s. Seite - Nr 187

Nagolder TagblattDer Gesellschafter'

Samstag, den 12. August 19 39

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Stuttgart, 11. Aug. Dem soeben vorgelegten Geschäftsbericht der Württ. Strafsälligenbetreuung und Ermittlungshilse e. V. für das Geschäftsjahr 1938 ist u. a. zu entehmen, daß der Verein nunmehr außer der Landesgeschäftsstelle in Stuttgart 81 Kreis­oereine und 7 Zweigstellen für Ermittlungshilfe am Sitz der sie­ben Landgerichte außerhalb Stuttgarts umfaßt. Die Straffälli- genbetreuung zeigte im Geschäftsjahr 1938 keine besonderen Auf­fälligkeiten, vielmehr eine gleichmäßige günstige Weiterentwick­lung, wie sie durch die wachsende Nachfrage nach Arbeitskräften gegeben war. Wo sich eine Möglichkeit bot, suchte die Württ. Strafsälligenbetreuung die Erkenntnis in das Volk hineinzutra­gen, daß dem Strafentlassenen, wenn er in die Volksgemeinschaft hineingestellt wird und in dieser leben muß, eine Existenzmög­lichkeit gewährt werden muß. Die Württ. Strafsälligenbetreuung hat unablässig dem Strafentlassenen klargemacht, daß er in er­höhtem Maße verpflichtet ist, das durch feine Schuld verloren gegangene oder geminderte Vertrauen der Volksgemeinschaft zu­rückzuerwerben, und daß er zu jeder Arbeit verpflichtet ist, die ihm nach seinen körperlichen und geistigen Kräften zugemutet werden kann.

Im übrigen brachte schon der allgemeine Arbeitermangel eine weitere Zurückdrüngung der Bedenken gegen die Einstellung der vorbestraften Handarbeiter. Auch für vorbestrafte Kaufleute wurde es leichter, wieder Arbeit zu finden, und selbst die nach Verbüßung einer Strafe am stärksten notleidenden früheren Be­amten konnten in den meisten Fällen, wenn auch keine vollwer­tige neue Existenz, so doch wenigstens eine aushilfsweise Be­schäftigung finden, so daß nur noch wenige Strafentlassene aus dem Beamtenstand oder aus freien Berufen übrig blieben, die infolge ihrer oft einseitigen Berufsausbildung oder ihres höheren Lebensalters erst nach langen Bemühungen Arbeit fanden und deshalb mit ihren Familien oft längere Zeit in Not und Be­drängnis gerieten. Den Arbeitsämtern gebührt der besondere Dank dafür, daß sie sich für die Unterbringung Strafentlassener warmherzig und verständnisvoll eingesetzt haben. Die Betreuung jugendlicher Strafentlassener ist im letzten Jahr auf die NSV.- Jugendhilfe übergegangen.

Die Gefangenenfürsorge wurde nach eingehender Prüfung der Bedürfnisfrage nur für Stuttgart eingerichtet. Sie umfaßt die fürsorgerische Betreuung der im Untersuchungsgefängnis Stutt­gart (einschließlich Zweiganstalten) einsitzenden Gefangenen. Von ^r Betreuung werden sämtliche llntersuchungs- und Straf­gefangene erfaßt, die einer Fürsorge bedürftig und nach ihrer Person und Führung einer solchen würdig sind. Die dis jetzt gewonnenen Erfahrungen haben schon gezeigt, daß diese Art der Fürsorge besonders notwendig ist. Der gesamte Unterstützungs- aufwand im Rechnungsjahr 1938 betrug: in Stuttgart und bei den 61 Kreisvereinen insgesamt 9968 RM.

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Naoold, den 12. August 1939

Wer die Welt gestalten will, muß darauf verzichten, sie zu genießen. Lenau.

