Nr. 254

Nagolder Tagblatt »Der Eesellschaster'

Lciie 4

Württemberg

EA'Gruvvt Sudtvest ehrt Ludin

Stuttgart, 11. November. Tie Beförderung ihres Gruppenführers zum Obergruppen­führer war den Führern und Männern des SA.-Standorts Stuttgart Anlaß, ihm nach seiner Rückkehr aus Blümchen eine besondere Ehrung zu bereiten. Schon beim Eintreffen von Obergruppenführer Ludin am Mitt­wochnachmittag war ein Ehrensturm der SA.-Wachstandarte „Feldherrnhalle" vor dem Hauptbahnhof angetreten. Vom Führer­korps der SA. begrüßt, schritt der Ober­gruppenführer die Front der angetretenen Mannschaft ab. Am Abend übcrbrachte Bri­gadeführer Dettmer die Glückwünsche aller Führer und Männer der SA.-Gruppe Südwest. Der Sturmbann 1/119 und eine Abteilung der Werkfcharen waren im Hoi des Gruppenstabsgebäudes aufmarschiert. Im Anschluß verbrachte die Führerschaft des Standorts Stuttgart der SA. einige Stun­den kameradschaftlichen Beisammenseins mit ihrem Obergruppenführer.

Z 56 ü Betriebe im Leistungskamv!

Stuttgart, 11. November. An dem von der DAF. durchgeführten Leistungskampf der Betriebe beteiligen sich, wie ein Vertreter der Gauwaltung Württemberg-Hohenzollern der DAF. in der Landespressekonferenz am Mitt- woch mitterlte, in Württemberg 5 560 Be­triebe. Die Teilnahme an diesem Leistungs- kampf ist freiwillig. Die höchste Auszeich­nung, die in diesem Leistungskampf ein Be­trieb erringen kann, ist das Gaudiplom. Ein Jahr später kann ein auf diese Werse ausgezeichneter Betrieb durch Entscheidung des Führers zum nationalsozialistischen Musterbetrieb erklärt werden.

Explosion bei der Benzin-Wäsche

Ludwigsburg, 11. November. Eine Frau wusch in ihrer Küche ein Kleid mit Benzin und die entstandenen Benzindämpse fingen an der heißen Platte des -Herdes Feuer. Es gab eine Explosion, die so stark war, daß sämtliche Türen der Wohnung samt den Türrahmen eingedrückt wurden und die Fenster in Scherben gingen. Die Frau brannte lichterloh und auch die Möbel der Küche hatten Feuer gefangen. Mit schweren Brandwunden wurde die Unglückliche ins Kreiskrankenhaus gebracht. Das Feuer konnte von den Mitbewohnern des Hauses im Keime erstickt werden.

Geislingen, 11. November. (750 Zent- ner Kartoffeln für Bedürftige.) Im Rahmen des Wintechilfswerks wurden in Geislingen in diesen Tagen die Kartoffeln ans­egeben. An die Unterstützungsbedürftigen ver­eiden Ortsgruppen Helfenstein und Schla- geter wurden insgesamt 750 Zentner vorzüg­liche Oberländer Kartoffeln ausgegeben. Kin­derreiche Familien erhielten besondere Ration»"

Maul- und Klauenseuche ln Herlingen

Gerlingen, Kr. Leonberg, 11. November. Tie Maul- und Klauenseuche hat von dem angrenzenden Weil im Dorf aus die Mar­kung Gerlingen übergegriffen und ist im Gehöft des Landwirts Gottlieb Wag­ner ausgebrochen. Die Behörden haben alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um eine weitere Verbreitung der Seuche zu ver­hindern.

Eine zehnköpfige Zigeunerbande ist auS dem badischen Seuchengebict ins Leintal her­übergewandert und hat dadurch die Gefahr einer Einschleppung der Maul- und Klauen­seuche heraufbeschworen. Durch zwei Zigeu­nerinnen, die in Stetten a. H. bettelten, wurde die Polizei auf die Bande aufmerk, sam. Sämtliche Mitglieder der Bande wur­den zwecks näherer Untersuchung in Schutz­hast genonunen und ins Kreisgefängnis Brackenheim eingelicfert.

