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Das Abendlied des Belgrader Wachtposten

Es hat sich schon herumgesprochen, daß der 4>on PK-Soidaten betreute Sender Bel­grad Abend um Abend ein unterhaltsames Programm bietet, das jeweils mit einem Aus­tausch von Grüßen zwischen Front und Hei­mat und mit demLied des jungen Wacht­postens" um zehn Nhr endet. Dieses, jetzt so viel gesungene LiedLili Marleen" hat einen Hamburger namens Hans Leip zum Ver­fasser, der darüber folgendes erzählt:

Es war im Jahre 1916. Da hatte vor der Kaserne der Gardefüsiliere zu Berlin in der Chausseestraße, der sogenanntenMaikäfer­kaserne", ein junger Wachtposten ein nettes, ihn tief beeindruckendes Erlebnis. Auch Sol­daten, wenn sie jung und beeindruckt sind, dichten gern und so entstanden zwei Verse von diesem Erlebnis als Anfang zu dem späteren GedichtLili Marleen". Hans Leip selber ist derMaikäfer"-Wachtposten gewesen, und dieses Gedicht von ihm entsprang einem per­sönlichen Erlebnis.

Als Leip wenig später, verwundet, mit zwei anderen Kameraden ein Quartier außerhalb der Kaserne bezog, da hat dieser kleine Kame­radenkreis dieses Lied zu einer eigenen Me­lodie gesungen, und Leip selbst fügte noch zwei weitere Verse hinzu. Und dann wurde im Laufe der Jahre das Lied wieder ver­gessen. Später, in Hamburg, hat Leip das Lied einmal niedergeschrieben und dann für dieHafenorgel" in die endgültige Fassung gebracht. Hier ist es:

Bor Ser Kaserne / vor dem groben Tor / stand eine Laterne, / und siebt sic noch davor, - so w oll n wir uns da wicdersebn / bei -er Laterne wvll'n wi- stehn, / wie einst, Lili Marleen.

Unsere beiden Schatten / sahn wie einer aus. - Dab wir so lieb uns batten, / das sab man gleich dar­aus. / Und alle Leute soll'» es sehn, / wenn wir bei der Laterne stehn, / wie einst, Lili Marleen.

Schon rief der Posten. / sie blasen Zapfenstreich. ' cS kann drei Tage kosten. / Kamerad, ich komm ja gleich. / Da sagten wir auf Wiedersehn, - wie gerne wollt ich mit dir gehn, / mit dir, Lili Marleen.

Deine Schritte kennt sie, / Deinen zieren Gang, / alle Abend brennt sie, / mich vergab sie lang. / Und sollte mir ein Leids gescheht!, / wer wird bei der Laterne stehn, - mit dir, Lili Marleen?

Aus dem stillen Raume, / aus der Erde Grund, / bebt mich wie im Traume - dein verliebter Mund. / Wenn sich die späten Nebel drcbn - werd' ich bei der Laterne st.bn / wie einst. Lili Marleen."

Aus der großen Vergessenheit ist das Lied jetzt wieder herausgekommen. Wie so manches alte Lied, so hat auch dieses durch den Krieg urplötzlich eine ungeahnte Verbreitung ge­funden, besonders, seitdem der Sender Belgrad es zu seinem bekannten Abendgruß zwischen Front und Heimat hat werden lassen. Es gibt Wohl kein Schallplatten-Unternehmen, das nicht dieses Lied auf der Platte herausgebracht hätte. Auch die Tobis hat sich schon für das Lied interessiert, um danach einen Film zu drehen; bisher aber hat dieser Plan, nach dem der Komponist des Lieds, Norbert Schultze. auch die Filmmusik schreiben sollte, keine Ver­wirklichung gefunden. Dessenungeachtet aber geht die kleineLili Marleen" ihren Weg wei­ter, der sie zu unseren Soldaten und zu allen deren Lieben in der Leimat führt.

