Zuli 1837

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'

Mittwoch, den 11. Zuli 1937

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Peking einst Peiping jetzt

Peiping, die freundlichste Stadt Chinas Menschen und Tore. Tempel und Händler

Vor Peiping donnern die Kanonen. Wieder einmal ballen sich über der einstigen Residenz der chinesischen Kaiser Gewitterwolken kriege­rischer Verwicklungen. ES ist nicht das erste­mal, und es wird auch nicht das letztem«! sein, da die eherne Sprache der Geschütze die Bewoh­ner dieser riesigen Steckt aus dem Schlaf weckt und in den Schlaf singt. Peiping, so heißt Pe­king seit 1928, hat fünfzig Jahrhun- derte überdauert. Kein Wunder, daß ihre Atmosphäre die Gelassenheit der Jahrtausende ausstrahlt, kein Wunder, daß die Menschen die- ser Stadt, von dieser Atmosphäre beeinflußt, dramatischen Verwicklungen, kriegerischen Er­eignissen gelassen gegenüber stehen.

Von Nanking nach Peiping Die chinesische Großstadt Schanghai ist amerikanisiert. Biele ihrer Bauherren haben den Ehrgeiz, sie amerikanischer zu machen als Lhikago. Die neue Hauptstadt Chinas, Nan­king, erhält ihr Gesicht durch die Tatsache, daß die Zentralregierung deS Marschalls Tschiang- kaischek sie zu ihrem Sitz erkoren hat. Sie ist eine Hauptstadt im Entstehen mit neuen asphal- tierten Boulevards, mit Regierungspalästen im europäischen Stil, mit europäisierten Stu­denten, mit dem neuerbauten Stadion, mit ewiger Betonung und neuen Ambitionen. Sie atmet den Geist «nd den Aufbauwillen des neuen China.

Zwei Flugstunden sind eS nach Peking. Zwei Flugstunden nur, und man ist in der ver. zauberten Welt deS alten China.

Peiping ein chinesisches Märchen

Peiping schläft seinen Märchenschlaf weiter. Als die Boxer ihr blutiges Werk begannen, als europäische Diplomaten von chinesischen Fana­tikern ermordet wurden, als im Jahre 1911 der siebenjährige letzte Kaiser des Reiches der Mitte, Pu» Ar, der heute auf dem Thron des neuentstandenen Kaiserreiches Marckschukuo sitzt, von den Revolutionären gefangen genom­men und in dieinnere verbotene Stabt" ge- sperrt wurde, schien eS, als ob Peiping zu neuem, anderem Leben erwachen würde. Aber der Strom der Zeit änderte wenig. Zwar mar­schiert« eine japanisch« Division ein. Zwar quartierten di« europäischen Mächte im Ge- sandtschaftsviertel Truppenkontingente ein. Zwar entführten Plünderer und Händler aus der verfallenden kaiserlichen Stadt Raritäten und Kostbarkeiten. Zwar löste sich das Blatt­gold von vielen Tempeln, Brücken und Fassa- den. Die kaiserlichen Teiche versumpften aber trotzdem der alte Strom des Lebens ergoß sich weiter durch die ehrwürdige Stadt, die schon den Einfall der Dschingis-Khane und der Mandschus überstanden hatte. Wird sie eines Tages zu neuem Glanz erwachen? Wer weiß es? Wer kann es ahnen?