Neues Laub lm Laucherttal

Sigmaringen, 11. November. Nachdem man Jahrzehnte hindurch um die Durchführung des Projektes nutzlos gestritten hatte, wurde vor kurzem beschlossen, nun endlich die Aus- baggerung der Lauchert, die jährlich viele Monate hindurch die Talgrundstücke überschwemmt, durchzuführen. Dieser Tage trat die neugegründete Wasserbaugenossenschaft in Beringenstadt, Kreis Sigmaringen, erneut zusammen und faßte den weiteren Beschluß, oberhalb von Beringenstadt ein wesentliches Teilstück der Lauchert auch gerade zu legen. Durch diese Maßnahine wird ebenfalls neues Land gewonnen.

Ejn „politisch versolster Assessor"

Rottenburg, 11. November. Bei einer Fremdenkontrolle gelang es einem hiesigen Polizei- und einem Gendarmeriebeamten, einen seit Monaten steckbrieflich ver­folgten Betrüger festzunehmen. Es handelt sich um den 67 Jahre alten, aus Straßburg gebürtigen Wilhelm Ell, der sich in einem hiesigen Gasthaus unter falschem Namen eingemietet hatte. Der Betrüger hatte es auf seinen Streifzügen, die ihn durch das ganze Land führten, hauptsächlich auf gewisse Geistliche beider Konfessionen ab­gesehen, denen gegenüber er sich als „poli­tisch verfolgter Professor" ausgab. Ehe es ihm gelang, auch hier eine ähnliche Gastrolle zu geben, hat ihn durch den raschen Zugriff der Sicherheitsorgane sein Schicksal ereilt.

Drei EMliKkettstmbrrOrn

Ulm, 11 . November. Wiederum hatten sich die hiesigen Gerichte mit einer Reihe von Sittlichkeitsverbrechen zu befassen. So wurde der verheiratete Karl Seyfang aus Ueberkingen, der sich aus beruflichen" Grün­den mit seiner 15jährigen Tochter des öfte­ren auswärts befand, wegen schwerer sitt­licher Verfehlungen, begangen an der eige­nen Tochter, zu zwei Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust verurteilt. — Weiter stand ein 72 Jahre alter Mann ans Ulm

vor den Schranken des Gerichts, das ihn wegen Sittlichkeitsverbrechen zu zehn Mo­naten Gefängnis verurteilte. Der Angeklagte hatte sich an Kindern in schamloser Weise vergangen. Ebenfalls zehn Monate Gefäng­nis erhielt ein in Geislingen wohnhafter 42 Jahre alter Mann für das gleiche Verbrechen.

Lc/imäöiscke Lkronik

An der steil abfallenden Südseite des Tegel­berges bei Geislingen werden seit einigen Monaten von der Reichsbahn Arbeiten zur Be­seitigung der Bergrutschgesahr durchgesührt. Das Gelände wird dräniert und der Berg durch den Bau von Stützmauern in steinerne Fesseln gelegt. *

In der letzten Beratung mit den Gemeinde­räten wurden in Reichenbach a. d. Fils ein Modell und ein Grundritzplan von Architekt Ret­tich-Ulm über die Anlage eines Freibades ge­billigt.

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Das ehemalige Bergschulhaus in Enzberg, Kr. Maulbronn, ist zu einer Schulungsstätte für die Partei umgestaltet worden. Am Dienstag wurde das Haus seiner Bestimmung übergeben und „Ernst-Weinstein"-Haus genannt.

»

In der Kurve beim Eingang des Dorfes Jungnau fuhr der Motorradfahrer Feljx Winz aus Ebingen infolge der Glätte der Straße auf einen Wagen. Mit einem Kiefer- und Nasenbeinbruch sowie einer Gehirnerschütterung mußte er ins Krankenhaus verbracht werden.

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Dieser Tage wollte der Sohn des Ortsbauern­führers in Zimmern, Kr. Rottweil, das Kabel einer Kartoffeldämpfmaschine anschließen. Er kam dabei mit dem Strom in Berührung und fiel, wie vom Schlag getroffen, zu Boden. Dem Arzt gelang es, den Verunglückten, der starke Brandwunden davontrug, wieder zum Be­wußtsein zu bringen. s

Durch viele Generationen hindurch hat sich die Schmiede von Oswald Reiser in Stockach im Familienbesitz erhalten. Seit 216 Jahren hat sich dieses Handwerk immer wieder vom Vater auf den Sohn vererbt.

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Der im Wilhelmsheim bei Backnang zur Er­holung weilende ledige Elektromonteur Anton Beck aus Aalen stürzte aus dem dritten Stock des Heims und blieb tot liegen. Man nimmt an. daß er auf der regennassen Terrasse ausge­glitten ist.

