Teile 4
Nr. R>
Ragolder La»bl«tt .Der Seseilschaster"
Mittwoch, den 27. A-rtl 1SS8
richten, auch Vie französisch-,ralienrschen Beziehungen stehen. Ter Vertreter des „Lavore Fascista" erklärt, während London die Absichi habe, unbeschwert von ideologischen Hemmungen und Befürchtungen zu einer Üeberein- stimmung mit allen Völkern zu gelangen, fehle Paris noch der S i n n f ü r d i e W i r k - lichkeit. Ncoille Chamberlain wolle die Fragen entsprechend folgendem Plan aufrol- len: 1. Bereits zwischen Rom und London zustandegekommenes Abkommen, 2. Abkommen zwischen Paris und Rom, 3. Abkommen zwischen London, Paris und Rom und schließlich 4. Abkommen zwischen London, Rom, Paris und Bsrliir.
Was die mit der Reise Blondels nach Paris unterbrochene italienisch-sran. ;vfische Fühlungnahme und die in diesem Zusammenhang vorliegenden Kommen- lare der französischen Blätter betrifft, so frag! der Korrespondent des gleichen Blattes, daß man die Erklärungen Bonnets voll und gan- hinnehmen könne. Im Ministerrat habe der französische Außenminister dÄtzelecn daß die Besprechungen in Rom über verschiedene Punkte in einer freundschaftlichen Atmosphäre stattgefunden hätten. Man müsse daraus folgern, daß eine solche Atmosphäre hinsichtlich anderer von Paris vertretener Gesichtspunkte nicht geherrscht habe. Die Pariser Presse tze- reite das Publikum auf die von Frankreich vorgebrachten Schwierigkeiten vor.
Seltsame KrankenhausmetWen
Aufnahme von Schwerverletzten verweigert
xl.Paris, 26. April. Ein 52jähriger Zei- tungsverkäufer wurde vor einigen Tagen nachts besinnungslos in einer einsamen Straße der Pariser Innenstadt aufgefundcn. Da er mehrere Wunden am Kopf auswies, brachte man ihn zum Zentralkrankenhaus, wo aber seine Aufnahme mit der Bemerkung verweigert wurde, daß es sich um einen Betrunkenen handle. Er wurde daraufhin auf eine Polizeiwache geschasst. Als sich sein Zustand immer noch nicht besserte, ordnete der diensthabende Po- lizeiosfizier die Uebersührung des Verwundeten in ein anderes Krankenhaus an, das sich aber gleichfalls weigerte, ihn aufzunehmen. Es wurde endlich der Polizeiarzt herbeigerufen. dem es dann auch gelang, die Aufnahme des Verunglückten in das Krankenhaus durchzufetzen. Immerhin aber waren von seiner Auffindung bis zur Ueber- führung in das Krankenhaus mehrere Stunden verstrichen. Die Untersuchung ergab einen schweren Schädelbruch, der kurze Zeit später zum Tode führte. Tie polizeiliche Ermittlung stellte sest. daß der Zeitungshändler nicht einem Unfall, sondern einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. In betrunkenem Zustande hatte er auf der Ltratze Passanten angebettelt. Einer von diesen hatte ihm einen so heftige» Stoß vor die Brust versetzt, daß er der Lange nach auf das Straßenpflaster hinschlug und sich dabei die schwere Schädelverletzung zuzog. Ter Täter, der übrigens nicht weniger als !3mal vorbestraft ist. konnte verhaftet werden.
Lohe Ehrung für Sans Krebs
Berlin, 26. April. Reichsminister Dr. Frick überreichte im Aufträge des Führers und Reichskanzlers Oberregierungsrat Hans Krebs zum 50. Geburtstag eine Urkunde über die Verleihung des Ranges eines Gauleiters. Der Führer und Reichskanzler übersandte außerdem dem bewährten Nationalsozialisten sein Bild in silbernem Nahmen mit seiner Widmung.
Ser Führer bei Rudolf Seß
'Glückwünsche zum 44. Geburtstag
München, 26. April. Der Führer stattete heute Rudolf Heß in seiner Wohnung in München-Harlaching einen Besuch ab, um ihm die Glückwünsche zu seinem 44. Geburtstag persönlich auszusprechen.
Der Stellvertreter des Führers bittet alle, die aus Anlaß seines 44. Geburtstages seiner gedachten, auf diesem Wege denDankfür die Glückwünsche entgegenzunehmen, da er zu seinem Bedauern außerstande ist, jedem einzelnen direkt zu danken.
