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Raaolder Taqblatt »Der Gesellschafter"

Freitag, den 7. Juli 1S33

In dieser Verlegenhett, entsinnen sich die beiden verbün­deten Westmächte auch plötzlich Wieder des Wortes von der SolidarBät der weißen Raffe". Mit so törichten Schlag- rvorten wird man aber der Wirklichkeit nicht gerecht. Soki- ovrikät der weißen Raffe sollte einst soviel.heißen, yve Zu- samrmffi halten der Mächte des Aüfbaus und der Ordnung gegen'die. Kräfte des Chaos. Diese Werteordnung aber gilt o nch in der « Gegenwart. Jedoch sie wird nicht gekennzeichnet d^rch Vre Harrtsarbe oder gar das Religionsbekenntnis. In Singapur wird nicht die Verteidigung des Ansehens der- ..weiße« Raffe" oder derMächte der Ordnung" ausge- b>MdM. Hier geht es um den M ach t a n s p r u ch zwe i e r I mpor i e n, die nur zu einem Bruchteil ,^weiß" sind und die ihre Ordnungs- und Aufbaufähigkeiten täglich in Pa­lästina ccher etwa in Syrien in der traurigste« Weise un­ter Beweis stellen. Zudem spielen bei Leiden Reichen far­bige Heerssmaffen eine solche Rolle, daß es nicht schwer ist p: entscheiden, wer dem Ansehen desweißen Mannes" in der Welt in gefährlicherer Weise Abbruch tut. Die Stütz- pnnkte dieser Imperien sind so nilMftnderes als Mieder ei­ner Kette, die die Welt in FHseln hält. Nicht der Narbige" nnrd von chr niedergehaltev, sondern einige wenige Ve- tttzende beuten ausschließlich in ihrem Interesse diese Welt die allen gehört und Lebensraum für alle hat, in der schäm-' ^festen Wer,e aus. Allein diesem Zwecke dient auch die Festung Singapur letzten Endes, und es ist angesichts der-' Sorgen um sein Weltreich gar nicht so unver­ständig Laß England ausgerechnet, das uns unseresRas- lemvahnes" wegen in Europa haßt und uns einzukreisen ^muht ist, im Fernen Osten sehrraffebewußt" auf seinen Veldjacken zu thronen bemüht ist. L D.

Eianos SMNierr-IÄÄrt

Nom, 6. Juli. Me Sparrieu-Fahrt des italienischen Außen­ministers Graf Ciano ist wsie die römische« Zeitungen melden, um fast eine Woche vorve^eA wvtt«ll. Gras Tiano wird Rom am 8. Juki verlassen. Er. wM» am 1V. Juli in Barcelona em- treffen und von dort aas - d« wichtigsten Städte Spaniens, na­mentlich aber die Kciegsstt«, besichtigen. Graf Grano. dessen Begegnung mi-t Generack Franco «ud den Männern der spanischen Regierung in den politischen Kreisen beider Natio­nen größte Bedeutung beigem essen wird, wird da«« am 17. Juli wieder die Heimreise antre --

Jüdischer RaffesfchSnder verurteilt

Er verging sich an feine« Patientimren

Hamburg, 6. Juli. Die Große Strafkammer 6 des Landgericht tes Hamburg verurteilte den 52 Jahre alten, seit 1920 in Ham­burg-Altona praktizierenden volljüdischen Arzt Dr. Ernst Israel Jacobson wegen vollendeter Rassenschande in fünf Fällen zu der höchsten zulässigen Strafe von 15 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust. Mit einer Schamlosigkeit und Hartnäckig­keit ohnegleichen hatte es der Angeklagte in den Jahren 1935 bis 1938 verstanden, deutschbliitige Farnen zu verführen, indem er das Vertrauen, das er als Hausarzt genoß, aufs übelste für seine» hemmungslosen Trieb mißbrauchte. Nachdem er sich als wohlwollender Arzt und Helfer aufgespielt hatte, machte er sich seine Ltzffer gefügig, oder er benutzte ihm als Arzt gemachte vertrauliche Mitteilungen als Druckmittel, um zu seinem Ziel zu gelangen.

