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Nagolder TagblattDer Sesellschaster-

Mittwoch, de» 5. Jannar 1SS8

Darre sMrt nach ZiaZien

Berlin, 4. Januar. Am Schluß jeden Wirt, scha'l-riahrcs findet in Rom die wichtigste Peninitaltunci aut landwirtschaftlichem (He­lmke die PreiZverteilung an die Sieger der Geireideschlacht. durch den Duce statt. Diese Preisverteilung wird der Duce a m 9. Ja­nuar vornehmen. Reichsminister R. Walter Tarr 6 ist gebeten worden, dieser Feier bei'»wohnen.

Ter italienische Minister für Landwirtschaft und Forsten. Rossini, hat den Reichser- nährungsminister R. Walter Darre in Er­widerung seines vorjährigen Besuches in Deutschland eingeladen, sich auch Persönlich ein Bild der Leistungen der faschistischen Agrarpolitik zu machen. Reichsminister Tarrö wird der Einladung Folge leisten: er wird aui seiner Reise nach Italien von Staatssekretär Backe und Ministerialdirektor Tst. Walter vom Reichsernährungsministe­rium begleitet.

AM Mrosthilow nach dem Osten?

Große Wintermanöver bei Wladiwostok

Warschau, 4. Januar. Der sowjetrussische .llkuegsminister Woroschilow soll sich in den nächsten Tagen nach dem Fernen Osten begeben, um dort an den großen Winter- Manövern zu Lande und auf der See ini Be­zirk von W l a d i w o st o k teilzunehmen. Auf der Reise dorthin wird ihn der Ehe' des Esi'neralstabes der Roten Armee, Schoposch- nikow. begleiten.

Herechte Svrachprüsung gefordert

Warschau, 4. Januar. In der Senats- sitzung am Dienstag brachte der deutsche Se­nator Wiesner eine Eingabe über die Schulverhältnisse in Ostoberschlesien ein. In dieser Denkschrift wird darauf hingewie­sen, daß seit dem Erlöschen der Genfer Kon­vention statt der im Jahre 1934 gegründeten deutsch - polnischen Sprachprüfungskommis- sion eine rein polnische Körperschaft darüber entscheidet, ob die schulpflichtigen Kinder deutsche oder polnische Schulen zu besuchen habe». An den Kultminister wird die Frage

estellt. ob er gewillt ist. diese Sprachprü-

ungen aus dem Wege einer Verordnung zu beseitigen. Den deutschen Eltern müsse das alleinige Bestimmungsrecht über ihre Kinder gewährleistet werden. Die bereits getroffenen Entscheidungen, die gegen den Willen der Eltern erfolgt sind, seien rück­gängig zu machen und den Kindern wieder der Besuch der deutschen Schule zu ermög­lichen.

Ae «arbeiteten nach Moskauer Vorbild

Buenos Aires. 4. Januar. Eine fast end- lose Kette von Verbrechen einschließlich drei Mordtaten fand ihre Sühne durch die Ver­urteilung von vier Oberbonzen der Bäcker-Gewerkschaft zu lebensläng, lichem Zuchthaus (die höchste Strafe, die das argentinische Strafrecht kennt) und Bestra­fung von drei weiteren zu zehn, fünfzehn und achtzehn Jahren Gefängnis.

Die gesühnten Verbrechen, die übrigens bis in das Jahr 1930 zurückreichen, wurden nach Moskauer Vorbild und nach amerika­nischen Gangster-Methoden durchgeführt, um die Monopolstellung der marxistischen Ge­werkschaft zu erzwingen. Bäckermeister, die sich dem Zwange der Gewerkschaft nicht fügen wollten und eswagten", unorganisierte Gehilfen einzustellen, wurden entweder kur­zerhand ermordet, ihree Btrieve in Brand gesteckt oder entführt.

Abbruch -er Weltausstellung

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eg. Paris, 4. Januar. Am 25. Januar soll der Abbruch der Pariser Weltausstellung be­gonnen werden. Die völlige Räumung des Geländes wird etwa vier bis fünf Mo­nate in Anspruch nehmen. In zahlreichen Pavillons sind zur Zeit noch Ausstellungs­gegenstände vorhanden, da man doch viel­fach mit einer Wiedereröffnung gerechnet hatte. An manchen Gebäuden zeigten sich übrigens bereits erhebliche Schäden, die durch Kälte und Nässe hervorgerufen wurden.

