den 11. Juli 1S39

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Nagolder Tagblatt .Der Gesellschafter­

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Nagold, den 11. Juli 1939

Jeder ist mir verächtlich, der nicht bis zum letzten Atem­zug um sein geistiges und körperliches Leben kämpft.

Liliencron.

11. Juli: Deutscher Abstimmungssieg in Ost- und Westpreußen

Dienstnachrichten

Die Bewerber um die Revierförsterstelle Calw beim Forst­amt Hirsau haben sich binnen 14 Tagen auf dem Dienstwege bei der Forstdirektion zu melden.

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Die Saarpfälzer haben sich hier schon gut eingelebt. Der Sonntagmorgen wurde zu einer Besichtigung der Stadt und zu einem Besuch von Hohennagold unter Führung der Herren Fischbach, Günther und Otto Wolf verwendet. Der Montag brachte eine Rundfahrt durch den Hochschwarzwald nach Baden-Baden. Heute findet eine Führung in die nähere Umgebung statt.

Das wüviismSevsifrÄs Larrdestheatev!« «asold

Auf einem Betriebsausflug kam die Gefolgschaft des Würt- tembergischen Landestheaters einschl. des technischen Personals gestern nach Nagold. Mit mehreren Omnibussen trafen etwa 159 Personen hier ein. Sie hielten Einkehr imLöwen" Nach erfolgter Stärkung wurde unter den Klängen des Tanzorchesters unserer Stadtkapelle der Muse Terpsichore gehuldigt. Dem allezeit lustigen Theatervölkchen gefiel es recht gut in Nagold, und man schied mit besten Eindrücken von hier.

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Reife Kirschen Symbole der Liebespoesie Was der Volksglaube sagt

Ueber die Herkunft dieser heute so allgemein beliebten Frucht haben neuere Forschungen ergeben, daß schon lange vor dem Jahre 64 v. Ehr., es in Europa Kirschen gab.

In den Pfahlbauten der Schweiz, Süddeutschlands, Tirol und in den schwedischen Torfmooren hat man Kirschkerne gefunden; so daß das Vorhandensein in ganz Mitteleuropa schon in vor­geschichtlicher Zeit bewiesen ist. Bei diesen Funden handelt es sich allerdings nur um kleinfrüchtige Formen der Süß- oder Vogel­kirsche. Demnach hat Lucull (römischer Feldherr) lediglich die Sauerkirsche eingeführt. Der Name der Sauerkirsche als Prunus cerasus stammt von der am Schwarzen Meer gelegenen Stadt Cerasos, die Lucus zerstörte, dann aber wieder ausbaute. Im­merhin ist es fraglich, ob die Stadt nach der Kirsche oder die Kirsche nach der Stadt benannt wurde, dennKeras" stammt aus dem Griechischen und bedeutetHorn", kannten doch die Griechen schon in frühester Zeit diese Frucht, wie aus einer Stelle des Theophrat hervorgeht.

Wie viele andere Kulturgewächse, die durch die Römer nach den Ländern nördlich der Alpen verpflanzt wurden, gedieh auch die neu eingeführte Kirsche in Europa vortrefflich. Beson­ders Karl der Große bemühte sich um die Einführung der Kir­schen am Rhein. Die eigentliche Pflege der Obstbäume lag aber mehr in den Händen der Mönche, die dem Kirschbaum ihre besondere Sorgfalt zuwendeten und ihn ständig zu veredeln trachteten.

Im späten Mittelalter ließ sich besonders Kursürst August von Sachsen die Obstbaumzucht angelegen sein, vor allem die Kirschzucht an der Elbe. Um dafür die nötigen Körner und Stecklinge zu erlangen, verordnte er, daß die Untertanen die Obstkerne, besondersdie von allen schwarzen, weißen, süßen und sauren, rohen und unqesottenen Kirschen und Krytscheln" an ihn abliefern und dafür ein gleichen Matz Korn erhalten sollen.

Die Gewissenhaftigkeit der Gärtner hat für jede Spielart einen anderen Namen geschaffen. Während die Weichssln meist einen dunkelroten, färbenden Saft aufweisen, haben Elaskirschen, Ammern, Amorellen und Netten einen nichtsärbenden, Hellen Saft. Von den Sommerkirschen dienen nur die Amorellen haupt­sächlich als rohes Tafelobst. Um so größer ist jedoch die Verwen­dung der Kirsche in der Kucke zu Suppen, Mus, Kompott, Speisen, Eis und in der Industrie zu Saft, Wein und Kirsch­wasser.

