Scitc 2 Nr. 63
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"
Montag, Len 16. März ttn-;
gemacht, die je ein europäischer Staatsmann pachte und machen konnte.
Diese Vorschläge würden der Welt für 2» Jahre den Frieden sichern. Deutschland sei zu allem bereit, nur zu einem nicht: a u s leine Ehre Verzicht zn leisten!
Zu dieser Ehre gehöre auch das Recht eines Volkes, über seinen Lebcnsraum selbst bestimmen und entscheiden zu können.
Zum Schluß seiner mitreißenden Rede erklärte der Führer: „Das deutsche Volk soll nun urteilen! Zeh bin vor drei Jahren berufen worden, getragen von dein Vertrauen des deutschen Volkes und berufen von dem alten Generalfeldmarschall. Nun habe ich drei Fahre gearbeitet mit meinen Männern, meinen Gefährten und Amts- genossen, und nun soll das deutsche Volk urteilen, ob ich in diesen drei Jahren flei- ßig gewesen bin. ob ich in diesen drei Jahren gearbeitet habe, oder ob ich nichts gearbeitet habe. (Spontane Heilrnfe unterbrechen immer wieder diese Sätze des Führers.) Es soll urteilen, ob in diesen drei Jahren Deutschland schwächer geworden ist oder stärker! Es soll urteilen, ob Deutschland ärmer geworden ist oder reicher! Es soll urteilen, ob in diesen drei Jahren die deutsche Nation gesunken ist oder ob sie aus. rstanden ist! Darüber soll jetzt das deutsche Volk urteilen! (Brausende Heilrufe und minutenlange Beifallsstürme tosen durch die Halle.) Es soll weiter urteilen, ob ich seine Interessen der Welt gegenüber vertreten habe, ob ich sie mutig und tapfer vertreten habe, oder ob ich sie preisgcgeben habe. Es soll endlich urteilen, ob es dieselbe Ehrauffassung besitzt von seinem Leben und von seiner Existenz, wie ich sie habe!
Dieses Urteil erwarte ich, und ich weiß, es wird meine größte geschichtliche Legitimation wxrden!
Und ich werde dann vor die Welt hintreten und sagen können: Nicht ich spreche. 'onderndasdeutscheVolkhatge- sp rochen." Bei diesen Worten sind die Massen spontan von ihren Plätzen gesprungen. Eine gewaltige Welle der Begeisterung schlagt dem Führer entgegen, die ihn hinausträgt bis zu dem unbeschreiblichen Feuermeer der Fackelträger aus der Theresienwiese.
Der Ausklang
Während der zweiten Hälfte der Führer- rede begann das Bild des Festplatzes sich auf eine Phantastische, in München noch niege- sehene Weise zu verwandeln. Einzelne Lichtpünktchen erst begannen wie Glüh- Würmchen aufzuleuchten. Kleine Feuerherde wurden daraus, die sich dann wie bei eineni Steppenbrand rasch weiterfraßen, bis die ganze Theresienwiese ein einziges Flammenmeer war. Schwelende Rauchwolken zogen darüber hin. das Licht der Scheinwerfer wurde völlig wirkungslos. Glutrot färbte sich der Himmel, in der Tat ein Schauspiel von unvorstellbarer Eigenart.
