:n 22. Juli 1838

Seite 7

Nagoider Tagblatt »Der Gesellschafter"

Mittwoch, den 22. Zuli 1838

rl, Otieuyausen 118,- 8. Möhrle. olfinger, Hans, Erich, Niebels- red, Weitingen denstadt 133 P.

gendturner

921:

Freudenst. 124,' t 122,- 3. Walz, denhofer, Otto !, Kurt, Walö- >, Obernhausen Wildbad 108: !7: 7. Schmid. Zodamer, Kurt, Alfred, Obern- , Simmozheim emtadt 104: 10, 104: 11. Bott, chneider, Erich, i, Arnbach 102: 101: 13. Wur- 01: 14. Knöller, 'Mer, Helmut, arl, Weitingen nhausen 99: 16. 7. Schwämmle. cnhard, Lorenz, )olf, Weitingen bernhausen 95: 92 : 20. Raible, er Anton, Wei-

Jahrg.1918,19: eudenst. 89 P>:

: 3. Roth, Jrz., io, Nagold 76: . Seeger, Rich.. Werner, Wild- :nstetten 69,- 8. 69: 9. Drißler. einläder, Karl, , Eugen, Freu- Caln, 87,- 10. 10. Hartmann, nner, Heinrich, , Frenüenstadi stetten 63: 12. 3: 13. Braun, , Karl, Nagold u 60,- 15. Ohn- )8: 13. Waide- Nauser, Herrn., Stammh. 37: n 57: 17. All- 55, 17. Mann. Zilli, Altensteia zenberg 54: 18.

19. Kirchherr, Sllbert, Nagold nrberg 52: 21. Tenner, Edu- ng, Josef. Wei- )olf, Ebhansen rstctten 48: 28. 3. Zeller, Paul, Eugen, Wald- Altensteig 47: 46: 25. Lebherz, r, Fritz, Psalz- i, Obernhausen 45: 28. Ra», Ion, Dettingen 29. Walz, W., Alzenberg 41: -Enz 40 : 32. ingstett 39,- 32. iertal 39,- 32. )2. Stoll, Otto, i, Waldrennach 37,- 35. Schött- slusterer, Karl, Simmersf. 34: 34. Weinläder, taidelich. Karl, Walter, Wild­st, Pfalzgrafen- Nagold 29: 40. n 29,- 41. Stoll, n, Fritz, Sim- imil, Ebhansen :rg 19: 44. Hör- Talmbuch, Alb., mn, Simmers­

end 1922 21/2N:

ndenstadt 91 P.: t 90,- 2. Müller, , Walter. Wild- Zaiersbronn 78: rg 77: 5. Fahr- : 6. Rittmann.

h, Erwin, Freu- euenbürg 74,- 8. 8. Stoll, Gg..

ich, Glatten 72: 70: 10. Krauth, Schleeh, Hans. Zainen 67: 13 Obertal 66: 14, 14. Rommel,

ernhard, Franz, Emil, Niebels- Atteltal-Obertal en 63: 17. Wohl- 62,- 17. Rentsch- th, Ivo, Lützen- sard, Mitteltal- Zainen 61,- 18. ,- 19. Burkhardt, Künzler, Eugen, ihilf, Oberhaug- ln» 58: 21. Burk-

Nr,

168

»

