklärt so viel, daß einstweilen keine weiteren Kommen- s tare nötig sind. l

Vurrtes Allerlei j

Auch Tanger spürt den Krieg !

Die internationalisierte Stadt Tanger in Marokko am Ein- ? gang der Straße von Gibraltar verspürt mit Unbehagen in ! ihrer internationalen Zone die Wirkungen des Kriegszustandes. ! Die wirtschaftlichen Verhältnisse werden von Tag zu Tag schwie- ; riger und unangenehmer. Zahlreiche Fremde strömten in den letzten Tagen und Wochen aus Französisch-Marokko der Stadt zu. Sie mußten erfahren, daß ihre privatwirtschaftlichen Inter­essen sich nicht gerade gebessert haben. Der französische Franken ist bekanntlich abermals im Werte gefallen. Der marokkanische Franken hat diesen Absturz mitgemacht. So sind für viele. Fremde erbebliche Geldverluste eingetreten.

Weitere Schwierigkeiten machen sich geltend. Die Lebensmittel

sind sehr knapp geworden, da für Gibraltar große Ankäufe gemacht wurden. Lebensmittelsendungen, die sonst regelmäßig aus Marokko hereinkamen, blieben aus. Ein Postverkehr der englischen und französischen Postanstalten besteht praktisch über­haupt nicht mehr. So sehen sich, da auch der Eelhperkehr aus den neutralen Ländern ins Stocken geraten ist, die Fremden gewis­sermaßen auf einer Insel ausgesetzt, die eine Verbindung nach der anderen einbüßt. Man kann sich vorstellen, daß die Bevöl­kerung von Tanger über diesen Zustand nicht gerade beglückt ist. Denn selbstverständlich werden auch die Eingeborenen direkt oder indirekt von diesen anormalen Zuständen der internatio­nalen Zone betroffen.

Tanger wurde nach dem Abkommen mit dem Sultan von Marokko vom^18. Dezember 1923 von Frankreich, Eroß-Britan- nien und Spanien gemeinsam verwaltet. Im Jahre 1928 trat Italien als vierte Macht hinzu. Schon 1912 war ein ähnliches Abkommen zwischen England, Frankreich und Spanien mit begrenzter Gültigkeit geschlossen worden.

Warte damit, bis ich tot bin!"

Friedrich Wilhelm I. und Georg II. von England waren 'hr Leben lang herzliche Feinde. Friedrich Wilhelm wurde näm­lich schon von seinem fünften Jahre an häufig und auch längere Zeit an den hannoverschen Hof zu seiner Großmutter, der Kur­fürstin Sophie, zu Besuch geschickt. Hier vertrug er sich gar nicht mit seinem Spielkameraden, dem Prinzen Georg, da dieser fortwährend prahlte, sein Vater wolle auch die englische Herr­schaft auf alle westlichen deutschen Provinzen ausdehnen. Dieser Haß, den die beiden Knaben gegeneinander durch ihre steten Zänkereien von damals faßten, blieb bis zu ihrer Todesstunde. Friedrich Wilhelm nannte seinen länderwütigen Spielkamera­den, der noch dazu Friedrich Wilhelms erste Liebe, die geistvolle Karoline von Ansbach, heiratete, nicht anders als:Mein Bru­der, das Großmaul!" Georg dagegen sprach von dem preußischen König stets nur als von seinem Bruder, dem Sergeanten.

Auf seinem Sterbebett fragte der König den Hofprediger, ob es denn wirklich notwendig sei, daß man, um in den Himmel zukommen, allen seinen Feinden vergeben müsse. Der Hofpredi­ger bejahte dies. Da wandte sich Friedrich Wilhelm seiner Frau zu und sagte:Nun, so schreibe Deinem Bruder Georg nach London, daß ich ihm vergebe, aber" setzte er nach einer Pause höchst charakteristisch hinzuwarte damit, bis ich tot bin!"

Wilhelm Busch und der Engländer

Einem reichen Engländer, der zu gerne in seinPoesibuch" einen Spruch von der Hand des großen deutschen Humoristen gehabt hätte, schrieb Wilhelm Busch:

Man ist wohl stets etwas dümmer, als man glauben möchte!

Wilhelm Busch."

Sport

Zeder Deutsche kann am Sport teilnehmen

Nachdem die Aufrechterhaltung des sportlichen Betriebs grund­sätzlich angeordnet worden ist, hat der Reichssportführer Maßnahmen zur Erleichterung des sportlichen Verkehrs getrof­fen. Darnach finden Meisterschaften und Pflicht spiele vorerst nicht statt. Mannschaften von Vereinen oder örtlichen Arbeitsgemeinschaften, die sich zur Teilnahme am Sportverkehr melden, werden nach örtlichen Gesichtspunkten in Staffeln ein­geteilt. An den Veranstaltungen des NS.-Reichsbundcs für Lei­besübungen ist künftig grundsätzlich jeder Deutsche teilnahme­berechtigt. Ein Nachweis der Zugehörigkeit zum Reichsbund oder der Start- und Spielberesttigung ist nicht mehr erforderlich. Vereinsmitglieder, die zu militärischer oder anderer Dienst­leistung einberufen sind, haben das Recht, als Eastmitglieder der Gemeinschaften am Ort ihrer Einberufung sofort am Spiel- «ud Sportverkehr teilzunehmen. Ein Vereinswechsel ist also nicht erforderlich, er wird bis auf weiteres untersagt. Der Reichssportführer hat gleichzeitig ungeordnet, daß der Beitrag an den Reichsbund um die Hälfte gesenkt wird. Gemeinschaften, von denen besonders viele Mitglieder eingezogcn sind, können eine weitere Beitragsermäßigung beantragen. Geldstrafen dür­fen nicht mehr verhängt werden.

