Nagolder Tagblatt »Der Eksellschastkr

Mittwoch, den 1V. Juni 193k

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lark v. 8. Juni, je, 3 Rinder, 93 se für ein Pfund b 39; Kühe a 42, a 44: Kälber a )9; Schweine a .5. d 50,5.

ise vom 9. Juni. 1 - Silber 42 bis 3.60, 1 Gramm wz. Palladium) )6 Prozent und

(Preise vom 9.6. Feingold Verk.- steinplatin 3.40, Pall. 3.35. Pla. upfer 3.25 NM.

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Darlehenskassier. Katharine Nutz- : eudenstadt / i. D.. 59 Jahre,

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Wir brauchen die Vollsamilie

Mehr als 5000 deutsche Väter und Mütter haben sich am 6. und 7. Juni in Köln zumTag der Kinderreichen" eingefunden, um vor dem Volk ihr Bekenntnis zur deutschen Familie und damit zur Zukunft der Nation abzulegen. Der Leiter des Reichsbundes der Kinderreichen ist SS.-Hauptsturmführer Wilhelm Stüwe. den wir hier im Kreise seiner Familie sehen.

(Weltbild. M.>

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Das kulturelle Rahmenprogramm der 11. Olympischen Spiele

Berlin, 8. Juni.

Wie im alten Griechenland werden sich die 11. Olympischen Spiele 1936 nicht aus die Leibesübungen beschränken, sondern sich auch auf die geistigen und künstlerischen Leistun­gen der Kulturvölker ausdehnen. Gewaltig ist das Programm, das das neue Deutschland aufgestellt hat: Schon das Festspiel, das den Abschluß des Eröffnungstages bildet, wird eine eindrucksvolle künstlerische Lei­stung darstellen. Die Eröffnungs- und Schlußfeier wird weiter umrahmt sein von den Darbietungen von 300 Musikern, 1500 Sängern Gemischter Chöre und 150 Fan­farenbläsern. Auf dem Olympischen Konzert unter Leitung von Generalmusik­direktor Prof. Dr. Peter Raabe werden durch das Philharmonische Orchester und den Kittelschen Chor die preisgekrönten Werke deS olympischen Musikwettbewerbes ausge- sührt werden.

Eine Reihe weiterer Darbietungen werden den ausländischen Besuchern einen Einblick in das geistige Leben und künstlerische Schaffen des gastgcbenden Deutschen Reiches geben. Auf der monumentalen Dietrich-Eckart-Bühne wird dasFrankenburger Würfelspiel" des jungen Staatspreisträgers Wolfgang Eber­hard Möller uraufgeführt werden; die gleiche Bühne erlebt die Aufführung des Händel-OratoriumsHerakles" durch mehr als 1000 Sänger und 250 Musiker. Tie staatlichen Museen stellen in einer erst­malig systematisch aufgebauten Schau von 450 BildernGroße Deutsche inBild- nissen ihrerZei t" eine Geschichte deut­scher Kultur dar; das Kupferstichkabinett wird seine Hauptschätze zeigen, das Deutsche Museum wird denSport der Hellenen" an Hand von Originalen und Kopien verbild­lichen.

Dazu kommen noch Internationale. T a n z f e st s p i e l e, an denen sich jeder Staat mit drei Solotänzern oder Tanzpaare n und drei Laien-Tanzgruppen oder Theater­ballettgruppen beteiligen kann, die zwei Wochen

vor den Olympischen Spielen beginnen. Das Ballett der Staatsoper und die Tanzgruppe des Deutschen Opernhauses werden in ihren eigenen Häusern mit besonderen Tanzabenden und neueinstudierten Werken herauskommen.

I« WIM s«r MWsirs-M,

Neichsminister R u st hat bekanntlich im vorigen Jahr das StaatlicheJnstitut für Deutsche Musik forsch ung in Berlin ins Leben gerufen. Das Institut ist als Mittelpunkt für alle Arbeiten und Sammlungen gedacht, die der deutschen Musikgeschichte, der Nachlaßverwaltung unserer großen Meister und dem lebendigen Austausch von Forschung und Musikleben dienen. Es umfaßt bis jetzt das Deutsche Volksliedarchiv, das Staatliche Mustk- instrumentenmuseum, den Gesamtkatalog der in Deutschland erhaltenen älteren Mu­sik, die Photokopien der im Ausland befind­lichen Werke deutscher Meister und zahlreiche andere Sammlungen wissenschaftlichen Charakters.

Das Institut, das seiner Eröffnung ent­gegensieht. hat unter der Leitung von Pro­fessor v. Dr. Max Seiffert die vor­bereitenden Arbeiten so weit gefördert, daß bereits die ersten literarischen und musikali­schen Ausgaben vorgelegt werden konnten. Bon dem neuen Mnsikdenkinal-Unternehmen Das Erbe deutscher Musik" liegen die ersten drei Bände derNeichsdenkmale", zwei BändeAltbachisches Archiv" und ein Band Quintette von Johann Christian Bach vor, von denLandfchastsdenkmalen" die ersten Hefte der Abteilung Schleswig-Holstein und Hansestädte. Seit Apckil d. I. erscheint die ZweimonatsschriftDeutsche Musikkultur", als deren Herausgeber der Präsident der Neichsmusikkammer, Professor Dr. Peter R a a b e, der Direktor der Staatlichen Mu­sikhochschule, Professor Dr. Fritz Stein und andere Persönlichkeiten des Musiklebens und der Forschung zeichnen. Sie hat sich als Hauptaufgabe gestellt, zwischen der musikwissenschaftlichen Forschung und dem Praktischen Musikleben eine enge Verbin­dung und wechselseitige Förderung herzu- stellen.