12. August: 1894 Albert Leo Schlageter qeb.

13. August: 1802 der Dichter Nikolaus Lenau geb.

Dienstnachrichten

Ernannt wurden u. a.: oec -üücgermeister Gottlob Mutz in Ebhausen zum hauptamtlichen gemeinschaftl. Bürgermeister der Gemeinden Ebhausen und Walddorf, der Bäcker Karl Günther in Dachtel zum ehrenamtlichen Bürgermeister dieser Gemeinde, der Kaufmann Friedrich Hammann in Ober- kollwangen zum ehcenamtl. Bürgermeister dieser Gemeinde.

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AbfMed dev DMseldsvksv ^dS-4tvla»ibeo

Lampionzug und Abschlußkundgebung

Gestern feierten unsere KdF-Eäste aus dem Gau Düsseldorf Abschied. Als Dank und Anerkennung für die herzliche Aufnahme und die gastfreundliche Unterbringung und Verpflegung in Nagold veranstalteten sie nach Einbruch der Dunkelheit einen Lampionzug, an dem sich auch westfälische Urlauber be­teiligten. Es war ein malerisches Bild, als die vielen Gäste unter den schneidigen Märschen der Stadtkapelle im magischen Schein der Fackeln sich durch die Straßen zum Adolf-Hitler-Platz bewegten, wo die Lampions an die Kinder verteilt wurden, die sie bis zum nächsten Kinderfest anläßlich der Eingemeindung Zselshausens aufheben werden. Mit einer eindrucksvollen, von der ganzen Einwohnerschaft stark besuchten Kundgebung nahmen unsere Düsseldorfer Gäste Abschied von Nagold. Ortsgruppen­leiter Raisch richtete herzliche Worte an die Urlauber, rühmte ihr mustergültiges Verhalten und lenkte den Blick auf die poli­tischen Verhältnisse in einer Welt voll kriegerischer Hetze ist Deutschland eine Insel des Friedens, sodaß noch mehr fried­liche KdF-Fahrten zu uns nach Nagold kommen können. Ge­meinsam sang manAuf, auf zum Kampf". Der Reiseleiter der Düsseldorfer Hubert Gondorf machte sich zum Dolmetscher der Dankesgefühle der Gäste und brachte aus den Führer ein Sieg-Heil aus. Die nationalen Weihelieder beendeten die Kund­gebung. Mit einem Sonderzug verließen uns unsere Düsseldorfer heute früh, nachdem gestern in den einzelnen Lokalen noch Ab­schied gefeiert worden war. Erlebnisreiche Ferientage liegen hinter ihnen. Auf Fahrten und Wanderungen lernten sie ein Stück des Schwarzwaldes kennen, von dem sie beste Eindrücke mit ins Rheinland nehmen. Die Gastgeber selbst haben es an nichts fehlen lassen, den guten Ruf ihrer Heimat zu erhalten und M festigen. Auf Wiedersehen im nächsten Jahr!

Vom Sveizettlagev dev Heildvonnev Zungmädel

Fröhlicher Nachmittag" auf Hohennagold

Im Nagolder Jungmädellager, das zu den 19, je Swöchigen Lagerabschnitten gehört, die zur Zeit in Württemberg stattfinden und von 6000 Jungmädeln (gegenüber 4000 im Vorjahr) besucht werden, gehlls lustig zu. Die Mädel erleben eine fröhliche Kameradschaft, gleichzeitig helfen sie den Bauern in der Land­wirtschaft. So nicht nur in Nagold, Altensteig und Alpirsbach. sondern auch auf dem Kniebis und Fohrenbühl, aus der Alb, im Allgäu. Da gibfts keine Langeweile. Stegreifspiele. Werkarbeit und Lieder sorgen für Abwechslung und Fröhlichkeit. Die Heil- bronner Mädel im Nagolder Frei,zeitlager gaben gestern einen 'fröhlichen Nachmittag" innerhalb der bemoosten Ruinen von Hohennagold. Die vielen Gäste haben den Aufstieg in der Nach­mittagssonne nicht umsonst unternommen. Was sie zu sehen und zu hören bekamen, lohnte denselben vollauf: Reigen, Ka- uons, Charaden,Opern",Operetten" usw. Besonders hübsch ^ar das nette Märchen vom armen Schneiderlehrling und der Königstöchter. Auch ein Flohzirkus fehlte nicht. Kurz, man oekam einen Einblick in das lustige Leben der Jungmädel im ^ager und war fröhlich mit den Fröhlichen. Die Leiterin des T^üers, Untergauführerin Liesel Wagen er von Böblingen, Küher in Hirsau, die Eröffnungs- und Schlußworte sprach, durfte unt den Mädeln den dankbaren Beifall der Gäste entgeqen- uehmen. ' ' '