Der Sport am Sonntag

Die Stuttgarter Stadtmeisterschaft im Fußball wird am Sonntag erstmals unterbrochen, um der ersten Runde des neuen Stadtpokals R-n-n -.u geben. Alle Eroß-Stuttgarter Gauliga; und Bezirksklassenvereine sind daran beteiligt. Ulm und Heil- bronn setzen ihre Stadtmeisterschaften mir bemerkenswerten Spielen fort und außerdem werden noch neue Runden in Fried­richshafen, Göppingen und im Schwarzwald in Angriff ge­nommen.

Er verstand nicht, was das alles sollte! Es widerstrebte ihm, zu fragen.

Da stand Magda ziemlich abweisend vor ihm und nur die Tante zeigte Leben.

Herr Bauer, ich bitt Sie, stehen's nicht so da, wenn Ihr Hotel einen solchen Massenbesuch kriegt. Schicken Sie doch den Herrn Portier oder nehmen's doch selber so ein Kofferl, wir wollen unser Zimmer haben."

Der Hans Bauer nahm drei Koffer; einen auf die Achsel, zwei in die Fäuste.

Hat der Mann eine Kraft und ein Geschick!" äußerte sich Ulrike.

Wir bleiben wahrscheinlich schon einige Zeit da, Herr Bauer", rief ihm Fräulein Ulrike nach, als er die Treppe voran hinaufschritt.Und helfen können wir Ihnen auch im Betrieb, gratis und franko!"

Hans Bauer schloß auf.

Da schau her, das ist ja pickfein!" Ulrike sah sich staunend in dem Schlafraum um.Die ,Goldene Birrff wird bald dem ,Schwarzen Adler' Konkurrenz machen."

Der junge Wirt sagte nur:Ich schick die Kathi."

Und ging hinunter.

Unten machte sich der Rittmeister zur Rückfahrt bereit. Wir sind ausgerissen! Es hat Krach gegeben. Wo die Liebe hinfällt, gibt es immer Krach. Sie werden's ja auch bald erfahren!" sagte er zu Hans Bauer.

Dann schwang er sich wieder auf den Bock. '

Im gleichen Augenblick klang es-!

Ein Personenauto desSchwarzen Adlers" hielt mit diesem Signal vor derGoldenen Birn".

Und dem Wagen entstieg Dr. Schubert.

Lieber Herr Bauer, ich möchte ein Zimmer haben. Ich kann doch eins bekommen?"

Hans Bauer grüßte und dachte: Der hat mir noch ge­fehlt! Aber er sagte:Ja, das letzte Bett. Werden Sie lange bleiben?"

Wahrscheinlich, ja. Sind die Damen gut angekom­men?"

Jetzt rief Herr v. Braun:Auf Wiedersehen allseits Zurück komme ich mit dem Rad! Pfui Teufel! Ein alter Kavallerist und mit den Beinen strampeln wie eine vom Ballett!"

27.

Zwei Starrköpse.

Der Rittmeister war von Oberbrunn zurückgekommen; den letzten Teil des Weges hatte er zu Fuß zurückgelegt. Ein Reifen war geplatzt. Und er hatte das Rad schieben müssen wie ein ehrlicher Infanterist!

Dann hatten sich die vier zum Abendbrot hingesetzt.

Das Gespräch drehte sich, wie es nicht anders zu er­warten war, um die Verlobung des Adlerwirts.

Die anderen haben es früher gewußt, als wir in der Familie", bemerkte der Rittmeister,aber diese Heim­tücker, die Oberbrunner, die den ganzen Tag tratschen, den nächsten Verwandten erzählen sie kein Sterbenswörtel vor lauter Schadenfreud! So lange diese Frau im Haus ist, geh ich nimmer zurück! Ich kauf mir jetzt mein Häusl, aber ich werde mich einsam fühlen, denn ich kann doch nur allein drin wohnen?"

Die Rösser werden Ihnen abgehen, nicht wahr?" fragte Ulrike.

Die auch", brummte Herr v. Braun. Aber er strich sich über den Schnurrbart, um das Schmunzeln nicht mer­ken zu lassen, denn Ulrike hatte ihm ganz leise und kurz die Hand gestreichelt.

Und ich kauf mich daneben an", scherzte Ulrike.Und wo die beiden Garterln zusammenstoßen, da stellen Sie eine Tafel auf:Vor Legbüchsen wird gewarnt!" und ich das Gegenstück:Bissiger Hund!"

Der Rittmeister wandte sich jetzt an Dr. Schubert. Lieber Doktor, aus welchem Grunde haben denn eigent­lich auch Sie das Schlachtfeld geräumt? Sie gehören doch gar nicht zur Familie!"

(Fortsetzung folgt.).