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Mittwoch, de« 8. Juli 1S3S

Bulgarien und das Reich

Zum Staatsbesuch Kioffeiwanofts ia Berlia

Am Mittwoch, dem 6. Juli, trifft der Königlich Bulgari­sche Ministerpräsident, Minister des Aeußeren und Kul­tusminister Dr. Georg Kiosseiwanoff in der Reichshaupt- stadt zu einem mehrtägigen Staatsbesuch ein.

NSK. Man hat die Bulgaren diePreuße« des Bal­kans" genannt. Zweifellos mit einer gewissen Berechtigung, denn Arbeitsamkeit, Fleiß, Sauberkeitund soldatische Haltung sind unverkennbare Züge im Nationalcharakter dieses Bauernvolkes in der Kernland­schaft Südosteuropas. Sie finden ihren Ausdruck ebenso in der Gartenlandschaft der weiten, bäuerlich genutzten Ge­biete Bulgariens wie in den bulgarischen Städten. Die Hauptstadt Sofia am Fuße des Balkans atmet Tradi­tion und Atmosphäre. Sie besitzt Stil, was man von dem amerkanisch-unorganisch hochgeschossenen Belgrad ebenso­wenig sagen kann wie von Bukarest, das allzu gewollt ein Klein-Paris" in die walachische Ebene verpflanzen möchte. Dis wirtschaftlichen Kräfte Bulgariens finden ihren zwei­ten Kristallisationspunkt neben Sofia in Plovdio, dessen aufstrebende Bedeutung sich alljährlich in einer für den ganzen Südosten wichtigen Messe offenbart. Die Stadt der großen bulgarischen Tradition aber ist Trnowo, des­sen kulissenartig Lbereinandergebauten Häuser jedem Be­sucher unvergeßlich bleiben...

Seit den Jahren der Kampfgemeinschaft im Weltkrieg verbindet eine aufrichtige Freundschaft Deutsch­land mit Bulgarien. Die verstärkte Ausstrahlung des deut­schen Einflußes seit der Rückgliederung der Ostmark im vorigen Jahr hat diese Sympathien nur noch erweitert. Wenn man als deutscher Besucher in das Land kommt, wird man immer wieder erstaunt sein über die Anteil­nahme, die der Neuordnung Mitteleuropas unter deutscher Führung entgegengebracht wird. Gewiß: die französische Kulturpropaganda und das englische Spiel mit densil­bernen Kugeln" (der Anleihen in Edeldevisen) sind nicht untätig. Kaum eine bulgarische Stadt, in der es nicht ein Haus derAlliance Francaise" zur Propagierung franzö­sischer Sprache und Zivilisation gäbe. Der französische Ge­sandte in Sofia scheut keineswegs die Mühe, sich persönlich in irgendeinen Winkel Bulgariens zu begeben, um für Frankreich verdienten bulgarischen Persönlichkeiten das Bändchen der Ehrenlegion zu überreichen. Man tut alles, um französische Filme in die Lichtspielhäuser zu bringen. Man unterhält reich ausgestattete Buchhandlungen. Aber das Schwergewicht der natürlichen politischen Gegebenhei­ten ist stärker.

Wirtschaftlich hat sich das traditionelle Austauschverhält­nis des Agrarlandes Bulgarien (80 v. H. der Bevölkerung sind Bauern!) mit dem industriell leistungsfähigen und konkurrenzlos dastehenden Großdeutschland hervorragend bewährt. 75 v. H. der bulgarischen Einfuhr kommen aus Eroßdeutschland, das seinerseits 0 0 v. H. der gesamten bulgarischen Ausfuhr übernimmt. Auch in kultureller Hinsicht ist die Herrschaft Frankreichs längst gebrochen. Auf den Bahnhöfen Bul­gariens steht man neben den bulgarischen zwar noch die französischen Aufschriften; aber wenn man in deutscher Sprache um eine Auskunft bittet, wird man sich wundern, wie sehr das Deutsche im Vormarsch begriffen ist. Bulgari­sche Studenten gehen mit Vorliebe wieder auf die deut­schen Universitäten, um sich hier das Rüstzeug für die Er­schließung ihres Heimatlandes zu beschaffen.

