Nr. 32
Dienstag, 9. Februar 1937
111. Jahrgang
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Postschließfach Nr. 85
Endkampf um Malaga
Die ganze Stadt besetzt — Neberstürzte Flucht der Bslschewisteu
sl. Salamanca, 8. Februar.
Am Montag um 11.50 Uhr teilte der nationale Sender Valladolid mit, daß General Ocipo de Llano, der Befehlshaber der nationalen Südarmee, die völlige Einnahme Malagas und die Besetzung der ganzen Stadt durch die nationalen Truppen gemeldet hat. Im Hauptquartier wurde kurz vorher erklärt, daß die nationalen Streitkräste am Montag in Malaga eingedrungen sind und fortschreitend Boden gewinnen.
Der konzentrische Angriff der nationalen Südarmee ist damit unmittelbar an das gesteckte Ziel herangekommen. In wenigen Tagen wurden die hohen Gebirgsbarren, die Malaga schützend umgeben und die in der Sierra de Tolox bis über 1900 Meter aufsteigen, überwunden. Im Zusammenwirken von Luftwaffe. Seestreitkräften und Landtruppen gelang es, die Widerstandskraft der bolschewistischen Horden sehr schnell zu brechen, so daß z. B. die längs der Küste vor- gehende Kolonne nach der Einnahme von Amgirola noch am Sonntag 31 Kilometer bis an die Stadtgrenze von Malaga zurücklegen konnte. Die Bolschewisten räumten die Ätllungen überstürzt und ließen eine Unmenge von Kriegsmaterial, darunter vier Feldgeschütze, sowie Hunderte von Toten zurück, Auch die Zahl der Ueberläuser aus den roten Reihen vermehrt sich von Stunde zu Stunde.
Die Einnahme Malagas durch die nationalen Truppen bedeutet für die Bolschewisten nicht nur einen schweren moralischen Schlag, sondern militärisch gesehen auch einen großen Verlust, da Malaga die wichtigste Operationsbasis zur See und in der Luft war. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß die nationalen Truppen eine große Verkürzung der Front erreicht haben und daß die nach Osten in Richtung Almena führende Küstenstraße sreigelegt werden konnte. Bedeutungsvoll ist auch, daß mit der Einnahme von Malaga das Kabel Südamerika — Rom wieder in nationalen Besitz gelangt ist. Auch englische Meldungen erklären, daß die nationalen Truppen bereits unumschränkte Herren der Stadt Malaga sind. Nach einem Nundsunkbericht der Station Cadiz sind Amtlich o an den Operationen aus der Höhe von Malaga beteiligt gewesene Kriegsschiffe der nationalen Flotte im Lause des Montags in den Hafen von Malaga eingelaufen. Hierbei ist es ihnen gelungen, ein mit flüchtigen bolschewistischen Rädelsführern besetztes Boot zu stellen und die Insassen zu verhaften.
Letzte Hilfe aus — Abessinien
Aach einer Meldung des Bolschewisten- senders . Barcelona ist dort ein ehemaliger ooepinischer „Heerführer" eingetroffen, um den spanischen Bolschewisten seine Dienste inzubieten. Er soll u. a. erklärt haben, daß auch viele aus Aethiopien geflüchtete Abes- luner mit Erlaubnis des Exnegus bereit a/arm, für die spanischen Bolschewisten zu lainpsen. Die spanischen Bolschewistenhäupt- unge sollen bereit sein, dieses Angebot an- ^?^schan und den in ihre Dienste tretenden ädessiniern die spanische Staatsangehörigkeit zu verleihen.
