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Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Samstag, den 2. September 1939
MlotM Über de» de»N-r«Uchr»
Moskau, 1. Sept. Am Donnerstag abend trat der Oberste Sowjet im Großen Salon des Moskauer Kreml wieder zusammen. Auf der Tagesordnung stand die Ratifizerung des deutsch- rassischen Nichtangriffs- und Konsultationspaktes. Der Saal ist bis zum letzten Platz gefüllt. In den Diplomatenlogen haben sich sämtliche in Moskau beglaubigten Missionschefs eingefundsn, an ihrer Spitze der deutsche Botschafter Graf von der Schulenburg. Es fehlten nur die Botschafter Englands und Frankreichs. Elfterer soll wegen eines Influenza-Anfalls das Bett hüten, letzterer weilt in Paris.
Das Prädium und die Mitglieder der Sowjetregierung, der Spitze Stalin und Molotow, wurden bei ihrem Erscheinen von der Versammlung stürmisch begrüßt. Sogleich nahm der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare, Außenminister Molotow, das Wort. Er kritisierte zuerst vernichtend die englisch-französischen Paktbemühungen, deren Zwiespältigkeit und unaufrichtige Hintergründe er schonungslos ausdeckte. England und Frankreich sei es überhaupt nicht um die Schaffung eines effektiven Friedensinstrumentes bei den Verhandlungen mit Moskau zu tun gewesen, sondern nur um die „Fiktion eines Paktes" auf Kosten der Interessen der Sowjetunion.
Demgegenüber, so betonte Molotow, handle es sich bei dem Nichtangriffspakt zwischen Deutschland und der Sowjetunion um eine Entscheidung von größter weltpolitischer Bedeutung. Die Geschichte habe erwiesen, daß Feindschaft und Krieg zwischen den Völkern der Sowjetunion und Deutschland nicht zum Nutzen, sondern zum Schaden beider gereichten. Deshalb wollten beide Völker auch keine Feindschaft miteinander haben, sondern sie brauchten friedliche Beziehungen. Der am 21. August in Moskau abgeschlossene Nichtangriffspakt setzte der Feindschaft zwischen der Sowjetunion und Deutschland ein Ende.
Die beiden allergrößten Staaten Europas hätten sich entschlossen, die Kriegsdrohung untereinander zu beseitigen und friedlich miteinander zu leben. Selbst wenn ein Krreg in Europa nicht zu vermeiden wäre, so würden infolge des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes die Maßstäbe der Krtegshandlungen begrenzt sein. Deshalb herrsche nur dort Unzufriedenheit über den deutsch-russischen Nichtangriffspakt, wo die Kriegsbrandstifter unter der Maske von Friedensfreunden am Werk seien, die Sowjetunion orientiere sich in ihrer Außenpolitik trotzdem unbeirrbar nach den Interessen ihrer Völker und zwar ausnahmslos nach diesen. Der Nichtangriffspakt, der einen Umschwung der europäischen Politik darstelle und seinem Wesen nach nur dem Frieden diene, eröffne auch für die Sowjetunion neue Möglichkeiten und eine neue Entwicklung für ihre eigenen Kräfte in der internationalen Arena.
Nach Beendigung der Rede Molotows, der mehrfach von stürmischen Kundgebungen der Abgeordneten und des Publikums unterbrochen wurde, faßte der Oberste Sowjet einstimmig folgenden Beschluß:
1. die Außenpolitik der Regierung zu billigen;
2. den am 21. August in Moskau Unterzeichneten Nichtangriffspakt zwischen Deutschland und der Sowjetunion zu ratifizieren.
Zur gleichen Zeit wurde in Berlin die Ratifizierung des Ver« träges durchs die. deutsche Reichsregierung vorgenommen.
