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Nagolder Tagblatt »Der Teiellschaster
Samstag, den 13. August 1938
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Nähe von Feuerstätten und Ascheablägerung in der Nähe brennbarer Gegenstände.
Besonders häufig entstehen auch Brände durch Selbstentzündung von Heu; nur sachgemäße Lagerung kann eine Selbstentzündung ansschließen. Bei den Revisionen der Mühlen ist vielfach festgestellt worden, daß das Getreide infolge Fehlens eines Lagerraums oder wegen vorhandener zu kleiner Lagerräume im Mahlraum aufbewahrt wird. Die Polizei wird in Zukunft auf diese Mißstände streng achten und in Zusammenarbeit mit allen auf die Bevölkerung einwirkenden Organisationen auf die Gefahrenquellen und ihre Beseitigung Hinweisen.
Ls geht um umlöMs Erbgut
Auch der Akademiker soll mit 25 Jahren heiraten können
Der Ministerialdirektor im Stabe des Stellvertreters des Führers. Sommer, macht im „Altherrcnbund", der neuen Zeitschrift des NS.-Altherrenbiinves, bedeutsame Vorschläge iür eine Reform der akademischen Lusbildung mit dem Ziele, dem Akademiker früher als bisher eine feste Lebensstellung zu geben. Während das wünschenswerte Hei- mtsalter für den deutschen Mann spätestens das 25. Lebensjahr sei. liegt das Heircrtsalter ler im Staatsdienst tütiaen Akademikers immer über 30 Jahren, in manchen Grup- pen noch weit später. Ter Akademikerstaud sei infolgedessen längst bevölkerungspolitisch Zul'chnßgebiei.
Sommer knüpft daran einen Neiormvor» schlag :ür die juristische Ausbildung, der zugleich Vorbild für andere akademische Berufe sein soll. Tas Schwergewicht müsse von vornherein auf die Praxis gelegt- werden. Bor dem Studium der Rechtswissenschaft müsse eine Vorpraris bei den Gerichten eingeführt werden, die zur Scheidung von geeignet und ungeeignet führe. Wenn der Anwärter mit dem Eignungszeuanis dann nach Arbeits- und Wehrdienst feine Ausbildung fortsetze. könne er nach dreijährigem Studium und halbjähriger Vorbereitung mit 25 Jahren sein Eramen machen. Dieses Examen müsse Las einzige Eramen sein. Es solle überhaupt nicht mit einem Durchfall enden, sondern mit dem Bescheid, daß der Bewerber zur höheren oder mittleren Laufbahn geeignet ist.
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Schutz des Mieters
Der ReichSkomrnissar für die Preisbildung befaßt sich erneut in einem Erlaß mit der Bedeutung der Preisstoppverordnung für die Kündigung von Mietverhältnissen. Nach Sen geltenden Anordnungen verstößt jede Kündigung gegen die Preisstoppverordnung, durch die sich der Vermieter mittel- und unmittelbar einen wirtschaftlichen Vorteil verichaffen will. Bei der Behandlung von Kündigungsfragen sollen die Preisbehörden beachten, daß ihre Aufgabe in erster Linie darin besteht, den Mieter gegen ungerechtfertigte Belastungen zu schützen. Sie werden deshalb, wie es in dem Erlaß heißt, in vielen Fällen einer Kündigung znstimmen können, wenn dem Meter in angemessener Weise die Umzugslosten vergütet werden. Dabei wird bei Wohnungen im allgemeinen der Betrag einer Monats
miete als ausreichend angesehen werden können. Ln einer weiteren Entscheidung des Preiskommissars heißt es, daß es unzulässig ist. wenn der Vermieter einen Mietvertrag zum Zwecke der Abänderung der Kündigungsfristen oder anderer Vertragsbestimmungen ohne Genehmigung Ser Preisbehörde kündigt. Wenn bei einer Neuvermietnng andere Kündigungsfristen als bis- her vereinbart werden sollen, so hangt die Zulässigkeit einer solchen Vereinbarung davon ab, ob der neue Mieter schlechter gestellt wird als der alte.
