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Nr. 213

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'

Dienstag, den 11. September izz?

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kln das Gewissen der Weit

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Nürnberg, 13. Sept. Im abendlichen Däm­mer liegt die erleuchtete Kongreßhalle. Sie ist schon seit Stunden überfüllt. Hinter dem Rednerpult hat wiederum das Führerkorps der Partei, vor ihm haben die Reichs, und Staatsminister, die Staatssekretäre, die Ge­neralität und Admiralität, die persönlichen Gäste des Führers, die Botschafter. Gesand­ten und Geschäftsträger der fremden Mächte, die Ehrenabordnungen der Faschistischen Partei Italiens und der nationalen Bewe­gung Spaniens, die führenden Männer aus Wirtschaft. Kunst und Wissenschaft. Platz genommen. Mit ihnen harren tausende und aber tausende politischer Soldaten Adolf Hitlers in freudiger, fieberhafter Erwartung. Draußen aber umlagern abermals unge- Mkte Tausende, die keinen Platz mehr sin- den konnten, die Lautsprecher, um wenigstens in der Nähe des Führers zu sein. Eine halbe Stunde vor Beginn werden die Tore poli­zeilich geschlossen.

Scheinwerfer strahlen das mit Eichenlaub umrandete Freiheitszeichen an der Stirnwand an und rücken das Hakenkreuz, unter dem sich Deutschlands wunderbare Volkwerdung voll­zogen hat, in den Blickpunkt. Als der Musik­zug der Leibstandarte den Badenweiler Marsch intoniert, erhebt sich alles von den Plätzen, und ein einziger Jubelschrei emp­fängt den Führer, der mit den Reichs­und Gauamtsleitern den Mittelgang der Halle herunter zum Podium schreitet.

Rudolf Heß tritt an das Podium:Der Kongreß findet seinen Abschluß durch dte Rede des Führers." Von erneuten Heilrufen be­grüßt, beginnt der Führer die große Schluß­rede des Parteikongresses. Er führt dabei aus:

Parteigenossen und Parteigenossinnen! Natio­nalsozialisten!

Wenige Stunden noch und der 9. Parteitag der nationalsozialistischen Bewegung findet sein Ende. Acht Tage lang stand die deutsche Nation wieder unter den Eindrücken ihres größten Festes. Was Hunderttausende selbst erlebten oder mit eigenen Augen verfolgen konnten, begleiteten Millionen Deutsche in- und außerhalb des Reiches mit nicht weniger ergriffener Aufmerksamkeit.

Wann gäbe es auch eine bessere Gelegenheit, sich von der Wirklichkeit des neuen deutschen Staates so überzeugen zu kön­nen. als in dieser Woche seiner größten und demonstrativsten Bekundung? Immer wieder glei- tet der Blick zurück auf das Erlebte und sucht nach Vergleichen in früheren Zeiten. Und immer wieder wird jeder einzelne von der Feststellung überwältigt, daß diese Kundgebungen so sehr aus dem Rahmen alles bisher Erlebten in ihrer Gestalt und Eindringlichkeit herausfallen, daß sie nur unter sich selbst miteinander verglichen wer­den können. Sie sind nach keinem früheren Vor­bild gestaltet worden, sondern bilden ideell und organisatorisch das ausschließliche Eigen­tum der nationalsozialistischen Par­tei. Schon in der Zeit des Ringens um die Macht hatte sie diesen Kundgebungen die wesent­lichsten Züge ihres heutigen Charakters verliehen und sie seitdem zu einer Höhe und Tiefe weiter entwickelt, daß jedesmal eine weitere Stei­gerung unmöglich zu sein schien. Und dennoch glauben wir, am Reichsparteitag der Arbeit wie­der einen Fortschritt feststellen zu können gegenüber dem des Jahres 1936. Noch mehr als früher trat gerade auf diesem Parteitag die Größe der erzieherischen Mission des National­sozialismus in Erscheinung. Jene oft geförderte Synthese zwischen Kraft, Schönheit und Geist strebt nach ihrer Verwirklichung.

