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Calw im Schwarzwald

Mittwoch, den 22. Oktober 1941

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Nr. 248!

Leertet rlie Operationen rni IVorrten

Dev baltische Raum vom Feind befveit

Ruvä 5000 Kairoer >vurr1eQ im ^adlrampi berv/uir^eir - !k^etrr als 80000 beseitigt

Aus dem Führerhyuptquartier, 21. Oktober. Durch die heute gemeldete Be­setzung der Insel Dagö ist der baltische Raum nunmehr völlig vom Feinde befreit und da­mit der Zeitpunkt gekommen, auch über die Operationen zu berichten, die seit Anfang August im nördlichen Abschnitt der Ostfront stattgefunden haben.

Nach dem Durchbruch durch die Stalin-Linie war der Heeresgruppe des Generalfeldmar­schalls Ritter von Leeb im Zusammenwir­ken mit der Luftflotte des Generalobersten Kel­ler die Ausgabe gestellt, die zwischen Jlmen- und Peipussee stehenden Kräfte des Gegners zu schlagen, die Festunm Leningrad im Süden abzuschließen sowie Estland und die baltischen Inseln vom Feinde zu säubern.

Trotz andauernd starker Bedrohung ihrer Ostflanke drehte die Maste der Armee des Generalobersten Busch zusammen mit der Pan­zerarmee des Generalohersten HöpPner zu­nächst nach Norden ein. In überaus harten Kämpfen wurde die in unwegsamem Wald- und Sumpfgelände angelegte und tief ausge- bautc Stellung des Gegners zwischen Ilmen- und Peipussee durchbrochen, wobei rund 5000 Bunker im Nahkampf hezwungen und ausgedehnte Minenfelder mit mehr als 80 000 Minen zu beseitigen waren.

res und der Waffen-^ seit dem Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht vom 6. August

über 300000 Gefangene eingcbracht,

1581 Panzerkampfwagen und

4063 Geschütze erbeutet oder vernichtet.

Ihr wichtigstes Operationsziel ist mit der Einschließung von Leningrad er­reicht. Die verzweifelten Ausbruchsversuche der in Leningrad eingcschlosscnen sowjetischen Streitkräfte wurden durchweg hinter schweren Verlusten des Gegners abgewiesen.

Wesentliche Teile dieser Heeresgruppe und der Luftflotte des Generalobersten Keller sind schon vor längerer Zeit frei geworden und hei Operationen an anderen Stellen der Ost­front beteiligt.

Große Erfolge unserer Lustwaffe

Volltreffer auf drei sowjetische Eisenbahnzüge

Berlin, 22. Oktober. Die deutsche Luft­waffe war an der Ostfront wieder besonders erfolgreich. Auf einem der angegriffenen so­wjetischen Flugplätze wurden 15 Flugzeuge

und fünf Sperrballone am Boden vernichtet Bei Angriffen auf Feldbefestigungen und Ar­tilleriestellungen im Südabschnitt wurden zwei feindliche Batterien vernichtet und zahl­reiche »weitere Stellungen außer Gefecht ge­setzt. Im Donczgcbiet wurden die Rück- zngsbewcgungen der Bolschewisten erfolgreich gestört. Die deutschen Kampfflugzeuge trafen mit ihren Bomben sowjetstchc Trausport- kolounen, Eisenbahnen und Straßen. Bei Einsätzen im Raum um Charkow wurden 3 Eisenbahnzüge durch Volltreffer vernichtet. Die Sowjets verloren außerdem 3 Panzer­kampfwagen und 3 Geschütze, sowie 250 Last­kraftwagen, die durch Äomhentreffer vollstän­dig zerstört wurden. Weitere sieben Panzer­kampfwagen und 190 Lastkraftwagen wurden schwer beschädigt.

Bei Säuberungsaktionen im mittleren Ab­schnitt erbeuteten die deutschen Truppen allein in diesem Abschnitt 300 bespannte sowjetische Fahrzeuge. Im Südabschnitt wurden von Teilen einer Infanteriedivision 102 sowjetische Troßfahrzcuge im Nachstoß vernichtet oder erbeutet.