I-

Hardt, Willy. Dennach 58 : 22. Stoll, Martin l, Alzenberg 57: 23. Kvbele, Heinz, Nagold 56,- 24. Krauß, Engen, Calmbach 55,- 24. Laxgang, Herrn., Arnbach 55,- 24. Killinger, Karl, Na­gold 55: 25. Höfler, Karl, Calmbach 54: 25. Walz, Ernst, Oberhaugstett 54,- 25. Roßwag, Jakob, Pfalzgrafenweiler 64: 26. Schnorr, Paul, Nagold 53,- 27. Schnaible, Eugen, Wild- Lcrg 61,- 27. Lotterie, Fritz. Zainen 61,- 28. ^ Katz, Alois, Weihingen 50,- 2S. Strohmaier, ! Heinz, Calm 49: 29. Vollmer, Edmund, Na- ! gold 49: 29. Waibelich, Walter, Nagold 49; 29. Beckert, Willi, Weihingen 49: 30. Spieß, Karl, Ebhausen 46,- 31. Pfrommer, Hugo. 'Ottenhausen 45: 31 Wachmann, Erwin, Eb­hausen 45: 32. Schmid, Erwin, Zainen 44: 32. Dengler, Will), l. Ebhansen 44,- 32. Gfrvrer, Felix, Weihingen 44,- 33. Biirkle, Jul., Otter,. Hausen 43: 33. Walz, Eugen, Mitteltal-Obcr- tal 43 : 34. Breining, Hermann, Weihingen 42: 34. Stikel, Alfr., Nagold 42: 34. Pslumm, Hermann, Wildbad 42,- 35. Lutz, Rich., Nagold

41. - 35. Kachele, Knrt, Nagold 41,- 36. Schäfer, Franz, Weitingen 40,- 36. Pfrommer, Walter, Waldrennach 40,- 36. Stoll, Friedrich, Alzen­berg 40: 37. Beyle, Karl, Zainen 39,- 37. Schweizer, Paul, Weitirrgen 89,- 37. Schmid, Gottlob, Siammheim 39: 88. Günther Willy, Nagold 38,- 38. Rothfuß, Albert, Mitteltal- Obertal 38,- 38. Göbel, Fritz, Arnbach 38: 38. Schüttle, Richard, Nagold 38,- 39. Stoll, Mar­tin H, Alzcnbcrg 36,- 39. Konzmann, Ewald, Wilöberg 36,- 40. Bischer, Kurt, Wildberg 35,- 40. Wurster, Heinz, Nagold 35,- 40. Gfrörer, Alois, Weitingcn 35,- 40. Pfrommer, Ernst, Arnbach 35,- 41. Rauser, Wilhelm, Nagold 33:

42. Bauer, Fritz, Arnbach 32: 42. Kläger, Otto, Nagold 32: 42. Vollmer, Georg, Calw 32:

43. Renz, Otto, Nagold 31: 43. Schroth, Joh., Alzenberg 31,- 44. Rauser, Engen, Nagold 30: 45. Rentschler, Gottlieb, Alzenberg 29,- 46. Mvnaurri, Kurt, Nagold 28,- 46. Kappler, K., Höfen-Enz 28: 46. Kläger, Ludwig, Nagold 28,- 46. Hockheimer, Albert, Wildbad 23,- 47. Keppeler, Karl, Wildberg 26,- 47. Stottele Eugen, Nagold 26: 48. Schächinger, Gustav, Wildberg 23,- 49. Schwenk, Wilhelm, Nagold 22,- 49. Bihler, Alfr., Wildberg 22,- 60. Schaub, Wilhelm, Wildberg 20,- 61. Rost, Helmut, Wildberg 20,- 52. Brenner, Ad., Wildberg 3 P.

Staffeln:

4mal 100 Meter: Freudenstadt l 45,8 Sek., Calw I 48,8 Sek., Freudenstadt 1l 48,9 Sek.

4mal 100 Meter Jugend: Freudenstadt 51,2 Sek., Oberhaugstett 52,6 Sek., Wildbad 53,9 Sek., Nagold 54,1 Sek.

Mannschastskampf im Fechte«

TB. Pforzheim v. 1834 TB. Calw n 1846 Herrenflorett:

7:9 Siegen für Caliv.

-Beste E i n z e l f e ch t e r:

Kolb, Georg, Calw 4 Siege,

Richter, Pforzheim 3 Siege.

Herrendegen:

11:5 Siegen für Pforzheim.

Beste Einzelfcchter:

Richter, Pforzheim 4 Siege,

Theileisen, Pforheim und Allgäuer, Pforzheim je 3 Siege. Damenflorett:

3:1 Siegen für Pforzheim.