GtadtkaveUe konzeviievt km Ravten dev volizeikuranftalt Rotenbach

am morgigen Sonntag t0 30 Uhr. Das Konzert soll zur Un­terhaltung der Kurgäste und KdF-Urlauber beitragen.

SA-Movgenfekev km Rundfunk

Die Rundfunk-Morgenfeier der SA am Sonntag von 99.30 Uhr wird künden oon der Kraft und Gewalt, die jedem, der sich der Fahne verschworen, aus diesem geweihten Zeichen erwächst. Hand der Lehrerschaft gelegt. Die mühsame Ermittlung der für Uns ward der Ruf dir, Fahne, die Gewalt!" Unter diesem Leitgedanken steht das Programm, das Sturmführer Steiner zusammengestellt hat. Das von Reichsminister Dr. Goebbels 1929 in seinem vielgelesenen BuchDer Angriff" so packend ! geschilderte ErlebnisDas heilige Tuch" steht als Lesung im Mittelpunkt, der Feier. Erstmals wird der neu aufgestellte Chor j der SA-Standarte 119 mit einigen Fahnenliedern an eine grö- ! ßere Oeffentlichkeit treten. !

Som Sevek« füv Leibesübungen Ragold

Schon künden Plakaie im ganzen Land von dem Gaufest des Nationalsozialistischen Reichsbundes für Leibesübungen am 18. ms 20. August in Ludwigsburg. Auch in Nagold sind diese Plakate zu sehen. 3 Lage lang werden sich Turner, Sportler, Turnerinnen im Einzelkampf und im Gemeinschaftskampf messen und über allem wird stehen die Freude an den Leibesübungen, vie Jung und Alt in ihren Bann schlägt. Die Nagolder sind gelüstet. In stiller, zäher Arbeit wurden die verschiedenen Mann­schaften geschult, die Einzelkämpfer benützten fleißig die Uebungs- tunden, und es müßte merkwürdig zugehen, wenn der VfL. Naaold nicht erfolgreich in Ludwigsburg bestehen sollte. Um nichts zu versäumen, kommt man heute abend nochmals zu­sammen, um jede einzelne Frage durchzusprechen, damit alle Ludwigsburgfahrer(innen) genau unterrichtet sind.

Gvotze derrtsths Solkskavtek kommt!

In den letzten Jahren ist die Genauigkeit der Erfassung des gesamten Bestandes unserer Bevölkerung erheblich fortgeschrit­ten Zumal durch die Erfassung aller Arbeitskräfte durch die Arbeitsämter mit der Einführung der Arbeitsbücher. Dann für dis wehrfähigen Jahrgänge durch die W e h r st a m m - blätter der Militärbehörden. Aber es fehlte immer noch eine umfassende Bestandsaufnahme des gesamten Volkes, zumal unter dem Gesichtspunkt der Einsatzmöglichkeit des Einzelnen in Zeiten nationaler Bedrängnis, in denen die Volksgesamtheit auch auf den letzten einsatzfähigen Volksgenossen nicht verzichten kann.

Der Reichsinnenminister hat nun zur Ergänzung der polizei­lichen Meldereqisier die Aufstellung einer großen deutschen Dolkskartei ungeordnet, die in der Zeit vom 13. bis 19. August durchqeführt wird. Die Kartei wird alle deutschen Staatsangehörigen vom 5 bis zum 70. Lebensjahre umfassen.

