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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter^

Mittwoch, den 1l>. August 1938

Rürnbe

vier Woeken vor clem k6ick8parl6ilÄA / Von Hans

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Die alte deutsche Stadt Nürnberg tritt jedes Fahr in den Mittelpunkt des politischen Blick­feldes aller Deutschen. Wer von uns schon das Glück hatte, einmal diese Festtage der Deutschen Nation miHuerleben, der trägt diese Erinne­rung als heiliges Gut in sich. Es sind nicht nur die unvergänglichen Worte Adolf Hitlers auf dem Parteikongreß, vor den Armeen der Formationen oder der Politischen Leiter, die uns allein diese Nürnberger Stun­den für immer unvergessen machen, es ist viel­mehr die g e m e i n s a m e H o ch st imm u n g, die alle Menschen in den Mauern dieser Stadt erfaßt, es sind die d e u t s ch e n M e i st e r der Kunst in Nürnberg, deren lebendiger Geist zu uns spricht und es sind vor allem diese alten und n e u e n B a u d e n k m ä l e r, die in ihrer gewaltigen Gestaltung die Größe des alten Nürnberg und die stolze Stärke unseres Groß­deutschland offenbaren.

Wir zogen als Gefolgsmänner Adolf Hitlers in den Jahren des Kampfes durch die Straßen von Kobnrg, München, Weimar und dann Nürnberg. Wir sahen Jahr für Jahr mit freudigem Stolz das Anwachsen unseres Heer­banns, wir zählten beim Marsch durch die Straßen die kleinen und kleinsten Hakenkreuz- sähnchen, bis wir auch die große Stunde erle­ben durften, in der uns diese alte Reichsstadt in festlichem Schmucke erwartete und dann drau­ßen vor den Toren der Stadt selbst eine neue Stadt erstand. Jedesmal stehen wir glücklich und staunend vor den gra­nitenen Zeugen unserer heiligen Idee!

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Dieses Jahr hatten wir Gelegenheit, vier Wochen vor dem Beginn des Reichsparteitags, das gesamte neue Baugelände und auch diealteStadt eingehend zu besichtigen. Die Häuserfronten der alten Gassen und Winkel sind jetzt noch nicht durch Fahnentücher Ver­hüllt. Hundert Erker und Türme, , die ganze Romantik Alt-Nürnbergs tritt uns entgegen. Hier in der Altstadt wurde im vergangenen Jahre viel gesäubert und gelichtet. Viel Stö­rendes aus dem letzten Jahrhundert ist ent­fernt, in alter Schlichtheit sind neue Häuser­fronten mit Fachwerkkonstruktion wieder sicht­bar geworden. Und die Krone der alten Stadt, die Kaiserburg mit ihren Türmen und Toren, hat nach der inneren Wiederherstellung auch in ihrem Aeußeren eine erfreuliche Säu­berung erfahren. Dort oben wird auch in weni­

gen Wochen die größte deutsches u g e n d h er­be r g e fertiggestellt,Luginsland", die in der ehemaligenKaiserstallung" bzw. im alten Kornhaus untergebracht ist. Auf einer Fahrt durch die n e u g e st a l t e t e n Ringstra­ßen, entlang der alten Mauern und Gräben, sieht man im unermüdlichen Arbeitstempo den Willen der Verantwortlichen, keinen Tag stehen zu bleiben, sondern mit den Arbeitsmännern draußen auf dem Reichsparteitag-Gelände glei­chen Schritt zu halten. In wenigen Tagen wird auch ein letzterSchands ^ e ck" aus dem Weichbild Nürnbergs verschwunden sein, die Synagoge am Hans-Sachs-Platz fällt unter der Spitzhacke. Nicht Fremdes, Unschönes wird zwischen der alten Kaiserstadt und den Bauten des neuen Deutschland stehen, denn beide sind echte Zeugen einer großen Zeit!

Ous 8tu6ion 6er 450000

Im Hirschbachtal. in derHersbruk- ! ker Schweiz", wurde an einem Steilhang ein Teilmodell in Holz des zukünftigen Deutschen Stadions" errichtet. Wir stehen aus der Talsohle und suchen mit dem Auge die Sitzreihen zu zählen, unmögliches Beginnen! Schon am Ende des zweiten Randes lesen wir:Höhe des Olympischen Stadions Berlin". Und noch folgen drei wei­tere gleichgroße Ränge. Bis zur Höhe von 90 Metern werden sich die Seitenwände des Stadions erheben, also bis zu den Kuppeln der Münchner Frauentürme. Die ungefähr 130 Sitzreihen werden bis zu 450 000 Zu­schauer fassen können, die durch I 5 4 Schnellaufzüge (mit je 100 Personen Fassungsvermögen) an ihre Plätze gebracht werden. Um weiter in Zahlen zu sprechen: Die Sitzreihen aneinandergereiht, ergeben die Länge von 243 Kilometer; der Backstein­bedarf (etwa 600 Millionen Stück), der Länge nach gelegt, ergibt neunmal die Länge des Aequators. Wir haben auch die höchsten Sitze erklettert, die scheinbar in den Himmel reichten, und wir haben uns davon überzeugt, daß Sportbewegungen noch deut­lich sichtbar sind, und dies bei einer Länge des Jnnenraums von etwa 380 Metern und einer Breite von 150 Metern. Während in diesem stillen Waldtal noch allerlei Versuche unternommen werden, hat man auf dem Reichsparteitaggelände bereits mit dem Grundieren dieses gigantischen Stadions be­gonnen.