Das Buch begleitet unsere Soldaten

Aufruf von Reichsminister Dr. Goebbels ^ Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda und Reichspropagandaleiter der NSDAP- Dr. Goebbels erläßt zur Kriegs­buchwoche 1941 folgenden Aufruf:Das deutsche Volk schöpft aus den Werken seiner Dichter und Denker Mut und Kraft. Es trägt wäh­rend der Kriegsbuchwoche 1941 das seinige da­zu bei, um unsere Soldaten an allen Fronten mit guten Büchern zu versorgen; denn das Buch ist ein Schwert des Geistes. Wir sind stolz darauf, daß cs im Kampfe unseres Vol­kes um sein Lcbensrecht wiederum ein treuer Begleiter unserer Soldaten geworden ist."

Die Zugenddjenstpflicht

Erfassung der Jahrgänge 1924 bis 1929

eintritt. Hei Beendigung des Versorgungs- Verhältnisses erhält der Verbraucher die Reichsklciderkarte nach Abtrennung derjeni­gen Anzahl von Bczugsabschnitten, die auf den Zeitraum der vollen Versorgung anteils­mäßig entfällt. Verbraucher, die teilweise mit Bekleidung versorgt werden, erhalten die Reichskleiderkarte. Verbrauchern, die zum Tragen einer Uniform verpflichtet sind, kön­nen von den Vorgesetzten Dienststellen Uni - formbezugssch-ine erteilt werden. Bei Verbrauchern, die teilweise mit Bekleidung versorgt werden oder Nniformbezugsscheine erhalten, werden die Bezugsrechte der Reichs­kleiderkarte entsprechend verringert.

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Nagold. Die N? -Franenfchaft von Neuwciler

besuchte letzte Woche das Rcscrvelazarett Na gold. Die Frauen brachten den Soldaten wohl­schmeckenden Kuchen und erfreuten sie mit ande­ren Aufmerksamkeiten. Am Kirchweihsonntag statteten die Gültlingcr Frauen dem Teillaza­rett Waldeck ihren traditionellen Besuch ab. Durch ihre große Gcbefrcudigkcit konnten den Lazarettangehörigcn reiche Gaben zuteil werden.

Pforzheim. (S t ra ß e nb ah nz u s a m - menstoß.) Abends kam im oberen Teil der Bahnhofstraße ein abwärts fahrender, mit etwa 45 Fahrgästen besetzter Straßen­bahnwagen ins Rutschen, weil durch feuchtes Laub die Schienen schmierig gewor­den waren und das Bremsen deshalb wir­kungslos blieb. Der Wagen stieß mit einem vom Leopoldsplatz her aufwärtsfahrenden Straßenbahnzng zusammen. Drei Fahr­gäste wurden durch Glassplitter leichtver­letzt. Es entstand bedeutender Material­schaden.

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Für das Verfahren des Nachlaßge- richts werden nur die halben Gerichts­gebühren erhoben, wenn der Tod des Erblassers die Folge eines Angriffs aus dar Reichsgebiet oder eines besonderen Einsatzes ist. Abkömmlinge, Eltern und der Ehegatte des Erblassers sind von der Gebühr befreit, wenn der Wert des Nachlasses 5000 RM. nicht übersteigt.

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Das Reich ersetzt bei Kriegssch 8 den an Grundbesitz dem geschädigten Eigentümer nicht nur die Kosten der Instandsetzung oder des Wiederaufbaues, sondern auch den Nut­zungsschaden zum Ausgleich entgange­ner Einnahmen und zusätzlicher Ausgaben.

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Die bisher unter der Bezeichnung Wunsch­konzertspende geführte Spende des NS-- Reichskriegerbundes führt in Zukunft den NamenKameradenspende des NS.- Reichskriegerbunde s". Aus der Spende .werden eine umfassende Truppen- und Laza­rettbetreuung durchgcführt und zahlreiche Patcngabcn für Soldatenkinder verteilt.

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Die Hauptvereinigung der deutschen Gar- tcnbnnwirtschaft hat zur besseren Verteilung die Aepfel beschlagnahmt. Diese sind zu­nächst ausschließlich an Kinder und Jugend­liche bis zum vollendeten 16. Lebensjahr, an Kranke sowie an werdende Mütter zu vertei­len.

