Kleine politische Rachrichten

Ein demokratischer Beamtenvertreter ins Jnnenminiftermm berufen- Wie der demokratische Zeitungsdienst mitteilt, wurde der Vorsitzende der Deutschen Demokratischen Partei, Gerhard Vogt, vom Reichsminister des Innern Dr. Külz in das Mini­sterium des Innern berufen.

Ein Notschrei an die Reichsregierung. Die katholischen Geist­lichen des Dekanats Wadern haben an die Rsichsregierung in Berlin ein Schreiben gerichtet, in dem die Aufmerksamkeit der Neichsregierung auf die überaus trostlose Wirtschaftslage der Saargänger und Frankcnpenstonäre hingelenkt wird, die in­folge der steigenden Inflation des Frankens die reinsten Hun­gerlöhne ausbezahlt erhalten, während die Not der Frankenpen­sionäre jeder Beschreibung spottet.

Danzig vor dem Bölkerbrmd. Me die Voss. Ztg. aus Lon­don meldet, faßte der Finanzausschuß des Völkerbundes die Be­richte an den Völkerbundsrat über die Danziger Zollfragen ab. Polen wird darin empfohlen, dem Freistaat Danzig für die näch­sten 2 Jahre in stabiler Danziger Währung ein Aequivalent für den Zlotyanteil an den Zöllen zu gewähren. Danzig wird emp­fohlen, seine Verwaltung zu verbilligen und zu hohe Bcamten- gehälter abzubauen, vor allem nicht höhere Gehälter zu zahlen als das deutsche Reich-

Keine Schuldenerleichterung für Frankreich in Amerika. Im Zusammenhang mit den Verhandlungen des französischen Ge­schäftsträgers mit dem amerikanischen Schatzamt wird jetzt amt­lich mitgeteilt, das Schatzamt habe dem franz. Geschäftsträger zur Weiterleitung an die franz. Regierung mitgeteilt, Amerika könne Frankreich künftig keine weiteren Schuldenerleichierungen gewähren.

Der Hauptstützpunkt der Drusen erobert. Ans Beirut wird gemeldet, daß es den franz. Streiikräften durch ein großzügiges Umfassungsmanöver gelungen ist, die Oase von Chouta, den Hauptzufluchtsort der Drusen, zu umzingeln und zu besetzen. 150 Drusenkrieger wurden getötet, während 286 Gefangene und 70 Geißeln den Franzosen in die Hände fielen.

Russischer Protest gegen Verleumdungen auf dem Balkan. Wie in Moskauer politischen Kreisen verlautet, hat das Außen­kommissariat den russischen Botschafter in Berlin angewiesen, in Belgrad und Bukarest gegen die Beschuldigungen Einspruch zu erheben, daß die Reibungen zwischen Jugoslavien, Bulgarien und Rumänien auf Veranlassung oder Mitwirkung Moskaus vor sich gingen. Die Sowjetregierung habe keinerlei Interesse dar­an, die Unruhen auf dem Balkan zu unterstützen. Sie erstrebe im Gegenteil eine friedliche Zusammenarbeit mit den Balkanlän­dern, die auch im Interesse der Balkanländer selbst liege.

Aus den Parteien.

Zum Zusammenschluß der Rechtsparteien.