..„Tstese Haltung der Bolschewisten wird ver- nandllch, wenn man die immer größer wer- ende Zahl der aus der „Internationalen Angabe" Flüchtenden berücksichtigt. So hat lwnzösische Kreuzer „Duquesne" abermals 45 französische Angehörige der „Jnter- befo^nalm Brigade" nach Toulon zurück-
- kk"i so grausamer wüten die Bolschewisten ,^'kan, die sie vor den anrückenden r,„?o""ken Truppen räumen müssen. So tz^nach einem Bericht der Londoner Mail" in Fuengirola die Kirche zer- ^ Priester zusammengebunden und an lebendigen Leibes verbrannt. Nach die
sem Gemetzel — dem noch etwa 100 National- gesinnte zum Opfer fielen — tanzten die entmenschten Mörder über den Leichen.
Valencia entschuldigt sich
London, 8. Februar
Die Bolschewisten in Valencia haben nunmehr der britischen Regierung zugegeben, daß die Bombenabwürfe auf das britische Schlachtschiff „Royal Oak" durch bolschewistische Flieger erfolgt sind. Sie haben sich in aller Form bei der britischen Regierung wegen dieses Vorkommnisses, das, wie sie zum Ausdruck bringen, auf ein „Versehen" zurückzuführen sei, entschuldigt.
Mysteriöse „Verirrungen"
Paris, 8. Februar.
Am Sonntag ist bei Brive la Gail- l a r d e in Südfrankreich ein bolschewistisches spanisches Flugzeug notgelandet. Seine beiden Insassen erklärten beim Verhör durch die französischen Behörden, daß sie aus dem bolschewistischen Teil Spaniens kämen und dorthin zurückkehren wollten. Sie hätten sich „in der Richtung" getäuscht". Bemerkenswert ist, daß der Ort der Notlandung rund
250 Kilometer von der spanischen Grenze entfernt ist. Der „Matin" meint, der notgelandete Apparat sei wahrscheinlich eine französische Levoitine- Maschine.
Ein anderes spanisches Bolschewistenflugzeug ist am Sonntagnachmittag bei Mira- mo n t in der Gascogne abgestürzt. Die beiden Insassen wurden leicht verletzt. Wiederum erklärten beide, sie hätten sich „verirrt". Der „Jour" erklärt dazu, es sei wohl weit wahrscheinlicher, daß beide Flugzeuge nach Frankreich gekommen seien, um dort französische Flugzeuge für die spanischen Bolschewisten abzuholen. Es sei ebenfalls wenig glaubhaft, daß man die Gebirgskette der Pyrenäen einfach „nicht sehe". Gäbe es im übrigen nicht in den Hallen von Denis-Mon- taudran drei oder vier Flugzeuge, die für die Bolschewisten in Spanien bestimmt seien und die darauf warteten, abgeholt zu werden?
Alte „Emden'flagge zurückgegeben
Schanghai, 8. Februar.
Bei einem Feldgottesdienst für die Besatzung der gegenwärtig in Schanghai ankernden „Emden" gab ein Holländer, Van Herwijnen, mit einer Ansprache, in der er der Taten der ruhmreichen „Emden" gedachte, eine alte Kriegsflagge der „Emden" zurück und wünschte der Besatzung des neuen deutschen Kreuzers „Emden" immer gute Fahrt.
X Berlin, 8. Februar.
Reichsorganisationsleiter Dr. Robert Ley erklärte einem Pressevertreter gegenüber hinsichtlich der Mobilisierung des Bolkswillens für die Durchführung des Vierjahresplanes u. a.:
„Das internationale Judentum hat schon gefühlt, wohin unser Weg jetzt geht. Es fängt wieder an zu Hetzen. Deshalb spricht man draußen von den .Gefahren' des Vierjahresplanes. Die Gefahren liegen nicht in unserem Wollen, sie liegen für das internationale Judentum darin, daß. wenn es Deutschland gelingt, sich frei zu machen, auch andere Völker nach dem gleichen Ziele streben können. Das Beispiel unseres Vier- jahresplanes wird dem Marxismus außerhalb unserer Grenzen erheblich schaden. Wir erwarten vom Vierjahresplan u. a. neben der Ausschaltung des Juden aus der Führung der Wirtschaft die grundsätzliche Steigerung unserer Gütererzeugung überhaupt. Damit wäre dann das höchste Ziel des Sozialismus ereicht: Mehr Leistung, mehr Ordnung, volle Freiheit.