Oer slowakische Staatspräsident beim Führer

kolitisede uock miltlärisosie üe prevkunSen im Leiste herrlicher plenocisetratt

In weiteren heftigen Kämpfen mußten so­dann nördlich Luga stärkere feindliche Kräfte vernichtet werden, bevor der Angriff auf das Festnngsgebict von Leningrad beginnen konnte. Alle Versuche des Gegners, die Ein­schließung dieser Stadt durch Entlastungs­angriffe beiderseits des Ilmcnsees zu verhin­dern, schlugen fehl. Im Gegenangriff südlich des Ilmensecs wurde die Hauptgefahr durch Vernichtung zahlreicher feindlicher Divisionen beseitigt.

Hand in Hand mit diesen Operationen stieß die Armee des Generalobersten vonKüchler westlich des Peipussees in breiter Front bis zur Küste des Finnischen Meeres vor.

Nach der Wegnahme von Reval und Peru au wurde die Landung auf den balti­schen Inseln in dix Wege geleitet, während starke Teile der Armee nördlich des Peipus- Sees nach Osten voraingen, um bei den Kämpfen zur Einschließung von Leningrad eingesetzt zu werden.

An der Eroberung der baltischen Inseln haben Seestreitkräfte unter dem Oberbefehl des Generaladmirals Carls maßgebend mit­gewirkt. Außer dem Transport der Landungs­truppen haben sie durch Vorstöße in den Finnischen Meerbusen eine Flankenbedrohung durch die sowjetische Kriegsmarine ausgeschal­tet, die feindlichen Minensperren in den Ge­wässern um die, baltischen Inseln beseitigt und durch Beschießung der feindlichen Stel­lungen von See her in die Landkämpfe ein­gegriffen.

In schweren, von den Fliegerverbänden der Generale der Flieger Freiherr von Richt­hofen und Förster unermüdlich unter­stütztem Ringen haben die in der Heeres­gruppe des Generalfeldmarschalls Ritter von Leeb zusammengefaßten Verbände des Hee-

nanz

Aus dem Führerhauptquartier, 21. Oktober. Auf Einladung des Führers weil­ten der slowakische Staatspräsident Tr. Tiso und der slowakische Ministerpräsident Tr. Tuka, in deren Begleitung sich unter anderem Innenminister Sano Mach und der Verteidi­gungsminister General Catlos, sowie der slo­wakische Gesandte in Berlin, Cernak, und der deutsche Gesandte in Prcßburg, Ludin, befan­den, zu einem Besuch im Führerhauptqnarticr.

Die Politischen und militärischen Bespre­chungen beim Führer pcrliefen im Geiste der herzlichen Freundschaft zwischen den beiden Völkern und standen i m Z e i ch c n d e r Waf­fe nbrüderschaft, die durch den Kamps deutscher und slowakischer Truppen gegen den gemeinsamen bolschewistischen Feind erneut ihre Bewährung findet. An den Besprechun­gen nahmen der Reichsminister des Auswär­tigen, von Ribbentrop. und der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Generalfeld­marschall K e i t e l. teil.

Während ihres Besuches folgten die slowa- kpchen Staatsmänner einer Einladung des Neichsaußenministers von Ribbentrop.

Der Verteidigungsminister, General Catkos, und der Oberbefehlshaber des slowakischen Eueres, General Cnnderlic, hatten mit ihrer militärischen Begleitung Besprechungen mit dem Chef des Oberkommandos der Wehrmacht,

Generalseldmarschall Keitels mid seinem Stabe. Anschließend fand ein Besuch beim Oberbefehlshaber : -es ..Heeres, Genrralfclb- marschall von Brattchitsch, in seinem Hauptquartier statt.

Zum Abschluß des Besuches waren die slo­wakischen Staatsmänner Gäste des Reichs­marschalls Hermann Göring in seinem Hauptquartier.

Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh dem slowakischen Vertei­digungsminister, General Catlos, das Großkrenz des Ordens vom Deutschen Adler mit Schwertern und überreichte ihm diese Auszeichnung anläßlich seines Aufenthaltes im Führerhauptquartier.