Sefterreilb begrüßt Bürckel'
Wien, 26. April. Die Ernennung des Gauleiters Bürckel zum Reichskommissar für die Wiedervereinigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reiche wird von der österreichischen Presse mit herzlicher Freude begrüßt. Tie Blätter verweisen auf die überragenden Leistungen, die Reichskommissar Bürckel jawohl im Saargebiet als auch als Beauftragter des Führers bei der Vorbereitung und Durchführung der Volksabstimmung vom 10. April im Lande Oesterreich vollbracht habe. Josef Bürckel sei der richtige Mann für öre gewaltige historische Aufgabe, die Wiederver- ttnigung Oesterreichs mit dem Deutschen Reich »uf allen Gebieten des politischen, kulturellen und sozialen Lebens durchzuführen und die Alpendeutschen wieder in die deutsche Lebensgemeinschaft zurückzuführen. An besonderer Stelle heben die Blätter die Ehrung hervor, die Oesterreich durch die in Aussicht genommene Ernennung des Reichsstalthalters Dr. Seyß-Jnquart zum Mitglied der Reichsregierung seitens des Führers zuteil werde. Darin liege eine betonte Auszeichnung Oesterreichs, die seiner besonderen Funktion Ausdruck verleihen solle.
Britische Ausrüstung erzwingt Zteuererhöhung
L i z s o k e e i o k t 6er
cg. London, 27. April. Bei der Sitzung des englischen Unterhauses am Dienstag stand die Aufrüstung der englischen Luftflotte und besonders der Haushaltsvoranschlag des Schatzkanzlers zur Debatte. Von besonderer Wichtigkeit war dabei, daß der Fehlbetrag durch neue Steuererhöhungen gedeckt werden soll.
Ministerpräsident Chamberlain. der im Parlament mit den Rusen „Friedensmacher" begrüßt wurde, gab einen Ueberblick über seine letzten politischen Erfolge. Die getroffenen Vereinbarungen zwischen Rom und London werden dem Volk als Weißbuch zugeleitet. Er bestätigt weiter, daß Bonnet und Taladier am heutigen Mittwoch zu einem Besuch nach London kommen, wo die wichtigsten internationalen Fragen besprochen werden sollen, lieber die Lage in der Tschechoslowakei schwieg sich Chamberlain aus.
Einen breiten Raum nahmen die Besprechungen über die Lieferung für Kriegsslugzeuge ein. Dabei betonte Lord W i n l e r t o n. daß eine Luftfahrtkommission nach den Bereinigten Staaten und Kanada geschickt wird, um zu prüfen, ob von dort bestimmte Flugzeugtypen geliefert werden können. Die britische Regierung ist entschlossen, dafür zu sorgen, daß alle geeigneten englischen Firmen in den nächsten zwei Jahren in möglichst großem Umsau g produzieren sollen. Der größte Teil der Aufträge ist vergeben, doch werden noch weitere verteilt werden. Die Vergrößerung der Flugzeug-Produktion, so betonte Lord Winterton. geht über die dem Hause bisher vorgelegten Pläne hinaus.
Im zweiten Teil der Aussprache gab Schatzkanzler Sir John Simon seine Erklärung über den Haushalt ab. Er schätzte dabei die Einnahmen für 1938/38 auf 914,4 Millionen Pfund, denen Ausgaben von 944,3 Millionen Pfund entgegenstehen, so daß eine Deckung von 29,9 Millionen Pfund erforderlich ist.
Dieser Fehlbetrag ist nach den Ausfüh- rungen des Schatzkanzlers auf die Rüst u n g sa u s g a b e n, die insgesamt 324 Millionen Pfund ausmachen, zurückzuführen. Der 'Höhepunkt dieser Ausgaben soll im nächsten oder übernächsten Jahr erreicht sein. Der Fehlbetrag wird nicht aus der Nüstungs- anleihe. sondern durch weitere Steuerer- Höhungen gedeckt,
Sir John Simon beabsichtigt, sich dabei aus drei Steuern z» stützen: die Einkommensteuer, die Treibstvffsteuer und die Teesteuer. T>e C i n k o m in c n st e u e r wird von fünf Schilling je Pfund auf fünf Schilling' sechs Pence je Pfund erhöht. Von dieser Erhöhung werden jedoch Einkommen bis zu rund 50V Pfund im Jahre ausgenommen sein. Tie T r e i b st o f f st e u e r wird von acht auf neun Pence für Benzin und alle leichten Brennstoffe erhöht werden. Entsprechende Erhöhungen werden für die Schweröle erfolgen. Tie Abgabe auf Tee wird um zwei Pence für das Pfund erhöht. Ferner wird eine Steuer von neun Pence ans die Gallone Brennspiritus erhoben werden. Er rechnet damit, daß die Einkommenssteuerer- höhunq 22.25 Millionen Pfund, die Erhöhung der Treibstosfabgabe 5 Millionen und die Erhöhung der Tee-Abgabe einen Mehrbetrag von 2,75 Millionen Pfund ergeben
gesehenen Veranstaltungen hat sich der Kö- uigundKaiseram Dienstag in die verschiedenen Stadien begeben, um sich persönlich von dem Fortgang der Vorbereitungen u überzeugen. In Begleitung von Partei- ekretär Minister Starace besuchte Viktor Emanuel lll. das auS Anlaß des Besuches ,'ldols Hitlers auf ein Fassungsvermögen von -0 000 Zuschauern ausgebaute Stadion und wohnte anschließend Prodevorsührungen der Kadetten der Hochschule für Leibesübungen bei. Besonderes Interesse bekundete der Kö- uig dem neuen P a r a d e s ch r i t l. dem Pasjo Romano.
