8. Seite Nr. 195

Nagolder TagblattDer Gesellschafter«

Dienstag, de« 22. August 1938

Der Westwall ein neues deutsches Wunderwerk

Das gewaltigste Befestigungswerk aller Zeiten Land im Panzer sichert den deutschen Lebensraum Die deutsche Flugabwehr

in der Luftverteidigungszone West

Berlin, 21. Aug. Während die Erde voll des hysterisches Kriegsgeschreis der Einkreiser widerhallt und die Kriegs- psychose wie eine verheerende Seuche die Völker derFrie­densfront" schüttelt, gehen die Ordnungsstaaten, geht das geeinte Grotzdeutschland in unbeirrbarer und unerschütterli­cher Ruhe seiner friedlichen Aufbauarbeit nach, gestützt aus die durch die Tat des Führers geschaffene stolze deutsche Wehr, verstärkt durch die unverbrüchliche Freundschaft gro> ßer und starker Nationen, beseelt von bestem soldatische« Geiste, der zu den Wesenszügen des deutschen Volkes gehört. Dieses Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit ist vertieft und verstärkt durch eine neue Großtat des Führers und der nationalsozialistischen deutschen Volksgemeinschaft, die man in Planung und Ausführung als ein neues deutsches Wum der bezeichnen muß: den Westwall.

Was hier in der fast unfaßbaren kurzen Zeit von nur eineinhalb Jahren in einer unerhörten Eemeinschaftslei- stung der ganzen Nation geschaffen wurde, dieser Wall aus Stahl und Eisen, aus Stein und Beton, stehtbeispiel- los da. Und wenn die deutsche Volkswerdung aus Zeiten tiefsten Niederganges, die Schaffung einer Wehrmacht, dir nicht ihresgleichen in der Welt hat, das gigantischste unl beste Autostraßennetz der Welt, die herrlichen Bauten de- Dritten Reiches und di« beispollosen sozialen Großtaten dir Welt in Erstaunen gesetzt haben, ja als -deutsche Wunder­taten bezeichnet wurden, so wird das einmal erst recht von dem jüngsten Werk Großdeutjchlands gesagt werden müssen: dem Westwall, der genialsten, größten und gewaltigsten Be- ! festigungsanlage aller Zeiten, die ohne Vorbild ist und dessen darf die Welt versichert sein auch bleiben wird. Rur wer diese unbezwingbaren Abwehrzonen aus Stahl und Beton, ihre gewaltige, unvorstellbare Stärke, Dichte und Tiefe und ihre alles verheerende Feuerwirkung erlebt, ihre Einzelheiten kennengelernt hat, kann die Größe dieser Tat, wenn nicht ermessen, so doch erahnen.

Zwei Eindrücke find es aus überwältigender Fülle, die fich unauslöschlich einprägen:

Dieser Wall i«, auf und über der Erde ist bei zahlen- «Mg geringem Einsatz a« Verteidigern unüberwindlich, »nd

«ine solche Leistung kann nur «nd ausschließlich aus einer Gemeinschaft erwachsen, wie fie das deutsche 8V Millionen- Bokk verkörpert!

Genialität der Planung

Di« Vefestiguugszonen zur Sicherung des Reiches in dem bisher nahezu schutzlosen deutschen Westen bedeuten in ihrer Pkrnung völlig Neuland. Es ist die bewußte Abkehr von den bisherigen Methoden der Anlage, des Aufbaues und der Ausführung der Abwehrzonen und des Festungsbaues.

Während alle Befestigungsbauten aus der jüngsten Zeit in verhältnismäßig dünner Linie die Aneinanderreihung schwerer festigungsartiger Stellungen vorsahen, ist beim Westwall, zum ersten Mal in der Geschichte einNetzvon Werken aller Größen, Stärken, Panzerungen und Waffen in einer bislang »«erlebten Tiefe bis zu 50 Kilometern und einer geradezu ungeheuren Vielzahl geschaffen worden. Hinzu kommt aber noch, und auch das ist ein williges Novum in der Geschichte der Luftverteidi­gung, Ne Schaffung einer Luftverteidigungszone zum Schutze des deutschen Luftraumes.