Mestc Einzels echterin:

Sparn, Pforzheim mit 3 Siegen.

(Fortsetzung von Seite 5)

In Andacht gedachte sie der Toten. Dietmars Eberle sprach. Dann senkten sich die Fah­nen. Wieder hoben sich die Arme zum Gruß, das Lied vom guten Kameraden er­klang und dürchdrang die Stille. Über dieser Stille aber steht das Leben. Das Leben ruft uns und wir marschieren weiter, hinaus über bie Gräber der Toten und hinein in die Zn- Lunft der deutschen Nation.

Dann trat noch einmal das Wort an die

Wartenden. Der Kreisführer des DRL., Epple, überbrachte die Grüße von Landes- spvrtführer Dr. Klett und sprach davon, wie ! stolz er sei auf die Leistungen, die heute nach- ! mittag gezeigt wurden. Seine größte Freude sei ihm, dem Landessportführer und gleich­zeitig dem Reichssportführer v. Tscham- mer und Osten melden zu können, daß sie sich auf die Turner des Fachamts Turnen, Kreis V im Gau 15, verlassen können.

Daraufhin nahm Kreisoberturnw. Pantle ^ die Siegerehrung vor und Kreisfach- ! amiSleiier Dr. Eisele sprach dieAbschlu ß- ! worte. Er sagte Dank allen Turnerinnen j und Turnern, allen Obmännern, allen erschie- s neuen Güsten und der Stadtverwaltung, die > alle zusammen dazu beigetragen haben, daß das K r e i s t u r n f e st in allen Teilen wohl gelingen konnte. Schöner als mit dem Deutschland- und H o r st - W e s i e l - Lied konnte dieses Fest nicht ausklingen.

Zum Schlüsse sei noch gesagt, daß die Or­ganisation dieses Festes, die ausschließ­lich in den Händen deS Kreisoberturnwaris Pantle lag, nicht besser und pünktlicher durchgeführt werden konnte. Wenn die Menge befriedigt wieder vom Platze ging, war es nicht zuletzt gerade dieses Moment einer sorg­fältig vorbereiteten Durchführung des Festes.

NerliBVis ii-iumpiislk" IchmM sich

Berlin, 20. Juli.

Die Ausschmückung des Hauptteils der Via t r i u in x> k u l i s". der Straße Unter den Linden, macht von Tag zu Tag größere Fortschritte. Die hochragenden, in vier lan­gen Reihen aufgebauten Fahnenmasten er­halten an ihrem unteren Teil auf kreis­runden Scheiben von IV- Meter Durchmesser in farbenprächtigen Gemälden vielfältige Motive aus den deutschen Städten aller Landschaften und Gaue, eines zur Prome­nade und eines nach der Häuserfront hin. Da sieht man stimmungsvolle Marktplätze und malerische Winkel, Burgen und Schlös- ser, Jndustriewerke, Kirchen und anschau­liche Panoramen. 235 deutsche Städte ent­bieten auf diese Weise ihren Gruß. Da viele Städte mit zwei, einige sogar mit drei Bil­dern vertreten sind, werden insgesamt etwa 500 solcher Motive vorhanden sein. Jede Stadt zeigt dann später auch noch ihr Banner.

Rmnvstrbe in EtrvMWn

Sie traben über die Ozeane

Berlin, 20. Juli.

In diesen Wochen bilden lange Reihen hoher Masten an den Hafenanlagen von Hamburg und Bremen Spalier und die Flaggen aller Nationen wehen im Winde, schiff auf Schiff bringt viele tausend Kämp­fer und Gäste zu den Olympischen Spielen aus aller Herren Länder. Für die Hapag und den Norddeutschen Lloyd bedeuten diese Wochen Großkampftage, denn beide Reede- reien haben einen wesentlichen Anteil an der Organisation des Berliner Sportfestes, das die Jugend der Welt vereint. 500 Stewards und Köche stellte der Norddeutsche Lloyd dem Olympischen Dorf für die Verpflegung von rund 6000 Kämpfern zur Verfügung. Wenn es gilt, die persönlichen Bedürsnisse von 53 verschiedenen Nationen zu berücksichtigen, kann nur eine jahrzehntelange Erfahrung bei der Versorgung eines verwöhnten inter­nationalen Publikums diese Ausgabe lösen.

