Leite 2 Nr. 218

Nagolder Tagblatt .Der Gesellschafter"

Montag, den 19. September 193 z

nifses der Beratungen zwischen den englischen und französischen Ministern zusammen.

Großes Aussehen erregte in England die R e d e d e S T u c e in Triest, wenn man auch in unterrichteten Kreisen keine andere Stel­lungnahme Mussolinis erwartet hatte, so führte sie doch eine absolute Klärung gegenüber jenen Elementen herbei, die im­mer noch aus taktischen Gründen die Hai- tung Italiens als ..unsicher' ausgeben zu können glaubten.

Zweimal Kabmettssihung am Samskag

Das britische Kabinett trat am Samstag zweimal zu Sondersitzungen zusam­men. An der ersten Sitzung, die mittags statt­fand und eine Stunde dauerte, nahm neben den 21 Mitgliedern des Kabinetts auch Lord Runciman teil, der anschließend vorn König in Audienz empfangen wurde. Am Nachmittag wurde die Kabinettssitzung fort­gesetzt. sie dauerte 2^/4 Stunden, lieber das Ergebnis der Sitzung wurde kein Bericht anS- gegeben, es verlautet nur, daß das Kabinett den Bericht des Premierministers über sein" Unterredung mit dem Führer entgegengenom­men hat. Am Samstagabend empfing Mini­sterpräsident Chamberlain im Beisein von

Lord Halifax eine Abordnung der Labour- Parth und anschließend unterrichtete er den amerikanischen Botschafter Kennedy über die Lage.

Ueberall nur eine Meinung: Volksabstimmung!

Die gesamte Londoner Sonntagspresse beschäftigt sich nur mit der einen Frage: Volksabstimmung in der Tschecho-Slvwakei oder nicht?' Selbst die wenigen Blätter, die bisher noch schwankend waren, bejahen diese Frage heute eindeutig und man kann zum erstenmal feststellen, daß der Volksabstim­mungsgedanke sich so gut wie endgültig durchgesetzt hat. obwohl noch keine Stellung­nahme des englischen Kabinetts vorliegt.

Die Pariser Presse richtet am Sonnrag Mahnungen an die Tschechen, eine sofortige vernünftige Lösung des Konflikts zu erlebt,- lern. Ta über die Ergebnisse der Londoner Besprechungen noch keine Meldungen vvr- liegen, ergehen sich die Blätter in allen mög­lichen Vermutungen: dabei kehrt meist die Ansicht wieder, daß die englische' Negierung den Weg eines Volksentscheids im Sudeten- gebiet befürworten werde.

Benesch erpreßt Treueerklärungen

Prag, 18. September. Tie tschechisch: Regierung hat allen unmittelbaren und mir- telbaren Staatsbedicn steten deut­scher Nationalität am Samstag und Sonntag eine Erklärung zur Unter- s ch r i f t v 0 r g e l e g t. in der es heißt:Ich Unterzeichneter, als Staatsbürger der tsche­chisch-slowakischen Republik, deutscher Natio­nalität und Staatsangestellter, bewußt mei­ner Pflichten, lehne nachdrücklich die hoch­verräterische Proklamation Konrad Henleins ab, in welcher er die Treue zur Sudeten- deutschen Partei und die Angliederung der von Angehörigen deutscher Nationalität be­wohnten Gebiete zum Deutschen Reich ver­langt hat. Gleichfalls lehne ich die in dem­selben Sinne erlassene Erklärung der Sude­tendeutschen Partei ab." Im Anschluß daran Wird Wiederholung des Diensteides verlangt.

Die Staatsbcdiensteten werden ausdrück­lich darauf hingewiescn. daß sie im Falle der Verweigerung der Unterzeichnung dieser Er­klärung wegen Hochverrats zu schweren Strafen verurteilt wür­den. Eine Reihe von Beamten und SLacr-s- bedjenstetcn haben die Erklärung nicht un­terschrieben, sich Bedenkzeit erbeten und sind sofort über die Grenze ins Reich geflüchtet. Alle anderen sind gezwungen worden, um ihrer Familie willen die Erklärung zu unter­zeichnen. Bisher sind mehr als 10 0 Be­amte und Staatsangestellte in Haft genommen worden, die die Unterzeich­nung verweigert haben.

Es ist ganz offenbar beabsichtigt, am Mon­tag oder Dienstag mit diesen Unterschriften ein politisches Geschäft zu machen und die Namen der Beamten und Staatsangestellten sowohl zu außenpolitischen als auch zu in­nenpolitischen Zwecken zu mißbrauchen.