in
Rosenberg empfängt die Auslandspreise
Der Verein der ausländischen Presse zu Berlin zab am Dienstag ein Frühstück zu Ehren des chess des Außenpolitischen Amtes der NSDAP.. NeickMeiter Alfred Rvsenberg. der den Wunsch nach einem noch besseren Einvernehmen mit der Auslandspreise aussprach. Er sei davon überzeugt. daß gute Beziehungen zwischen der Partei and der ausländischen Presse für beide Setten von Wert und Nutzen seien.
Schirach vor Oesterreichs vJ.-Fiihrcrfchaft
Vom 27. bis SS. April 1938 findet in Salzburg die erste große Arbeitstagung der österreichischen HJ.-Führer und BDM.-Führerin- aen statt, an der der Reichsjugendführer teilneh- men wird. Auf dieser Tagung werden alle Entscheidungen in personeller und organisatorischer Hinsicht getroffen und die Arbeitsrichtlinie für das lausende Jahr iestgelegt werden.
Ter Reichsstudentenführer in Danzig
Der Reichsstudentensührer. ss-Oberführer Dr. scheel, stattete am Montag erstmalig der deutschen Studentenschaft in Danzig einen Besuch ab. In einer feierlichen Kundgebung im Artus- iivf wurden durch den Reichsstudentensührer den neuen Kameradschaften in Danzig ihre Namen verliehen.
Wiener HI. geht zum Landdienst
Nm den Bedarf an Land dien st kräfteii iu Nord- und Mitteldeutschland zu decken, hat die HI. im Lande Oesterreich es übernommen, 2000 Hitlerjungen für den Landdjensl zu werben. Schon nach drei Tagen meldeten sich >600 Hitlerjungen. Der ter stammt aus Wien.
Kurzwellen-Sendcr in der Schweiz
Der schweizerische Ständerat stimmte in seiner Dienstag-Sitzung der Errichtung eines Kurz- wellen-Senders m Schivarzenberg bei Bern zu. Er soll dazu dienen, eine engere Verbindung mit den AnslandSschweizern aufrechtzuerhalten. Weiterhin wurde der Errichtung einer Filmkammer zugestimmt.
Zwangslandung eines Polnischen Ballons
Die Besatzung des polnischen Ballons ..Mvs- cice", der durch ungünstige Winde auf tschechoslowakisches Gebiet getrieben und dort zur Lau- düng gezwungen wurde, ist setzt von den tschechischen Behörden sreigelasien. Der Ballon ist den polnischen Grenzbeamten ui Milik übergeben worden.
Aufbau des englischen Luftschutzes
England will den Aufbau de?- britischen Luit- schutzes derart beschleunigen, daß noch im Lause dieses Jahres die Zahl der freiwilligen Mitarbei- ter im Luftschutz eine Million erreichen soll. Zur Zeit beträgt sie rund 400 000.
größte Teil der Amvär- s
Dr. LrhM in Stuttgart
Stuttgart, 26. April. Der Präsident der Reichssilznkammer, Professor Dr. Lehn ich, besuchte am Montag in Begleitung von Landeskulturwalter Gaupropa gandalerter Mauer die Räume der Gaufilmstelle und ließ sich vou Gaufilmstellenleiter KaelbIe über den Aufbau und über die geleistete Arbeit dieser Dienststelle berichten. Staatsminister a. D. Dr. Leh- nich äußerte sich in anerkennenden Worten über die wirklich überzeugenden Leistungen, welche die Ganfilmstelle im Rahmen der Pro- pagandaarbeil der Partei vorzutveisen hat.
