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Nr. ZK
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Samstag, den 13. Februar 1937
Leistung
Zur Eröffnung des 4. Neichsberufswciikampfes
Von lleinrlcb IValt er
Von der Arbeitslosigkeit zum Facharbeiter- Mangel. Das war im nationalsozialistischen Deutschland zeitlich ein so erstaunlich kurzer Ma Aber tatsächlich ist es doch ein Weg von ungeheuren wirtschaftlichen Ausmaßen. In demselben deutschen Lebensraum, in dem noch vor vier Jahren sechs bis sieben Millionen arbeitswillige Menschen keine Arbeit finden konnten, sind nicht nur bis auf einen geringen Teil alle diese Menschen wieder an ihrem festen Arbeitsplätze untergekommen, sondern darüber hinaus muß auch noch ein Mangel gerade dort überwunden werden, wo er sich am empfindlichsten bemerkbar macht, in den Reihen der Facharbeiter. Denn genau so, wie es früher einmal deutscher Stolz und Vorzug war, hochqualifizierte Ware herzustellen und zu liefern, genau so ist es heute deutsche Lebensnotwendigkeit, mit peinlichster Gewissenhaftigkeit und bester Sach- und Fachkenntnis zu arbeiten. Das verbürgt aber nur der Facharbeiter. Ihn und ihn vor allem gilt es in den kommenden Jahren einzusetzen, wenn das, was im Rahmen des Vierjahresplans der hohe Geistesflug deutscher Wissenschaftler und Erfinder erarbeitete und ersann, eine gleich wertvolle Verwirklichung durch der Hände Arbeit finden soll. Nicht die Masse, sondern Lie Güte der Leistung wird den Anschlag bei dev Erfüllung dessen geben, was wir m neuen Vierjahresplan des Führers erfüllen
Piken.
Für die Erhaltung und Steigerung der Leitung in den kommenden vier Jahren bedarf es wer desvollenEinsatzeseinerdeut- ' ch e n I u g e u d, die auf diesen Einsatz wartet, die für ihn geistig und körperlich erzogen ist und erzogen wird. Sei es nun der Jungbauer oder der Jungarbeiter, sei es der junge Handwerker oder der junge Kaufmann, sei es der junge Akademiker oder der junge Offizier, von ihnen allen wird höchste Leistung gefordert werden, und sie alle sind zu dieser höchsten Leistung bereit. Welch himmelweiter Unterschied ist es doch zwischen jenen Jahren vor der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus, als die deutsche Jugend Zeuge war einer scheinbar hoffnungslos versinkenden Wirtschaft, die ihre jungen Kräfte nicht brauchte und die auch ihren Mannesjahren und ihrem Alter nie mehr die Gewähr schien geben zu können, daß sie ihr Erlerntes und ihr Wissen einmal verwerten würde, im eigenen Dienste und im Dienste einer größeren Gemeinschaft, welch ein himmelweiter Unterschied, wie gesagt, zwischen j«n Jahren und dem glücklichen, aufgaben- kladenen Heute und Morgen. Was bis in den Winter 1932 hinein als ein überflüssiger Ballast erscheinen wollte, die Fähigkeit zur Leistung, das ist seitdem mit einem- mal zum wertvollsten und reichsten Gut der deutschen Jugend geworden. Und von Jahr zu Jahr in gesteigertem Umfang und Ausmaß wird ihr durch den Reichsberufswettkampf willkommene Gelegenheit gegeben, ihre Kräfte und ihr Können in einem gesteigerten Leistungskampf zu stählen, zu messen und immer noch mehr gegenseitig zu steigern. Denn, so sagte ja auch der Führer auf dem Parteitag der Ehre im vergangenen Herbst in seiner Ansprache vor der Deutschen Arbeitsfront, wer in der Produktion führen wolle, müsfe auch etwas können. Die härteste Auslese treffe immer die Wirklichkeit selbst. Für diese Auslese bestens gerüstet zu sein, auch dafür ist der Reichsberufswettkampf der deutschen Jugend alljährlich eine mitreißende Prüfung.
