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Nr. 241

Nagolder Tagblatt .Der Gesellschafter*

welchem sie ihre Sympathien für den An­führer der katalanischenRegierung Com­panys" zum Ausdruck bringen und fest­stellen. daß dieser die Garantie sei für den Bestand derantifaschistischen Front". Man werde nicht dulden, daß Companys, der in dem jetzigen Augenblickunentbehrlich" sei, durch die Machenschaften bestimmter Gruppen von seinem Posten verdrängt würoe.

In anarcho-syndikalistischen Kreisen wird erklärt, daß dieser Aufruf ein Ultimatum an die Valencia-Häuptlinge und besonders Prieto darstelle, der an einem Rücktritt Companys am meisten interessiert sei. In den Kreisen der Valencia-Bolschewisten wird er­klärt, die Situation sei durch die Erklärung der CNT. und der FAJ. sehr gespannt. Man glaubt, daß Prieto seine Pläne, in Katalonien einen Vertrauensmann zumPräsidenten" zu ernennen, vorläufig noch nicht verwirklichen .kann.

Rote Sberhimptlinge sin- abgedampft

Paris, 15. Oktober. In Dorient sind in der Nacht zum Freitag mit dem DampferSomo" neben einundzwanzig Mann Besatzung fünfzig sowjetspanische Flüchtlinge ans der Gegend von Gijon eingetroffen. Unter ihnen befinden sich der GenossePräsident" des Kassations- Hofes und der ehemaligePräfekt" von Ma­laga, derGouverneur" von Asturien und andere Oberhäuptlinge dieser noch in Händen der Bolschewisten befindlichen Provinz. Die französischen Behörden haben den Ausreißern noch keine Ausschiffungsgenehmigung erteilt.

Moskaus SamvelmSnner aus aller Welt

San Sebastian, 15. Oktober. Am Ton- nerstag sand in Valencia aus Anlaß deS Besuches einer chinesischen Studienkommis- sion eine Freundschaftskundgebung statt, bei der chinesische, spanische, französische und englische Marxisten das Wort ergriffen. Ter chinesische General P a t sagte in seiner Rede: Es gibt auch in China eineVolksfront", die j,mit derselben Begeisterung wie die spa­nische gegen den Faschismus kämpst. Die Feinde Rot-Spaniens sind die Verbündeten der Feinde Chinas. China wird mit der- selben Gewißheit den Sieg erringen wie Spanien (??). Der rotspanische Oberst Guarner erklärte in seiner Erwiderung. Spanien suhle sich als Brudervolk des au ne- fischen", Kundgebung ickiloß mit Hoch­

rufen aus China und Spanien.

Franko verlegt leln Kauvtauartier

Llgeaberickt 6er X8.Press«

ps. Bilbao, 15. Oktober. General Franco beabsichtigt, sein Hauptquartier andieAra- gon-Front zu verlegen, da im Norden keine bedeutenden militärischen Operationen mehr zu erwarten sind; mit der Eroberung des letzten bolschewistischen Stützpunkts dort Gijon dürfte für bald zu rechnen sein.

Außerdem verlautet, daß die deutsche und öie italienische Botschaft im Einverneh­men mit der nationalspanischeu Negierung nach San Sebastian übersiedeln werden.

Grandi und Corbin bei Eden

EinEtappen-Programm" sür Spanien

Sonderabmachungen über die Balearen

Ligsnberledt 6er X8-?ress»

V8- London, 16. Oktober. Das Programm, wie es von England und Frankreich für die am Sonnabend beginnenden Verhandlungen vor­geschlagen wird, wurde durch einen Noten­wechsel zwischen London und Paris endgültig festgelegt. Die letzten Ein­zelheiten besprach Außenminister Eden gestern noch einmal mit dem französischen Botschafter E orbin. Anschließend empfing er den ita­lienischen Botschafter Graf Grandi, um ihm dir englisch-französischen Absichten mit­zuteilen. Um die Verhandlungen möglichst zu. beschleunigen, wird sich zunächst Nnr der Hauptunterausschuß des Nichteinmischungs­ausschusses mit den auf der Tagesordnung stehenden Fragen befassen. Lord Pjymouth soll ermächtigt werden, eine zeitliche Begren­zung der Verhandlungen festzusetzen.