Aus diesem Grunde haben in einer außer­ordentlich großen Zahl Beamte und Staats­angestellte Exemplare dieser Erklärung ins Reich geschasst und die Stellen der Sudeten­deutschen Partei auf reichsdeutschem Gebiet daraus hingewiesen, daß sie die Erklärung nur unter schwerstem Truck und. um der Verhaftung zu entgehen, unterschrieben hät­ten. Sie erklärten gleichzeitig ihre unbedingte Treue zur Sudetendeutschen Partei und ihrer Führung.

Weikere Verhaftungen im Bezirk Aussig

Nach Aufhebung der bürgerlichen Rechte in der Tschecho-Slvwakei hat am Sonntag früh eine ungeheure Welle von Haus­suchungen neu eingesetzt, bei der iu er- ster Linie Militär verwendet wird. Du, Haussuchungen im Bezirk Aussig werden unter größtem bewaffnetem Aufgebot und meist unter Verwendung von Panzer­wagen vorgenommen. Es wurde dabei wiederum eine Reihe von Sudetendeutsckeu verhaftet. dar"».ter der Amtswalter Teichel aus Bodeubach.

Alle Volksgruppen in Aufruhr

Auch Ungarn meldet feine Forderungen au

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dm. Budapest, 18. September. Der halb­amtlichePest er Lloyd' veröffentlicht einen von Außenminister Kanha inspirierten Artikel, in welchem die Forderungen der ungarischen Volksgruppe an der Tschecho- Slvwakei mit Nachdruck vertreten werden. Wenn sich, so schreibt das Blatt, auf Grund neuerlicher Irreführungen der Großmächte Ansichten herauskristallisieren würden, die die Meinung vertreten, daß die Nationalitäten in der tschechischen Republik verschieden behan­delt werden müßten, so sei es die Pflicht Ungarns, eine sehr ernste Mahnung an d« Adresse der Großmächte ergehen zu lasten. Nicht allein die deutschen Minderheiten be­fänden sich in der Tschechei in fieberhaftem Zustand, alle Nationalitäten, alleVolkS- gruppen befinden sich in diesem Staat i n Aufruhr. Es gäbe keinen Zweifel, daß fie im Falle einer Mißachtung ihrer moralische«, historischen und materiellen Interessen, den Kampf mit allen ihnen zu Gebot stehen­den Mitteln aufnehmen werden, bis

sie die Erfüllung ihrer berechtigten Forde­rungen erreicht hätten. Niemand dürfe sich- leichtfertigen Illusionen hingeben, daß die Volksgruppen in der Tschechei ihre weitere Unterdrückung hinnehmen würden.

Zowjetagenten bewaffnen tschechische Zuchthäusler

Keine Existenzberechtigung für einen Verbrecher- jtaat Aufsehenerregende Dokumente gesunden

Aussig, 18. September. Der Sudeten- dcutschen Partei sind im richtigen Augenblick außerordentlich aufschlußreiche Dokumente in die Hände gefallen, aus denen einwandfrei hervorgeht, daß für den Fall nationaler Re­gungen der Sudetendeutschen auch die Gefangenen und die Zuchthäus- ler bewaffnet und auf die deutsche Bevölkerung losgelas­sen werden sollten.

Am 6. Juli 1938 schreibt die Transport- Sektion der Kommunistischen Partei der

Tschecho-Slowakei, Station 21:An den Ge­nossen Gefängnisaufseher Emil Navratil, Benesow. n. Plout Erna. Genosse! Du er­hältst hiermit die Waffen für die Ge­fangenen. Sie sind im gegebenen Augen­blick wie verabredet zu bewaffnen und auf die im E-Schreiben bezeichneten Faschi- sten loszulassen. Beständige Verbin­dung halten mit L. von der RW! Es lebe die Sowjet-Moldau-Republik! Sembritzki."

Am 2. Juli 1938 schreibt die gleiche Stelle: An Stadtrat Janka, Usti, Chlumska. Ge­nosse! Heute die zweite Sendung. In­nerhalb der nächsten drei Woche« folgen die weiteren. Dann habt ihr alles, um losschla­gen zu können. Nutzt die Verteidigungsbereit­schaft der demokratischen Volksmassen aus! Moskau wird Euch mit der besonderen Süd­westlichen helfen. Heil Moskau! Sembritzki."

