5. Seite — Nr. 198
Ragolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Freitag, den 2S. August 1839
Wie wir Hunger»
AMnzSfische Märchen vom hungernden Deutschland — „Eipsbrot und Kieselmarmelade" — Was die Lügner nicht
sehen
NSK. Die chauvinistische Welle, die gegenwärtig wieder durch die Pariser Judenpresse rollt, spült neben den üblichen Lügen und Schlechtwetterberichten über die Stimmung im Dritten Reich auch das Märchen vom „hungernden" deutschen Volke an Land. Man könnte die Münchhausiaden gewisser Schreiberlinge mit stummer Verachtung übergehen, wenn man nicht wüßte, daß ihr verbrecherisches Tun im französische Volke gefährliche Illusionen über die moralische und physische Wiederstandskraft des deutschen Nachbarn erwecken könnte. Die in Frankreich immer wieder verbreiteten Alarmnachrichten über eine angeblich in Deutschland herrschende Lebensmittelnot gehören im Grunde genau io zum Rüstzeug der Einkreiser wie die im Weltkriege erfundene Geschichte von den deutschen Soldaten, die der Gegner mit Marmsladenbrote lockte und gefangennahm. Die Kriegstreiber in Frankreich wissen in Wirklichkeit nur zu gut, daß das deutsche Volk aus den im letzten Kriege gemachten Erfahrungen gelernt hat und seine Führung dafür sorgt, daß ihr Wunschtraum von einer neuen Aushunge- rungsblockade ein zweites Mal nicht mehr in Erfüllung gehen wird. - > - - - - ' ' 4
ff Unter den Märchenerzählern schießt das freimaurerische „Petit Journal", das Organ der französischen Sozialpartei des Obersten de La Rocque, bestimmt den Vogel ab. Dieses Blatt tischt seinen Lesern in Form eines nach außen sachlich gehaltenen Artikels die dreiste Lüge auf, daß die Ä> Millionen deutscher Mägen nur von einer Chemikerbrigade ernährt würden! Der Verfasser plaudert in seinem mit Zahlen und Statistiken gespickten Expose die Geheimnisse des deutschen Speisezettels aus, den er offenbar in einer Anstalt für Geistesgestörte entwendet haben muß.
Nach einer durch keinerlei Sachkenntnis getrübten Kritik der gehässig als Ersatz bezeichneten deutschen Werkstoffe, die bekanntlich die Bewunderung aller Pariser Weltausstellungsbesucher hervorgerufen haben, fällt der phantasievolle Schreiberling mit der Wut eines Ausgehungerten über die deutsche Küche her. In Deutschland sei, versichert er, heute der Chemiker König. Der Rahm auf der Milch werde durch Kreide ersetzt. Essiggurken würden künstlich gefärbt und dis Trüffeln aus halbrohen, in Tusche getauchten Kartosfelscheiben hergestellt.
Doch der Mitarbeiter des „Petit Journal" ist mit seinem Küchenlatein noch nicht am Ende. Mit der beruhigenden Feststellung, daß die oben genannten Rezepte inzwischen bereits längst überholt seien, geht er ausführlich auf die Zusammensetzung der verschiedenen Nahrungsstoffe zur Epeisezubereitung ein. Auf diese Weise erfährt der erstaunte französische Leser, daß der arme deutsche Michel sich auf fein aus einer Mischung von Sägemehl, Gips und baltischem Sand gebackenem Brot Butter aus Kohle streichen muß — es sei denn, er ziehe einen Aufstrich von Kieselmarmelade vor. Die Rückwirkungen dieser chemischen Nahrung auf den Gesundheitszustand des deutschen Volkes seien selbstverständlich nicht auszudenken.