Heldentat eines Gefreiten

7« Sowjetsoldatcn zur Nebrrgabe gezwungen

Berlin, 21. Oktober. Im Nordabschnitt der Ostfront hat ein Gefreiter des deutschen Heeres eine außergewöhnliche Leistung voll­bracht. Ganz allein aus sich gestellt, sah er sich plötzlich einer starken sowjetischen Ab­teilung gegenüber. Durch kühnes und ent­schlossenes Auftreten gelang es ihm, 70 So- wietsoldaten zur Uebergabe zu zwingen und sie als Gefangene abzuführen. Ein So- wjetoffizier und zehn weitere Bolschewisten ergriffen vor dem tapferen deutschen Soldaten die Flucht.

Die Gowjeireg'-rung nach Samara geflohen

I-ouckon ist überaus peinlick berührt - kolxen von sllcrgrökter Tragweite ru ervartea

-er gesamte baltische Raum vom Zrinü gesäubert!

Stockholm,^ Oktober. Der Sitz der Ne­gierung der UdSSR, soll Reuter zufolge «ach Samara (Kuibyschew) an der Wolga, etwa 88g Kilometer südöstlich von Moskau, verlegt worden sein.

Samara ist die alte Bezeichnung kür die Hauptstadt des Mittelwolgagebietrs, oie von den Bolschewisten Kuibyschew umbenannt ' wurde. Sie liegt an der Mündung des 561 Kilometer laugen Samara-Flusses in die Wolga, besitzt heute etwa 319 000 Einwohner. Die Stadt spielt eine schr wesentliche Stolle für die Industrie des Wolgagebiets. Diese Be­deutung wuchs seit dem Ausbau des Dampfer- Verkehrs auf der Wolga und dem Bau der sibirischen Eisenbahn, sowie einer Eisenbahn­linie nach Taschkent. Mit Moskau ist Sa­mara durch eine direkte Eisenbahnlinie ver­bunden, die über Rjasan und Juransk fuhrt.

Der Londoner Presse iss es sichtlich un­angenehm, den Auszug der Sowjetregierung und des Diplomatischen Korps aus Moskau melden zu müssen. Der diplomatische Korre­spondent derTimes" bemüht sich, die Flucht der bolschewistischen Bundesgenossen aus ihrer Hauptstadt mit der Feststellung zu be­schönigen die Evakuierung der Regierung er­folgeallmählich". Die meisten diplomatischen Vertreter seien dagegen bereits fort. Auch die britische Militärmispon habe Moskau verlas­sen und werde voraussichtlich für einige Zeit keine Fühlung mit der Londoner Regierung

haben. Der britische Botschafter bleibe noch in der Stadt und gehe wie tapfer! erst mit dem letzten Sowjetkommissar". Die So- wjetrcgierung habe aber auch viele Facharbei­ter von Rüstuiigsbctrieben evakuiert.

Der diplomatische Korrespondent desDaily Telegraph" versucht in derselben Richtung Hoffnung zu erwecken, indem er betont, Kui­byschew, der neue Sitz der Sowjetregierung, liege im Mittelpunkt der Wolgaindustrie.

Zwölf Britenbomber abgeschossen

Englische Verluste an einem Tag

bv. Stockholm, 22. Oktober. Die Engländer geben auf Grund der schweren Verluste, die ihnen bei Einflügen gegen Nord- Westdeutschland in der Nacht zum Dienstag zugcfügt wurden, den Berlust von neun Bombern zu. Sie gestehen ferner den Verlust von weiteren drei Flugzeugen bei ver­schiedenen Unternehmungen am Montagnach­mittag ein. Damit sind die Briten mit ihrer Berichterstattung wieder einmal hereingcsal- len. Um möglichst schnell mit ihrenNeuig­keiten" herauszukommen, meldeten sie schon vor Herausgabe des deutschen LKW.-Berich- tes, daß nenn englische Bomber von ihrem letzten Nachtangriff nicht zurückgekehrt seien. Der OKW.-Bericht, der in erster Linie auf Genauigkeit sieht, Verzeichnisse nur vier englische Bomber als abgeschossen. - ,