Im außenpolftischen Kampf Bulgariens ergaben sich die Parallelen zur deutschen Politik von selbst. Was für Deutschland Versailles war, das bedeutete für Bulgarien der Begriff Neuilly. In diesem Pariser Vorort hatte Bulgarien einen Vertrag unterzeichnen muffen, der bulga­rischen Boden und bulgarische Menschen vom geschloffenen Volkskör^oer losriß. Erst in jüngster Zeit wurden die An­sprüche auf die bulgarisch besiedelte Süddobrudscha (heute zu Rumänien gehörend) und auf den vertraglich zu­gesicherten Ausgang zum Aegäischen Meer über das (heute griechische) Dedeagatsch (Alexandroupolis) wieder energisch angemeldet.

Ministerpräsident und Außenminister Kiosseiwa­noff steht seit vier Jahren an der Spitze der Außenpolitik seines Landes. Am 21. April 1935 übernahm er. im Kabi­nett Toscheff die Leitung der auswärtigen Angelegenhei­ten Bulgariens. Die bald nach seinem Amtsantritt abgege­benen Erklärungen, vor allem mit Jugoslawien die besten Freundschaftsbeziehungen anzustreben, lagen ganz im Sinne der außenpolitischen Konzeption des Königs Bo­ris. Auch als Ministerpräsident Kiosseiwanoff bildete im Herbst 1935 sein erstes Kabinett wurde die gleiche Linie verfolgt. Sie führte am 24. Januar 1937 zur Unter­zeichnung des jugoslawisch-bulgarischen Freundschaftspaktes.

Dieses Abkommen ist nicht nur als ein lokales Ereignis auf dem Balkan zu bezeichnen, sondern es besitzt in sei­nen Auswirkungen auch heute noch internationale Be­deutung. Es besteht aus einem einzigen lapidaren Satz: Zwischen dem Königreich Jugoslawein und dem König­reich Bulgarien wird ein unzerstörbarer Friede und eine aufrichtige und ewige Freundschaft herrschen." Das war vorher nicht so gewesen. Wer einmal an der jugoslawisch­bulgarischen Grenze gewesen ist, kennt den vielfachen Sta­cheldrahtverhau mit Wolfsfallen und Maschinengewehrtür- men, der sich von der Donau bis zur griechischen Grenze zwischen die beiden Brudervölker schob. Der Zankapfel Mazedonien heute Südserbien genannt trennte die Serben von den Bulgaren. Die Tätigkeit der JMNO. (Innere mazedonische revolutionäre Organisation) ans bulgarischem Boden machte der jugoslawischen Polizei viel zu schaffen. Es war ein ständiger Kleinkrieg zwischen öck- den Staaten.

Diesen unhaltbaren Zustand durch diplomatische Aktivität beendet zu haben, ist mit das Verdienst Dr. Georg Kiossei- wanoffs. Im Grunde bedeutete die bulgarisch-jugoslawische Befriedung nichts anderes als eine Rückkehr zur alten Zu­sammenarbeit und Freundschaft. Während der Knechtschaft beider Völker unter der Türkenherrschaft arbeiteten ser­bische und bulgarische Freiheitshcan-" ,,nd Ideologen zu­sammen für die Befreiung ihrer Völier und die Bildung von nationalen Staaten. Später cn;wickelte sich eine Riva­lität zwischen Serben und - die Vormachtstel­

lung auf dem Balkan, die bis zur blutigen Auseinander­setzung auf dem Schlachtfeld ging.

DerPakt ewiger Freundschaft hatte für Bulgarien wei­terhin die Durchbrechung der außenpoliti­schen Isolierung auf dem Balkan zur Folge, s Was lag auch näher, als die beiden Freundschaftslinien

BerlinBelgrad und BerlinSofia miteinander zu ver­binden und im Interesse dieser Befriedung alle Differen­zen beiseitezustellen...