Das zwischen dem Foreign Office und dem Ouai d'Orsay vereinbarte Programin sieht zunächst einesymbolische" Zurück­ziehung von Freiwilligen (?) vor, d. h. jede beteiligte Macht soll die Evakuie­rung einer gewissen Anzahl von Freiwilligen durchführen. Im Verlauf weiterer Etappen sollen schließlich sämtliche Freiwilligen zu­rückgezogen werden, wobei deren Zahl von Fall zu Fall proportional den auf beiden Seiten in Spanien vorhandenen Ausländern entsprechen soll. Endlich sollen den kämp­fenden Parteien die Rechte Kriegfüh­render zuge standen werden, wenn eine wie man sich bezeichnenderweise un­verbindlich ausdrücktwesentliche" Anzahl von Freiwilligen abtransvorticrt ist. Auf englisches Drängen hat man sich in Paris anscheinend entschlossen, das Problem der Baleareninseln nicht anzuschneiden, um die Verhandlungen nicht von vornherein zu komplizieren und unter Umständen zu ge­fährden. Die Londoner Presse behauptet je­doch. daß aus Paris wegen der Balearen­inseln eine Note beim Foreign Office ein­gelaufen sei, in der vorgeschlagen werde, den Schutz" der Inseln in den Rahmen der Nyoner Abmachungen einzubeziehen.

Rallen auf dem Wege zur Autarkie

Kigendsriokt 6sr X8-?r«»»»

86. Rom, 15. Oktober. Die am Montag von Mussolini angeordnete Ausarbeitung des italienischen Autarkieprogramms befindet sich bereits in vollem Gange. So wurde u. a. in einer ausführlichen Besprechung, der Mussolini wiederum beiwohnte, vor allem die Erzeugungs kraft Italiens erörtert. In dieser Frage verfügt Italien immerhin seit der Sanktionszeit über weit­gehende Praktische Erfahrungen, die jetzt in vollem Umfange berücksichtigt werden.

Eines der wichtigsten Probleme ist hierbei vor allem, die Getreideproduktion zu steigern, auf der anderen Seite aber auch, der durch eine Erweiterung der Ge­treideanbaufläche sich ergebenden Verringe- rung der Erzeugung anderer Bodenfrüchte Rechnung zu tragen.. Gerade in diesen Tagen ist von italienischen Fachleuten dar­auf hingewiesen worden, daß die starke Steigerung des Getreideanbaues empfind­liche Auswirkungen auf die Außenhandels­bilanz hatte, indem zwar auf der einen Seite die Getreideernte in Italien um 30 v. H. größer wurde, andererseits aber gleichzeitig die Einfuhr von Mais, dieses typischen ita­lienischen Volksnahrungsmittels, infolge der Anbaubeschränkung wesentlich stieg. Diese Erscheinung trat auch bei verschiedenen an- deren lebenswichtigen Produkten zutage.

Alle diese Fragen werden in Italien in der nächsten Zeit eingehend behandelt wer- den. Es ist also damit zu rechnen, daß die Fertigstellung der Durchführungsbestimmun­gen für den italienischen Autarkieplan unter Berücksichtigung sämtlicher Zweige des Wirt­schaftslebens noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird.