Ser Schlag

gegen öas Sonez-Vecken

llcnlilveciclil unsecer liecliner Hcvcifilcnlunz

kn. Berlin, 22. Oktober. Die flüssige Verfol­gung der auf dem Südflügel zurückflutcnden geschlagenen Verbände der ehemaligen Bud- jenny-Armee hat die deutschen und verbünde­ten Truppen jetzt in den Besitz der am weite­sten westlich gelegenen, ihrer Einwohnerzahl nach größten Stadt des Donez-Judustrie-Ge- bictes gebracht. Wie der Wehrmachtsbericht mitteilt, sind auch die wichtigsten Industrien der Umgebung von Staiino in deutscher Hand und die Reichskriegsflaqge weht jetzt von einem jener Zentren der bolschewistischen Rüstungsindustrien als Siegeszeichen herab.

Mit der Einnahme von Slalino ist bereits ein wichtiger Teil des Industriegebietes, das sich im Donez-Bogen konzentriert, aus der feindlichen Produktion heransgebrochen. Die

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Lage der übrigen Städte dieses Industrie- Zentrums ist hoffnungslos geworden. Auf die Bedeutung des Donez-Iiibustriege- bictes ist bereits in den letzten Wochen des öfteren hingewiesen worden. Es handelt sich hier um das wichtigste Industriege­biet der Sowjetunion überhaupt, dessen Ausfall für die sowjetische Rüstungs­produktion unersetzlich,isi. Hier befindet sich das älteste Kohlenrevier Rußlands, das 60 v. H. der Sowjet-Steinkohle fördert. Allein im Jahre 1938 wurden hier 78 Millionen Tonnen Kohle erzeugt, die fast die gesamten sowjetrussischen Eisenbahnen versorgten. Mit dem Schlag gegen das Donez-Bccken ist daher die verwundbarste Stelle der Sowjet-Produk­tion getroffen, das wirtschaftliche Rückgrat der Sowjetunion gebrochen.

Die schnelle Eroberung von Stalins mit seinen 500 000 Einwohnern beweist, daß es den sowjetischen Verbänden nicht mehr ge­lungen ist, eine Widerstandsfront zum Schutze dieses Gebietes aufzurichten. In rastloser Ver­folgung sind die deutschen und Verbündeten Truppen dem fliehenden Feinde auf dem Fuße gefolgt und habe» ihn nicht mehr zum Stehen kommen lasten. Währenddessen schreitet die Operation an den übrigen Frontabschnitten des Ostens ebenfalls erfolgreich fort. Die Mit­teilung von dem Tod des Oberbefehlshabers der 50. sowjetischen Armee beleuchtet noch ein­mal die Größe des deutschen Sieges in der gewaltigen Umfannngsschlacht bei Ärjansk u nd W j a s m a, wo sich auf riesigen Schlacht­feldern die letzten Sciuberungsaktio- nen vollziehen.

Auch im Norden südlich des Ladoga­sees ist die Front jetzt in Bewegung ge­raten. Den dort vordringcnden deutschen Truppen setzten die Sowjets, wie gemeldet wird, heftigen Widerstand entgegen. Die An­griffe des Feindes, die von Panzerwagen und Artillerie unterstützt wurden, sind jetzt mit blutigen Verlusten zurückgcschlagen worden. Die verzweifelten Abwehrversuche an diesem Frontabschnitt sind erklärlich, wenn mau sich vor Augen hält, daß ein erfolgreicher deut­scher Vorstoß längs des Südufers des Ladoga­sees auch die letzte, wenn auch nur dürftige und praktisch kaum verwendbare Verbindung mit Leningrad über den Ladogasee abschnci- den würde.

Mit der restlosen Besetzung von Dagö, wo deutsche Truppen vor wenigen Tagen in kühnem Handstreich Fuß faßten, ist nunmehr auch das letzte Bollwerk der Sowjets auf den baltischen Inseln gefallen.

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