Neichsminister Dr. Frick aus dem 7. internatio­nalen Hcbammenkongretz in Berlin

Auf dem Empfangsabend des 7. inter­nationalen Hebammen ko ngressrs sprach Reichsminister Dr. Frick zu den Teil­nehmerinnen dieser bisher größten internatio­nalen Frauenzusammeniunft im neuen Deutschland. Von Berufen, die an der Lösung der wichtigsten Lebensfrage mitzuwirken haben, werden cs wesentlich die Hebammen sein, auf deren Mitarbeit es ankommt, da sie durch ihre wertvolle Tätigkeit mitten in die Familie hin­eingeführt werden. Sie stehen als Helferin bei den Müttern; sie stehen an der Wiege der Kin­der und damit an der Wiege des Volkes.

Gerade in Deutschland haben wir lauge unter jener lebensverneinenden Auffassung zu leiden gehabt, die es für hoffnungslos an­iah, überhaupt nur einen Versuch zu unter­nehmen,. durch die Gewinnung einer genü­genden Geburtenzahl das Leben des Volkes zu erhalten. Eine Philosophie konnte bei uns Raum gewinnen, die sich der fatalistischen Anschauung hingab, daß das langsame Ab- sterben der Völker eine unvermeidliche Ent­wicklungsphase nach ihrem Aufstieg sein müsse. Wir aber bekennen uns im neuen Deutschland zu der Ueberzeugung, daß es möglich ist, einem Volke dauernden Bestand auf geistiger und kultureller Höhe zu sichern, wenn eine genügende Kinderzahl Jahr für Jahr geboren wird. Wir halten es also für möglich, auf dieses Geschehen Einfluß zu nehmen, und es ist uns gelungen, das bevölkerungsmäßige Abfinken des deut­schen Volkes aufzuhalten. Die Zahl der Ge­burten ist von 993 126 im Jahre 1932 auf 1 265 000 im Jahre 1935 gestiegen.

Wir gehen bei unseren Ueberlegungen von dem Grundgedanken aus, daß die kinder­reiche, erbgesunde Familie der Pflege und des Schutzes des Staates bedarf. Man darf sie nicht einfach sich selbst überlassen und erst

mit Wohlfahrtsmaßnahmen Linderung brin­gen, wenn bittere Not eingezogen ist. Die wirtschaftlichen Verhältnisse sind Vielmahr so umzugestalten, daß die kinderreiche, erbtüch­tige und lebenskräftige Familie von vorn­herein von Not geschützt wird. Denn diese Familien sind es, die den Bestand des Vol­kes gewährleisten. Das Deutsche Reich, das sich bemüht, durch die Förderung hochwer­tigen Erbgutes und die Verhütung erbkran­ken Nachwuchses die Erkenntnisse der Erb- und Rasieiivilege in die Praxis umzusetzcn, ist deshalb in seinem tiefsten Wesen gegen den Krieg eingestellt, da der Krieg die Besten vernichtet und die Schwächsten schont und somit eine ausgesprochene Gegenauslese her­beiführt.

Sie Welt in Venisen Zeilen

6rat Teppelin" InMieln ^lslo"

Das LuftschiffGraf Zeppelin" ist Montag früh um 7.30 Uhr, von Friedrichs­hafen kommend, über Frankfurt a. M. erschie­nen und 7.50 Uhr im Flughafen glatt gelandet.

Imkkekiffe erßÄnren l,uktdsii8s - 8ü6sinerilisälen8t

Auch in diesem Sommer wird der wöchent­liche Luftpostdienst der Deutschen Lufthansa zwischen Europa und Südamerika durch den deutschen Luftschiffverkehr, also durchG r a f Z ep p e li n" undHinden - bur g" ergänzt. Von Ende Juni bis Oktober werden die Lufthansa-Flugzeuge und die Luft­schiffe abwechselnd vierzehntagig in beiden Richtungen Verkehren, ver k'ülirer so Sie Linckerreiekeo

Auf ein drahtliches Treuegelöbnis der Neichstagung der Kinderreichen antwoueie der Führer:Den in Köln versammellen Vätern und Müttern des Reichsbundes der Kinderreichen danke ich für die mir telegra­phisch übermittelten Grüße; ich erwidere sie mit den besten Wünschen für die weitere Ar­beit des Bundes für die Zukunft und die fErneueruna des deutschen Volkes.»

