LS. Zuli 1839
Zeitseinvrecher
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Bewegung gesetzt werden und daher erschlaffen. Statt sich kräftig zusammenzuziehen und hinterher zu entspannen, reagieren sie fast überhaupt nicht beim Sprechen und Kauen, da alles -ohne Anstrengung gemacht wird. Bei unserer heutigen Ernährung brauchen wir unsere Kaumuskeln kaum anzustrengen, und statt daß sie die Kieferpartis ausfüllen, bekommen wir Hängebacken. Ebenso ist es mit den übrigen Gesichtsmuskeln. Muskeln find nur kräftig, wenn sie geübt werden. Wir sehen das an allen unfern Muskeln. Jung gewohnt, ist alt getan. Eine richtige Gymnastik der Eesichtsmuskeln mutz schon früh beginnen.
Günstige Wirkung des Kalk- und ZemenistauLes auf Tuberkulose
Es ist nachgewiesen, daß die Arbeiter in Kalk- und Marmorbrüchen weniger durch Tuberkulose gefährdet sind, und daß in Kalköfen offene Tuberkulose ausgeheilt werden kann. Es handelt sich dabei um eine spezifische Kalziumwirkung, die auch der Aementstaub zeigt, bei welchem noch die Wirkung der Kieselsäure in löslicher Form hinzukommt, die eine Bindegewebsvermehrung hervorruft, die Vernarbung der turberkulösen Herde fördert und mit Kalzium zusammen entzündung-widrig wirken soll.
Zigarettenrauchen und Magengeschwüre
Auf Grund statistischer Unterlagen ist von ärztlicher Seite festgestellt worden, daß mit der Zunahme des Zigarettenvet» brauches auch eine starke Zunahme der Magengeschwüre einge- ttreten ist. Im Zusammenhang hiermit ist es wichtig, zu misten, daß der Zigarettenverbrauch von 100 Stück je Kopf im Jahre 2907 auf weit über 600 Stück je Kopf in den Jahren 1937/38 Gestiegen ist. Im gleichen Verhältnis soll auch eine Steigerung Her Sterblichkeit durch Magengeschwüre zu verzeichnen sein.
..DM einem Bienenschwarm überfallen..
Helft Schaden verhüten
In den Sommermonaten findet man dann und wann eine Nachricht, daß ein Bienenschwarm ein Fuhrwerk, eine Person oder ein Tier „überfallen" habe. Da solche Nachrichten schnell von Ort zu Ort wandern, erweckt es den Anschein, als ob der- j artige Vorkommnisse häufig waren. Und doch sind sie, wenn i man berücksichtigt, daß wir etwa drei Millionen Bienenvölker in Deutschland haben, außerordentlich selten. Geht man den ; Nachrichten auf den Grund, dann kann man in der Regel auch j noch feststellen, daß nicht einmal die Bienen die Veranlassung ! zu dem Unfall waren, sondern die Menschen selbst, die in Unkenntnis der Natur der Bienen und ihrer Lebensweise handelten, oder Unachtsamkeit, Sorglosigkeit oder Gleichgültigkeit im Spiele waren.
Dis Biene ist von Natur aus ein furchtsames Geschöpf. Wer sie draußen in der Natur auf einer Blume findet, kann sie in aller Ruhe betrachten. Macht er Miene, sich ihr zu nähern, dann wird sie ängstlich davonfliegen. Zur Wehr setzt sie sich nur. wenn sie sich angegriffen glaubt oder ihren Stock bedroht fühlt, denn jede Biene, die sticht, mutz damit ihr Leben lasten, weil der mit Widerhaken versehene Stachel in der Haut stecken bleibt und den Hinterleib der Biene aufreitzt. Auch schwärmende Bienen stechen im allgemeinen nicht, das brausende Summen, das beim Schwarmakt die Luft erfüllt, ist der Ausdruck der Lebensfreude, nichts anderes. Zieht also ein Bienenschwarm an jemand vorüber, so kann er ruhig stehen bleiben und sich das lustige Schauspiel ansehen: keine einzige Biene wird ihn stechen. Nur schlagen darf er nach den Bienen nicht, die an ihm vorbeisummen. Das würden sie als Bedrohung auffassen, und ein Unglück wäre dann leicht geschehen. Der Imker ist auf seinem Stand ja immer von summenden Bienen umgebe« und wird doch nur selten gestochen, nicht etwa weil die Bienen ihn „kennen", wie der Laie häufig annimmt, sondern weil er in seinen Bewegungen rubia und bedacht ist, die Bienen sich also nicht bedroht fühl««.
