2. Seite — Nr. 213
Ragolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Dienstag, de» 12. September 1S3V
reis zwischen Belgien und England bezogen. Was den belgischen Handel mit Deutschland betrifft, so betont man, daß der direkte Handel und die Ausfuhr von eigenen belgischen Erzeugnissen nach Deutschland auf jeden Fall unberührt blsiben.
Die Besprechungen der Oslo-Gruppe bezogen sich, wie man annimmt, insbesondere auch auf den Handelsverkehr der Oslo- Staaten untereinander. Man werde versuchen, den Warenaus- tausch der neutralen Länder der Oslo-Gruppe soweit als möglich auszubauen. Auch soll geplant sein, daß diejenigen Länder der Oslo-Gruppe, wie z. V. Schweden und Norwegen, die große Handelsflotten besitzen, ihre Schiffe den anderen Ländern, wie beispielsweise Belgien, das nur wenig Handelsdampfer hat, zur Verfügung stellen.
Immer noch die gleichen jüdischen Methoden
Nie wieder polnische Juden nach Deutschland!
— 11. Sept. (Sonderbericht.) Die deutschen Truppen haben von Ostoberschlesien aus an allen Punkten die ehemalige deutsche Reichsgrenze erreicht und damit die alte historische Einheit Schlesiens wieder hergestellt. Ueberall setzen die Truppen dem fliehenden Feind nach und befinden sich bereits hinter Krakau. Je weiter sie nach Osten vorrücken, desto augenfälliger tritt das Judentum in der besonderen Ausprägung des polnischen Ostjuden in Erscheinung.
Wir kennen dieses Volk von der Kriegs- nud Nachkriegszeit her zur Genüge, die Männer mit schmierigen schwarzen Kaftanen und Bärten und den berühmt gewordenen „Ringellöckchen" und die Frauen in verdreckten und verlausten Behausungen, vor denen jeder deutschen Hausfrau das Grauen überkommen würde. Wir wissen auch noch zu gut, wie dieses Pack in Hellen Haufen während des Weltkrieges die deutschen Lande überflutete.
Mit denselben Methoden wie vor 25 Jahren versuchen nun dieselben polnischen Juden, sich anzubiedern. Mit ausgebreiteten Armen kommen diese Libanonnroler den in ihre Dörfer einrückenden' deutschen Bordüren entgegen. Ich erlebte -s ftzlbst, daß ein Jude auf uns zukam und beteuerte daß erbost, im Herzen ein „Deutscher" sei und zusammen mit den Rassegenossen seines Dorfes den deutschen Einmarsch ersehnt habe. Er hätte zu Gott gebetet, so wagte dieser Jtzig mit frecher Stirn zu behaupten, daß nun bald die Deutschen kämen, denn er hoffe, daß damit eine gut-- Zeit ihren Anfang nehme. Die Antwort, die ihm zuteil wurde, war allerdings recht deut- . lich so daß es der Sohn Israels oorzog, schleunigst das Weite zu suchen. Vielfach kommen die Juden auch den deutschen Soldaten mit Bier und Weinflaschen entgegen oder bieten ihnen Obst und Lebensmittel an. Daß die polnischen Juden sich bei den deutschen Truppen auch durch gemeine Angebereien der polnischen Bevölkerung lieb Kind machen wbllen, ist für jeden Kenner dieses Volkes nichts überraschendes. Wir haben aber gut daran getan, vor allem die Judenwohnungen nach Waffen und Munition zu untersuchen.
Die Methoden des polnischen Juden sind die gleichen geblieben. Gewandelt aber hat sich das deutsche Volk. Wenn heute der Ostjude glaubt, die deutschen Truppen über sein wahres Wesen täuschen zu können, dann irrt er sich. Der Nationalsozialismus hat hier ganze Aufklärungsarbeit geleistet. Es wird nie dazu kommen, daß sich dieses Judentum im besetzten Gebiet bereichern können wird, noch weniger aber wird es geschehen, daß diese „armen Kriegsopfer" ein zweites Mal eine Invasion in deutsches Land durchführen. Wir werden uns dieses Volk vom Leibe halten.
Neue englische Greuelmeldung widerlegt!