Schon frühzeitig wurde die Kirsche in der Medizin verwen­det. Daß der Volksaberglaube, der ja alle Dinge des Lebens in seinen Bereich zieht, auch am Kirschbaum nicht achtlos vor­überging, ist selbstverständlich. Man schrieb den Kirschen heil­wirkende Kräfte zu und führte Besessene unter einen Kirsch­baum, um mit mancherlei Zaubersprüchen die bösen Geister zu bannen.

Von den Dichtern wurde diese Frucht viel besungen, besonders aber in der Liebespoesie bediente man sich gerne der Kirsche als Symbol für die Schönheit der Geliebten. Schwarze Augen wurden zu Kirschenaugen, der Mund zu einem Kirschenmund Und nran verglich die Liebste mit den zarten Kirschenblüten.

Staatsakt im Reichsehrenmal

Dm 27. August findet eine gewaltige Kundgebung in Dannen­berg zu Ehren des deutschen Frontsoldaten statt. Staat und Wehrmacht sind Träger dieser einmaligen Großkundgebung. Alle Frontsoldaten des Reiches, die in Ost und West, an sämtlichen Weltkriegsfronten gekämpft haben, werden zur Teilnahme an dieser Feier eingeladen. Der NS.-Reichskriegerbund ist mit der Durchführung der Organisation und des Transportes nach Tan­nenberg beauftragt. Teilnehmen kann jeder ehemalige Front­soldat, der in einer Gliederung der Partei oder in einem der angeschlossenen bundbetreuten Verbände (einschließlich NSKOB.) tätig oder Mitglied ist. Bei Zustandekommen eines Verwaltungs­sonderzuges betragen die Fahrtkosten von Stuttgart bis Hohen­stein und zurück rund 25 NM. Die Unterkunft ist kostenlos in gut eingerichteten Zeltagern. Die Verpflegung (drei Mahlzeiten) kostet pro Tag 1 RM. Anmeldungen sofort an die Dienststellen des NS.-Reichskriegerbundes.

Sieben allgemeine VeflaggnngsLage

Nachdem der Gedenktag für die Gefallenen der Bewegung, der S. November, zum staatlichen Feiertag erklärt worden ist, war auch eine Aenderung des Reichsflaggengesetzes notwendig. Die­ser Tag gehört jetzt zu den allgemeinen Beflaggungstagen. Nach der Verordnung des Reichsinnenministers gibt es jetzt sieben regelmäßige allgemeine Beflaggungstage, nämlich den Reichs­gründungstag (18. Januar), den Tag der nationalen Erhebung (38. Januar), den Heldengedenktag (16. März oder der voran­gehende Sonntag), den Geburtstag des Führers (20. April), den nationalen Feiertag des deutschen Volkes (1. Mai), Erntedank­tag (erster Sonntag nach Michaelis) und den Gedenktag für die Gefallenen der Bewegung (9. November). ,

Große Bestandsaufnahme im deutschen Wald

Der Reichsforstmeister hat durch Erlaß die Durchführung der Vorarbeiten für die Vegetationskartierung des Reiches angeord­

net. Im Einvernehmen und mit Zustimmung des Reichsfinanz­ministers beabsichtigt er sobald wie möglich eine soziologische Vegetationskartierung der deutschen Wälder durchzuführen. Diese erstmalig für das ganze Reichsgebiet unternommene großzügige Bestandsaufnahme soll die vom Reichsfinanzminister durchzufüh­rende forstliche Standortkartierung unterstützen und ergänzen und zusammen mit dieser unentbehrliche Grundlagen für die forstliche Planung und Betriebsführung liefern. Mit der Durchführung der Vorbereitungen der Vegetationskartierung des Reiches wer­den vorerst die Forsteinrichtungsämter Kastei, Frankfurt a. O. und Allenstein beauftragt, bei denen entsprechende Arbeitsstellen errichtet werden.

Aus Sulz a. E.

Unser schmuckes Bergkirchlein, das bekanntlich unter Denk­malschutz steht, erhielt in der letzten Zeit eine Neuerung. Ein kleiner Gemeindesaal, der etwa 190 Personen faßt und wie die ganze Kirche heizbar ist. wurde eingebaut. Er dient der Kir­chengemeinde zu den verschiedensten Zwecken Eine Einwei­hungsfeier fand nicht statt. Nun harrt die Kirche noch des notwendig gewordenen Außenverputzes. Es wird zu gegebener Zeit durchgeführt.