Wenn man diesem sonderbaren Jünger Vrillat-Savarins glauben darf, wird Deutschland jetzt von einer ähnlichen Krankheit heimgesucht wie das hungernde Madrid im letzten Jahre des spanischen Bürgerkrieges. Eine der Begleiterscheinungen dieser Krankheit seien häufig auftretende Bewußtseinsstörungen, unter denen der Verfasser des Artikels offenbar selbst stark zu leiden scheint. In seinen seltenen lichten Augenblicken stellt der wackere Mitarbeiter des La Rocqueschen Blattes fest, daß die Widerstandskraft des deutschen Volkes trotz Sägemehlbrot und Kieselmarmelade bisher kaum gelitten habe. Die Behauptung hingegen, daß der Deutsche einen Strautzmagen habe, läßt vermuten, daß die Bewußtseinsstörungen des Artikelfchreibers doch häufiger als seine lichten Augenblicke sind.
Auch das linksstehende „Oeuvre" macht sich Sorgen über die Verpflegung des deutschen Volkes. Mit der scheinheiligen Frage „Ißt man sich in Deutschland satt?" stellt Las Blatt eins pessimistisch gefärbte Betrachtung über die angebliche Lebensmittelknappheit im Reiche an, wo die Hausfrauen schon bei Sonnenaufgang vor den Lebensmittelgeschäften Schlange stehen müßten. Das „Oeuvre" scheint von der Wirkung seiner Erzählung selbst nicht ganz überzeugt zu sein, denn es bedauert im gleichen Atemzug, daß viele Franzosen auch heute noch nicht an das Märchen vom „hungernden Deutschland" glauben wollen.
In seinem Aerger darüber fällt das Blatt über einen nicht näher von ihm bezeichneten, bekannten französischen Schriftsteller her, weil er zu behaupten wagte, daß in Deutschland kaum etwas von einer Lebensmittelnot zu spüren sei. Dem betreffenden Schriftsteller — es ist Henry jBordeaux — wird von dem Blatte vorgeworfen, er hätte seine Beobachtungen in den stets mit reichlichen Vorräten versorgten vornehmen Berliner Fremdenreftaurants gemacht. Wiemnsinnig diese Behauptungen sind, beweist am besten das „gastronomische" Erlebnis, das Henry Bordeaux vom Besuch einer Berliner Vorstadtkneipe mit nach Haufe brachte.
„Ich aß in einer kleinen bescheidenen Garküche zu Abend, wo man mir für eine Mark dreißig — rund 12 Franken — eins Suppe, einen Fleischgang mit Gemüse, Kompott und Vier servierte. Das Gericht war auch für einen starken Esser völlig ausreichend. Die Speisen waren einfach zubereitet, aber bekömmlich."
Der Schreiber des „Oeuvre" hätte besser getan, einmal an der sehr bescheidenen Mahlzeit einer französischen Arbeiterfamilie teilzunehmen, statt sich über die deutschen Nahrungssorgen den Kopf zu zerbrechen. Dann ginge ihm vielleicht ein Licht darüber auf, warum sich eine mehrköpfige Arbeiterfamilie bei der heutigen Lebensmittel- teuerung in Frankreich kaum noch richtig satt essen kann. Er könnte sich auch auf einem Gang durch das nächtliche Paris davon überzeugen, daß es in dem reichen Frankreich noch Tausende von Menschen gibt, die sich im Namen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit von den Abfällen der Mülleimer ernähren. H. H-
Der italienische Unterrichtsminister in Wien. Mittwoch früh traf der italienische Ünterrichtsm nuster Bottai zum Besuch der Studentenweltspiele auf dem Wiener Sudbahw Hof ein. Reichsminister Ruft und Reichsstudentenfuhrer Dr. Schee! begrüßten den Gast. Von italienischer Serie waren der italienische Studentenführer Dr. Gatto anwesend.
DorbereLtrmgen in Nürnberg
GrvßMige Baupläne durchgeführt
Reichsparteitag-Sonderdienst der NSK.