Ein weiteres wichtiges außenpolitisches Ereignis in der bulgarischen Geschichte der letzten Jahre ist das am 31. Juli vorigen Jahres in Saloniki von Kiosseiwanoff und Meta- xas Unterzeichnete Abkommen, das Bulgarien als Folge des deutschen Kampfes gegen Versailles auch seinerseits die Befreiung von den militärischen Fessel« des Vertrages von Neuilly zuspricht. Dem vom griechi­schen Ministerpräsidenten als Präsidenten des Ständige« Rates des Balkanbundes Unterzeichneten Abkommen stimm­ten die übrigen Mitglieder des Balkanbundes zu.

^ Gerade dieser Erfolg Bulgariens ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie das deutsche Wiedererstarken auch dort klärend gewirkt hat, wo eine unmittelbare Einflußnahme des Reiches nicht erfolgte. Andernfalls hätte der zur Auf­rechterhaltung des Status qno auf dem Balkan mit der Spitze gegen Bulgarien geschaffene Balkanbund niemals

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ein solches Zugeständnis gemacht, lieber die Anerkennung der tatsächlich bereits bestehenden militärischen Gleichbe­rechtigung Bulgariens hinausgehende Hoffnungen in So­fia sind denn auch durchweg enttäuscht worden. Bulgarien hat vergeblich Fühler bei seinen Unterzeichnerpartnern von Saloniki ausgestreckt.

Mehr und mehr beginnt sich die Erkenntnis durchzu­setzen, daß politische Hoffnungen von den wirtschaft­lichen ganz zu schweigen allein auf das Zusammengehen mit dem Reich gesetzt werden dürfen. Dafür ist auch der bevorstehende Besuch des bulgarischen Ministerpräsidenten ein Beweis. L. S.

Minister Dr. Goebbels über engl. Methoden

Dr. Goebbels beschäftigt sich imVölkischen Beobacht«:" mit den Debatten um den Begriff der Einkreisung. Unter der UeberschriftDas schreckliche Wort von der Einkreisung" nimmt sich der Minister viele der eng­lischen Tatsachen vor, die die Tatsache der Einkreisung nicht wahrhaben wollen. Er stellt sie mit Sarkasmus den Tat­sachen gegenüber, denen die Engländer in anderen Teilen der Welt augenblicklich ausgesetzt sind. Dabei kennzeichnet er folgendermaßen drastisch die augenblickliche Situation:

Die Engländer sagen, wir hätten sie als Idioten beschimpft. Davon kann natürlich überhaupt keine Rede sein. Schon die Höflichkeit verbietet uns eine so drastische Charakterisierung. Wir haben auch nicht, wie sie behaupten, darüber frohlockt, das man, wie ihre eigenen Zeitungen meldeten, ihren seinen Eent- lemen in Tientsin die gebügelten Hosen ausgezogeu hat. Da sei Gott davor! Wir habe« das nur wiedergegeben. Sollte es nicht den Tatsachen entsprechen, so nehmen wir das gebührend zur Kenntnis; aber wir haben es, wie gesagt, in der Hauptsache in englischen Blattern gelesen, und wir können doch nicht glauben, daß die Engländer sich selbst die Hosen ausgezogen haben in der Meinung, sie würden, so nackt dastehend, bei uns und bei an­deren Völkern Mitleid erregen. Ein Mann, dem man auf offe­ner Straße die Hosen auszieht, wirkt immer lächerlich, auch wenn es sich um einen Engländer handelt; und im übrigen kann man das bei ausgezogeneu Hosen meistens gar nicht fest­stellen, höchstens nur, daß er ein Manu, nicht aber, daß er ein Engländer ist. Wir sind auch darüber in keiner Weise etwa in ein Triumphgeheul ausgebrochen: wir haben das nur schlicht und sachlich festgestellt und daraus gefolgert, daß es um die Macht des Empire jedenfalls nicht mehr so bestellt sein kann wie vor etwa zwanzig Jahren, da gleich eine kleine englische Flotte auszulaufen pflegte, wen einem Sohne Albions irgendwo in der Welt auch nur ein Haar gekrümmt, geschweige die Hosen ausgezogen wurden. Und dann lasen wir in den Zeitungen die drohenden Anfragen und tönenden Reden englischer Parlamen­tarier und Staatsmänner im Unterhaus, so, als wenn die Flotte schon unterwegs wäre. Aber der Dampf, den wir sahen kam nicht aus den Schornsteinen auslaufender Kriegsschiffe Seiner Majestät; es handelte sich vielmehr nur um den Dampf, den die Engländer selbst hatten, und zwar vor den Komplika­tionen, vor die sie durch ihre eigene ferne sei es von uns zu sagen, idiotische Politik gestellt waren. Und das fanden wir lächerlich; rund heraus gesagt, lächerlich fanden wir das. Das wird doch wohl noch erlaubt sein. Und beschämend zugleich kam uns das vor. -