Auto am Randstein überschlagen

Altensteig. Am Sonntag fuhr ein aus Vaihingen a. d, Filder stammender Personenkraftwagen, der aus Richtung Freuden­stadt kam und nach Altensteig unterwegs war, in Pfalzgrafen­weiler dadurch auf einen Randstein auf, daß der Lenker des Au­tos einem ihm entgegenkommenden Motorradfahrer auswei- chen wollte, zu stark die Bremse anzoq und infolgedessen nach links abgetrieben wurde. Der Kraftwagen überschlug sich. Der Lenker des Kraftwagens wurde hierbei durch eine in seinem Wagen befindliche Flasche verletzt.

Schiitzenaejellschaft eröffnet vorbildliche KK.-Schießbahn Calw. Auf den Bahnen des Schießhauses herrschte am Sonntag lebhafter Schießbetrieb. Mit dem Austrag der Un- lerkreismeisterschaften im Schießen wurde die neue, elektrisch betriebene Kleinkaliberschießanlage der Schützengesellschaft eröff­net. Hierzu waren der Kreisschützenführer und zahlreiche Schützenkameraden aus dem Unterkreisbereich, vor allem von Hirsau, Nagold und Wildbad erschienen. Im Anschluß an das Schießen und eine Besichtigung der. neuen Schießanlage durch den Kreisleiter der NSDAP, und den Standortführer der SA. fand eine schlichte Feier statt. Kreisschützenführer Schmid, Rohrdorf, llberbrachte die Glückwünsche des Kreises V Nagold zur Schießbahneröffnung und bezeichnete die Anlage als vorbildlich und an erster Stelle im gesamten Kreisgebiet stehend. Als Vertreter der Partei und namens ihrer Gliederun­gen sprach Kreisleiter Wurster.

Kreisrindviehschau

Horb. Am Freilaa di-lt der Fllckoiehzuchtoerein Horb eine Kre>srindviebfchau, die nur mit 3 Marien und !6 Kühen be­dauerlicher Weise beschicht war. Die Kühe bis zu 5 Zähren zeigten ein ausgeglichenes Biid in der Form und die für die Leistung uns nlbche ausgeprägte Euter. Hi-r konnten 2 zweite und 2 drille Piefte zuerkavnt werden Die Tiere über 5 Zahre wiesen ein ganz ausgezeichnetes Bild von Altkühen auf mit einer teilweise sehr guten Fonn und mit hervorragender Leistung. Es entfielen auf diese Klasse 2 erste, 4 zweite und 5 dritte Preise. Die Farren erzielten die gleich gute Beurteilung.

Buhlbach, Kr. Freudenstadt, 10. Juli. (Ertrunken.) Im Schwimmbad ertrank der 30jährige Wilhelm Burkhard infolge eines Herzschlages.

Dienstag, den 11. Juli 1939

Uli

Vor der Abreise Strangs

Warschauer Zeitung sagt das ergebnislose Ende der Moskauer Verhandlungen voraus

Warschau. Nach einer Meldung desKurier Warfsawski" erscheine es unwahrscheinlich, daß die Besprechungen noch fort­gesetzt werden. Möglicherweise werde William Strang die sow­jetische Hauptstadt, in der er sich bereits seit einem Monat auf­hält, noch im Lause des gestrigen Montags verlassen haben. Auf jeden Fall dürsten die nächsten Tage, wenn nicht gar die nächsten Stunden zeigen, ob überhaupt in Moskau irgendwelche konkreten Ergebnisse erzielt worden sind.

Herzlicher Empfang Graf Cianos in Barcelona

Barcelona. Am Kai wurde Graf Ciano u. a. von dem deutschen und dem italienischen Botschafter, dem katalanischen Militärgouverneur. General Orgaz, dem Führer der italienischen Freiwilligen, General Gambarra, sowie von Vertretern der Fa- lange und der Stadt Barcelona begrüßt. Nach Abschreiten der Ehrenkompagnie begab sich Gras Ciano in Begleitung der spa­nischen Minister zum Haus der Falanqe an der Paseo de Gracia, wo er am Gefallenendenkmal einen Kranz niederlegte und an­schließend einen Vorbeimarsch der Falange abnahm.

Die Stadt steht ganz im Zeichen des hohen Besuches. Zehn­tausende bildeten aus dem Wege vom Hasen durch die Stadt Spalier. Die Straßen und Häuser find festlich geschmückt.