Don Jahr z« Jahr sind an die Deutsche Reichsbahn während der Vorbereitungen und der Durchführung der Reichsparteitage gesteigerte Anforderungen gestellt worden, deren Erfüllung sich allein dadurch ermöglichen ließ, daß alle Organisationsknnst und sorgfältigste Vorbereitungsarbeit eingesetzt wurde. Immer umfangreicher wurden die Zahlen der zu befördernden Reisende« und Reichsparteitagsteilnehmer aus allen deutschen Gauen. Waren es 1933 699 Sonderzüge, di« die Teilnehmer aus der Partei und ihren Gliederungen nach Nürnberg brachten, so stieg diese Zahl auf 1324 Sonderzüge im Jahre 1938 und wird in diesem Jahre wahrscheinlich noch ein wenig höher liegen. 899 990 Fahrgäste wurden zum Reichsparteitag 1933 insgesamt von der Deutschen Reichsbahn befördert, während 1938 2 540 090 Menschen ihre Dienste während des Parteitages in Anspruch nahmen. Zeigen diese Zahlen bereits, wie unendlich groß die Anforderungen geworden sind, die im Interesse einer geordneten Durchführung des Parteitages notwendig waren, so ist es verständlich, wenn die Reichsbahn jetzt im Laufe der Jahre eine großzügige Neugestaltung des gesamten Bahnverkehrs und der Bahnanlagen in der Stadt der Reichsparteitage durchführte, um in Zukunst jedem Massenverkehr gewachsen zu sein.
Im Süden der Stadt wurde im Rahmen dieser großzügigen Um- und Ausgestaltung der Nürnberger Bahnanlagen derneue Lagerbahnhof Märzfeld geschaffen, der während der Reichsparteitage dem An- und Abtransport der in den Lagern südlich des Märzfeldes untergebrachten Formationen der Partei dient. Zusammen etwa 250 000 Menschen werden hier ein- und äusgelädcn. Aber auch bei Großveranstaltungen auf dem Märzfeld und bei der Abwicklung des Ausflugsverkehrs außerhalb der Zeit der Reichsparteitage wird dieser neue Bahnhof große Aufgaben zu erfüllen haben. Der Bahnhof Märzfeld weist acht Bahnsteigkanten in einer Länge von je 400 Meter auf. Zwei Bahnsteigtunnel mit 16 Treppen zu den 4 Meter über dem Gelände liegenden Bahnsteigen ermöglichen eine reibungslose Abwicklung des gesamten Verkehrs. Den Abschluß des Bahnhofes gegen den Bahnhofsvorplatz bildet eine 300 Meter lange und 9 Meter hohe Mauer aus gelben Pfälzer Sandsteinen. Hinter dieser Mauer unter den Bahnsteigen liegen die notwendigen Vahnhofs- räume, die allerdings in diesem Jahre noch nicht fertiggestellt werden konnten.
Auch der Bahnof N ü r nb e r g- F i s ch b a ch, der sich noch im Parteitagsgelände befindet, mußte ausgebaut werden, um einen Teil des Verkehrs zu den Lagern der Formationen aufzuuehmen. Hier sind seit dem vergangenen Jahr weitere Gleise eingebaut, ein Außen- und zwei Zwischenbahnsteige eingerichtet, die durch eine geräumige Bahnsteigunterführung miteinander verbunden worden sind. Auch für diesen Bahnhof ist die Errichtung eines neuen Bahnhofsgebäudes aus Sandstein vorgesehen.
Der Rangierbahnhof Nürnberg hat eine Reihe wesentlicher Aenderungen und Erweiterungen erfahren, deren Durchführung besonders schwierig war, weil sie unter Aufrechterhat- tung sehr dichten Zugverkehrs durchgeführt werden mutzten. Die Einführungen der Güterzugbahnen von Nürnberg-Stein und Niirxierg-Eibach in den Rangierbahnhof wurden verbessert, die Bahndämme und Bahneinschnitte verbreitert, Unter- und Uebei- sührungen erhöht und vergrößert.
Wesentlich für die Durchführung der Arbeiten an den Bahnanlagen in Nürnberg war die Tatsache der Umstellung der Strecke Berlin—Rom auf den elektrischen Betrieb, die es zugleich notwendig machte, den gesamten Rangierbahnhof Nürnberg mit verschiedenen Linien zum Hauptbahnhof Nürnberg und
Danzig, 23. Aug. Auf der Ost-Tagung deutscher Rechtswahrer in Zoppot sprachen Reichsleiter Vouhler und Reichsminister Dr. Seyß-Jnquart.