Organisatorische Glanzleistung

Bei einer Anlage dieses Umfanges, das bedarf keines Be­weises. setzt die Organisation der Ausführung die gleiche geniale Konzeption voraus. Es darf ohne alle Ueberheb- ltchkeit gesägt werden, daß bei der Kürze der Ausführungs­zeit und dem Umfang der Aufgabe zu solchem Präzisions- werk der Organisation nur das deutsche Volk befähigt ist, das hier eins Gemeinschaftsleistung vollbracht hat, an der das ganze Grotzdeutschland, Soldaten, Ingenieure, Arbeiter, Techniker direkt oder indirekt ihren Anteil haben. Dieses wunderocÄo Zusammenarbeiten, diese minutiöse Feinarbeit eines oiettarhndfach verästelten Getriebes, von der Pla­nung b-üs zur Fertigstellung und darüber hinaus, denn ein solches lebendiges Werk wächst «nd entwickelt fich ana­log der Entwicklung der Technik und der Waffen Dt ei­nes der tiefsten Erlebnisse für alle Beteiligten.

Schon die Vorarbeiten, die Erkundung des Geländes, die Festlegung der Eesamtlinie und jedes einzelnen Werkes, die Anpassung cm das Gelände, der Schutz durch natürliche und künstliche Tarnung bis in die kleinsten Einzelheiten, setzte das engste Zrchrmmenwirken der beteiligten Festungs- piouierftäbe voraus. Welche Anforderungen aber die Be­schaffung des unghuren Materials und der Einsatz der Arbeitskräfte stellte, das beweisen überzeugend estrige we­nige ZaKe«.

3m Westwall von der Nordsee bis zur Schweizer Grenze find in der angegebenen Tiefe mehr als 22 OVO Werke» dar­unter Panzerwerke allergrößten Ausmaßes errichtet und mit allem ausgestattet, was eine kampfgeschulte Besatzung braucht, um jede«, auch mit deu stärksten Mitteln und größ­tem Einsatz durchgefiihrten Angriff erfolgreich abzuschlagen. Wenn man hinzufügt, daß für eines der kleineren Werke allein ei« Eisenbahnzug an Material gebraucht wurde, daß rund 6 Millionen Tonnen Zement, rund 895 000 Kubikme­ter Holz verarbeitet wurden, daß die Deutsche Reichsbahn weit über 8000 Waggons mit Baustoffe« täglich benö­tigte, daß west Wer IS 000 Lastkraftwagen aus dem ganzen Reichs bis heute rund 28 Millionen Tonnen Baustoffe her- anfchaMen, rund 3 Millionen Rollen Stacheldraht für die Hinderrvße verwandt wurden, für die mehr als 22000 Werke die gesamte Innenausstattung, Maschinen, Geräte, Waffen. Munition, Verpflegung, die sanitären Anlagen, Gassch^i, Beleuchtung, Entlüftung und wer weiß was «och zu entwerfe», zu beschaffen, anzuliefern mrd eiuzubatuen waren, da»« ist damit erst ein Teilgebiet der Aufgaben er­wähnt. Hinzu kamen rund ei« Drittel aller m Deutschland ««handenen Betonmischmaschinen, Grotzbaggerssröte Dr viele, viele Kilometer unüberwindbaren Kampfwagengrä­ben, Hebekräne und Fördermittel für Panzer, zu deren Her­stellung die Werke der deutschen Schwerindustrie erheblich erweitert werden mußten. Hinzu kam der Einsatz die Beför­derung, Unterbringung, Verpflegung und Betreuung der Armee der Arbeiter.

Allein die Zahl der Beschäftigten in der Orga­nisation des Generalbauinspektors Dr. Todt, dem der Aus­bau der Vefestigungszone vom Führer übertragen worden war, stieg innerhalb dreier Monate von 35 000 Mann auf 342 000 Mann. Dazu kamen etwa 90 000 Arbeiter in den Festungspionerstäben und 100 000 Männer des Reichsar­beitsdienstes sowie endlich zahlreiche Infanterie-Divisionen und Pionier-Bataillone, die in erheblichem Umfang auch für den Ausbau selbst eingesetzt wurden.

Der Reichskraftwagen-Betriebsverband, der 15 000 Lastwagen eingesetzt hatte mit 100 Wagen hatte er begonnen hat im September 1938 eine Fahrt­leistung von 50 Millionen Kilometern in mehr als zwei Millionen Fahrten vollbracht. Er hat rund 27 Millionen Kilogramm Easöl, rund 56 Millionen Liter Benzin und 1,5 Millionen Liter Oel umgesetzt.

