4. Seite — Nr. 185

Nagolder Tagblatl „Der Gesellschafter'

Stuttgart, 17. Juli. (F eie r m u s i k.) In der Stadthnlle wurde am Sonntag unter der Stabführung von Professor Friedrich Jung-Bayreuth die von ihm im Auftrag von Reichsorganisationsleiter Dr. Ley geschaffene Feiermusik zum Appell der Politischen Leiter beim Reichsparteitag aufgeführt. Bei der Aufführung wirkten 1000 Politische Leiter aus den Gauen Württemberg und Baden als Sänger und 300 Musiker aus den Gauen Württemberg, Baden und aus Düsseldorf mit. Als Veste aus allen Gauen Deutsch­lands wurde ihnen die Auszeichnung zuteil, daß ihre Dar­bietungen auf Schaklplatten festgehalten wurden. Von den ersten Fanfarenstößen an bis zu dem machtvollen Finale, in dem sich Chöre und Orchester mit den ehernen Stimmen der Glocken vereinen, standen die Besucher im Banne des eindrucksstarken Werks. Höhepunkt des Werks bildeten der mitreißende Gruß an den Führer, die Ehrung der Gefal­lenen und das. jubelnde Bekenntnis zu dem vom Führer ge­schaffenen freien Erotzdeutschen Reich.

Nahe der dritten Million ! Ist es die Reisezeit, rst es das schöne Wetter, ist es die Begeisterung für Stutt­gart und seine Ausstellung, oder trifft alles zusammen, um iden Besuch der Reichsgartenschau so stark anschwellen zu las­sen? So wurde am Sonntagabend eine Besucherzahl er­reicht, die über 2,8 Millionen hinausgeht. Wann wird die dritte Million voll sein? Wer wird der glückliche dreimil- 'lionste Besucher sein? Am Samstag und Sonntag waren es wieder 100 000 Besucher.

Zm Remsra! bk HsMung tes WesiOrluers vernichtet?

Furchtbar hat sich das Unwetter vom Samstag in dem Wcin- ort Schnait ausgewirkt. Hier entlud sich das Hagelwetter mit besonderer Gewalt. Eine halbe Stunde prasselten die Eisstiicke auf die Markung hernieder, so daß der Boden mit einer über 10 Zentimeter dicken Eisschicht bedeckt war. Die Weinberge der- Markung Schnait dürften in einen» Ausmaß Schaden gelitten haben, daß man von einer völligen Vernichtung der Herbstaus- ffchten sprechen kann. Schätzungsweise dürfte der Ausfall 90 bis 100 Prozent betragen. Besonders schmerzlich ist, das; der außer- ordenatlich gute Stand der Weinberge zu den besten Hoffnungen berechtigte, die nun alle zerstört sind. Auch die Obstanlagen haben in gleichem Maße Schaden gelitten und inan wird nicht fehlgehen, wenn man den Schaden, der durch das Unwetter sür Schnait entstanden ist, auf 1 Million schätzt!

(Schorndorser Volksblatt.)

Leutkirch, 17. Juli. (Der Tod in der Kurve.) Bau­meister Hans Honig wallte mit seinem Motorrad nach München fahren. In einer Kurve außerhalb Leutkirchs ge­riet er aus der Fahrbahn und gegen einen Randstein. Bei dem Sturz wurde Hönig so schwer verletzt, daß er im Kran­kenhaus Leutkirch starb.

- Wangen i. A., 17. Juli. (Unfall des NSFK. - Gruppenführers.) Der Bürgermeister von Wangen, NSFK.-Eruppenführer Dr. Erbacher, war am Samstag­abend mit seinem Kraftwagen unterwegs zur Wangener Hütte im Bregenzer Wald. Während der Wagen von Egg aus in langsamem Tempo eine starke Steigung nahm, kam ihm ein Motorradfahrer in hoher Geschwindigkeit entge­gen. Da ein Ausweichen nicht mehr möglich war, kam es zum Zusammenstoß, wobei der von Dr. Erbacher gelenkte Wagen aus der Fahrbahn geriet und, sich mehrmals über­schlagend, die Böschung Hinabstiirzte/Dr. Erbacher und seine mitfahrende Gattin erlitten Verletzungen, die ihre Ver­bringung in das Krankenhaus Wangen notwendig mach­ten.

