. Oktober Igzx
Teitr 5 — Nr. 25a
RagolLer Tagblatt »Der Gesellschafter
Samstag. den 31. Oktober 1938
> Most'äpfel 14. — Wangen Bvhnäpfel 28 !rs Tickstiel 38 äpfel 14. Most.
l Ochst 564, 500. Kcilbin-
260. Jungvieh M. - Bell.
10, Rinder 293 M. das Stück.
I e n: Kr. Mer. -20 NNi. - 1—17 RM : 12—16 RM. tweil: Milch, ck.
Sonntag: Kort, chselnden Weil vereinzelte Reibend.
ellschafters": iser, Nagold, »rtlich für den der Anzeigen: agold K gültig.
t 8 Seite«
ÜrkgkWiik klgglilü
>tag Nachmit- mit verändere ch Weiterlage), «rschzeit 4 Sld. beim Spital. )eil Hitler! Vorstand.
Außenminlfter Svank tkiüulert Belgiens neue Außenpolitik
Brüssel, 29. Oktober
In der gestrigen außenpolitischen Aussprache der belgischen Kammer faßte der Außenminister Spaak die neue Außenpolitik Belgiens in die Worte zusammen, die Interessen und die Sicherheit Belgiens dürften nicht Formeln und Ideologien geopfert werden. Belgien wolle keine Bündnispolitik treiben und es werde sich unbedingt weigern, sich in die Angelegenheit anderer Länder zu mischen oder sich in sie hineinziehen zu lassen. Belgien werde an jeder vernünftigen kollektiven Aktion im Rahmen fest begrenzter Bedingungen teilnehmen. Belgien wolle seine Verpflichtungen halten. Diese müßten aber genau und klar festgelegt und begrenzt werden und dürften zu keiner Zweideutigkeit Anlaß geben. Belgien werde eine ausschließlich belgische Außenpolitik treiben unter Berücksichtigung seiner geographischen Lage, seiner Ueberlieferungen und seiner Fähigkeiten. Eine Rückkehr Belgiens zur Vorkriegsneutralität komme nicht in Frage, weil Belgien im Völkerbunde bleiben wolle. Belgien werde seine Außenpolitik auf völlige Unabhängigkeit abstellen. Die Rolle Belgiens bestehe darin, jedem seiner Nachbarn die unbedingte Gewißheit zu geben, daß Belgien sich nicht als Durchmarschgebiet oder als strategische Operationsbasis benutzen lassen werde. Zu diesem Zweck sei es notwendig, stark zu sein. Tie Rede des Königs bilde ein Ganzes. Die Militärfrage könne nicht von der außenpolitischen Frage getrennt werden.
Die Rede Spaaks wurde von der Kammer mit großem Interesse und mit Beifall ausgenommen. Auf den Bänken der Opposition machte sich kein Widersvruch bemerkbar.
Frankreichs Steuerzahler abgewiesen
Paris, 29. Oktober.
Die vom Vorsitzenden des Nationalverbandes der Steuerzahler gegen Minister- Präsident Blum und Tinanzminister
3
eent Auriol vor einigen Tagen angestrengte Zivilklage ..wegen Betruges" ist von dem Gericht als unannehmbar zurückgewiesen worden. In der Begründung heißt es u. a„ daß die von dem Klagesteller angeführten Tatsachen den Charakter von Negierungshandlungen hätten und von der Ausübung des Ministerberufes nicht getrennt werden könnten. Außerdem hätten ja Kammer und Senat den Regierungsakk ratifiziert. Das ..Echo de Paris" bemerkt hierzu. daß dieser Gerichtsbeschluß nicht überraschen könnte: aber wenn auch vom juristischen Standpunkt aus die Klageerhebung als unannehmbar erachtet würde, so sei sie vom einfachen Gesichtspunkt der M o r a l a u s n u r z u s e h r b e g r ü n d e t >- Vor dem Gerichtshof des öffentlichen Gewissens seien die von dem Klagesteller angeprangerten Handlungen bereits gerichtei und auch verurteilt worden.