In dieser Woche, die hinter uns liegt, wurde der Nation ein ebenso konzentriertes Bild einer gigantischen geistigen und sachlichen Arbeit der letzten zwölf Monate gegeben, wie ihr aber auch schon die ersten Resultate der neuen körperlichen Ausbildung des neuen deutschen Menschen gezeigt werden konnten. Der Rhythmus dieser groß­artigen Demonstration volklicher Kraft und Ge­schlossenheit, geistiger Zucht und Ordnung ist ein so hinreißender, daß sich ihm wohl niemand ent­ziehen kann, der aufgeschlossenen Herzens diese Tage miterlebte oder auch nur verfolgte.

Das Glaubensbekenntnis einer neuen Generation

Dies hat wahrhaftig nichts mehr zu tun mit jenem oberflächlichen, seichten Patriotismus, der in vergangenen Jahrzehnten leider so oft als nationale Stärke gewertet werden wollte und da- bei doch nur hohler Schein war. Was uns in dieser Woche manchesmal fast erschütterte, war das weltanschaulich-volkliche Glaubensbekenntnis einer neuen Generation, und öfter als einmal standen hier wohl Hunderttausende nicht mehr unter dem Eindruck einer politischen Kund­gebung, sondern im Banne eines tiefen Gebetes! Wer wollte behaupten, daß eine solche Wirkung nur in der Form liegen könnte?

Nein, was sich hier an Formen zeigt, ist nur die äußerlich organisatorische Answer- tung einer Idee. Diese Auswertung aber ist kür uns alle um so beglückender, als sie allmäh­lich beginnt der Größe unseres Ideals eben­bürtig zu werden. So wie der Nationalsozialis- mus eine geistige Nevolutionierung unseres Bol- kes verursachte, so revolutioniert er auch das Bild der Erscheinung und des Auftretens des deutschen Menschen. In wenigen Jahrzehnten schon wird diese Tagung den letzten Erwartungen unseres neuen volitischen Bekenntnisses genügen; die zur Ergänzung des rein Weltanschaulich- Geistigen angegliederten Kampfspiele wer­

den mithelfen, den neuen TYP des Deutschen zu formen: Hart gestählte Männer und anmutschöne Frauen werden in den kommenden Jahrhunderten Jahr für Jahr an dieser Stätte der lebendige Beweis für die gelungene Lösung dieser nativ- nalsozialistischen Aufgabe sein!

Keine Wiedergeburt, sondernrtwas einmalig Neues

Damit aber wird erst die endgültige Wider­legung dessen eintreten. was von so vielen auch unter uns, besonders aber von fast allen heute noch Außenstehenden dahergeredet wird: daß nämlich dieses neue Deutschland eine Wieder­geburt des alten sei.

Sie alle, meine Volksgenossen, die sie das Glück hatten, diese vergangenen acht Tage in Nürn­berg miterleben zu dürfen, sie müssen es zumin- dest unbewußt empfunden haben: Daß das, was sich hier vor unseren Augen abspielte, früher nochniemals war.

Nicht eine Wiedergeburt ist es, sondern etwas Neues, in der deutschen Geschichte noch nicht da- gewesenes Einmalige. Denn: Noch niemals ist die geistige Zielsetzung und Willensbildung un­serer Nation fo identisch gewesen mit den natür­

lichen Pflichten zur politischen Selbstbehauptung wie heute.

Noch niemals ist im deutschen Volk die Welt­anschauung gleich gewesen mit den ewigen Lebens­gesetzen der Natur und damit auch der Nation und ihren Lebensbedingungen. Noch niemals war die weltanschauliche Ausrichtung so ausschließlich ein­gestellt auf den Gedanken der Forterhaltung unse­res Volkes wie heute, und noch niemals war eine so klare Uebereinstimmung gefunden worden zwischen der gei st igen Ausrich­tung und der körperlichen Gestal­tung wie jetzt im nationalsozialistischen Staat! (Beifall.)