Triumphfahrt -es Meers
Als der Führer, der nach Beendigung seiner Rede durch alle Ausstellungshallen gegangen und überall von Zehntausenden mit stürmischem Jubel begrüßt worden war, nun auf den von Scheinwerfern hell erleuchteten Vorplatz hinaustrat, da bot sich ihn, und seinen Begleitern von dieser Anhöhe aus ein fantastisches, wohl noch nie gesehenes Bild. Die Hundert- wusende auf der Theresienwiese schwenkten ihre Fackeln, deren Feuerkörper sich zu einem wogenden Aehrenfeld vereinigten, lieber diesem wogenden Flammenmeer lagerte ein leich- ier Dunst. Die tosenden Heilrufe bildeten eine einzigartige Symphonie zu diesem prächtigen, unvergeßlichen Schauspiel. Auf dem Podium am Hang der Theresienwiese grüßte der Führer die Menge mit erhobener Rechten und brausende .Heilrufe erwiderten seinen Gruß. Gauleiter Wagner brachte ein dreifaches Sieg-Heil auf den Führer aus, das ein vielhunderttausendstimmiges Echo fand und immer wieder von neuem aufklang. Die Begeisterung der Masten erreichte ihren Höhepunkt, als dann der Führer langsam in einer breiten Gasse mitten durch die 200 000 Fackelträger hindurchfuhr. In wunderbarer Disziplin standen die Menschenmassen zu beiden Seiten des langen Weges wie eine Mauer und begeistert grüßten sie ihren Führer, der, aufrecht im Wagen stehend, diese überwältigende Huldigung der Hauptstadt der Bewegung entgegennahm. Immer wieder umbrandete die unbeschreibliche Begeisterung der Hunderttausende, die aus ganz Bayern zu diesem Ehrentag ihres Gaues herbeigeströmt waren, den Führer auf dieser einzigartigen „Bia triumphalis".
Saüelzug der 2vo ovo
Einen würdigen Abschluß der großen Kundgebung für den Führer bildete der große Fackelzug, der sich gegen 23.30 Uhr von der Theresienwiese her nach der Stadt zu entwickelte. Er war in fünf riesige Säulen eingeteilt, die ihren Weg unter dem klingenden Spiel der Musikzüge, unter Trommelklang und Marschliedern durch die Straßen der Stadt sich bahnten. Ganz München war auf den Beinen, um dieses in solcher Größe noch nie gesehene nächtliche Schauspiel zu erleben. Die Marsch- mulen waren von verschiedenen Formationen der Bewegung gebildet. Nicht nur aus den Straßen beteiligten sich die Volksgenossen an diesem leuchtenden Abschluß der Treuekundgebung für den Führer, sondern man sab auch an den Fenstern aller Wob-
nuugeu, die au den Straßen liegen, durch die die Fackelzüge sich bewegten. Kops an Kopf gedrängte teilnahmsfreudige und begeisterte Menschen.
Die Eindrücke dieses Abends werden sich in dem Dolksurteil vom 29. März ans- . drücken, das lauten wird: Das ganze deutsche Volk wie ein Mann hinter dem Führer Adolf Hitler!
Falschmeldungen über die Türkei
Ankara. 15. März.
Die von der „Agentur Havas" aus Genf verbreitete Meldung, daß die Vertreter der Kleinen Entente und der Balkan-Entente in gemeinsamer Sitzung die Haltung Frankreichs und Belgiens gegenüber der angeblichen Verletzung des Locarno-Vertrages und der Wiederbesetzung des Rheinlandes einstimmig und ohne Einschränkung gebilligt hätten, ist bereits durch eine amtliche Verlautbarung aus Athen demontiert worden. Nunmehr rückt auch die türkische ..Agence Anatole" von dieser unzutreffenden und irreführenden Nachricht ab. indem sie feststellt, daß der türkische Vertreter keine derartige Mitteilung nach Ankara gemacht habe und daß die Meldung der „Agentur Havas" daher entweder entstellt oder in vollem Umfang erfunden sei. Es sei jedenfalls völlig ausgeschlossen, daß der türkische Vertreter durch ein „tait aecompii" veranlaßt werden könne, ohne Wissen der Zentralregierung Verpflichtungen zu übernehmen.
Tar-ieus Beispiel macht Schule
Paris, 15. März.
