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Nr. 163
Nanotder Tagdlart «Der velelUchafter"
Samstag, 15. Juli 1939
sammensetzung der Tier- und Pflanzenwelt vieler großer, aber auch mancher kleiner Seen. Sie hat zu den widersprechendsten Vermutungen Anlaß gegeben. Schon Alexander von Humboldt sprach die Ansicht aus, daß aus dem Vorkommen von Seehunden auf dem Vaikalsee auf einen früheren Zusammenhang mit einer tief einschneidenden Bucht des Eismeeres geschlossen werden müsse. Auch Kaspi- snd Aral-See, ferner die großen finnischen Seen, der La- goda-, der Onega- und der Saima-See haben „ihre" Seehunde, die heute von der Zoologie als kaum von den Ringelrobben der Ostsee und des Eismeeres unterscheidbare Lokalrassen ausgefaßt werden. Was die Beurteilung der Baikalrobben betrifft, hat der große deutsche Naturforscher wahrscheinlich geirrt. Der Baikal hat ebenso wenig wie sein afrikanischer Bruder, der Tanganjika, jemals mit einem Teil des Weltmeeres in unmittelbarer Verbindung gestanden. Das beweist das Fehlen von Meeresablagerungen in der Nachbarschaft dieser Becken unwiderleglich. Hier hat wieder Rudolf Credner uns den Weg zur richtigen Erkenntnis der Zusammenhänge gezeigt, indem er daran erinnerte, daß häufig Einwanderungen vom Meer in das Süßwasser statt- iinden und daß viele Wassertiere sich veränderten Lebensbedingungen anpassen können. Das gilt nun zweifellos nach unseren heutigen genaueren Kenntnissen von den Lebensgewohnheiten der Ringelrobben in starkem Maße. Denn diese kleinste aller Robben hat geradezu eine Abneigung gegen das offene Meer, liebt vielmehr die küstennahen Landstriche, die Flüsse und die salzarmen Meeresteile, z. V. in der Ostsee. Sie können selbstverständlich gerade deswegen auch in Seen auftreten, die, wie Ladoga und Onega, einen früheren Zusammenhang mit dem Meer erst durch spätere Landhebungen verloren haben.
Der See — ein zoologisches Museum
Woher stammt dann aber die oft nicht geringe Zahl von Tierarten (und niederen Wasserpflanzen) in manchen Seen, die Vertreter von Tiergruppen sind, die wir sonst nur als Glieder der Meeresfauna kennon?
In jenen Seen, die keinesfalls als lleberbleibsel einstiger Weltmeerteile zu betrachten, die also keine sogenannten „Nsliktenseen" sind, handelt es sich nach heutiger Auffassung um Reste einer altertümlichen Süßwasserfauna, die von „moderneren" Süßwassertieren zum größten Teil vernichtet wurde, deren meist spärliche Ueberbleibsel aber in die nah- rungs- und lichtarmen Tiefen oder die uferfernen Teile der Riesenseen abgedrängt worden sind.
Als solche Reste sind die Süßwasserquallen des Tanganjika und viele Krebstiere dieses und anderer großer Binnenseen zu beurteilen, ebenso wie die glasig-durchscheinenden „Oelfische" und die „Fliegenden Fische" des Baikalsees.
Es würde hier zu weit führen, mehr von den Arten und ihrer Erforschung zu erzählen.
Niemals sollt ihr auf den Straßen eure Kinder spielen lassen; denn die Straße bringt Gefahr, die sie oft ganz übersehen, und ein Unfall kann geschehen, der leicht zu vermeiden war!
Ohne Gewähr
GewimrauSzug 8. Klaffe 1. Deutsche Reichslotterie
Nachdruck verboten !