'tz Die Engländer forschen, wie sie selbst sagen, nach einem Weg, um zum deutschen Volke zu sprechen. Es gibt einen solchen: den über den Führer. Alle anderen Wege aber sind versperrt. Die englischen Wahrheitsfanatiker, die noch einen zweiten suchen und zu finden hoffen, wirken auf uns etwas zurückgeblieben. Sie kommen uns vor wie jemand, der vor zehn Jahren einbal­samiert wurde, jetzt plötzlich wieder zum Leben erwacht und gar nicht verstehen kann, daß sich in der Welt mittlerweile ei­niges geändert hat. Die Engländer können das nicht verstehen, oder sie tun doch so, als verständen sie es nicht." ^

Nach einer Darstellung englischer Methoden stellt Dr. Goebbels in seinem Aufsatz die politische Lage, wie sie sich zwischen Deutschland und England heute zeigt, eindeutig so dar:

Der Tatbestand ist doch folgender: Die Engländer machen die Einkreisung, und wir wehren uns dagegen. Das ist alles. Ein schreckliches Wort, die Einkreisung! Aber noch schrecklicher ist doch wohl die Sache selbst, nicht wahr? Und die ist gemeint. Daß jetzt nicht alles so klappt, wie London sich das gedacht und vorgestellt hatte, ist peinlich und mehr als peinlich, aber doch nicht unsere Schuld. Daß die polnischen Chauvinisten sich wie freche Lausbuben benehmen und die sogenannte Nervenkrise durch ihr großsprecherisches Lärmen nur verstärken, wer anders gab ihnen die Erlaubnis dazu als England s e l b st? ! Sie find doch nur die Stimme ihres Herrn. Daß Moskau den Eng­ländern den Daumen auf die Kehle setzt, wer könnte es ihm verdenken angesichts der mehr als schwachen Position, in der London sich befindet? Daß Tokio dem britischen Löwen Fuß­tritte versetzt, nachdem er sich durch sein Engagement in allen strittigen euro-^'''-' "'-gg-n böck-nrelbst an ollen Vieren ge­fesselt hat, das ist nun einmal so im Leven. Wir sollten darüber triumphieren! Wir denken nicht daran. Wir registrieren das nur und ziehen daraus unsere Schlüffe. Uns imponieren engli­sche Drohungen nicht mehr. Wir bleiben dabei gänzlich kalt und ungerührt. Selbst wenn wir von Natur aus ängstlich wären wir sind das nicht!, warum sollten wir ausgerechnet jetzt Angst vor England haben?

Was London nun tun soll? Sehr einfach: das Steuer seiner Politik herumwerfen; keine Reden halten, sondern Taten zei­gen!

Was wir denn eigentlich von ihm wollen? Ebenso einfach: daß das uns angetane Anrecht wieder gutge­macht wird!"