Am meisten kommen unliebsame Ereignisse mit Bienen in den Trachtzeiten vor; vereinzelt auch bei Gewitterschwüle. Die Bienen sind dann besonders aufgeregt, und wenn sich ihnen nun Hindernisse in den Weg stellen, kann es Vorkommen, daß sie
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter*
Samstag, den 28. Juli 1838
2 iere und Menschen angreifen, weil sie sich in ihrer Sammeltätigkeit behindert oder selbst bedroht fühlen. Von einem „Ueberfall" durch einen Bienenschwarm kann aber niemals die Rede sein.
Wer in der Nähe eines Bienenstandes Feldarbeit zu verrichten hat oder mit Gespannen beschäftigt ist, sollte auf diese Eigenart der Bienen Rücksicht nehmen, wenn er nicht sich und die seiner Obhut anvertrauten Tiere in Gefahr bringen will. Unfälle dieser Art sind, wie gesagt, nicht häufig, aber auch die wenigen, die Vorkommen, könnten zum größten Teil durch etwas Vorsicht und lleberlegung ebenfalls noch vermieden werden. Immer wieder heißt es: Helft Unfälle verhüten! Auch der kleinste Verlust an Volksvermögen, der vermieden werden kann, mutz vermieden werden. Und Unfälle der geschilderten Art lasten sich leicht vermeiden, wenn man Ruhe und Besonnenheit bewahrt
Tibet huldigt neuem Dalai Lama
In diesen Tagen haben buddhistische Priester den vor zwei Jahren zum Dalai Lama erklärten Sohn eines Landebsitzers aus Taerhssu getauft und Tibet damit endgültig einen neuen Herrscher für die nächsten Jahrzehnte gegeben. Fünf Jahre hat es eigentlich keinen regelrechten Stellvertreter Buddhas aus Erden gegeben. Im Jahre 1934 starb der letzte Dalai Lama und hinterlietz dem Brauch gemäß nur unbestimmte Angaben über das Aussehen und den Geburtsort seines Nachfolgers. Es hat immerhin drei Jahre gedauert, bis der 14. Dalai Lama von den buddhistischen Priestern in dem Sohne eines tibetanisch-chinesischen Landbesitzers entdeckt werden konnte. Es war im Juli des Jahres 1937, also vor fast genau zwei Jahren, als Tibet mit der frohen Nachricht überrascht wurde, daß man jenes Kind gefunden habe ,in de« sich der Geist Buddhas und aller vorhergegangenen dreizehn Dalai Lama dem buddhistischen Glauben gemäß wieder verkörpert habe. Die Schwierigkeiten, den neuen Dalai Lama zu bestimmen, rühren allerdings oftmals auch von j der Uneinigkeit der zuständigen Priesterfamilien her. Die Nach- ! richt von der Bestimmung und Taufe des neuen tibetanischen Herrschers ist deshalb zugleich eine Bestätigung darüber, daß sich die Priester nach vieljährigem Streite endlich geeinigt ha- , ben.