Kleine Meldungen zur Krise
Abreise des Genfer Kommissars aus Danzig
Gauleiter Förster suchte am Freitag morgen den Genfer Kommissar Vurckhardt in seinem Dienstgebäude auf. Der Genfer Kommissar hat mit seinen Mitarbeitern gegen 9 Uhr in einer Autokolonne Danzig verlassen. Auf dem Dach des Gebäudes stieg nach dessen Auszug die Hakenkreuzfahne auf. Kommissar Burck- hardt hat sich nach Ostpreußen begeben.
Generalmobilmachung in der Schwerz
Der Schweizer Bundesrat beschloß Generalmobilmachung zum 1. September.
Polnischer Rundfunk lügt weiter
Der polnische Rundfunk meldet, daß deutsche Fliegerverbände die offenen polnischen Städte Kattowitz, Krakau und Erodno und die Westernplatte mit Bomben angegriffen hätten. Hierzu wird amtlich festgestellt, daß die deutsche Luftwaffe ihren Weisungen gemäß ausschließlich militärische Ziele in und bei diesen befestigten Städten mit Bomben belegt hat.
EinheitcrerKomair t,von H-lK-Meixner
n r h eb e l rechtsjchutz durch Dorlagsanstalt Manz. München
15. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
Beide waren jetzt allein. Die Mädel mit den Eimern waren ebenfalls gegangen.
Der Ober konnte daher frei von der Leber reden.
„Sie kennen doch das kleine Häuserl am Bach?" fragte er. „Nur drei Zimmer; aber Kammer, Küche, Bad. Und ein Garterl dazu. lVlz? Irome is mz? casrle! wie der Engländer sagt. Ich will zur Ruh kommen."
„Und da heiraten Sie?"
„Natürlich will ich Weiterarbeiten. Aber wenn ich im Geschäft Schluß mach, dann komm ich nachhaus, da stehen schon die Pantoffel da, denn ich neig ein bisserl zu Platt- süß ... alsdann, wie gesagt. Das muß sein! Ich Hab mich genug herumgctrieben. Als Lehrbub war ich in Nizza, meinen Frühstücksrechner Hab ich in Paris gemacht; war sehr angenehm. ,chlr. George, l'ackckirion, s'U vous plair." Und am meisten Spaß haben mir meine Landsleut gemacht: die haben mit den halbgaren Nierndeln herumg'stierlt... aa ja! In London war ich Speisenträger. Bin oft eingeladen worden: „lluve a cirinst, IVlr. Georges!" Bis sie mich während des Krieges ins Konzentrationslager gesteckt haben; daher manchmal ein bisserl Gicht. Zum Schluß in Budapest. Fräul'n Maria, in welcher Sprache soll ich Ihnen meine Liebe erklären?"
„In keiner!"
„Aha, Sie wissen es schon, daß ich Sie leiden kann!"
„Sie können mich gern haben, so viel Sie woll'n, da Hab ich nichts dagegen. Aber das mit der Heirat... da Hab ich andere .Gedanken!" Diese Antwort Mariens klang
^118 5 t 3 u. l-3 ki c!
Nagold, den 2. September 1939
Die Kühnheit ist vom Troßknecht bis zum Feldherrn hinauf die edelste Tugend, der rechte Stahl, der der Waffe ihre Schärfe und ihren Glanz gibt. Clausewitz.
2. September: 1870 Sieg bei Sedan.
3. September: 1814 Allgemeine Wehrpflicht.
Ledev soll Irrstsckutzbeveit sek«
Immer, wenn von drohendem Ernstfall die Rede ist, kommen Fragen auf, die das eigene Verhalten für jeden Fall betreffen. Vor allem der R e i ch s l u s t s ch u tz b u n d kennt solche Fragen. „Was tue ich, wenn . . .?"
Es darf jeder versichert sein, daß beim Aufruf des Luftschutzes örtliche bzw. polizeiliche Anordnungen rechtzeitig ausgegeben werden, die sich z. B. auch darauf beziehen, mit welchen Mitteln der Bevölkerung in Stadt und Land notfalls Signal zum Luftschutzbereithalten gegeben wird. Ist ein behelfsmäßiger Schutzraum, wie er in der 9. Durchführungsverordnung zum Luftschutzgesetz angeordnet worden ist, noch nicht vorhanden, auch in der Luftschutzgemeinschaft, die inzwischen eingeteilt wurde, ein solcher nicht eingerichtet, so wird sich eine Familie ebenso, wie im Luftschutzkurs gehört, verhalten. Hin und wieder fehlen aber auch geeignete Keller als Aufenthaltsort bei Luftgefahr.