2« neue sowjelrusMe Verletzungen
London. 28. Oktober
Der Internationale Nichteinmischungsausschuß trat am Mittwoch um 16 Uhr MEZ. in Anwesenheit der Vertreter Sowjetrußlands und Portugals zu seiner vorgesehenen Sitzung zusammen. Auf der Tagesordnung l stehen die am Mittwoch eingegangenen sowjetrussischen Erläuterungen zu der letzten Note des Botschafters Maiskp. die besonders in der Frage der zukünftigen Haltung Moskaus zum Nichteinmischungspakt außerordentlich auslegungsfähig war. Im Laufe des Mittwochnachmittag wurde bekannt, daß Italien an den Vorsitzenden des Ausschusses . eine weitere Note gesandt hat, die nicht! weniger als 20 neue Fälle von Verletzungen des Abkommens durch Sowjetruß- ^ land aufzählt.
Unter anderem wird der Vorwurf erhoben, > daß der Sowjetdampfer ..Newa", der am 19. Oktober aus Odessa in Alicante eingetroffen sei. eine Ladung gelöscht habe, die als Lebensmittel deklariert war, in Wirklichkeit aber Kriegsmaterial enthielt. Ferner worein früheres Mitglied der spanischen Negie
rung, dessen Name vorläufig nicht genannt wird, Augenzeuge, wie iu Madrid am 80. September 25 sowjetrussische Flugzeuge eintrafen. Außerdem enthielt die italienische Note die Tatsache, daß Anfang Oktober in Alicante ein sowjetrussischer Dampfer seckst zerlegte Kriegsflugzeuge neuesten sowjetrussischen Modells ausgeladen habe.
Auf der Tagesordnung der Vollsitzung des Ausschusses befanden sich ferner die italienische Antwort auf die sowjetrussischen Beschuldigungen, die italienische Gegenbeschwerde. die englische Note und schließlicki die beiden portugiesischen Noten. Was die Frage der Vertraulichkeit der Sitzungen angeht, so hat der Unterausschuß dem Hauptausschuß gewisse Vorschläge zugehen lasten, die nach Reuter den Grundsatz einer größeren Publizität als bisher vertreten. Unter anderem wird empfohlen, die amtlichen Verlautbarungen ausführlicher zu gestalten und. falls notwendig, wörtliche Auszüge aus den in den Sitzungen gehaltenen Reden der Oef- fentlichkeit zugänglich zu machen.
Handball- Abteilung r
Heute r/stü Uhr Spieler sitzg. Krone. Uhr Abfahr: r. Altensteig.
ich meistbietend zert, Montag in Effringen:
erpresse
tapid O.
! beim Rathaus
:rstelle Calw.
s t715
ner
ei Belten
ete».
esch.St. o. Bl. rfgerichteten
s°f-
Stoffüberzua u verkaufen .Schönbronn
zerr
Zustand wird > halber ver- ne ev. Möbel u erfragen bei j
dt
lt.) 1713-
ncjr Xopimar- »sul rleolrvkxl ZSMSlDL kam»
ssekäkt
sdnlrokstr.
»PIN
sten, Asthma, keit RM. 1.—
>, HaiterLach, > 171 !
sche. Nagold,
»lrWse
r jedem Schuh i Zfg. angefußt. Strümpfe an- zemascht.