Landwirtschaftlicher Versicherungsschutz
Häufig hört man in der Landwirtschaft Kla- gen darüber, daß die Versicherungen immer noch zu teuer und auch unvollkommen seien. Um so erfreulicher ist die Tatsache, daß die Wirtschaftsgruppe „Privatversicherung" auf Grund von Verhandlungen mit dem Sonderbeauftragten für Versicherungswesen beim Reichsnährstand Aende- rungen der landwirtsck>aftlichen Zusatzbedingungen vorgenommen hat. Der Versicherungsschutz wirs durch die Aenverungen erweitert ohne Beitragserhöhung.
Gegen die „Ochsentour"
Für die Begabtenförüerung in der Verwaltung setzt sich das „Junge Deutschland" ein, in Sem es sich zugleich gegen die Ueberspitzung des Berechtigungswesens wendet. Die Ausbildung und Beförderung in den Laufbahnen bedürfe einer Ueberprüfung und Reform. Man spreche vielfach von der „Ochsentour" in der Verwaltung, weil deren Laufbahnvorschriften nur ein schematisches Weiterkommen von Stufe zu Stufe in genau sestgelegten Zeitabständen ge- statten, zumeist ohne wesentliche Berücksichtigung der Leistung. Notwendig sei eine Verkürzung von übermäßig langen Ausbildnngs- und Wartezeiten. Auch die Gewährung von Ausbildnngs- und Studienbeihilsen seien ein Mittel der Begabtenförderung.
Was es nicht alles gibt!
Doppeltes Ohne ihrem Bräutigam elwas Glüct zu sagen, hatte eine junge N o r- wegerin bei der Lotterie gespielt und die Hälfte des Hauptgewinns gewonnen. 25 000 Kronen ans ein Brett hingelegt zu bekommen, kann natürlich ein junges Mädchen, das kurz vor der Hochzeit steht, in den siebenten Himmel bringen. Was mußte das für eine Aussteuer geben! Kaum hatte sie die Nachricht bekommen, als sie schon auf die Straße lies, um ihrem Bräutigam von dem unverhofften Glück zu erzählen; Da kam ex ihr aber schon entgegen, welch ein Zufall, und sein Gesicht glänzte in eitel Freude. Hatte er schon von dem Gewinn erfahren? „Ich muß dir etwas Wunderbares sagen!" fingen sie beide an. Um dann in gleicher Weise fortzufahren: „Ich habe eben 25 000 Kronen bei der Lotterie gewonnen!" Der Bräutigam hatte, ebenfalls ohne seine Braut davon in Kenntnis zu setzen, die andere Hälfte des Glücksloses gespielt...
Die ominösen Tas Huhn eines jugo- Ricseneier slawischen Bauern be- gann auf einmal, ohne ersichtliche Gründe, wahre „Ueber-Eier" zu s legen. Jeden Tag konnte man ein Ei aus dem Nest holen, das durchschnittlich ein halbes Pfund wog. Ein,wahres Wunder also, und die Bauernfamike hätte Grund gehabt, ob dieses unerwarteten Segens vergnügt und
dankbar zu sein. Sie war es jedoch keineswegs, und das war das zweite Wunder. Die Leutchen waren sehr abergläubisch und sahen in den Rieseneiern eher das Walten des Ten- iels als das einer freundlichen Macht. In ihrer Bedrängnis wandten sie sich an eine Wahrsagerin, die die günstige Gelegenheit wahrnahm und den Leuten einredete, sie müßten den Zauber, der über ihrem Hofe liege, rechtzeitig und gründlich brechen. Gehorsam taten die Bauern alles, was von ihnen der- langt wurde. Sie brachten unter Anteilnahme des ganzen Dorfes die Wnnderhenne zum nächsten Kreuzweg und verkauften sie an den ersten Besten. Darauf reinigte man unter allerhand Mumpitz die gesamte Wäsche der Familie, um sie von dem Hennenzauber zu befreien. Und drittens bezahlte man natürlich der Wahrsagerin ein anständiges Trinkgeld für ihren weisen Rat.
Der Lcüttss E cier Tkrakt"
Erzählung von Wilhelm Lennemann
Der Gesangverein des Gebirgsdörfleins feierte sein Stiftungsfest. Das Sälchen der Susine Rutenschön war propenvoll. Da saß das ganze Torf vom Vorsteher bis zum Hütejungen herunter. Der Lehrer hatte fein- dirigiert. Und nun mar Pause. Da tat nach der Arbeit ein/Arunk gut. In einer Viertelstunde sollte der ge- mütliche Teil steigen. TaS gab erst ein Gaudi!