Amerika kümpft gegen die Industriebarone

Eine scharfe Ansprache des Senators Jckes gegen die Großindustriellen

Washington. 4. Januar. In einer Rund- fu-nkrede sprach der Staatssekretär für Inneres. Ickes. die Warnung aus. daß die Macht des konzentrierten Reichtums gezwun­gen werden muß, sich den amerikanischen Ge­legen anzupassen. Jckes sagte unter anderem, daß der unversöhnliche Konflikt zwischen der Macht des Geldes und der Macht der demo­kratischen Idee in den letzten Monaten eine derartige Heftigkeit angenommen habe, daß es offenkundig ist. ihn »bis zum entscheidenden Ergebnis, das heißt, bis zu jenem Zeitpunkt zu verfolgen, wo sie entweder der Plutokratie und der Demokratie etwa 60 amerikani­schen Familien oder den 120 Millionen Amerikanern zuteil wird.

Diese sechzig Familien haben damit ge­droht, daß. falls man sie nicht Amerika ohne Einschränkung ihrer finanziellen und wirt­schaftlichen Macht beherrschen läßt. Amerika ihren ersten allgemeinen Sitzstreik sehen wird, der nicht ein Streik der Arbeiter, noch

aucy ves amerikanischen Volkes sein wird, sondern ein Streik dieser sechzig Familien und des von dem ganzen amerikanischen Volk geschaffenen Kapitals, das sie kontrol­lieren. Wenn sich das amerikanische Volk nicht bluffen läßt, wird das Amerika der Zu­kunft ein demokratisches und freies Amerika sein. Wenn das amerikanische Volk aber diesem Bluff nachgibt, dann wird Amerika ein Amerika sein, das von den großen Unter- nehmern geknechtet und beherrscht wird.

Sehr wenig Merem für Sowjetreisen

London, 4. Januar. Die hiesige Agentur des sowjetrussischen ReisebürosJntourist" wird am 7. Januar geschlossen. Die Englän­der außer Herrn Attlee scheinen also für Sow­jetreisen wenig Interesse zu haben.

Lnglanb baut 48 voo Zonnen-Kreuzer

London, 4. Januar. Die Kiellegung von mehreren Riesenschlachtkreuzer« von 46VVÜ Tonnen ist nach einer Meldung vomStar" vom englischen Marineministerium für dieses Jahr in Aussicht genommen.

Unter den hundert englischen Kriegsschif­fen. die sich zur Zeit im Bau befinden, sind auch Schlachtschiffe, der vonKönig Ge­org V."-Klasse von 35 000 Tonnen, und da­mit die größten des bisherigen Flottenbau­programmes. Der englische Bauplan soll in Zusammenhang mit Gerüchten stehen, wo- nach Japan drei 46 OOO-Tonnen-Kriegsschiffe auf Kiel gelegt habe.

8 Möwen ASA Manöver Lm WM

Berlin, 4. Januar. Von amtlicher ameri­kanischer Seite werden jetzt Einzelheiten über die großen USA.-Flottenmanöver im Stillen Ozean mitgeteilt, die die größten in der Ge­schichte der amerikanischen Flotte sein sollen. Teilnehmen werden rund 175 Kriegsschiffe und 500 Flugzeuge. Die Flottenmanöver be­ginnen am 14. Januar. Sie werden ihren Ausklang an der kalifornischen Küste neh­men, von wo aus die verschiedenen Flotten­einheiten fächerförmig in den Ozean hinaus­fahren werden. Zentrum der Manöver wer­den wiederum die Hawai-Jnseln sein.

Wechsel im engl. Marlnemlnifterium

London, 4. Januar. Nach den mit dra- malischer Schnelligkeit vorgenommeneu Ver­änderungen in der obersten Führung des englischen Heeres wird jetzt ein Wechsel im Marineministerium bekanntgegeben, der un­gefähr von ähnlicher Bedeutung sein dürfte und das gleiche Zurückgreifen auf neue Männer zeigt. Der 64jährige Lord Chat- field wird, wie man hört, zu Anfang des neuen Jahres von seinem gegenwärtigen Posten als 1- Seelord der Admiralität zu­rück treten, den er seit 33 Jahren inne­gehabt hat. Es wird ihm aber nicht der ihm im Range zunächststehende Lord Cork and Orrerh folgen, der ebenfalls 64 Jahre alt ist. sondern der 59jährige Sir Roger Back- house, der in Marinekreisen sehr beliebt ist und zur Zeit das Kommando der eng­lischen Flotte in den chinesischen Gewässern innehat. Sir Roger hat von 1932 bis 1934 als Vizeadmiral im Mittelmeer Dienst ge­tan. betzor er seinen gegenwärtigen Posten übernahm.