Auf jede gezogene Nummer sind drei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Lose gleicher Nummer in den drei Abteilungen I, II und III
2. Ziehungstag 12. Juli ISST
In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen
3 Gewinne zu 25 ooo RM. 375102
6 Gewinne zu 5000 RM. 9 Gewinne zu 3000 RM. 18 Gewinne zu 2900 RM. 362490
33 Gewinne zu 1900 RM. 250292 27831
94494 174385
89972
11357
140003
23472
271714
7SSV9 199328
24991S
78157 232578
41634 43443 60614
280908 312655 356436 372721
54 Gewinne zu 500 RM. 16255 31536 69061 82322 86591 91976 141885 169146 212621 237933 257239 278581 292559 398963 356699 369724 375123 398894
282 Gewinne zu 399 RM. 1939 6497 11269 12718 17954 29113 22533 39299 32936 45538 48275 49946 59595 51123 56632 57212 68132 71163 75214 77869 81418 86953 87989 92894 98534 98556 98754 199839 192337 195699 196242 112752 127987 139475 137369 149841 141692 142494 144229 152695 155793 158399 159499 161645 164959 167426 133641 188777 189959 199218 192179 297556 298495 215115 216438 219795 227229 239371 231143 249892 245939 245884 249146 249836 255779 258254 263979 281618 282423 287975 294639 297762 298694 393877 394494 395969 397316 311971 316918 316563 329997 339415 333275 334397 334644 334935 362892 375559 382669 382792 385394 391124 391659 393659
Außerdem wurden 523 Gewinne zu je 249 RM. und 6567 Gewinne zu je 129 RM. gezogen.
In der heutigen Nachmitlagsziehung wurden gezogen
3 Gewinne zu 19 999 NM. 247427 3 Gewinne zu 5999 RM. 15713 3 Gewinn- zu 4999 RM. 224793 9 Gewinne zu 3999 RM. 351 37324 288964 12 Gewinne zu 2999 RM. 49866 54962 91 >61 379639 24 Gewinne zu 1999 NM. 52183 71796 97165 157932 169S2S
172365 214759 264515
72 Gewinne zu 569 RM. 39786 34944 55241 56769 73966 127232 135627 135763 183124 189749 299836 296688 297639 299527 226353
229452 241313 242194 254919 391194 397246 356411 361621 372592
357 Gewinne zu 399 RM. 1182 2878 14589 21985 24917 27963
39317 39662 31645 33662 34947 34299 40315 44944 48482 51939 52498 56399 59353 69698 89745 39833 84998 89611 92348 92837 967S5 199956 191494 192898 194921 197474 122619 131191 132392 137994 139432 143241 146699 147996 148258 150859 156324 157614
169929 169664 162167 162345 164625 171082 176994 179119 180737
181794 165362 185664 188635 199637 192242 194376 196485 291398
295308 203977 213965 237651 243532 244413 246359 255337 257649
267217 266122 271359 274894 261556 233954 284912 285612 293917
295096 295286 298692 393971 393424 395465 307952 399505 329393
323168 323579 323766 324531 325996 339367 337235 337736 340563
341281 342289 344969 345158 351395 352221 352789 354581 358924
359476 359764 366495 368704 374928 382499 386705 392828 394595
395495 393425 398925
Außerdem wurden 597 Gewinne zu je 249 RM. und 6429 Gewinne zu je 120 RM. gezogen.
Die Ziehung der 4. Klaffe 1. Deutsche Reichslotterie findet am 4. und 5. August 4939 statt.
NndfuM
Sonntag, 16. Juli: 6.00 Sonntag-Früyloazcn, 8.00 Wasser- standsmeldungen. Wetterbericht, „Bauer hör' zu!", 8.15 Gymnastik, 8.30 Orgelkonzert, 9.00 „Mitten in den Dingen soll der Mensch Gott ergreifen", 9.30 Kleines Konzert. 10.00 Hans Pfitz- ner, 10.30 „Tag der Deutschen Kunst", 12.00 Mittagskonzert, 13.00 Kleines Kapitel der Zeit, 13.15 Musik am Mittag, 14.00 Hinzelmann, 14.30 „Musik zur Kaffeestunde", 15.15 Jahrmarkt nn Schwarzwaldstädtchen. 16.00 Musik am Sonntaanachmittaa.
6MkS5L- 65ci/7T50/l/7?E/wr-NWIT/-
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„Der eine... der andere ... bitte, sagen Sie mir doch alles klar und deutlich, ich werde das auch noch ertragen ..