Der Stellvertreter Buddhas auf Erden nimmt eine einzigartige Stellung im religiösen Leben der Menschheit ein. Hinter z dicken Palastmauern innerhalb abgeschlossener Gärten lebt er, s der „innerste Beschützer" fern von den Massen, die da kommen, j ihn zu verehren und seinen Segen zu empfangen. Und wenn sie - kommen, müssen sie sich niederwerfey und mit zur Erde gekehrten s Gesichtern verharren, denn es ist nicht erlaubt, in das Antlitz > des Eottkönigs zu schauen. Der Dalai Lama trinkt weder Wein ! noch sonstige geistige Getränke, darf aber Fleisch essen, das einen notwendigen Bestandteil der Nahrung in Tibet bildet, da das Klima kalt ist und Obst und Gemüse selten, oft sogar überhaupt ; nicht, erhältlich sind. Namentlich als Kind, oft aber auch als Regent, ist der Dalai Lama ein Gefangener in seinem Palaste gewesen. Die tatsächliche Macht wurde von einem Minister ausgeübt, in besten Familie sie häufig erblich war. Auf jeden Fall stellt die Periode zwischen Taufe und Mündigkeit eineautzeror- dentlich kritische Zeit im Leben jedes Dalai Lama dar. Auch der junge Täufling wird noch manche Anfechtung überstehen s müssen. i
Schweizerische Erstbesteigung im Himalayagediet
Wie die Blätter melden, hat die schweizerische Himalaya- Expedition den 7060 Meter hohen Dunagiri im Earhwal-Hima- laya als Erste bezwungen. Ein erster Versuch der gleichen Partie Steuri-Zogg-Roch war am 24. Juni in ungefähr 6700 Meter Höhe wegen eines starken Schneesturmes gescheitert. Auf dieser Höhe wurde diesmal ein Höhenlager errichtet und von dort aus die Eipfelpyramide in Angriff genommen. Am Nachmittag des 5. Juli gelang es trotz der wiederum ungünstigen Wetterverhältnisse allen drei Schweizern, den Gipfel zu betreten. Die Expedition steigt nun mit den Trägern nach Joshimat ab, da sich Monsum eingestellt hat und Neuschnee bis in die Wälder her
unter gefallen ist. Die Zeitungen erinnern daran, daß der Dunagiri bisher von vier Expeditionen erfolglos angerissen worden ist. So mutzte der Engländer Graham im Jahre 1888 auf 5900 Meter Höhe umkehren und der Engländer Shiphon im Jahre 1936 auf ungefähr 6500 Meter. Die beiden anderen gleichfalls englischen Expeditionen im Jahre 1905 und 1933-hatten noch weniger weit Vordringen könne«.
Rundfunk
Programm des Reichssenders Stuttgart
Sonntag, 30. Juli: 6.00 Sonntag-Frühkonzert. 8.00 Waster- standsmeldungen, Wetterbericht, „Bauer hör' zu!". 8.15 Gymnastik, 8.30 Chorgesang, 9.00 „Des Lebens Mühe lehrt dich allein des Lebens Güter schätzen", 9.30 Das Kammerkonzert des Reichssenders Stuttgart, 10.15 Ein bleibend' Denkmal in dieser Welt, 11.00 Musik am Sonntagmorgen, 11.30 Dem Malerdichter Hans Thoma, 12.00 Musik zum Mittag, 14.00 „Geschwindigkeit ist keine Hexerei", 14.30 „Musik zur Kaffeestunde", 16.00 „Sport und Mikrofon", 18.00 „In der Nehmet", 19.00 Sport am Sonntag. 20.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 20.15 Unterhaltungskonzert, 21.00 Serenade in der Sommernacht, 22.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetter- und Sportbericht, 22.20 Inter» nationales Springturnier um das „Braune Band" des Svring- sports in der ll-Hauvtreitickiule in Ri-m > - - >>
Montag, 31. Juli: 5.45 Morgenlied, Zeitangabe, Wetterbericht, Wiederholung der 2. Abendnachrichten. Landwirtschaftliche Nachrichten, 6.00 Gymnastik, 6.30 Frühkonzert, Frühnachrichten, 8.00 Wasserstandsmeldungen, Wetterbericht, Marktberichte, 8.10 Gymnastik, 11.30 Volksmusik und Bauernkalender mit Wetterbericht, 12.00 Mittagskonzert, 13.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetterbericht, 13.15 Mittagskonzert, 14.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 14.10 „Eine Stund' schön un bunt", 16.00 Sport und Mikrofon, 19.00 „Aus der guten, alten Zeit", 19.45 Kurzberichte. 20.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 20.15 „Stuttgart spielt auf!", 22.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetter- und Sportbericht, 22.30 Bunte Operettenmelodien, 24.00 Nachtmusik.