Eislingen, 17. Juli. (VoneinerSchaukelgetrof- fen.) Beim Sauerbrunnen in Eislingen-Süd ereignete sich ein schwerer Unfall. Das etwa sechs Jahre alte Töchterchen der Familie GLz kam einer Schaukel zu nahe, dabei wur­den ihm hMe Beine gebrochen.

Kretzbronn, 17. Juli. (In den Tod gefahren.) Der 29 Jahre alte Georg Lauer aus Ailingen (Kreis Fried- srichshafen), fuhr am Samcktag mit seinem Motorrad ver­mutlich infolge zu hoher Geschwindigkeit in einer Kurve bei sOberdorf über die Fahrbahn hinaus, stieß gegen einen sBaum und zog sich tödliche Verletzungen zu. Sein Beifahrer -Gustav Göz wurde mit schweren Verletzungen in das Kran­kenhaus Friedrichshafen eingeliefert.

Notzingen, Kr. Nürtingen, 17. Juli. (Schadenfeue r.) Aus bisher ungeklärter Ursache brach am Sonntagnachmit­tag in der mit Heu gefüllten Scheuer des Gipsermeisters Henzler Feuer aus. Dasselbe griff rasch auf das angebaute Wohnhaus über, das von Schneidermeister Holzwarth be­wohnt ist. Das Mobilar der Familie Holzwarth konnte ge­rettet werden. Das Wohnhaus ist zum größten Teil, die Scheuer ganz vom Feuer zerstört worden. Da sich das Feuer auch auf den Dachstuhl des Gasthauses zum „Ochsen" aus­breitete, wurde auch dieses Haus in aller Eile geräumt. Den Bemühungen der Feuerwehr gelang es, dem gefräßi­gen Element Einhalt zu gebieten, bevor auch die unteren Stockwerke in Brnad gerieten. Das Gasthaus zum „Ochsen" hat allerdings durch Wasser großen Schaden genommen.

! Oberstemach, Kr. Neresheim, 17. Juli. (Zündender s Blrtz.) Bei dem Gewitter am Freitag schlug der Blitz in ! >ie Scheune des Sonnenwirts Obermüller und zündete. ! Dem Brand fielen Scheune und Stall zum Opfer. Das Vieh konnte gerettet werden. — In Niederwinden fielen die Scheune und die Stallungen des Wirts Schüttler am Frei­tag einem Brand zum Opfer, den ein Blitzschlag hervorge­rufen hatte. Einige Schweine, die schwere Brandwunden er­litten hatten, mußten notgeschlachtet werden.

Friedrichshafen, 17. Juli. (Nach einem halben Jahr geborgen.) Im Februar ds. Js. wurde in der Nähe der Käseralphiitte im Daumengebiet in den Oberst- d^rfer Bergen von Skiläufern ein Rucksack, Skier und Ski- s ztöcke aufgefunden. Von dem Besitzer fehlte jedoch jede i Spur. Die Ermittlungen ergaben, daß es sich bei dem Ver- ! mißten um den Studenten der Medizin Hans Waggers- ! Hauser aus llnterradrach bei Friedrichshafen handelte. Erst l dieser Tage konnte die Leiche des Vermißten gefunden wer- s den.

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Fuschall

Werks.uannschast Gebrüder Theurer Sägewerk

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VfL. Nagold AH. 2:2 (2:2)

Am Sonntag fand das Rückspiel der beiden Mannschaften statt. Trotz stärkster Besetzung der AH. vom VfL. endete es un­entschieden. Theurer spielte den größten Teil der ersten Halb­zeit überlegen. Durch einzelne ausgezeichnete Kombinationszüge der Spieler Killinger 2. Schittenhelm, Hausch gelangte Nagold zu einem glücklichen Führungstreffer. Trotz ständiger Ueber- legenheit der Mannschaft der Fa. Theurer, gelang es dem zag­haften Sturm vorerst nicht, den Ausgleich zu schaffen, obwohl Tvrgelegenbeiten genügend vorhanden waren. Nagolds Sturm- Innentrio der ersten Mannschaft erhöhte das Ergebnis auf 2:0. Ter Kampfmut der Mannschaft Theurer wurde durch das 2:0 aber nicht gebrochen. Die Betriebsmannschaft Theurer zog durch den unermüdlichen Einsatz des Mittelläufers Gottl. Killinger noch vor Beendigung der ersten Halbzeit gleich. Die zweite Halbzeit verlief torlos, da beide Mannschaften gleichwertig waren. Bei der Theurerschen Mannschaft war trotz der erst statt­gefundenen Gründung eine starke Formverbesserung festzustellen. Schiedsrichter Strauß leitete einwandfrei.