London in einer furchtbaren Zange

Moskau geht

London, 8. Juli. Im Zusammenhang mit der Londoner Kabk- § »ettsfitzung gibtTimes" einen lleberblick über den Stand der , Moskquer Verhandlungen und erklärt, die Schwierigkeiten hat- ! ten sich bei der Aufstellung der Liste der zu garantierenden Staa- j to» ergebe«. Die britischen Unterhändler hätte» Belgien, Polen, , Rumänien,' Griechenland und die Türkei vorgeschlagen, die Sow- j jÄs hätten diesem Vorschlag zugestimmt, vorausgesetzt, daß Finn- larck>, Estland und Lettland hinzugezogen würden. England habe daraufhin erklärt, daß es in diesem Falle seine Sonderinteressen a» der Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit der Schweiz und der Mederlande in Erwägung ziehen müsse. Die Sowjets hätten ! geantwortet, daß sie die Mittel und Wege für ihre Wünsche im , Westen prüfen müßten und vorgeschlagen, zuerst einmal Verhand- i lungen über Militärabkommeu mit der Türkei j und Polen zn eröffnen. Gleichzeitig hätten sie definiert, was i st« unter direktem oder indirektem Angriff verstünden. Sie seien ! dabei so wett gegangen, daß mau britischerseits befürchtet habe, j daß die sowjetrussischen Vorschläge einer potentiellen Einmischung j in die innere Politik anderer Staaten gleichkäme. Der Moskauer s Korrespondent des Blattes berichtet, daß man in diplomatische« i Kreisen mangels einer britischen Stellungnahme auf die letzte > sowjetrussische Antwort einen leisen Optimismus zur Schau ! trage. Der Korrespondent, der im übrigen die Hauptforderung, j nämlich die England unbequeme Fernost-Garantie, völlig unter- i schlägt, rechnet damit, daß die Sowjets die britische Regierung I wetter unter Druck setzen werden.Daily Telegraph" erklärt, das Kabinett sei ganz der Ansicht gewesen, daß noch längere Ver­handlungen notwendig sein würden.Daily Mail" fragt, was wollen die Russen eigentlich noch? Es scheine, daß jedesmal, wenn England nachgebe, die Russe» die Preise erhöhtes.

Eaglmd. der Sklavenhändler Europas

Die wirtschaftliche Seite der Einkreisung

Laudon, 6. Juli. Die ganze Schamlosigkeit der fiuanzkapita- listisch regierten Demokratien spricht aus einem von England ge­planten Gesetz zum kaltschnäuzigen Ankauf europäischen Kanonen­futters für britische Ungerechtigkeit und Perfidie. Das Kabinett hat in seiner zweistündigen Sitzung am Mittwoch abend de« Londoner Blättern zufolge den Beschluß Mfatzt, dem Parlament sofort ein Gesetz vorzulegen, durch das die Regierung zur Ueber- nahme von Exportkredit-Garantien in Höhe von 100 bis 150 Millionen Pfund für Kriegsmateriallieserunge« an die briti- scherseits garantierten Staaten ermächtigt wird.

