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Nagolder Tagblatt »Der Eesellichafrer"

10 Schiffe in der Eisbarre der Kieler Förde

Zm Nord-Ostsee-Kanal das Treibeis zum Stehen gekommen

Hamburg, 1. Februar.

Tie Vereisung im Wattenmeer der Nordsee, aus der Elbe und vor allem in den Küstengebieten der Ostsee nimmt weiter zu. Die Schiffe sind teilweise vom Eise blockiert. Die Eisbrecher arbeiten mit Volldampf, um. soweit es möglich ist, den eingeschlossenen Schiffen Hilfe zu bringen.

Auf der Kieler Förde saßen am Samstag und Sonntag 19 Schiffe in einer Eisbarre zwischen Buelck und Laboe fest. Die Mehr­zahl von ihnen konnte allerdings am Sonn­tagabend wieder sreikommen, dafür find aber andere später einkommende Fahr­zeuge wieder sestgeraten. Der Fährbe­trieb zwischen Festland und Femarn ist e i n g e st e l l t.

Im Nord-Ostsee-Kanal ist mit dem abflauenden Wind das Treibeis zum Stehen gekommen, so daß die Gefahr des Zufrierens für den Kanal besteht. Der Fähr­betrieb wird vorläufig noch durch Eisbrecher gesichert. Kleinere Fahrzeuge und Dampfer mit schwächeren Maschinen können jedoch den Kanal nicht mehr passieren.

Auf der Unterelbe liegt zwischen Stadersand und Twielenfleth eine starke Eisdecke von etwa 1200 bis 1400 Meter Breite, die jedoch vorläufig noch durch zwei Eisbrecher offengehalten werden kann. An den Ufern türmt sich das Eis zu hohen Bar­rieren.

Die Inseln im Wattenmeer der Nordsee sind bis auf Norderney und Borkum vom Festland aus nicht mehr zu erreichen. Der Verkehr wird durch den Eishilfsdienst der Deutschen Lufthansa aufrecht­erhalten.

- Zwei kleinere Motorschiffe, die vor Borkum in Eisnot geraten waren, konn­ten durch den EisbrecherSpikeroog" in den Hafen von Borkum gebracht werden.

Ehrenpreis des Führers

PK das Internationale Reit- und Fahrturnier

Der Führer und Reichskanzler hat für das diesjährige Internationale Reit- und Fahrtur­nier einen Ehrenpreis gestiftet. Der Preis, eine von dem vor wenigen Tagen verstorbenen Bild­hauer Reinhold Kübart - Berlin, geschaffene Bronzenachbildung des bekannten Thrakener HengstesTempelhüter", ist für den am Sonn­abend, dem 6. Februar 1937, zum Austrag gelan­gendenInternationalen Mannschaftswettbewerb" bestimmt.

Bvm EisrablchiWg zrrmalmt

Drei Tote und sechzehn Schwerverletzte

bei einem Autobusunglück in Steiermark

Wien, 1 . Februar.

In der Nähe von Graz hat sich an einem Bahnübergang ein Autobusunglück ereignet, das als eines der furchtbarsten anzusprechen ist, die in Oesterreich feit vielen Jahre» vorgekommen sind. Die Zahl der Todesopfer beträgt drei, jedoch besteht bei mehreren der 18 Schwerverletzten wenig Hoffnung auf Rettung.

Die Unglücksstätte bietet einen erschüttern­den Anblick. Weithin ist der Schnee von Blut gerötet. Der Kraftwagen, dessen In­sassen sich zu einem Schispringen begeben wollten, wurde von der Lokomotive 300 Meter weit mjtge schleift und völlig zertrümmert. Vor nicht

Dienstag, den 2. Februar IW , §ette 5

langer Zeit hat sich an der gleichen Stelle ein schweres Unglück unter fast den gleichen Begleitumständen ereignet.

Noch ein Unglück an einem Bahnübergang

Bei Bellac in der Nahe von Limoges (Frankreich) wurde ein Lastauto auf einem straßengleichen Bahnübergang von einem Zug erfaßt und vollkommen zertrümmert. Von acht Insassen wurden fünf aus der Stelle getötet und zwei schwer verletzt. Nur ein sechsjähriges Mädchen blieb wie durch ein Wunder unverletzt.