Ste Lrm-estmuvttta-t meldet
Die Arbeitstagung der A u s b i l d u n g s. lei ter, die wegen des Führerbesuchs in Stuttgart auf einen späteren Zeitpunkt verlegt werden mußte, findet nunmehr am Mittwoch. 25. Mac. 4 Uhr. nn Bürgermuseiim statt
Dieser Tage wurde im östlichen Stadltei! ein alleres Ehepaar in seiner Wohnung mit Gas vergiftet tot auiqeiuuden Die Ermittlungen ergaben, daß das Ehepaar einem Unfall zum Opfer gefallen ist
In einem Gebäude de? westlichen Stadtteils wurde ein 55 Jabr-- alter Mann erhängt aus- zesunde«. Es liegt Selbstmord vor.
Wrelang CKtaKtsteuer Wterzogea
Heilbronn, 26. April. Der Metzgermeister B. und der Waagmeister Sä), aus Mühlacker standen wegen Fleisch- und Schlachtsteuerhinterziehung und Anstiftung zur Falschbeurkundung oor der Heilbronner Großen Strafkammer. B. wurde zur Last gelegt, vom Jahre 1932 bis 1935 zahlreiche Stück Großvieh, Kälber und Schweine schwarz geschlachtet zu haben. Außerdem wurde er beschuldigt, den Sch. angestiftet zu haben, ihm beim Wiegen von Schlachtvieh ein geringeres Gewicht in die Wiegekarten einzurücken, damit das Schlachtvieh in eine niedrigere Steuerklasse eingereiht würde. Das Gericht verurteilte B. wegen Steuerhinterziehung zu einer Geldstrafe von 3100 RM. oder zwei Monaten Gefängnis, außerdem wurde auf Einzug eines Wertersatzes von 10910 RM. erkannt. Wegen Anstiftung zur Falschbenrkundung erfolgte Freispruch. Sch. wurde freigesprochen.
Nellingen, Kr. Blaubeureu, 26. April. (A m Gartenzaun a u f g e s p i e ß t.) Der Bauer Max Hagmeyer wollte die Saarbeete im Gemüsegarten mit Reisig zudecken. Er beugte sich dabei über den Gartenzaun, glitt aus und wurde von den Spitzen des Gartenzaunes aufgespießt. Diese drangen dem Bedauernswerten in die Brust und verletzten außerdem die Lunge. Hagmeyer mußte von seinen Angehörigen ans dieser mißlichen Lage befreit werden.
Münsingcn. 25. April. (45 Raummeter Holz gestohlen.) Tie Strafkammer des Amtsgerichts Münsingen verurteilte einen ledigen Holzhändler wegen Holzdiebstahls zu vier Monaten Gefängnis. Ter Angeklckgte, der sich seit dem 2. April in Untersuchungshaft befand, hatte aus den Gemeindewaldungen von Wilfingen und Oberstetten mit seinem Lastauto in mehreren Führen insgesamt 45 Raummeter Holz fortgeführt, die zum größten Teil Landwirten von Wilsingen und Oberstetten gehörten. W Raummeter gehörten seinem eigenen Vater. Der Wert des gestohlenen Holzes betrug rund 400 RM.
„Ein neuer Erfolg Ehamberlains'
London, 26. April. Wohl selten hat die Londoner Presse so einstimmig ein Abkommen begrüßt wie das englisch-irische. Die Blätter, die in großer Aufmachung über die feierliche Unterzeichnung des neuen Vertrages berichten und gleichzeitig seinen vollen Wortlaut ab- drucken, sind des Lobes voll für Chamberlain, de Valera und insbesondere für Dominionsminister Malcolm McDonald, der die eigentlichen Verhandlungen führte. „Daily Telegraph" betont, Chamberlain habe einen neuen Erfolg in seiner Politik der Befriedung zu verzeichnen.
Vernünftige englifKe Stimme
London, 26. April. Im „Daily Telegraph" veröffentlicht der Präsident der National Union of konservativ and Unionist Associa- tions, Queenborough. eine Zuschrift, in der er sich warm für eine Verständi- gung mit Deutschland einsetzt. Unter anderem schreibt er. man müsse recht dankbar für die ruhige Art und Weise sein, mit der jetzt die österreichische Frage erledigt worden sei. Der erste Erfolg der Politik Chamberlains. nämlich das englisch-italienische Abkommen, gebe Anlaß zur Hoffnung, der Ausgangspunkt für irgendeine Art von Verständigung mit Deutschland zu werden. Die Zivilisation des Abendlandes hänge hiervon ab. Der Briefschreiber wendet sich dann offen gegen Marxisten und Kommunisten, wobei er schließlich feststellt, daß es keinen Zweck habe. Verständigung zu wünschen, wenn der Friede durch eine sogenannte Redefreiheit, die man unverantwort- lichen und herausfordernden Parteilern zu- geftanden habe, in Gefahr gebracht werde.