Berge versetzt und Flüsse umgeleitet

Daß zur Bewältigung dieser Materialmassen und zum Transport der Arbeitskräfte die Bahnhöfe der Reichsbahn ausgebaut, Straßen und Wege angelegt, erweitert und be­festigt, Brücken geschlagen werden mußten, daß am Westwall die ganze Erde umgepflügt, Berge versetzt und durchbrochen, Wälder abgeholzt, Flüsse umgeleitet und gestaut, Bohrun­gen von vielen hundert Metern Tiefe und ganze unterir­dische Labyrinthe geschaffen wurden, das hat der Film vom Westwall überwältigend gezeigt.

Was in diesen Zahlen und Leistungen an freudiger und echt nationalsozialistischer Einsatzbereitschaft eingefchloffen ist, das hat seinen Ausdruck in einer Kameradschaft gefunden, der man am Westwall auf Schritt und Tritt be­gegnet, einer Kameradschaft von solcher schlichten und war­men Herzlichkeit, von solcher Anteilnahme und Uneigen­nützigkeit, wie man sie von der Front und aus dem Kampf der Bewegung kennt. Mit wem immer man am Westwall spricht, ob mit dem Truppenkommandeur, dem General­stäbler, dem Abschnittskommandeur, dem Kompniechef, dem Artilleristen oder Pionier, dem Schützen oder Flakartille­risten, dem Ingenieur oder Geologen, dem Arbeiter, dem Kraftfahrer, dem Bauer oder Quartiergsber, immer ist er voll des Lobes für die anderen, lehnt er selbst jede Anerken­nung ab.

Nicht nur aus Stahl und Beton, auch aus diesem Geiste ist der Westwall erstanden! Und dieser Geist, der die Arbei­terkolonnen 20 und mehr Stunden freiwillig arbeiten, der, um ei« anderes Beispiel zu nennen, sieben Kilometer Höcker- Hindernisse in einer einzigen Woche oder in der Luftvertei­digungszone West 20 bis 22 Werke an einem einzigen Tag erstehen ließ, dieser Frontgeist des Westwalles, der macht ihn mehr noch als die Materie unüberwindlich!

Was aber die Männer vom Westwall zu diesen gewal­tigen Leistungen angespornt und beflügelt hat, das ist die warmherzige und unaufhörliche Anteilnahmeseines genialenSchöpfers, desFührers. Von der Idee bis zur Ausführung hat er das gewaltige Werk begleitet, Anregungen gegeben, Verbesserungen und Ausbauten vor­geschlagen, und nach seinen persönlichen Entwürfen, denen die Erfahrungen seines Frontsoldatentums zugrunde lagen, find zahlreiche Anlagen ausgeführt worden.

Viele Male hat er das gesamte Baugebiet besucht, zahllose Besprechungen und Beratungen geführt, und auch hier gab der Führer Anreaunaen. schuf er Verbesserungen. So bei der

«.Hiev kommt

Im Raum der Saarpfalz haben wir an einer Stelle, die einen guten Ausblick über einen wichtigen Abschnitt gab, die ganze Vielfalt und Dichte der durch Vuntfeuer bezeich­nten Anlagen erkennen können. Da reihten fich dicht MG.- und Jnfanteriegeschützbunker, schwere und schwerste Pas- zerwerke, dazwischen Veobachtungsstande mit mächtigen Panzerkuppeln. Viele Kilometer ttef, so weit das mit dem Glas bewaffnete Auge reichte, ein einziges uneinnehmbares Bollwerk, von den Flanken und von rückwärts mehrfach überdeckt und gedeckt, wie ein ganzes Feuersystsm der ver­schiedensten Waffen, MG., Infanteriegeschütze, Granatwer­fer, Panzerabwehr, jede von ihnen auch gesichert durch ein rafiniertes System von Hindernissen aller Art, einer lücken­losen Panzerwagenabwehr, mehrfachen Höckerhinderniffen, Tankgräben, Hemmkurvenhindernifien. In diesem Netz gibt es keinen toten Winkel, der Rettung vor den verderbenfpei- e«den Geschossen bietet.

