Aus aller Welt.
Die Ernte von über 300 00« Morgen vernichtet.
Die bisher beim Landbund der Provinz Sachsen eingegange- «en Meldungen, die allerdings für de» Regierungsbezirk Erfurt noch vollkommen ausstehen. besagen, dag in der Provinz Sachsen die Ernte von Wer 30« ««« Morgen Land durch Hochwasser vernichtet worden sei, davon im Regierungsbezirk Merseburg über 200 000 Morgen u. im Regierungsbezirk Magdeburg über 1000Ü« Morgen. Diese Zahlen bedeuten jedoch noch keine abschließenden Angaben über den angerichteten Schaden, da eine große Anzahl von Einzelmeldungen noch fehlt und sich außerdem täglich neue Wolkenbrüche ereignen, die auch die bisher verschont gebliebenen Gegenden in Mitleidenschaft ziehen.
Einbruch in einer norwegischen Bank.
In der Bauernbank in Oslo wurde entdeckt, daß in der Zeit oon Samstag nachmittag bis Montag morgen ein größerer Diebstahl in den Kafsengewölben begangen worden ist. Es wurden ausländisches Geld, Schecks und Anweisungen gestohlen. Dem Vernehmen nach soll ein Betrag von mehreren 10000« Kronen gestohlen worden sein. Der Chef der Bank erklärte auf eine Anfrage, daß es sich um einen sehr großen Betrag handle; jedoch wollte er die Höhe der Summe nicht angeben. Die Bank war gegen Diebstahl versichert, und es sind Maßnahmen ergriffen worden, um die Schecks anz-u halten.
Eine Sandhose von 10 Meter Höhe.
der Lshrerlesegesellschaft. Den Höhepunkt bildete der umfassend«, j ausgezeichnete Bortrag von Rektor Kiefner - Nagold über das Dhem» „Was ist Bildung, wie kommt sie zustande und was folgt daraus für unsere Schularbeit,"
Vom Württ. Sparcrbund.
In der letzten Versammlung des Württ- SparecbundeS in Stuttgart am 8. Juli wurde nachstehender Entschließung einstimmig zugestimmt: „Die Versammlung nimmt mit Befriedigung davon Kenntnis, daß infolge des unermüdlichen Kampfes des Sparerbundes das ungerechte Sperrgesetz gegen das Aufwertungsvolksbegehren endlich zurückgezogen, worden ist. Sie bedauert, daß der bereits am 27. April gestellte Antrag des Sparerbundes auf Zulassung seines Volksbegehrens noch immer nicht genehmigt wurde und fordert mit aller Entschiedenheit die sofortige Zulassung dieses Volksbegehrens, dessen Tragbarkeit und Durchführbarkeit außer Zweifel steht. Die Versammlung fordert alle Sparer, Rentner und Gläubiger aus, sich geschlossen hinter das Volksbegehren des Sparerbundes zu stellen. Sie richtet an alle Volksgenossen die Bitte, den Sparcrbund in seinem Kampf um das Volksrecht des Volksbegehrens zu unterstützen und erwartet, daß die politischen Parteien und wirtschaftlichen Verbände und vor allem auch die Kirche, die sich beim Volksentscheid am 20. Juni 1926 für Recht und Moral und für die Heiligkeit des Eigentums eingesetzt haben, mit derselben Energie auch für das Volksbegehren und den Volksentscheid des Sparerbundes kämpfen werden."
Wie schützt man sich gegen Blitzschlag.
Wie aus Umea berichtet wird, hat in der Gegend von Väirnäs kn Schweden ein heftiger Zyklon geherrscht. Er wirbelt« eine mächtige Saudsäule von über zehn Meter Höhe aus. Ern junges Mädchen, das aus dem Felde beschäftigt war, wurde von dem Wirbelsturm empvrgehoben und mehrere Meter weit durch die Luft geschleudert. Auch Bäume und Sträucher wurden in der Luft herumgewirbelt, bis die Sandhose schließlich durch eine kräftige Wasserhose abgelöst wurde, die jedoch keinen besonderen Schaden angerichtet hat.