In ihrem gemeinsamen Aufruf, den sie der Eröffnung des diesjährigen Reichsberufswettkampfes vorangeschickt hatten, haben Dr.Leh und Baldur von Schirach die freiwillige deutsche Leistung dem bolschewistischen Stach a n o w s y st e m Sowjetrußlands gegenübergestellt. Das Stachanowsystem ist ein System rücksichtslosester Antreiberei, das die Menschen, die ihm verfallen, in Verzweiflung jagt. Und doch war es der letzte Notbehelf des bolschewistischen Sowjetrußlands, weil anders ein Bielmillionenvolk nicht mehr zu bewegen war, sein Letztes an Kraft und Können für die Erhaltung einer Judenclique hinzugeben. Das Ergebnis dieses Stachanowshstems der Aus- jaugung letzter kümmerlicher Arbeitsmöglich- N n? Essigs verelendeten und verhungernden Bolkes findet sozusagen seine Aburteilung mit m den angeblichen Sabotageprozessen schuldig gestempelter „Trotzkisten".
Diesem bolschewistischen Zwangssystem gegen- wer dre freiwillige Leistung des deutschen «ierychen, auf welchem Platze in der großen oeutichen Volksgemeinschaft er auch immer gehen mag! Dasselbe deutsche Volk, von dem »barmliche Verleumder draußen, jenseits der Grenzen, immer noch einmal versuchen glauben ?,!""chen, daß es unter schwerem Zwange ge- halten werde, hat durch den National- O^salismus seinen freien Willen wieder »halten, durch f r e i w i l l i g e L e i st u n g "Ztzuichaffen an dem Werke des Auf- des Ausbaues, das im Vierjahres- g - kommenden Zeitspanne seine Krönung stnden zoll. Eine stolze und glückliche ^ hierbei zum höchsten Ein- ^ahberufen!
^ Laßt die Vögel —» nicht hungern!
D°» Futterhauschen dar? nie leer sein.
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Erster öffentlicher Empfang König Georgs
König Georg VI. hatte das diplomatische Korps zum ersten öffentlichen Empfang in den St. James-Palast geladen. Links: der König auf der Fahrt zum St. James-Palast. Rechts: der deutsche Botschafter v, Ribbentrop begibt sich mit den Herren der Botschaft zum Emfang.
Weltbild. Pressephoto, M.)
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Das brennende Malaga
Kurz vor der Eroberung der Stadt durch dieNationalisten steckten die bolschewistischen Mordbrenner die öffentlichen Gebäude in Brand. (Heinrich Hoffman», M.)
Triumphaler Erfolg
des ersten deutsch-japanischen Grotzfilms Tokio, 11. Februar.
Der erste deutsch-japanische Gemeinschaftsfilm „Die Tochter des Samara i", der Anfang Februar in Tokio in einer feierlichen Welturaufführung, der alle kaiserlichen Prinzen und Prinzessinnen beiwohnten, herauskam, hat in der japanischen Oeffentlichkeit eine Ausnahme gefunden, wie sie bisher noch keinem Film beschieden war. Seit dem Tage der Uraufführung läuft der Film in sechzehn japanischen Großstädten in der für europäische Verhältnisse ungewöhnlichen Zeit ab 6 Uhr morgens und erreicht dabei Rekordbesucherziffern. Die japanische Regierung hat den deutschen Spielleiter Dr. Arnold Fanck mit Ehrungen überhäuft. Unter anderem wurde er im kaiserlichen Hause von dem Bruder des Kaisers, dem Prinzen Chichibu, empfangen. Dr. Fanck machte dem Schirmherrn der deutschen Filmkunst, Reichsminister Dr. Goebbels, in einem Telegramm von dem außergewöhnlichen Erfolg dieses ersten deutsch-japanischen Spielfilms Mitteilung. Reichsminister Dr. Goebbels sprach Dr. Fanck telegraphisch hierzu seine Glückwünsche und zugleich seinen Dank aus.
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Morgen UinIvplymM
Setz Dich an den Tisch, den Dein Volk sich selbst bereitet. Iß Eintopf! Am l4. Februar 1937 dampfen die Schüsseln mit einem Gericht allen Volksgenossen.
Zentralstelle -er RSNM
zur einheitlichen Durchführung des Vierjahresplanes
kk. Berlin, 11. Februar.