Glückwunsch des spanischen Staatschefs

Zum 30. Januar hat der Chef des spanischen Staates, General Franco an den Führer und Reichskanzler gedrahtet:Am vierten Jahrestage der Berufung Eurer Exzellenz zur höchsten Staats­führung, während welcher Zeit Deutschland Größe, Macht und Ansehen wiedererlangt hat, sende ich Ihnen im Namen des gezzen die mar­xistische Barbarei kämpfenden nationalen Spanien meinen begeisterten Glückwunsch und herzlichen Gruß mit dem innigen Wunsch, daß das große Deutsche Reich unter dem ruhmvollen Zeichen des Hakenkreuzes und Ihrer genialen Führung das Ziel seiner unsterblichen Bestimmung erreichen möge". Der Führer hat dem General Franco drahtlich mit herzlichen Worte» gedankt.

Ncichsarbeitsführer im Reichsinnen­ministerium

Nach einem Erlaß des Führers wird dem Ncichsarbeitsführer neben seinen Aufgaben als Führer des ReichSarbeitsdienstes zugleich die Lei­tung und Bearbeitung aller Angelegenheiten des Nebchsarbeitsdienstes im Geschäftsbereich des Ncichsinnenministcriums übertragen. Der Reichs­arbeitsführer ist dem Reichsinnenminister Person- (ich und unmittelbar unterstellt und nimmt au den Sitzungen des Reichskabinetts teil, soweit sein Geschäftsbereich berührt wird.

EinProtest" des Exnegus

Der schweizerische BundeSrat hat den Protest des Exnegus gegen die Anerkennung des italieni­schen Imperiums durch die schweizerische Bun­desregierung abgewiesen; eine Antwort wird der Bundesrat nicht geben.

Handel und Verkehr

Auch weibliche Gesellen wandern

Das deutsche Handwerk in der DAF. führt im Jahre 1937 erstmals auch das Werkstattwandern für folgende weiblichen Berufe durch: Damenschneiderinneu, Putzmacherinnen. Pelz- lwherinnen, Friseusinnen. Photographinnen.

Die Dauer des Werkstattmanderns ist auf sechs Monate festgesetzt. Nach Ablauf dieser Zeit keh- ren die Gesellinnen an den früheren Arbeitsort zurück. Der Austausch erfolgt von Gau zu Gau. ;ede Gesellin hat die Möglichkeit, die Gaue zu bestimmen, wohin sie ausgetauscht werden möchte.

Das Wandern erfolgt mit der Bah n. (Wan­dern wie bei den männlichen Gesellen, ist für weibliche Wanderer verboten). Beim weiblichen Werkstattwandern ist noch besonders zu beachten, daß ein gegenseitiger Austausch nicht vorge­schrieben ist, folglich besteht die Möglichkeit, daß Betriebe, die keine Gesellin auf Wanderschaft ge­schickt haben, eine Gesellin aus einem anderen Gau annehmen können. Voraussetzung ist, daß der Meister (Meisterin) eine erstklassige Fachkraft ist und de» Anforderungen, die wir stellen müssen, entsprechen. Folgende Bedin­gungen sind zu erfüllen: Vollendung des neun­zehnten Lebensjahres (Grenze 30 Jahre). Ab­legung der Gesellenprüfung mitgut", Nachweis der Mitgliedschaft zur Deutschen Arbeitsfront. Auskünfte erteilen, sowie Anmeldungen nehmen entgegen: sämtliche Kreisdienststellen des Deut- fchen Handwerks in der DAF.. sowie die Gan- dienftstellen desDeutschen Handwerks" in der DAF., Abt. Gesellenwaubcru und Austausch, Stuttgart-N, Rotestrnße 2

Bierjabresvlan als GMäslsrellame?