Die Jugenddienstverordnung verpflichtet alle 1018jährigen Jungen und Mädel zur Ableistung der Jugenddienstpflicht in der HI. Es war besonders wegen der Kriegsverhält­nisse nicht möglich, alle beteiligten Jahrgänge zu erfassen oder gar zur Ableistung der Ju­genddienstpflicht heranzuziehen. Die Erfassung der N e st j a h rg ä n g e soll nun erfolgen. Ein entsprechender Erlaß des Jngendführers des Deutschen Reichs beruft die Jungen und Mä­del der Jahrgänge 1924 bis 1928 und die in der Zeit zwischen dem 1. Januar und dem 30. Juni 1929 Geborenen nach Maßgabe der besonders erlassenen Einzelbestimmungen zur HI. ein. Es handelt sich zunächst um eine rein aktenmäßige Erfassung, die dazu dient, eine Ilebersicht über die dienstpflichtigen Jahr­gänge zu erlangen und die Anmeldung der Jugendlichen zur Aufnahme in die HI. zu überwachen. Stichtag für die Erfassung ist der 1. November. Nach Abschluß der Erfassungs- arbeiten bis spätestens zum 10. Dezember 1942 sind Meldestellen der HI. zu eröffnen. Die Jugendlichen sind an den jeweils zu bestim­menden Tagen auf ihrer zuständigen HJ.- Meldestelle anzumelden. Verantwortlich für die Anmeldung ist der gesetzliche Vertreter. Etwaige Anträge auf Zurückstellung oder Be­freiung von der Jugenddienstpflicht sind schriftlich mit Begründung aus der HJ.- Meldestelle abzugeben. Mit der Heranziehung zum Dienst ist für die Heranzuzieheuden vor­aussichtlich zum April 1942 zu rechnen. _

Bestimmungen für Uniformträger

Weitere Einzelheiten zur Reichskleiderkarte

In Verbindung mit der Ausgabe der drit­ten Reichsklciderkarte hat der Reichswirt­schaftsminister die Verordnung über die Vcr- brauchsreaelung für Spinnstonwaren in eini­gen Punkten geändert. Wie bisher, erhalten Verbraucher, die von einem öffentlichen Be­darfsträger oder von einer Anstalt voll mit Bekleidung versorgt werden, keine Reichsklci­derkarte. Neu ist die Bestimmung, daß die Reichskleiderkarte b'nnen drei Tagen bei der Kartcnstelle abzugeben ist, wenn jemand in ein solches Versorgungsverhältnis

^«8 krochen u-l> morgen?

Mittwoch: Frühstück: Malzkaffec, Milch Vollkornbrot Marmelade. Mittag: Kar toffelsuppe. Hefewaffeln, Apfclkompott. - Abend: Meerrettichkartoffeln, Siedwürst chen, Kernlestee.

Donnerstag: F r ü h st n ck: Haferflockenbrei Aepfel. Mittag: Leberspatzen in dei Brühe, gemilchter Salat. Abend: Ge

PstffermiiAee^"^" ^lest), Endiviensalat

. 8rcitng.- F r ühst ü ck: Heiße Milch. Voll kornbrot, Butter. Mittaa- Suinaiiiinne SM.re Kutteln, Schalkartoffeln'. Aden d Laustee ^"iischter Nohgemüsesalat

-frühstück: Malzkafsee. Milch Vollkornbrot. Marmelade. -Mittag: Wir- sing. Fleischkuchle. Schalkartoffeln, frische-

Empfehlenswerte Rezepte für vier Personen Kiirbisflam .ieri: Zutaten: Liter Milch,

«» Gramm Pu-b»iavulver oder Grieb. 230 Gramm Kürbis. Zucker nach Geschmack. Den Kürbis in Heine Stücke schneiden und in wenig Zuckcrwasser Oardünstcn. 3n die kochende Milch das anaerübrt«

Ein Roman vom schwäbischen Bauerntum

von VI»I r»»t

Copyright ISS? by Fleischhauer L Svohn Verlag Stuttgart

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In den lauen Slroin ö.r Luft steigt ein Geruch von faulendem Schlamm und verdunstenden Sümo- fen, nur zaghaft durchwellt von leise stäubendem Blütenwind.