Schanghai ist amerikanisch geworden. Pei­ping ist chinesisch geblieben. Peiping ist di« exotischste Stadt der Welt. Kaum sieht man Autos. Durch das Gewirr der Gäß- chen und Gassen flitzen die Rikschas, durch die ehri." /'.ge, schöne, breite, historische Haupt­straße Ha-ta-men brandet der malerische Menschenstrom, wie schon vor Jahrtausenden. Ha-ta-men durchzieht Peking vom Tschien- men-Bahnhof und dem Gesandtschaftsviertel bis zu dem anderen riesigen Tor an der Ost­seite. Das ist das alte Peking der vier Tore, die als mächtige Bogen sich über die Straße spannen. Das Gold und das Blattwerk, das sie emst verzierte, sind abgesprungen und verkom­men. Schmutzig sind die Bogen, ohne Farbe und baufällig, aber dennoch von imponierender Smttlichkeit. DieseTore ohneTür", wie sie heißen, haben auch heute noch ihre symbo­lische Bedeutung behalten. Sie sollen eine allge- meine freundschaftliche Gesinnung demonstrie­ren. Sie sollen zeigen, daß der Ha-ta-men eine freie, offene Straße für jedermann ist.

Peiping,

die lebenswichtigste Stadt des Ostens Peiping ist trotz des Schmutzes und des Staubes die freundlichste und liebenswürdigste Stadt des Ostens. Ihre Bewohner verlieren nie die Geduld. Die Fremden können hingehen, wohin sie möchten. Sie können alle Dinge und Menschen noch so neugierig anstarren. Sie kön­nen überall eintreten und sich alles noch so gründlich prüfend und langwierig anschauen. Nie werden sie von einem mürrischen Gesicht abgeschreckt oder von einem keifenden Wort ver­trieben werden. Im Gegenteil. Man kommt ihnen auf das freundlichste entgegen. Hundertmal am Tag wird man angelächelt und chst freundlichen Gesten begrüßt. Die asiatische Höflichkeit feiert Triumphe . . .

Pr.ping, das ist ein nie abreißendes, buntes Panorama exotischer Farben und exotischen Lebens. Plötzlich taucht aus -irrer Seitenstraße ein prächtig ausgerüsteter und prächtig ge­schmückter Hochzeitszug auf. Voran tän­zelt em Trupp kleiner Jungen in grüner und lavendelfarbener Tracht. Sie schlagen auf Lrommeln, die fast zu groß sind für die kleinen Burschen. Dann taucht eine noch auffälligere Gruppe auf: die Musikanten, die seltsame und unerklärliche Instrumente mit sich führen, Lenen sie noch seltsamere und unerklärlichere -vöne entlocken. Und dann kommt die Braut­sänfte. Acht tiefernste, würdige, schwarzgeklei- dete Träger tragen sie über die staubige Straße. In ihren Gesichtern spiegelt sich so viel Würde, daß man sie nicht wagt, als Kuli zu bezeichnen.

Kaum ist diese schöne feierliche Prozession unseren Augen entschwunden, da naht aus einer anderen Seitengasse eine Kamelkara- wane. Sie kommt aus der Wüste Gobi. Mit stattlichem und würdevollem Schritt ziehen die großen Tiere langsam dahin, begleitet von ihren wildblickenden, märchenhaft wunderlich gekleideten Treibern. Nicht ein einziges Mal wenden die massigen, zottigen Tiere ihr Haupt nacb rechts oder links. Fast scheint es, als ob sie den Verkehr der Großstadt mit dem wim­melnden Durcheinander der Rikschas, Karren und Kulis verachten.

Die Händler von Peiping

In den Gassen, Gäßchen und Straßen spielt sich ein ungeheuer lebhafter Handel ab. In den Läden kann man alles Mögliche und Unmög­liche bestaunen und sogar kaufen. Vor einem Eisenwarenladen hängt eine erstaunliche Sammlung von allerlei Kram, für den der Fremde keine Erklärung hat, der für den Chi­nesen aber einen richtigen Katalog darstellt. Uebrr der Tür eines Juwelenladens prangt als schön geformtes Symbol ein Stern aus blitzen­dem, glitzerndem Blattgold. Und dann die

Händler, die ihren Kram am Rand des Gehsteiges ausbreiten. Man sieht alte ab­getragene Schuhe, alte europäische Kriegspost, karten, wacklige Oefen, alte Nummern englisch gedruckter Zeitschriften, ganze Warenlager von leeren Flaschen, von leeren Konservenbüchsen, von alten rostigen Schlüsseln. Kurzum, ein Sammelsurium von für Europäer vollkommen wertlosen Gegenständen.