Vor einiger Zeit schon ist die karteimäßige Erfassung aller schulpflichtigen Kinder im Reiche ungeordnet worden: die Ausfüllung und Anlegung der Karteikarten für die acht oder neun Millionen Schulkinder unseres Volkes ist dabei in die einzelne behördliche oder staatliche Maßnahmen in Frage kom­menden jungen Staatsangehörigen, etwa für die Staatsjugend, für Arbeits- und Wehrdienst, ist damit ungemein vereinfacht. Der Hauptzweck der neuen Kartei liegt in ihrer Eigenschaft als Erfasinngsmittel aller Volksgenossen für die Aufgaben, die dir Gesamtheit von ihnen in Friedens- und Kriegszeiten fordert, wobei keineswegs nur an die Wehrpflichtigen zu denken ist, wie sich schon aus der selbstverständlichen Einbeziehung auch der weiblichen Volksgenossen ergibt. Die große praktische Bedeu­tung der Volkskartei, wie ihre amtliche Bezeichnung lautet, rechtfertigt den riesigen Einsatz von Zeit und Arbeit, den ihre erstmalige Einrichtung und ihre Aufrechterhaltung erfordert. Auch nach dem gewaltigen Arbeitsaufwand der erstmaligen Er­richtung wird man rastlos zu tun haben, um die Kartei ständig auf dem laufenden zu halten.

Im Walde tot aufgefunden

Spielberg. Der 73 Jahre alte, seit einigen Jahren hier wohn­hafte Johannes Eßlinger wurde im Wald tot aufgefunden. Er ging mittags in den Wald, um Pilze zu suchen und nachdem er abends nicht rach Hause kam, wurde nach ihm gesucht, später auch durch die Feuerwehr. Schließlich wurde er abends tot auf­gefunden. Lin Herzschlag scheint die Ursache seines plötzlichen Todes zu sein.

Lagerzeit geht zu Ende

Calw. 14 Tage herrschte auf dem Ealgenberg bei Stammheim reges Lagerleben. Der Bann und Jungbann 126 (Freudenstadt) hatten ein Lager bezogen. Morgen werden die Zelte wieder ab­geschlagen. Unter anderem hielt Kreiskriegerfllhrer Major d R. Küchle vor den Pimpfen einen mit Interesse aufge- nommenen Vortrag.

Der Kreiskriegerführer sprach am Tage vorher auf einem Kriegerkameradschaftsappell in Schwarzenberg.

14 000 Kg. Schrott gesammelt

Freudenstadt. Bei der letzten Schrottsammlung wurden in Freudenstadt nicht weniger als 14t WO Kg. Schrott gesammelt.

Freudenstadt, 11. Aug. (Höhepunktder Saison.) In der ersten Augusthälfte hat die Hochsaison ihren Höhe­punkt erreicht. Hotels, Easthöfe und Pensionen sind sehr gut besetzt, und auch die Höhenhäuser Kniebis. Zuflucht und Ruhestein erfreuen sich eines sehr guten Besuches.

Aus dem GerichLssual

Rückfälliger Betrüger wandert wieder ins Zuchthaus

lllm, 11. Aug. Der 45 Jahre alte Friedrich Blum, wohnhaft in Laupheim, wurde im Jahre 1937 vom Schwurgericht lllm wegen Betrugs im Rückfall zu einer Zuchthausstrafe verurteilt. Außerdem wurde ihm damals die Ausübung seines Berufes als Heilkundiger, der sich auch Abtreibung zuschulden kommen ließ, ans fünf Jahre untersagt. Blum ist schon zwölfmal vorbestraft. Auch diesmal lautete die Anklage auf Betrug im Rückfall und verbotener Verufsauübung. Bald nach seiner Entlastung aus dem Zuchthaus gründete er in Laupheim eineFirma" unter dem hochklingenden NamenPharmazeutisches Laboratorium Phytona, Laupheim". Großzügig wurden alle Einrichtungen für ein modernes Büro bestellt und in einer Reihe von Zeitungen Inserate aufgegeben. Die Lieferanten waren am Schluß natür­lich die Betrogenen. Sie konnten allerdings zum großen Teil ihre Waren wieder abholen, erlitten aber trotzdem großen Scha­den. Daneben machte der Angeklagte trotz Verbots auch in Naturheilkunde. Die Große Strafkammer verurteilte den An­geklagten zu einem Jahr zehn Monaten Zuchthaus und 100 RM. Geldstrafe.

