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Mittwoch, den S. November 1937

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Koch ein Kapitel , 6 el-ftbestimmvngsrecht"

Fn der Presse-Erörterung, die die erneute Betonung des deutschen Kolonialanspruchs auf dem Nürnberger Parteitag und nunmehr sMe Anerkennung durch den Duce des faschistischen Italien vor allem in den Ko­lonien besitzenden Völkern ausgelöst hat, be­haupten die Gegner des deutschen Rechtes aus Kolonien immer wieder, daß die Einge­borenen in den deutschen Kolonien gar nicht mehr unter deutsche Herrschaft zurück- kehren wollten. Diese Behauptung ist nicht neu und nicht originell; sie stützt sich in der Hauptsache auf jene Note deralliierten und assoziierten Mächte' vom Mai ISIS, in der ber deutsche Einspruch gegen den Raub der Kolonien mit kaum mehr zu übertreffender Heuchelei zurückgewiesen wurde:

Endlich haben die alliierten und assoziierten Wchte sich davon überzeugen können, daß die ein­geborenen Bevölkerungen der deutschen Kolonien starken Widerspruch dagegen erheben, daß sie wie­der unter Deutschlands Oberherrschaft gestellt wer­den. und die Geschichte dieser Oberherrschaft, die Tradition der deutschen Regierung und die Art and Weise, in welcher diese Kolonien verwandt wurden, als Ausgangspunkt für Raubzüge aus den Handel der Erde, machen es den alliierten md assoziierten Mächten unmöglich, Deutschland die Kolonien zurückzugeben oder dem Deutschen Reich die Verantwortung für die Ausbildung und Erziehung der Bevölkerung anzuvertrauen.'

Der fromme Augenaufschlag deralliier­ten und assoziierten Mächte', der in dieser Note zum Ausdruck kam. wurde seither und gerade in den jüngsten Tagen hinreichend illustriert durch die Maßnahmen, die z. B. britische Truppen im Mandatsland Palästina gegenüber der eingeborenen arabischen Bevölkerung anwenden, deren Häuser man gleich straßenweise in die Luft sprengt und deren Führer man auf ab- gelegene Inseln im Indischen Ozean der- bannt. In Syrien ließ der Machthaber der französischen Mandatsmacht General Sarrail vor einigen Jahren Damaskus 50 Stunden lang aufs schwerste bombar­dieren, um den Arabern die Segnungen fran- zöstscher Zivilisation begreiflich zu machen. In Indien gingen erst vor wenigen Wo­chen etliche britische Maschinengewehre gegen eine unbewaffnete Volksmenge los. so daß 80 Personen in ihrem Blute liegen blieben. Und in der ganzen britischen Kolonial, geschichte wird man vergebens nach einem Beispiel hingehendster Treue suchen ähnlich jener, die die Askaris des deutschen Generals v»n Lettow-Vorbeck vier Jahre lang bewiesen haben.

Aber lassen wir die Eingeborenen der deut­schen Kolonien in Afrika selbst sprechen. So konnte man bereits wenige Jahre nach dem Beginn der britischen Verwaltung in Deutsch. Ostafrika in den Da res- salamerTimes' vom 4. März 1922 lesen:

DieS Blatt hat bis zum Ueberdrutz betont, man könne vom Eingeborenen nicht erwarten, daß er selbst das Land entwickeln werde. Er braucht europäische Führung und Hilfe. Man ist schon gezwungen, zu sagen, daß er am glücklichsten war, als die Deut­schen kamen und die l a n d w i r t s ch a s t- liche Entwicklung in die Hand nal>- men. bei der sie ihm Arbeit. Geld und Essen gaben und gleichzeitig diejenigen in die Lehre nah­men. die sich für modernere Ackerbaumethoden als chre bisherigen interessierten. Seit unserer Okkupation ist der Anbau zurück­gegangen. Man hat europäische Unternepmun- gen absolut nicht ermutigt und das Ergeb- »iS ist eine verarmte und mißver­gnügte Eingeborenenbevölkerung.'

Wenn heute die Verhältnisse in Deutsch- Ostafrika wieder einigermaßen erträglich find, dann ist das vor allem auf die 1925 er­teilte Erlaubnis zurückzuführen, daß Deutsche wieder nach Ostafrika einwandern dürfen. Als dann im Mai 1933 in Daressalam ein deut- sches Konsulat errichtet und die deutsche Flagge gehißt wurde, da wurde den ganzen Lag über die Straße nicht leer von Eingeborenen. Den Briten war es natürlich peinlich, daß die Ein­geborenen mit dem Herzen nicht bei ihnen, son­dern bei den Deutschen waren.