«Christus als Sela- Rr. 1 der Arbeiter

VD London, 4. Januar. Die englische Zeit­schriftThe Fundamentalist" berichtet, daß in Saratow an der Wolga Christus als Feind der Arbeiterklasse Nr. 1" erklärt wurde, und zwar in einer Versammlung der örtlichen Gottlose-norganisation. Seine Lehre habe, sobegründete" man diesen Beschluß, die kommunistische Weltrevolution um Jahr­hunderte verzögert; außerdem bedienten sich alle gegenrevolutionären Kreise seines Na­mens. Dieser Beschluß wurde sogleich den Freunden in Sowjetspanien" mitgeteilt.

Der Führer ehrt EchlWen

Berlin, 4. Januar. Des hochverdienten, langjährigen Chefs des Großen General- stabes der früheren preußischen Armee, des Generalseldmarschalls Graf von Schli es­sen, wurde am Dienstag anläßlich der 25. Wiederkehr seines Todestages mehrfach in ehrender Weise gedacht. Im Laufe des Vor­mittags erschien an der Grabstätte des Ver­ewigten Feldmarschalls auf dem Jnvaliden- sriedhos der Chef des Generalstabes des Hee­res. General der Artillerie Beck, begleitet von Offizieren des Generalstabes, um Kränze für den Führer und Reichskanzler, für den Oberbefehls. Haber des Heeres und den Generalstab des Heeres niederzulegen. Auch im Aufträge des Reichskriegsministers und Oberbefehlshabers der Wehrmacht, Generalfeldmarschall von Blomberg, fand eine Kranzniederlegung statt. Ferner erfolgte seitens des Familien­verbandes der Grafen und Herren von Schließen ein ehrendes Gedenken. General­feldmarschall von Mackensen hatte sich ebenfalls zum Jnvalidenfriedhof begeben, um im Namen der Angehörigen derVer­einigung Graf Schliesfen" den großen Lehr­meister des früheren Gmeralstabez zu ehren.

Soebbels zum ReichsberufSwettkampf

Berlin, 4. Januar. Reichsminister Dr. Goebbels hat zur Durchführung des Reichsberufswettkampfes aller schaffenden Deutschen einen Aufruf erlösten. Darin heißt es u. a. Der Reichsberufswettkampf soll im Jahre 1938 erstmalig von allen schaffenden

Deutschen durchgeführt und ausgetragen werden. Zur deutschen Jugend treten nun­mehr Gesellen und Facharbeiter, um der deutschen Volkswirtschaft durch ihr Können neuen Boden zu erringen. Durch die Frei­willigkeit der Teilnahme ist die Gewähr da­für gegeben, daß aus diesem friedlichsten aller Wettkämpfe eine wahrhafte Arbeiter­auslese herausgebitdet wird.

po/r'iifche Kurznachrichten

Zu Weihnachten 330 RM. für 6V V0Ü Familien

Zu Weihnachten erhielten 60 000 Familien mit vier Kindern unter 16 Jahren eine einmalige Beihilfe von durchschnittlich 330 Reichsmark. Bis­her wurden auf diese Weise 560 000 Familien ge­fördert, die zusammen fast drei Millionen Kinder haben. Sie erhielten insgesamt 183 Millionen Reichsmark.

Institut für deutsche Seegeltung

Der Reichsbund für deutsche Seegeltung hat in Magdeburg ein Institut ins Leben gerufen, das am 15. Januar mit einer großen Ausstellung er­öffnet wird, wobei Generaladmiral Dr. Raeder teilnimmt.

Ostafrika-Reise Dufferins

Der britische Unterstaatssekretär für di« Kolo­nien. Lord Dufferin, macht eine zweimonat- liche Rundreise durch Ostafrika. Er hat London bereits verlassen.

DrskontermLtzigung in Norwegen

Die norwegische Staatsbank hat den Diskont, satz von bisher 4 vom Hundert auf 3,5 vom Hun- )ert ermäßigt. Der bisherige Satz war seit dem 7. Dezember 1936 in Geltung.

Kommissionsvorsitzender für Spanien

Der belgische Oberst der Artillerie, van Over- straeten, Adjutant deS Königs Leopold, wurde zum Vorsitzenden der Kommission ernannt, welche die Zurückziehung der Freiwilligen im Nationalspanischen Heer kontrol. lieren soll.

Neuer französischer Orden

Die französische Regierung hat einen Gesetz­entwurf ausgearbeitet, der die Schaffung eines OrdensFür Verdienste um die Luftfahrt" vor- sicht. Der OrdenMörite Aörien" kann jährlich an fünf Personen als .Kommandeure". 25 Personen alsOffiziere" und 100 Personen alsRitter" verliehen werden.