Erfolgreiche Revision

Pforzheim« 11. Aug. Der 44 Jahre alte Enril Mayer aus Villinge« wurde am 28. Februar von der Strafkammer beim Amtsgericht Pforzheim wegen Betrugs im Rückfall, wegen schwerer Urkundenfälschung und wegen Amtsanmaßung zu einer Gefäng­nisstrafe von vier Jahren verurteilt. Dieses Urteil grift di«

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Schwarzes Breil

Der Vannfeldscher

Die Feldschere haben sich wegen evtl. Fahrgelegenheit für Sonntag sofort mit den zuständigen Führern des DRK in Ver­bindung zu setzen. Ich mache darauf aufmerksam, daß am Sonn­tag eine Anzahl Feldscherpässe ausgehändigt wird.

NS.-Frauenschaft Deutsches Fraueuwerk

Flachsernte

Zur Aberntung des Flachses werden sämtliche Frauen der Frauenschaft und des Frauenwerks, sowie sämtl. Betreute vom WHW und von der NSV-Nähschule zur Mithilfe aufgefordert und zwar Zellen 1 und 2 am Dienstag den 15. 8., Zellen 3 und 4 am Mittwoch den 16. 8., je Treffpunkt 13.30 bis 14 Uhr am Durchlaß, Herrenbergerstraße. Die Blockleiterinnen werden gebeten, in ihren Blöcken die in Frage kommenden Frauen zu werben und die Mithelferinnen den Zellenleiterinnen anzumel­den. Diese melden das Ergebnis der Frauenschaftsleiterin. Wer alte Handschuhe hat, soll solche mitnehmen.

örtliche Staatsanwaltschaft »or dem Reichsgericht mit dem Hin­weis an, daß Mayer gefährlicher Gewohnheitsverbrecher sei, dessen Unterbringung nach Strafverbüßung in Sicherungsver­wahrung im Interests der Volksgesamtheit ein unbedingtes Er­fordernis sei. In Uebereinstimmung mit dem Antrag des Reichs­anwalts hob der erkennende 1. Strafsenat des Reichsgerichts das angefochtene Urteil im Strafausspruch auf und wies die Sache zur Nachprüfung der geforderten Sicherungsmäßnahmen an die Vorinstanz zurück.

Zuchthaus für einen Wüstling Freiburg, 11. Aug. Der 33jährige verheiratete Alfons Hebding aus Weil a. Rh. ist bereits zweimal wegen Notzuchtversuchs er­heblich vorbestraft, ohne daraus eins ernste Lehre von seinen schweren Verfehlungen gezogen zu haben. Wegen erneuten schwe­ren Notzuchtversuchs und wegen Nötigung zur Unzucht verurteilte das Gericht Hebding, über den Antrag des Staatsanwaltes hin­ausgehend, unter Versagung mildernder Umstände zu vier Jah­ren Zuchthaus abzüglich zwei Monaten Untersuchungshaft und zu den Kosten.

Das Obergericht erhöht die Strafe Freiburg, 11. Aug. Die schon siebenmal, darunter mit Zucht­haus vorbestrafte 26jährige geschiedene Marie Hug geb. Straub aus Singen a. H. war vom Freiburger Schöffengericht im Juni d. I. wegen Darlehensschwindels zu einem Jahr Gefängnis ver­urteilt worden. Auf die Berufung der Staatsanwaltschaft hin erhöhte die 2. Große Strafkammer beim Landgericht Freiburg das Urteil auf ein Jahr und sechs Monate Gefängnis, abzüglich drei Monate Untersuchungshaft.