Abschied der KdF-Zabrer von Florenz

Rom, 15. Oktober. Der Abschied der 450 KdF.-Urlauber von Florenz wurde zu einer neuen begeisterten Kundgebung der deutsch-ital'ienischen Freund­schaft. Auf d?m mit den deutschen und ita­lienischen Fahnen geschmückten Bahnsteig hat­ten sich Abordnungen sämtlicher Ortsgruppen der Faschistischen Partei und ihrer Organisa­tionen eingefunden. Günther Adam, der Gauwart der NSG.Kraft durch Freude", dankte im Nam«i der deutschen Urlauber für die auch in Florenz so überaus herzliche und kameradschaftliche Ausnahme. Unter den Klän­gen der deutschen und italienischen National­hymnen und begeisterten Heilrufen auf den Führer und den Duce verließ der Sonderzug, mit dem die deutschen Urlauber in die Heimat zurückkehren, die Bahnhoshalle von Florenz.

Prag entledigt M der Emigranten

Ausweisung aus den großen Städten

kligenberlcbt 6er X8-?resss

Hw. Prag, 15. Oktober. Auch Prag scheint jetzt über das verbrecherische Unwesen der Emigranten genügend lehrreiche Erfahrun­gen gesammelt zu haben. Auf Veranlassung der Regierung haben sämtliche Emigranten aus dem schnellsten Wege die Städte Prag, Brünn, Preßburg, Mähiisch-Ostrau und Ol- mütz zu verlassen. Von diesen Maßnahmen werden etwa 3500 Personen !!) ersaßt. Sie sollen in acht Bezirken des böhmisch-mährischen Hügellandes an­gesiedelt werden. Das Vrager Innenmini- sterium hat bereits Vorbereitungen in den betressenden Dörfern in Angriff genommen.

Komintern-Kurier in Warschau gefaßt

Warschau, 15. Oktober. Der Warschauer Polizei gelang ein besonders guter Fang. In der Wohnung des jüdischen Leiters des Kommunistischen Iugendverbandes. Chajm Ialope. verhaftete sie den vor wenigen Tagen erst aus der Sowjetunion in War­schau eingetrofsenen Moses Neu mann. Der Jude, der einen Paß mit einem ge­fälschten Sichtvermerk auf den Namen Heinrich Werner bei sich trug, ist der stän­dige Verbindungsmann zwischen der Mos­kauer Komintern-Zentrale und den illega­len Parteiinstanzen in Warschau. In Polen unterstand ihm die Kontrolle der Partei­kassen und die Verteilung der aus Moskau eintrefsenden Geldmittel. Gleichzeitig war es seine Aufgabe, die chiffrierten Anweisun- gen der Komintern an die einzelnen Partei- stellen weiterzuleiten. Mit Moses Neumann wurden seine nächsten Mitarbeiter, die Juden Chajm Ialope, Aron Rosenzweig, Jeschhja Lubliner und Jcek Giebel, verhaftet. Ins- gesamt sind in der vergangenen Nacht in Warschau 5 7 Kommunisten sc st ge­nommen worden. Das Bezirksgericht in Chelm verurteilte zwei kommunistische Hetzer in Wlodawa zu zwölf und zehn Iah- ren Zuchthaus.

Ein Miniltionszus explodiert

k i ß e o b e r I o k t 6sr X8-?i-e5se

S8. Moskau, 15. Oktober. Schweigen herrscht im sowjetrussischen Blätterwald über eine furchtbare Katastrophe, die sich auf der transsibirischen Bahn zwischen Irkutsk und Krasnojarsk abgespielt und außer mehr als 150 Toten über 100 Schwerverletzte gefordert hat. Ein nicht angemeldeter Muni­tionszug prallte auf einer kleinen Station mit einem voll besetzten Personenzug zu­sammen und flog in die Luft. Der Personen­zug, der Bahnhof und viele benachbarte Häu­ser wurden zertrümmert.