Die Anregungen der Reichstagsabgeordneten von Gail und .Jarres, eine Arbeitsgemeinschaft der deutschen Rechtsparteien M bilden, waren Gegenstand einer Vorstandssttzung des Kreises ^Stuttgart der Deutschnationalen Volkspartei, Württ. Bürgerpar­tei. Der Vorstand des Kreises Stuttgart stellt fest, daß die schon zweimal für besondere Fälle ins Leben gerufene Arbeitsgemein­schaft der Württ. und Stuttgarter Rechtskreise mit ausgezeichne­tem Erfolg gewirkt hat. So bei der letzten Reichsprästdenten- wahl und bei der Abwehr des Volksbegehrens. Im Hinblick auf den nicht mehr zu verschleiernden Bankerott des neudeutschen .Parlamentarismus und auf die immer mehr zu Tage tretend« Herrschaft der Straße und der staats- und volkzersetzenden Ele­mente hält der Vorstand des Kreises Stuttgart die Bildung einer Arbeitsgemeinschaft der Rechten im Reich und in den Ländern für unumgänglich notwendig. Das große Ziel einer endlich zu .erreichenden nationalen Führung der deutschen Geschicke ver­langt einen solchen Zusammenschluß und gebietet den einzelnen Rechtsparteien, Parteieinzelwünsche einer Arbeitsgemeinschaft unterzuordnen, Der Borstand des Kreises Stuttgart steht nicht an, solche Opfer auch der eigenen Partei zu empfehlen. Es geht um die Rettung der deutschen Wirtschaft, um die Beschäfti­gung von Hunderttausenden von Angestellten und Arbeitern und das Wohl ihrer Familien, um die Erhaltung einer auskömm­lichen Besoldung unserer Berufsbeamten und deren Ruhegehalt«. Es geht um das Geschick des deutschen Volkes und Staates überhaupt. Soll der jetzige Parlamentarismus nicht volleres Zu unabsehbarem Unheil führen, so muß als letzter Versuch die Bildung der großen Arbeitsgemeinschaft der Rechtsgruppen zum Zwecke der Bildung nationaler Regierungen erfolgen.

Gin Schiedsspruch

gegen Deutschsand.

Das Urteil des Korridorschiedsgerichts.

TU Danzig, 23. Juni. Das deutsch-polnische Korridorschieds­gericht trat gestern mittag unter dem Vorsitz des dänischen Ge­neralkonsuls Harald Koch zur Urteilsverkündung über die Ur­sachen der Eisenbahnkatastrophe bei Prcutzisch-Stargard in der «Nacht zum 1. Mai 1925 zusammen. Das Gericht hat endgültig dahin entschieden, daß die von deutscher Seite gerügte mangelhaft« Unterhaltung der Eisenbahnstrecke Dirschau-Konitz nicht vorliege. Der deutsche Antrag wurde deshalb in vollem Umfange abge- lchnt, wobei sich das Gericht auf das neutral« Obergutachten des Dirktors der holländischen Staatsbahnen Ingenieur Geesteranus stützte, der das Unglück auf ein Attentat zurückführt. Außer die­sem neutralen Obergutachten Haben zwei lokale Besichtigungen, mehrere Zeugenvernehmungen sowie Erklärungen zahlreicher deut­scher und polnischer Ersenbahnsachoerständiger stattgefunden.

Aus dem besetzten Gebiet.

General Gnillcaumat wieder Oberbefehlshaber ^er Rheinarmee.

TU Mainz. 23. Juli. Nachdem mit dem Sturz des Kabinetts Briand auch die Kriegsministerzeit des Generals Guilleaumat er- ledigt ist, übernimmt der General wieder das Oberkommando der

französischen RHeiuarmee, das bisher interimistisch durch den kom­mandierenden General des Mainzer Armeekorps, General Pav- thelemy, verwaltet worden war.

Zentralisierung der französische» Militärgerichtsbarkeit.

TU Mainz, 23. Juli. In der allernächsten Zeit schon werden sämtliche im besetzten Gebiet noch bestehenden französischen Kriegs­gericht« aufgelöst und zu einem Hauptmilitärgericht zusammenge­zogen weiden, dessen Sitz Mainz oder Trier sein wird.

»

Hoesch am Quai "'Orsoy.

TU Paris, 23. Juli. Der deutsche Botschafter v. Hoesch hatte gestern am Quai d'Orsay eine längere Aussprache mit dem Gene­ralsekretär Berthelot. Bei dieser Gelegenheit händigte v. Hoesch dem Generalsekretär eine Abschrift der Rote über die Germers-, heimer Vorgänge aus, die gestern von dem Rheinlandkommissar an den stellvertretenden Vorsitzenden der Interalliierten Rhein- landkommission abgesandt worden ist.

Aus aller Wett.

Aus Verzweiflung in den Tod gegangen.

Als der Wäschercibesitzer Zoschinski von einem Gerichtstermin in seine Wohnung zurückkehrte, fand er seine Ehefrau und seine beiden Kinder, einen Knaben und ein Mädchen, an einem Tür­pfosten erhängt vor. Wie der Ehemann erklärte, haben Ge­schäftssorgen seine Frau zu der verzweifelten Tat getrieben.

2 Arbeiter beim Munitionsumlagern tätlich verunglückt.

In einem Munitionslager in Freimann sind beim Umlagern von Munition zwei Arbeiter tätlich verunglückt.