Wer hat dieses Wunder vor zehn oder zwanzig Jahren in Deutschland für möglich gehalten, außer den damaligen wenigen Gläubigen unserer Bewegung? Hat nicht diese Entwicklung alle, aber auch jene kühnsten Hoffnungen weit überrannt oder zurückgelassen, die in den sogenannten vaterländischen Kreisen' einst ausgesprochen tvorden sind? Wer aus diesen Reihen von damals muß nicht heute mit tiefster Befriedigung zugeben, daß unserem Volk eine Kraft zuteil wurde, die weit außer und über allen früheren Vorstellungen liegt?

Die Mobilisierung der höchsten Kräfte

Allein auch wir müssen einsehen. daß eine solche Mobilisierung der höchsten geistigen und körper- liehen Streitkräfte einer Nation nur möglich ist. in einer dafür geeigneten geschichtlichen Zeit und Umwelt. Es gehört zu den Ausgaben einer so wahrhaft großen Bewegung auch die Pflicht, jene Bedingungen zu begreifen, die für sie selbst Ur­sache der Entstehung waren und die Voraus­setzung für ihre Entwicklung abgaben.

In den trägen Zeiten des deutschen bürgerlichen Weltliberalismus wäre niemals eine so gigan­tische Steigerung der Stärke und des Bewußtseins einer solchen Mission in unserem Volke möglich gewesen. So, wie der Körper seine höchste Lebens­kraft entwickelt im Augenblick der Abwehr einer ihn bedrohenden Krankheit, lo werden auch die Völker zu den höchsten Steigerungen der in ihnen schlummernden Energien erst dann ge­trieben. wenn sie in ihrem Dasein be­droht, ja gefährdet sind!

Erhalten Sie nicht alle, meine Volksgenossen, gerade angesichts dieser demonstrativen Schau der Stärke und Kraft unserer Bewegung und damit des deutschen Volkes die Empfindung, daß eine solche Mobilisierung des Geistes und des Körpers doch nur das Ergebnis und die Folge eines zwin- genden Anlasses sein kann? Wie oft überdenkt nicht mancher von uns die Frage, was wohl aus Deutschland geworden wäre, wenn uns das Schicksal im Jahre 1914 einen leichten schnellen Sieg geschenkt haben würde. Was wir damals alle mit heißem Herzen erstrebten, wäre vermutlich von einer höheren Warte aus gesehen für unser Volk nur ein Unglück gewesen. Dieser Sieg hätte wahrscheinlich sehr traurige Folgen gehabt. Denn im Innern wären wir gerade durch ihn von jenen Erkenntnissen fern­gehalten worden, die uns heute zurückschaudern lassen vor dem Weg, auf dem sich das damalige Deutschland schon befand. Die wenigen einsichts­

vollen Warner aber wären der Lächerlichkeit ver­fallen. Der nur auf den äußeren militärischen Machtmitteln fußende und durch sie getragene Staat wäre in gänzlicher Unkenntnis der Beden- tung der blutmäßigen Quellen der Volkskrasl früher oder später zum Vernichter seiner eigenen Existenz und feiner eigenen Lebensgrundlagen geworden! Erscheinungen, die wir in den vielen anderen Ländern nach ihrem vermeintlichen Siege zu beobachten Gelegenheit haben, hätten uns ergriffen. Statt durch eine katastrophen­mäßige Erschütterung vor dem Abgrund zurück- gerissen zu werden, wären wir den schleichenden Giften der inneren Volkszersetzung allmählich um so sicherer erlegen!

Erneuerung aus der Not geboren

Für uns kann wirklich die Richtigkeit eines weisen Spruches als erwiesen gelten: Manches­mal äußert sich die tiefste Liebe der Vorsehung .zu ihren Geschöpfen auch durch eine Züchtigung! Der Not des damaligen Zusammenbruches ent­stieg die nationalsozialistische Idee, und dann! das politische Glaubensbekenntnis der inneren Regeneration des Volkes und nicht der nur äußerlichen Wiederausrichtung eines Staates in der Form einer Restauration!