Oie srökte Ouustelle 6er Welt

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Wir wandern weiter über das riesige Feld vor den Toren Nürnbergs und lassen die Eindrücke dieser größten Baustelle der Welt auf uns wirken. Wir Natio­nalsozialisten haben in den vergangenen fünf Jahren schon manches Wunder an Leistung und an Zahlen kennengelernt. So klingt es beinahe vermessen und übertrieben, hier von dergrößten" Baustelle der Welt zu sprechen. Aber die Zahlen, die uns der vielgewandte Leiter des Nürnberger Baubüros. Professor Brugmann. nennt, sind einmalig! Allein zum Bau der Kongreßhalle, deren Rohbau sich schon hoch über dem Dutzendteich erhebt, werden etwa 250 000 Güterwagen an Bau- und Hilssstosfen benötigt. Der gewal­tige Hallen bau, der stützenlos über­spannt wird, hat eine Länge von 184 und eine Breite von 165 Meter, über 60 000 Par­teigenossen werden künftig am Kongreß teil­

nehmen können. Von dieser werdenden Nic- senhalle führt dieG roßeStraße" quex durch das Parteitagsfeld zu den Lagern der SA., ii. HI- und der Wehrmacht. Diese granitene Straße, auf der nach ihrer Fertig­stellung das deutsche Heer vor seinem ober­sten Kriegsherrn marschieren wird, hat eine Breite von 90 Meter und eine Länge von zwei Kilometer. Sie führt an der Luit­poldarena und am neu erstehenden Märzfeld vorüber. Alle großen Einheiten des Parteitagsgeländes werden von ihr be­rührt. Weitere breite Z u f a h r t s st r a ß e n werden in Zukunft den rascheren An- und Abmarsch der Formationen sichern.

Unendlich vieles drängt zu Formen und Flächen. Lassen wir noch einmal den Stati­stiker reden: Auf dem gesamten Baugelände werden bei Vollbetrieb täglich 600 Gü­terwagen Material verbaut. Eigene

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Güterzüge und Geleisanlagen sorgen für un­unterbrochene Zufuhr. Eine neue Groß- ! stadt i st hier im Er st e h e n. hier wird Raum für Unterkunft, Verpflegung u. a. sür 540 000 Menschen geschaffen. Tie Grenzen des Möglichen scheinen hier erreicht zu sein! Tube: erfährt auch die Landschaft eine besondere Pslege. Die Fichten- und Tannen­waldungen wurden un- termischt mit Laubbäu­men. Bis heute sind schon über 160 000 Neu­pflanzungen vorgenvm- men worden. Ein großer Teil von ihnen mußte durch Sonnensegel vor der allzu großen Hitze geschont werden.

Von Baustelle zu Bau­stelle entdecken nur neue Köstlichkeiten. So in der Empfangshalle der Ehrentribüne, dem weit­gestreckten Saulenbau der Zeppelinwiese. Hier wurde in den vergange­nen Monaten eine kunst­volle Mosaikdecke (Professor Caspars) an­gebracht. die im Scheine der Höhenstrahler in vollem Glanze erscheint.

Auch ein kurzer Aufent­halt im Modell.

Haus verrät noch viele steinerne Wunderwerke, die erst durch den Füh­rer begutachtet werden.

Für dieses Jahr sind auch bereits merkliche Verkehrs Verbesserungen vorgenommen worden.

Eine annähernd fünf­hundert Meter lange unterirdische Strecke wird die Straßenbahn aus dem Gewimmel von Menschen und Fahrzeu­gen wegbringen. Und während wir dies schrei- den und lestn, sind kau­fend Hände unermüd­lich tätig, die Quartiere für die Marsch­teilnehmer und die übrigen Reichsparteitags­besucher vorzubereiten.

Gauleiter Streicher, der zu Beginn der Besichtigung die Vertreter der Presse emp­fing, gab ein eindringliches Bild von dem Sorgen und Schaffen aller Verantwortlichen, um Nürnberg zu der würdigen Festplatte Grobdeutschlands zu gestalten.

Oberbürgermeister Liebel benützte eben­falls die Gelegenheit, die Schriftleiter im historischen Rathause zu empfangen. Dabei machte er interessante Ausführungen über die Organisation der kommenden Festtage und über weitere Bauvorhaben Nürnbergs.

Bald werden von den Zinnen und Tür­men Nürnbergs wieder Fahnen und Gir­

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Klein um Klein lüg! sicli rum girinileue» kau «Ier liougreliliulle

landen wehen. Hunderttausende werden wie­der hinauspilgern zu den Hallen und Plätzen vor der Stadt und wieder wird sie das große deutsche Wunder erfassen, das Jahr für Jahr mit dem Wachsen dieser granitenen Bauten stärker wird und sie werden dem großen Manne zujubeln, dem wir dies alles von ganzem Herzen danken: Unserem Führer!

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