i so/ir
Die Gödurtsstun de der deutschen Luftwaffe
Vor 25 Zähren wurden zum erstenmal deutsche tzeeresflugzeuge verwendet /
. . . auf die Eisenbahn verladen
Tie Flugzeuge waren einige Tage vor dem Manöverbeginn zerlegt und auf der Eisenbahn in das Gelände transportiert worden. Dort wurden sie. wie auch die Lenkballons, in den Zelten untergebracht, deren Aufbau und Bewachung an die technischen Truppen bedeutende Anforderungen stellte. Tenn es herrschte seit Tagen ein sturmartiger Nordwestwind, der glücklicherweise mit dem eigentlichen Beginn der Kampfhandlung fast vollständig nachließ. Für die Versorgung der Flieger mit Wetternachrichten waren die Meteorologen Prof. Polls aus Aachen, der sich im Manövergelände aufhielt, in Verbindung mit Prof. Dr. Leß in Berlin tätig. Tie Fliegerabteilungen waren den beiden Armee- Oberkommandos direkt unterstellt, zu deren Stäben je ein im Fliegen vorgebildeter Generalstabsoffizier kommandiert war. Dieser hatte Vorschläge über die Verwendung der Abteilung zu machen und sollte in besonderen wichtigen Fällen selbst als Beobachter mit- sliegen.
Der Geburtstag der deutschen Luftwaffe
Gleich am ersten Tag des Kaisermanövers am Montag. 11. September 1911. wurden auf beiden Seiten die Flieger eingesetzt. Deutschland bediente sich zum erstenmal der Luftwaffe. Luftwaffe allerdings nur insofern, als es sich um die Erkundung der gegnerischen Stellungen handelte. Von einer Bewaffnung war damals noch nicht die Rede. Bekanntlich waren unsere Flugzeuge, als sie 1914 in den Krieg zogen, noch nicht „armiert". Die Lenklustschiffe dagegen wiesen bereits eine Anlage für Funktelegraphie auf und hatten eine Vorrichtung zum Abwerfen von Bomben sowie Gewehre an Bord. Zu einem Kamps in der Luft hätte das Kaisermanöver auch keine Gelegenheit geboten, denn keiner der Flieger hat in den drei Tagen, trotz des immerhin eng begrenzten Raumes.
einen Gegner in der Luft gesichtet. An allen drei Manövertagen wurden die Flieger aus Erkundung geschickt; sie legten insgesamt 1900 Kilometer in einer Gesamtslugzeit von nicht ganz 25 Stunden zurück. Die befohlene Mindestflughöhe von 500 Meter konnte ohne Schwierigkeiten von allen Flugzeugen eingehalten werden. Abgesehen von einigen kleinen Havarien, kamen alle Flugzeuge heil durch die dreitägige „Schlacht", im Gegensatz zu den Lenkballons, von denen der „N. III" am Mittwoch, dem 13. Sept.. 11 Uhr vvrmitlags, als er eben zu einer Erkundungsfahrt aufgestiegen war. bei dem Dorf Groß-Beelow. unweit von Treptow, im Demminer Kreis, explodierte und verbrannte. Die Besatzung konnte sich durch Absprung retten.
Das Kaisermanöver hat einwandfrei die militärische Verwendbarkeit der Flugzeuge bewiesen und die beiden Armeesührer haben sich dahingehend geäußert, daß sie ihre Operationen im wesentlichen auf die Meldung der Flieger ausgebant haben. Der Kaiser selbst hat jedem einzelnen Flieger seinen Tank und seine Anerkennung ausgesprochen und außerdem dem Oberleutnant Barends. den Leutnants Braun. Justi. Carganico, Vogt und Mahncke in Anerkennung ihrer Verdienste den Kronenorden vierter Klasse verliehen. Hanptmann Koppen erhielt die Krvne zum Roten Adlerorden, die übrigen Fliegerofsiziere hatten den Kronenorden schon kurz vorher erhalten.