Atarinr-SA. in Fahrt

WiftttüMLergs'che und badische Marine-SA. zeigte am Bsdensee ihr Können

Radolfzell, 3. Juli Die Stadt Radolfzell erlebte am Samstag und Sonntag die diesjährigen Wettkämpfe der SA.-Marine- standarte 18Tsingtau", zu denen eine große Zahl von Mann­schaften angetreten war. Gegen 500 Wettkaimckteilnehiner trafen in der sahnengcschmückten Vobenseestadt ein .loch am Samstag kam der Siurmwettkampk im Gelände um len Zeller See zur

Durchführung. Er besteht aus einem Orientierungsmarsch über 8 Kilometer. An den einzelne« Kontrollpunkte» waren de» Mannschaften besondere Aufgaben gestellt, z. B. Handgranaten­zielwurf, Schießen, Ueberwinden einer 509 Meter langen Hinder­nisbahn. Unter Aufbietung der letzten Kräfte hatte jede Mann­schaft schließlich einen zehnriemigeu Kutter vom einen llfer des Bodensees zum andern, etwa 2 Kilometer, zu rudern. Glücklicher Gewinner des von SA.-Obergruppenführer Ludin für den Stnrm- wettkampf ausgesetzte» Preises wurde der Sturm 33/18 Fried­richshafen mit 989 Punkten. Die folgenden Plätze verteilen sich auf die Stürme 31/18 Konstanz, 2/18 Stuttgart, 32/18 Radolf­zell, 23/18 Heilbronn, 3/18 Eßlingen, 4/18 Reutlingen, 11-18 Göppingen, 1/18 Stuttgart, 13/18 Heidenheim, 21/18 Karlsruhe, 12/18 Ulm, 3/18 Trupp Ludwigsburg und 22/18 Kehl a. Rh.

Der Mannschaftsfünfkampf für Sturmbanne förderte Wett­rudern, Schwimmen, Schießen, in der seemännischen Hindernis­staffel und imWinken und Morsen". Sieger im Maunfchafts- fünfkampf wurde 1/18 Stuttgart, dem damit der Preis der Stadt Radolfezll zufiel. Die weiteren Plätze belegte« die Sturmbanne 4/18 Konstanz, 2/18 Heidenheim und 2/18 Karlsruhe.

Eine frische Brise wehte in der Frühe des Sonntags über de» Zeller See und begünstigte die erstmals durchgesührte Segel­regatta. Es war ein prächtiges Bild, diese windgefiillte« Segel der schnittigen Ctarboote und der schweren Segelkutter über dem zischenden Gewoge des Bodensees. Im Kutterfegeln siegte der Sturm 31/18 Konstanz und gewann den Wanderpreis der Ma­rinestandarte 18. An zweiter Stelle steht der Sturm 32/18 Ra­dolfzell, weiter 33/18 Friedrichshafen und 2/18 Stuttgart. Das Starbootsegeln entschieden für sich die Konstanzer.

Im Schwimmen zeigten sich die Stuttgarter eindeutig über­legen. Sie belegten die beiden ersten Plätze, de» dritte« Platz hat sich Sturm 3/18 gesichert. Begeisterte Zuschauer fand auch das Boxen im Freiluftring. Die Ergebnisse im Winken werden wiederum von dem Stuttgarter Sturm 1/18 angeführt, ihm folgen l3/18 Heidenheim und 4/18 Reutlingen. Desgleichen im Morsen, das dem Sturm 1/18 einen neuen Sieg einbrachte. Heidenheim, Konstanz und Heilbronn sind auf den folgenden Plätzen zu finden.

Den glanzvollen Höhepunkt bildeten die seemännischen Vor­führungen am Nachmittag, die den Anziehungspunkt für mehrere tausend Volksgenossen bildeten. Nach der Auffahrt aller Boote sah man 1000-Meter-Wcttrudern, Fischerstechen, Wellenreiten, Balkenrudern, Tauziehen mit zwei Kuttern u. a. m. Die be­geisterten Zuschauer bekamen einen interessanten Einblick in die vielseitige und verantwortungsvolle Arbeit, die von der Marine­SA. an allen ihren Standorten geleistet wird. Die Marine-HI. hatte sich ebenfalls an den begeistert aufgenommenen Vorführun­gen beteiligt.