I- Deutsch-Südwestafrika ant­worteten am 26. August 1923 die Hereros, die ihren einstigen Oberhäuptling Samuel Maha- rero begruben und dabei alte deutsche Schutz- truppenuniformen und schwarz-weiß-rote Kokarden trugen, den britischen Beamten, die sie aufforderten, das Begräbnis doch unter den britischen Farben vorzunehmen: Die deutschen Farben sind vor- uehmerl' Im August 1933 mußte die Mandatsderwaltung ein ausdrückliches Ver­bot erlassen, bei den Gedächtnisfeiern für den Herero-Häuptling die deutschen Farben zu fuhren. Bezeichnend für die Haltung der Hereros zur ehemals deutschen Verwaltung Nt es ja auch, daß sie noch heute ihren Söh- nen die Namen alter deutscher Kolonial- truppenführer geben: Francke, Heydebreck

deutsche Kolonie Togo wurde zwi- « England und Frankreich aufgeteilt. Die Begeisterung', mit der die Eingeborenen Befreiern' entgegensahen, geht daraus daß viele von ihnen nach der bri- "sthen Goldküste auswanderten und dort lk»" "Bund der Togo-Deutschen" ysAwarze Eingeborene!) gründeten. U, Ellh Beinhorn 1S33 auf ihrem mkaflug in Lome, der Hauptstadt von sto eintraf, waren die Angehörigen dieses »aundes der Togodeutschen' vollzählig zur

degetsterte» Begrüßung erschienen. Wenige Tage später überreichte ihr im britischen Accra ein« Abordnung ausgewanderter Togo-Eingeborener eine in deutscher Sprache abgefaßte Adresse desBundes der Teutsch- Togoländer in Accra', in der es u. a. hieß:

Uns Deutsch-Togo-Leuten in Accra ist es auch heute eine besondere Pflicht, Sie, geehrtes Fräu­lein Beinhorn, herzlich willkommen zu heißen. Tausende und aber Tausende in allen deutschen Schutzgebieten harren der Stunde, wo die große Mutter Deutsch­land sich ihrer Kinder wieder anneh­men wird. Wertes Fräulein, wir bitten Sie deshalb hierdurch höflichst, bei Ihrer Ankunft in Deutschland unseren deutschen Freunden, mit denen wir in 30jähriger Verbundenheit in glück­lichen Zeiten zusammen gelebt haben, unsere besten Grübe zu überbrinaen.'

Die Erinnerung an die deutsche Herrschaft ist auch heute noch nicht verblaßt, wie jeder Afrikareisende bestätigen wird. Die Sorge um das Wohl der Eingeborenen, die in fast allen Presseäußerungen, vor allem der briti­schen Zeitungen, gegen den deutschen Kolo­nialanspruch herausgehoben wird, ist nichts als Heuchelei, mit der rücksichtsloses Aus- beutertum seine Profitgier zu verdecken ver­sucht. Ta aber Völkerrecht über Bilanz- und Börsenrecht steht, wird das deutsche Volk nicht aufhören, den An­spruch auf seine ihm rechtmäßig zustehenden Kolonien geltend zu machen, bis er erfüllt ist, um so mehr, als der deutsche Rechts­anspruch auch dem Willen der eingeborenen Bevölkerung entspricht. ül.

Die Wett in wenigen Zeilen

Frankreich braucht Ueberbrückungskredite"

Neue Anleihesorderungen Bonnets Zahlreiche Streikdrohungen für den 4. November

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ZI. Paris, 2. Nov. Die französische Regie- rung hält Anfang dieser Woche eine Reihe von schwerwiegenden Beratungen, da ver-- ichiedene Probleme bringend einer Lösung bedürfen. Im Vordergrund steht hierbei die Entscheidung über weitere Maßnah­men in Französisch-Nordasrika. Trotz aller militärischen Maßnahmen ist dort die Ruhe noch nicht wiederhergestellt. Man erwartet daher die Ankunft des General­gouverneurs von Algerien in Paris, um mit ihm die zu ergreifenden Methoden zur Be­kämpfung der Unruhen zu besprechen. Er­hebliche Sorgen bereitet den zuständigen Be­hörden auch die Hochwasser-Kata­strophe in Syrien infolge der ansge­tretenen Seuchen und der furchtbaren Not von Zehntausenden der Bevölkerung, die durch die Ueberschwemmung obdachlos ge­worden find.