Pernaranda de Bracamonte fast völlig zerstört

Madrid. Die Explosion, die den Ort Pernaranda de Braca­monte heimgefucht hat, hat fast die ganze Stadt vernichtet, von 1388 Häusern wurden etwa 1188^ zerstört. Die Einwohner des völlig geräumten Ortes wurden in Salamanca und Umgebung untergebracht. Die genaue Zahl der Opfer ist unbekannt, da die Bergung der Leichen noch lange nicht abgeschlossen ist. 488 Leichtverletzte wurden gezählt.

Die Explosion erfolgte zuerst in einem Lagerschuppen am Bahnhof, wo eine Ladung Brennstoffe zum Transport bereit lag, und übertrug sich dann auf das Hauptsprengftosslager. Sämt­liche Feuerwehren der Umgebung, ein Infanterieregiment sowie nach Taufenden zählende Freiwillige wurden für die Rettungs­arbeiten eingesetzt. Ein weiteres Pulverlager konnte gerettet werden.

Stolze deutsche Bilanz auf dem Stockholmer Kongreß

Stockholm. Der 17. Internationale Kongreß für Woh­nungswesen und Städtebau wurde hier am Montag durch seinen Präsidenten, Oberbürgermeister Dr. Strölin-Stuttgart, eröffnet. Ueber die erste Hauptfrage des KongressesWohnungs­bau für besondere Bevölkerungsgrnppen" sprach als deren Ee- neralberichterstatter der Vertreter Hollands, de Jonge van Elle- mcet aus Amsterdam,

Rcichsarbeitsminisier Seldte hielt eine Rede, in der er die Wohnunqspolitik im nationalsozialistischen Staat darlcgte, die vor allem daraus abgeitcllt sei, in der Schaffung gesunden und ausreichenden Wobnungsraumes gerade für die minderbemittel­ten Volksgenossen gewissermaßen das Kernstück einer gesunden Sozialpolitik zu erblicken. Hand in Hand hiermit gehe die Woh- nungsfürsorgc der Reichsregierung für die kinderreichen Fa­milien, in deren Verfolg eine Reihe von Maßnahmen getroffen worden sei, die eine wohnungspolitische gesunde Lenkung der Wohnbautätigkeit gewährleisten sollte. Diese Maßnahme» seien fast alle aus den sozialen Wohnungsbau und innerhalb dieses Rahmens ans den Arbeiterwohnstättenbau abgestellt.

DAF. - Fachgruppe Hausgehilsen

Morgen 20 Uhr Heimabend.

SA.-Wehrabzeichen

Morgen nm 20 Uhr Antreten am Gewerbeschulhaus zum 1. Dienst der SA.-Wehrabzeichengemeinschaft.

SA.-Sturm 7/414

Am Mittwoch, den 12. Juli 1939 Truppdienst.

Kleine Nachrichten ans aller Welt

Der Oberbefehlshaber des Heeres auf Urlaub. Nach Teil­nahme amTag des Heeres" in Karlshorst am 9. Juli hat der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Bran- chitsch, einen mehrwöchigen Erholungsurlaub angetreten.

Das LuftschiffGraf Zeppelin" ist am Sonntagabend von feiner zweiten Städtefahrt nach Leipzig zurückgekehrt und auf dem Flug- und Luftschifshasen Rhein-Main glatt gelandet.

Pulverlager explodiert. Die Stadt Penaranda de Braca­monte in der spanischen Provinz Salamanca wurde von ei­nem schweren Explosionsunglück heimgesucht. Ein großes Pulverlager inmitten der Stadt explodierte, wodurch zahl­reiche Häuser zerstört und 30 Menschen getötet wurdenj die Zahl der Verletzten wird auf mehrere Hundert geschätzt. General Franco stellte dem Rettungswerk sofort 200 000 Peseten zur Verfügung.

2V Fahrgäste im Omnibus verbrannt. Ein Autobus, der den regelmäßigen Verkehr zwischen Marseille, Aix und Noquevaire versieht, sing am Montagmorgen vor dem Een- darmeriegebäude der letztgenannten Stadt Feuer. Nach den ersten in Paris vorliegenden Nachrichten sollen etwa 20 Insassen bei lebendigem Leibe verbrannt sein. Nähere Ein­zelheiten fehlen noch.

Fritz Skowronnek ft Im Alter von 81 Jahren starb, wie gemeldet, an den Folgen eines Schlaganfalls der bekannte ostpreußischs Heimatdichter Dr. Fritz Skowronnek.