Vielfalt und letzte Vollendung

Mannigfaltig wie die Art der Werke, ihre Größe, ihre Stärke, ihre Panzerung und Bewaffnung ist auch ihre Be­stimmung. Dies gilt in erster Linie dem Schutz der Waffe aus der Erkenntnis, daß der Tapferste waffenlos wehrlos ist. Das Aeußerste an Fürsorge ist aber auch für den Mann getan. Immer wieder stellt man beim Besuch der Panzer- werke und Bunker fest, daß an alles gedacht wurde. Da gibt es, durch dicke Betondecken geschützt, freundliche, ja wohn­liche Ruheräume, blitzsaubere Küchen, vollständig eingerich­tete Lazarette, Frischwasserversorgung, Entlüftungs- «nd sanitäre Anlagen, Vorratsräume, auch für jede Kamps­dauer. Die Nachrichtenverbindung ist ebenso gesichert wie der Munitions- und Verpflegungsnachschub. Das eintönige Grau der Wände decken Holzverkleidungen, und ein farbi­ger Anstrich setzt lebhafte Akzente hinein.

Je näher die Abwehrzone au die Grenze her­an f ü h r t, um so zahlreicher werden die Panzerwerke, um so dichter die Hindernisse, um so sorgfältiger, die' Tarnung. Hier ist die Zusammenarbeit der Waffen wahrhaft genial durchdacht, und wenn die Natur die Hindernisse versagt hat, find sie von Menschenhand geschaffen. Auch an den expo­nierten Stellen ist der Nachschub von Mannschaften, die Verstärkung der Besatzung, die Versorgung mit Munition und Verpflegung gesichert, oft durch unterirdische Gänge, die durch den Fels geschlagen find oder eine «schutzdecke ge­wachsenen Bodens von 30, 40, ja 60 Metern tragen. An ei­ner Stelle der vo« uq» besuchte» Abschnitte, die für de»

Eingangskonstrullion der Werke, der Linienführung, ihrer Umrisse, der Ausstattung, die ein Höchstmaß nicht nur an Sicherheit, sondern auch an Bequemlichkeit schufen. So wurde kein Modell eines Panzerwerkes, eines MG.-PAK.-, Munitions- oder Sanitätsbunkers geschaffen, das der Füh­rer nicht vor der Ausführung in allen Einzelheiten geprüft hätte. Seine Fürsorge und Anteilnahme hat allen Kamera­den vom Westwall, Soldaten und Arbeitern in gleichem Maße gegolten. In der Leistung dieser Männer liegtderDank, densieihremFührerzollen,

Die Lehren der Front

Wenn auch die Anlage der Befestigungszone an den deut­schen Westgrenzen etwas durchaus Neues darstelll, so ist fie doch aus den Erfahrungen der größten Auseinandersetzung bewaffneter Kräfte des Weltkrieges aufgebaut. Gerade der Frontsoldat Adolf Hitler hat immer wieder die Erkenntnisse seines Kriegsdienstes in vorderster Linie und in den schwer­sten Schlachten verwertet. Die Bedeutung des Schutzes der Waffen, der Sicherung der Nachrichtenverbindungen auch im schwersten Feindfeuer, der Gasabwehr, der Ernährung, der sanitären Fürsorge, des Nachwuchses, der Wasserversor­gung, all das hat seinen Niederschlag bei der Gestaltung des Westwalles gefunden.

Die Erfahrungstatsache des Weltkrieges, daß e4n ein­ziges intaktes ME. von ein paar beherzten Männern be­dient, einen vielfach überlegenen Feind in Schach zu hal­ten, ja Entscheidungen zu beeinflussen im Stande war, hat unverkennbar dem System der neuzeitlichen Abwehrzone mit Tausenden und aber Tausenden von Einzelanlagen in einer Tiefe von vielen Kilometern mit zugrunde gelegen. Auch dem Laien leuchtet ohne weiteres ein, daß diese Viel­zahl kleiner, mittlerer, schwerer und schwerster Werke in und oberhalb der Erde die feindliche Feuerwirkung zer­splittern. Die Methode des Weltkrieges, nach vernichtendem Trommelfeuer überraschend im Mastengrotzangrisf durchzu­stoßen, ist vorbei, ganz abgesehen davon, daß die hervorra­gend getarnten Werke schwer auszumachen und ganz all­emein auch gegen den Beschuß schwerster Artillerie-Kaliber inreichend gesichert sind. Deren Zahl wiederum ist selbst bei den stärksten Heeresmächten der Welt gering. Auch bei größter Materialvergeudung ist es technisch eine Unmöglich­keit, Tausende solcher Werke artilleristisch niederzukämpfen. Dazu reichen die Kanone» und Granaten der ganze» Welt nicht aus. Mit anderen als den schwersten Artillerie-Waffen jedoch ist ihnen überhaupt nicht beizukommen.