Am 28. Juni 1938 wird das nachstehende Schreiben an den Genossen Ernst Kirschner gerichtet:An Genossen Ernst Kirschner. Ustek Udylnitrida. Genosse! Genosse Z. hat Dich be­reits über die Sendung verständigt. Die Waffen sind an die Aktivsten der RW. zu ver­teilen. Strengste Geheimhaltung. Bei Zu­spitzung sofort in Aktion treten und die im E-Schreiben bezeichneten faschi­stischen Führer sofort erledigen. Nutzt die Verteidigungsbereitschaft der demokratischen Volksmassen! Die Rote Armee wird Euch mit ihrer besonderen Südwestlichen helfen. Es lebe die Sowjet-Moldau-Repu, blik! Sembritzki."

Gleichzeitig sind der Sudetendeutschen Partei eine Reihe von Zeitungspaketen in die Hände gefallen, die die Adressen tragen: l. An Genossen Gefängnisaufseher Emil Navratil, Benesov n. Plout Cnia; 2. Stadt­rat Janka Usti, Chlumska; 3. An Genoffen Ernst Kirschner, Ustek, Udolnitrida.

Ferner wurden 250 Karabiner sowjetrussischer Herkunft entdeckt und sichcrgestellt. Die Zeitungspakete sind in Exemplare der M 0 skauerIswestija" gehüllt. Ihnen waren gleichzeitig tsche­chisch-sowjetrussische Sprachlehrbücher bei­gefügt. Als Beilagen waren den Zeitungen nachträglich gedruckte Aufrufe angefügt, die in blutrünstigsten Tönen dazu auffordern, die Faschisten zu schlagen, wo man sie treffe. Dieser Fund ist so aufschlußreich, daß es kaum noch eines weiteren Beweises für das Zusammenspiel zwischen Moskau und Prag bedarf. Prag hat damit sein wahres Gesicht enthüllt.

deutschen Werktätigen aber blieb Heimat und Sprache treu.

Als das Jahr 1933 niit dem Sieg des Nationalsozialismus in Deutschland kam wurden wir als Aiilisaschisten zu Ichärchen Gegnern dieses Reiches. Jnzu-!scheu ist v:e! Wasser die Moldau und die Elbe hinunter. geflossen. Drüben nn Reich vollzog sich eins Entwicklung, die wir zwar nur aus dec Ferne beobachten konnten, die aber viele vc», nnS i> achdenkli ch machte. Ihr wißt, daß

Die Stimme des Blutes siegte

Bekenntnis der deutschen Sozialdemokraten in Nordböhmen zum Großdeutschen Reich

Ausgabe

Aussig, 18. September. In den Bezirken Aussig, Brüx, Reichenberg, Gabtonz und Warnsdorf haben am Samstag große Teile der deutschen Sozialdemokraten und ihrer Jugend­organisation folgende Entschließung ge­faßt, die als vervielfältigtes Flugblatt von Hand zu Hand geht und größtes Aufsehen her­vorgerufen hat:

Genossen! Wir Funktionäre und Mitglieder »er Deutschen Sozialdemokrati- schenParteiinderTsch'choslowa- kei erklären in dieser Stunde höchster Not unserer Heimat, daß wir unse-en deutschen Volksgenossen über alle Klaffenschranken und bisherigen Gegensätze hinweg die Hand reichen wollen in dem festen Willen, uns in der Stunde der Gefahr der Stimme des Blutes nicht zu versagen und mit ihnen gemeinsam um die Freiheit unserer Heimat und unser Selbstbe­stimmungsrecht zu kämpfen.

Wir sind als Deutsche geboren, und schon das erste Wort, das an unserer Wiege herzlich die Mutter zu uns sprach, war deutsch. Wir haben als d e u t s ch e S 0 l d a t e n in der Armee Oesterreich-Ungarns Schulter an Schul­ter mit unseren Kameraden aus dem Reich im Felde gestanden und wissen, daß in ihrer Brust das gleiche Herz schlägt wie in der unsrigen, daß ihr Leid das unsere war und ihre Freude die unsrige.

Mit heißem Herzen haben wir deutschen Sozialdemokraten uns deshalb unter Führung unseres unvergeßlichen Genossen Seliger im Jahre 1919 mit Oesterreich freudig für den Anschluß an das Deutsche Reich bekannt. Das Schicksal hat es damals anders gewollt.