Englischer Frachtdampfer feuerte auf deutsches U-Boot
Berlin, 11. Sept. Der englische Rundfunk hatte berichtet, daß der englische Frachtdampfer „Manaar" im Atlantischen Ozean am 7. September von deutschen U-Booten versenkt worden sei, und zwar sei auf das Schiff ohne Warnung ein Torpedo abgeschossen worden. Nur mit größter Mühe sei ein Teil der Besatzung gerettet worden. Wie inzwischen Mitglieder der Hindu- Besatzung dieses Schiffes nach ihrer Landung in Lissabon erklärt haben, ist das Schiff mit 10-Zentimeter-Kanonen bewaffnet und mit Artilleristen bemannt gewesen. Nachdem das Schiff von einem deutschen U-Boot angehalten worden war, hat es selbst als erstes das Feuer gegen das deutsche U-Boot eröffnet. Diese Tatsache wird auch durch eine United-Preß-Meldung vom 8. September aus Lissabon bestätigt. Damit hat eine neue englische Greuellüge ihre schnell. Widerlegung gefunden.
Polen voüstandig demoralisiert
Die militärische Niederlage vollständig
Neuyork, 11. Sept. In der „Neuyork Herald Tribüne" entwirft die Korrespondentin Tomara mit einem aus Czernowitz (Rumänien) telegraphierten Bericht ein anschauliches Bild -wn den Verhältnissen in Polen. Es wird in diesem Bericht fest- gestellt, daß Polen vollständig demoralisiert, das Verkehrssystem zusammengebrochen und die polnische Regierung nach irgend einem ungenannten innerpolnischen Städtchen weit von der Front geflüchtet ist. Die Niederlage des polnischen Heeres sei vollständig, da nach dem Verlust Westpolens jeder polnische Widerstand in Ostpolen von der deutschen Umklammerung zunichte gemacht werde- In den von deutschen Truppen noch nicht besetzten Gebieten habe die polnische Bevölkerung von dieser kritischen Lage keine Ahnung. Die Leiden der Zivilbevölkerung, die schlecht versorgt werde, spotteten jeder Beschreibung. Obwohl aber hohe polnische Regierungsbeamte durch die Ereignisse der letzten Tage furchtbar mitgenommen seien, weigerten sie sitz die Niederlage einzugestehen.
Die Tätigkeit der deutschen U-Boote
fällt den Briten immer mehr ans die Nerven
Berlin, 11. Sept. Der Londoner Rundfunk verbreitet sowohl in englischer als auch in französischer Sprache eine offizielle „Ve- ruhigungserklärung" der Admiralität, aus der hervorgeht, daß die Tätigkeit der deutschen U-Boote den Briten immer mehr auf die Nerven fällt. Es heißt darin, daß der Kampf gegen die deutschen U-Boote mit aller Energie geführt wird. Die Flotte sei in voller Aktion, es könne aber aus „begreiflichen Gründen" nicht alles öffentlich mitgeteilt werden.
Britische «Vertragstreue-
Störung des russisch-englischen Handels
Moskau» 11. Sept. Die amtliche Sowjetagentur Taß veröffentlichte am Sonntag eine Erklärung, die einleitend bemerkt, daß in letzter Zeit eine unfreundliche Haltung Englands auf dem Gebiete der Handelsbeziehungen festzustellen sei. Seit Ende August hat eine ganze Reihe von englischen Firmen sich Akte der Unfreundlichkeit gegenüber Sowjetrußland zuschulde« kommen lassen. Es werden dann englische Firmen aufgezählt, die ihre» Lieferungsverpflichtungen gegenüber der Sowjetunion nicht nachgekommen sind bezw. mit ihnen abgeschlossene Ver
trage einseitig gebrochen haben. Diese Firmen lehnen es ab, die Waren zu liefern, über die bereits die Londoner Handelsvertretung der Sowjetunion Abschlüsse getätigt hat. Die Erklräung nennt dann einige Verletzungen von Lieferungsverträgen, so in Kautschuk und Drehbänken. In allen Fällen erkläre jetzt England, daß es die Waren selber dringend benötige. Der Sowjet- botschafter in London hat scharfen Protest gegen diese grobe Verletzung der Verträge eingelegt. Leider ist dieser aber, so heißt es in der Erklärung, erfolglos geblieben. Die Taß stellt fest, daß diese Äitsache die sowjetrussisch-englischen Handelsbeziehungen in der Wurzel zerstöre.
Sowjetrußland stoppt Holzlieferung nach England
Oslo, 11. Sept. Wie „Norwegens Handels- und Schiffahrtszeitung" meldet, haben alle sowjetrussischen Schiffe, die mit Holzladungen von den nordrussischen Häfen nach England unterwegs sind, den Befehl erhalten, sofort umzukehren.