Der Förster hatte sich mit dem Vorsteher an einen Eütisch gerettet/ Er war noch jung und hatte mitgesiingen und mußte auch gleich wieder ans die Bretter, die auch hier im Dorf die Welt bedeuteten. Ta hatte er einen Wilddieb zu fangen und geschlossen abzuführen. Gegen die Uebernahme dieser Nolle war all sein Sträuben vergeblich gewesen.
Susine hatte die beiden entdeckt. Begrüßte sie. „Etwas gefällig. Herr Förster, Hab' schönen Reh braten!"
„Bleiben Sie mir vom Leibe!" knurrte der Grüne, „wenn ich vom Wild hör', steigt mir's Blut auf. Hat mir vor acht Tagen der Malefiz-Lausekerl wieder den Bock weggeschossen. Wenn ich den Kerl endlich mal krieg, versohl ich ihm das Fell, daß ihm der Brand acht Tage im Rücken sitzt!"
„Na, na", lachte Susine. „nicht gar so laut, meint, ihr, da braucht ihr nur die Arme aufzuhalten?"
„Wundert mich auch", fragt der Vorsteher, „daß der Wilddieb euch immer durch die Lappen geht, muß doch ein mit allen Wassern gewaschener Spitzbub sein!"
„Schon", bestätigte der Förster, „aber ich habe ihn verwichenes Mal gesehen, wie er mit dem Tier abzog. Oben am Hang stand ich, er drunten im Hohl- auf ein paar Herzschlag hin hat der Mond aus ihn geschienen, grad heb ich meine Büchse und will ihn an- rnfen, da springt er ins Unterholz und ist die Halde hinunter. Ich hinterher. Hab ihn aber nimmer erwischt!"
„Na. da wißt ihr doch, wer's war!"
„Eben nicht", grollte der Förster, „d a S Gewand habe ich gesehen und sonst nickits.
Ein Glockenläuten schrillt auf. Aus Gang und Garten ergießt sich die bunte, schwätzende »Flut wieder in den Saal. Auch der Förster und Vorsteher suchen ihren Tisch auf. Da tritt einer der Mitspielenden auf den Förster zu: „Der Karl Rode, der. wo den Wrlddieb macht, der kann halt nimmer, 's ist ihm was überkommen, nun macht die Susine ihn ...."
„Seid ihr denn gescheit, die. ein Weibsbild, und ein Wilddieb!"
„Sie hat eine Mannsklei'dung und die Proben hätt' sie alleweil genug gesehen, müßt' schon, wie's ging!"
„Dann in Gottes Namen!"
Das Theaterstück wird angemeldei:
„Der Schuß in der Nacht oder der Wilddieb als Liebeshelfer." '
Schelle-, der Vorhang geht hoch...
„Ah!..." Dann Stille.
Die Handlung rollt sich vorschriftsmäßig ab. Die Braut weint, der Alte tobt. Dann kommt die Szene im Walde: Der Förster ist verspätet aus dem Wirtshaus heimgekehrt. Schreitet müde in das magische Dämmerlicht des Waldes. Schräg fällt das Mondlicht einer Bogenlampe auf den Weg. Ter Grünrock verschnauft sich hinter einem Holzstapel. Der Wildschütz Susine tritt auf. Eine wilde und verwegene Gestalt, zerstürmt und verwittert vom Schuh bis zum Filz, der nei in die Stirn gezogen ist. Seine Augen durchspießen den Wald. Er steht, zieht den Stutzen aus dem Hosenbein, hebt ihn. zieht ab. Mädchenschreie im Publikum...
Da rührt und reckt es sich hinter dem Holzstapel, der Förster springt vor. Aber anstatt nun. wie der Autor es verlangt, mit erhobener Waffe den Wilddieb zu stellen, steht er wie tiei erschrocken, starrt den Kerl an, schreit dann niit einem Triumphgeheuk auf: „Habe ich dich endlich, du Malefizkerl!"
Stürzt sich aus ihn wie ein rasender Keiler. Reißt ihn z» Boden, daß die Waldbrei, ter knacken, und haut auf ihn ein wie auf ein Stück Holz. Wie Dreschflegel gehen seine Fäuste.