Innerpolitisch steht das Kabinett vor dem Problem, neue Geldquellen flüssig machen zu müssen, um das aus den Fugen geratene Budget zu retten. Finanzminister Bonnet hat bereits mit der Möglichkeit seines Rücktritts gedroht, falls man ihm nicht die erforderlichen Maßnahmen zugestehen würde. Wie man in unterrichteten Kreisen hört, handelt es sich dabei um einenlieber- brückungskredit' von rund zehn Milliarden Franken.

Der 4. November ist der Stichtag einer Reihe von sogenannten Tcmonstrations- streiks, die für die Regierung immerhin eine gewisse Gesahr bedeuteten. Nicht nur in der Metallindustrie und im Baugewerbe ist eine Zuspitzung der Lage eingetreten, sondern auch eine Reihe öffentlicher Dienststellen hat für Donnerstag einen Warnungs streik angekündigt. Schließlich ist erneut die Gefahr eines Generalstreiks im Hotel­gewerbe entstanden, da die durch Vermitt­lung des Ministerpräsidenten zustandegekom- menen Arbeitsverträge am 31. Oktober ab- liefen und die Angestellten nunmehr die Durchführung der Fünftage-Woche verlan­gen. Falls die Forderung nicht sofort an- genommen wird, drohen sie nunmehr wie­derum mit dem Streik.

Freispruch im Berner Zionisten- Prozeß

Tatbestand nicht erfüllt" Die Staatskasse trägt die Kosten

Bern, 2. Nov. Die Strafkammer des Der- nischen Obergerichts hat am Montag im Be­rufungsprozeß gegen Schnell und Fi scher wegen Verbreitung der zionisti­schen Protokolle das Urteil verkündet. Die beiden Angeklagten wurden freige-

s p ro ch e n. da der gesetzliche Tatbestand des Vermischen Schundliteratur-Gesetzes nicht er­füllt ist. Eine Entschädigung wird ihnen nicht zugebilligt. Die Kosten erster und zweiter In» stanz fallen der Staatskasse zur Last. Lediglich Fischer hat den Betrag von hundert Franken für daS erstinstanzliche Verfahren zu zahlen, soweit eS sich auf seinen Artikel Schweizer Mädchen, hütet euch vor schän­denden Juden' bezog.

Die Prozeßkosten für die erste Instanz haben sich bekanntlich infolge der von den jüdischen Klägern beantragten umfangreichen Sachverständigen » Vernehmung auf über 26000 Franken belaufen, wozu noch 2400 Franken Parteikosten kamen.

In der Urteilsbegründung wurde betont, in nicht üblicher Weise habe der erst­instanzliche Richter seine Sachberständigen- Gutachten über die EchtheitderProto- kolle durchgeführt. Dadurch, daß die Par- teien die Sachverständigen benannten, sei das Vertrauen auf diese erschüttert worden, lieber den Charakter der Schrift könnten nur der Inhalt und die Form entscheiden. Ob die Protokolle tatsächlich echt oder gefälscht sind, brauche daher nicht untersucht zu werden. Es sei nur zu prüfen gewesen, ob die Proto- kolle, wie behauptet, Schundliteratur sind. Di« Protokolle, so heißt es weiter, seien Schundliteratur', aber nicht im Sinne des Gesetzes von 1916. Damit ent­falle die Strafbarkeit der Protokolle an sich und der sie angreifenden Hinweise. Das gleiche gelte von dem gleichfalls angeklagten Aufruf an alle Heimattreuen und blutbe­wußten Eidgenossen'. Auch der Artikel Schweizer Mädchen, hütet euch vor schän- denden Juden', sei aus dieser Kampfstellung heraus geschrieben. Aus allen den angeführ­ten Gründen müßten Schnell und Fischer vollständig sreigesprochen werden.