Aber es gab auch vierbeinige Olym­piakämpfer, für die die deutschen Schiffe Sorge tragen mußten. Der Hapag-Dampfer Hansa" brachte zum Beispiel kürzlich 18 amerikanische Turnierpserde über den Ozean. Für sie waren unter Deck

geräumige Ställe und eine lange Gehbahn für die tägliche Bewegung eingebaut worden. Der LloyddampferScharnhorst" brachte 8japanischeRenn Pferde. Sie waren auf dem Vordeck des Schiffes in kunstvoll gebauten, wetterfesten Ställen untergebracht und überstanden die wochenlange Seereise in vorzüglicher Verfassung. Die Tiere hatten Strohschuhe an, damit sie sich täglich mehrere Stunden ungehindert bewegen konnten. Das im Mexiko-Dienst beschäftigte Motorschiff Saar" brachte 32 Polo-Ponys der mexikanischen Polomannschaft nach Deutsch­land, die gleichfalls in bester Verfassung an­kamen.

L»Mb»rs ms« ttfter SW«

Die Auslosung zum olympischen Fußball-Turnier

In Berlin fand eine Sitzung der Technischen Kommission des Internationalen Futzball-Weltver- bandes (FIFA.) statt. Aus dem Programm stand die Auslosung der einzelnen Runden des olym­pischen Futzballturniers.

Tr. Bauwens gab bekannt, daß sechzehn Nationen bis zum Meldeschluß ihre Meldung abgegeben haben. Die Gruppeneinteilung wurde wie folgt vorgenommen:

Gruppe A: Deutschland, Aegypten, Großbritannien, Italien, Norwegen. Peru, Polen und Schweden.

Gruppe B: Oesterreich, China, USA., Finn­land, Ungarn, Japan, Luxemburg und die Türkei.

Die Auslosung der ersten Runde: Spiel a): Aegypten Oesterreich: Spiel b): Polen gegen Ungarn; Spiel c): Italien USA.: Spiel 6): Schweden Japan; Spiel e): Norwegen gegen Türkei; Spiel k): Großbritannien China; Spiel z): Deutschland Luxemburg: Spiel Ist: Peru Finnland. Die zweite Runde: Spiel sa): Sieger k> gegen Sieger a), Spiel bist: Sieger e> gegen Sieger g), Spiel ec): Sieger 6) gegen Sieger c). Spiel 66): Sieger k> gegen Sie­ger d). Tie Vorschlußrunde: Sieger bb) gegen Sieger ec), Sieger aa) gegen Sieger ckä).

Die Termine für die erste und zweite Runde werden in einer besonderen Sitzung der Tech- nischen Kommission festgelegt.

Im ersten Spiel trifft Deutschland also auf Luxemburg, das mit Abstand geschlagen werden sollte. Deutschland muß dann in der zweiten Runde gegen den Sieger des Tref­fens Norwegen Türkei antreten, wobei man der erstgenannten Nation die größeren Aussichten zugestehen muß. Die Norweger, die in ihren drei letzten Begegnungen mil Deutschland jeweils unentschieden spielen konnten, werden unsere Nationalelf vor eine schwere Aufgabe stellen, doch sollte auch hier ein deutscher Sieg nicht unmöglich fein. Im Siegesfall trifft dann Deutschland in der Vorschlußrunde auf den Sieger des Treffens Schweden Italien, sofern diese beiden Na­tionen ihr Spiel in der ersten Runde gewin­nen, was als wahrscheinlich angenommen werden darf.

Die Paarung der Endrunde läßt sich natürlich heute noch nicht Voraussagen, da mit Ueberraschungen in beiden Gruppen ge­rechnet werden muß. Wir hoffen aber, die deutschen Olympiafußballer im Endkampf um die Goldmedaille zu sehen.