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In Ulm wurde eine „Arbeitsgemeinschaft Mmer Fasnet" gegründet, welche den Ulmcr Fasching wieder neu beleben will.

Das frühere Schafhaus in Pfaffenhofen, Kr. Brackenheim, ist zu einem Gemeindehaus um­gebaut worden, das die nötigen Versammlungs­räume für die Partei und ihre Gliederungen und für kulturelle Veranstaltungen enthält.

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In Benningen, Kr. Ludwigsburg, wurde ein Ehrenmal für die Gefallenen des Weltkrieges und der nationalsozialistischen Bewegung ein­geweiht, das von Bildhauer Pauschinger- Stuttgart errichtet worden ist.

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In Dunningen. Kr. Rottweil, gebar eine Kuh vier Kälber. Die vier Jungen waren ziem­lich normal entwickelt, lebten aber nur kurze Zeit.

^Freitag, den 12. November izz?

Handel nnd Verkehr

Skukkgarker Schlachkviehmarkl

vom Donnerstag, 11. November

Auftrieb: 32 Ochsen. 7S Bullen. 129 Kiift- 82 Färsen. 598 Kälber. 462 Schweine.

Preise: für je l Pfd. Lebendgewicht in Ochsen s) 41—44, b) 40-, Bullen 41—42 bi 1 k bis 38; Kühe -») 39-42, d) 33—38, c> 2 bOz 2 'I 15—24; Färsen nt 41—43. d, 39: Kälber (So», derklasse nicht notiert). 8 Andere Kälber w an bis 65. b) 53-59, c) 42-50: Schweine ns d> 1. und 2. 53,5, e) 51.5, M «9,5. es 49 5 ,

53,5, 2. 48-51, b, öl. ' *

Marktverlauf: s-Kützp, a. und b-Ochstn Bullen, Färsen zugeteilt. Handel in den übrigen Wertklassen ruhig. Kälber belebt, Schweine zuge. teilt.

Stuttgarter Großhandelspreise für Fleisch vom

11. Nov. Ochsenfleisch I. 75—78; Bullenfleisch , 72—75; Kuhfleisch 1. 70-75. 2. 56—68 3 48 bii 52; Färsenfleisch 1. 75-78; Kalbfleisch I M-g; 2. 70—80; Hammelfleisch 1. 79: Schweinefleisch 73. Marktverlaus: Ochsen-. Bnllen. und Färsen, fleisch mäßig belebt. Kuhfleisch ruhig. Kalbfleisch mäßig belebt, Hammelfleisch zugeteilt, Schweine, fleisch lebhaft.

Stuttgarter Kartoffelmarkt auf dem Leonhards. Platz vom 11.Nov. Zufuhr: 60 Ztr. Preis für» 50 Kilogramm Gelbe Sorten 3.40 bis 3.50 RM- Kuppingcr 4.40 bis 4.50 RM. "

Stuttgarter Mostobstmarkt auf dem Wilhelms Platz vom 11. Nov. Zufuhr: 300 Ztr. Preis für j, 50 Kilogramm 4 bis 4.20 NM.

Viehpreise. Biberach: Farren 150 —M, Ochsen 480—520, Kühe 360—520. Kalbeln SU bis 580, Jungvieh 100—260 RM. — Calw: Kühe 250—505, Kalbeln 230—460, Jungvieh 14 bis 210, Kälber 60—85 RM. — Münsinaem Ochsen 280—450, Kühe 190—430. Kalbeln W bis 460, Jungvieh 135—230 RM. — Winnen- den: Ochsen 620. Kühe 200—380, Kalbimm 400—520. Jungrinder 250—320 NM.

Schweinepreise. Backnang: Milchfchweim 12—22 RM. — Biberach: Mutterschweine IN bis 145, Milchschweine 21—27. Läufer K2-K RM. — Blaufelden: Milchschweine 12—IS RM. — Bönnigheim: Milchschweine 14 bii 18, Läufer 27—58 RM. — Calw: Milchschweine 12.50—28. Läufer 31—55 NM. — IIsfeld: Milchschweine 16—26 RM. — Münsingen: Milchschweine 19—26, Läufer 25—32 RM. - Murrhardt: Milchschweine 18—22 RM. - Nürtingen: Milchschweine 18—27 RM. - Winnenden: Milchschweine 17—23, Läch; 35—48 NM.

Gestorbene: Georg Rothfuß, Turnhalleaufjehei a. D. 71 I., Wildbad / Christian DessM, Altveteran, 91 I., Mönchberg.

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