Auf Wunsch des Beauftragten für den Vierjahresplan, Ministerpräsident Generaloberst Gbring, und des Stellvertreters des Führers, Reichsminister Heß, hat Neichsschatzmeister Schwarz eine „Zentralstelle für die Durchführung des Vierjahresplanes bei der NSDAP., ihren Gliederungen und angeschlossenen Verbände" mit dem Sitz in München geschaffen.
Eine Frage an Belgiens Außenminister
Brüssel, 11. Februar.
In der belgischen Kammer fragte der national-flämische Abgeordnete Borginon den Außenminister, welche Schritte er bereits zur Verwirklichung der von Adolf Hitler in seiner letzten Reichstagsrede besprochenen, ihm außerordentlich wertvoll erscheinenden diplomatischen Möglichkeiten unternommen hat.
Sie Welt in wenigen Wen
Französisches Militärflugzeug abgestürzt
Zwei französische Leutnants vom Flieger- geschwader 23 in Toulouse sind auf einem nächtlichen Uebungsflug unweit des Flugplatzes von Jstres in Baumkronen geflogen und abgestürzt. Das Flugzeug geriet in Brand; beide Offiziere kamen in den Flammen um.
Vulkanausbruch in Mittel-Chile
Der Vulkan Llaima bei Temuco befindet sich seit Mittwochabend in starker Tätigkeit. In der näheren Umgebung wurden durch Lava-Ströme und Ausbruche von heißen Quellen Zerstörungen auf den Feldern angerichtet. Das Anschwellen der Flüsse brachte zwei Brücken zum Einsturz. Bis jetzt sind zwei Todesopfer gemeldet.
Jedem Rumänen seine Gasmaske
In Rumänien sind alle Staatsbeamten und Beamten der Privatunternehmungen, Männer und Frauen, verpflichtet, eine Gasmaske zu besitzen. Da der Gesundheitsminister es als wünschenswert bezeichnet hat, daß alle rumä- Nischen Staatsbürger mit Gasmasken ausgerüstet werden, hat die Flugzeugfabrik „Set" auch die Erzeugung von Gasmasken ausgenommen.
Japanische Parlamentstagung verschoben
Das japanische Kabinett hat wegen Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Finanzminister und den Militärs über die Aufbringung der Geldmit- tel für Aufrüstungszwecke den Beginn der Parlamentstagung vom 11. aus 15. Februar verschicken.
Bau- und Siedlungsausstellnna 1938 in Frankfurt
Frankfurt a. M. Plant für 1S38 eine große Bau- und Siedlungsausstellung, die zum ersten Male einen Ueberblick über den Stand der Siedlungsarbeiten im ganzen Reiche geben wird. Hundert eigens für diese Ausstellung errichtete Siedlerstellen werden die verschiedenen Bau- fvrmen veranschaulichen. Sonderausstellungen werden außerdem neue Werkstoffe, Ausstattung, Planung und Baumethoden zeigen.
BslitifcheLrurznachrichieü
Glückwünsche des Führers
Der Führer und Reichskanzler hat dem König von Aegypten, Faruk l., zu seinem 17. Geburts- tage und dem Papst Pius XI. zum Krönungstage seine Glückwünsche drahtlich übermittelt.
Gauleiter Bohle vereidigt
Reichsaußenminister Freiherr von Neurath hat Donnerstag den Gauleiter Bohle als Chef der Auslandsorganisation im Auswärtigen Amt vereidigt. Anschließend führte der Reichsaußenminister Gauleiter Bohle in sein neues Amt ein.
Auslandspressechef Dr. Hanfstaengl ein Fünfziger
Am 11. Februar feierte der Auslandspressechef der NSDAP., Dr. Ernst Hanfstaengl, seinen 50. Geburtstag.
780 000 RM. für „Schönheit der Arbeit"
Das Amt „Schönheit der Arbeit" im Gau Baden berichtet, daß für den Monat Januar 1937 für rund 780 000 RM. Arbeiten im Sinne von „Schönheit der Arbeit" abgeschlossen wurden, bei denen das Amt beratend zur Seite stand.