Das Parlament verabschiedete im Dezember 1938 ein Gesetz, durch das der Exportabteilung der Regierung 10 Millionen Pfund zur Verwendung für politische Zwecke zur Verfügung ge­stellt wurden. Sämtliche Blätter mit Ausnahme derTimes" berichten nun, daß diese Ermächtigung aus 100 bis ISO Mil­lionen Pfund ausgedehnt werden soll, um es anderen Regierun­gen, darunter Polen, der Türkei, Rumänien und Grie­chenland zu ermöglichen, Rüstungsaufträge an die britische Industrie zu vergeben. Die Blätter weisen dar­auf hin, daß durch dieses Gesetz nicht nur der britischen Rüstungs­industrie große Aufträge gesichert würden, sondern daß auch einige der Länder, deren eventuelles Freundschaftsverhältnis zum Reich den Engländern ein Dar« im Auge wäre, durch Versor­gung mit Kriegsmaterial den englischen Interessen dienstbar würde«. Der diplomatische Korrespondent desDaily Telegraph" schreibt hierzu, unter diesem Kreditplan seien beträchtlicheVer­käufe" von britischen Flugzeugen, Kanonen und anderen Waffen an Polen vorgesehen, das infolge der britischen Garantie im Kriegsfälle eine Frontlinie für England sei.Daily Mail" spricht von fast 150 Millionen Pfund und charakterisiert den Plan unverblümt, wenn sie feststellt, daß die neue Wirtschaftspolitik der Regierung eine Ausdehnung des britischen Handels und der BewasfnnLg seiner Verbündeten dienen sollte. Auch im Leit­artikel nimmt die ,F)aily Mail" kern Blatt vor den Mund. Es heißt hier, dtt ungeheure Finanzkraft sei Englands mächtigste Waffe, die es jetzt fühlen lasse. Geld sei der traditionelle Bei­ttag Großbritanniens u«d manchmal der einzige. Das einzige Blatt, das mit dem Plan nicht einverstanden ist, ist derDaily Expteß", der schreibt, England vergeude sein Geld. Warum gebe man, so fragt das Blatt, dieses Geld nicht Kanada oder Austra­lien, um dort Rüstungsfabrikeu zu bauen? Das würde wenig­stens noch Sinn haben.

Das vorbereitete Gesetz über Belastung des englischen Volkes mit der Haftung dafür, daß die die Waffengeschäfte abschließende Finanz so oder so zu ihrem Geld« kommt, ist abermals eine ver­nichtende Bloßstellung dessen, was man heute Demokratie nennt. Politik fft ihr Geschäft und Geschäft ihre Politik! Das britische Parlament wird also nun in Kürze vor der Frage stehen, ob das Volk Englands einer kriegs- und beutelüsteruen Rüstungs- industrie de« Rücken deckt bei einem Geschäft, das mit seiner Ehrlosigkeit usd Skrupellosigkeit ein neues Massenmorden her­aufbeschwört. Was frage» jene Kanfieute des TcÄes, di« mit Milliardenprofit ihr« Kanone», Flugjeuge, Panzerwagen und Schlachtschiffe verkaufe« wolle«, nach dem Blut, das auf ihre weißen Westen spriM S« wollen Geld verdienen an der Dumm-

aufs Ganze

yett ganzer Völker, die sich von den Hetzern aller Rüstungen zum Vesten einer kriegsgewrnnlerischen Luxusclique ins Verderbe« locken lassen! So bietet sich der Welt, die das in weiten Teile« anscheinend für gut und richtig hält, die Wiederholung des alten Schauspiels, daß England in Europa sklavenhändlerisch für den berüchtigtenDegen auf dem Festland" sorgt, andere bewaffnet, um sie die Kastanien aus den Flammen holen zu lassen. Die un­endliche Feigheit, selbst mit Geld zu kämpfen, andere aber ihr Blut einfetzen zu 'lassen wird sie den Abgeordneten in London überhaupt zum Bewußtsein kommen?

Fest steht nnr das: Diejenigen, die man treffen will, nämlich die erwachten Eroßvölker Deutschland und Italien, haben ein Wort mitzureden! Ihr Gott ist nicht das Geld. Ihre Stärke liegt in Millionen und Abermillionen fester Herzen. Und das ist die wahre, nie zu brechende Kraft, wie die Jahrtausende der Weltgeschichte es immer wieder bewiesen haben. Wer auf die Scheinmacht des Geldes baut aber wird sein Spiel verlieren!