Der Abgeordnete B o n n e f o u s. der seit 26 Jahren Versailles in der Kammer vertritt, ist dem Beispiel Tardieus gefolgt und teilt seinen Wählern mit, daß er sich bei den kommenden Wahlen nicht als Bewerber aufstellen lassen will. Er begründet seine Ueberzeugung von der Ueberholung des Parlamentarismus wie folgt: Die Regierung wage es nicht mehr, dem Parlament die erforderlichen Leitlinien zu geben: schlimmer noch, jedesmal, wenn das Parlament einen Gesetzentwurf über eine Reform der Staatsmaschine behandle, blieben die Regierungsbänke leer. Das sei gerade so. als ob man das Parlament in voller Freiheit ganz nach eigenem Belieben schalten und walten lassen wolle, das Parlament, das sich selbst überlassen bleibe, gelange zu nichts.
Kommunisten zünden Kirchen und Klöster an
Madrid, 15. März.
In Logrono haben kommunistisch-syndikalistische Elemente schwere Aus- schreitu ngen verübt. Nach den bisher vorliegenden Nachrichten wurde ein Lichtspieltheater. die Parteibüros der M o n a r ch i st e n. der Ka t h o l i s ch e n Volksaktion und der Radikalen, ferner 6 Kirchen und Klöster in Brand gesteckt. Ein Polizeileutnant wurde von dem kommunistischen Pöbel ermordet. Ueber die Zahl der bei den stattgefundenen Schießereien verletzten Personen ist bis zur Sttinde in Madrid noch «ichts bekannt.
Kommunisten zünden chinesische Eisenbahnwerkstatle an
Peiping, 14. März. (Ostasiendienst.)
In den Eisenbahnwerkstätten der Peiping- Hankau-Bahn in Tschanghsintien brach in der Nacht zum Freitag ein Großfeuer aus, das erst im Laufe des Nachmittags eingedämmt werden konnte. Die Werkstättenanlagen wurden schwer beschädigt. Man hält es nicht für ausgeschlossen, daß der Brand aus einen Sabotageakt zurückzuführen ist. der in Verbindung mit den Aktionen der Kommunisten in der Provinz Schaust steht.
Za Tote im amerikanischen Überschwemmungsgebiet
Neuyork, 15. März,
Die großen Ueberschwemmungen, die in erster Linie durch die starke Schneeschmelze ausgelöst wurden, forderten bis jetzt in den Neu-Englans-Staaten 3 0 Todes« opfer. Der Schaden wird auf 50 Millionen Dollar geschätzt. 200 000 Menschen sind arbeitslos geworden, da infolge der Ueberschwemmungen viele Kraftwerke und Fabriken, hauptsächlich Spinnereien und Webereien geschloGen werden mußten. Zum Schmelzen des 11 s Meter hohen Schnees gesellten sich schwere Regengüsse, die in der Nacht zum Sonnabend erneut in Schneestürme übergingen. Die Lage der Bevölkerung wird dadurch noch verzweifelter. Das erneute Absiuken der Temperaturen hat jedoch einen Rückgang des Hochwasserstandes bewirkt.
Eismauer leitet Hochwasser nach Kowno
An der Mündung der Wilija bei Kowno haben sich ungeheure Eismassen zu einem Staudamm bis zu 10 Metern Höhe in- einandergeschoben. Das Hochwasser hat eine Fläche von 10 Quadratkilometer überschwemmt. Alle Versuche, die Eismassen durch Sprengungen oder auf andere Weise zu beseitigen, sind bisher gescheitert. Man befürchtet
daher ein weiteres Ansteigen des Wassers. Das litauische Kabinett beschloß am Sonnabend in einer außerordentlichen Sitzung, sofort eine große Hilfsaktion für dre vom Hochwasser betroffene Bevölkerung einzuleiten. Bisher stehen 100h Wohnhäuser und über 700 Nebengebäude unter Wasser und wurden durch Eisschollen zerstört.
Ferngelenkte englische Flugzeuge
London, 15. März.