Dann ist bei der Schnelligkeit des Auftauchens von Fliegern im Erdgeschoß ein Raum aufzusuchen, der nicht unmittelbar Hausaußenwände und diese gar mit vielen Fenstern hat, sondern in der Hausmitte liegt. Es darf also auch ein Hausflur sein, nur darf die notwendige Uebersicht und die Verständigung nach außen über besondere Vorfälle und nicht zuletzt wegen der Entwarnung nicht außer acht gelassen werden. Im Raum selbst, soweit ein behelfsmäßiger Schutzraum für eine Luftschutzgemeinschaft nicht aufgesucht werden kann, hält man sich nicht mitten im Raum, sondern mehr in denjenigen Ecken auf, welche von Türen bzw. Fenstern am weilesten entfernt liegen.
Manche Fragen gibt es hier noch. Wer einem Luftschutzkurs beigewohnt hat, erhielt sie alle beantwortet. Im übrigen wendet sich jeder an seinen Blockwart, der ihm in allem mit Rar und, wo notwendig, mit persönlichem Einsatz zur Seite stehen wird.
Ehventasel des Älttevs
Heute begeht der frühere Hausmeister Wilhelm Eckert den 91. Geburtstag. Der Jubilar, der lange Jahre in Nagold ansässig war, verbringt seinen Lebensabend in Herrenberg. Eckert diente von 1869 -1872 also während des deutsch-französischen Krieges, beim Inf.-Regt. 121. Dem früheren Militär- und Veteranen-Verein, sowie dem heutigen NS.-Reichskriegerbund gehört er seit 1876 an. Er ist körperlich und geistig noch recht rüstig und macht jeden Tag seinen gewohnten Spaziergang in der Stadt am Rande des Schönbuchs. Herzliche Glückwünsche!
^indevermcitzisung füv Vflicktfahvmädel
Wie das Eauamt für Beamte mitteilt, hat der Reichsfinanzminister kürzlich angeordnet, daß den Eltern minderjähriger Pflichtjahrmädchen bei der Einkommen- und Lohnsteuer Kinderermäßigung zu gewähren ist. Diese Vergünstigung sei gerechtfertigt, weil das Pflichtjahr neben anderen Zwecken auch dazu dient, den Mädchen eine genügende Vorbildung in der Land- und Hauswirtschaft zu vermitteln und sie für Aufgaben zu erziehen, die sie später als Mütter und Hausfrauen zu erfüllen haben werden. Diese Anordnung des Reichsfinanzministers ist von besonderer praktischer Bedeutung; sie wird es möglich machen, bei gegebenen Fällen eine beachtliche steuerliche Ermäßigung für den Haushaltungsvorstand zu erreichen.
Lehvzettvevküvzung km Kandwevk
Zahlreiche Anfragen lassen erkennen, daß die Erlasse des Reichswirtschaftsministers vom 22.. Oktober 1938 und 10. Mai 1939 verschiedentlich mißverstanden wurden. In Verhandlungen zwischen dem Reichswirtschaftsministerium und dem Reichsstand des Deutschen Handwerks wurde folgende Klarstellung herbeigeführt :
Die im Erlaß vom 22. Oktober 1938 Ziffer 1 angeordnete vorzeitige Zulassung zu den Prüfungen stellt eine Notmaßnahme
„Sie wollen also Jungfrau bleiben Ihr ganzes Leben lang?" Es mischte sich ein Ton des Bedauerns in diese Frage.
Maria wurde ein wenig rot! „Um das handelt es sich nicht. Ich habe meine Ideale. Für die lebt man, für die stirbt man. Wenn man schon einmal enttäuscht worden ist!"
