3. Seite — Nr. 225
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter"
Dienstag, den 2K. September 1938
iNayold uMlmgebuny
Wer zum Volke geht, mit aller seiner Kraft, der steigt herauf. Jeder, der sein Volk als geschichtliches Wesen erlebt, weist, dast er gegenüber dieser Größe nur ein Kleines ist.
Löns.
28. Sept.: 1759 General v. Sjorck geboren. — 1916 Schlacht Lei Hermannstadt.
An unsere Mitarbeiter!'
Unsere Heimatzeitung, „Der Gesellschafter", kommt in vielen Exemplaren hinaus an die Front, zu den Männern, die
unsere Heimat schützen. Es ist klar, daß der Soldat aus seiner
Zeitung zu entnehmen sucht, was in seinem Heimatdorf und dessen Umgebung vor sich geht. Wir bitten daher alle unsere
Mitarbeiter, nach wie vor zu berichten, wie es mit der Arbeit
in Haus und Feld steht, wie der Viehstand aussieht usw. Auch Begebenheiten aus dem Familienleben, besondere Gedenk- und Geburtstage, goldene Hochzeiten, kurzum eben alles, was die Heimatgemeinde bewegt und den Mann draußen an der Front interessiert, findet immer aufmerksame Leser. Gerade in der gegenwärtigen Zeit ist es dringend notwendig, eine lückenlose Berichterstattung aus unserem ganzen Erscheinungsgebiet aufrecht zu erhalten. Die Schriftleitung.
O>LüsnssitigLs Verständnis
ist in Zeiten des Ernstes nötiger denn je. Die Menschen rücken näher zueinander, und gegenseitige Rücksichtnahme sucht vieles leichter und einfacher zu machen, was sonst ausschließlich Sorge des Einzelnen wäre. Wir sehen mit Freude, daß unser Volk mit vorbildlicher Disziplin die Dinge hinnimmt,, welche die Vorsorge einer zielsicheren Staatsführung im Hinblick auf die Größe unserer Aufgabe für notwendig hält, selbst wenn diese Dinge an liebgewvrdene Gewohnheiten rühren. Zu diesen Notwendigkeiten gehören auch die Einschränkungen, denen die Zeitungen unterworfen worden sind. Zwar ist die publizistische Aufgabe, unseren Lesern die Kenntnis des Zeitgeschehens möglichst schnell/klar und umfassend zu vermitteln, eben durch die Größe dieses Geschehens noch wichtiger geworden; dieser Aufgabe müssen wir nun trotz der gebotenen Einschränkungen gerecht werden. Aber gerade dann müssen wir die Gewißheit haben, daß unsere Leser, die ja in den wenigsten Fällen die Eigenart eines Zeitungsbetriebes kennen können, Verständnis für die Notwendigkeit derselben haben.
Unser Bestreben geht dahin, trotz der notwendigen Einschränkungen alles zu tun, um unseren Lesern täglich ein umfassendes Bild des großen Zeitgeschehens zu geben und sie durch die Zeitung daran lebendigen Anteil nehmen zu lassen. Weiter wollen wir der jetzt besonders wichtigen Aufgabe selbstlos dienen, durch unsere Arbeit die innere Front unserer Volksgemeinschaft zu stärken und Künder der Wahrheit und des Rechts zu sein. Um diese Ziele zu erreichen, muß aber unsere Arbeit auch getragen «fein von dem Bewußtsein, daß sie von unseren Lesern gewürdigt wird mit dem Verständnis und der Rücksichtnahme, zu der wir gerade heute gegeneinander verpflichtet sind.
DaS gilt LÄv dis VeVteilss!
Es dürfen nur Karten abgeschnrtten werden für Waren, die auch tatsächlich ausgehändiqt wurden, sonst macht sich der Verteiler strafbar.
Dis sreiGsbvotöavte
Die Reichsbrotkarte ist seit einigen Tagen in alle Haushaltungen gelangt. Auf die einzelnen Abschnitte derselben sollen folgende Mengen entnommen werden:
Reichsbrotkarte für Normalverbraucher
1. Auf die Abschnitte 1— 4 je 1000 Gr. Brot,
. 2 . auf die Abschnitte 5 — 8 je 500 Gr. Brot,
3. auf die Abschnitte 9 -12 je 500 Gr. Brot od. je 375 Er. Mehl,
4. auf die mit ä und b bezeichneten Abschnitte je 50 Er. Brot.