Aufstellung: VfL. A. H.: Harr: Stickel, W., Waidelich: Stottele, Schlecht, Günther . Kern, Hausch, Killinger, E, Schit­tenhelm, Schiihle.

Theurer: Hiller- Braun. Rauser; Proß. Killinger, G., Kappler: Metzger. Mühlberger, Enaelhorn, Stickel, H., Welcker.

Kandel und verkehr

Zuchtviehvcrsteigerung in Herrenberg Die am Samstag durchgeführte Znchtviehversteigerung nahm einen ilorren Vwlauf. Am Tag zuvor war die übliche Sondcr- lorung. Der Körrommisston wurden 100 Farrsn vorgeführt. Hiervon 1 Farre in Zuchtwertklasse I, 21 in Zuchtwertklasie II und 44 in Zuchtwertklasse III. Zurllckgestellt wurden 4 Tiere und abgekört 30. Von den Kalbinnen erhielten 2 einen 2. Form- preis und 8 einen 3. Formpreis. Es kamen 66 Farren in die Versteigerung, bei denen es sich um eine sehr gute Durch­schnittsqualität handelte. Die Preise betrugen im Gesamt­durchschnitt 1090 RM. Der Niederstpreis war 650 RM., wäh­rend der Höchstpreis für den Farren in Zuchtwertklasie I stark 100 Prozent über den Anschlag lag. Züchter dieses Farrens

Dienstag, den 18. Juki 1839

war David Schaible-Oberhaugstett, Käufer die Gemeinde Enin­gen bei Reutlingen. Dis Mehrzahl der Farren in Zuchtwert­klasse III wurde für 800 RM. verkauft. Das Tierzuchtamt Böhmisch-Leipa kaufte allein 14 Tiere auf, die sonst jedenfalls keinen Käufer gefunden hätten. Die Preise der Kalbinnen la­gen zwischen 600 und 900 RM.

Die Mechanische Weberei Pausa AE. in Mössingen erzielte 1938 nach Abzug der Aufwendungen einen Jahresertrag von knapp einer halben Million. Die Gesellschaft hat ihr Geschäft nicht unbeträchtlich ausweiten können. Nach Absetzung der Steu­ern mit rund 118 000 sowie der Abschreibungen mit rund 30 000 (26000) RM. und der übrigen Aufwendungen wird ein Rein­gewinn von 41179 (rund 27 000) RM. ausgewiesen, über dessen Verwendung keine weiteren Angaben gemacht werden.

Rückgang der Schweiueauftriebe. Wenn die Schweineauftriebe auf den württembergischen Märkten in der ersten Julihälste et­was nachgelassen haben, so liegt das hauptsächlich daran, daß zu den Grundpreisen noch ein Aufschlag von 3 RM. je 50 Kilo ge­fordert wird. Bei Rindern war der Auftrieb besser, trotzdem wurden noch an einzelnen Stellen größere Mengen Gefrier­fleisch bereitgestellt. Bei Kälbern war der Auftrieb ebenfalls genügend. Wesentlich besser als sonst war der Auftrieb an Scha­fen. Hier war kaum Mangel zu bemerken, trotzdem die Nach­frage stärker geworden ist.

Calwer und Nagolder Wochenmarklpreise

Für die Zeit vom 17.—22. Juli gelten folgende Erzeugerhöchst- preise für inländisches Obst und Gemüse:

Kirschen A-Ware 35—40 H für '/r Kilo

Kirschen B-Ware 28—32 „ „ „ „

Erdbeeren A-Ware 40—45 „ „ „ „

Erdbeeren B-Ware 34—40,, „ „ .