„Und was wären das für Idealer?"
Jetzt kam Maria ins Reden.
„Schau'n S'. Herr Schorsch, das ist so. Der Herr v. Braun hat so manchmal seine Anfäll. Gehen alle schnell vorüber. Und ich denk mir: kvnn'st dem feinen Herrn beistehen, wär's ein gutes Werk. Sagen wir als Haushälterin. Er will ja in einem Jahre gehen. Seine Villa, das heißt, er wird sich erst eine kaufen, da wär schon dann ein Platzerl für mich."
Sie trat an das offene Fenster.
„Gerade steigt er vom Pferd. Ein feiner Herr, aber hat einen Mordsfleck auf der Reithosen, hat sich sicher beim Hufschmied hingesetzt, weil er so leschähr ist."
Der Rittmeister hatte das Pferd in den Stall führen lassen und kam nun am Küchenfenster vorbei.
„Ah, Fräulein Maria", grüßte er herauf. „Fertig mit der Arbeit. Unschätzbares Juwel der kulinarischen Kunst!"
„Seh'n S', Herr Schorsch, das ist so seine Art."
„Das haben Sie ja gar nicht verstanden", bemerkte der Herr Ober.
„Doch! Im Billardzimmer steht ein Lexikon. Ich Hab mir alle die Ausdrück in ein Bücher! geschrieben."
Herr Georg fühlte, daß er in diesem Falle nicht Boden fassen könne.
„Und wenn Sie dann schon seine Haushälterin sind", fragte er, „was haben Sie schon davon?"
„Eine Ehre, und dann, man weiß doch nicht...!"
Der Ober pfiff durch die Zähne.
„So, auf das spekulieren Sie?"
Maria wurde nun dunkelrot.
Schwarzes Breit
Sturm 7/111» Standort Nagold
Sämtliche SA.-Männer des Sturmes, die sich noch im Standort Nagold befinden, treten am Sonntag, den 3. 9. 1939 vorm. 9 Uhr vor dem Haus der NSDAP, an.
HZ--Führer Achtung!
Am Samstag nachmittag, sowie am Sonntag ist die gesamte Hitlerjugend zur Ernteeinbringung einzusetzen. Jeder Uckärgz soiisqv; sogv ävq 'huMoaizuviZa st; rsrhnstroquvjZ
Mädelgruppe 21/191
Am Sonntag früh um 9.30 Uhr treten die Mädels der gesamten Gruppe am Heim in tadelloser Uniform an.
dar, von der zum Herbst alle Lehrlinge, die bis zum Ostertermin 1940 ihre Lehrzeit beenden, erfaßt werden, gleichzeitig auf welche Dauer der Lehrvertrag abgeschlossen wurde. Auch Lehrverhältnisse mit dreijähriger Lehrzeitdauer werden daher grundsätzlich von diesem Erlaß berührt.
Einmacken ohne Luckev
Große Mengen von Obst und Gemüse aller Art sind jetzt auf dem Markt und stehen in reicher Auswahl zur Verfügung. Nützt den Erntesegen des Sommers und schafft Vorräte für die Wintermonate! Ihr tragt dadurch viel zur Bereicherung des Speisezettels in der obst- und gemüsearmen Jahreszeit bei und entlastet gleichzeitig die jetzt überreich beschickten Märkte! Die deutsche Tomatenernte hat jetzt in vollem Umfang eingesetzt. Schön ausgereifte Früchte, die zum Einmachen sehr geeignet sind erhält man jetzt besonders preiswert. Auch für Gurken und Bohnen ist jetzt die günstigste Einmachzeit herangekommen. Zum Eindünsten der Früchte benötigen wir nur ganz wenig oder gar keinen Zucker. Das Kompott kann genau so gut nachträglich beliebig gesüßt werden. Soll aus den Steinfrüchten oder Beeren später Marmelade hergestellt werden, so legen wir iie dicht gepreßt in die Eindünstgläser oder Dosen, geben aber keine Lösung darüber. Bei Kernobst füllen wir das vorher bereitete Fruchtmark wieder. Vor Gebrauch können wir dann unter Zusatz von Zucker die Früchte weiter zu Marmelade verarbeiten.