Sämig einig gegen Vatikan

Danzig, 15. Oktober. Das energische Ein- treten der deutschen Politischen Instanzen in Danzig gegen die Bedrohung des religiö­sen und Politischen Friedens durch Errich­tung der Polnischen Personalpfar- reien hat bei der gesamten katholischen Geistlichkeit Danzigs große Befriedigung aus­gelöst. Sie erkennt an, daß die politische Führung des Staates sich tatkräftig auch für die Belange der Orts- geistlichkeit eingesetzt hat. In einer Versammlung aller Ortsgeistlichen und Dekane der katholischen Kirchen in Danzig wurde einstimmig eine Entschließung ange­nommen, in der gegen die Errichtung der alle in Betracht kommenden Staatsgesetzs und Kirchenrechte verletzenden Personal- Pfarreien Protestiert wird. Die Bevöl- kerung nimmt zur Kenntnis, daß in dieser Frage völlige Einigkeit zwischen Politischer Staatsführung und Ortsgeistlich- keit besteht.

politische Kurznachrichten

Erster Deutscher Beamtentag

Am Sonntag wird in der HauPtstadt der Bewegung der erste deutsche Beamtentag er­öffnet. der die ganze Woche über dauern wird.

Von Ribbentrop wieder in Londoi

Botschafter von Ribbentrop hat sich am Frei­tagnachmittag im Flugzeug nach London begeben.

Beileid Görings zum Zechenunglüä

Ministerpräsident Generaloberst Göring hat den Angehörigen der bei dem Bergwerksunglück auf der SchachtanlageNordstern" in Gelsen- kirchen-Horst ums Leben gekommenen Bergleute sein herzlichstes Beileid übermittelt.

Bolschewisten in Brasilien verhaftet

Seit der Verhängung des Kriegszustände? am 2. Oktober wurden täglich zahlreiche Bol- schewisten verhaftet. Eine vollständige Liste der Verhafteten soll demnächst veröffentlicht werden.

Danzig-Polnische Besprechungen

Am 20. Oktober werden in Warschau die Danzig-polnischen Besprechungen fortgesetzt wer- den. Sie behandeln die juristische Untermaue­rung der Rechte Polens in der Danziger Gesetz­gebung.

Ter Reichsjustizminister in Nürnberg

Am Freitag fand in Nürnberg die feier- liehe Einführung des Oberlandesgerichtspräsiden­ten Doebig und des Generalstaatsanwaltes Dr. Beins durch Reichsminister der Justiz. Dr. Gärt­ner statt. Mit der Feier war auch die Einfüh. rung des Landgcrichlspräsideuteu Dr. Hoesch und des Oberstaatsanwalts Denzler verbunden.

Samstag, den 18 . Oktober zgz.

Wer Mt wirbt, M Skrzch,

Sir Aga Khan bei Dr. Goebbels !

Sultan Sir Mahomed Shah Aga Khan staitei«! am Freitag dem Reichsminister Dr. Goebbels einen Besuch ab.

Schlußfeier beiSchaffendes Volk"

Die Leitung der Reichsansstellung Schaffend», Volk, die fast sieben Millionen Besu. cher aufznweisen hatte, und am Sonntag st» Pforten schließt, hatte am Donnerstagabend M Mitarbeiter zu einer Schlußfeier geladen. An Ministerpräsident Generaloberst Göring wurk ein Telegramm gerichtet

Saarpfälzische Nundfunkausstellunp. '

Am Freitagoormittag wurde die erste saor.' Pfälzische Rundfunkausstellung Saarbrückens er> öffnet. Neichssendeleiter Hadamvvski spr»» über Ziel und Zweck der Ausstellung ^

Vundespräsident Miklas 65 Jahre alt

Bundespräsident Miklas beging am Freitz« seinen 65. Geburtstag.

Francois-Poncet bei Chautemps

Ministerpräsident Chautemps empfing am sstki- tagvormittag den französischen Botschafter i» Berlin. Francois-Poncet

Stojadinowitsch beim König

Der jugoslawische Ministerpräsident Stojadins. witsch wurde am Freitagmittag in London vv-i, König im Buckingham-Palast empfangen. Er nah», dann an einem Frühstück teil, das der englisch, König und die Königin ihm zu Ehren gaben.

Manes-Ausstellung gesäubert

Von der Ausstellung Maries sind die gegen Deutsche Reich gerichteten Zeichnungen M Photomontagen nun entfernt worden.