„Nun, wenn Sie es wirklich noch nicht wissen, Sie armes Kind... es handelt sich um eine Dame... ach, Dame, das ist natürlich zuviel gesagt, um so eine Person von nicht gerade festgefügtem sittlichen Lebenswandel, wie man sie in jenen Nachtlokalen findet, in die ein anständiger Mensch nie geht..."
„Adalbert wie Heinold scheinen demnach aber doch dort gewesen zu sein ..."
„Die Schritte junger lebenslustiger Leute lassen sich ja nicht immer überwachen."
„Ich bin wirklich überrascht, wollen Sie mir nicht mehr verraten. Sie sind anscheinend gut informiert..."
„Gott, was ich eben von meinem Sohn weiß. Eine gewisse Lizzy — bezeichnend, daß man sie allgemein nur mit dem Vornamen nennt, nicht wahr? — also eine gewisse Lizzy war die Freundin dieses Herrn von Nögg, und ihretwegen gab es diesen Zwist zwischen Ihrem Bruder und Ihrem Verlobten..."
„Wie ich mir das wohl erklären soll?"
„Ach, fragen Sie da noch? Es liegt doch alles offen «m Tag. Ihr Bruder wird ihm Vorhaltungen gemacht haben, wird auf die Lösung dieser Beziehungen gedrängt haben. Wie kann es anders sein? Eine andere Erklärung gibt es da einfach nicht. Wir müssen wohl annehmen, daß Herr von Rögg trotz seiner Verlobung mit Ihnen dieses Verhältnis fortsetzte. Warum sonst jene Auseinandersetzung?"
Gina ist ganz still geworden. Das also! Heinold hat sie hintergangen! Alle Welt weiß es, nur sie muß es 'ich erst von dieser scheinheiligen Freundin beibrinaen lassen, die sicher nur zu ihr gekommen ist, um die Wirkung ihrer Worte auf sie selbst zu erleben. Heinold hat ihr wiederholt seine Liebe versichert, seine Treue beteuert. Und in Wirklichkeit hat er doch ein falsches Spiel mit iür aetr'-"
Hier sie, in der Stadt Lizzy. Nun kann sie verstehen, daß Adalbert keine Sympathien mehr für ihn hegen konnte, warum er die Freundschaft abbrach. Aber warum sprach er nicht mit ihr darüber. Sie ging doch wirklich auch an, was ihr Verlobter trieb. Und warum bestand Adalbert nicht darauf, daß die Verlobung gelöst wurde?
Gina ist schweigsam, solange Frau Kleeberg noch da ist. Und nach deren wortreichem Abschied erst verspürt sie so ganz die Größe ihrer Enttäuschung. Fast möchte sie zusammenbrechen unter der Wucht ihrer Erkenntnisse: sie hat Heinold geschützt, obwohl dieser ihr untreu war und — sicher scheint ihr das jetzt — ihren Bruder niedergeschossen hat, ihren Bruder, der sich zum Anwalt ihrer Ehre gemacht und Heinold zur Rede gestellt hat. Weil er sich für sie einsetzte, darum mußte Adalbert sterben.
Grausam scheint ihr das und jeder Sühne wert. Und zugleich fragt sie sich, ob sie nunmehr nicht verpflichtet sei, der Polizei in vollem Umfang die Wahrheit zu sagen. Ja, überlegt sie, sie muß es'tun.
Die ganze Nacht grübelt sie darüber nach, aber-am Morgen ist es ihr Gewißheit: sie muß Kommissar Overbeck aufsuchen, er soll alles wissen.
9.
„Eine Dame will Sie sprechen, Herr Kommissar .. meldet aufgeregt Ohrenschalt.
„Führen Sie sie herein zu mir."
Und dann tritt Gina von FaeinS in sein Zimmer, Overbeck begrüßt sie mit Höflichkeit und geleitet sie zu einem Stuhl.
„Ich muß Sie sprechen. .Herr Kommissar", beginnt sie, entschlossen, alles zu sagen, was sie weiß.
„Sie wollen mich gewiß fragen, ob Sie Ihren Verlobten besuchen können..."
Gina wehrt durch eine hastige Bewegung ab.