Reichsbrotkarte für Schwerarbeiter
1. Auf die Abschnitte 1— 8 je 1000 Gr. Brot,
2. auf die Abschnitte 9—12 je 1000 Gr. Brot od. je 750 Gr. Mehl
3. auf die mit a und b bezeichneten Abschnitte je 100 Er. Brot.
Reichsbrotkarte für Schwerstarbeiter
1. Auf die Abschnitte 1— 4 je 2000 Gr. Brot,
2. auf die Abschnitte 5— 8 je 1000 Er. Brot,
3. auf die Abschnitte 9—12 je 1000 Gr. Brot od. je 750 Gr. Mehl
4. auf die mit a und b bezeichneten Abschnitte je 100 Er. Brot.
Neichsbrotkarte für Kinder bis zu K Jahren
1. Auf die Abschnitte 1— 4 je 100 Er. Brot,
2. auf die Abschnitte 5— 8 je 500 Er. Brot oder je 375 Er. Mehl,
3. auf die mit einem (X) bezeichneten Abschnitte je 125 Gr. Kindernährmittel. Diese Abschnitte gelten abweichend von dem Aufdruck auf der Karte vom 25. 9. bis 22. 10. 1939.
Reichsbrotkarte für Kinder von K—1V Jahren
1. Auf die Abschnitte 1— 8 je 500 Gr. Brot,
2. auf die Abschnitte 9—12 je 500 Gr. Brot oder je 375 Er. Mehl,
3. auf die mit a und b bezeichneten Abschnitte je 100 Er. Brot,
4. auf die mit einem (X) bezeichneten Abschnitte erfolgen zunächst keine Zuteilungen.
Mehleinkauf nur gegen Bezugscheine Da auch der Bäcker mit Wirkung vom 25. September an Mehl nur noch gegen Bezugsscheine beziehen kann, muß er das in der ersten Woche, d. h. bis zur ersten Einlieferung der Brotkarten benötigte Mehl seinen Vorräten entnehmen. Nach dieser kurzen Uebergangszeit regelt sich der Mehleinkauf durch die Bezugsscheine.
Aachsrrttev genügend vorhanden
Trotz dem in letzter Zeit erfolgten zweiten, ja vielfach dritten Grasschnitt auf vielen Wiesen, ist noch genügend Nachfutter vorhanden. Auch wird das Futter jetzt noch weiter gedeihen. In milden Vorherbst- und Nachharbst,Zeiten wurde schon Grünfutter noch um die Mitte des nächsten Monats eingebracht. Kommt erst ein Altweibersommer, dann kann das Wiesenland noch spät im Oktober aufgesucht werden; das eingebrachte Erünfutter um diese Zeit ist immer noch vorteilhaft zu verwenden in landwirtschaftlichen Betrieben.
Dke Lühleve Sabvesrett beginnt !
Zurzeit werden die Hackfrüchte geerntet. Ist das Heimschaffen der Kartoffeln vorbei, dann zieht der Herbst ins Land. Die Triebkraft der Pflanzen und Bäume hört auf. Eindrucksvoll ist das Bild der herbstlichen Landschaft. In wunderbarem Braun und Gelb, vermischt mit leuchtender, rötlicher Färbung, schimmert der Laubwald. Merklich verschärfen sich jetzt die Temperaturgegensätze zwischen Tag und Nacht und abfallende Blätter bedecken Wege und Wiesen. Noch einmal aber weist die Natur ihren letzten reichen Schmuck an vielfarbigen Herbstblumen auf und noch einmal glaubt man sich in das Blütenparadies des Sommers versetzt, wenn nicht von Zeit zu Zeit rauhe und kalte Winde an das Herannahen der kühleren Jahreszeit gemahnten. Finken, Drosseln, Hänflinge, Ammern und andere Vögel bereiten sich zur Abreise in südlichere und wärmere Gegenden vor. Gar bald wird die Mehrzahl unserer gefiederten Sänger bis auf die Erauröcke — die Spatzen — uns verlassen haben. Nur noch selten vernimmt man Vogelstimmen im Laubwerk der Waldbäume. Mehr und mehr bereitet nun die ganze Vegetation sich allmählich auf den Winterschlaf vor. In den letzten Tagen fiel bereits im Allgäu Neuschnee.