O'.n besonderes Kapitel aber sind die Ant i- quitätenhändler. Sie buddeln fabrik­neu Buddhas und Heiligenbilder in die Erde für Jahre und Jahre. Dann graben sie sie aus, und die billige Dutzendware hat nun die Pa­tina des Altertums, die Patina der Historie. Schöner und eindringlicher sind schon die schmalen Seidenrollen, auf die chinesische Künst­ler einer vergangenen Zeit chre Gemälde strichelten.

Viele der Heiligtümer sind verwüstet worden. Manche Tempel sind zerfallen und dennoch, es bleibt für die Europäer genug zu sehen. Jahr­zehnte kann man durch die Tempel und Paläste der verbotenen Stadt wandern, man wird Tag für Tag neue Herrlichkeiten entdecken: Paläste oder exotisch« Garküchen, Trauerprozessionen oder Hochzeitssänften oder Kamelkarawanen aus der Wüste.

Peking war die Stadt des Glanzes. Pei­ping blieb die Stadt der tausend Wunder.

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Zu den Vorgängen im Fernen Osten

Der Wetterwinkel Fern-Ost hat wieder einmal die Blicke der ganzen Welt auf sich gezogen. Blutige Kämpfe zwischen den japanischen und chinesischen Truppen sind vor den Toren der einstigen Kaiserstadt Peiping entbrannt.

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Stuttgart löst das württembergische Rennproblem Herbst 1938 das erste Rennen

L. 8. Stuttgart ist die Geburtsstätte des Motors. Stuttgart hatte in der alten Solitude-Rennstrecke das erste Rundstreckenrennen Deutschlands. So hat Stuttgart und mit ihm das ganze Land Württem­berg eine große Verpflichtung einzulösen, wenn es sich bemüht, dieser Tradition gerecht zu wer­den und das Solitude-Rennen durch einegroßzügigeLösungallerSchwie- rigkeiten zu erhalten und zu für- d e r n.

Es ist das Verdienst der Stadt Stuttgart, daß sie die Anregungen des Herrn Reichsstatthalters Murr zur Erhaltung des Solituderennens mit Erfolg aufgriss und in enger Zusammenarbeit mit der NSKK.-Motorbrigade Südwest Pläne aus­arbeitete. die jetzt so weit Gestalt und Form an­genommen haben, daß sie der Oeffentlichkeit unterbreitet werden können.

Fehler der alten Strecke

Die seit einigen Jahren gefahrene Strecke Glemseck Frauenkreuz Schatten Maden­tal stellte bestimmt keine ideale Lösung dar. Zu­nächst ist diese Rennstrecke mit ihren 11,5 Kilo­metern zu lang, und die Rennen verlieren bei

den Zuschauern 'durch die langen ereignislosen Pausen an Interesse. Nicht zuletzt erschwerte die Größe der Strecke die Absperrung und verteuerte wesentlich die ganze Organisation. Dazu kommt, daß dies« Strecke verkehrstechnisch ungünstig lag und bei den heute gefahrenen ! Geschwindigkeiten sogar für die Solofahrer schon zu schmal war. Di« Beschaffenheit der Fahr­bahn ließ von Jahr zu Jahr in erschreckender Weise nach ein völlig neuer Umbau, der kosten­mäßig einem Neubau gleichgekommen wäre, war unumgänglich. Auf jeden Fall hätte niemand die Abhaltung eines Rennens im Jahre 1938 ver­antworten können.