Explosionen auf Zeche Wintershall.

Aus der Gewerkschaft Wintershall in Heeringen fand eine durch Kohlenstaub verursachte Explosion statt, durch die ein Arbeiter getötet und ein anderer schwer verletzt wurde. Auf der ebenfalls zum Winterhallkonzern gehörenden Gewerkschaft Kaiserrod r ex­plodierte ein Ammoniakkompressor: durch das Unglück wurden ein Oberingenieur und ein Maschinenmeister getötet und ein Arbei­ter verletzt.

Opfer des Frankensturzes.

In einem Pariser Vorort erschoß ei» 80jähriger Rentner seine 82jährige Ehefrau und tötete daraus sich selbst. Aus den hin- terlassenen Papieren geht hervor, daß er seine Ersparnisse in Staatspapieren angelegt hatte und infolge des Frankensturzes be­fürchtete, in Not zu geraten.

11 Mann bei einer Bootsahrj ertrunken.

11 junge Männer im Alter von 1620 Jahren, die eine Boot- sahrt auf dem Balsam-See (England) machten, ertranken, als der Kahn während eines Sturmes umkippte. 4 der jungen Leute versuchten sich zu retten, indem sie sich an das umgestürzte Boot anklammerten. In dieser Lage blieben sie 5 Stunden lang. All­mählich ermüdeten sie und versanken in den hochgehenden Fluten des Sees.

Schweres Unwetter in Serbien.

Mehr als 1VV Personen ums Leben gekommen.

TU Belgrav, 23. Juli. Die Gegend von Jpek wurde neuer­dings von einer furchtbaren Unwetterkatastrophe infolge eines Wolkenbruches heimgesucht, der die altserbische Stadt Rugowo Lei Jpek innerhalb weniger Minuten vollkommen unter Wasser setzte. Zahlreiche Bewohner wurden von den Wassermassen in ihren Häusern überrascht, konnten sich nicht mehr retten und wur­den unter den einstürzenden Häusern begraben. Nach privaten Meldungen der Belgrader Blätter sollen mehr als hundert Perso­nen ums Leben gekommen sein. Bisher wurden 40 Leichen ge­borgen.

Urrwetterschüden.

Immer noch treffen Nachrichten über Unwetterschäden ein und lassen den angecichteten Schaden all-mählich in seiner ganzen Schwere erkennen. Auch imLrailsheimer Bezirk gab es ein schweres Gewitter. In einer Breite von 23 Kilometern zog ein furchtbares Hagelwetter von Tannenburg über Hinteruhlberg, HellmannAhafen, Brunzenberg, Eründelhardt, Banzenweiler, Bet- zemnühle, Oberspeltbach gegen Roßfeld. Die Hagelstücke sielen in HüHnereiergrötze und gaben der Gegend ein winterliches Aussehen. In wenigen Minuten waren die Garten- und Hackfrüchte, die ge­samte Ernte völlig verrichtet. Einige hundert Bäume wurden entwurzelt, zahlreiche Dächer abgedeckt, viele Häuser beschädigt und Fensterscheiben eingSschlagen. In Grundelhardt sollen allein über 100 Fensterscheiben zerstört sein. In den Wäldern wurden mehrere hundert Festmeter Holz vom Wind geworfen. Der Sturmschaden in den Wäldern bei Spaichingen ist von sach­verständiger Seite abgeschätzt worden. An der Grenze Gannin- gen-Schura wurde ein Stück Walid in der Größe von mindestens 15 Morgen total verwüstet. Etwa 1500 Festmeter Tannenholz 2.4. Klasse liegen durcheinander, teils umgerissen, teils abge­brochen. 2. Klasse-Stämme mit einem halben Meter Durchmesser wurden glatt abgebrochen. In Dapsen OA. Müusingen wurde eine ältere Feldscheucr vom Sturm umgelogt. Beim Gsstiitshof Marbach wurden altehrwürdige Tanncnriesen in der Stratzen- allee umgerifsen. Bei Bermaringen OA. Heideuheim wur­den durch den, Sturm starke Bäume entwurzelt und auseinander- geschlitzt. Der Ertrag der Obsternte ist nahezu vollständig ver­nichtet. Ein Pserchwagen wurde mitsamt -dem Schäfer in die Lust geworfen und von seiner Stelle versetzt. Das Wasser drang in die Keller, sodaß Fässer.und sonstige Vorräte umhergeschwemmt wur­den. Bei Eroßengstlingen OA. Reutlingen beträgt der Wald­schaden mehr als 100 Festmeter. In Metdelstetten blieb kein Dach unbeschädigt. In Bernloch wurden mehr als 200 Festmeter Holz in den Wäldern umgerissen. Ein leerer Wagen, der dort vor der Krone" stand, wurde vom Wind bis zum Wolffschen Sägewerk hinausgetrieben.In RechberghausenGA. Göppingen fie­len dem Sturm zwei vielhundertjcchrige Linden zum Opfer. Auch sonst wurden verschiedentlich Bäume entwurzelt. In Crolz- heim OA. Biberach schlug der Blitz in die Leitung der Elektri­zitätswerke Binnroth. Ein Draht schmolz und kam auf den Weg zu liegen. Zwei Pferde des Bauern Anton Kienle kamen mit dem Draht in Berührung. Beide Pferde wurden zu Boden geschleu­dert. Das eine konnte sich wieder erheben, das andere blieb tot auf dem Platze. In Oelkofen OA. Saulgau schlug der Blitz in das von Schultheiß Sorg bewohnte Molkereigebäude und sprang dann aus zwei weitere Gebäude über. Die in den Gebäuden be­findlichen Personen kamen mit dem Schrecken? davon. Der Sach­schaden ist verhältnismäßig gering.