Lage der Polen eigentlich hoffnungslos
Sswjetprefse würdigt die deutschen Erfolge
Moskau, 11. Sept. Zum erstenmal seit Kriegsausbruch geben die größeren Moskauer Zeitungen „Prawda" und „Jswestija" ihren Lesern am Montag eine zusammenfassende Darstellung der Kampfhandlungen in Polen aus der Feder ihrer militärischen Luftsachbearbeiter. In der „Prawda" wird der Verlauf des Krieges in Polen während der ersten zehn Tage sorgfältig und sachlich rekapituliert, wobei der Verfasser mehrfach aus die Heftigkeit der Kämpfe hinweist, wie sie insbesondere bei den Operationen um Tschenstochau, Kattowitz, Mlawa und vor Warschau festzustellen gewesen seien. Die gegenwärtige Lage der Polen bezeichnet der Verfasser als überaus schwer, ja eigentlich hoffnungslos. Ihre bisherigen Verluste seien schon enorm und mit der bevorstehenden Vereinigung der beiden deutschen Heeresgruppen östlich von Warschau seien alle polnischen Truppen im Raume zwischen Warschau und Weichsel abgeschnitten. Von größter Bedeutung sei jedoch für die Polen der Verlust der ganzen kriegswirtschaftlichen Basis in Oberschlesien und im Raume Radom—Kielce, Sandomierz und Lodz. Auf die Frage nach den Ursachen für das „außerordentlich rasche Vorgehen der deutschen Truppen, das für Polen zum Verlust fast aller seiner politischen und wirtschaftlichen Zentralen führte", gibt der Bericht der „Prawda" folgende Antworten: 1. das Fehlen hinreichend parier Befestigungen an Ser Westgrenze Polens, 2 . das UeZer- gewicht der deutschen Luftwaffe, 3. das Uebergewicht der deutschen Kriegstcchnik, vor allem in bezug auf Tanks und Artillerie. Was die weiteren Aussichten des Krieges anlangt, so kommt der Berichterstatter der „Prawda" zu dem Schluß, daß die Polen — obwohl es ihnen gelungen sei, noch erhebliche Truppenteile über die Weichsel hinllberzuretten — kaum mehr in der Lage sein werden, ernsthaften Widerstand zu leisten, und^zwar infolge des Verlustes der ganzen kriegswirtschaftlichen Basis.
Japaner Lemsnftriersn gegen England
Peking, 11. Sept. (Ostasiendienst des DNV.) Am Sonntag fand in Peking eine große Demonstration der dort ansässigen Japaner gegen Großbritannien statt. Unter de: Parole „Verjagt die britischen Seepiraten! Verjagt diese heuchlerischen Gentle- men!" nahmen Tausende an einem Umzug teil. Ueberall sieht man neue antibritische Maueranschlüge, in denen England als Erzkriegshetzer bezeichnet wird.
Amerikanisches WEer-embargo
Kampfflugzeuge können nicht mehr geliefert werden
Neuyork, 11. Sept. Nach der Kriegserklärung Kanadas an Deutschland hat die Regierung der Vereinigten Staaten am Montag die Anwendung des Neutralitätsgesetzes und des
Wassenemdargos auch auf Kanada ausgedehnt. Dadurch könnet die von England, Frankreich und Australien in den USA. bestellten Kampfflugzeuge auch nicht mehr über Kanada geliefert werden. Rund 700 Kampfflugzeuge, die sich in den Vereinigten Staaten im Bau befinden, verfallen unter diesen Umstünden dem Waffenembargo.
Rechtspflege vereinfacht
Berlin, 11. Sept. Auf dem Gebiete der bürgerlichen Rechts- pflege hat der Ministerrat für die Reichsverteidigung aus Vor- troffei?^ Reichsjustizministers wichtige Sofortmaßnahmen ze-
Die Verordnung über Maßnahmen auf dem Gebiete der Gerichtsverfassung und der Rechtspflege schafft die in Kampfzeiten unerläßliche Vereinfachung der Rechtspflege. Die Zuständig - keitder Amtsgerichte ist auf das Dreifache, das heißt auf 1500 RM.. die Berufungsgrenze sogar auf das Fünffache, das heißt auf 500 RM . erhöht. Ueber alle Berufungen entscheidet das Oberlandesgericht.
Alle Klagesachen und ähnliche Verfahren, an denen zu Dienstleistungen für das Vaterland Einberufene beteiligt sind, werden zunächst ohne weiteres unterbrochen, bis eine Vertretungsmöglichkeit sichergestellt ist. Die Vollstreckungsqerichte, das heißt die Amtsgerichte, können, wenn das im Interesse des Schuldners dringend geboten ist und dem Gläubiger nach Lage der Verhältnisse zugemutet werden kann, Zwangsvollstrcckungen'jeder Art bis auf weiteres aufgeschoben. Dieser Vollstreckunasfchutz ist jedem Volksgenossen zugänglich, also nicht nur den eigentlichen Kriegsteilnehmern.