Segelflieger

gegen Felswand geschleudert

Nach drei Tagen noch lebend gesunden

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Kl. Genf, 1. November. Seit drei Tagen war der junge Genfer Segelflieger Michel Mar­tin verschwunden. Als er nicht heim kam, be- stand kein Zweifel darüber, daß er abgestürzt sein mußte. Noch am gleichen Abend wurde im unteren Juragebiet Alarm gegeben. In den darauf folgenden beiden Tagen flogen sämtliche in Gens stationierten Flugmaschinen das Juragebiet ab. Die Polizei und die Ju­gend ganzer Dörfer waren unteiüvegs, um die Wälder und das Gehölz des Jura abzusuchen. Nach drei Tagen fanden Jäger in der Nahe der Ortschaft Collonges auf französischem Gebiet den Vermißten durch Zufall. Sie waren damit beschäftigt, ihr zioeites Frühstück zu verdauen, als sie leise Hilferufe hörten. Mit einer schweren Gesichtsverletzung und einem Ober­schenkelbruch fanden sie dann den jungen Segel­flieger vor. Dieser hatte sich s e i n B e i n m i t Zweigen bandagiert. Ein Stück Scho­kolade und einige Wecken, die er zufällig in der

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Donnerstag, 4. November 22.00

ö.oo Morgen««»

Zeitangabe, Wetterberich!. Landwirtschaftliches Gymnastik I

6.30 Frühkonzcrt 7,007,10 Krühnachrtchten 8.00 Wafserstandsmeldungen,

Wetterbericht. Markt­bericht

Gymnastik ll

8.30 Ohne Sorge« ieder Morgen

S.80 Sendepause >0.00 Volksliedsinnen Liederblait 10 >0.30 Tendevause >1.30 Volksmusik

Bauernkalender und Wetterbericht >2.00 MittagSkonzert 13.00 Zeitangabe. Nachrichten. Wetterbericht

18.18 MittagSkonzert 14.00 ^Elnz Stnnb' schön nnd

>5.00 Sendevanie 10.00 Mniik am Nachmittag >7.30 ttnbekanntes ans

>8.00 Mniik der Jugend 18.80 Griii i»8 Hente 10.00 Nachrichten

19.18Stuttgart Ivielt ans'

20.18Wenn einer «in« Reise int'

21.00 «lll-r «nie« Dinge lind drei

21.30 Das Nngnsteum-Orch-ster Rom «nter Leit««« von Eze^arLtn» Molinari

. . Nachrichten,

etter- und Sportbericht 22.30 Volks, und Unterbal- tnugsmuiik

24.001.00 Nachtmusik Freitag, 5. November

S.00

S.30

7.00

8.00

8.30

9.3»

10.00

10.80

10.48

11.80

Morgen««»

Zeitangabe, Wetterbericht,

Landwirtschaftliches

Gymnastik I

Frühkonzert

7.10 Krühnachrichten

Zeitangabe. Wasserstanbs-

melbnngen. Wetterbericht,

Marktbericht

Gymnastik II

Musik am Morgen

Sendevanse

Menschen zwischen Hass «nb Meer"

Ein Jahr deutscher Antosieae

21.00 Vom Werde» nnd Wirke» des Buches

22.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter- und Sportbericht 22.30Untcrbaltung und Tanz" 24.001.00 Nachtkonzcrt

Samstag, 6. November

12.00

18.00

13.18 14.00

18.00

16.00

18.00

18.30

19.00

19.18 20.16

Sendepause

Volksmusik

Bauernkalender uni

Wetterbericht

MittagSkonzert

Zeitangabe. Wetterbericht.

Nachrichten

MittagSkonzert

.Eine Stund' schön und

bunt

Sendepause

Musik am Nachmittag . tSin Bnch erzählt ici« Schicksal"

Grtfs inS Hente Nachrichten

Musik zum Feierabend ..Wie «S euch gefällt" .

S.

6.3»

7.00

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9.30

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10.30

11.30

12.00

13.00

18.15

lt.00

15.00

16.00

18.00

19.00

19.18

20.00

21.00

22.00

22.30 24 00

Morgenlicd

Zeitangabe Wetterbericht, Landwirtschaktlicbes Gymnastik I Fritbkonzert 7.10 Krübnachrtchien Wasserstandsmeldungen. Wetterbericht. Markt­bericht

Gymnastik II Mnstk am Morgen Sendevanse

Ein Dort muh weichen"

Sendepause

Volksmusik

Bauernkalender nnd

Wetterbericht

Mittaaskomert

Zeitangabe. Wetterbericht.

