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Nagolder TagblattDer »esellschaster"

Mittwoch, den 18. März 1938

ragesbefehl des SebietsMrers

zur Befreiung Deutsch-Oesterreich»

Stuttgart, 15. März. Gebietsführer Gun- dermann erläßt an die schwäbische Hitler» Jugend zum 16. März folgenden Tagesbefehl:

Kameraden und Kameradinnen!

Was in den letzten fünf Tagen auf dem Boden der deutschen Ostmark geschehen ist. ist so unglaublich groß, daß wir es noch im­mer nicht fassen können. Vor einer Woche noch haben wir im HeimabendDie Front im Osten", die undeutsche, separati­stische Rolle besprochen, die gewissenlose Ver» brecher, Jesuiten und Kaisermacher unseren deutschen Brüdern in Oesterreich zu spielen zumuteten. Und heute schon ist der ganz« Spuk vorbei: Habsburgische Wunschträum« find ausgelöscht. Deutsch-Oesterreich ist wie­der stärkstes und treuestes Bollwerk des Rei­ches. Diese Wandlung vollzog der Führer trotz der Erbitterung unserer seit Jahren ge­knechteten Brüder und Schwestern ohne Blut, vergießen. Wenn nun Adolf Hitler diese» Werk vollendet hat. das wir alle mit heißem Herzen ersehnt haben, so ist es auch unser Stolz, den Heimabend am heutigen Mittwoch unter die ParoleOesterreichs Heim- kehr ins Reich" zu stellen.

Alle Führer und Führerinnen gestalten diesen Heimabend zu einer gewaltigen Er- lebnisfeier. Groß-Deutschland ist ge­schaffen. der Programmpunkt 1 der NSDAP, hat seine Verwirklichung erfahren! Wir dür- sen Zeitgenossen dieses einmaligen Geschehens sein und dafür wollen wir dem Führer ewig danken durch unseren steten und begeisterten Einsatz."

Kur Durchführung -er Volkszählung

Stuttgart, 15. März. Zur Durchführung der am 17. Mai stattfindenden Volks-, Be- rufs- und Betriebszählung hat der württem- dergische Innenminister einen Erlaß heraus­gegeben, in dem die einzelnen Bestimmungen für die mit der Zählung beauftragten Ge- mein den aufgeführt sind. Da bei der großen Bedeutung der Zählung ein dringen­des Bedürfnis an schneller Herausstellung eines vorläufigen Ergebnisses besteht, haben die Gemeinden bis spätestens 28. Mai dem Statistischen Landesamt die Zahl der ermit­telten ortsanwesenden männlichen und weib­lichen Personen sowie die Gesamtzahl dieser Personen mitzuteilen. Die endgültige Ein- reichring der ZählPapiere durch die Ge­meinden an das Statistische Landesamt er­folgt vom 15. bis 25. Juni.

A» der Straßenbahnhaltestelle bei der Wvlf- ramstraße kam ein 14jührigeS Mädchen, daS einen Straßenbahnwagen verlassen wollte, solange er noch in Fahrt war, zu Fall und wurde unter den An Hänger wagen geschleudert. Es erlitt äußere und innere Verletzungen, die seine lleber- sührung in ein Krankenhaus erforderte-'

Neugeborenes Kin­in -er Abortgrube erstickt

Ravensburg. 15. März. Zu zwei Jahren und drei Monaten Gefängnis ver­urteilte das Schwurgericht Ravensburg di« 26 Jahre alte Theresia Müller aus Gam- mertsweiler (Kr. Tettnang), weil sie ein in der Nacht zum 20. Dezember v. I. von ihr unehelich geborenes Kind in der Abortgrub« erstickt hatte. Der Grund für die scheußlich« Tat war, daß die Müller befürchtete, da» Kind könnte einer von ihr beabsichtigten Hei- rat iiw Wege stehen. Das Gericht wies in der Urteilsbegründung u. a. aus den Schutz hin, den im nationalsozialistischen Staat auch das uneheliche Kind und seine Mutter ge­nießen.

Ju Großheppach. Kr. Waiblingen wurde eine neue 38 Meter lange, hölzerne Brück« über dis Rems für den Verkehr freigegeben.

Die neue Turn- und Festhalle in Backnang wird am l. Mai als Stadt Halle feierlich eingeweiht werden.

Als erste Gemeinde im Bann Schönbuch hat Magstadt den Bauschein zu einem Heim der Hitler-Jugend bekommen, das von der Gemeinde-aus eigener Kraft erstellt wird.