Geht da nicht, am Fuß des Abhangs, ein Mann zwischen Wiese und Feld? Wie ein Pünktchen in dem weiten verödeten Land.

Cr bleibt oft lange stehen und schaut sich um. Manchmal bückt er sich, hebt irgend etwas aus, wirft es wieder weg oder legt es irgendwo bei­seite. Dann kommt er näher dem Abhang zu, dorthin, wo auch nach den großen Ausräumungs­arbeiten der Behörde noch immer die letzten Reste und Trümmer des alten Dorfes liegen: Bret er- haufen und Stapel von Balken, zerbrochene Wa­gen, Berge von Ziegeln, Fensterläden, alte Pflü­ge, vom Rost angefrejsen ein schauerliches Denk- mal gewesenen Lebens.

Der Mann zieht mühselig, aber unverdrossen ir­gend etwas aus dem großen Trümmerhaufen her­vor. Es ist eine große, nur wenig beschädigte Tür. Er versucht, etwas daran hin- und Herzusch'eben, aber der schwere Riegel ist angerostet, erst nach einiger Zeit läßt er sich wieder bewegen: der alte Riegel geht wieder, den er Abend für Abend vor­geschoben hatte.

chatte er nicht einmal an Türen und Riegel ge­glaubt, in einem vergangenen Leben? Wie lang ist das her? Es liegt weiter zurück, als es die Zeit wahrhaben will, denn die Zeit ist nicht immer und nicht für alles Leben der richtige Maßstab. Ist es wahr, daß er einmal hier einhergegangen ist, un­bekümmert, reich, protzig über chaus und Feld und Wälder, gierig auf neuen Besitz und Reichtum be­dacht: wie ein cherr, der allein auf der Welt ist, zornig über jeden verdorrten chalm, geizig um jede Garbe und jedes Stück Brot und karg vor jedem Kinderblick?

Ist es wahr, daß er dann davongegangen ist wie ein Geschlagener, wie ausgebrannt bis aus den Grund seiner Versäumnisse, beraubt buäistäb-

Pu-dinaviilver oder den Grieb cinlaiifen und gar­kochen lallen, dann den Kürbis mit dem Saft vor- sichtig darimteriiiengen und mit Zucker abschmeckcn.

Kürbisbrot: Zutaten: «25 Gramm Mcbl. 2V Gramm Hefe, 875 Gramm Kürbis. 4« Gramm stell, 5« bis 8« Gramm Zucker, Vanillezucker oder Saft und Schale einer Zitrone. Ta» Mcbl Neben, die Hefe fein zerkrümeln, den Kürbis reiben, daS stell zerlassen und mit den übrigen Zutaten zu einem Teig verarbeiten. In einer gefetteten Kastenform aufgeben lallen und in Mittclbitre backen.

Krautklöhe: Zutaten: 1 kleiner Krantkovi, 2« Gramm stell, 1 Zwiebel oder Lauch, 2 Eblössel Ei-AuStauschstoff fzum Beispiel Milei», 50 Gramm MM, Salz. Maloran, Liebstöckel, 4 bis 8 Eblösfcl Weckmebl. Den zerteilten Krautkopf in wenig Salz- wallcr balbweich kochen iBri'ibe zur Suppe verwen- d ns, ausbrücken und lein wiegen. Mit stell, lein- gcfchnittencr Zwiebel oder Lauch und etwas Wcck- mchl dünsten. Nach dem Erkalten Ei-AuStauschstoff, Gewürze, Mcbl und so viel Weckmebl znaebcn. dab sich Klöbc formen lassen, diese mit 2 Eblöffeln in kochendes Salzwaller einlegen und darin 8 bis lll Minuten garzicben lallen. Die Teigmalle. darf nicht stellen, sondern mutz sofort verarbeitet werde».