Heute find, so fühlte V o uh l er aus — die Frucht eines jahrelangen zähen und folgerichtig durchgführten Kampfes der nationalsozialistischen Staatsführung Adolf Hitlers — die Fesseln der entehrenden Verträge gefallen. Unruheherde sind zurückgeblieben. Daß diejenigen, die als Urheber von Versailles die Urheber dieser Verwicklungen und die Schuldigen an den noch bestehenden Spannungen sind, am meiste» über die Störung der Ruhe und über die Bedrohung des Weltfriedens durch Deutschland zetern, ist eine Ironie ohnegleichen. In zahlreichen Aeuße- rungeu der letzten Zeit hat der Führer immer wieder die deutsche Lage Umrissen, er hat klar und unmißverständlich die lebenswichtigen Ansprüche gekennzeichnet, die Deutschland erheben muß und die Forderungen, die wir als Nation an die Welt z« stellen haben, angemeldet.
Wir können es nicht oft genug wiederholen, was erst vor wenigen Tagen wiederum Hermann Eöring erklärt hat: Wir- wollen keinen Krieg, wir kennen ihn und wissen, was er bedeutet aber wir fürchten ihn nicht, wenn man uns zwingen würde, um die Existenzgrundlagen unserer Nation kämpfen zu müssen. So sehr wir also den Frieden wollen, so sehr müssen wir gleichzeitig die Forderungen aufstellen, daß die ehemaligen Feindbundmächte mit ihren Methoden der Bedrohung und der Einkreisung unseres naturgegebenen, in der Mitte Europas gelegenen Lebensraumes endgültig und für immer brechen.
Deutschland hat — dafür gibt es zahllose Beispiele — das größte Verständnis für die Erfordernisse und für dre Lebensnotwendigkeiten der übrigen Völker und Nationen. Die bedeutungsvollen Abkommen und Abmachungen wirtschaftlicher Art, die es mit östlichen Nachbarn getroffen und abgeschlossen hat, sind der beste Beweis dafür. Ebenso aber kann Deutschland auch von all jenen, mit denen es eine natürliche, weil raumgebundene Schicksalsgemeinschaft verbindet, verlangen, daß sie seiner Lage Verständnis entgegenbringen und daß sie seinen Notwendigkeiten gerecht werden. Deutschland steht heute anders da als vor 25 Jahren. Ueber Stämme, Stände, Parteien und Konfessionen hinweg hat das deutsche Volk den Weg zu seiner Einheit gefunden.
Eine unvergleichliche Wehrmacht — gleich jener das gigantische Werk Adolf Hitlers — schirmt die Grenzen des neuerstandenen Eroßdeutschen Reiches. And an seiner Spitze steht ein Führer. Deutsches Volk, du kannst der Zukunft ruhig ins Auge sehen!
Als Reichsleiter Bouhler unter lang anhaltendem Beifall geendet hatte, nahm Reichsminster ^-Gruppenführer Seyß-Jn- quart das Wort zu einer grotzangelegten geschichtlichen Schau unter dem Thema „Rückgliederung der Ostmark". Die sogenannten Friedensverträge hätten keinen anderen Zweck gehabt, als diesen Lebensraum des deutschen Volkes zu vernichten. Diesem Vernichtungskampf gegenüber habe es nur den Weg der inneren Sammlung und des Widerstandes gegeben, zu welchem der Führer das deutsche Volk aufgerufen und allem Widerstand zum Trotz geeint habe. Der erste Schritt über die alte Reichsgrenze hinaus habe in die Ostmark geführt, die uraltes deutsches Siedlunas-
FürthaufelektrischenVetriebumzustellen. Hier war die Planbearbeituug von fünf Bahnhöfen und vier freien Strecken, die Beschaffung und der Einbau von rund 650 Masten, der Ausbau von 74 Kilometer neuer Fahrleitungen und der Ambau von rund 25 Kilometer alter Fahrleitungen notwendig. Bereits am kommenden Sonntag werden die erste» Züge im Rerchspatteitaggelände elektrisch verkehren.
lleber diese Neu- und Umbauten hinaus, die in diesem Jahre zum erstenmal im Verkehr mit in Erscheinung treten, ist auch der Nordring um Nürnberg ausgebaut und ein Durchgangsbahnhof, Nürnberg-Nord, angelegt. Alle genannten Arbeiten aber brachten Kosten mit sich, die in die Millionen gehen.
