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Nr. 2S8

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Montag, den 7. September 1938

Nach diesem herzlichen Empfang formierten sich die 500 Oesterreicher zu einem Zug, und unter Vorantritt der Bregenzer Musikkapelle marschierten sie zum Gasthauszum Hir­schen'. Anschließend besuchten die Gäste den Luftschiffbau, das städtische Museum und sonstige Sehenswürdigkeiten. Um 18.10 Uhr traten die Oesterreicher wieder die Rück­fahrt an.

Mr-e vom Blitz erschlagen

Schwab. Hall, 6. Sept. Während eines Ge­witters war der Sohn des Landwirts Pfitze r-Hessental mit Ackern auf dem Felde beschäftigt, als er plötzlich von einem Blitz­strahl getroffen wurde. Der Blitz riß ihm die Mütze vom Kopf, verursachte Brand­wunden an seiner linken Schulter, zerriß den linken Acrmel und muß dann direkt auf die neben Pfitzer stehenden Pferde überge­gangen sein, die sofort tot u m f i e l e n. Hfitzer war kurze Zeit bewußtlos, trug glück­licherweise außer einigen Brandwunden keine Verletzungen davon.

Nürtingen, 6. Sept. -Beide Füße ver­brüht.) Der 38jährige Hausverwalter Johannes Linden s ch m i d vom Realprv- ghmnasium fiel in einen mit siedendem Wasser gefüllten Waschkessel. Er ver­brühte sich beide F « ß e und mußte in das Johanniter-Kreiskrankenhaus Plochingen verbracht werden.

Wangen, 5. Sept. (Kantinen-Ein- b r u ch.) Ein Dieb stieg morgens gegen halb vier Uhr durch ein Fenster in eine Kantine ein. Tort erbrach er die SchnblK)e, in der die Ladenkasfe gewöhnlich ausbewahrt ist. Zu seiner großen Enttäuschung mußte er aber feststellen, daß die Kassette mit dem Geld nicht vorhanden war. Als Entschädigung für den mißglückten Gelddiebstahl nahm sich der Dieb dann einen neuen, wertvollen Radio­apparat mit; außerdem stahl er etwa 200 Zi­garetten. Auf gleichem Weg verließ der Ein­brecher den Schauplatz seiner gemeinen Tat, wurde aber von einer Frau beim Abzug be­obachtet. Diese benachrichtigte den Nacht­wächter, der seinerseits die Landjägerbeam­ten herbeirief. Die Beamten haben bereits die Spur ausgenommen.

Hofen, OA. Besigheim, 6. Sept. (Beim Dreschen tödlich a b g e st ü r z t.) Dis 30jährige Ehefrau des Paul Friz fiel beim Dreschen vom zweiten Stock der Scheuer auf die Tenne, wo sie bewußtlos und blutüber­strömt liegen blieb. Die rasch herbeigeeilten Aerzte stellten einen doppelten Schü­be l b r u ch fest und überführten sie sofort ins Krankenhaus nach Heilbronn, wo sie kurz nach ihrer Einlieferung verschieden ist.

Nottenburg, 6. Sept. (Ein guter Griff.) Mit der Verhaftung des Opfer- stockdiebs Otto Kupferschmid aus Stuttgart in Nottenburg scheint die Polizei einen guten Griff getan zu haben. Wie die Untersuchung ergab, hat Kupferschmid auch in anderen Städten, wie Konstanz, Tutt­lingen, Rottweil, Oberndorf und Tübingen die Opferstöcke in den Kirchen erbrochen.

Stetten i. R>, 6. Sept. (Von einem Autotödlich über fahren). Ein Mann, der mit seinem Wägete auf den Acker fuhr, wurde von einem Auto überfahren und mit einem Schädelbruch und Oberschenkelbruch in das Waiblinger Krankenhaus eingeliefert, wo er nach kurzer Zeit seinen schweren Verletzun­gen erlegen ist.