Die Weibsleute unten kreischen, die sachverständigen Männer aber, die ehrliche Ar- beit zu schätzen wissen, die subeln und klatschen Beifall. Herrgott, war das eine Keilerei! —
Und der Förster kannte kein Erbarmen, er walkte, stieß und schlug und hämmerte, bis kein Fleckchen mehr unbearbeitet war; der Wilddieb wimmerte wie ein Kind.
Tann stand der Grüne tiefatmend aus: „Jetzt kann ich nimmer!"
Da schrien sie alle vor Entzücken. Der Vorhang rollte nieder. Aber der Förster hat bernach seine Rolle mit Glanz zu Ende gespielt, aus dem lust-gesättigten Gefühl einer befriedigten Rache heraus.
„Aber nun sagen Sie mir nur", fragt« hernach der Vorsteher den Förster, „weshalb haben Sie so barbarisch auf die Susine losgeschlagen? Tas arme Weib liegt zu Bett und kann kein Glied rühren!"
„Amtsgeheimnis", schmunzelte der Förster, „aber glauben Sie mir, sie ist mir dankbar, wenn ich es bei den Schlägen belaste! Aber, und das ganz unter uns: Einen Jäger hätt*
das Weibsbild abgegeben_einen Jäger. ^
sag' ich..., alle Hochachtung!"
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„Marie! Vielleicht kann sie mir helfen!"
Schnell packte er den Rock in seinen Karton. Schon tvollte er damit das Zimmer verlassen, da fiel sein Blick noch aus den Hasen. Er stellte den Karton wieder ab. Mit einem Strick band er die tzinterläufe des Hasen zusammen, dann öffnete er das Fenster, das nach hinten auf die Stallgebäude zu ging. Unterhalb dieses Fensters war eine große eiserne Krampe, an die hing er den Hasen auf. Da war er sicher! Da konnte niemand heran!
Er schloß das Fenster. Dann nahm er den Karton mit dem Rock, um Marie aufzusuchen. Die Tür der Schreibstube sperrte er ab, den Schlüssel steckte er ein.
Geschwind eilte er über den Hof in Maries Haus. Kaum war er darin verschwunden, als hinter einer Ecke Hein austauchte.
Seit Hein den Hasen gesehen, war er nicht vom Hofe gewichen. Wie ein bissiger Köter lungerte er darauf herum. Er beobachtete den »iortgang des Majors und war heimlich Zeuge, wie Ferdinand den Hasen aus dem Fenster hing.
„Ja, wer kommt denn da?" schmunzelte er. „Na, endlich!"
Nachdem er jetzt Ferdinand hatte fortgehen sehen, Hielt er den Zeitpunkt des Handelns für gekommen. Hinter dem Stall hatte er eine Menge langer Bohnenstangen entdeckt, die er für sein Vorhaben geeignet hielt. Er suchte sich die längste davon aus. So... nun ^ aufpassen, daß man nicht überrascht wurde, die Gefahr war nicht so groß. Denn diese Hintere Ecke des Hofes, in der auch der Misthaufen lag, war on dem vorderen Teil des Hofes nicht einzusehen, mt der Stange würde es ein leichtes sein, den Hasen zu angeln. Dann hieß es nur noch, ihn in Sicherheit zu bringen. Der Ferdinand würde schöne "»gen machen, wenn sein Häsletn futsch war!
*
Ferdinand dachte in dieser Minute nicht an Meister wpe, sondern nur an den Kleinen Rock. Marie hatte
es übernommen, ihn wieder in Ordnung zu bringen.
„Wird er auch wirklich wieder so werden, daß man nichts merkt?" fragte er besorgt. „Sonst habe ich ausgespielt beim Major!"
„Nein, nein, brauchst keine Angst zu haben", beruhigte ihn Marie. „Ich mache das schon!"
„Marie, wenn du das tust....
„Schon gut, schon gut!" Sie schob ihn zur Tür. „Halt Mich nicht auf, um so eher hast du ihn wieder!"
„Also, Marie! Ich hole ihn mir nachher!"
Hasenbein war wieder obenauf. Eine große Gefahr für ihn war abgewendet. Mit elastischen Schritten spazierte er über den Hof zurück, da machte ihn ein dumpfer Aufschlag aufhorchen. Er wollte schon weiter- gehen, aber da kam ihm der Gedanke, sich doch seinen Hasen noch einmal von unten zu betrachten. I)er Aufschlag war doch aus dem Hinteren Teil des Hofes gekommen, auf den das Fenster mit seinem Hasen ging.