„Nein, Herr Kommissar, ich lege keinen Wert darauf, Herrn von Rögg zu sprechen..."
„Nanu, das ist ja... aber verzeihen Sie, es entfuhr mir so ..."
Sie lächelt matt.
„Herr Kommissar, ich möchte meine frühere Aussage ergänzen und weiterhin einen anderen Umstand aufklären ..."
„Und was wünschen Sie mir mitzuteilen?"
„Sie fragten mich, ob ich den Besitzer eines Gewehres, wie Sie es mir schilderten, wisse. Ich verneinte damals. aber heute m" Je ich Ihnen sagen, daß Herr von Rögg Eigentümer einer solchen Waffe ist, ferner, daß er sie am Tege des Todes meines Bruders in seinem Re-
18.00 „Heitere Wett an der Elsenz", 19.00 Sport am Sonntag, 20.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 20.15 „Wie es euch gefüllt", 22.00 Nach.schien des Drahtlosen Dienstes, Wetter- und Sportbericht, 22.30 Und heute wird getanzt, 24.00 Nachtmusik.
Montag, 17. Juli: 5.45 Morgenlied, Zeitangabe, Wetterbericht, Wiederholung der 2. Abendnachrichten, Landwirtschaftliche Nachrichten, 6.00 Gymnastik, 6.30 Frühkonzert, Frühnachrichten, 8.00 Wasserstandsmeldungen, Wetterbericht, Marktberichte, 8.10 Gymnastik, 11.30 Volksmusik und Bauernkalender mit Wetterbericht, 12.00 Mittagskonzert, 13.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetterbericht, 13.15 Mittagskonzert, 14.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 14.10 ,',Eine Stund' schön und bunt", 16.00 Nachmittagskonzert, 17.00 Das Prüsungsjahr, 17.10 Nachmittagskonzert, 18.00 Mal Er — mal Sie, 18.45 Aus Zeit und Leben, 19.00 Ein großes Werk macht blau..., 19.45 Kurzberichte, 20.00 Nachrichten des Drabtlosen Dienstes, 20.15 „Stuttgart spielt auf", 22.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetter- und Sportbericht, 22.30 Kleines Konzert, 24.00 Nachtmusik.
Dienstag, 18. Juli: 5.45 Morgenlied, Zeitangabe, Wetterbericht, Wiederholung der 2. Abendnachrichte», Landwirtschaftliche Nachrichten, 6.00 Gymnastik, 6.30 Friihkonzert, Frühnachrich- ten, 8.00 Wasserstandsmeldungen, Wetterbericht, Marktberichte, 8.10 Gymnastik, 8.30 Unterhaltungskonzert, 9.20 Für Dich daheim, 10.00 Unter fremden Fahnen, 11.30 Volksmusik und Bauernkalender mit Wetterbericht, 12.00 Miitagskonzert, 13.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetterbericht, 13.15 Mittags- konzcrt, 14.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 14.10 Auf und ab. 16.00 Nachmittagskonzert, 18.00 Gesunden und geblasen, 18.45 Aus Zeit und Leben. 19.00 Schöne Stimmen, 19.45 Kurzbericht, 20.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, anschließend: Hier spricht die Äeichsgartcnschau, 20.15 Kurhaus Waldeslust, 21.15 Unterhaltungskonzert, 21.45 Ricarda Huch, 22.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetter- und Sportbericht. 22.20 Politische Zeitungsschau des Drahtlosen Dienstes, 22.35 Unterhaltung und Tanz, 24.00 Nachtmusik.
Mittwoch, 18. Juli: 5.45 Morgenlisd, Zeitangabe, Wetterbericht, Wiederholung der 2. Abendnachrichten, Landwirtschaftliche Nachrichten, 6.00 Gymnastik, 6.30 Frühkonzert, Frühnachrichten, 8.00 Wasserstandsmeldungen, Wetterbericht, Marktberichte, 8.10 Gymnastik, 11.30 Volksmusik und Bauernkalender mit Wetterbericht, 12.00 Mittagskonzert, 13.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetterbericht, 13.15 Mittagskonzert, 14.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 14.10 von jedem etwas, 15.00 Wieder- sehensseiern alter Frontsoldaten, 16.00 Musik am Nachmittag, 18.00 „Froher Feierabend", 18.45 Kurzberichte aus der Reichsgartenschau, 19.00 Franz von Suppe, 19.30 „Bremsklötze weg", 20.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, 20.15 Mannet de Falla, 20.30 Tiere aus aller Welt, 22.00 Nachrichten des Drahtlosen Dienstes, Wetter- und Sportbericht, 22.30 Kammermusik, 23.20 Tanzmusik, 24.00 Nachtmusik.