Omnibus auf englischer Landstraße in Flammen. Auf der Landstraße von Lancaster nach Preston stieß in der ver­gangenen Nacht ein mit 38 Personen besetzter Omnibus mit einem Lastkraftwagen in voller Fahrt zusammen. Der Tank des Omnibusses explodierte und in wenigen Sekunden war der ganze Wagen in Flammen. DreiPersonen sanden den Tod, zehn weitere Fahrgäste wurden schwer verletzt.

Stuttgart, 10. Juli. (Schwere Verkehrsun­fälle.) Ueber das Wochenende ereigneten, sich in Stutt­gart wiederum allerlei Verkehrsunfälle, darunter vier schwere. Auf der Kreuzung Eutenberg- und Senefelder- straße erfolgte in der Nacht zum Sonntag ein Zusammen­stoß zwischen einem Personenkraftwagen und einem Kraft­rad. Der 32 Jahre alte Kraftradfahrer wurde mit einer schweren Schlagaderverletzung in das Katharinenhospital eingeliefert. Dort ist er trotz sofort vorgenommener Blut­übertragung nach kurzer Zeit gestorben. Die Schuld trifft den Lenker des Personenkraftwagens, der betrunken gewe­sen sein soll.

Der italienische Konsul. Am Sonntag verließ der italienische Konsul in Stuttgart, Baron Malfatti di Montetretto, nach nahezu dreijähriger erfolgreicher Tätig­keit die württembergische Eauhauptstadt. Als Nachfolger des an das Konsult in Chambery (Frankreich) berufenen Ba­rons wird der bisherige Vertreter der italienischen Regie­rung in Breslau, Konsul Pletti, nach Stuttgart kommen.

Beim Baden ertrunken. Beim Baden sind am Sonntag, wie der Polizeibericht meldet, zwei Menschen er­trunken. Im Max-Eyth-See ertrank ein 20 Jahre alter Schuhmacher, während es sich bei dem Unfall im Freibad Zuffenhausen um einen 16 Jahre alten Kaufmannslehr­ling handelt. Bei beiden Unfällen ist die Ursache in einer Herzlähmung zu suchen.

VomelektrischenStromgetötet. Am Sonntag ereignete sich in einem Gebäude in der Lange Straße ein bedauernswerter Unglllcksfall. Eine Frau kam dort mit der elektrischen Leitung in Berührung und war sofort tot. Die, Ermittlungen sind eingeleitet. . ^

Oberkochen, Kr. Aalen, 10. Juli. (Vom Schnellzug erfaßt.) Bei Oberkochen durchfuhr am Samstagabend ein Kraftwagen mit zwei Insassen die geschlossene Bahn­schranke. In diesem Augenblick näherte sich der von Heiden­heim kommende Schnellzug. Zwar lief der 17 Jahre alte Sohn des Bahnwärters dem Zug mit einer roten Fahne entgegen, doch konnte der Lokomotivführer den Zug nicht vor dem Wagen zum Stehen bringen. Das Auto wurde von der Maschine erfaßt, einige Meter weit mitgerissen und dann über die Bahnböschung geschleudert. Von den beiden Insassen wurde einer schwer, der andere leichter verletzt.

Ebingen, 10. Juli. (Erdölflasche setzt Mädchen inFlammen.) Eine hiesige Hausgehilfin wollte bei der Wäiche das Feuer im Waschkessel beschleunigen und goß des­halb Erdöl hinein. Die Flasche explodierte und im Nu stan­den die Kleider des Mädchens in Flammen. Auf die Hilfe­rufe eilten Hausbewohner und Nachbarn herbei. Anstatt aber die Flammen durch Abdecken mit Tüchern zu ersticken, gingen sie ihnen mit Master zu Leibe. Mit schweren Ver­brennungen wurde das Mädchen in bedenklichem Zustand in das Stadt. Krankenhaus eingeliefert.

Lebensmüde

Sulz a. N. Am Samstag wurde eine etwa 60 Jahre alte ledige Frauensperson von Sulz in Fischingen tot aus dem Neckar gezogen. Die Unglückliche zeigte schon längere Zeit Spu­ren von Schwermut.

Ein Fußgänger tödlich überfahren

Pforzheim. Am Samstag morgen wurde im Stadtteil Brötzingen ein 57 Jahre alter Mann aus Dietlingen beim Ueberschreiten der Straße von einem Kraftrad angefahren und zu Boden geschleudert. Dabei zog er sich tödliche Verletzungen zu.