Nichts Böses vermutend, spazierte er um die Ecke und blieb stehen, wie vom Blitz getroffen. Sein Hase hing nicht mehr an dem Haken! Der Atem blieb ihm aus, das war doch!... Gott sei Dank, nein, da lag ja der Hase. Oben auf dem Dach des Schuppens, der unterhalb des Fensters an der Mauer entlang gebaut war.
Vorsichtig, um sich nicht zu beschmutzen, holte Ferdinand sich aus dem Misthaufen, der sich vor dem Schuppen wölbte, eine Mistgabel und angelte sich mit ihr den Hasen vom Dach. Kopfschüttelnd besah er sich die Hinterläufe. Sie waren noch zusammengebunden, der Strick war heil. Sonderbar! Sollte er das Vieh so schlecht aufgehängt haben? Oder sollte da jemand lange Finger gemacht.haben? Ein bißchen lang mußten sie schon sein, um da oben hinzulangen! Er blickte sich um. Aber nichts Verdächtiges war zu sehen. Die Bohnenstange, die vor dem Schuppen am Boden lag, fiel ihm nicht auf. Achselzuckend zog Ferdinand mit dem Hasen davon.
Ans dem Schuppen heraus aber kroch Hein.
„Verflucht und zugenäht!" brummte er. „Da denkste schon, du hasten, da spri: "" er aus dem Kasten!"
Richtig hatte er den Hasen mit der Bohnenstange von dem Haken gestoßen. Er war auf das Dach des Schuppens gefallen. Den dumpfen Aufschlag hatte Ferdinand gehört. Hein aber hörte die sich nähernden Schritte. Er ließ den Hasen Hasen sein, warf die Stange
zur Erde und versteckte sich schnell in dem Schuppen. Zähneknirschend mußte er zusehen, wie Ferdinand wieder mit seinem Hasen abzog.
Hein huschte hinüber in den Stall und verbarg sich dort hinter der Tür, wo er, selber unsichtbar, Ferdinands Fenster im Auge hatte. Es dauerte auch nicht lange, so erschien Ferdinand oben am Fenster mit dem Hasen. Er hing ihn wieder auf den Haken, umwickelte dann aber diesen und die Läuse viele Male mit einem Draht.
Befriedigt rieb er sich die Hände und schloß dann das Fenster. Er machte in seinem Zimmer Licht. Es dunkelt« bereits. Hein schlich sich wieder aus dem Stall und suchte sich in einer düsteren Ecke des Hofes auf einem Holzklotz ein Plätzchen, von dem ans er das Schreibstubenfenster und den Hasen beobachten konnte.
„O Herr, laß es Nacht werden!" flehte er.
Ec brauchte nicht lange zu warten. Es wurde Nacht Uns dann erlosch auch in Ferdinands Zimmer das Licht Hasenbein begab sich zum Major, um ihn bei der Revision der Quartiere zu begleiten. Hein stellte fest wie er aus dem Torweg stolzierte. Die Luft war rein Der zweite Angriff auf den Hasen konnte beginnen! Hein hatte sich schon über die beste Methode den Kops zerbrochen. Mit der Stange würde er nichts mehr ausrichten können.
Behutsam baute er zwei alte Kisten, die er unter dem Schuppen gefunden, auf das ein wenig abgeschrägte Dach. Wenn er nun noch die Kisten übereinander stellte, konnte er gerade den Hasen erreichen. Vorsichtig klettert« er auf die Kisten. Scheußlich wackelig war die Angelegenheit! Wenn jetzt bloß keine Störung käme!
Doch die Störung kam!
Marie hatte den Rock des Majors fein säuberlich gereinigt uyd hing ihn über eine Stuhllehne. Dann schob sie ihn zum Trocknen in die nächste Nähe des Ofens, in den sie noch ein paar Scheite Holz hineinwarf, ob- woht er schon eine tüchtige Hitze ausstrahlte. Auch ein Bügeleisen stellte sie schon aus den Ofen. Ferdinand sollte zufrieden sein! Nichts würde der Major merken!
Sie goß das schmutzige Wasser, das sie zum Reinigen gebraucht hatte, in einen Eimer und verließ das; Zimmer, um es unten auf dem Hof auszugießen.
(Fortsetzung fotatt