Nachrichten Mittaask

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Musik zwischen 'w-s und Drei"

..Heiteres Allerlei" Fröhliche Klänge" Tonbcricht der We-He Nachrichten Buntes Konzert Modle. manscht mi?" Eine bunte Stunde ..Wocheukehraus" Zeitangabe. Nachrichten. Wetter- und Sportbericht Tanzmusik -1.00 Nachtmusik

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Lasche halte, waren seine ganze Nahrung ge­wesen. Ein Windstoß hatte seine Maschine gegen eine Felswand geschleudert. Beim An­prall wurde er aus seinem Sitz geschleudert und siel dann in eine Baumgruppe. Völlig erschöpft wurde er von einer Rettungskolonne geborgen und nach Genf in eine Klinik transportiert.

Fünf Sabre polnWer Außenminister

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rp. Warschau, 2. November. Heute find genau fünf Jahre vergangen, seit Oberst Beck Polnischer Außenmini st er aewor. Len ist. Er hat das Erbe des Warschaus Pil- sudski treu gewahrt und eine klare und ein- fache Politik getrieben. Im besonderen hat er gute Beziehungen zu Polens Nachbarstaaten herbeigeführt und sich durch seine Bemühungen um das Gelingen des deutsch-polnischen Abkom­mens ein großes Verdienst erworben, das in Deutschland durchaus anerkannt wird. Im Gegensatz zu manchen andern Ländern hat er sein Vaterland nicht in ein Netz kollek­tiver Abmachungen verstrickt, sondern Polen eine unabhängige feste Stellung gesichert. In diesem Sinne würdigen auch die hiesigen Blätter Becks Wirken. Der Dan- ziger Senatspräsident Greiser hat Beck seine Glückwünsche ausgesprochen.

Volt an- Mittelalter - heule ketteln

Briefträger auf den Spuren Knecht Ruprechts

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rst. Bernburg, 1. November. In der Nähe von Bernburg in Anhalt stand in frieren Jahrhunderten ein Kloster, zu dem daS win­zige Dörfchen Kölbigk gehörte. In diesem Klo­ster, so berichtet die Ueberlieferung, wurde einst oas WunderHeele Krist" gezeigt, zu dem aus aller Welt Wallfahrer herbeizogen. Englische Mönche, die damals zur Weihnachts- eit nach Deutschland kamen und den heiligen "hrist von Bernburg aufsuchten, legten in Eng. land Niederschriften über das Wunder von Bernburg an. Heute noch lebt der Bernburger Heele Krist" in der Gestalt des Knecht Rup- recht fort.

Da man jetzt anscheinend in England die Aufzeichnungen der einstigen Wallfahrer nach Bernburq entdeckt hatte, schrieben englische Zeitschriftenverleger vor einiger Zeit einen BrresAndasKlosterKölbigk". In ihm bitten sie um ein Bild desHeele Krist" und um eine Aufnahme von der Wetterfahne des Klosters, die eine Knecht-Ruprecht-Figur zeigen soll. Nun ist aber das Kloster Kolbigk schon fast vor einem halben Jahrtausend ab­gebrochen worden, Mönche und Wunder ver- schwanoen. Auch das Klosterdörfchen Kölbigk besteht nicht mehr; es wurde schon vor langer Zeit nach dem Nachbarort Jlberstadt em- gemeindet. Die Post hat dennoch den Stand­platz des früheren Klosters ausfindig gemacht und in diesen Tagen kam der Brief aus Eng­land an ein seit 500 Jahren verschwundenes Kloster auch richtig in Jlberstadt an. Dir Wünsche der englischen Zeitungsverleaer wer­den zum Teil erfüllt; auf einer Kirchenruine befindet sich nämlich noch die vor Jahrhunder­ten in den Berichten der englischen Mönche er­wähnte Wetterfahne mit dem Bilde Knecht Ruprechts.

Wo elnst Günther und Sagen zogen

Die alte Nibelungenstraße soll wieder erstehen

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m. ck. Worms, 1. November. In der letzten Zeit sind Gerüchte über eine Verlängerung der Deutschen Weinstraße in die Öffentlichkeit gedrungen. Wie wir dazu er­fahren, ist wohl an einen Ausbau und an eine Verbreiterung der Weinstraße gedacht, nicht aber an eine Verlängerung, denn ver­längern läßt sich die Weinstraße nicht. Sie führt vom Weintor bei Schweigen an der französischen Grenze in einer Länge von achtzig Kilometern ununterbrochen durch Weingärten entlang bis nach Bockenheim an der Nordgrenze der Pfalz. Dort hören die Weingärten aus, die Weinstraße sinder ihr natürliches Ende. Sie ist ja keine Straße im gewöhnlichen Sinne, sondern Symbol für die Weine der Pfalz. Damit dieses Symbol