Auswirkungen für den Arbeiter
Wir sehen die Auswirkung für den deutschen Arbeiter: Wir erwarten eine Stetigkeit der Beschäftigung, wie sie die Wirtschaft einer europäischen Nation überhaupt noch nicht gekannt hat. Bei völliger Unabhängigkeit von allen Schwankungen oer Weltwirtschaft und bei der Ausschaltung der Einflüfle von außen her. Wir erwarten eine Stetigkeit der Preise, weil es uns nicht mehr stören kann, wenn draußen irgendein Jude Getreide verbrennt oder Kaffee ins Meer schüttet. Wir erwarten eine S t e- tigkeit derErnährung, weil wir au! eine Steigerung der landwirtschaftlichen Erzeugung bei mindestens gleichen Preisen rechnen können. Wir erwarten eine Stetigkeit der Löhne, weil alle für die Lohnbildung maßgebenden Faktoren stetig sind. Vor allem aber: Wenn uns. was Gott verhüten möge und wogegen wir uns mit aller Gewalt wehren werden, einst das Schicksal doch einen Krieg aufzwingt, dann wird der deutsche Arbeiter nicht wieder das furchtbare Schicksal der Glok- kade, ienes gemeinen Hungerkrieges gegen
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Neichsorganisationsleiter Dr. Robert Ley über Einsatz «nd Ziele der Deutschen Arbeitsfront im Dierjahresplau
Frauen und Kinder, erleben, mit dem wir in Wahrheit den Krieg von 1914/18 verloren haben. Jene internationalen und freimaurerischen Kräfte, die die Schuldlüge und die Blockade und die Sanktionen erfunden haben. werden uns dann gewappnet sehen.
Verbilligung der Kleidung
Ich kann noch mehr Voraussagen: Wir erwarten am Ende des Vierjahresplans eine Verbilligung des Baumaterials, eine VerbilligungderWoh nungen, eine Verbilligung der Kleidung, eine Freiheit des Weges der industriellen Erzeugung bis zur H e rst e l l u n g w a h r h a f - ten Volksgutes, etwa des Volkswagens, eine Verbillig u ngderBrenn st off e, die auch den Arbeiter in den Genuß der Erzeugnisse moderner Technik setzt. Ich spreche dabei nicht vom Gemeinschaftsgenuß, sondern von den Möglichkeiten für den einzelnen. Natürlich stehen der Erfüllung solcher Ziele noch erhebliche Schwierigkeiten gegenüber. Wir wissen, daß ein Teil von Gütern, an die wir uns gewöhnt haben, einfach in unserem Lande nicht erzeugt werden kann. Vom Luxus des Wohllebens wird uns manches fehlen. Wir wissen aber auch, daß das Volk die Größe der Aufgabe versteht und damit zur Leistung bereit ist. Wir müssen auf engem Raum, wenn wir - die Verwirklichung unserer wirtschaftlichen Maßnahmen richtig werten, für die Umstel - lung des Lebens von 100 Millio- nenMenschen sorgen.
DAF. zum Einsatz bereit
Aber hier ist die Deutsche Arbeitsfront zum Einsatz bereit. Im vollen Einvernehmen mit Pg. Göring wird sie in den Vierjahresplan besonders eingesetzt. Wir werden uns um den Bau der Wohnungen für die Arbeiter kümmern, um die Aufgaben der Siedlung und die Ausgestaltung des Arbeitsplatzes. In der Berufsschulung konnten wir mit einem fertigen Plan zur Verfügung stehen. 500 Lehrwerkstätten sind fertig,
5 0 0 imBau. Das System der Berufsausbildung ist bei uns fertig gestaltet. Wir wer- den keinen Drill, sondern Erzie- hungzurLeistung, zurFreudean der Arbeit durchsetzen. Ich werde weiter nicht davor zurückschrecken, alle Reserven der Arbeitsfront einzusetzen für die Ausgestal
tung von „Kraft durch Freude". Wir werden weiterhin Erholungsheime, Seebäder und Schisse bauen. Mit großer Freude kann ich feststellen, daß ich in diesen Fragen auch mit Dr. Schacht vollkommen einig bin. Mit der Hitlerjugend arheiter wir in den Fragen der Berufserziehung aufs engste zusammen. Ta- neben steht die ständige Schulung der Politischen Leiter aus den Ordensburgen und in geplanten neuen Schullehrgängen."