Wie der Luftkorrespondent des ..Daily Expreß" mitteilt, sei Großbritannien die erste Nation, die eine Flotte von s e l b st t ä t i g e n. d. h. von i e r n- gelenkten Flugzeugen in Auf- trag gegeben habe. Das Lustministerium habe einen umfangreichen Auftrag der de-Havilland-Flugzeugbangesellschaft gegeben. Mit der Herstellung soll in etwa drei Wochen begonnen werden. In die Flugzeuge werden Radioapparate eingebaut, die ein? Lenkung von der Erde aus ermöglichen. Im vergangenen Jahr seien zwei derartige Maschinen in Gebrauch genommen worden, die hauptsächlich bei den Flottenmanövern als Luftziel benutzt wurden.
Württemberg
Non der StrißeiiWii übeMrm
Stuttgart. 14. März. In der Böblinger Straße geriet in der Nacht zum Samstag ein 17 Jahre alter Mann, der eben aus einem Ztraßenbahnwagenzug der Linie 1 aus- ! gestiegen war und neben dieseni. als er sich ^ schon in Bewegung befand, noch ein Stück ! :veit herging, um sich von seinen Freunden ! zu verabschieden, unter den A n h äuge- Magen und wurde überfa h r e u. Er zog sich einen schweren Schädelbruch . und einen Beckenbruch zu. auch wurden ihm beideBeineabgefahren. Mit lebensgefährlichen Verletzungen mußte er in das Marienhospitnl ausgenommen werden. Er ist ! dort kurz nach seiner Einliesernng den erlittenen Verletzungen erlege n.
Stuttgart. 15. März. (F e st s e tz u u g d e r Waldbewirt s'ch a s t u u g 8 b e i l rüge.) Nach einer Bekanntmachung des Innenministers und des Finanzministers werden aus Grund eines demnächst ergehenden A b- ä n d e r u n g s g e s e tz e s zum Körper- s ch a f t s s o r st g e s e tz vom 19. Februar 1902 die Waldbewirtschaftungs- beiträge der Körperschaften für die Wirtschaftsjahre 1935 und 1936 abweichend von Art. 12 dieses Gesetzes vorläufig wie folgt festgesetzt: 1. Für daS Wirtschaftsjahr 1936 werden nachstehende Bewirt- ^ s ch a s t u n g s b e i t r ä g e erhoben: bei einerwirtschastsplanmüßigenDerbholznutzung für das Jahr und das Hektar bis 1.0 Fm. für das Hektar 1.30 RM.. über 1,0 bis 2.0 Fm. für das Ha. 1.95 NM., über 2,0 bis 4.0 Fm. für das Ha. 2.60 RM.. über 4.0 Fm. für das Ha. 3.25 SM.
Die MMerMule Reutlingen
Reutlingen, 14. März. Die Meister- schule für das B a u h a n d w e r k in Reutlingen hatte in einer Woche gleich zwei bedeutsame Ereignisse. Am Dienstag, den, 10. März, hatte sie den Besuch s ä m ! - licher Obermeister des Maurerhandwerks vom Schwarzwaldkreis, die anläßlich einer Obermeistertagung dem Rufe de?- B-- zirkshandwerksmeisters Brenner- Stuttgart gefolgt waren und unter Führung de? Landeshandwerksmeisters Bätzner die Meisterschule eingehend besichtigten.
Von der Ministerialabteilung für die Fachschulen waren Oberregierungsrat Dr:
B o r st und Gewerbeschuldirektor Gölkel erschienen. Den anwesenden Vertretern des Handwerkes wurde das im Herbst 1935 geschaffene Kameradschaftslager der Meisterschule gezeigt. Während der Schul- leiter der Meisterschule. Gewerbeschuldirektor Haug, den schultechnischen Teil und die erzielten Leistungen erläuterte und oorwies. erklärte Oberregierungsrat Dr. Borst als Begründer dieser Idee das Wesen des Kameradschaftslagers für Handwerker. Landeshandwerksmeister Bätziier unterstrich die Bedeutung des Lagers. Bezirkshandwerksmeister Brenner fand nicht nur Worte der Anerkennung für Schule und Lager, sondern versprach außerdem, finanziell am Ausbau des Kameradschaftslagers nach Kräften mitzuhelfen. Am Donnerstag hatte die Meisterschule einen K a m e r a d s ch a f t s - abend und zugleich Schlußfeier des Winterhalbjahres 1935/36.