Neresheim, 6. Sept. (Backofen mit Spiritus geheizt.) Ein Bäckerlehrling benützte zum Anheizen des Backofens in ver­botswidriger Weise Spiritus, wobei die Spiri­tusflasche in Brand geriet und der junge Mann sich erhebliche Verbrennungen zuzog.

Pforzheim, 6. Sept. (Neue Römer­sund e b e i P f o r z h e i m.) Bei der Wald­rodung auf dem Buckenberg wurde die ehe­malige Römer st raße freigelegt, die einst von Straßburg Baden-Baden über Pforz­heim nach Cannstatt führte. Im Hagen- schießwalb stieß man beim Bau der Reichsautobahn auf römische Mauerreste und Scherben von Ge­brauchsgegenständen aus der Zeit vor 1800 Jahren. Es wurden u. a. eine gut erhaltene römische Axt, ein Meißel und ein langer Nagel gefunden. Die alte Straße ist gut 5 Meter breit und nur eine dünne Erdschicht bedeckt die fast zwei Jahrtausende alte Straßenfläche. Es wird angenommen, daß der Boden, der hier dem Reichsauto­bahneinschnitt weichen soll, noch wei­tere für die Heimatgeschichte wertvolle Funde birgt.

In Neu-Ulm raste nachts ein Motorrad­fahrer gegen eine Fußwegabschrankung. Motor­radfahrer und Soziusfahrerin blieben bewußt- losam Platze liegen und mußten durch die Sani­tätskolonne ins Krankenhaus verbracht werden. Es wurde festgestellt, daß der Motorradfahrer von einer Ulmer Wirtschaft betrunken weggefah­ren ist. Der Führerschein wurde ihm mit sofortiger Wirkung abgenommen.

*

In der Mercedesstraße in Untertürkheim erfolgte am 4. September vormittags ein Zu­sammenstoß zwischen zwei Motorrädern. Beide Fahrer wurden schwer verletzt und mußten in ein Krankenhaus verbracht werden.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 7. September 1936 Jedes Wetter ist schön, wenn man Augen und Seele aufmacht.

Wochenrückscha«

Der Zuzug unserer Landsleute aus Spa­nien hielt in verflossener Woche unvermindert an. Am Donnerstag und Freitag trafen derer etwa 45 ein, die in Nagold verblieben, wäh­rend 50, die gestern ankamen, nach Altensteig weitertransportiert wurden. Das ihnen zuteil werdende Interesse und der Ausdruck der Für­sorge erhellte u. a. der Besuch des Gauleiters und Reichsstatthalters Murr in Nagold und Altensteig und des Oberbürgermeisters der Stadt Stuttgart Dr. Strölin. Unsere KdF. - Ur­laub e r aus dem Gau Groß-Berlin haben uns am Donnerstag, nach vorangegangenem Ab­schiedsabend im Löwen und die Stägige militärische Einquartierung am Sams­tag verlassen, so daß sich die Einwohnerzahl 'Na­golds um 570 Seelen senkte. Dem Musikkorps der MG.-Schützen verdankten wir zwei 2 gut­besuchte M i l i t ä r k o n z e r t e. Die evang. Kirchengemeinde veranstaltete ihr jährliches M i s s c o n s f e st. Sämtliche billige Schu- l e n nahmen nach den schönen Ferienragen. die uns der August noch bescherte, den Unterricht wieder auf. Auch die Volksbücherei gibt ab heute wieder Bücher aus. Gestern in den Frühstunden rief die Turmsierene die Freiw. Feuerwehr einschließlich der Stadt- und Feuerwehrkapelle und des Sanitätszugs zur Schlußübung, der nachmittags ein kame­radschaftliches Treffen mit Familien in der Wald­lust folgte.Kleines Mädel großes Glück" hieß der in den Löwenlichtspielen gezeigte Ton­film. Und dann trat der heimische Sport wieder auf den Plan; die Handballabteilung des VfL. hatte die Tgde. Altensteig zu Gast. Die

1. Mannschaft verlor 4:7 und Nagolds Jugend- mannschaft ebenfalls 6:7.

Dom Rathaus

Oeffentliche Sitzung des Gemeinderats

am Dienstag, den 8. September, nachm. 5 Uhr, Tagesordnung:

1. Gesuche und Mitteilungen,

2. Nagoldkorrektion 2. Teil,

3. Ortsbauplanmäßige Herstellung der Wiesen­straße,

4. Sonstiges.

Gediente Männer haben das Vorrecht

Aufruf zur Wiedereinstellung der aus

Wehr- und Arbeitsdienst Entlassenen

Die in den Monaten September und Oktober bevorstehenden Entlassungen und Einberufungen bei Wehrmacht und Arbeits­dienst werden im ganzen Reich eine lebhafte Bewegung auf dem Arbeitsmarkt Hervor­rufen. Eine große Zahl von Soldaten und Arbeitsmännern, die nach ehrenvoller Ab­leistung ihrer Dienstpflicht in ihre bürger­lichen Berufe zurückkehrcn, müssen in den Arbeitsprozeß wieder eingegliedert werden. Sie haben ganz abgesehen davon, daß sie auf Grund gesetzlicher Bestimmungen bei der Arbeitsvermittlung bevorzugt werden auch in moralischer Hinsicht ein Recht dar­auf, in erster Linie bei ihren alten Be­trieben oder bei Betrieben ähnlicher Art wieder eingestellt zu werden. Deswegen ist es eine selbstverständliche Pflicht aller Betriebs­sichrer, gediente Leute ihres oder eines ver­wandten Betriebs vor anderen auf sämtliche freien oder infolge Einberufung junger Ge­folgschaftsmitglieder freiwerdenden Plätze zu übernehmen.

Dieser in Zukunft alljährlich wiederkehrende und in einzelnen Betrieben vielleicht beson­ders fühlbare Wechsel -es Personals mag manchem Betriebsführer seit den Tagen von Versailles ungewohnt geworden und auch nicht immer ganz reibungslos zu vollziehen sein. Trotzdem dürfen kleine Schwierigkeiten keinesfalls dazu führen, daß den gedienten Leuten die Wiederaufnahme ihrer alten Ar­beit oder die Rückkehr auf den alten Arbeits­platz unmöglich gemacht wird. Wo nicht wirk­lich zwingende Gründe gegen eine Wiederbe­setzung freier oder durch Einberufung freige­wordener Arbeitsplätze sprechen, darf kein verantwortungsbewußter Be­triebsführer die ausgeschiedenen Sol­daten und Arbeitsmänner zurück- weisen.

Ich richte deswegen an alle Betriebssichrer der württembergischen Wirtschaft die Auffor­derung, auch den Arbeitsämtern, die in näch­ster Zeit die Vermittlung der freigewordenen Arbeitsplätze an gediente Leute vorzunehmen haben, im Interesse einer möglichst reibungs­losen Wiedereingliederung jedes gedienten Deutschen in den Arbeitsprozeß nach Kräftqn entgegenzukommen.

Fritz Kiehn,

Leiter der Wirtschaftskammer für Württem­berg und den Regierungsbezirk Sigmaringen.

Kastanien

Wenn die Kastanien in diesen Spätsommerta­gen fallen, ist's noch wie einst, als wir selbst noch Kinder waren. Und ich schäme mich nicht, daß ich jüngst selbst eine ganze Hosentasche voll der braunen Mahagonifrüchte mit nach Hause brach­te. Auch heute noch schneidet Mutter Körbchen und Pilze daraus, formt allerlei Tiere und weiß einen Herbstabend für ihre Kinder glück­lich zu gestalten. Und die sind dem Sturm dank­bar, wenn er in der großen Krone der Kastanie wühlt, daß die stacheligen Fruchthüllen am Bo­

den platzen und die herrlichen glatten Früchte auf der Straße jedesmal zwei, drei, vier. lustig tanzen. Und manchmal erwischt er auch noch unreife Früchte, milchig weiße, braunweiß gefleckte, die dann in der Tasche sich nachfärben. Der Sammeleifer der Kinder ist groß. Aber es ist gefährlich, mit Stein- und Stockwürfen die Ernte beschleunigen zu wollen. Nicht allein, daß Erwachsene bedroht werden, die sammeln­den Kinder selbst achten kaum auf den zurück­fallenden Stein, und mancher Unglücksfall ist diesem Unfug zuzuschreiben. Eltern und Erzieher, die ja alle für ihre Kinder verantwortlich sind, wollen deshalb in diesen Tagen ihre Kinder ernstlich warnen, ehe es zu spät ist.