In seinem Schlußwort zum Kaisermanöver schreibt Georg Förtsch im „Berliner Lokalanzeiger" vom 15. September 1911: „Ein ganz neuer Faktor in der Kriegführung — die Erkundung durch Flugzeuge wurde in diesem Jahr zum erstenmal erprobt. Man kann mit dem Erfolg zufrieden sein. Freilich war das Wetter den roten Eindeckern und blauen Doppeldeckern
besonders günstig, aber der Umstand soll das Verdienst der kühnen Piloten nicht einschränken. Vor allem benahmen sie sich ganz kriegsmäßig und enthielten sich aller Rekordfahrten und sportlichen Uebertreibun- gen. Ihre Meldungen waren vorzüglich. So angenehm dies für die Führer war. so groß war aber auch der Nachteil, daß sich die eigenen Bewegungen nicht verbergen ließen. Damit ist dargetan, daß eine Armee, die über die besten Erkundungsslie- ger verfügt, einen bedeutenden Vorsprung genießt. Daß aber diesem Kampfmittel die größte Beachtung geschenkt wird, dafür garantiert die Umsicht unserer Heeresverwaltung, und es wäre nur zu wünschen, wenn in den nächsten Etat erhebliche Mittel für diesen Zweck eingestellt würden."
Die Waffe der Zukunft
In einer Broschüre „Das Militärflugzeug" legte Oberleutnant Mackenthun seine Erfahrungen nieder. Er schrieb, daß das Flugzeug ein gefährliches Kampfmittel der Zukunft werden würde, das der eigenen Truppe unschätzbare Dienste leisten kann. Was die weitere Entwicklung anbelangt, so komme es in erster Linie daraus an, die Stabilität der Maschine zu vergrößern, die Tragfähigkeit zu steigern, schnelles Erheben vom Boden und sicheres Landen auch auf unsicherem Gelände zu ermöglichen und die Motorenleistung fähiger und zuverlässiger zu gestalten.
Besonders gründlich setzte sich Oberleutnant Wilberg in seiner Denkschrift über „Die Fliegeraufklärung im Kaisermanöver 1911. ihr Wert un6"Einfluß auf die Führung im Vergleich zur Kavallerieausklä- rnng" mit den im Kaisermanöver gemachten Erfahrungen auseinander. Er stellte ausdrücklich fest, daß es sich in diesem Jahr um einen allerersten Versuch handelte, daß das Maschinenmaterial weder in quantitativer noch in qualitativer Beziehung Zuknnfsan- sorderungen voll genügte, daß auch die Ver- snchsorgänisation der Abteilung schwere Mängel und Nachteile auswies, daß vor allem mangelhafteste Ausstattung mit Trains und Nachrichtenmitteln den Betrieb und die Verbindung mit Stäben äußerst erschwerten. Dazu kam. daß die Beobachtungsoffiziere zwar theoretisch gut, im Praktischen Beobachtungsdienst aber infolge Mangels an brauchbaren Ueberlandmaschinen höchst mangelhaft vorbereitet ins Manöver gingen, auch zum Teil in taktischer Beziehung nicht vorgebildet waren, daß die höhere Führung zum ersten Male über dieses moderne Aufklärungsmittel verfügte und für seine zweckmäßigste Verwendung erst im Manöver selbst Erfahrungen sammeln mußte und daß schließlich dauernd von oben zur Vermeidung von Unfällen auf größte Vorsicht hin- gcwiesen wurde.
(Schluß folgt.)
ZVs« könnte «iie Lntvieklnng cker l.»kt«»1ke besser »ersnselisulieken, nls ein Ni!,I Nie es ?«e! nn»t«rige» Oornler Xaivpkklugreußes? 'Prcssevhvto, durch
KWWtz
KM
MMMZ
WWW
klU...
von dramatischer, packender Handlung, läuft ab Dienstag, 3. November, in der Morgenausgabe des
Stuttgarts r
N9 Kurier
der Tatsachenbericht
Er schildert das grauenvolle Geschehen in Spanien, den verzweifelten Kampf zwischen Ordnung und Chaos. Diese» aus unmittelbarem Erlebnis gestaltete Bericht stellt ein
svsehMierndes
Leiidokumeni
dar. Eindringlicher als die kurzen Tagesnachrichken vermittelt die in fesselnder Sprache nach Augenzeugen- berichken geschriebene Schilderung ein wahrhaft getreues Bild vom Terror des Bolschewismus in Spanien.