Eine ideale Rennstrecke

Wie soll denn eine vorbildliche Rennstrecke aus- sehen? Welche Anforderungen müssen an sie ge­stellt werden? Die Erfahrung hat gezeigt, daß eine Länge von 7 bis 8 Kilometer für Zuschauer wie Fahrer und Organisation die beste ist. Die Straße selbst muß etwa 9 Meter breit sein und soll durch Kurven, Gefäll und Steigung dem Fahrer Ge­legenheit geben, sein größeres Können entscheidend in die Waagschale zu werfen. Die Zuschauer sollen

Donnerstag, 15. Juli

b. Morgeulieö

Zeitangabe, Wetterbericht Landwirtschaftliche Nachrichten Gvmuastik 1 8.1S Abenüuachrtchten 8.30 Srüökonzerl 7.VU7.10 Krühnachrichte»

8.00 Zeitangabe. Wasserftanis- mclöunge», Wetterbericht, Marktbericht Gnmnaü» 11 8.30Lbue Sorge» ieder Morgen"

».30 Lcndepause 10.00 Bolksliediiuge»

Liederblatt 8 10.30 Sendepause 11.38 Volksmusik mit Bauern­kalender u. Wetterbericht 12.00 Mittagsmusik

vom Deutschen Eck 13.00 Zeitangabe. Wetterbericht, Nachrichten 1S.1S Mittagsmnsik

vom Dentsche« Eck 14.00Allerlti von Zwei bis Drei"

1S.OO Sendepanse

18.00 Mniik am Nachmittag

18.00 Griff ins Hent«

19.00Wer fröhlich lei« will, sei es heute"

Line heitere Stunde 20.00Lagers«»« im Schlob- vark zu Weikersbeim" 21.00 Nachrichten, Wetterbericht 21.1S.äsansmniik bei Leopold Mozart"

22.00 Zeitangabe. Nachrichten, Wetter- uni Svortbericht

22.30 UnterbgltunaS- und

Freitag, 16. Juli

L4b Moraenlieb

Z-tttLaÄ^ Wetterbericht

LanLwtrtschiMttche

Nachricht«,

GvrnnaitU I 6.1S ALenLachrichte«

81)0 Zeitangabe. Wasierstands- meldnwgeu, Wetterbericht, MarktbeLcht Gymnastik 11

8.30 Sroüer Siang .

,«r Arbeitspause

9.30 Sendevanie

10.00Kampf graru de«

Hnnger

10.30 Gesund« Körper geinndtt Geist

10.4b Sendepause

11.30 Votksmniik mit Bauern­kalender u. Wetterbericht

12.00 Mtttagskonrert 13.00 Zeitangabe. Wetterbericht, Nachrichten 13.1b Mittagskoniert 14.00Allerlei von Zwei bis Drei"

1S.00 Sendepause 18.00 Mniik ans Dresden 18.00 Griff ins Hente 19.00Stuttgart spielt auf" 20.00 Beliebte Ouvertüren 20.80 Feierlich« Eröffnung des Tages der deutschen ttunst 21.00 Nachrichten. Wetterbericht 21.15 Fob. Seb. Bach (Konzert)

22.00 Zeitangabe. Nachrichten, Wetter- und Sportbericht

22.30 Musik znr Unterhalt«»« 24.001.00 Nachtkonrert

Samstag, 17. Juli

S.4b Morgenlied . ..

Zeitangabe, Wetterbericht Landwirtschaftliche Nachrichten Gomnaitik 1 8.15 Abeudnachrichte»

6.30 Srübkanrert 7.007.10 Frühnachrlchien 8W0 Zeitangabe. Waiierstands-

rnelüunge», Wetterbericht, Marktbericht Gomnastik II

8.30 Mniik am Morgen

9.30 Sendevanie 10.00Gericht über

> Heinrich den Löwen"

Eine Kunkballaüe von Wolfram Brvckmeier

10.30 Sendepause

11.30 Volksmusik mit Bauern­kalender u. Wetterberichi

12.00 Mittagskoureri 13.00 Zeitangabe. Wetterbericht Nachrichten 13.1b MittagSkonzert 14.00ÄUeriei von Zwei dis Drei"

1S.00Wer recht in Freuden «ander« will 18.00Froher Snnk für alt und ,ung

18.00 Tonoeriat der Woche 19.00 Tag der deutschen Kunst 20.40Wie «s euch geiäüi 21.0021.1S Nachrichtendienst, Wetterbericht