Sonntage.

So viele Tage im Leben können Sonntage sein, weit mehr, als wir nur denken. Me oft schon hörte man Jemand sagen:' Mit was soll ich nur den Tag, die Zeit totschlagen. Ach, das ist ein häßliches Wort, und zeigt dazu noch an, wie hohl und leer ein solcher Mensch ist. Totschlägen, nein das brauchen wir weder Tag noch Zeit. Die eilen von selbst schnell, nur zu schnell davon- Nützen müssen wir die Tage, Sonnentage aus ihnen machen, wirkliche Sonnentage für Leib und Seele. Jeder Mensch kann es tun, es kostet kein Geld, es gehört nur ein guter Wille dazu.

Lernen wir doch einmal Sonne, Wärme und Liebe um unS verbreiten, wie schnell kommen da die Sonnenstrahlen. Der Alltag ist dann schon nicht mehr so dunkel, selbst der schwerste Tag, hat noch eine Lichtseite; man muß sie nur suchen, sie läßt sich finden. Und ist es anfangs auch nicht möglich in den eigenen Wänden Sonne zu finden und ,zu verbreiten, so geht hinaus in die Natur, dort ist Sonne, auch wenn sie nicht am Firma­mente scheint. In jedem Blümlein, in jedem Zwitschern der Vögelein, überall ist ein Sonnenstrahl verborgen, der aufblinkt, sobald man nach ihm sucht.

Ans Selb-, Dslks- und LandwirtsiW.

Berliner Briefkurse.

100 holl. Gulden 1SSM Mk.

100 franz. Fr. 0,73 Mk.

100 schweiz. Srk. 81,38 Mk.

Stuttgarter Börsenbericht vom 23. Juli.

Auch heute herrscht? an der Börse große Eeschäftsunlust bei sin- kenden Kursen.

Produktenbörsen- und Marktberichte

deS Landwirtschaftlichen Hauptverbands Württemberg und . Hohenzollern E. V.

L. C. Berliner Produktenbörse vom 23. Juli-

Weizen mark. Juli 311311,50; Roggen märk. 190193; Som­mergerste 190205; neue Wintergerste 154167; Hafer märk. 200 bis 210; Mais loco Berlin 176178; Weizenmehl 3840; Rog- genmehl 2728,50; Weizenkleie 10,50; Roggenkleie 11,4011,50; Rcrps 355360; Viktoriaerbsen 3642; kleine Speiseerbsen 28 bis 32; Futtererbsen 2126; Peluschken 2728,50; Ackerbo-Hnen 23 bis 26; Wicken 32-35; blaue Lupinen 1516,50; gelbe 2021; Raps­kuchen 14,8015; Leinkuchen 19,5019,80; Trockenschnitzel 10,70 bis 11; Soyaschrot 20,4020,90; Kartoffelflocken 23,5024. Ten­denz: wiederstandsfähig.