Dienstag, 1. August: 5.45 Morgenlied, Zeitangabe, Wetterbericht, Wiederholung der 2. Abendnachrichten, Landwirtschaftliche Nachrichten, 6.30 Frühkonzert, Frühnachrichten. 8.00 Wasserstandsmeldungen, Wetterbericht, Marktberichte, 8.10 Gymnastik,
8.30 Froher Klang zur Arbeitspause, 9.20 Für Dich daheim,
11.30 Volksmusik und Bauernkalender mit Wetterbericht, 12.00 Musik zum Mittag. 13.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetterbericht, 13.15 Musik zum Mittag, 14.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 14.10 Musikalisches Allerlei, 16.00 Volksund Unterhaltungsmusik, 19.00 „Uns ist ders vil gesait...", 19.45 Kurzberichte,
Drahtlosen Dienstes, anschließend: Hier tenschau, 20.15 Wir bitten zum Tanz!,
Drahtlosen Dienstes, Wetter- und Sportbericht. 22.20 Politische Zeitungsschau des Drabtlosen Dienstes. 22.S5 Operettenmelodien, 23.00 Abendkonzert, 24.00 Nachtmusik.
Mittwoch, 2. August: 5.45 Morgenlied. Zeitangabe, Wetterbericht, Wiederholung der 2. Abendnachrichten, Landwirtschaftliche Nachrichten. 6.00 Gymnastik, 6.30 Frühkonzert, Frühnachrichten, 8 00 Wasserstandsmeldungen, Wetterbericht, Marktberichte, 810 Gymnastik, 11.30 Volksmusik und Bauernkalender mit Wetterbericht. 12.00 Mittagskonzert, 1300 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 13.15 Mittagskonzert, 14.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. 14.10 Musikalisches Allerlei. 15.00 Wiedersehens- feiern alter Frontsoldaten. 16.09 Nachmrttagskonzert. 18.00 Fro- ber Feierabend. 19.30 „Bremsklötze weg!", 20.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 20.15 Wir spielen auf!, 21.00 Mythos des Nordens, 22.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes Wetter- und Sportbericht, 22.30 Kammermusik, 23.00 Wir spielen auf, 24.00 Nachtmusik.
Donnerstag, 3. August: 6.45 Morgenlied. Zeitangabe, Wetterbericht, Wiederholung der 2. Abendnachrichten. Landwirtschaftliche Nachrichten, 6.00 Gymnastik, 6.30 Frühkonzert, Frühnachrichten 8.00 Wasserstandsmeldunqen, Wetterbericht, Marktberichte, 8.1Ö Gymnastik, 8.30 „Ohne Sorgen jeder Morgen", 9.20 Für Dich daheim. 11.30 Volksmusik und Bauernkalender mit Wetterbericht. 12.00 Musik zum Mittag, 13.00 Nachrichten des Drahtz losen Dienstes, 13.15 Musik zum Mittag, 14.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 14.10 „Zur Unterhaltung", 16.00 Sport und Mikrofon, 19.00 Singen, Lachen kann nicht schaden, Alle seid Ihr eingeladen, 19.30 Virtuose Kleinigkeiten, 19.45 Kurzberichte, 20.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 20.15 „Hauruck, der Westwall steht". 22.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes. Wetter- und Sportbericht, 22.30 Volks- und Unterhaltungsmusik. 24.00 Nachtmusik.
in alten Ziten, Wun- 20.00 Nachrichten des spricht die Reichsgar- 22.00 Nachrichten des
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Ja, er wird sofort zur Bank gehen!