Verschärfte Lage ln Mexiko

Mexiko, 20. Juli.

In dem bereits längere Zeit andauernden Streik der Belegschaft der Elektrizitätswerke der Stadt Mexiko ist eine Verschärfung ein­getreten. Die Schlichtungsverhandlungen sind abgebrochen worden, weil die Werkleitung ein Entgegenkommen ablehnte und auch die Arbeiterschaft die bereits gemachten Zu­geständnisse zurückzog. Die Angelegenheit

Der Attentäter aus den König von England

der 32jährige MacMahon, kurz nach seiner Fest­nahme durch die Polizei, (Weltbild, M.)

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muß setzt durch ein langwieriges Schiedsver­fahren geregelt werden. Gerüchtweise verlau­tet, daß die Regierung die Elektrizitätsgesell­schaft vorübergehend beschlagnahmen wird, falls bis Mittwoch keine Lösung gesunden werden kann.

Obwohl die Streikenden die Abgabe von Strom für die Wasserversorgung vermehrt haben, herrscht in der Stadt starker Wasser­mangel. In den notleidenden Vierteln gibt die Feuerwehr das Wasser eimerweise kosten­los ab, während in anderen Stadtteilen von privaten Unternehmern 10 Pesos für einen Eimer Wasser bezahlt werden müssen.

LvkvmvtivWrer rettet Zug

Mailand, 20. Juli.

Ein eigenartiger Eisenbahnunsall, der ein Todesopfer forderte, trug sich auf der Bren­nerstrecke zwischen Gossensaß und Sterzing zu. Durch einen Kurzschluß explodierte aut der elektrischen Lokomotive eines Personen­zuges ein Oelbehälter. Das Oel geriet in Brand und fügte dem Lokomotivführer und dem Maschinisten schwere Brandwunden zu. Die beiden Männer brachten trotz der erlit­tenen Verletzungen und der Gefahr, in der sie sich befanden, geistesgegenwärtig noch im letzten Augenblick den Zug zum Stehen, um ein größeres Unglück zu verhüten. Tann sprangen sie von der Maschine ab. Dabei, schlug der Lokomotivführer mit dem Kops auf das Nebengleis auf und war auf der Stelle tot. Sein Begleiter wurde mit lebens­gefährlichen Verwundungen in das Kranken­haus gebracht. Von der Station Sterzing wurde ein Hilfszng entsandt und nach mehr als einer Stunde Aufenthalt konnte die Fahrt fortgesetzt werden.

Her notvenüige Onterbali ckes Solüsten

Gelegentlich einer Alimentationsklage stellte das Berliner Kammergericht fest, daß für die Bestreitung des notwendigen Unter­halts eines Soldaten, der freie Unterkunft, Verpflegung und Dienstkleidung bezieht, 20 Mark monatlich ausreichend sind.

Roman von Helmut Lorenz.

84. Fortsetzung. Nachdruck verboten.

Das ist durchaus nicht meine Absicht", versuchte er zu scherzen,aber ich kann doch die Heirat vor mir, vor dir und vor deinen Eltern nicht verantworten, so lange ich auf dem besonders gefahrvollen Posten Lin."

Vergeblich redete Hilde auf ihn ein. Er blieb fest unb schüttelte den Kopf:

Wir müssen warten bis zum Frieden, bis zum Siege!"

'Da schluchzte Hilde auf, barg ihren Kopf in den Händen, ging hinaus und schloß sich in ihrem Zimmer ein.

'Erst am Abend erschien sie wieder, bleich und ver­stört. Die Unterhaltung floß nur spärlich dahin.

Auf einmal ließ Eisberg die Zeitung fallen, seine Stirn glättete sich:

Hier steht es zu lesen: der Abgeordnete Erzberger verlangt im Reichstag die Aufnahme von Friedensver- chandlungen, da der U-Boot-Krieg zu wenig Erfolg habe. Ein großer Teil der Abgeordneten ist dafür, man Lenke an eine Friedensresolution. Der Papst soll ver­mitteln."