Unwetter in Italien.
Seit Montag wüten in Sizilien, Kalabrien mid Neapel heftige Wirbelstürme, verbunden mit starken Wolkenbvllchen. Auch aus Oberitalien, besonders in der Gegend von Florenz, wird der Niedergang schwerer Wolkenbrüche gemeldet.
Hitzwelle in Madrid.
Ganz Spanien wird gegenwärtig von einer gewaltigen Hitze- udelle heimgesucht. In Madrid herrscht eine Temperatur von 58 Grad in der Sonn« und 30—34 Grad im Schatten. Die Häuser- wände strahlen eine derartige Hitze aus, daß cs unerträglich ist, sich auf der Straße auszuhalten.
Aus Stadt und Land.
E a l w, den 15. Juli 1986.
Bezirksschuloersammlung.
Unter Vorsitz von Schulrat Schott-Nagold fand gestern tm «Bad. Hof" die Bezirksschulversammlung statt. Der Bericht de» Borsitzenden stellte unter anderem fest, daß die Schule immer noch unter dem Zeichen des Abbaus stehe, obwohl die Schülrr- zahl nach vorübergehendem Sinken in den nächsten Jahren wieder erheblich steigen werde. Med.Rat Dr. Betz gab eine Ueber- ficht über seine schulärztliche Tätigkeit und den Gesundheitszustand der Schüler. Er sprach eingehend über Wesen und Behandlung des im Buntsandsteingebiet stark auftretenden Kropfes. In den letzten Jahren wurden den Schülern regelmäßig Jodtabletten dagegen verabreicht, deren günstige Wirkung bereits festzustellen ist. Auffallend und bedenklich ist die weiter fortgeschrittene Zahn- verdeübnis, die ohne energische, anhaltende Unterstützung des Elternhauses nicht bekämpft werden kann. Med.Rat Dr. Betz erklärte sich zur eingehenden Untersuchung tuberkulöse verdächtiger Kinder bereit. Hauptlehrer Aichele berichtete über den Stand
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Besonders groß ist die Blitzgefahr bei niedrigen Gewittern, inmitten von flachen Feldern und Wiesen. Man kann ihr nur durch sofortiges Hinlegen und Ausstrccken des ganzen Körpers begegnen; denn der Mensch auf weiter Flur wirkt wie ein Blitzableiter. Die Blitze gehen selbst auf kleine aus einer Ebene hervorragende Gegenstände nieder. Im Walde bietet die Dik- kung den besten Schutz. Gegen Blitzgefahr ist man nirgends sicherer als im Walde, wenn man die Weisung befolgt, daß man, sobald das Wetter kommt, die Waldwege verlassen und in den Bestand etntreten muß. Die Randbäume werden in der Regel vom Blitzstrahl bevorzugt. Im Bestand selbst aber schützen die Bäume sich gegenseitig, der Sturm verliert seine Gewalt und auch die Blitzgefahr ist im gleichmäßig hohen Wald nur gering. Wer bet Ausbruch eines Gewitters in eine Laubholz- und Na- delholzdtckung kriecht, der hat dort Schutz gegen Regen und Blitz, denn niemals schlägt dieser in eine Dickung ein.
Der Wiesenstorchenschnabel als Wetterprophet-
Am besten zeigen die frisch erblühten Blumen des Wiesenstorchschnabels die Mtterung durch das Ausrichten und Senken der Blütenstiele an. Wenn derStorchenschnabel blüht, so streckt sich bei Trockenheit, Wärme und Sonnenbestrahlung usw. das Blütenstielchen himmelwärts und die Blume nimmt damit eine Art Paradestellung ein. Infolgedessen kann der Honig, der sich in der Blüte befindet, nicht abtropfen und die Fremdbestäubung auf die der Storchschnabel angewiesen ist, wird dadurch erleichtert. Sobald es aber kühler wird, die Dunkelheit beginnt, Regen droht oder es gar regnet, schließen sich die Staubblätter zusammen und das Blütenstielchen krümmt sich zur hängenden Lage. Auf diese Weise werden dte Fortpflanzungsorgane gegen die Schäden des Wetters geschützt.