Zwischen Sulz und Nistaig streifte ein Motorradfahrer beim Ueberholen ein anderes Kraftrad. Beide Fahrer stürzten; der eine wurde schwer, der andere leicht verletzt.

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DieW a l d h o r n"-B ra u e r e > in S P a i- chingen besteht in diesen Tagen 130 Jahre; seit über 70 Jahren ist sie im Besitz der Familie Hagen.

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Beim Abbruch des Gewölbes der Güllengrube des Ortsbauernführers Josef Rueß in Voll in- gen. Kr. Blaubeuren, stürzte das Gewölbe m sich zusammen; Rueß, der mit in die Tiefe gerissen wurde, erlitt einen Armbruch.

Als ein siebzigjährige! Mann in Ravens­burg aus Gefälligkeit beim Abladen eines Fuhr­werks mithalf, ereilte ihn ein Herzschlag, dem er alsbald erlag.

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Bei Feldarbeiten trat in Grün kraut. Kr. Ravensburg, ein Knecht in die Mistgabel, deren Zinken ihm tief in den Fuß eindrangen. Erst nach mehreren Stunden wurde der Ver- unglüekte geborgen.

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Ein 46jähriger Mann, der sich an seinem Schlafgenossen unsittlich vergehen wollte, wurde von diesem verprügelt und mußte die Flucht ergreife»; er wurde f e st g e n o m m e n.

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Ans der Straße TettnangKreßbronn stürzte ein söjähriger Mann ans Langenargen so unglücklich von seinem Fahrrad, daß er sich eine schwere Gehirnerschütterung und Kopfver­letzungen zuzog; an dem Fahrrad hatte sich eine Lampe losgelöst und war zwischen die Speichen geraten.

In Wiernsheim, Kr. Maulbronn, vollen- bete die älteste Einwohnerin, die Witwe Hen­riette Ientzsch, ihr 92. Lebensjahr; sie ist noch außerordentlich rüstig und bedient mitunter so- gar noch in der Wirtschaft ihrer Schwiegertoch- ter die Gäste.

Fußball.

Nagold 2 Haiterbach 1 V:ü Auch Haiterbach mußte die verbesserte Form von Nagold anerkennen und sich mit einer Punk­teteilung begnügen. Allein die noch mangelnde Kampferfahrung der junger Nagolder Stürmer gegen eine harte Hintermannschaft brachte sie um den verdienten Sieg. Durch mehrmaliges Uebersehen von Händespiel im Gästestrafraum verhinderte auch der Schiedsrichter eine Nieder­lage der Haiterbacher.

Pokalspiel

Emmingen Nagold ausgesallen

Das Pokalspiel in Emmingen konnte wegen Nichtantreten des Platzvereins nicht durchge­führt werden. Soviel man hört, hat Emmingen augenblicklich unter verschzedentlichen Spieler­aussperrungen zu leiden. Es berührt jedoch eigen­tümlich. daß es der Platzverein nicht für not­wendig gesunden hat. das Spiel rechtzeitig ab- zusagen, so daß sowohl der Schiedsrichter, als auch der Eastverein unverrichteter Dinge wieder abziehen mußten.

Handball

BsL. Nagold 1. RAD. Wildberg 1. 19:5 Zweite Mannschaften 8:8 Wieder hat die Nagolder Sportgemeinde einen ansprechenden Kampf zweier Mannschaften ge­sehen. Für das WHW. konnte aus den Einnah­men ein ansehnlicher Betrag abgeliesert werden.

Der Mannschaft des RAD. merkte man an. daß sie spielerisch reifer geworden ist, aber etwas übertrainiert zu sein schien. Nagold hat sich präch­tig zusammengefunden, dies umso leichter, als schon nach kurzer Spielzeit zählbare Erfolge ver­bucht werden konnten. Die Gäste ließen sich da­durch nicht einschüchtern, Der Sturm verstand es, sich immer wieder durchzuspielen, aber Na­golds Hintermannschaft war wie ein Guß. Ihr gebührt ein besonderes Lob. Die Läuferreihe arbeitete in der Abwehr vortrefflich, nur im Aufbau waren die Vorlagen manchmal ungenau.