Ein Armutszeugnis besonderstüchtiger" Firmen

Die Gaupropagandaleitung teilt mit: Lei­der muß in letzter Zeit sehr häufig die Wahr­nehmung gemacht werden, daß besonders tüchtige" Geschäftsleute mit den Kampf­parolen zum Vierjahresplan eine Geschäfts­reklame entsalten, die gar nichts anderes darstellt, als einen Mißbrauch unserer wirt- fchaftspolitischen Begriffe. So werden z. B. die im deutschen Volk schon fest verwurzel­ten ParolenKampf dem Verderb" und Kampf der Gefahr" in einer Art und Weise für Reklamezwecke mißbraucht, die nahezu einer Verächtlichmachung unserer nationalen Aufgaben gleichkommt. Auch der Begriff Vierjahresplan wird dazu benützt, um für Waren und Sorten zu werben, z. B. wirbt in einem uns vorliegenden Fall eine Firma unter der Begründung des Bierjah- resplans für ein ganz bestimmtes Hühner- f u t t e r m i t t el.

Die Geschäftsleute, die nichts anderes wis­sen, als ihre Waren mit aktuellen wirtschafts­politischen Parolen anpreisen zu müssen, stellen sich ein Armutszeugnis aus. Es siegt uns fern, die für das Geschäfts- und Wirtschaftsleben so notwendige Werbung eindämmen oder ausschalten zu wollen. Es kann aber einfach nicht geduldet werden, daß geschäftstüchtige Firmen glauben, den Vier- jahresplan und die damit in Zusammenhang stehenden Einzelausgaben für ihre Geschäfts­reklame zu verwenden, also eigennützig für ihre Zwecke zu Pachten. Der Geschäftsmann kann und soll werben, aber er soll die Propa­ganda für den Vierjahresplan der zuständi­gen Stelle überlassen.

Hier irrt Fm» Mim...

Warum gibt es auf den Märkten italienischen Blumenkohl und ägyptische Zwiebeln?

Frau Mayer steht ans dem Wochenmarkt und will für das Mittagsmahl irgendein Gemüse kaufen,Hier, junge Frau, schöner italienischer Blumenkohl!" Bon der andern Seite her klingt es:Schöne neue ägyptische Zwiebeln!" Frau Mayer ist entrüstet. Da ist sie nun mit der Ab­sicht hingegangen, deutsche Ware zu kaufen und nun tönen von allen Seiten die Anpreisungen ausländischen Gemüses an ihr Ohr. Da hat sie nun immer gehört, daß man deutsches Gemüse kau­fen sott, und es steht bei ihr fest, daß sie wieder einmal an der Nase herumgesührt ist, und daß doch der deutsche Gartenbau eine rückständige An­gelegenheit ist. Und doch: hier irrt Frau MaySr.

Sie möge einmal folgendes überlegen: Der Verbrauch gerade an Gemüse und Obst ist in der Nachkriegszeit durch die neue Ernährungsauffas­sung außerordentlich gestiegen. Die Erzeugnisse des Gartenbaues, die früher mehr als Ergänzung der Hauptnahrung dienten, sind aus dem Haus­halt unseres Volkes nicht mehr hinwegzudenken. Die Hausfrau hat sich so daran gewöhnt, daß sie nun auch frisches Gemüse in den Zeiten verlangt, in denen der deutsche Gartenbau gar nicht in der Lage ist, es zu liefern. Da sind vor allem Blu­menkohl, Tomaten, Gurken, Salat und Spinat von Gemüsen zu nennen, die schon Wochen, be­vor unsere deutsche Ernte auf dem Markt er­scheint, bei uns auftauchen und gern genommen werden. Allerdings hat auch hier der deutsche Gartenbau erfolgreich sich durchsetzen können, wenn man nur einmal den Einfuhrüberschuß betrachtet. 1930 z. B. führten wir an Gemüse und derglei­chen über 110 Millionen NM. ein. 1934 waren es nur noch rund 52 Millionen NM. Aus der anderen Seite darf man keinesfalls verkennen, daß ein Teil der Länder, die unsere Jndustrie- erzeugisisie abnehmen, diese mit Gartenbauerzeug­nissen, also auch mit Gemüse, bezahlen.