22.00 Zeitangabe. Nachrichien. Wetter- und Sportbericht

22.30 Tanzmusik 24.001.00 Nachtmusik

an Böschungen, die wie Naturtribüne« wirken, Gelegenheit haben, von jedem Platz aus die Strecke gut zu sehe«, und damr müssen die Zu­schauer vor allem auch die Möglichkeit haben, von allen Seiten bequem zur Strecke zu kommen. Ferner soll der Verkehr auf den Durchgangsstra­ßen möglichst nicht behindert werden.

Der neue Plan

Auf der Vermessungsstratze Solitude Lud­wigsburg wird kurz vor dem Bergheimer Hos Start und Ziel der neuen Rennstrecke sein, die von da bis kurz vor den Hof, dort in einer Kehre zurück in Richtung auf das Schloß Solitude zu führt. Unterhalb des Schlosses biegt die Straße in Richtung Gerlinger Höhe ab und zieht sich iin Wald, manchmal nur 8V Meter von der Staats­straße entfernt, immer in Kurven sich den Wald­klingen anpassend, bis kurz vor die Schillerhöh« hin und mündet hier in die Straße ein. di« zu­rück zur Solitude führt. Bor dem Schloß vorbei erreicht die Strecke die auch schon vorhanden« Straße, welche di« Solitude durch den Wald hin­durch mit dem Bergheimer Hof und damit wieder mit Start und Ziel verbindet.

Die Länge dieser Rundstrecke, die Steigungen bis zu 14 Prozent und zahlreiche interessante Kur­ven enthält, ist 7,7 Kilometer und überwindet einen Höhenunterschied von rund 150 Meter. Von verschiedenen Punkten hat der Zuschauer die Mög­lichkeit, die Fahrer mehrfach vorbeifahren zu sehen, so vor allem an den Gegengeraden auf der Ber- messungsstzcaße und von dem Hügel vor dem Schloß, der einen Blick bis zum Start ermöglicht. Verkehrstechnisch liegt die neue Solitude-Renn- strecke, dir jetzt endlich wieder auch ihren Namen rechtfertigt, in einem durchweg ausgeschlos- senen Gebiet. Dom Gerlinger Hof kommt die Straßenbahn aus wenige 100 Meter an den Start- platz heran, wichtige Autobahnstrecken liegen nur ü bis 7 Fahrminuten entfernt, di« Anfahrt von der ganzen Umgebung ist auf vielen gut ausgebau- ten Straßen möglich und di« Schaffung von Park­plätzen bereitet keine Schwierigkeiten. Die Stadt Stuttgart wird di« Straße hinter der Solitude bis zur Schilleichöhe ausbaueu, so daß der Fahr- verkehr rund um die ganze Solitude durch ein Rennen nicht behindert wird.

Keine Rennbahn, sonder» Straßen

Die neue Solitude-Rennstrecke soll keine ge­schlossene Rennbahn werden, wie etwa die Avus oder der Nürburgring, sondern fie soll durch den Ausbau schon bestehender Straßen und die Reuanlage einer Ber- bindungs st recke die Möglichkeit geben, auf diesem Straßenzug ein- bzw. zweimal im Jahre Motorrad- und Sportwagen- rennen abzuhalten, die in Zukunft noch an Be­deutung gewinnen werden, da di« brutschen Renn- wagen mangels einer ausländischen Konkurrenz kerne großartigen Pofitionskämpfe zeigen können. Sind ja heute die internationalen Rennwagen­rennen im Grunde genommen jeweils ein Städte­kampf Stuttgart Chemnitz, den Geburtsstätten der Rennwagen von Mercedes-Benz und Auto- Union. Durch die Abhaltung von zwei Rennen jährlich wird die Idylle der Solitüde auf der neuen Rennstrecke nicht mehr gestört als bisher an irgendeinem schönen Sonntag, und da keine festen Tribünenbauten vorgesehen sind, wird das Landschaftsbild in keiner Weise eine Einbuße erfahren. Die Schaffung einer schönen Straße allein hat noch nie der Landschaft Abbruch getan wie die Autobahnen des Führers es immer aufs neue bestätigen.