Seit Mai 1939 fanden in gewissen Abstände« in Nürnberg Tagungen statt, die die Fertigstellung der Fahrpläne der Sqnder- ziige und Wehrmachtzüge bearbeiteten. Nachdem diese Fahrpläne einschließlich der Pläne für die Leerzüge festlagen, begann der Güterzugfahrplan und der Eüterbeförderungsdienst zu arbeiten, dem sich dann die Vorbereitungen des Zugbegleitdienstes und des Betriebsmaschinendienstes anschlossen.
Wie groß die Leistungen, die von der Deutschen Reichsbahn während eines Reichsparteitages gefordert werden, sind, mag man aus den Zahlen für den Reichsparteitag 1938 ersehen. Hier betrug die Zahl der Zugkilometer der Sonderzüge der Partei ohne Lokomotiv-Leerfahrten, jedoch einschließlich der Wehrmachtzüge und der Doppelführungen von Reisezügen, 764 545 Kilometer. Die geleisteten Dienststunden betrugen für Lokomono- und Zugbegleitpersonal 120 000 Stunden. Für den Verkehr der Sonderzüge für die Partei waren während der Dauer des vorigen Reichsparteitages täglich durchschnittlich 460 Lokomotiven im Dienst, während der Höchsteinsatz au Lokomotiven an einem Tag rund 720 Fahrzeuge betrug.
Das ist ein Ausschnitt aus den umfangreichen Vorbereitungen, die die Deutsche Reichsbahn für die hohen Festtage der Nation trifft nnd ohne die der Reichsparteitag Nürnberg schon gar nicht mehr denkbar ist. Reben vielen anderen geben auch sie ein eindrucksvolles Bild von der Fülle der vorbereitenden Kleinarbeit, die ein glattes Ablaufen der großen Veranstaltungen sicherstellt.
H. A.
Nürnberg ist bereit
„Vorbersitungsarbeit ausgezeichnet durchgeführt"
Berlin, 23. Aug. Während die Welt nervös und unruhig de« Ereignissen des Tages gegenübersteht, bereitet sich das nationalsozialistische Deutschland in Ruhe und Würde auf sein höchstes Fest, den Reichsparteitag der NSDAP., vor. Reichsorganisationsletter Dr. Ley, der wieder zur Vorbereitung des Reichsparteitages in Nürnberg weilt, äußerte sich in einer Unterredung mit" einem Schriftleiter der NSK. über den Sinn des Reichsparteitages sowie über die Teilnahme und den Stand der Borbereitungsarbeiten. Mit echt deutscher Gründlichkeit seien die VorLereitungsarbeiten ausgezeichnet durchgeführt worden. Alles wurde getan, um den nach Nürnberg kommenden Parteitagsbesuchern ein vollkommenes und unvergeßliches Erlebnis des Parteitages zu vermitteln. Gemäß dem Leitwort für die Organisationsarbett des Reichsparteitages: „In jedem Jahr bester und vollkommener" seien in allen Referaten Verbesserungen gegenüber dem Vorjahre festzustelle».