Dev evtte Most
Seit einigen Tagen gibts den ersten Most. Immer mehr Obst fällt jetzt von den Bäumen. Bald prasselt es hier und dort im allmählich herbstlich werdenden Geäst. Meist sind es innen schadhafte, wurmstichige Früchte, Aepfel, die jetzt herunterkoliern. Aber bisweilen fällt auch ziemlich ausgereiftes, gutes Obst zu Boden. Diejenigen, die ziemlich viel Fallobst haben, sehen zu, den ersten Most zur sofortigen Verwendung herzustellen. Man mahlt die Aepfel, preßt diese, läßt d^i Saft, ganz beliebig mit Wasserzugabe eine zeitlang gären und schon ist für den Herbst ein Hausgetränk vorhanden. Wenn das Schaffen Tag für Tag immer eifriger ruft und die Herbstarbeiten immer intensiver getätigt werden müssen, geht es nicht ohne die Verabreichung erfrischender Getränke. Wer also jetzt schon viel Fallobst hat, verwende dieses am besten mit einiger Zuckerzugabe. Verderben darf auch im Obstgarten kein Apfel.
Dis Maul- rmv Klauenseuche
ist ausgebrochen in Oberbettringen, Kreis Schwäb. Gmünd.
Die Seuche ist erloschen in Neukirch, Kreis Friedrichshafen.
— Vorsicht Leim Drachensteigenlassen! Jetzt ist wieder die Zeit des Steigenlassens der Drachen da und die folgende Mahnung notwendig: Nie soll man in der Nähe von Hochspannungsleitungen Drachen steigen lassen. Es sind damit große Gefahre»» verbunden. Bleiben solche Drachen an einer Hochspannungs-"' leitung hängen, so find alle Lebewesen, die mit den Schnüren oder Drähten in Berührung kommen, gefährdet; auch könn(Z Betriebsstörungen hieraus entstehen. Eltern, macht eure Kinder auf diese Gefahren aufmerksam'.
— Feldpostsendungen mit Tinte adressieren! Die Bearbeitung der Feldpostsendungen wird sehr erschwert, wenn die Anschrist undeutlich ist. Die Verwendung von Blei- und Tintenstift ist nicht zweckmäßig. Am besten eignet sich die Beschriftung mit Tinte. Ferner ist auf gut haltbare Verpackung zu sehen. Die Absenderangabe darf nicht vergessen werden.
— Der Vezng von Mehl. Auf die Abschnitte 1—4 der Reichsbrotkarte für Erwachsene kann anstelle von 1000 Gramm Brot auch 750 Gramm Brotmehl, auf die Abschnitte 5—8 der gleichen Reichsbrotkarte anstelle von 500 Gramm Brot auch je 375 Gramm Mehl bezogen werden. Auf den Abschnitt L 32 der Lebensmittelkarte werden in der Zeit vom 25. September bis 22. Oktober 1939 750 Gramm Mehl ausgegeben.
Aenderungcn im Kraftpostverkehr
Altensteig. Von gestern ab verkehren die Kraftpostlinien folgendermaßen: Kraftpostlinie Altensteig—PfalzAafenweiler— Dornstetten: Pfalzgrafenweiler ab 6.28, Dornstetten an 6.58; Dornstetten ab 9.45, Pfalzgrafenweiler ab 10.17, Altensteig Postamt an 10.35 Uhr; Altensteig Postamt ab 16.40, Pfalzgrafenweiler ab 17.10, Dornstetten an 17.42; Dornstetten ab 18.45, Pfalzgrafenweiler an 18.45. — Kraftpostlinie Altensteig — Besenfeld: Besenfeld ab 6.00, Altensteig Bhf. an 7.00; Altensteig Postamt ab 15.35, Besenfeld an 16.45. — Kraftpostlinie Altensteig—Simmersfeld: Simmersfeld ab 6.25, Altensteig Bhf. an 7.00; Altensteig Postamt ab 19.06, Simmersfeld an 19.40 Uhr.
Hopfen-Ernte
Unterjettingen. In den nächsten Tagen wird hier die Hopfenernte beendet sein. Mit Ausnahme einiger Gärten ist die Qualität als sehr gut zu bezeichnen. Verkauft wurden in letzter Woche 250 Zentner zu RM. 140—150 pro Zentner. Zum Verkauf liegen noch etwa 150 Zentner bereit.