Stachelbeeren, rot (ausgereift) 28 „ „ „ „

Johannisbeeren, rote 26 , „ „ ,

Heidelbeeren 35 „ „ „ „

Blumenkohl l Stück 20—54 „

Kopfsalat 1 St. 6—ö „

Kohlrabi » St. 6—8 „

Gurken 1 Sk. 25—50 „

Rttlich 1 Si. 7-10 „ 1 Bd. 6-10 H

Zwnbeln 1 Bund l5 „

Gelbe Rüben stz Kilo 15 „

Erbsen h, Kilo 25

Wirsingkohl Vz Kilo 18 „

Spinat l/z Kilo 18—20 „

Rote Rüben 1 Bund 15—20,,

Weißkohl V 2 Kilo 18 .

Schweinepreise. Nesigheim: Milchschweine 20—25, vaufer 35—43 RM. je Stück. — V aihingen a. E.: Milchschweine 45 bis 65 RM. je Paar. — Oehringen: Milchschweine 40—60 RM. je Paar. — Bopfingen: Milchschweine 48—62, Läufer 110 RM. je Paar. — Güglingen: Milchschweine 40—50, Läufer 100—155 RM. je Paar. — Balingen: Milchschweine 22—32 RM. je Stück. — Ravensburg: Ferkel 23-34 RM. je Stück.

Viehpreise. Ravensburg: Farren 320—400, Arbeit?- oder Anstellochsen 400—560. Kälberkühe 420—500, hochtr. Kalbeln 400—580, fühlbar tr. Kalbeln 360-480, Anstellrinder 130—360 RM.

Das Wetter

Unter lebhaften Westwinden strömt kühle Meeresluft nach -Süddeutfchland. Kleinere Störungen bringen dabei auch jetzt immer noch zweitweise Regenschauer. Doch wird allmählich für Süddeutschland eine wenigstens leichte Besserung der Wetterlage eintreten. Ein Uebergang zu beständigem Wetter ist aber vor­erst noch nicht zu erwarten.

Voraussichtliche Witterung bis Dienstagabend: Wechselnd be­wölkt ohne wesentliche Niederschläge, leichte Südwest- bis West­winde. Immer noch verhältnismäßig kühl.

Für Mittwoch: Zeitweise leichte Regenschauer, Temperatnre» Wenig verändert.

Gestorbene: Andreas Muz, Schmiedmeister, 62 I-, Dieters- weilsr / Karoline Keck, Bäckerswitwe, Loßburg / Chri­stine Berger geb. Dölter. Sonnenwirtswitwe, 79 Jahre alt, B e s e n f e l d.

Druck und Verlag des „Gesellschafters": G. W. Zaiser, Inhaber Karl Zaiser: Verantwortlicher Schriftleiter: Frih Schlang: Verantwortlicher Anzeigenleiter Oskar Rösch, Nagold DA. VI. 1939: über 2999.

Furzeit ist Preisliste Nr. 7 gültig.

Unsere heutige Nummer umfaßt 8 Seite».

Wie bereits im Landw Wochenblatt Nr. 28 vom 15. Juli 1939 veröffentlicht wurde, sind sämtliche

Heidelbeeren

sofern sie nicht im Haushalt des Sammlers verwendet werden oder nicht eine der in der betr. Anordnung aufgeführten Aus­nahmen entsprechende Anwendung findet andienungspflichtig d. h. sie sind den in den Gemeinden des Einzugsgebiets errich- teteten Annahmestellen zuzusühren.

Jeglicher Privathandel mit Heidelbeeren auch sogen. Sam­melbestellung ist verboten.

Bei Abgabe an Kleinverbraucher darf der von der örtl. Annahmestelle zu erfahrende Preis, der den Sammlern aus- bezahlt wird, in keinem Fall überschritten werden.

I folge der diesjährigen Verzögerung in der Reife wird dringend empfohlen, mit dem Pflücken der Beeren bis zum Ein­treten der Reife zu warten, da hierdurch die Güte wesentlich verbessert und die noch grünen Beeren nicht unnötig beschädigt werden. Garteubauwtrtschaftsverband Württemberg:

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