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Die K7er vor ihrem Chef

Generaloberst v. Seeckt schreitet mit dem Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst v. Fritsch und dem Regimentskommandeur Oberst Se i f e r t die Front des Infanterieregiments 67 ab. dessen Chef v. Seeckt bekanntlich geworden ist. (Weltbild. MI

Roman von Helmut Lorenz.

51. Fortsetzung. Nachdruck verboten.

Wie'aus weiter Ferne klangen die ermunternden Worte an Erikas Ohr. Sie vernahm sie kaum. Sie fühlte den Blick Adenrieds auf sich ruhen.

So geht es nicht weiter mit Ihnen", sagte Frau Irmgard,Sie grübeln und sinnieren schon wieder. Ich ^ komme einem Vorschläge. Aber Sie müssen ihn annehmen. Versprechen Sie es mir?"

Wenn ich es vermag . . Erikas Herz schlug Mm Zerspringen; sie ahnte, was Frau Irmgard plante.

Wir wollen zusammen musizieren, so oft es an­geht. Herr Adenried bleibt noch etwa drei Wochen hier, will gern Mitwirken und sagt, daß er Ihren Gesang schon öfters begleitet hat."

Jawohl, gnädige Frau, diesen Gedanken hat Frau Bergmann gehabt, und ich nehme ihn mit Freuden auf. Ich öde mich so schrecklich während der Werstliegezeit meines Bootes als möblierter Herr in meinem Jung­gesellenbau. Also kurz: ich bin mit Leib und Seele dabei!" .

Erika vermochte nicht, nein zu sagen:

«Gut . . . Sie können auf mich rechnen!" Traum­verloren schaute sie vor sich hin und schwieg . «.

*

Die Musikabende im Hause von Frau Irmgard verliefen traulich.

Eines Abends schritt Erika in Adenrieds Beglei­tung ihrer Wohnung zu.

Es war schon spät geworden. Betäubender Dust strömte von all den Blüten und vermischte sich mit dem herben Gerüche des Seetangs. Still lag die Wrsier- fläche, in der sich der volle Mond spiegelte. Nnd wenn ! sie in leichter Brise erschauerte, sahen die Lziden ein ! hreites.tanze.ndes Silberband.

Adenried sagte mit leiser Stimme:.

Schon einmal standen wir beide allein am Wasser . . nachts . . wissen Sie noch?*

, Erika nickte:

Im Frieden wars .

Wie gern erinnere ich mich dieser glücklichen Stunde, Erika!" Er ergriff leise ihre Hand, die fi» ihm fast uiibewußt überließ.

Damals bewahrte uns ein gütiges Schicksal .

War es wirklich so gütig?! Gehen wir weiter. Herr Adenried, es ist schon spat!"

Jetzt bogen sie in die Allee ein. Hier war es dunk­ler, ihre Schritte hallten von den hohen Wölbungen des Buchendomes....

Gnädige Frön, lange wird es nicht mehr dauern, dann mutz ich Kiel verlassen. Erika schwieg und sah auf den Weg. z

Erst heute bekam ich Befehl, die Reparatur meines Bootes mit allen Mitteln zu beschleunigen; offenbar braucht man drüben in der Nordsee Streitkräfte. An sich ist dies für mich ja höchst erfreulich, . . aber der Abschied.wird mir schwer, s ehr schwer . I'

Sie stnoen drüben die^Kameraden Ihrer Flotille; dann sind Sie nicht mehr gar so einsam wie hier .

Ach noch einsamer, wenn ich aus Ihrer Nähe bin, wenn ich Tie nicht, mehr, sehen darf .

Wieder ergriff er ihre Hand und führte sie an die Lippen:

Erika, ich kann nicht ohne dich mehr selnl^

Sie waren der Villa nahegekommen: die weißen Mauern schimmerten im Hellen Mondlicht durch da» dunkle Laub. H

Erika, wir müssen uns öfter treffen vor meinem Abschied! Hörst du. Erika, hörst du?>^- '

Sie standen jetzt vor der Häuspforte. Willenlos lehnte Erika davor und sah die Augen Günters durch die Dunkelheit schimmern I ^ ^

Morgen, gleich morgen müssen wir zusammen, kommen. Ich weiß, daß du mich liebst. Komm mor­gen .

Die gequälte Frau schüttelte nur immer wieder traurig den Kopf:

Sie irren. Leben Sie wohl, wir dürfen uns nicht mehr sehen!"

Erika, wir müssen uns sehen, ich flehe dich an, komm morgen hinüber nach Neumühlen zu einem Ans­fluge auf dem kleinen Dampfer ... Ich weiß, daß du

kommst." .. . . ^

, «Mas denken Sie?.!"

L kLIch denke an unsere Liebe, an unser Glück, an dein Glück, das doch auf dich wartet, das du bisher vergeb- lich suchtest. Nur a» dich denke ich... also komm. Erika!" ^

Müde hatte sie die Pforte aufgeschlossen, wahrend die Worte ihr Ohr streichelten. Nun stand sie im In­neren des Vorgartens und reichte ihre Hand zum Ab­schied über das Gitter ...

Leben Sie wohl, Herr Adenried, wir müssen ver- ständig se in, leb en Sie wohl!"

(Fortsetzung folgt.)