MeMrSegsSrMe an ReGarmMeüen"

London, 6. Juki. Die Sensakionsberrchte der Londoner Orr, wonach England beabsichtige, seinen Garantiestaaten reiche RSsiuugskredkke zu gewähren, find am Donnerstagmorgen von zuständiger englischer Stelle bestätigt worden. Von Seiten der Expvrtkredttabteilung des britischen Handelsministeriums ist einem Vertreter von Preß Association mttgeteilt worden, man hcAe, daß alsbald den Mitgliedern des Parlaments der Wort­laut einer Gesetzesv orck age vorgelegt werden könne, die de« Handelsministerium Vollmachten für finanzielle Anter- j stStzsng jener Länder zugeständen, denen Großbritannien Ga­ranten gegeben habe. Wie verlautet, sollen diese Kredite von iwchattücher Natur" fei«. Mau spreche von IM MM. PfmH.

Thor«, 6. Juli. Nachdem nun der für vergangenen Sonntag augesetzte Ausbruch des Weltkriegs nicht erfolgt ist, ist man hier auch nicht zufrieden usd will selbst fern Teil dazu beitra­gen und hetzt in unverblümter Weise jetzt zum Kriege.Dziennik Vydgoskr" vom 6. Juli schreibt zum Bei- spiÄ in Sperrdruck:Es ist kein Grund zur Freude in der al­leinigen Tatsache, den Deutschen Widerstand entgegenzusetze«. Darauf kau« sich die Tätigkeit nicht beschränken. Es ist höchste Zeit, zumGegeu st o-tz vorzugehen, der allein den Deut­schen Mores lehren kann. Wir weinen daß diese Ansicht schon genügend nicht nur bei «ns gestreift ist, sonder« auch im Weste«. Dort wartet man jÄioch auf den Erfolg der Moskauer Bespre­chungen. Diese sollen sich unter dem Zeichen eines zunehmendes Optimismus .evtwickel«. Moskau hat nur noch eiuise kleine' Zweijel".

Polnische Kriegshetzer

Lügen sollen die Lust zum Losschlageu wecken

Berlin, 6. Juli. Wiederemmal muß eine polnische Lüge niedri­ger gehängt werden, deren beabsichtigte Wirkung durch eine« Regiefehler verpfuscht ist. Die gleichen Leute, die in ihren Sonntagsreden von derSchlacht bei Berlin" faseln, nnd sich anheischig machen, das Deutsche Reich bis zur Elbe zu erobern, wissen, daß ihnen dabei ein unüberwindlicher Block entgegensteht: Des Führers Wehrmacht. Nnd so setzen sie den« anch ihre erbärmliche Ereuelhetze ein, um dem deutschen Schwert seinen Schrecken zu nehmen. So melden die polnische« Zeitungen wieder einmal angebliche Desertionen deut­scher Soldaten. Gleich fünf mit einem Unteroffizier an der Spitze sollen nach Polen übergelaufen sein. Sie hätten beweg­liche Klagen vorgebracht über den Hunger, den die deutschen Soldaten erleiden müßten und über diebrutale Behandlung" durch ihre Vorgesetzten all das, was man stets in solchen Meldungen von Desertionen deutscher Soldaten findet und was jeder junge Deutsche, der bei der Fahne dient, aus eigener An­schauung widerlegen kann. Ein Mißgeschick nur ist den verschie­denen polnischen Liigentanten widerfahren: Darüber, wo die fiinf deutschen Soldaten übergelausen sein sollen, ließ sich keine Einigung erzielen. Hier hat diehöhere" Regie nicht geklappt! Dziennik Vydgoski" vom 18. Juni läßt die fiinf aus Ostpreu­ßen kommen,Eazeta Pomorska" vom 17. Juni aus Pommern. Jllustrowany Kurjer Eodzienny" vom 22. Juni wieder aus Ostpreußen, undWieczor Warszawski "vom 3. Juli hat inzwi­schen genaue Erkundigungen erngezogen «nd läßt sie über die ungarische Grenze kommen, nämlich aus der Slowakei.

Festzuhalten bleibt nur der Zweck solcher Hetze: Im Dienst der Kriegstreiber einen Angriff auf das Reich vorzubereiten. Es wird ein schreckliches Erwachen geben für die, welche an striche plumpen Lügen glauben sollten!