KurzLerrchte von der inneren Front
Rot-Kreuz-Schwester aus dem Weltkrieg meldet sich
nsg. Eine 65jährige Frau, die bereits während des Weltkrieges als Rot-Kreuz-Schwester dem Vaterland diente, meldete sich dieser Tage auf der Stuttgarter Meldestelle, um abermals diesen Dienst zu übernehmen Als man ihr bedeutete, daß sie angesichts ihres Alters vorläufig noch nicht eingesetzt werde, trat sie an den Bahnhofsdienst der Partei heran, um dort den Nachtdienst zu übernehmen.
Frau eines Betriebsführers hilft im Bäckerladen
Die Frau eines Stuttgarter Betriebsführers, deren Mann zum Heeresdienst eingczogen wurde, versuchte einige Tage, den Betrieb mit den noch in der Heimat verbliebenen Angestellten weiterzuführen. Als sie aber sah, daß in einem Bäckerladen der Nachbarschaft Meister und Geselle eingezogen waren, stellte sie sich kurzerhand der Bäckersfrau als Hilfe für Laden und Backstube zur Verfügung.
Ein Landhaus wird Kinderheim
Ein Volksgenosse in Möhrinven a. d. F. teilte, als er zum Heeresdienst eingezogen wurde, der NSV. nnt, daß er sein Landhaus mit zehn Zimmern für die Zeit des Krieges zur Unterbringung von kranken und erholungsbedürstigen Kindern zur Verfügung stelle. Die NSV. hat dieses Angebot dankend angenommen.
Schaffnerin in zwei Kriegen
Unter den Frauen, die sich als Schaffner für die Stuttgarter Straßenbahnen zur Verfügung stellten, befindet sich auch eine mehr als 60jährige Volksgenossin, die bereits während des Weltkrieges Schaffnerdienst getan hatte. Ihr hohes Alter konnte sie nicht abhaltcn, sich als eine der ersten zu einem Dienst zu -nel- j den, der die Männer freimacht für die Front
Äluf den Gtvatzen -es Glends
_11. Sept. P. K. (Sonderbericht.) Eine gute Autostunde
lang ist die Straße, die sich von Vromberg nach Hohensalza hinzieht. Sie ist zu einer Straße des Elends und des Grauens geworden, und sie ist nicht die einzige Die Straße ist besät mit Hunderten von Pferdekadavern, die zu beiden Seiten in den Gräben oder auf den Feldern nebenan liegen. Prall und hart, mit zur Seite gestreiften Gliedmaßen liegen sie da wie Modelle aus Holz in der Kolossalplastik einer Schlacht. Wenn auch die Staubwolken der Straße den Ausblick zur Seite immer wieder verhüllen, so hält doch der durchdringende Aasgeruch das Erlebnisbild mit aller realistischen Deutlichkeit fest.
Neben den Kadavern der Tiere türmen sich in Gruppen zu Zweien und Dreien die Haufen der erschlagenen deutschen Menschen. Oft liegen sie von Rübenkraut bedeckt 20, 30 Meter weit abseits der Straße. Deutsche Menschen, alte Männer, alte Frauen, junge Frauen, Kinder, von den Polen aus den Städten verschleppt oder aus den verbrannten Bauerngehöften vertrieben und überall längs dieser Rückzugsstraße auf eine Weise hingeschlachtet, erschlagen, zertreten, gequält und ermordet mit namenloser Bestialität. Da liegen sie mit ausgebrannten, blutverkrusteten Augenhöhlen, zertrümmerten Zähnen und nach rückwärts gedrehten gebrochenen Gliedmaßen. Aus offenen Leibern quellen die Eingeweide. Einer Frau hatten sie die Schädeldecke aufgeschlagen. Die erstarrten, schon schwarz gewordenen Finger der Erschlagenen umkrallten ein deutsches Gebetbuch.
Selbstverständlich folgen den deutschen Truppen sofort besondere Einheiten, die sich der Beisetzung der Erschlagenen annehmen. Sie reichen kaum aus, so haben die polnischen Horden unter den deutschen Menschen, unter diesen wehrlosen Frauen und Kindern, gewütet. Diese Leichenfelder beiderseits der polnischen Rückzugsstraßen, diese kilometerlangen Friedhöfe ohne Gräber und Kreuze, sind somit abermals eine einzige unerbittliche Anklage gegen jene Nation, die selber wohlbehütet auf einer Insel seit Jahrhunderten eine Flut unschuldig vergossenen Blutes auf sich lädt!