Wir haben dann zwanzig Jahre lang unser Ideal darin gesehen, dem werk­tätigen deutschen Menschen in der Tschecho-Slowakei sein Lebensrecht und sei­nen Lebensraum zu sichern und ehrlich darum gerungen, im Sinne der Völker- oersöhnung eine Gemeinschaft aller Schaf­fenden in der tschecho-slowakischen Republik zum Wohle des Landes herzustellen. Genos­sen! Ihr wißt alle, wie schwer uns die Er­füllung dieser Ausgabe gemacht worden ist und wre gering auf seiten der tschechischen Chauvinisten, aber auch auf seiten unserer tschechischen Genossen das Verständnis für unser Volkstum und unsere Sprache war. Zu der gleichen Zeit, in der immer wieder auf unseren Parteitagen die tschechischen Genoffen von der Solidarität aller Werk­tätigen sprachen und uns ihrer brüderlichen Gefühle versicherten, nahm uns das Tschechentum Arbeitsplatz um Arbeitsplatz, mußte Werktor um Werk­tor geschlossen werden, weil man es in Prag so wollte, weil wir durch Hunger auf die

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Volkstumes gezwungen weroen sollten. Man behandelte uns nicht als gleich­berechtigte Bürger der Republik, die auch wir mit unserem Blute zu verteidigen bereit waren, sondern als geduldete Fremdlinge auf unserem eigenen Heimatboden. Einige von uns wurden nach Jahren des Elends und der Not schwach. Die Mehrzahl der

wir oft darüber gesprochen haben und ei manchen heißen Meinungsstreit darüber gab. Als ehrliche deutsche Arbeiter müssen wir aber heute zugeben, daß im Deutschen Reich zumindest die Arbeitslosigkeit beseitig! ist und die soziale Lage der Werktätigen einen Stand erreicht hat. den auch wir hoch anerkennen müssen.

Heute ist unsere Heimat in höchster Not. Ein Kampf ist entbrannt, den wir schon lange kommen sahen und der heute alle Völ­ker unserer Republik erfaßt hat. In diesem Kampf kann heute keiner von uns mehr abseits stehen. Jetzt heißt es. sich zu entschei- den. Stellung zu beziehen. Genossen! Wir sind der Meinung, daß in diesem Augenblick die Entscheidung für jeden deut­schen Arbeiter gefallen ist.

Folgt darum nicht mehr den falschen Parolen ehrgeiziger Streber, die für einen Ministersessel in Prag unser aller Zukunst aufs Spiel zu setzen bereit sind. Bekennt euch mit uns um unseres Landes und unsere, Kinder Zukunft willen als Werktätige Deutsche feierlich zu Volk und Heimat und wie vor zwanzig Jahren zum großen gemeinsamen Reich aller Deutschen mit un­serer alten Parole: Für Frieden, Freiheit, Arbeit und Brot! Es lebe unser deutsches Volk!

Deutscher" Marxistenführer angespien!

Der sogenannte Führer der deutschen Sozial­demokraten in der Tschecho-Slowakei, die bei den letzten Wahlen nicht einmal mehr 3 v. H. aller Stimmen erhalten hat, Wenzel Iacksch, stattete am Freitag einer Reihe von Gemeinden im Brüxer Jndustrierevier einen Besuch ab. Dabei wurde er von der empörten Ar­beiterschaft beschimpft, bespien und so schwerbe droht, daß er sich unter polizeilichen Schutz stellen mußte. Es wurde ihm u. a. zugerufen:I acksch, wo sind die 500000 T s ch e ch e n-K r 0 n e n von Bechyne?" Ebenso wurden Plakate mit der gleichen Aufschrift in den Betrieben ausgehängt. Diese Frage geht darauf zurück, daß Jacksch bekanntlich von dem tschechischen Gewerkschaftler und Eisenbahnminister Be- chyne 500 000 Tschechen-Kronen Beste­chungsgelder erhalten hat, die zum Teil auf ausländische Banken überwiesen worden sind. Diese Tatsache ist durch Verrat sozial­demokratischer Bankangestellter heransgekom- men und bildet augenblicklich das Tagesgespräch der Arbeiterschaft.

Antisemitsche Kundgebungen in Antwerpen

JnAntwerp en kam es zu antisemitischen Kund­gebungen; es entwickelte sich eine Schlägerei zwi­schen Juden und Algeriern, als die Algerier riefen: Fort mit den Juden!"