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Ein Korpsnachrichtennetz wird gefechtsmäßig verlegt

Bad Wildungeu, 6. Juli. Die Lage im Manöver der Nach-" richtentruppen stellt sich am Donnerstag in großen Zügen etwa folgendermaßen dar: Im schnellen Vormarsch wurde eines der Korpskommandos von einem Gefechtsstand zum nächsten vorver­legt. Es sind schon erhebliche Entfernungen, die dieses Korps- kommando in wenigen Tagen zuriickgelegt hat: KasselZicgen- hninKirtorfRuppertenrod. Zweck dieser mehrfachen Ee- sechtsstandwechsel ist es, das Korpskommando stets in der not­wendigen Fühlung mit der kämpfenden Truppe zu halten. Die­ses Verrücken der Korpshauptquartiere verlangt von den Nach­richtentruppen höchsten Einsatz. Nachdem der neue Eefechtsstand durch einen Offizier des Korpskommandos zusammen mit einem Nachrichtenoffizier erkundet worden ist, müssen sämtliche Ver­bindungen, die am bisherigen Gefechtsstand vorhanden sind, in gleicher Weise an dem neuen Standort des Armeekorps herge­stellt werden. Selbst Fernkabel werden vorgetriebrn, die Ver­mittlungsstellen in höchster Eile eingerichtet. Mehr als 100 Sprechmöglichkeiten sind auf diese Weise jedesmal herzurichten. Und in der unwahrscheinlich kurzen Zeit von zwei Stunden wurde von der Truppe solch eine neue Nachrichtenzentrale beim Korpsgesechtsstand aufgebaut.

Besonders interessant war es, in Kirtorf die Zusammenarbeit zwischen dem Fernsprech- und dem Funkdienst zu sehen. Die schweren Feldkabel nach einer dem Korps unterstellten Divi­sion wäre« zerstört worde«. Während der Suchtrupp die Stö­rung ausfindig zu machen unterwegs war, trat die Korpsfunk­zentrale in Betrieb. An sich hat das Korps stets rückwärts zur Armee mit den nachgegliederten Einheiten, mit den Aufklä­rungsfliegern und den Aufklärungsabteilungen Funkverbin­dung. Das Funknetz überlagert gewissermaßen stets das Fern­sprechnetz. Allerdings wird der Funk zumeist nur gebraucht zur Durchgabe vollkommen neutraler Nachrichten und nur dann für taktische Befehle benutzt, wen» gar keine andere Möglichkeit der Aebermittlung gegeben ist, und dann auch nur in chiffrier­ter Form. So ergänzen fich Funk- nnd Fernsprechverbindung: der Nachrichtentruppen.

Obwohl man in Zahlen allein kaum die von der Nachrichten- truppe bisher vollbrachten Leistungen darzustellen vermag, so können doch vielleicht einige Angaben einen Begriff von der Bedeutung und dem Einsatz der Nachrichtentruppe geben. Vis Mittwoch früh wurden von den Nachrichtenverbänden folgende! Verbindungen gebaut, 2ie die außergewöhnliche Veanspruchungj der Nachrichtenmittel Lei diesen Manövern darstellen: 80 Ki-! lometer mehrfach armiertes Kabel, das sogenannte Heeresfern­kabel, wurden verlegt; ferner 230 Kilometer Felddauerlinien, 1700 Kilometer Feldfernkabel und 180 Kilometer schwere Feld­kabelleitungen. Darüber hinaus beanspruchte die Manöverlei- tnng über 3000 Kilometer der Pvstleitungen. Ungeheuer war der Einsatz von Kraftfahrzeugen. Es sind bisher verwendet worden über 2800 Personenkraftwagen, Lastkraftwagen und Sonderkraftfahrzeuge, ferner sind auf den Straßen im Manö­vergelände etwa 460 Krafträder in Bewegung. Diese Zahlen bezeugen gewiß, in welchem Ausmaß diese Uebungen der Nach-: richtenverbände der Wehrmacht durchgeführt werden.