Zuchtfarrenoersteigerung
Herrenberg. Am Freitag veranstaltete der Fleckviehzuchtverband für den Slllchgau und das wllrttembergische Unterland eine Zuchtviehversteigerung, die einen ungewöhnlich großen Auftrieb zu verzeichnen hatte. Am Vormittag ging die übliche Sonderkörung voraus. Von rund 125 Farren erhielten 84 einen Körschein. In Zuchtwertklasse II kamen 17 Farren, in Zuchtwertklasse HI 67 Farren. Nur 1 Farren wurde zurückgestellt, während der große Rest abgekört wurde. Die Versteigerung nahm einen sehr flotten Verlauf, zumal aus dem ganzen Lande zahlreiche Kaufkommissionen vertreten waren. Die Preise waren angemessen, d. h., daß die Farren in Zuchtwertklasse II alle über den festgelegten Richtsatz bezahlt wurden. Von Len ersten 40 Farren der Zuchtwertklasse III kamen ebenfalls sämtliche über den Einsatzpreis. Nur gegen Ende der Versteigerung war ein Nachlaßen der Kauflust feststellen. Der billigste Farren wurde um 500 RM. abgegeben; der Eesamtdurchschnittspreis lag etliche Prozent über dem Richtsatz. Die Versteigerung der weiblichen Tiere ging dagegen etwas schleppend vonstatten. Das höchste Gebot für eine Kalbin lag bei 780 RM., das niederste bei 660 RM. Nur ein kleiner Teil der weiblichen Tiere wurde zu diesem Preis abgegeben.
Letzte Llachvtchte«
Generaloberst von Fritsch nach Berlin überführt Soldatische Tranerfeier in Danzig
Feierlicher Trauerkondukt zum Oberkommando des Heeres
DNB. Berlin, 26. Sept. Der gefallene Generaloberst von Fritsch wurde am Montag nach Berlin llbergefiihrt, wo der Sarg mit dem Danziger D-Zug kurz nach 21 Uhr aus dem Stettiner Bahnhof eintraf.
Der von Motorradfahrern eskortierte Kraftwage« mit der sterbliche» Hülle des ehemaligen Oberbefehlshabers des Heeres war kurz vor 19 Uhr von der Front kommend auf dem Haupt- bahnhos in Danzig angelangt, wo vor der Ueberführung eine schlichte soldatische Trauerfeier stattgefunden hatte.
Zahlreiche Generäle, Avteilungs- und Amtsgruppenchefs hatten sich auf dem Stettiner Bahnhof eingefunden. Eine nach Tausenden zählende Menschenmenge umsäumte de« hell erleuchteten Platz vor dem Bahnhof. Eine Ehrenkompagnie erwies dem Verstorbenen die militärischen Ehrenbezeugungen.
Dann setzte sich der Trauerkondukt in Bewegung, wobei das Ehrengeleit eine motorisierte Kompanie der Pauzertrnppe«, schule Wünsdorf übernahm. Im Großen Saal des Reichskriegsministeriums, in dem Freiherr von Fritsch aufgebahrt wurde» halten Offiziere die Ehrenwache.
Furchtlos »nd treu
Der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst v. Vrauchitsch, beim Staatsbegräbnis des Generalobersten Freiherrn v. Fritsch
DNB. Berlin, 26. Sept. Beim Staatsbegräbnis des Generalobersten Freiherrn von Fritsch heute morgen hielt der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Vrauchitsch die Trauerrede, in der er u. a. ausführte:
„Erschüttert und in tiefer Trauer steht das deutsche Heer an der Bahre des Mannes, der einer der Besten war, die die preußisch-deutsche Armee je gekannt hat, des Mannes, der seit jüngsten Leutnantstagen sich und sei» Leben in ernster, unermüdlicher Hingabe dem Dienst verschrieben hatte, dem Dienst an Volk und Vaterland, dem Dienst an der Armee."
Nachdem der Generaloberst besonders der Zeit gedacht hatte, in der Freiherr von Fritsch als erster Eeneralstabsoffizier der ersten Eardedivision besonders erfolgreich gewirkt hatte, betonte er: „Selbstverständlich, daß dieser Mann auch einer der ersten war, die nach dem düsteren November 1918 sich in die Bresche warfen, um den deutschen Osten zu schirmen. Vor 29 Jahren kämpfte der Generaloberst bereits einmal, als machthnngrige Polenhände sich ausstreckten, für die Erhaltung Ostpreußens Leim Reich. In Ostpreußen hat er dann später als Chef des Eeneralstabes gewirkt, — so, daß ein Vorgesetzter kurz und klar über ihn sagen konnte: „Der Besten einer!"