Dieser Not verdankte die nationalsozia­listische Bewegung aber auch ihre einzig­artige Organisation. Nur in einer Umwelt von Feinden konnte sich die Partei zu jener kämpferi­schen Erscheinung entwickeln, die einmal befähigt war, auch den Entscheidungskampf um die Macht zu führen. Und nur dank der sortgesetzten Ver­folgungen und Unterdrückungen fand in ihr der erste und beste Ausleseprozeß statt, der der Nation an Stelle der früheren schwachen Politiker die Fanatiker einer Volksbewegung schenkte.

Anser Kampf gegen die Völkerpest

Dank dieser Not wieder gelang es der Be­wegung, nicht nur die Macht im Staate zu er­obern, sondern seitdem alle jene Kräfte zu finden und einzusetzen, die zur erfolgreichen Durch­führung ihrer Gedanken und Absichten erforder­lich waren. An die Stelle der Nationalsozialisti­schen Partei ist das von der Nationalsozialisti- sehen Partei geführte deutsche Volk getreten. Dieses steht nun den gleichen Einwirkungen gegen­über wie einst die Partei. Der gleiche Feind, der uns zuerst ins Leben rief und uns dann im Laufe dieses Kampfes immer wieder stärkte, be­droht uns auch heute. Er arbeitet mit jeder Lüge und mit jeder Gewalt, um sein Ziel zu erreichen.

Dies ist aber kein Kampf mehr um dürftige dynastische Interessen oder um die Korrektur von Landesgrenzen oder wegen kleiner Wirtschafts­interessen. Nein, dies ist der Kampf gegen eine wahre Weltkrankheit, die die Völker zu verpesten droht, eine Völkerverseuchung, deren besonderes Merkmal die Jnternationalität ihrer Erscheinung ist. Wir kennen den Grund dafür: Denn es handelt sich nicht um eine russische Krankheit oder um eine spanische, ebensowenig als es 1918 eine deutsche. 1919 eine ungarische oder eine bayerische war! Weder Russen noch Deutsche oder Ungarn und Spanier waren oder sind die Erreger dieser Krankheit, sondern es ist jener internationale Völkerparasit, der sich sxit vielen Jahrhunderten in der Welt verbreitet, um in unserer Zeit wieder zur vollen zerstörenden Auswirkung seines Daseins zu ge­langen. (Stürmischer, langanhaltender Beifall.)

Nur ein Befangener kann das Auge gegenüber der Tatsache verschließen, daß zwischen den viel- fälligen Erscheinungen der Erschütterung des ge- sellschaftlichen und politischen Gefüges und Lebens der Völker und der ihrer Volkswirtschaften oder ihrer überlieferten Kulturen ein unbestreitbarer innerer Zusammenhang vorhanden ist. Nur wer mit Gewalt den Vogel Strauß nach­ahmen will, kann aber vor allem das übersehen, was von den eigentlichen geistigen Inspiratoren dieser Völkererkrankung doch selbst offen und un- geniert zugegeben wird!

Die Jnternationalitat des Bolschewismus

Es» erfordert eine gesegnete Naivität, dem Bolschewismus jenen internationalen Cha-

rakter, und zwar revolutionären Cha- rakter, abzustreiten, in einer Zeit, in der ge­rade der Bolschewismus selbst kaum einen Tag vergehen läßt, ohne seine weltrevolutionäre Mis­sion als das ä und O seines Programmes und damit als die Grundlage seiner Existenz zu be­tonen! Nur ein bürgerlich-demokratischer Politi­ker kann es nicht wahrhaben wollen, was doch die proklamatische Grundlage dieser roten Weltbewegung ist und was sich aber auch in der Wirklichkeit als der entscheidende Wesenszug die­ser Weltbewegung erweist. Nicht der National­sozialismus hat zuerst die Behauptung aufgestellt, daß der Bolschewismus international sei, sondern der Bolschewismus selbst hat sich als die konsequenteste Auslegung des Marxismus feierlich zu seinem internationalen Charakter be­kannt!