Zwölf 16 Ovv-Tonnen-Oel-Tanker für di« USA.-Flotte

Di« Washingtoner Bundesschiffahrtsbehörde ver. gab einen Auftrag zum Bau von 12 Oeltankern, von denen jeder 16 000 Tonnen groß ist und 18 Knoten Geschwindigkeit besitzen muß. Diese Oel- schiffe sollen als Hilfsschisfe für die USA.-Flotte dienen.

Die Fahrerflucht war nutzlos

Breslau, 4. Januar. Am Silvesterabend wurde der Friseur Fritz Dörner aus ' Striese aus der Straße Trebnitz-Breslau überfahren und von dem Kraftfahrer ster­bend im Straßengraben liegen gelassen. Als Schuldiger konnte ein Erich Bartnick aus Breslau schnell ermittelt und festgenom­men werden.

Nach seinem eigenen Geständnis stand Bartnick unter Alkoholeinfluß, als er am 31. Dezember aus Breslau in Rich­tung Trebnitz fuhr und außerdem war sein Fahrzeug nicht in betriebssicherem Zustand. Es brannte nämlich nur eine Schein- werfer lampe, ein Betriebsfehler, der schon zu wiederholten Malen gerügt wurde und schon viele Unfälle verursacht hat. Nur infolge dieser Umstände hat er den heran­kommenden Radfahrer zu spät bemerkt und überfahren. Es war ihm auch nicht möglich, nach dem Ueberfahren des Dörner sein Fahr­zeug auf dem kürzesten Wege zum Halten zu bringen, sondern er schleifte den unter dem Motor Eingeklemmten fast 100 Meter mit. Als er sah, was er angerichtet hatte, vergaß er jede Menschenpflicht und ließ den Verun­glückten im Straßengraben sterben. Bartnick wird nach Abschluß der Ermittlungen unver- züglich dem Richter vorgeführt, damit seine Aburteilung schnellstens erfolgen kann.

Ser Sternflug zum Soggar MaW

Das erste deutsche Flugzeug in Tunis

Berlin, 4. Januar. Von den drei deutschen Teilnehmern am internationalen Sternflug von Hoggar ist das erste Flugzeug mit der Besatzung Ministerialdirigent Mühlig - Hof­mann (Reichsluftfahrtministerinm) und Ober- regierungsrat Dr. Mülberger bereits in Tunis gelandet.

Der Weiterflug der deutschen Mannschaft führt von hier aus je nach der Wetterlage über Biskra oder Bone-Constantine nach Algier, wo sie ausschreibungsgemäß spätestens am 6. Januar angekommen sein müssen. Mit die­sem über 5000 Kilometer führenden Flug nach Algier ist dann der erste Teil des Wettbewerbs» der Sternflug, beendet. Anschließend geht es am 8. Januar in den 2400-Km.-Wüsten- rundflug zum Hoggar-Gebirge und zurück.

DumpferTraunstein" wieder flott

Hamburg, 4. Januar. Von den vier Ham­burgern Dampfern, die, wie berichtet, am Montag im Hafen von Melilla (Spanisch- Marokko) durch einen plötzlich aufkommenden orkanartigen Sturm auf den Strand gewor­fen worden waren, ist es dem Dampfer Traunstein" gelungen, am Dienstag- vormittag mit eigene rKraft wieder frei zu kommen. Der Dampfer befindet sich auf der Fahrt nach Gibraltar, wo er ms

Dock gehen wird. Der DampferLuise Leon Hardt" ist auf einen Felsen gewor­fen worden. Glücklicherweise ist das Schiff dicht geblieben, so daß keine unmittelbave Gefahr besteht. Da der Sturm in den letzte« Stunden aber wieder zugenommen hat, ist das Schiff noch einige Meter höher auf den Strand gesetzt worden. Trotzdem rechnet man noch mit einer Bergung. Die DampferBol. t^enhof" undMaritza" sind bei der Strandung dickst geblieben, so daß für die Besatzung auch hier keine Gefahr besteht.