Spinats uvve: Zutaten: 2l> Gramm stell, 58 Gramm Haferflocken, IlL Liter Waller oder Vrübc. 250 Gramm Spinat, etwas Milch, Salz. Die Hafcr- flocken in dem stell anrösten, mit der Flüssigkeit auffüllen und garkochcn lallen. Dann den roll ge­hackten Spinat dazugeben, etwa» dnrchzichcn lallen, abschmccken und kurz vor -cm Anrichten die Milch dazugeben.

lich bis aufs Hemd, bis aus den letzten Grund ei­nes Menschenherzens? Er konnte verzweifeln und untergehen, niemand weiß, wie nahe er daran war: wieviel Mut dazu gehörte, wieder zurück­zukehren.

Und was für eine Rückkehr war das!

Wochenlang war er durch Schneestürme gewa­tet, hatte unter breiten Tannen geschlafen, unter Felsvorsprüngen an Abhängen, war Schneeschip­per in den Städten, um für den Lohn den Hun­ger von Tagen zu stillen; hatte den Schnee aus der Handfläche getrunken gegen den Durst al­les nur um zu wissen, daß dieses Land hier noch stand; um hier zu atmen, wo ihn die dunkle Hand geschlagen hatte.

Cr weint nicht, wie er damals nicht geweint hatte; er jammert nicht: hilf, Gott im Himmel!, wie er damals nicht gejammert hatte: halt ein und schone mich! Er faltet nicht die Hände, wie er sie damals nicht gefaltet hatte; aber wie er jetzt über das Land hinschaut mit einem schweren, bis auf den Grund gefüllten Blick, wie er atmet, an den Füßen die feuchte Erde spürt und einmal auf- atmend sagt: jetzt wird es Zeit mit dem Feld> ist cs wie ein Gebet.

Solche Gebete beginnen immer von neuem mit jeder Arbeit, mit jedem Handgriff, mit jedem Mor­gen. Sie fangen jedesmal von neuem an, wenn der Mann ein Werkzeug unter den Trümmern her-' vorzieht, eine Axt, einen Spaten, <ine Schaufel, ein Geschirr. Es häuft sich allmählich, was er da alles zusammenträgt. Cin Armer wird reich mit dem kargen und jämmerlichen Rest eines stolzen Hofes, denn der Reichtum mißt sich Vicht allein an der Größe des Besitzes. Wer wochenlang in Schnee­höhlen schlief, wird zum König, wenn er aus al­ten Pfosten und Brettern eine kleine Hütte zusam- menfllgt. Die Wände stehen schon da, eifrig holt er die Bretter für das Dach herbei, er hämmert mit einem Beil die Nägel ein, unverdrossen geht die Arbeit vorwärts; er hämmert, bis es dunkel wird, er muß die letzte Arbeit mit den Händen fühlen, aber wie es Abend ist, bat Kornel ein Dach über dem Kopf, ein eigenes Dach! Morgen wird er Reisig aus dem Wald holen und etwas Stroh irgendwo. Seine Gedanken haben wohl keine Zeit, vor dem Nichts zu sieben und schwer zu werden. Und daß die Bretter seiner Hütte ein wenig ge­geneinander schlagen, wenn das Brausen von den Bergen herüberkommt und der Sturm gegen die Wände springt, hat nichts zu sagen. Der Mann hat andere Sachen zu überlegen. Er denkt an den Pflug, den er hcrvorgezogen hat heute, an Früh­jahrsarbeit und tausend Pläne. Er ist erst am An­fang. wie er einschläft, und er schläft tief und ab­grundlos, denn er ist unsäglich müde.

Die Sonne ist noch nicht da. nur ein blasser Schein dringt durch die Fugen und Risse der Bret- ter, da tritt der Mann schon wieder aus der Hütte. Seine Augen wandern den Himmel ab nach ur­alter Gewohnheit. Dann geht er daran, aus den nächsten Feldern Steine auszubrechen, kleine Fels- brocken manchmal, die vom Berg heruntergeschos- sen waren und sich tief in die weiche Erde einae- grabcn hatten. Wie ein Kraterfeld sieht es aus, so trägt die Erde Wunde an Wunde, aber das alles wird vergehen, wenn das Land wieder umgegra­ben und wieder eben gemacht wird. Er möchte hundert Arme haben und das Nächstliegende läßt ihm keine Zeit, an das Ferne zu denken. Er hat für ein Menschenleben zu tun, gesegnet sei der Himmelt