Schwere Burschen verhaftet
Biberach, 15. März. In letzter Zeit wurden hier eine Reihe von Personen wegen Verbrechen und Vergehen dem Strafrichter zugeführt. Nach langwierigen Fahndungen ist es nun gelungen, den lanbgesuchten Baustellendieb, der hier und auswärts Schraubstöcke und auch anderes Material entwendete, auszu- mitteln. Einem hier ausgemittelten Bühnenkammereinbrecher, der in einem Geschäftshaus zwei Dienstboten ihre Ersparnisse entwendete, konnten nun beim Landeskriminalpolizeiamt 35 Straftaten nachgewieseu werden. Verschiedenen Zech- und Darlehensbetrügern, die hiesige uiw auswärtige Wirts- und andere Geschäftsleute schädigten, wurde ebenfalls das Handwerk gründlich gelegt und ein ganz unver
besserlicher Zechpreller in Hast genommen Zwei Brüder aus Ulm, sie wegen Bandendiebstahls vorbestraft sind und von einer auswärti- gen Gerichtsbehörde wegen dringenden Ver- dachts des Raubs gesucht wurden/ konnten be- der Fremdenkontrollc betreten und sestgenom- men werden.
Gottrazhofen, OA. Wangen, 15. Mär- IM i t dem Auro in die Arge n.) Als der Mehlreisende Heß-Urlau am Donnerstag früh 3 Uhr von Siggen-Christazhofen nach llrlau fahren wollte, konnte er in Gottrazhofen bei der neuen Brücke Sie Kurve nicht nehmen und fuhr links an der Brücke die steile Böschung hinunter in d'e Argen. Glücklicherweise überschlug sich der Wagen nicht, sondern blieb aus den Rädern mitten im Wasser stehen. Der Fahrer hat innere Verletzungen erlitten, die seine Verbringung in das Lenlkircher Kreiskrankenhans notwendig machten. Der Wagen wurde schwer beschädigt.
Friedrichshasen, 15. 'Mürz. (Autozuja in. m e n st o ß — München contra Ber- lin.) An der Straßenkreuzung Lindau — Friedrichshafen und Eriskirch — Schlatt er- eignete sich Freitag mittag ein Zusammenstoß zwischen einem Berliner und einem Münchener Auto. Der Münchener Wagen prallte so heftig auf den Berliner Wagen ans, daß dieser um- geworfen und beschädigt wurde. Der Berliner Fahrer lag unter dem Wagen. Nachdem sich die beiden Fahrer von dem ersten Schrecken erholt hatten, geriet Berlin und München heftig aneinander. Von den Fahrern war keiner verletzt. Der Berliner hatte es so eilig, daß er mit beschädigter Karosserie weiterfuhr, nachdem der Motor wieder lies.
Fellbach, 14. März. (A»s bau der Gartenstadt Luginsland.) Vn der letzten Beratung des Bürgermeisters Dr. ! Graser mit den Ratsherren wurde bestimm! bei der alten Kelter an der llntertürkheimer Straße einen 14 Meter hohen Steiger- türm für die Feuerwehr bei einem Kostenaufwand von 7000 RM. zu erstellen und mit den Arbeiten im kommenden Monat zu beginnen. — Geplant ist. die Gartenstadt Luginsland am Marknna fleZttmeh weiter a n s z n ö a » e n.