Auf das schon bei unseren Großmüttern so beliebte Dörren von Zwetschgen, Aepfel- oder Birnenschnitzen wollen wir heute auch wieder zurückkommen. Ebenso wollen wir jetzt recht viel Süßmost Herstellen, damit wir besonders für unsere Kinder in den Wintermonaten ein gesundes, erfrischendes Getränk in Form von „flüssigem Obst" haben.
Soweit wir Obst und Gemüse roh essen können, essen wir es natürlich in der jetzigen Jahreszeit als Frischkost, denn wir erhalren dadurch die für die Gesunderhaltung notwendigen Vitamine und Mineralstoffe vollwertig.
Laht das ^evnobft ausveisen!
An alle Obstbauer ergeht die Mahnung, das Ernten von Aepfeln und Birnen möglichst noch hinauszuschieben und inzwischen erst das noch vorhandene Weichobst zu verwerten. Bis dahin würden die Märkte für das reife Obst wieder mehr Abnehmer haben.
Sevlangfamte RürLwävtsbewegung dev Maul- und ^laueufeucke
Der Rückgang der Maul- und Klauenseuche in Württemberg hat in der Berichtszeit vom 1. bis 15. August nicht die Fortschnitte gemacht, wie dies nach dem Stand am 31. Juli zu erwarten war; es ist im Gegenteil eine Zunahme der verseuchten Gehöfte zu verzeichnen. Die Neuausbrüche sind zum Teil darauf zurückzuführen, daß Vieh aus früher verseuchten Beständen in nicht verseuchte Bestände eingestellt worden ist, das den Ansteckungsstoff der Seuche noch nach langer Zeit in sich getragen hat. Von einem Fall wird aus Neckartailfingen berichtet, wo ein Landwirt ein aus einem verseucht gewesenen Viehbestand der Nachbargemeinde stammendes Rind eingestellt hat, das nach
„Ich spekulier auf gar nichts. Schaun S', Schorsch, ich les da einen Roman. In Lieferungen. Seit zwei Jahren. Jetzt geht er schon bald zu Ende. Und sie haben sich doch gekriegt! Sie, eine junge Witwe, er, ein Baron! Hat ihm im Roman nämlich siebzehn Jahr lang das Haus geführt ... daun hat er sie vor den Altar geführt. Mit einem schweren Myrthenkranz im Haar und einer Schlepp... ich weiß nicht, wie lang... da waren sie vereiniget: Zwei Seelen und ein Gedanke, zwei Herzen auf einen Schlag!"
Der Oberkellner schwieg; er fühlte sich abgewiesen und geschlagen.
Und jetzt triumphierte Maria: „Und er hat sie doch genommen ..."
„Wer?" ' '
„Der Baron natürlich... trotzdem sie auch nicht besonders hat kochen können ... trotzdem hat er sie genommen. So ist das Leben!"
„Amen!" sagte der Herr Georg. „Hat der Ferdinand den Speiszettel für heut abend gesehen?"
Die Köchin kehrte nun aus dem Reiche der Phantasie auf die Erde zurück.
„Ich glaub nicht, auch nicht der Patron. Sind alle aus der Fasson. Aber wir brauchen sie doch gar nicht. Karpfen sind da. Nicht aus der Donau, sondern böhmische. Auf' wie viel Portionen darf ich anrichten?"
Der Herr Ober zählte an den Fingern. „Ich rechne bestimmt mit zwanzig. Bleibt was, kommen sie in Sulz. Morgen und übermorgen geht alles leicht weg." Kurze Pause.
„Zwei Herzen auf einen Schlag!" Der Ober schüttelte den Kopf.
Weshalb mußte er auch ausgerechnet an einem Freitag ... „Herrgott!" rief er plötzlich. „Heut ist doch Ulrich!"
(Fortsetzung folgt.)