Wetter für Freitag und Samstag.
Der Hochdruck, der die Wetterlage beherrscht, zieht sich mehr und mehr nach Osten. Für Freitag und Samstag ist vielfach heiteres und trockenes, aber zu vermährter Geiwitterbildung ge- , neigtes Wetter zu erwarten.
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SCB Felde« »nach OA. Neuenbürg, 14. Juli. Der 14 I. a. Sohn Otto des Friedrich Riegsinger hatte das Unglück, von einem Kirschbaum zu stürzen. Hiebei zog er sich eine schwere Verletzung der Hirnschale zu, die seine alsbaldige Ueberfiihrung ins Bezirkskrankenhaus nötig machte. An seinem Aufkommen wird gezweifen.
SCB Renniugen OA. Leonberg, 14. Juli. Der seit drei Wochen vermißte Hilfsarbeiter an der Staatsstraße Fr. Weckner ist von der Feuerwehr im Eemeindeforst „Bergwald" erhängt aufgefunden worden. Es wird angenommen, daß der fleißige, ruhige Mann in einem Anfall von Trübsinn die unselige Tat vollbracht hat.
SEB Bittelbro»,, OA. Horb, 14. Juli. Die Haugensteiner Mühle bei Drillingen brannte nachts bis auf die Grundmauern nieder. Die E n tstohung sursache ist noch nicht aufgeklärt. Sämtliches Mobiliar, die Sägewerks- und Mühlcneinrichtungen wurden ein Raub der Flammen. Die anderen Gebäulichkeiten, die von dem Wohnhaus getrennt waren, konnten gerettet werden.
SEB Frcudenstavt, 14. Juli. Die Heidclbeerernte, die in diesen Tagen beginnt, ergibt Heuer nur einen mäßigen Ertrag. Der Frost hat der Heidelbeerernte sehr geschadet, sodaß nur an einzelnen besonders geschützten Stellen eine rm übrigen recht bescheidene Ernte zu erwarten ist. Für Hunderte von Familien in unserem Bezirk, die mit den Einnahmen ans dem Heidelbeersammeln, wie alljährlich, gerechnet hatten, bedeutet dieser Ansfall eine große Enttäuschung.
SEB Tübingen, 14. Juki. In der gestrigen Verhandlung der Großen Strafkammer in der Berufungssache des Fabrikanten Senator Max Fehler in Pforzheim wegen fahrlässiger Tötung anläßlich eines Autounfalls wurde Feßler unter Uebernahm« der Kosten ans die Staatskasse freigesprochen.
SEB Metzingen, 14. Juli. Das Landesfest des Rcüffahrer- Landesverbandes Württenckttg ist dem Radfahrerveretn Metzingen vertragen worden und findet im August dort statt, verbunden mit dem 30jährigen Jubiläum des festgebenden Vereins. Es ist ein großer Radwandersporttag ausgeschrieben. Außerdem findet dar von den Opelwerken finanzierte Rennen um de»
„Großen Opelpreis von Württemberg" über eine Strecke von 157 Kilometer statt. Der Start ist morgens 5 Uhr am Hauptbahnhof Stuttgart, das Ziel Metzingen, die Strecke führt von Stuttgart über Vaihingen a. E. —Pforzheim—Calw—Nagold—' Rottenburg—Tübingen—Reutlingen nach Metzingen.