Uonraä Henlein ruft zum Suäetenäeutschen

Freikorps auf

A s ch, 18. September. Konrad Henlein har angeordnet, daß am Samstag entlang der Grenze der HeimcO dasSudetendeutsche Freikorps" aufgestellt wird. Die Führung der Sudetendeutschen Partei erläßt hierzu einen Aufruf, in dem es u. a. heißt:

Sudetendeutsche! Am 1. Oktober 1933 wurde das Sudetendeutschtum von Konrad Henlein Hur Sudetendeutschen Heimatfrorit aufgerufen aus der ehrlichen Absicht, die Lebensrechte des Deutschtums im tschechischen Staate durch einen gerechten Ausgleich mit dem tschechischen Volk sicher zu stellen. Fünf Jahre lang hat das Sudetendeutschtum diese Absicht unter Beweis gestellt. Heute muß fest- gestellt werden, daß alle Bemühungen, diesen Ausgleich in friedlicher Arbeit zu finden, a n dem unversöhnlichen Vernich­tungswillen der tschechischen Machthaber gescheitert sind. Wäh­rend wir bemüht waren, im Sudetendeutsch­tum die Bereitschaft zum Zusammenleben zu stärken, wurde auf der tschechischen Seite der Haß gegen alles Deutsche plan­mäßig geschürt. Während weiter die Prager Regierung in Reden. Versprechungen und Verhandlungen in scheinheiligster Weise eine Verständigungsbereitschaft vortäuschte, steigerten die tschechischen Parteien den Chan, vinismns des tschechischen Volkes ins Maß­lose.

Die Prager Negierung ist gegenüber den bolschewistisch-hussitischen Elementen des tschechischen Volkes nicht mehr Herr der Lage. Herr Benesch belügt und be­trügt auch in diesem Augenblick noch sein Volk über die wahre Si­tuation. Er ist zu feige, vor dem tsche­chischen Bauern und Arbeiter einen Zusam­menbruch seiner Politik einzugestehen. Er sieht seine letzte Hoffnung in einer europä- ischen Katastrophe. Im vollen Bewußtsein der Folgen läßt er bolschewistisch- hussitische Horden in den Uniformen und in Gestalt der haßerfüllten tschechischen

Soldateska auf das wehrlose Sudetendentjcy- tum los. Namenloses Leid ist über unsere sndetendeutsche Heimat gekommen. Zehntausende von Volksgenossen, die nicht- anderes gemacht haben, als für ihr Volks­tum einzustehen, mußten, um der Vernich­tung ihres Lebens oder der Verschleppung als wehrlose Geiseln zu entgehen, über die Grenze slüHten. Millionen aber bleiben der fremden Gewalt ausgeliefrt.

Der äußerste Notstand ist gegegeben. Wir nehman daher das zu allen Zeiten geübte Notrecht der Völker für uns in An­spruch, wenn wir zu den Waffen greifen und das .Sudetendeutsche Freikorps' errichten." Neuer Aufruf

des Sudekendeukschen Freikorps

Konrad Henlein erläßt folgenden Aus­ruf:Sudetendeutsche! Noch lastet auf euch die Schreckensherrschaft der hussitisch-bolsche. wistischen Verbrecher in Prag. Mit Ma­schinengewehren, Tanks und Kanonen ver- suchen die tschechischen Machthaber, die Frei­heit der Sudetendeutschen zu unterdrücken. Unsägliches Leid ist die Folge. Allein, die Stunde der Befreiung naht! Verzagt daher nicht, sondern haltet aus! Leistet Widerstand über Widerstand! Hunderttausende sudeten­deutscher Volksgenossen strömen in d.ie Reihe« des Freikorps. Sie sind bereit, ihr Blut und ihr Leben für die Befreiung ihrer Heimat vom tschechischen Joch einzusetzen, gez. Das Kommando des Sudetendeutschen Freikorps."

Knndgebnng gegen di« Jude« in London

Im Londoner Judenviertel Bethnel Gre« » kam eS nachts zu größeren Kundgebungen gegen die Juden, wobei man immer wieder Rufe hörte wieDie Juden wollen den Krieg' oderRaus mit den Juden!'.

Scharfer finnischer Protest in Moskau

Finnland hat in Moskau schärfsten Pro­test gegen die dreiste Grenzverletzung durch vier sowjetrusfisch« Militärflugzeuge erhoben, die am Freitag weit über finnisches Gebiet «flogen sind.