Der Oberbefehlshaber des Heeres bekannte mit tiefer Dankbarkeit unter Hinweis auf den deutschen Siegeszug in Polen: „Das deutsche Heer, das in überwältigender seelischer und materieller Stärke, todesverachtend und fiegheischend de« Gegner einfach überrannte, hat Generaloberst Freiherr v. Fritsch entsprechend dem ihm gewordenen Auftrag geformt und ausgebildet. Wann immer vom Siegeslauf des deutschen Heeres in Polen gesprochen werden mag, niemals wird man des Generalobersten Freiherrn von Fritsch vergessen können, dessen gestaltender Geist in diesem Heer» in Führung und Truppe lebte".
„Wir trauern schwer um den Verlust dieses einzigartigen, untadeligen Mannes. Und doch sind wir von tiefem Stolz erfüllt, daß er einer der Unsrigen, daß er ein Oberbefehlshaber des deutschen Heeres, daß er ein deutscher Soldat war. Und wir schätzen uns glücklich, weil wir ihn liebten und verehrten, daß er so — vorwärts und voranstürmend - sein reiches Leben erfüllen durfte, sein Leben, über dem die Worte standen: „Furchtlos und treu"!
Der Führer bei den siegreichen Truppen der Bzura-Armee
DNB. Führerhauptquartier, 25. Sept. Der Führer begab sich heute in den Raum östlich der Vzura, .in dem vor wenigen Tagen die Schlacht in Polen ihren siegreichen Abschluß fand. Mit brausendem Jubel empfingen die siegreichen deut- ichen Truppen ihren Obersten Befehlshaber.
«Sport
Auf dem Budapester Hungaria-Platz wurde, wie bereits bertch, tet, am Sonntag vor 25 000 Zuschauern der 14. Fußball-Länder- kampf zwischen Deutschland und Ungarn ausgetragen. Ungarn siegte — dem Spielverlauf nach zu hoch — mit 5:1 Toren, nachdem das Spiel bei der Pause noch 2:1 stand. Den deutschen Ehrentreffer schoß der Augsburger Lehner beim Stande von 2.0. Ungarns Torschützen waren Zsengeller (zwei), Dr. Sarosi, Kincses und Dudas.
Stuttgarts Leichtathleten kämpsten. Die Stuttgarter Leichtathleten setzten am Sonnag auf dem Platz de: Reichsbahn- und Post-Sporgemeinschaft ihre seit geraumer Zeit unterbrochene Saison fort. Wegen der großen Beteiligung — 160 Männer, Frauen und Jugendliche fanden sich auf dem Eannstatter Wasen ein — wird auch am nächsten Sonntag eine Veranstaltung im Kreis Stuttgart durchgeführt. Sie findet vormittags auf dem ' Platz des TB. Stuttgart in Degerloch start. In allen Wettbewerben gab es starke Felder und zum Teil recht ordentliche Leistungen, obwohl es etwas kalt war.
Der Europarekord des Norwegers Charles Hoff, der seit 12 Jahren besteht, wurde im Rahmen des Länderkampfes Norwegen — Schweden in Oslo gebrochen. Der junge Norweger Erling Kaas erreichte in Stabhochsprung 4,27 Meter und übertraf somit seinen Landsmann um 2 Zentimeter. Der Länderkampf selbst wurde von den Schweden mit 118:85 Punkten gewonnen.
Das Endspiel des Poensgen-Wettbewerbes der Tennis-Frauen wurde in Berlin entschieden. Die Berlinerinnen siegten gegen die Ostmark mit 2:1. Mit dem gleichen Ergebnis triumphierte im Kampf um den dritten Platz der Gau Südwest gegen Sachsen.
Deutscher Witz
Nach der Schlacht bei Belle Alliance machte sich der Adjutant des englischen General Wellington über die Schwerfälligkeit und Gewissenhaftigkeit der Deutschen lustig. „Vor allem", sagte er zu dem Obersten von Bredow, „fehlt es Euch an Schlagfertiz- keit in der Rede und an echtem Witz!" Man kann sich denken, daß diese Bemerkung den preußischen Obersten bitter kränkte, er wollte aber nicht allzu grob werden, sondern erwiderte: „Wir haben Witz genug, denken Sie an den Sieg von Mollwitz und die glorreiche Verteidigung gegen Laudon im Lager von Bun- zelwitz. Unser Oberst Lesswitz gab den Ausschlag in der Schlacht bei Torgau und General Prittwitz hat die Polen verhauen und bei Kunersdorf dem König das Leben gerettet. Das sind vier Witze und alle vier waren Schlager".