Ungetreuer Zahlstellenleiter

Freiburg, 11. Aug. Der 34 Jahre alte verheiratete Emil Ebner aus Vrombach war mit der Leitung einer Zahlstelle der Lör- racher Ortskankenkaste betraut. In dieser Eigenschaft hat er 1400 RM. veruntreut und in diesem Zusammenhang 150 schwere Urkundenfälschungen begangen. Das Urteil lautete aus ein Jahr sechs Monate Gefängnis und 150 RM. Geldstrafe oder weitere 30 Tage Gefängnis. Drei Monate Untersuchungshaft werden angerechnet.

Ein Photoapparat gestohlen 1)4 Jahre Zuchthaus Konstanz, 11. Aug. Ein 21 Jahre alter Angeklagter ans Singen stahl aus einem unbewachten Personenwagen einen Photoaparat, was ihm, seiner Vorstrafen wegen, 1)4 Jahre Zuchthaus einbrachte. Maßgebend für die empfindliche Strafe sind die näheren Umstände seiner Diebereien.

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Deutsche Reisende vogelfrei!

Keine Sicherheit mehr im Durchgangsverkehr durch den Korridor

Berlin. Gestern wurden auf dem Bahnhof Dirschau auf dem Breslau-Kurswagen des D 14, der um 10.02 llhr Marienburg in Richtung Berlin verläßt, acht deutsche Reisende von polni­scher Polizei verhaftet. Unter den Verhafteten befinden sich vier Unteroffiziere der Luftwafse und vier Zivilisten, darunter eine Frau.

Der Grund für die Berhaftung ist nicht bekannt.

Nach inzwischen eingetrofsener Meldung sind die vier Lnft- waffenangehörigen sowie die Frau wieder entlassen worden. Das Schicksal der übrigen drei Verhafteten Zivilisten ist noch ungewiß.

Eine neue polnische Unverschämtheit! Eine neue Heraus­forderung des ganzen deutschen Volkes! Das mindeste, das man verlangen kann, ist, daß man im Korridor nicht behelligt wird.

Besprechungen von Ribbentrop Gras Ciano

Salzburg. Nach den längeren Besprechungen am Freitag nach­mittag endete der erste Tag der Zusammenkunft zwischen Reichs­minister des Aeußern von Ribbentrop und dem italienischen Außenminister Graf Ciano mit einem kleinen Ausslug vom Schloß Fuschl nach St. Wolfgang. Die Besprechungen werde» heute fortgesetzt.

Schwerer Unfall aus der Simplon-Vahn. K Tote. 50 Wagen

entgleist.

Brig. Am Freitag abend ereignete sich auf der Simplon-Vahn zwischen Brig und Domodossola eine schwere Zugentgleisung, bei der vier Eisenbahner, ein italienischer Zollbeamter und ei« Passagier ums Leben kamen. Das Unglück ist auf das Versagen der Bremsen zurückzuführen. Die elektrische Fahrleitung ist un­terbrochen. 50 Wagen sind entgleist.

KlelveNachrichteu aus aLer Well

Gehennrat Bosch «HM den Goethe-Preis 1939. Der Der»? toaltungsrat des Frankfurter Goethe-Preises hat durch ein» stimmigen Beschluß den Goethe-Preis des Jahres 1939 Ge-- heimrat Professor Dr. Karl Bosch zuerkamrt. Die Ehrung gilt dem großen Chemiker und Techniker. Die Uebereichung des Preises erfolgt am 28. August, am Geburtstag Goethes, in den Stadträumen des Frankfurter Goethe-Hanfes am Großen Hirfchgraben.

In 34 Stunden von Deutschland wach Dänemark. Die dänische Schwimmerin Jenny Kammersgaard, die am Mitt­woch abend um 20 Uhr von der deutschen Ostseekuste am Darsser Ort nach Dänemark startete, ist am Freitag früh,