' Fritz sprang auf, riß das Blatt an sich ... las. ver­mochte kaum zu sprechen; dann stieß er hervor:

Und das findest du schön! Darüber freust du dich?!" , -

Allerdings, ganz offen gesprochen. Euer U-Boot- Krieg ist ein Fehlschlag! Wir wollen uns darüber nicht

streiten. Jedenfalls steht es fest, daß wir uns nur Riesenschritten dem Frieden nähern."

Du meinst dem Zusammenbruch? Das ist freilich auch ein Friede!"

Das braucht durchaus nicht der Zusammenbruch zu sein. Jedenfalls ist erwiesen, daß das, was dem deutschen Volke versprochen morden ist, nämlich das Niederringen Englands in sechs Atonalen durch-die U- Boote, nicht gehalten wurde!"

Ich gebe zu: es war unklug, einen bestimmten Termin anzngeben, mußte nur voreilige Hoffnungen er­wecken."

Na siehst du!"

Aber noch gefährlicher ist es, dem Volke fetzt mit einer Friedensresolution zu kommen, jetzt wo der uneingeschränkte U-Boot-Krieg mit seinen verheerenden Folgen die unheilvollen Wirkungen unseres Friedens­angebots wettzumachen beginnt!"

Mein ich auch, Vater", warf Hilde ein,niemals können wir durch das Zeigen solcher Schwäche die Fein­de zum Frieden geneigt machen oder die Sympathie der Neutralen erringen."

Davon verstehst du nichts! Misch dich nicht in unsere Diskussion!" erklärte der Kaufmann ärgerlich. Hilde schwieg verletzt.

Sag was du willst, Fritz, die Versprechungen sind nicht gehalten worden, die Versenkungsziffern fallen wieder! Ich lese genau meine Zeitung!"

Warum sinken sie? fragte Fritz Kämpf bitter, warum brauchen wir heute bei aufreibender Arbeit der Besatzungen und bei harten Verlusten drei- bis viermal ko viel U-Boote als 1915 und 1916?"

Eisberg sprang erregt auf und rief laut:

Warum, warum? Weil man unser Volk getäuscht bat!"

Nein und dreimal nein! Weil man ein ganzes Jahr und noch mehr nutzlos verstreichen und dem Feinde kostbare Zeit ließ, ungeheure Abwehrmaßnah- men zu treffen..."

.Das ist ja alles Schwindel, erfunden von den Herren Militaristen, die sich nun herausreden wollen!"

Fritz Kämpf errötete vor Zorn, stand auf, Hilde und die Mutter wollten ihn beruhigen, seine Stimme zitterte:

Solange noch Kampfgeist an der Front herrscht, muß das Vaterland jedes Opfer bringen! Schließlich ist die Truppe wichtiger als die Heimat!"

Wir wollen uns nicht weiter streiten", schloß Eisberg.Meine Ansicht ist und bleibt" Frieden mutz werden!"

Die Entente will ihn nicht! Sie weiß, daß bei uns bängliche Zweifel und kleinliche Zwietracht herr­schen."

Du mutzt es ja wissen!'

,Zroh will ich sein, wenn ich aus dieser Stickluft der Heimat wieder herauskomme an die Front, wo solche Stimmungen Gott sei Dank noch unbekannt find!"

Hilde sah Fritz mit tränenumflorten Blicke an.

Da trat das Hausmädchen ein und überbrachte ein Telegramm:

An Herrn Oberleutnant."

Fritz machte den Umschlag auf:

abbrechen Urlaub sofort, uflottille ftandern."

Nacht über Brügge . . .

Fritz Kämpf ging der Werst zu, wo sein Boot im bombensicheren Unterstand lag . . . Schritte hinter ihm auf dem schlechten Pflaster der Straße, die durch das Armenviertel führten

(Fortsetzung folgt..