Drei Zug überfahre»

«nd getötet

Karlsruhe, 6. Juli. Die Reichsbahndirektiou KarlSrÄhe teilt mtt: Am Mtttwoch nachmittag 16.17 llhr wurde« bei der Blockstelle Eichgrund zwischen den Bahnhöfen Renchen und Appenweier durch den Zug D 246 BerlinBasel vier bei dem Gleisbauusteruehmer beschäftigte Arbeiter überfahre«. Davon wurden drei Man» sofort getötet, einer schwer verletzt. Die Ar­beiter befanden sich nach Schluß der Arbeit auf dem Nachhause­weg «nd benutzte», um zum Bahnhof Renchen z« gelange«, den Bahnkörper. Untersuchung ist eingeleitet.

Hierzu werden nach folgende Einzelheiten bekannt: Die Ar­beiter waren für eine Baufirma mit dem Ausbessern der Schwel­len in der Nähe der Baustelle der Acher-Rench-Korrektion be­schäftigt und begaben sich nach Beendigung ihrer Arbeiter ent­gegen einem ausdrücklichen Verbotzwischenden Schienen auf dem Bahndamm in Richtung Renchen. In dem Augenblick, als aus Appenweier kommend ein Eiiterzug an ihnen vorbeifuhr, kam aus der Gegenrichtung der D-Zug 246 Berlin- Bafel. Der Führer des D-Zuges bemerkte die Arbeiter auf den Gleisen erst auf eine Strecke von 80 Meter und gab sofort Signal, konnte jedoch nicht verhindern, daß die Arbeiter in den Schnellzug hineinliefen. Sie hatten offenbar durch das Lärmen des vor­überfahrenden Eiiterzuges sowohl das Herannahen als auch das Signalgeben des D-Zuges überhört. Bei den getöteten drei Arbeitern handelt es sich um Otto Litterst aus Emmers» weier, wohnhaft in Offenburg, Erich Weiß aus Heiligenzell und Hermann Müller aus Oberschopfheim. Der vierte Ar­beiter, Oskar Einloth aus Hofweier, wurde zwischen beide Gleise geworfen und zog sich so schwere Verletzungen zu, daß er im Krankenhaus Achern augenblicklich noch irr gefährlichem An­stande darniederliegt.

Erdölraffinerie i« Süd-Dalmatien niedergebrannt. In­der süddalmatinifcheu Stadt Bar brannten in einer halben! Stunde sämtliche Gebäude einer Erdölraffinerie nieder.! Der Schaden beträgt über 2 Millionen Dinar.

Schweizerischer Sender abgebrannt. Der Sender Schwar- zenburg bei Bern wurde am Donnerstag früh durch Feuer! zum großen Teil zerstört. Der Sachschaden ist sehr erhebliche

Erdölquelle bei Florenz. In Pretramala bei Florenz, wurde in einer der Sonden zur Aufsuchung neuer Methan­gas-Vorkommen das Vorhandensein von Erdöl festgestellt? Das Petroleum befindet sich in einer Tiefe von 800 Metern. Am Tage der Auffindung der Erdölquelle konnten etwa 1000 Liter dieses kostbaren Brennstoffes gewonnen wer­den.

Wrever Drei Araber hingerichtet. Die Zahl der ans Grund britischer llrteilssprüche Hingerichteten Araber steigt stän­dig. In Akko fanden Mittwoch wiederum drei solcher Hin­richtungen statt.

Araber zu Prügelstrafen verurteilt. Die britische Be­satzungsarmee in Palästina bemüht sich noch immer, den Arabern, die sich gegen den Terror der Juden und Briten zehren, Englandshöhere Zivilisation" mit Peitschenhie­benbeizubringen". Das Militärgericht von Jerusalems verurteilte jetzt wieder zwei jugendliche Araber zu je vier Jahren Gefängnis und je 24 Peitschenhieben. Diese ent­ehrenden Strafen lösten untor der arabischen Bevölkerung die größte Erbitterung »ns.