Fischerboot gekentert

Am Tienstagvormittag kenterte bei Binz etwa 300 Meter vom Strande entfernt ein mit drei Fischern besetztes Boot, das bei Windstärke 6 ausgefahren war. um Netze auf See zu bergen. Tie Besatzung des Bootes ist ertrunken

Flugzeugunfall in Frankfurt

Frankfurt a. M., 4. Januar. Da? plan­mäßige Streckenflugzeug D-AburCharles Haar", das. aus Mailand kommend, am Dienstag um 13.15 Uhr über dem Flughafen Rhein-Main eiutraf, stürzte vermutlich in­folge plötzlich eintretender besonders starker Bereisung kurz vor der Landung mb und wurde zerstört. Dabei kamen drer Flug- gäste, nämlich Fritz Vogel aus Turin. Theodor Casewitz aus Mannheim und Werner Levy aus Berlin sowie die aus Flugkapitän Wagner und dem Flug- maschinisten T ü st e r und I o h ä n n t g e 3 bestehende Besatzung ums Leben.

Zugentgleisung in China

40 Tote und 120 Verletzte

London, 4. Januar. In der Provinz Kwantung ereignete sich ein schweres Eisen­bahnunglück, bei dem über 40 Menschen ge­tötet und 120 verletzt wurden. Ter Zug von Kanton nach Wuchang entgleiste. Als Ursache wird Unterspülung des Bahnkörpers durch starke Regen- fälle vermutet.

Tiefster Winter ln Nsrbitallen

Mehrere Todesopfer der Kälte

Mailand, 4. Januar. Norditalien wird zur Zeit von, einer Kältewelle heimgesucht, die vor allem in den Gebirgen äußerst scharfe Formen angenommen hat. So wer­den aus dem Taggio-Tal bei Domodosiala 21 Grad Külte gemeldet. In Livigno sank das Thermometer sogar auf 3 0 Grad unterNull. Tie Flüsse und Seen in den Alpentälern sind teilweise z u g e f r o r e n. In den Karnischen Alpen wurden bis zu 24 Grad Kälte gemessen. In Sau Bito am Tagliemento ist ein 73jährigen M a n n in seiner Wohnung erfroren. Zwei Todesopfer infolge der Kälte sind auch ans den Höhen bei Genua zu beklagen. Sogar in Rimini, dem bekannten Seebad an der Adria, wurden 30 Zentimeter Schnee ge­messen. Trotz der Temperatur von 30 Grad unter Null gelang drei Studenten ans Aosta die erste Winterbcsteigung des 3245 Meter hohen Becca del Merlo.

Re Welt in wenigen Zeilen

Filmbälle 1938

Die Filmbälle, die von der Reichsfilmkammer veranstaltet werden, finden an folgenden Termi­nen statt: 15. Januar Filmball Dresden, 22. Januar Filmball München. 5. Mürz Film­ball Berlin. 19. März Filmball Hamburg.

Ehrung Uli Wielands

Die Gemeinde Wasserburg bei Lindau hat eine Straße nach dem am Nanga-Parbat ver­unglückten Ulmer Bergsteiger Mi Wieland be­nannt; Wielands Eltern besitzen in Wasserburg ein Landgut.

Dampferzusammenstotz im Rigaer Hafen

Bei starkem Nebel stieß im Rigaer Hafen der schwedische DampferKonung Oskar" mit dem sowjetrusstschen DampferOchta" zusammen. Don den Besatzungen der Dampfer kam niemand zu Schaden, doch haben beide Dampfer erhebliche Beschädigungen erlitten.

Zur Kronprinzenhochzeit in Athen abgereist

Prinzessin Friederike Luise von Braunschweig trat gestern, u. a. begleitet von ihren Eltern und Brüdern, von Dresden aus ihre Reise nach Athen an, wo am 9. Januar ihre Trauung mit dem Kronprinzen von Griechenland stattfinden wird.

100 Jahre in einer Familie

Das Gasthaus zumApfelbaum" in Vocken­hausen im Taunus wird jetzt seit einem Jahr­hundert von der gleichen Familie geführt. In der Zeit der Reaktion nach den Befreiungskriegen war es Stammlokal derGroßdeutschen", die hier oft am Hellen Tage hinter verschlossenen Fenster­läden beraten mußten.

Frostschäden an einer Autobahnbrücke

Unter der Einwirkung des starken Frostes der letzten Tage sind an der Reichsautobahnbrücke bei Rüdersdorf (Berliner Ring) zwei Riffe ent­standen, die es notwendig machten, die Brücke vor­übergehend zu sperren.

Fluglinie Neu-SeelandHawai

In Honolulu ist das Großflugzeug ..Sa- moan-Clipper" nach Zwischenlandungen in Pago- Pago und Kingman-Riff. aus Aukland kommend, landet. Es beendete damit seinen 8900 Merlen ngen Rundflug und eröffnete damit gleichzeitig de» regelmäßigen Flugverkehr zwischen den Ver­einigten Staaten und Australien.