Wenn aber nun einer unserer Westeuropäer trotzdem bestreitet, daß der Bolschewismus international sei, d. h. mit international einheit­lichen Mitteln und Methoden ein international gleiches Ziel verfolge, dann allerdings bleibt nur noch zu befürchten, daß wir aus dem Munde eines

solchen Weltweisen analog dessen demnächst ver- nehmen werden, daß der Nationalsozialismus ent- gegen seinem Programm gar nicht für Deutsch­land und entsprechend dem des Faschismus auch nicht für Italien einzutreten beabsichtige! Ich würde es aber dennoch bedauern, wenn man uns das nicht glauben wollte. Es tut mir allerdings ebenso leid, daß man dem Bolschewismus nicht einmal das glaubt, was er nun selbst zu wollen behauptet und zu sein proklamiert. (Bei- fall)

Moskau überall im Hintergrund

Allerdings, wer von der Größe dieser Welt­gefahr keine Ahnung hat und wer vor allem aus innen- und außenpolitischen Gründen meint, an diese Gefahr nicht glauben zu dürfen, der wird dann nur zu leicht alles das mit Absicht über- sehen, was vielleicht doch als Beweis für das Vor­handensein dieser Weltgefahr sprechen könnte! Er wird es dann z. B. auch nicht sehen, daß zur Zeit über die ganze Erde fortgesetzt revolutionäre Er- schütterungen laufen, er wird es nicht sehen, weil er es nicht sehen will, und er wird vor allem nicht wahrhaben wollen, daß diese Erschütteruw. gen von ejner Ae njra.le aus§elvst und dirigiert "werden. Er wird vielleicht gar nicht bestreiten können, daß alle diese Revolutionen unter derselben Fahne und unter dem gleichen Stern marschieren! Ja, daß sie sogar das Tuch ihrer Nevolutionssymbole vonMoskau geliefert bekommen! Aber er wird es trotzdem ablehnen, anzunehmen oder gar offen zuzugeben, daß dies von dort aus vielleicht mit Absicht geschehen könnte. - , > r ^

Blinde bürgerliche Bequemlichkeit

So ein bürgerlicher Politiker wird die Tatsache fortgesetzter internationaler Wirtschaftskämpss nicht bestreiten können, die allmählich zu einer vollkommenen Zerrüttung der Pro- duktionen und damit der Lebensgrundlagen der Staaten führen müssen. Er wird auch nicht die Tatsache wegbringen, daß alle diese Kämpfe nach einem einheitlichen Schema verlaufen, ja, daß alle diese Hetzer durch eine Schule gegangen sind und daß ihre finanzielle Förderung immer durch einen Staat erfolgt, allein er wird es trotz alle­dem nicht wahr haben wollen, daß dahinter etwa gar eine planmäßige Absicht stecke, denn das Paßt nicht in das Schema des Be­greifens und Denkens einer solchen politischen bürgerlichen Bequemlichkeit hinein. (Erneute Zustimmung.)

Solche Politiker werden auch nicht in der Lage sein, wegzustreiten, daß der Dimitrofs, der plötzlich in Spanien auftaucht, mit dem Herrn Dimitrosf. der in Moskau die Dritte Inter- nationale mitdirigiert, sowie mit jenem Herrn Dimitrofs, der in Berlin die bolschewistische Re­volution anzuzetteln sich bemühte, und endlich mit einem Herrn Dimitrofs, der in Sofia dis bol­schewistischen Attentate machte, identisch üt. Daran ist nicht zu zweifeln. Allein der bürgerliche Politiker unserer Demokratien sieht darin nur ein zufälliges Zusammentreffen der verschiedenen politischen Abenteuer eines reiselustigen privaten Herrn, der sich mal da, mal dort, betätigt, aber keineswegs in einem höheren Auftrag oder gar nach einem einheitlichen Plan! (Heiterkeit und Beifall.) Denn eine solche An­nahme würde weder in die Wirrnis der Ge­danken solcher Politiker, noch in das saubere Konzept ihrer Weltanschauung insofern von so etwas geredet werden kann hineinpasseu.

Generalangriff gegen die Kulturwelt

Parteigenossen und Parteigenossinnen!