Heilbronner Schlachtviehmarkt.

Zufuhr: 1 Bullen, 82 Jungrinder, 20 Kühe, 90 Kälber, 135 Schweine. Erlös aus je 1 Zentner Lebendgewicht: Bullen 1. 48, Jungrinder 1. 5253, 2. 4246, Kühe 1. 2030, 2. 13-20, Kälber 1. 6466, 2. 5862, 3. 4853, Schweine 1. 69-71, 2. 6467 -K. Marktverkauf: langsam.

Viehpreise.

Ellwangen: 1 Paar Ochsen 10201500, 1 Ochse 650, 1 Paar Stiere 8751175, 1 Stier 255440, 1 fettes RiNd 270-540, fette Kiihe 392450, Kühe in Milch 450-600 Oehringen: Kühe

200600, Kalbinnen 400650, Stiere 270450, Jungrinder 150 bis 260 Mark.

. Schweinepreise.

Biberach: Läufer 5080, Milchschweine 2337 Wan­

gen i. A.: Ferkel 2837 das Stück.

Fruchtpreise.

Biberach: Vesen11.30, Weizen 15.30, Gerste 9.70-11, Haber 9.50-12, Lein 15, Reps 15.50 ^l. Wangen i. A.: Gerste 12.5« bis 13.20, Haber 12.2013, Polnischer Hafer 14 der Zentner.

Eingesandt.

gür die unter dieser RubrU gebraLten Vrrvsfentltchunan» Übernimmt di« Schrtstieitung nur die vrebgesetzliche Berantwortuna.

Um den kath. Gottesdienst in Bad Liebenzell.

Zum erstenmal in Bad Liebenzell l Wie schön ist es hier, ru­fen wir aus, wie würzig die Luft, wie gepflegt das Städtchen, wie hübsch die Kuranlagen und Umgebung, so recht Sin Fleck­chen Erde zur Erholung und Genesung.

Für alles ist in Bad Liebenzell gesorgt, für gute Unterkunft und Verpflegung, für saubere Straßen und Ruhebänke, für Un­terhaltung durch Musik, Tanz und Spiel, für geistige Nahrung in sehr reichlichem Maße im Lesezimmer. Kurzum, sehr viel ist getan, dem Kurgast den Aufenthalt angenehm und abwechs­lungsreich zu gestalten. Nur vermissen wir Katholiken sehr» nicht in gewohnter Weise dem katholischen Gottesdienst beiwoh­nen zu können. Wie groß war unsere Enttäuschung, als wir erst hier an Ort und Stelle hörten, daß nur Montags Gelegen­heit geboten ist, am katholischen Gottesdienste teilzunehmen. Wie wurde unsere Enttäuschung noch größer beim Betreten des Hauses und des für einen Gottesdienst höchst -unwürdigen Raumes. Mr geben zu, der kleinen katholischen Gemeinde von Liebenzell ist es ohne Hilfe nicht möglich, dem unwürdigen Zu­stande ein Ende zu machen; der Gemeinde Liebenzell und der Kurverwaltung würde es mit etwas gutem Willen und pari­tätischer Gesinnung ein leichtes sein, der für ein aufstrebendes Bad unzulänglichen Versorgung der katholischen Mitbürger und Kurgäste in religiöser Beziehung hilfreich zur Seite zu stehen.

Nach Schaffung eines würdigen Raumes kann dann auch die Kurverwaltung mit Recht in ihre Prospekte schreibenJeden Sonntag evgl. und kath. Gottesdienst." Dann werden noch Viele aus katholischen Gegenden, speziell aus dem Rheinland, zur Kur nach Liebenzell kommen.

Darum Bad Liebenzell auf zur Tat! Mache den Anfang zur Besserung, und zwar Dir als Badestadt zum Nutzen, den Kur­gästen zur Freude und zum Antrieb mehr wie heute an Deinen Quellen Erholung und Genesung zu suchen. Mehrere Kurgäste

Kirchliche Nachrichten.

- Kath. Gottesdienst.

Sonntag, 25. Juli.

8 Uhr: Frühmesse mit Homilie.

1L1V Uhr: Predigt, Amt und Christenlehre. "

2 Ahr: Andacht.