Vorrang der HI in Gemeindeausgaben
In den vom Reichsinnenminister festgelegten Grundsätzen für die Ausgabenpolitik der Gemeinden wird eine gewisse freiere Bemessung der Ausgabenansätze für die Heimbeschaffung der HI., für die Berufsschulen und für die Straßenunterhaltung mit den großen Aufgaben im Rahmen des Vierjahresplanes für vereinbar erklärt.
Deutsch-tschechoslowakisches
Warenverkehrsabkommen
Die Verhandlungen über die Regelung ves deutsch-tschechoslowakischen Warenverkehrs für das Jahr 1937 sind erfolgreich abgeschlossen worden. Es wurden Möglichkeiten zu einer erheblichen Steigerung des gegenseitigen Wa- renverkehrs geschaffen. Gleichzeitig wurde das Reiseverkehrsabkommen bis Jahresende verlängert. Auch der Reiseverkehr zwischen den beiden Ländern wird gesteigert werden.
Krönungssorgen in Indien
Das britische Ministerium für Indien hat nun- mehr endgültig angekündigt, daß die Krönung des neuen britischen Herrscherpaares in Indien im kommenden Winter nicht stattfinden wird. Man will anscheinend erst die Wirkung der neuen Ver- waltungsreformen in Indien abwarten.
Wie wird Lord Halifax antworten?
Der konservative Abgeordnete Hauptmann Ramsay wird am kommenden Montag im englischen Unterhaus an den Vertreter des britischen Außenamtes die Frage richten, ob er sich bewußt sei, daß die III. Internationale sich immer noch aktiv betätigt, um Revolution und Unordnung in Großbritannien herbeizuführen, und ob daS Außenamt die Aufmerksamkeit Moskaus auf die Tatsache lenken will, daß die meisten Gelder der lll. Internationale von der Sowjetregierung geliefert werden, was mit der Verpflichtung, sich jeder Propaganda in England zu enthalten, nicht in Einklang steht.
„Manchester Guardians" Phantasie»
Auf die Behauptung des „Manchester Guardian", daß die Einnahme von Malaga in Wirklichkeit „ein Sieg von 12 000 bei Cadiz gelandeten Italienern" sei und daß in Malaga „60 deutsche Bomber zu einem Angriff auf die bolschewistische Flotte zusammengezogen" seien, erklären die italienischen Blätter, daß man davon nichts weiß. In Spanien, so fügen sie hinzu, find auf beiden Seiten zahlreiche Freiwillige ver- schiedener Nationalität und wer den heroischen Geist der italienischen Jugend kennt, kann annehmen, daß sich auf der Seite der Nativ- nalen auch italienische Freiwillige befinden.
Warnung an die Legitimisten
Morgen wird der österreichische Bundeskanzler Dr. Schuschnigg auf einem Appell der Vaterländischen Front in Wien wichtige Erklärungen zur politischen Lage abgoben und auch zur Frage der Monarchie Stellung nehmen. Die „Wiener Zeitung" (amtlich) warnt in einem Aufsatz die Legitimisten, ihre Bestrebungen durch einen Staatsstreich zu verwirklichen, da „die Monarchie nicht sofort vor undankbare Aufgaben gestellt und durch unzählige Reibungen aus. gerieben" werden dürfte.
Zehn Spione in Ungarn dervrteM
In Ungarn sind zehn Personen wegen Ausspähung zugunsten fremder Staaten zu schweren Zuchthausstrafen bis zu 13 Jahren und zum Der- bot auf Lebenszeit, die tschechoslowakisch-ungarische Grenzzone zu be- treten, verurteilt worden.
Hinrichtung eines Gattenmörders
Am Donnerstag wurde in Augsburg der am 26. August 1897 geborene Wilhelm Krisa aus Stadtbergen hingerichtet, der wegen Mordes und versuchten Betruges zum Tode und dauernden DerlustS der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden war. Er hatte in der Nacht zum IS. De- zember 1935 in Stadtbergen seine Ehefrau vier Tage nach der Geburt ihres neunten Kindes ermordet und einen Unfalltod vorzutäuscheu versucht, um sich in den Besitz einer Versicherungssumme zu setzen und seine Geliebte heiraten zu können.