Und so sind die Tage von Dämmerung zu Däm­merung ungestillt mit Arbeit, immer hier zwilchen Hütte, alten Mauerrcsten und dem im ersten Frük- llcht des Jahres dampfenden Land. Der Monn ist mutterseelenallein und er braucht niemand. Auch an das Allernötigste hat ec gedacht, als er dt« letz­ten Tage vor der Heimtehr sich auf einem großen Hof als Knecht verdingt hatte. Er Hot noch Brot und Speck und ein Stück Rauchwurst, und wenn der Vorrat zu Ende ist, wird er ohnedies hiuüber- gehen ins andere Dorf, denn die Erde hat schon den letzten Schnee aufgekrunken, der Föhn bricht täglich wärmer über das Land herein und die armseligsten Sträucher, die da und dort zwischen den Stümpfen stehen, haben dicke, pralle Knospen. Manchmal schimmert noch leichter Frost in der Morgenfrühe, aber Kornel spürt die Luft: es wird Zeit, mit dem Spaten das kleine Stück hier um- zuwerfen; es ist ein Gartenstück, er findet noch dicke Asternknollen da und dort; mit den Nägeln ritzt er die Haut ein wenig auf: es ist die Spur des Lebens, die er sucht, und manches Stück legt er achtsam beiseite.

Eines Abends, wie er in der Dämmerung ei­nige Werkzeuge hinter der Hütte ordnet, schrickt er leicht auf durch eine weiche feuchte Berührung sei­ner Hand Mit einem plötzlichen und raschen Ruck fährt er herum; da springt mit unsicherem Knur­ren ein struppiges Tier ein paar Schritte zurück, bleibt wieder stehen und sieht Kornel an. Der stiert einen Augenblick wie im Traum auf den Hund: Das Tier sieht ihn noch immer an, wedelt halb zutraulich und halb ängstlich, und wie Kor­nel einen Schritt zu ihm hin macht, weicht es mit leisem Knurren weiter zurück, fängt aber gleich darauf von neuem zu wedeln an.

Hektar!" ruft da der Mann.Hektar!"

Und da springt das Tier wie losgelassen auf den Mann zu, steigt an ihm empor, leckt ihm die Hände, als je! es halb verdurstet, und hebt dann ein unfaßbares Jaulen und Heulen an. Das Tier ist nicht mehr zu beruhigen, es drängt sich beinahe in Kornel hinein und wirft immer wieder zwi­schendurch den Kopf laut bellend in die Luft.

Kornel hat sich aus einen Pfosten gesetzt und streichelt das Tier. Er kann der Hand nicht ver­bieten, daß sie zittert. Es ist eine seltsame Zwie- spräche, wie der Mann nur immer das Tier strei­chelt, das kein Ende finden kann, zu klagen, jäm­merlich manchmal, in langen heulenden Iaulcrn, und wenn es dann wieder laut bellt und den Herrn aniiebt. dann ist es wie ein Freudentaumel.

(Forisetzung folgt.)

Dienstplan der HI.

HJ.-Gefolgschaft 1/401. Mittwoch: Antreten der gesamten Gefolgschaft um 20 Uhr in tadel­loser Winteruniform an der alten Post. Don­nerstag: Turnen und Boxen um 20 Uhr in der Turnhalle. Freitag: Antreten des gesamten Führerzugs um 20 Uhr auf dem Brühl in Uniform. Sonntag: Antreten der Gefolgschaft um 9 Uhr morgens in tadelloser Winteruniform auf dem Brühl.

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BDM.-Mädclgruppe 1/401. Dienstag: Spiel­schar 20 Uhr Salzkasten. Freitag: Schar l und U 20 Uhr mit Sport an der Turnhalle (Brühl). Iungmädel-Führerinncn Mittwoch 20 Uhr Salzkasten. Sanitätskurs fürs Leistungsabzeichen.

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