Sudetendeutsche Kundgebungen verboten

Für den Kreistag der Sudetendeutschen Paii-j haben die tschechoslowakischen Behörden nm> gehende Verbote erlassen. Verboten wurde Ä politische Großkundgebung unter freiem Himmch sowie der Anmarsch der Ortsgruppen nach Ls- litz-Schönau und der Aufmarsch zur Kundgebung in Teplitz-Schönau.

Reichsführer Himmler reist nach Rom

Ter Reichssührer F und Chef der deuW Polizei, Heinrich Himmler, begibt sich auf iw ladung des Duce Italiens, Benito Mussolini.« heutigen Samstag nach Rom, um an dem Lj der italienischen Polizei teilzunehmen.

Zwei Dementis aus Rom

Eine Meldung der englischen Linkspresse,» nach 5000 italienische Freiwillige in Cadiz « geschifft worden seien, wird als falsch bezeichnt Der Vatikan dementiert eine in der Auslaut-« presse verbreitete Nachricht, daß Japan mit dm Vatikan ein Abkommen gegen den Kommunismus j abgeschlossen habe.

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Reichsleiter Nosenberg und Gauleiter Murr sprachen in Buchau am Federsee

Buchau, 15. Oktober. Reichsleiter Alfreds Rosenberg, der Beauftragte des Führers! sür die gesamte geistige und weltanschauliche Erziehung der Partei, besichtigte am Freitag du- Ausgrabungen im oberschwäbischen Federseemoor. Er wurde am Morgen durch Gauleiter Reichsstatthalter Murr in Ulm empfangen. Um 11 Uhr fand in der Fest­halle der Stadt Buchau der Empfang deS Rcichsleiters statt. Mit Reichsleiter Rosen­berg und Gauleiter Reichsstatthalter Murr waren erschienen Ministerpräsident Mer» genthaler, U-Gruppenführer Kaul, Gaugeschästsführer Baumert, Gauinspektcur Maier, mehrere Gauamtsleiter, Oberarbeiis. führer Consilius, Reichshauptstellsnleiter Professor Dr. Neinerth.

Gauleiter Reichsstatthalter Murr dankte dem Reichsleiter Rosenberg, daß er veranlaßt habe, daß die vorgeschichtlichen Studien in dieser Gegend durchgesührt werden können. Wenn ein Volk weiß, daß seine Geschichte nicht ein oder zwei Jahrtausende alt ist, sondern in fernste Zeiten zurückreicht, wenn es weiß, daß es keine Zeiten der Unkultur, sondern einer wahrhaf­tigen Kultur waren, dann erhält es eine ganz andere Einstellung zu sich selbst, als wenn man ihm klar machen wollte, daß es erst vor wenigen Jahrtausenden in die Geschichte ein­getreten sei. Das Selbstbewußtsein eines Volkes wird um so größer sein, je mehr es von seiner Geschichte weiß; aber daraus entsteht ihm auch eine große Verpflichtung für die Gegenwart. Die Borgeschichtsforschung ist nicht nur eine Sache weniger Gelehrter, sondern Sache deS g a n z e n V o l k e s. So gab der Gauleiter am Schluß seiner Ansprache dem Wunsch Ausdruck, daß mit den Ausgrabungen in der Gegend des Federseemoores fortgefahren werden möge. Dies sei eine selbstverständliche Pflicht.

Ministerpräsident Mergenthaler hielt darauf eine kurze Ansprache, in der er darauf hinwies, daß der Kampf des Rcichsleiters als des ersten Vorkämpfers des Führers für die nationalsozialistische Weltanschauung notwendig sei, weil das Volk nur bestehen kann, wenn es nach Jahrtausende alter Ueberlieferung zur wel t- anschaulichen Geschlossenheit kommt. Wir müssen, so sagte er, an der Lebensart der Borgeschichte anknüpfen, ohne in irgendeine Ger- manentümelei zu verfallen.