„Der Aufbau derZeltlager und Masseuquartiere", fuhr Dr. Ley fort, „ist bereits beendet. Die WO 000 Patteitagsbesucher, die in Zeltlagern, und die 170 000, die in sonstigen Mastenquartieren untergebracht werde», erwartet in Nürnberg eine tadellose Unterkunft. Die Fahrpläne für die Sonderzüge find fertiggestellt: Reichsbahn und Reichspost haben sich bestens vorbereitet. Don der Reichsvost werden u. a. 28 Sonderooü-
i tand sei, errichtet gegen dle Bedrohung der deutschen Mitte aus s dem Osten. Wo auf irgend einem Schlachtfeld Europas Deutschlands Macht und Ehre zu verteidigen waren, da hätten die Deutschen der Ostmark mitgekämpft. Das Deutschtum der alten österreichisch-ungarischen Monarchie habe auch die Aufgabe gelöst, die politschen, kulturellen und wirtschaftlichen Kräfte dieses Vi:l- völkerstaates zu organisieren, soweit diese Aufgabe überhaupt z« lösen war. Durch diese deutsche Arbeit sei die kulturelle Verbindung des Südostvölker zum Deutschtum in einer Weife hergestellt worden, die sogar die Haßepoche der Nachkriegszeit überdauert habe. Doch habe die Monarchie trotz der Hingabe ihrer deutschen Führerschicht schließlich zerfallen müssen, denn durch die Trennung vom Deutschen Reich habe das Deutschtum Oesterreichs die ungeheure Aufgabe auf die Dauer allein nicht bewältigen können. Der Redner schilderte dann den Kampf der deutschen Ostmark gegen ein volksfremdes Regime bis zur Wiedervereinigung mit dem Deutschen Reich. „So grüßen wir Ostmärker Danzig und Ostpreußen mit Marienbnrg!", so schloß Seyß-Jnquart feine Rede. „Diese Namen erfüllen uns mit tiefer Ehrfurcht vor unseren deutschen Ahnen. Der Weg dieser Männer war richtig, denn er ging in den Raum, in dem eine wirkliche deutsche Sendung unserer deutschen Vorfahren herrschte. Wir, die wir unmittelbar im Schutze des Willens und der Führung Adolf Hitlers stehen, können ihm, dessen Leben ein ewigs Opfer für das deutsche Volk ist, nur mit unserem restlosen Einsatz für das deutsche Volk danken. Unsere Parole heißt Deutschland, unser Feldrns Adolf Hitler!"
Die Osttagung deutscher Rechtswahrer in Danzig wurde am Mittwoch mit Vorträgen fortgesetzt. Professor Dr. Grimm hob hervor, daß Selbstbestimmungsrecht und Gleichberechtigung die großen Rechtsgedanken seien, mit denen die NSDAP, seit 1920 den Kampf um die Wiederaufrichtung des deutschen Volkes und die Verwirklichung der deutschen Einheit geführt Hab«. Der Kampf um Großdeutschland und der Kampf gegen Versailles gehöre auf das engste zusammen. Der Kampf um die deutsche Erneuerung und Befreiung von den Fesseln von Versailles sei in erster Linie ein Kampf um das Recht. Nachdem Versailles überwunden sei, bleibe noch ein letztes Problem zu lösen. „In dieser Frage sei aber Deutschland bestimmt im Recht", hätten französische und englische Völkerrechtslehrer, Staatsmänner und Politiker schon vor Jahren geschrieben. Trotzdem hätten die Deutschen nun schon seit 20 Jahren auf die gerechte Revision gewartet, auf die Einlösung von Versprechen, die ihnen Wilson vor der Niederlegung der Waffen gegeben habe. Da das deutsche Volk jetzt aber einig und geschlossen hinter dem Führer stehe, sei die letzte Lösung dieser Frage nur noch eine Frage der Zeit.
Der Leiter des Hauptschulungsamtes der NSDAP., Schmidt, erklärte, der Nationalsozialismus strebe mit der Erziehung und Führung des Volkes nichts anderes an, als das Wissen zu vermitteln, daß jede Ordnung sich ausschließlich auf unseren völkischen Herzen ausbaut. Wir hätten die Arbeit als „Fluch" überwunden, indem wir ihr die Ehre und den Adel zusprechcn. Wenn wir die ewigen Tugenden der Deutschen zu mobilisieren in der Lage seien, die die Einheit unseres Volkes als höchstes Gut bewahrten, dann würden wir jeden Ansturm, den der Weltjude je gegen uns organisiere, Lberstehen und überwinden.
Vouhlerr und Geytz-Snauarri sprachen