Als Nationalsozialisten sind wir uns über die Ursachen und Bedingungen des die Welt heute in Unruhe versehenden Kampfes vollkommen klar. Vor allem aber erfassen wir das Ausmaß und den Umfang dieses Ringens. Es ist ein giganti­scher weltgeschichtlicher Vorgang! Die größte Ge­fahr für die Kultur und Zivilisation der Mensch­heit. die ihr seit dem Zusammenbruch der antiken Staaten jemals gedroht hat. Diese Krise kann nicht verglichen werden mit irgend einem der sonst üblichen Kriege oder irgend einer der so osi stattfindendcn Revolutionen! Nein, es handelt sich um einen allumfassenden Generalangriff gegen die heutige Gesellschaftsordnung, gegen unsere Geistes- und Kulturwelt. Dieser Angriff wird ebenso geführt gegen die Substanz der Völ­ker an sich, gegen ihre innere Organisation und gegen die rasseeigenen Führungen dieser Volkskörpcr, gegen ihr Geistesleben, ihre Tradi­tionen. gegen ihre Wirtschaft und alle sonstigen Institutionen, die das Wesens-, Charakter- und Lebensbild dieser Völker oder Staaten bestimmen.

Dieser Angriff ist so umfassend, daß er fast sämtliche Funktionen des LebenS in den Bereich seiner Aktionen zieht. Die Dauer dieses Kampfes ist nicht abzusehcn. Sicher aber ist, daß seit dem Aufkommen des Christentums, dem Siegeszug des Mohammedanismus oder seit der Reformation ein ähnlicher Vorgang aus der Welt nicht statt fand. So wie aber in diesen ver­gangenen Zeiten die großen, damals allerdings von vornherein auf religiösem Gebiet statt­findenden Weltanschauungskümpfe das gesamte Leben beeinflußten und in den Baun ihrer Kämpfe gezogen haben, so geschieht dies heute durch die bolschewistische Revolution!

Immunisierung der Völker ist die Rettung

Sie wirkt dabei wie ein schleichendes Dvlker- gift und macht nicht halt vor einer Ablehnung! So wenig als sich in anderen Zeitläuften einzelne Menschen oder Völker nur wegen anderer Auf­fassungen und Absichten aus solchen Katastrophen oder weltbewegenden Revolutionen heraushalten konnten, so wenig kann sich heute jemand vor der politischen Gefahr des Kommunismus retten, in­dem er einfach dessen Existenz bestreitet oder seine bedrohliche Auswirkung nicht wahrhaben will und daher ablehnt!

Ich glaube gern, daß es den Staatsmän- nern der demokratischen Welt keine Freude bereitet, sich mit den kommunistischen Problemen zu beschäftigen. Allein das steht nicht zur Diskussion. Wollen brauchen sie es nicht, aber sie werden es einmal müssen, oder ihre demokratische Welt geht so oder so in Trümmer. (Lebhafter Beifall.) Diese Weltpest wird nicht um die Erlaubnis anfragen, den Demokraten durch die marxistische Diktatur das Ende bereiten zu

dürfen, sondern sie wird dies tun. Außer sie wird daran gehindert.

Und diese Verhinderung wird nicht stattfinden durch eine platonische Absage an diese Erschei­nung oder ihre mehr oder weniger feierliche Ab­lehnung. sondern sie wird nur bestehen können in einer Immunisierung der Völker ge- gen über dieser Vergiftung, sowohl ah- in einer Bekämpfung des internationalen Bazil­lenträgers selbst. Diese Immunisierung wird aber um so notwendiger sein, als gerade in unserem so sehr miteinander verbundenen Europa da>- Schicksal der einzelnen Staaten auch aneinander gebunden ist. Ja. nicht nur dies: weil dieses Europa eine Völker- und Staatengemeinschaft ist. die sich in Jahrhunderten allmählich nebeneinan­der aufgebaut und befruchtet und ergänzt hat. ist die Ansteckung eines Staates in dieser Gemein­schaft nicht nur für diesen Staat bedauerlich, für den anderen aber vielleicht bloß interessant, son-

(Fortsetzung siehe Seite 9)