Alfred Rosenberg trat hierauf unter stür­mischen Heilrufen an das Rednerpult und be­gann seine Rede mit dem Hinweis, daß sich heute in Europa Kämpfe abspielen, deren Ergebnis die Form des alten Kontinents bestimmt. Heute stehen wir in der Abwehr der riesigen Flut aus dem Osten, und diese Abwehr hat die besten Kräfte des deutschen Volkes lebendig gemacht. Der nationalsozialistische Kampf ist in ein weltpoli- tisches Stadium gerückt, auch sür solche Stimmen, die bisher glaubten, sich um die Entscheidung

drücken zu können. Wir müssen heute eine Mt finden, in der die schöpferischen Kr äs» Europas zu einer Einheit zusani- mengefügt sind. Europa mutz eine Eich» nach außen in seiner Vielgestaltigkeit nach in« sein. Darin liegt nach der Erfüllung der erst» deutschen Sendung des Nationalsozialismus de zweite große Sendung sür einen großen Deutsch!» und großen Europäer. Wir streben nach eiM Abwehr aller antieuropäischen Instinkte. Dutz Abwehr wollen wir auch aus der Äergangenhm übernehmen.

Durch die Rassenkunde und durch die Borst- schichte ist uns zum Beispiel das !>»i°chich Volk nahegekommen, aus der Verwandtschaft « Blutes. Die Vorgeschichte ist die Regelunj der charakterlichen Autarkie de> europäischen Geschichte. Die deuW Vorgeschichte ist dabei die erste Heimat aller poli­tischen Erbauer der europäischen Kultur. Neichsleiter hob diesen zentralen Gedanken A sonders hervor Md dankte den Forschern. tveiP die Heimat Europas neu Entdeckt haben. Zugleiq wies er daraus hin, daß wir heute da und dou noch eine Geschichtsbetrachtung finden, die fast daß die Dome und Burgen des Mittelalters w» einem bestimmten Bekenntnis gebaut morde» sind. Es ist unsere Ueberzeugung, daß sie deutschen Menschen gebaut wurden. A-u verlangen die Schöpferkraft in den Menschen»»!» ken, das ist die entscheidende Wende.

Im großen deutschen Erwachen hat die Vor­geschichte die Aufgabe, die Kultur der Jahrta»' sende zu sichern und ans Licht zu bringen. entsteht eine geistige Ahnenreihe, die, geführt""" Adolf Hitler, zurückreicht bis zu den deutsche» Kaisern und Königen und bis zu den germa« scheu Stammesfürsten. Das Schöpferisch' lag schon immer in uns. Der Gedanke, daß» ,, was in uns ist, nicht von außen kam, führt j einer großen Weltmacht.

So stehen wir wieder in einer großen Ent­scheidung. Europa wird durch unseren » neues Gesicht erhalten. Wir wissen heute IV"' daß wir nicht nur Erbe, sondern schon Ah"» sind. Keineswegs befassen wir uns. nur nut p"' tischen und sozialen Problemen.' Wer heuig- deutschen Boden erforscht, wie wir es tun, stet oberste Pionierarbeit. Sie ist 6 Voraussetzung, die Einheit jener Vielgestattiste Europas gegenüber der Welt. Dieses Ringe» die europäische Gestalt dauert schon über Jahre.

Reichsleiter Rosenberg schloß seine Rede, oft von stürmischem Jubel unterbrochen m»r - mit einem Gruß an die Reichstagung des bundes sür deutsche Borgeschichte in El ln "o- an deren Teilnahme er leider verhindert ist

Dann hielt Professor Dr. Neinerth e!»e Dortrag über die vorgeschichtlichen Kulturst» . des Federseemoores in ihrer wissenschaftliche» . weltanschaulichen Bedeutung. Das Schluß ,

sprach Kreisleiter Waizenegger. Am ' mittag wurden die Ausgrabungen besiam»'-