Gegen die Nörgler un- Kritikaster

Es hat noch nie ein großes Projekt gegeben, gegen das nicht irgendwelche Leute aufgestanden wären, die engstirnig und oft sehr selbstsüchtig ihre Bedenken äußern zu müssen glaubten. Kaum hat sich etwas von der Solitude-Rennstrecke her­umgesprochen, da sind sie auch schon auf dem Plan. Zwar haben sie von dem Projekt keine Ahnung, aber ihre negative Einstellung zu den Dingen läßt sie im voraus schwarz sehen.Die Natur ist in Gefahr," lautet die Parole der einen, obgleich gerade das frühere Rennstreckengebiet ein viel größeres Ausflugsziel war.Eine Renn- strecke paßt nicht zur Solitüde," ist der Schlacht- ruf der mit historischen Reminiszenzen behafteten Zopfträger, die sich dem Rad der Entwicklung mit Todesverachtung in die Speichen werfen wollen.

Und zuletzt kommt noch dieAnti-Lärm-Liga". die unter Berufung auf Worte führender deut­scher Männer es sich zur Aufgabe machen will, die Nerven ihrer Mitmenschen zu schonen und zu behüten. (Dabei wird heute ein größerer Lärm von Tausenden von Ausflüglern verursacht, ohne daß einer dieser Mucker nach Grabesruhe ge» schrien hätte.)

In den nächsten Tagen Beginn der Arbeiten

Schon in den nächsten Tagen wird mit den ersten Arbeiten begonnen werden. Pickel und Schaufel werden zusammen mit den Kolossen der mächtigen Straßenwalzen bis Juli 1938 eine Rennstrecke schassen, die der Tradition unserer schwäbischen Lande gerecht wird. Da vor der eng­lischenTT", dem bedeutendsten englischen Ren­nen, kein englischer Fahrer ein Rennen auf dem Kontinent bestreitet, wird das deshalb auch erst im Herbst zur Austragung gelangende Soli- tüde-Rennen 1938 die Spitzenfahrer des Auslandes und vor allem auch die schärfste eng­lische Konkurrenz am Start sehen.

Die Stadt Stuttgart und die NSKK.-Motor­brigade Südwest wenden sich nun an die staat­lichen Stellen und an die Industrie, von denen man weitgehendstes Verständnis und tatkräftige Förderung des Projektes erwarten darf. Der Herr Reichsstatthalter von Württemberg hat durch sein Interesse für die Erhaltung des Solitüde-Rennens wesentlich zu der so schnellen Losung desSoli- tuoe-Problems" beigetragen und ferner Erwar­tung Ausdruck gegeben, daß das Solitude-Rennen im Jahre 1938 durch einen vollen Erfolg die aufgewendeten Mühen belohnt.

Für den weiblichen Arbeitsdienst

wurde nunmehr vom Reichsinnenminister ein« Dienststrafordnung erlassen. Alle Hand, lungen und Unterlassungen, die die Ehre der Ge- meinschaft und dal öffentliche Ansehen des Reichs- arbeitsdienstes, die Kameradschaft im Reichs- ardeitsdienst verletzen oder gefährden, oder gegen Zucht und Ordnung verstoßen, sind zu verfolgen. Dienststrafen sind der einfache und strenge Ver­weis, die Androhung der Entfernung und di« Ent­fernung aus dem Reichsarbeitsdienst, daneben noch die Aberkennung des Dienstgrades.