Frau Mayer kann also beruhigt sein: das Ge­müse, das iyr als ausländisch angeboten wird, ist also entweder zu der Zeit noch nicht auf dem

deutschen Markt vorhanden oder es sind Menge« die im Verhältnis zum deutschen Angebot keim wesentliche Rolle spielen, aus handelspolj. Zischen Gründen aber notwendig abgenon« men werden müssen. Wenn der deutsche Landwirt und Gärtner Gemüse erntet, so ist bestimmt kein Auslandsgemüse zur Bedarfsdeckung notwendig

Verstärkung des «eiMlags

Zur Verstärkung des Holzeinschlages, d'(, vor kurzem durch eine Verordnung de? Neichsforstmeisters über eine allgemeine W, schlagsfestsetzung für alle deutschen Waldun, gen ans 150 v. H. der Normalleistung her, oeigeführt wurde, ist nunmehr eine zweit: Verordnung ergangen, die das Verfahre,: zur Festsetzung und Vollzugsprüsung de? 150 prozentigen Einschlages im nichtstaat. lichen Waldbesitz regelt. Jeder Waldbe- sitz er mit mehr als 50 Hektar Wald (,§> eine Holzeinschlagserklärung ab- zugcben, die den besonders bestimmten Prü, sungsstellen zuzuleiten ist. Die PrüfunA stellen sind für Gemeinde- und Privatwal, düngen, die bereits unter der Aufsicht de- Staates stehen, die staatlichen Forstbehör­den, für die übrigen Privatwaldungen di: forstlichen Dienststellen des Neichsnährstan, des, wenn nicht vom Reichssorstmeister ge­bietsweise anders bestimmt wird.

Wiktt. Wertpapierbörse. Mit Ablauf de? 30. März wird die Zulassung der Oprozentigen Hypothekar-Schuldverschreibungen der Neckar­werke AG., Eßlingen, gekündigt I.Roril IW znröckaenommen und die Notierung dieser Wer!: an der hiesigen Börse eingcsielll.

Viehpreise. Kirchheim n. T.: Kühe 2U! bis 600, Kalbinnen 400750, Jungvieh und ^ Rinder 140420 RM. Ravensburg: Aeltere Ochsen 500580. Arbeitsochsen 4M bis 540, Kälberkühe 420, Milchkühe 300 bi? i 380, trächtige Kühe 430510. hochträchtige Kalbeln 430540, fühlbar trächtige Kalbest 400450, Anstellrinder 612 Monate IM bis 180, Anstellrinder 1218 Monate IM bis 260 RM.

Schweinepreise. BoPfingen: Milch- schweine 1520, Läufer 3437 RM. - Ellwangen: Milchschweine 1113, Läu­fer 37 NM. Giengen a. Br.: Saug­schweine 12.5016.50, Läufer 4043 RM,- Güglingen: Milchschweine 12.5016K Läufer 41.5047.50 RM. Hall: Milch- schweine 1218, Läufer 2023 NM. - Kirchheim: Milchschweine 1130, Lächr 3055 RM. Marbach: Milchschw» 1221 RM. Ravensburg: Ferkel L bis 18 RM.

Neue Konkurse. Eröffnet wurde das Kon­kursverfahren über den Nachlaß des verstor- ) benen Besenfabrikanten Friedrich Metzgerl in Birkenfeld. Ferner über das Vermögen des Johannes Herter, Elektrotechnikers in Reutlingen, Lindachstraße 36.

Gestorbene: Magdalene Binder, geb. Barth, 70

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! D. A. XU. 1936: 2656

: Zur Zeit ist Preisliste Nr. 6 gültig.

Die heutige Nummer umfaßt 8 Seite»

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für Schülerinnen) der 4. oder einer höheren Volksschulklasse findet statt: Montag, den 22. Februar 1937, von vorm. 8 Ahr an. Schriftliche oder mündliche (Mo., Mi., Fr. 4-6 Uhr Knaben­schule 2. St.) Anmeldungen unter Vorlage eines Geburtsscheins nimmt der Unterzeichnete bis 13. Febr. 1937 entgegen. Etwaige Anträge auf Aufnahme besonders leistungsfähiger Schüler(innen) aus der 3. Grundschulklasse sind bis 12. Febr. 1937 zu stellen. Nagold, 1. Febr. 1937

258 Der Schulleiter: Nagel.

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