Straßensperre

anläßlich der Herbstübungen 1936

Am 9. September 1936, von morgens 5 Uhr ab bis zur Beendigung des Truppendurchmar­sches werden folgende Straßen für sämtliche Fahr­zeuge (außer Fahrzeuge der Wehrmacht) ge­sperrt:

Reichsstraße Nr. 14 zwischen Herrenberg und Effringen:

Reichsstraße Nr. 296 zwischen Deckenpfronn Kuppingen Herrenberg:

Landstr. I. O. Nr. 357 zwischen Deckenpfronn EärtringenBahnhof Eärtringen:

Landstr. I. O. Nr. 190 zwischen NufringenEärt­ringenAidlingen;

Landstr. I. O. Nr. 194 zwischen Kuppingen Nufringen:

Landstr. II. O. zwischen Affstätt und Nufringen, außerdem von 1216 Uhr die Straße Eärt­ringenDeckenpfronn.

llmleitungsstraßen für Durchgangsverkehr:

Vad LiebenzellMöttlingenAlthengstettGe- chingenAidlingenEhningenHildrizhausen Herrenberg.

2ü0jähriges Geschäftsjubiläum Altensteig. Das seltene Fest des 200jährigen Bestehens ihres Schmiedebetriebes feierte am Samstag die Familie Wal krass in Alten- stcig im Gasthaus zur Traube. Nicht nur im handwerklichen Schmiedebetrieb hat der Name Wallraff einen guten Klang sondern auch seit ca. 100 Jahren ist der Name Wallrass mit der Tierheilkunde bis heute am hiesigen Platze eng verbunden, und auch vor ca. vier Jahrzehnten wirkte lange Jahre Gottlob Wallraff als Obcr- amtstierarzt in Nagold und dessen Sohn Eugen heute als Veterinärrat noch in Blaubeuren. Urkundlich ist in einem Kaufver­trag vom 31. März 1736 von einem Christof Wallraffen, Huf- und Waffenschmied, gebürtig von Pforzheim die Rede, der in der oberen Stadt in dem früher Tafel'schen Hause die Schmiede betrieb, die 1768 an einen Jakob Ludwig Wall­raff überging. Ums Jahr 1802 wurde die Schmie­de in der unteren Stadt erbaut und von einem Christof Wallrafs. Rat und Schmied betrieben, und weiter von Christof Friedrich Wallraff, si 1869. Ihm folgte der der heutigen älteren Gene­ration noch wohlbekannte und in bester Erin­nerung stehende Jakob Friedrich Wallraff, der Vater der noch hier lebenden Geschwister Frau Karoline Luz, Frau Marie Seeger, Paul Wall­raff und Karl Wallraff, welch letzterer das Ge­schäft 1934 seinem Sohn Fritz übergab. Der Zeit und den wirtschaftlichen Verhältnissen folgend

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Reichsparteitag 1936

Marschteilnehmer, Nichtmarschteilnehmer und Frauen

Abfahrt nach Nürnberg am 10. S.. 36, .Sonder­zug ab Eutingen 8.55 Ühr. Ab Wildberg 6.48 Uhr; ab Nagold 7.02 Uhr, ab Iselshausen 7.07 Uhr, ab Eündringen 7.13 Uhr. Teilnehmer aus Nagold treten 6.40 Uhr vor dem Haus der NS.- DAPi an. Rückfahrt am 15. 9. 36 ab Stein 13.15 Uhr. Eutingen an 19.28 Uhr, Eutingen ab 20.11 Uhr.

Sämtliche Parteitagteilnehmer aus Nagold melden sich im Laufe des Montag (7. 9. 36) auf der Kreisleitung.