Aber das Schlimmste auf diesen Elendsstraßen sind vielleicht nicht so sehr die toten Kadaver und die Leichen, sondern das Erschütterndste ist der Zug des Elends der Lebenden, der sich Stunde um Stunde und Tag für Tag in die verlassene Heimat zurückbegibt. Ohne Schuhwerk mahlen sich die Füße alter Mütter und Frauen durch den Strahenstaub. Dürre Schtnder- mähren ziehen klapperige Wägelchen mit den dürftigsten Habseligkeiten mühsam durch den aufgewühlten Sand der Sommerwege. Mütter mit schweißtriefenden Gesichtern, mit ausgezehrten Wangen setzen verbissen und teilnahmslos ihre letzte Kraft daran, den Kinderwagen vorwärts zu schieben. In diesen Kinderwagen liegt nicht nur der zappelnde und schreiende Säugling, auf ihm türmen sich auch Säcke, Packen und Bündel mit den Habseltgkeiten, die bei der Vertreibung von Haus und Hof die Hände gerade noch erhaschen konnten. An die Griffstangen der Kinderwagen, an den Rahmen der mit Säcken und Paketen wie Packesel beladenen Fahrrädern klammern sich Schare« von Kindern jeden Alters. Vielleicht liegt ihr Vater irgendwo erschlagen auf dem Ackerfeld. Ihr Haus ist nieder-
oevrannt. Sie haben nur das eine Ziel, so schnell wie möglich nach hinten zu kommen, dorthin, wo deutsche Ordnung sofort be-- gann, die Dinge wieder in ihre richtigen Bahnen zu lenken. Das erschütternde Bild dieses dahinwankenden Elendszuges werden wir nie vergessen. Die müden, gequälten Gesichter dieser Mütter, die erschreckten, übernächtigen Blicke dieser unschuldigen Kinder werden uns immer vor Augen stehen. Man möchte ihnen irgend etwas Gutes sagen, vielleicht genügte es, ihner»- nur ein klein wenig mit der Hand über den Kopf zu streicheln. Aber wir können es nicht. Es sind Hunderte, Tausende. And wir sind Soldaten und müssen weiter.
Wiederaufbau in Westpreußen
Danzig, 11. Sept. Wie wir aus Vromberg erfahren, geMlet der mit deutscher Gründlichkeit durchgeführte Wiederaufbau die Inbetriebnahme der zerstört gewesenen Eisenbahnlinie von Schneidemühl nach Bromberg schon in den nächsten Tagen. Die Wasserversorgung der Stadt Bromberg ist bereits wieder sicher- gestellt, während an der Wiederherstellung der Elektrizitäts- und Gaszufuhr noch mit großer Beschleunigung gearbeitet wird. Die Kabel- und die Rohrleitungen waren bei der von den Polen durchgeführten Sprengung verschiedener Brücken unterbrochen worden.
Wie die Danzige Telegraphenverwaltung mitteilt, ist der Fernsprechverkehr zwischen Danzig und zahlreichen Städten im zurückeroberten Westpreußen bereits wieder hergestellt worden.
Amtlicher Ausruf zum Meuchelmord
Berlin, 11. Sept. Der Wilnaer Sender gab am Montag mittag um 12 Ahr einen weiteren Aufruf des polnischen Zivilkommissars Kostek Birnacki bekannt. In ihm wird u. a. die Bevölkerung aufgefordert, die von den deutschen Fliegern abgewor- senen Flugblätter aus der Straße zu verbrennen. „Kämpft auch gegen die deutschen Diversanten hinter der Front. Jeder schlage mit dem zu, was er gerade in der Hand hat, und niemand fürchte die Folgen für eine solche vaterländische Tat."
Dieser Aufruf ist ein neuer furchtbarer Beweis für die, amtliche Aufhetzung der Bevölkerung zum Meuchelmord. Die ganze Schuld für die gräßlichen Untaten wie der Bromberger Blutsonntag, die solche Aufrufe zur Folge haben, fällt auf die polnische Regierung und das dahinter stehende England.
Deutsche in Vreft-Litowsk erschlagen
Amsterdam, 11, Sept. Einer Meldung aus Vrest-Litowsk zufolge wurden dort infolge der Mordaufrufe des englisch-polnischen Verteidigungskomitees drei Deutsche ermordet.
Polens Regierung auf Flucht
Amsterdam, 11. Sept. Das Gold der Banka Polsa ist nach Schniatyn an der rumänischen Grenze gebracht worden. Dort soll sich auch die polnische Regierung befinden. Die polnische Polizei wurde infolge der Auflehnung des Volkes gegen die Wahnsinnspolitik der Regierung aus den Dörfern zurückgezogen und in den Städten konzentriert.