Dirigent: „Ich bitte, meine Herren, das ist kein Pia- niisimo das muß hinqehauch: werden, daß die Fensterscheiben anlaufen!"
Das 84j8hrig« Muttersöhnchen
Mt einem Ehrentrun! von drei Gläsern Whisky trat Louisa Larrett, eine Bürgerin der Gemeinde Chatham. England, in ihr 105. Lebensjahr ein. Auch ihr 84jähriger Sohn nahm an der Geburtstagsfeier teil. Whisky zu trinken, wurde ihm jedoch von der alten Dame nicht gestattet. Sie erklärte: „Ich halte es für ungebührlich, dß ein so junger Mensch sich dem Alkoholgeuutz ergibt."
Vier auch wirklich geführt hat. Allerdings war das am Vormittag, ich traf ihn da an der Grenze ..."
Das weiß ich bereits, Herr von Rögg selber teilte es mir mit. Seltsamerweise verschwand dann die Büchse aus der Halle seines Hauses. Ein unbegreiflicher Vorgang, der trotz aller Nachforschungen noch nicht geklärt werden konnte..."
Er blickt überrascht auf, denn er bemerkt wiederum ein Lächeln um die Lippen seiner Besucherin.
„Wissen Sie vielleicht gar eine Erklärung?"
Sie bejaht.
„Freilich, Herr Kommissar, ich selber eignete mir die Waffe an."
„Sie... ? Bitte, erzählen Sie mir das."
„Gern, ich fühle, daß ich es run muß. Also, Sie hatten mir Schreck eingejagt, als Sie mich ausfragten, Herr Kommissar, ich fürchtete für Herrn von Rögg. Darum sagte ich Ihnen, daß uh niemand wisse, der eine solche Büchse besitze. Ich merkte jedoch, daß Sie mir nicht glaubten, ich mußte darum Herrn von Nögg warnen, er war ja mein Verlobter. Ich fuhr Ihnen sofort in meinem Wagen nach, mußte aber, wie ich sah, daß Sie ins Wirtshaus gingen, einen Umbogen schlagen, um von Ihnen nicht wahrgenommen zu werden. Darum kam ich erst an, als Sie bereits im Herrenhaus zu Zinnberg waren. Ich erkannte es daran, daß Ihr Auto vor dem Vortal stand. Ich begab mich also in den Park, um von da aus in die Halle zu kommen, sie war leer, als ich durch die Glastür blickte. Leise öffnete ich und schlich mich hinein, nahm das Gewehr, barg es unter dem Mantel und trug es zu meinem Wagen..
„So also war das", meint Overbeck, und seine Stimme klingt nicht ganz ohne Achtung. „Sie wollten Herrn; von Rögg schützen. Ganz wäre es Ihnen nicht gelungen; ich bemerkte die Büchse, als ich in der Halle wartete, prüfte sie genau und sicherte mir Patronen... es handelt sich um eine Expreßbüchse des fraglichen Kalibers. Mit dieser Büchse oder einer, die ihr völlig gleicht, wurde Ihr Bruder erschossen ..
„O Gott!"
„Es ist sehr wichtig, daß ich das Gewehr in die Hand bekomme. Haben Sie es mitgebracht? Oder wo ist es?"
„Ich habe es mitgebracht, es ist in meinem Wagen, der unten wartet."
„Dann wollen wir es gleich holen. Darf ich Sie zu Ihrem Wagen begleiten?"
„Ja, kommen Sie!"
Sie gehen die T.eppe hinab und treten auf di- Straße.
lTvrücliung folgt.)
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