Ter Direktor, bei dem er sich hat melden lassen, zieht bei Overbecks Eintritt kein allzu liebenswürdiges Gesicht. Es ist nur kurze Zeit vor Schalterschluß.'Sobald das Publikum aus den Geschäftsräumen verschwunden ist, Pflegt er zum Essen zu gehen, um diese Zeit sieht er Besucher nicht gern, deren Anwesenheit sich vielleicht länger hinausziehen kann. Und Befragungen durch die Polizei, das weiß er, dauern mitunter sehr, sehr lange.
„Womit kann ich Ihnen dienen, Herr Kommissar?" erkundigt er sich.
„Ich führe die Untersuchung im Mordfall Facius, Herr Direktor. Facius erledigte durch Ihre Bank seine Geldgeschäfte. Mich würde interessieren, wie seine wirtschaftliche Lage im Augenblick seines Todes war."
„Gott", meint der Direktor, „wenn Ihnen mit allgemeineren Angaben geholfen ist, läßt sich das mit wenigen Worten sagen."
„Vorläufig genügt es mir vielleicht."
„Nun, dann kann ich Ihnen ja Mitteilen, daß sein Guthaben bei uns recht gering ist im Vergleich zu früher."
„Hm, das ist interessant, ich hielt ihn für sehr bemittelt, nahm an, daß er größere Beträge bei Ihnen stehen hätte."
„Das war früher mal, Herr Kommissar. Seit etwa zwei Jahren aber hat sich die Sache geändert. Ganz deutlich scheint es aber erst seit einem halben Jahr. Es gingen wenigen Überweisungen auf sein Konto ein, er veräußerte alle Wertpapiere, die früher bei uns im Depot lagen, hob Barbeträge ab bis auf verhältnismäßig geringe Restbestände..."
„Donnerwetter! Was Sie da nicht sagen! Eine Frage vorher: wäre nicht möglich, daß er in letzter Zeit mit einer anderen Bank gearbeitet hätte?"
„An der Beantwortung dieser Frage sind wir natürlich selbst interessiert. Ich möchte das aber nicht glauben. Bei uns konzentriert sich fast das ganze Geldgeschäft der
landwirtschaftlichen Kreise unserer Provinz. Es würde für den Baron als Gutsbesitzer nicht vorteilhaft gewesen sein, eine Bank mit allgemeinerem Arbeitsgebiet zu wählen. Und zudem hätten wir es erfahren, andere Kunden hätten von ihm Unterzeichnete Schecks der Konkurrenz bei uns zum Einzug und zur Gutschrift eingereicht, irgendwie hätten wir bestimmt herausgefunden, mit welcher Bank er arbeitete."
„Entschuldigen Sie die indiskrete Frage, aber hätte er vielleicht Grund zu haben geglaubt, mit Ihnen nicht zufrieden zu sein?"
„Ausgeschlossen! Ich weiß von keiner Differenz, von keiner Beanstandung oder Beschwerde, und wenn er hier erschien, war sein Verhalten auch von jeder Verstimmung gegen uns frei."
„Vielleicht muß ich Sie bitten, mir späterhin mit Details zu helfen, ich muß erst mal ruhig überlegen, ob dieser Umstand für meine Untersuchungen wichtig ist, so wichtig, wie es mir im Augenblick scheint, um einige noch bestehende Zweifel zu klären. — Aber Ihnen sind doch sicherlich auch Gedanken gekommen, warum wohl Facius so viel Mittel benötigte, daß er in viel stärkerem Maße als früher Abhebungen vornahm. Und wenn Überweisungen, die bisher die Regel bildeten, seltener wurden oder ausblicben, so darf man vielleicht annehmen, daß sich der Baron die Beträge von seinen Schuldnern direkt auszahlen ließ. Glauben Sie nun, daß diese Umstände darin ihren Grund haben, daß Facius persönlich hohe Ausgaben hatte, oder darin, daß er für seinen Gutsbetrieb mehr Mittel benötigte?"