Bei der abschließenden Siegerehrung wandte sich SA.-Ober- gruppenführer Ludin mit einem begeisternden Appell au seine Männer. Mit Worten uneingeschränkter Anerkennung für die Leistungen der Marine-SA. schloß der Obergruppenführer und überreichte den Siegern die zahlreichen wertvollen Einzelpreise.

9000 Alte Herren in Württemberg

Tübingen, 3. Juli Als Zeichen für die politische Aktivität unserer schwäbischen Hochschulen ist einmal die starke Zusammen­fassung des studentischen Nachwuchses in den Kameradschaften an den Hochschulen, zum anderen aber auch die zahlenmäßig bedeu­tende Erfassung der Alten Herren im NS.-Altherrenbund. Im Rahmen des 3. Tübinger Studententages fand am Sonntag im Auditorium Maximum der neuen Aula eine Festsitzung des RS.- Altherrenbundes statt. Innenminister Dr. Schmid betonte in einer Ansprache, es habe sich gezeigt, daß die Altherrenschaften wesentlich schwieriger zu bilden gewesen waren als die Kamerad­schaften. Mit Freude konnte der Redner aber feststellen, es gebe heute Altherrenschaften, in denen nahezu IM Prozent der ehe­maligen Alten Herren zusammengefaßt find. An erster Stelle stehe die Kameradschaft Max Eyth, Stuttgart, die nicht weniger als 78 Prozent der Alten Herren hereingebracht habe. Es werde eine möglichst enge Verbindung zwischen Jungen und Alten an­gestrebt. Es sei keineswegs so, als ob die alte Romantik ver­loren gegangen wäre. Tübingen sei noch genau so schön wie früher. Zum Schluß seiner mit größtem Interesse aufgenomme­nen Ausführungen unterstrich Innenminister Dr. Schmid, der NS.-Altherrenbund werde seine Ausgaben so erfüllen, daß der Führer seine Freude daran haben könne. Eaustudentenführer Bäßler gab einen lleberblick über die Erfolge im vergangenen Jahr. Dabei kam zum Ausdruck, daß die Studentenschaft immer stärker von der Bewegung erfaßt wird. Die Gesamtzahl der Men Herren in Württemberg beträgt mehr als 9999. Das bedeutet einen Prozentsatz, der von keinem anderen Gau bis jetzt erreicht worden ist. Des weiteren kam der Eaustudentenführer auf den Ernteeinsatz der wiirttembergischen Studenten in Ostpreußen und auf die günstigen Ergebnisse der ersten Vorbereitungskurse zum Langemarck-Studium zu sprechen. Der Eaustudentenführer von Böhmen und Mähren, Dr. Meckel-Prag, sprach über den Kampf des politischen Studenten in Böhmen-Mähren. Er schil­derte die ungemein schwierige Lage der Prager deutschen Uni­versität, die noch kurz vor der Eingliederung von Böhmen und Mähren ins Reich hart bedrängt gewesen ist. Auch heute habe die deutsche Studentenschaft als Bastion des Deutschtums ihren Posten bezogen, auf dem sie ihre große Aufgabe erfüllen werde.

Nach Beendigung der mit starkem Beifall aufgenommenen Rede schloß der Eauverbandsleiter des Altherrenbundes, Innen­minister Dr. Schmid, die festliche Sitzung, die von Darbietungen, des Streichquartetts Eilbert-Naur umrahmt war. -

Studententag in Eßlingen

Eßlingen, 3. Juli. Im Anschluß an den Eröffnungsappell am Samstag wurde nach einer Rede von Professor Dr. Pfahler- Tübingen überNasse und Erziehung" in den Räumen des Sc-