Beim gestrigen Appell der Pol. Leiter wurde ein Tornister mit Inhalt verwechselt. Der be­treffende Tornister ist bis spätestens Dienstag nachmittag auf der Kreisleitung umzutauschen.

Kreisgeschäftsführer.

Ortsgruppe Nagold der NSDAP.

Zu der heute 20.15 Uhr im Löwensaal statt­findenden Feierstunde zu Ehren der Spanien- Deutschen werden die Parteimitglieder mit An­gehörigen und die gesamte Einwohnerschaft freundlichst eingeladen. Zur Deckung der Un­kosten werden 30 Pfg. Eintritt erhoben. (Für Spaniendeutsche Eintritt frei) siehe auch An­zeige. Der Ortsgruppenleiter.

mit

Jugendgruppe der NS.-Frauenschaft Mit Rücksicht auf die NS.-Feierstunde im Löwensaal wird der Heimabend der Jugend- grupps der NS.-Frauenschaft auf Donnerstag. 10. 9., 20.15 Uhr verlegt.

l . ««II»., M. 1

HJ.-Gef. 16/126 Nagold Wir besuchen heute abend geschlossen die Feier­stunde im Löwensaal. Eintritt 20 Pfg. Antre­ten 7.50 Uhr Altes Postamt.

Der Führer der Gefolgschaft.

HJ.-Gef. 19126. Standort Veihingen Der Standort tritt am Dienstag, den 8. Sep­tember, um 20.15 Uhr vor dem Heim an.

Der Standortführer.

hat der jetzige Inhaber den Betrieb maschinell neuzeitlich eingerichtet.

Horb, 6. Sept. (Tot im Bett aufge. f u n d e n.) Von Nachbarsleuten wurde dem hiesigen Landjägerstationskommando gemel, det, daß die über 70 Jahre alte Christine Straub schon seit 2 Tagen nicht mehr ge­sehen worden sei. Das Landjägerstations­kommando brach daraufhin die von innen geschlossene Türe auf und fand die Frau t o t im Bett liegend. Aerztliche Ermittlungen stellten fest, daß der Tod der Frau, die wassersuchtskrank war, schon zwer Tage vor der Auffindung einge­treten i st. Etwa 10 Tage vorher ging ihr der Mann im Tode voraus.

Altensteiger Rathausbericht

Beratung des Bürgermeisters mit den Beigeordneten und Gemeinderäten am 2. Sept. 1936

rund 8 000 Fm, im Stadtwald verbleibt der

Die Beratung wurde eingeleitet mit einer Besichtigung der neuen Jugendherberge beim städt. Elektrizitätswerk (fr. Elektr. Werksscheuer). Näheres über die Ausgestaltung wird nach end­gültiger Fertigstellung und der förmlichen Üeber- gabe für die Bestimmung mitgeteilt werden, so­viel ist aber schon heute zu sagen, daß die Ju­gendherberge den an sie zu stellenden Anfor­derungen genügen wird. Die Gestaltung des Aeußeren ist ansprechend und wirkungsvoll, die Einteilung im Inneren zweckmäßig. Die Lösung dieser Frage fand allgemeinen Beifall, zumal die Aufwendungen den veranschlagten Betrag nicht übersteigen werden. Daß sie auch den Wan­derern gefällt, ist aus den Aeußerungen der schon zahlreich dagewesenen Besucher zu entneh­men. In den anschließend erfolgten Mittei­lungen wurden die bis jetzt im Laufe dieses Jahres ausgeführten Vauarbeiten bekanntgege­ben. Ferriggestellt sind der Weg zum Hochdorfer- wald, die Wasserableitung in der Brandhakde (die dazu angelegten Wassergestäffel haben sich bereits als zweckmäßig erwiesen) und der untere Brandhaldenweg. dessen Anlage und Führung allgemein befriedigen. Damit ist die Brandhalde für die spätere Holzabfuhr in ihrem Wegnetz vollständig aufgeschlossen. Die Wege werden aber insbesondere an heißen Tagen auch gern besuchte und begangene Spazierwege sein. Auch die wei­teren Jnstandsetzungsarbeiten an Ortsstraßen, Feldwegen sind in der Hauptsache bereits durch­geführt (einschl. Vewalzung und Oberflächen­behandlung). Die vorgesehenen Beträge haben in allen Fällen ausgereicht. Aus einer von der Stadtpflege gefertigten Betriebsübersicht über das Schlachthaus vom Jahr 1935 ist zu ent­nehmen, daß unter Berücksichtigung der normalen Abschreibungen die Unkosten die Einnahmen um rund 1100 RMk. übersteigen. Eine Verzinsung des Anlagekapitals ist dabei nicht inbegriffen. Forstmeister Däubler berichtet über das Er­gebnis der letzten freihändigen Holzverkäufe mit rund 2600 Fm. vorwiegend aus dem 2. Schneedruck im April d. I. Sämtliches Stamm­holz konnte dank der regen Nachfrage nun ab- gesetzt werden. Auch das angefallene Brennholz ist bis auf einen kleinen Rest verkauft. Der Anfall an Stangen und Grubenholz ist schon früher im Ganzen verkauft worden. Bei dem gro­ßen Anfall an Schneedruckholz mit insgesamt