„Baron Facius gehörte zu den Leuten, die ihr Geld leichtsinnig ausgaben, er hatte Neigung zum Lebemann, hatte auch eine Freundin, die ihn wahrscheinlich geschröpft haben wird, möglich auch, daß er gespielt hat..."
„Das scheint mir nun wieder unwahrscheinlich, aber immerhin, wenn er es getan hätte..."
„... dann hätte er sehr viel für diese Frau ausgeben und sehr, sehr hohe Summen verspielt haben müssen, um diese Abhebungen zu erschöpfen. Nein, ich möchte eher meinen, daß er neben diesen auf jeden Fall recht beträchtlichen Privatausgaben auch viel für den Gutsbetrieb aufgewendet hat, obwohl der meines Wissens durchaus rentabel arbeitet, so daß man das auch nicht ohne weiteres verstehen könnte, zumal uns von Neubauten oder anderen größeren Investierungen nichts bekannt ist."
„Sie stützen Ihre Auffassung auf die Höhe der abgehobenen Beträge?"
„Ja, darauf wie aus einen anderen Umstand. Seine Schwester unterhält bei uns ebenfalls ein Konto, in dem
ursprünglich das mütterliche Erbteil angelegt war. Dafür wurden großenteils Aktien angeschafft, so daß der Barbestand des Kontos immer nur gering war, meist schrieben wir ihr darauf nur die Zinsen gut, die aus den bei uns deponierten Wertpapieren flössen..."
„Aha! Und irre ich nicht ganz, so hat sich auch in diesem Konto eine Änderung vollzogen."
„Ja, Herr Kommissar, die Wertpapiere sind bis auf einen verschwindend geringen Rest verkauft worden."
„Im Auftrag von Fräulein Facius?"
„Jawohl..."
„Ich sprach sie vorhin zufällig, sie scheint mir aber in Bankgeschäften durchaus unerfahren."
„Sie erteilte den Auftrag auch nicht selbst, ihr Bruder brachte uns eine von ihr Unterzeichnete Vollmacht und gab uns dann die Verkaufsaufträge."
„Wirklich sehr interessant! Und wohin flössen dann die Verkaufserlöse?"
„Auf ein drittes, von Baron Facius neu errichtetes Konto..."
„Lautete das auf seinen Namen?"
„Ja, gewiß, aber es ist nach Abhebung aller Bestände wieder gelöscht worden."
„Haben Sie von diesen Vorgängen vorhin Fräulein von Facius Mitteilung gemacht?"
„Nein, Herr Kommissar, es lag keine Veranlassung vor. Fräulein von F..eius legte uns nur den Erbschein vor und erkundigte sich nach dem Stand des Kontos ihres toten Bruders, wie auch nach einigen anderen Einzelheiten. Im übrigen wird sie von dem Eingehen des anderen Kontos wie auch von den Transaktionen auf dem eigenen zweifellos Kenntnis haben..."
„Mir scheint das nicht ganz so gewiß wie Ihnen."
„Sie machen mich bestürzt, Herr Kommissar! Sollte da etwas nicht stimmen?"
„Das muß ich erst herausfinden. Vielleicht sind meine Mutmaßungen grundlos, vielleicht aber bringen sie mir auch in meinen Untersuchungen jene letzte Klarheit..."
„Hm, ich kenne mich in Ihren Dingen ja nicht weiter aus, die Zeitungen haben wenig genug berichtet, aber ich kann mir nicht recht vorstellen, wie Sie Herrn von Rögg mit den Geldgeschäften der Geschwister Facius in Verbindung bringen wollen."
„Ich sage Ihnen offen, daß ich auch noch nicht ganz klar sehe. Das wissen Sie aus den Presseberichten, daß alles gegen Rögg spricht. Feindschaft sehen wir als Motiv der Tat an. Aber wir wissen noch nicht, worauf diese Feindschaft beruht, im Vertrauen gesagt. Viel» leicht komme ich jetzt weiter.
(Fortsetzung folgt.)