Viktor Emanuel im Forum Muffvlint
Rom, 26. April. Im Hinblick aus die zu Ehren des Führers im Forum Mussolini vor
Rote Front nörälich
Salaman ca, 26. April. Der nationale Heeresbericht bestätigt die im Norden von Teruel begonnene Offensive. Im Alfambra - Abschnitt durchbrachen die kastilischen Truppenverbände unter dem Befehl Varelas südlich von Montalban die rote Front an drei Stellen. Südlich der Hauptstraße Montalban-Alcaniz wurden zahlreiche Orte, darunter Kanada und Aliaga, genommen. Gegen diese am Samstag begonnene nationale Offensive unternahmen die Roten am Sonntag heftige Gegenangriffe, die aber gänzlich abgeschlagen wurden.
An den beiden ersten Tagen der Offensive verloren die Roten viele hundert Tote und 700 Ge- fangene, darunter mehrere höhere Offiziere. Eine geschlossene Schanzkompanie der Roten geriet in Gefangenschaft. Ferner erbeuteten die Nationalen ein Munitionslager und viele Waffen. Am Montag wurde der Vormarsch erfolgreich fortgesetzt. In der Provinz Castellon wiesen die galicischen Verbände feindliche Gegenangriffe ab. Die nationale Luftabwehr schoß an der Teruel-Front einen roten Martin-Bomber ab. Wie der Frontberichterstatter des nationalen Hauptquartiers hervorhebt. erfolgte der Durchbruch in einem Abschnitt, wo die Bolschewisten ein System von Grabenlinien angelegt hatten, das mit Beton und Eisenpanzern befestigt war und durch zahlreiche Ma- fchinengewehrnester und Drahthindernisse verteidigt wurde.
Die Nationalen überwanden dieses starke Verteidigungssystem. indem sie es durch ein geschicktes Manöver vom Rücken her angingen. Der Durchbruch erfolgte auf einer Breite von 80 Kilometer und wurde 23 Kilometer weit vorgetrieben. Das an den drei Angriffstagen eroberte Gebiet ist 460 Quadratkilometer groß. Kennzeichnend für das unmenschliche Verhalten der Bolschewisten ist ein Vorfall, der sich an der Pyrenäenfront ereignete. Hier erschienen im Quartier des Generals Solchaga in völlig erschöpftem Zustande 13 schwer erkranke Menschen, die von den Bolschewisten aus einer Lungenheilanstalt vertrieben worden waren; einige hatten hohes Fieber.
Oeruel äurchbrochen
Kampfe in 2üüü Meter Me
Weiterer Vormarsch südlich vo« Teruel
O i z e n d e r i o b t 6e» dtS-krsLLs
Sarragossa, 26. April. Unter dem Oberbefehl des Generals Var ela stoße« die nationalen Truppen entlang der Bergstraße vor. die 50 Kilometer südlich der jetzigen Stellungen im Raume Teruel-Montalbän- Morella die Hauptverbindung nach Valencia schneidet. Um mit den Verbänden der Küstenstreitkräfte Verbindung zu bekommen, werden Operationen indem2000Meter hohen Gebirge durchgesührt. Südlich des San-Just-Gebirges erlitten rote Abteilungen bei einem Durchbruchsversvch starke Verluste. Die nationalen Angriffe werden von Jagdfliegern unterstützt. — In Barcelona wurden wieder 2 6 Mord- befehle ausgesprochen. Wegen „Hochverrats" wurden die Opfer angeklagt und zum Tode verurteilt.
Daß übrigens Frankreich die Nichteinmischung in Spanien immer noch als Phrase betrachtet, beweist eine römische Mel. düng, wonach in Frankreich vom 10. bis 15. April allein 5 000 „Freiwillige" angeworben wurden, die täglich über die Grenze geschasst werden. Kürzlich wurde» 2000 Verwundete und Kranke nach Frankreich geschafft, weitere 3500 werden folgen. Die französischen Kommunisten haben den Transport von 20 000 Tonnen Kriegs- material nach Sowjet-Spanien in Angriff genommen, das aus Sowjetrußland in fron, zöstfchen Häfen eingetroffen ist. In Marseille allein liegen 10 Millionen Maschinengewehrpatronen. die znsam- men mit 600 Tonnen Sprengstoffen ver- schickt werden sollen.