Stadt natürlich ein recht beträchtlicher Schaden, wenn auch die Verhältnisse es mitgebracht ha­ben, daß das Holz wenigstens ordentlich abgesetzt werden konnte. Soweit das Schneedruckholz nicht mehr in die ordentliche Jahresnutzung einbezo­gen werden konnte, ist der Mehranfall als außer­ordentliche Nutzung zu behandeln und der Erlös hieraus dem Grundstock zuzuschlagen bezw. nur für außerordentliche Zwecke zu verwenden, wie dies bereits anläßlich der Haushaltberatung 1936 vorgesehen ist. Wegen Abtretung eines Teils von unserem Hochdorferwald zur Landge­winnung ist die Gemeinde Hochdorf erneut vor­stellig geworden. Sie ist bereit, auf der Grund­lageGleiches gegen.Gleiches" eigenen Wald mit der Stadt zu tauschen. Auch die Stadt ist nun bereit, auf dieser Grundlage weiter zu ver­handeln. jedoch mit der Maßgabe, daß möglichst die Waldfläche nicht verringert wird, nachdem die Stadt durch Straßenbauten schon namhafte Waldflächen verloren hat (Enzwald, Hagwald. Brandhalde. Hafnerwald). Es wird immer wieder Anlaß gegeben, auf Bestimmungen der Friedhof-Ordnung hinzuweisen, insbesondere auf die Beschaffenheit und die Aufstellung der Grab­denkmäler, sowie die Anpflanzung der Gräber. Diese Bestimmungen sind nicht ergangen, um willkürlich und aus Freude jemand Schwierig­keiten zu machen, sondern zu dem Zweck, ins­besondere beim Waldfriedhof, der Ruhestätte un­serer Toten, einen eindrucksvollen und würdi­gen Ausdruck zu verleihen. Es darf auch in die­ser Hinsicht nicht der Wunsch des einzelnen, son­dern das Interesse der Allgemeinheit ausschlag­gebend sein. Im Rahmen der immerhin weitge­zogenen Grenzen der Bestimmungen ist jedem möglich, etwas zu finden, das auch seine Eigen- arr befriedigt. Die geldlichen Aufwendungen sind vorhanden so oder so, so daß es letzten Endes nur eine Frage des guten Willens ist. den Bestim­mungen gerecht zu werden. Verstöße gegen die Friedhof-Ordnung werden daher künftig ohne Nachsicht geahndet werden. Auch die Frage der Weiterbenützung des alten Friedhofs muß hier erwähnt werden. Immer wieder gibt es Kreise, die aus irgendwelchen Gründen nicht auf den Waldfriedhof wollen. Dabei kann es keinen schö­neren und würdigeren Ruheplatz für unsere lie­ben Toten geben, als gerade eine Stätte wie