SCB Gmünd, 14. Juli. Leider ist das Musikfcst nicht ohin einen ernsthaften Unfall abgelaufen. Die erwachsene Tochter des Bahnwärters Schweinbenz, die abends Mischen 10 und 11 Uhr auf dem Nachhauseweg di« Lorcherstraße passierte, wurde dort auf noch ungeklärte Weise von einem Stuttgarter Auto umgerissen. Sie erlitt an einem Arm so schwere Verletzungen, daß dieser wird abgenommen werden müssen. Wen die Schuld an dem Unfall trifft, konnte noch nicht aufgeklärt werden. Der Wagenlcnker fuhr davon, ohne sich um die llebcrfahvene zu kümmern, doch konnte die Nummer festgestellt werden. ,
SCB Ulm, 14. Juli- Das zerlegbare Schiff der Gruppt „Donaufahrer" des Vereins für den Fremdenverkehr hat heute früh die erste heurige Reise nach Men angetreten. Das Schiss war mtt Blumen prächtig geschmückt. Es ist mit zwei von Lübeck bezogenen Außenbordmotoren versehen, die es ermöglichen werden, die Fahrt nach Wien um einige Tage abzukürzen.
SEB Neckarsulm, 14. Juli. Wer eine Wanderung durchs Gelände unternimmt, der wird mit Freude feststellen können, daß di« Getreidefelder ganz prachtvoll stehen. Man staunt über die hohen, reichgekörnten Halme der Weizen-, Roggen- und Ecrsten- äcker. Wenn die Erntezeit vom guten Wetter begünstigt wird, dürfte auf ein sehr befriedigendes Erträgnis zu rechnen und unsere Brotversorgung gesichert sein.
SCB Jngelfingen OA. Künzelsau, 14- Juli. In der „Pension Kurort Jngelfingen" weilt gegenwärtig laut „Nek- karzeitung" eine sehr interessante Persönlichkeit mit Frau Gemahlin- Es ist dies John Boyes (Johann Boy). Er war drei Jahre lang König über 500 000 Wilde im östlichen Afrika nödlich von Deutsch-Ostafrika, aber die Engländer haben ihm seine Königswücde genommen. Boy lebte als Knabe in Griesbach bei Jngelfingen und ging mit dem I3ten Lebensjahr aufs Schiff, wo er 10 Jahre lang als Matrose viele und weite Reisen machte- Endlich landete er im östlichen Afrika nördlich von Deutsch-Ostafrika. Er widmete sich der Jagd, namentlich der Elefantenjagd, wobei er viel Geld durch Elfenbeinhandel machte, und sich weite Strecken Land kaust«, wo er jetzt große Plantagen in Kaffee und Zuckerrohr hat, auch Rindviehzucht treibt.
Eingesandt.
8tr dl« «U/r dUIer Rubrik »rbracht-n LerilfenUlchun««,, LbrrnimmI ' ^ du SchriftlrUua, »IN dt» pretaesetlich» Brrantwortun,.
Mißsiiinde in der Eeorgenäumsbücherei.
j„ Bom Georgenäumsrat wird uns geschrieben: In den letzten paar Jahren sind aus der Bücherei des Georgenäums etwa 70 Bücher abhanden gekommen, darunter manche wertvolle Bände, sogar Einzelbände aus Sammelwerken. Diese Zahl der abhanden gekommenen Bücher überschreitet die Zahl der Bücher, die in; diesen Jahren neu eingestellt werden konnten. Es läßt sich berechnen, daß, wenn diese Mißstände nicht behoben werden, zu einem gegebenen Zeitpunkt die Bücherei des Georgenäums leer sein witt». ,
Der Georgenäumsrat sieht sich deshalb genötigt, die Bücherei- ordnung bis auf weiteres in folgender Weise akzuändern: „Die Bücherkästen werden unter Verschluß gehalten und di« Ausgabe der Bücher erfolgt durch die Vermittlung der Hausverwalterin; nach Gebrauch sind die Bücher der Hausverwalterin zurückzu- grben."
Rur wenige Städte unseres Landes werden sich rühmen können, eine ähnliche Einrichtung wie das Georgeimum zu haben. Wir Calwer dürfen stolz auf unser Gcorgenäum sein. Aber es erwächst daraus auch dte Pflicht für jeden einzelnen, sei er einheimischer oder fremder Lesegast, an der Erhaltung unserer Georgenäums- bücherei mitzuwirken. j
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