Neckarweihingen, OA. Ludwigsburg, 15. März. lM it Lais o n nd Karabine r gegen eine Ku h.) Freitag morgen kamen zwei Metzger mit einer Kuh am Strick durch das Torf. Die beiden Begleiter genehmigten sich einen Frühschoppen und bau- den das Tier so lange in einem Hof an. Allem Anschein nach war aber die Kuh mit dieser Lösung nicht zufrieden, denn ein hin- zukvmmender junger Mann mußte vor dem plötzlich mildgewordenen Tier ausreißcn. Auch die rasch zugreisenden Metzger konnten die Kuh nicht mehr bändigen. Im Nu war sie in einen Garten eingebrochen und trat dort alles nieder. Ein mit einem Lasso bewaffneter Mann konnte sich nur durch einen raschen Sprung über den Zaun retten. Es blieb nichts anderes übrig, als daß ein hin- zugerufener Landjäger durch zwei ! wohlgezielte Schüsse mit dem Kara- > biner die Kuh von ihrem Erden- d a 1 e i n b e f r e i t e.
Möhringen bei Tuttlingen, 15. März. (S 2t. macht eine Betrügerbande dingfest.) Durch rasches entschlossenes Handeln der SA. ist es der Gendarmerie gelungen, hier eine Betrüger bau de ans Tuttlingen zu fassen. Nach dem SA.-Dienst war die Ml. im Gasthaus zum „Sternen" kameradschaftlich zusammen. Gegen 11 Uhr betrat ein junger Mann aus Tuttlingen das Lokal und wollte einen Hundertmarkschein wechseln. Die Sache erschien verdächtig, zumal der Betreffende, nachdem der Wirt erklärte, er könne nicht wechseln, gleich in die „Krone" ging und dort s sein Glück versuchte. Dort wurde sestgestellt, i daß es sich um einen Hundertmark- i schein aus der Vorkriegszeit Han- - delte. Der Wirt fiel auch hier auf den Schwindel nicht herein. Als der Mann das Lokal verließ, wurde er von der SA. kurz entschlossen festgehalten und der Gendarmerie vorgestellt. Hier ergab sich, daß zwei „Kollegen" von ihm ini „Adler" auf ihn warteten. Als sich ein Teil der SA.-Männer dort bemerkbar machte, verschwanden die beiden „Kollegen" rasch in dem bereitstehenden Auto unter Hinterlassung einer Zeche in Richtung Jmmendingen. Nach kurzer Zeit kehrte das Auto jedoch wieder zurück und die SA.-Männer konnten auch diese beiden Betrüger fassen. Die Feststellungen ergaben dann, daß die Schwindler noch mehr solcher Scheine im Besitz und zum Teil im Auto versteckt hatten. Die Gendarmerie hat alle drei Täler festgenommen.
Eßlingen, 15. März. (Vollzogene U m- schnlung von L e h r a m t s - A s se s s o- re n.) Aus Anlaß des Abschlusses eines sechswöchigen Umschulungs-Kurses für 8 6 Ä s s essore n des höheren Lehrfachs aus die Volksschule fand im Festsaal der Hochschule ' für Lehrerbildung eine Schlußfeier statt. Die Ministerialabteilung hatte zu der Feier Ober- reg.-Rat Dr. Konzelmann entsandt. In seiner Ansprache stellte er zunächst fest, daß es - manchem der nun Umgeschulten schwer gefalle« ^ sei, sich von seinem ursprünglich gesteckten Ziel wegzureißen und sich auf die Volksschule umzustellen. Wohl die meisten der heute der Volksschule zugewiesenen Assessoren kehren übrigens später wahrscheinlich wieder zu der höheren Schule zurück, und so sei das Opfer schließlich lediglich als befristend aufzufassen. Wesentlich sei auch, daß alle Umgeschulten auf den 1. April schon, spätestens aber bis 30. April, im Schuldienst zn verwenden seien.