Rechnet man dazu den lückenlosen Schutz des Westwalls gegen Panzerwagenangriffe und berücksichtigt man, daß die Abwehr immer weit geringere Kräfte beansprucht als der Angriff, so wird klar, daß umsomehr Kräfte für entschei­dende Angriffshandlungen frei werden, je größer die Zahl der Panzerwerke ist.

So wie im Politischen der Führer die materielle Ueber- legenheit seiner Gegner in den Kampfjahren durch politi­sche Geschlossenheit und Einsatzbereitschaft der über das ganze Volk verteilten Parteigenostenschaft matt setzte und mit der Idee gegenüber einem zunächst materiell überlegenen Gegner siegte, so hat der Führer auch auf militärischem Ge­biet eine eventuelle materielle Ueberlegenheit der Feinde Deutschlands durch den Westwall illusorisch gemacht. Auch bei Einsatz stärkster Artilleriekräfte und bei tagelangem Trommelfeuer aus allen Kalibern kann dieser Grenzschutz des deutschen Volkes doch nicht zerschlagen und selbst nicht durch den Einsatz von Millionen-Armeen eingedrückt, ge­schweige denn überrannt werden.

seiner durch"

Gegner besonders günstig erscheint, schreibt die Art der An­lage dem Gegner, er mag wollen oder nicht, den Weg vor. In lückenlosem Zusammenhang reiht sich Panzerwerk an Panzerwerk. In ganzer Tiefe dazwischen liegen durch Ab­wehrwaffen geschützte Kampfwagenhindernisse, Steilhänge, Staugräben, unabsehbare eng verfilzte Drahthindernisse, und zu all diesen verderbenbringenden Hindernisten kommt das tödliche Feuer der MG, der Paks und der Taks, der Granaten und Minenwerfer, der schweren und schwersten Artillerie sowie der Ferngeschütze, die dafür sorgen, daß die > im Weltkrieg durchgeführten Angriffe aus unbefestigte und unverteidigte Städte des Hinterlandes, auf wehrlose Frauen und Kinder eine gebührende Antwort im gegnerischen Hin­terland finden. Deutschland, das schon im Weltkriege aus artilleristischem Gebiet mit einigen lleberraschungen aufzu­warten vermochte, wird auch in einem kommenden Kriege, den es nicht herbeisehnt, aber der es gerüstet findet, seinem Gegner zu antworten wissen.

Deutsche Wacht am deutsche« Rhein

Wieder ein ganz anderes Bild bietet dieAbwe § e

des Gebietes, in dem der Rhein die Evenz« und ein gewaltiges Hindernis bildet, das pioniertechnisch der Strudel, Untiefen und Strömung wegen schwer «zu überwinden ist. Hier sind den auf dem französisch« Ufer liegenden Bunkern auf der deutschen Seite die Panzer- werke in Steinwurfweite gegenübergefetzt. Im Hintergründe aber breitet sich wahrer Dschungel, ein aus Sumpf, Dickicht und Altwastern bestehendes natürliches Hindernis aus, das von nicht zu erkennenden Abwehrwaffen bestrichen wird. Der Augenschein lehrt hier die ganze Verlogenheit der fran­zösischen Zweckmeldungen, das Hochwasser des Rheins habe deutsche Bunker unterspült und überschwemmt, während die französischen Bunker trocken geblieben seien. In Wahrheit liegen die Schießscharten der unverkleidet mit Zwillings­maschinengewehren armierten und einer gepanzerten Be­obachtungskuppel versehenen Bunker der Franzosen be­trächtlich tiefer als die der deutschen. Auch jetzt führt der Rhein starkes Hochwasser, aber es reicht nicht einmal bis an die Bunkerwand, während noch am gleichen Tage weiter rheinabwärts die französischen Truppen nicht weniger «ls zeh Befestigungswerke räumen mußten. Munition, Aus­rüstungsgegenstände und Betten wurden teils in den Wald, teils in eine nahegelegenen Holzschuppen gebracht, der Be­obachtungsdienst gegen das deutsche Ufer durch Reiter auf- rechterhalten. Unsere westlichen Nachbarn dürfen überzeugt