Eröffnung des RDM
Sportpalastkundgebung mit Dr. Leh und von Schirach
X Berlin, 8. Februar
Ter 4. Reichsberufswettkamps wird am Mittwoch um 20.30 Uhr mit einer großen Kundgebung im Berliner Sportpalast eröffnet, bei der der Leiter der Deutschen Arbeitsfront. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, und der Jugendführer des Deutschen Reiches. Baldur von S ch i r a ch, sprechen werden.
Dazu haben die Reichsleiter Dr. Ley und Schirach folgenden Ausruf erlassen: „Der Führer hat auf dem Parteitag der Ehre dem deutschen Volke seinen Vierjahrespla« verkündet. Alle natürlichen Mängel sollen in Deutschland durch Genialität und Fleiß ausgeglichen werden. In diesem Sinne rufen wir die Jugend der Stirn und der Fairst zum 4. Reichsberufswettkampf. Kommt auS den Betrieben in Dörfern und Städten und bekennt euch mit Freude im Gegensatz zum antreiberischen Stachanowsystem in Rußland zum freiwilligen Leistungswettbewerb. Es geht um die Freiheit der Nation!"
Engländer
belehren Mister Eden
„Tie Welt soll Deutschlands Anspruch auf Rohstoffe berücksichtigen"
London, 8. Februar.
Die Frage des berechtigten deutschen Anspruches auf Kolonien verschwindet nicht mehr aus der öffentlichen Erörterung in England. Die vernünftigen Kreise in Großbritannien und in den britischen Dominien, die nicht mit Völkerbunds- und Versailler Scheuklappen behaftet sind, stellen dem britischen Außenminister Sir Anthony Eden , der gegenwärtig für zwei Wochen sich in Südfrankreich zu Erholungszwecken aufhält, immer eindringlicher vor, daß diese Frage nicht auf die lange Bank geschoben werden darf. Allein vom Sonntag liegen drei besonders bemerkenswerte englische Stimmen vor:
„Daily Telegraph" veröffentlicht eine neue Zuschrift des englischen Wirtschaftlers und Publizisten Francis Hi r st über die deutsche Kolonial-Forderung. Hirst stellt fest, daß viele Engländer sich der Notwendigkeit bewußt sind, die Wünsche einer großen und mächtigen Nation, der man ihre tropischen Besitzungen durch einen unklugen und unedlen Frieden beraubt habe, freundschaftlich zu erwägen. Der Schreiber erinnert in diesem Zusammenhang daran, daß England nach den napoleonischen Kriegen auf Grund der Verträge von Paris beinahe sämtliche französischen Kolonien, die während des Krieges von der britischen Flotte erobert worden waren, an Frankreich zurückzugeben hatte. Er wendete sich dann gegen die lügenhaften Behauptungen, daß sich die deutsche Kolonialverwaltung durch Verbrechen (!) und Fehler ausgezeichnet hätte. Es wäre heuchlerisch, so schreibt Hirst, wenn man behaupten wolle, daß das britische Kolonialreich ein „reines Hemd" habe. Wahnsinn wäre es auch, wenn man vermuten wollte, daß England mächtig und reich genug sei, um als oberster Politiker und Polizist Afrikas zu wirken.
Der Minister für Bo l k s e r z i e h ung des Staates N e u s ü d w a l e s, D r em. mond, erklärte am Sonntag in einer Versammlung in Sidney, nach seiner Ansicht sei