Beim Gegner konnte sich der schußgewaltige Halblinke leider auch nicht in seinen Torwürfen entfalten, von ihm hätten verschiedentlich sichere Tore fallen müssen. Schwächen in der 2. Halb­zeit zeigte auch Wildbergs Torhüter. Für den Sturm war es somit ausgeschlossen den Vor­sprung der Einheimischen aufzuholen. Der Spiel- ausgang entsprach dem Spielverlauf.

TB. Nebringen 1 TV. Ebhausen 1 5:8 (4:4) Zum Rückspiel war Ebhausen am Sonntag nach Nebringen gefahren und hat sich dort durch einen verdienten Sieg zwei wertvolle Punkte geholt. Gleich vom Anspiel weg wurde ein schar­fes Tempo vorgelegt. Vis zum Halbzeitstand von 4:4 ließ Nebringen dem Führungstor der Ebhanser jeweils prompt den Ausgleichstreffer j folgen. Die zweite Halbzeit stand ganz im Zei- j chen der Gäste. Die Torzahl wurde auf 8 ge- ! schraubt, während die Platzbesitzer nur noch "

einmal erfolgreich waren. Nebringen bediente sich vorwiegend weiter Vorlagen, die wieder in der Hauptsache auf den überragenden Mittel­stürmer zugespielt waren und dieser wurde gut bewacht. Auch ein 13-Meterball wurde eine Beute des Eästetorhüters. Ebhausen bevorzugte das kurze Zuspiel von Mann zu Mann und dann hatte es den Vorteil, daß alle 5 Stürmer schießen konnten. Der jugendliche Torhüter machte seine Sache ebenfalls recht gut. Durch diesen Sieg erreichte Ebhausen Punktgleichheit mit Calw und Nebringen.

2. Mannschaften 0:9.

Tgd. Altensteig 1 TV. Oeschelbronn 1 4:3

Dieses auf dem Platz des Turnvereins Ebhau­sen ausgetragene Spiel nahm einen wenig schö­nen Verlauf, da die Oeschelbronner ihrem Un­mut gegen den Schiedsrichter in dauerndem Re­klamieren und Schreien Luft machten.

Stuttgarter Schlachtviehmarkt

vom Dienstag, dem 15. März

Auftrieb: 31 Ochsen, 127 Bullen. 190 Kühe, 99 Färsen, 882 Kälber. 1346 Schweine, 252 Schafe.

Preise für 1 Pfund Lebendgewicht in Rvs.: Ochsen s) 4l44. dj 3840, ch 3435; Bullen ch 4l42. b) 36-38, ch 28. ck) 26; Kühe ch 41 bis 42, b) 34-38, ch 25-39, äj IS24; Färsen ch 42-43, dj 3839, ch, ckj 25; Andere Käl- der (Sonderklasse nicht notiert) ch SlS5, b) 5359, ch 45-50, ä) 38; Schwein« ch 56. b) 1. 55. dj 2. 54, ch 52. ckj 49. ch 49. k). ch l- »S. ch 2. 51. k> -,

Marktverlaus: Großvieh: s-Küh«, und d-Ochsen, Bullen und Färsen zugeteilt, Handel in den übrigen Wertklassen lebhaft. Kälber leb- Haft, Schweine zugeteilt.

Stuttgarter Großhandelspreise für Fleisch und Fettwaren vom 15, März. Ochsenfleisch 1. 70 bi» 78; Bullenfleisch 1. 6875; Kuhsleisch 1. 68 bi» 75, 2. 5663, 3. 4852; Färsenfleisch 1. 70 bi» 78; Kalbfleisch 1. 8697, 2. 7080; Hammel­fleisch 1. 80-82, 2. 70-75. 3. 6068; Schweine­fleisch 1. 73. Marktnerlauf: Ochsen-, Bullen- und Färsenfleisch langsam, Kuhfleisch langsam, Kalb­fleisch mäßig belebt. Hammelfleisch langsam. Schweinefleisch lebhaft.

Gestorben: Friederike Bühler, 78 I., Calw.

Wetterbericht des RcichSwctterdtcnsteS Ausaabeort Ttuttaart Ausgeaeben Montag. 14. März, 21.30 U8r

Wettervorhersage für Mittwoch: Heiter, trocken, bei schwachen Winden aus Süd und LÜdwcst tagsüber warm, nachts leichter Frost.

Wettervorhersage für Donnerstag: Zeit­weise heiter und mild.

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! E. W. Zaiser, Inh. Karl Zaiser, Nagold, i Hauptschristleiter und verantwortlich für den gesamten Inhalt einschließlich der Anzeigen: Hermann Gütz. Nagold.

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