Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Dienstag, den 21. Juli 1936
den 21. Jui 1938
Seite 7 — Nr. 187
zum Führer Adolf b e r s ch l e s i s ch e. nde Bergmän. z u m H a m b u r- für Freizeit ; e l a d e n.
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eginnt das neue lünmehr sestgestellt imal der vierte zen Bücher und t. Die Preise für ntenfässer, die nur eführt sind, haben ig erfahren.
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aupheim, 19. Juli, ereignete sich in der leinschafhausen ein i Arbeiten in der lötzlich größere 'sen, wobei der c Michael Habrik itere Arbeiter wur- chaft gezogen, kann- in Sicherheit brin- n zu nehmen. Die ttungsarbei« ntteten, der etwa nterden Erd- nach einer sofort aufgenomme- che blieben leider
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lameradschaftshaus Niederländerhos ist il. Das alte Stallien. Um ihrer Ver- ndiverk auch durch eihen. erklärten sich - dem ganzen Land ihrer Ferien bei stung in diesem ne möglichst rasche aues zu erreichen. Zandwerks und der ifte Stiftnngen an So wird das K a- der Deutschen l ein Denkmal na- s unserer Zeit zur >ustrie und Stadt-
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beschreibliche Tran- ende die Tausende Rande, von den nerkt, spielten sich m ab. So war es Los Angeles, in Stockholm, als um schwersten aller nkampf, antraten, aner Jim Thorpe. edische König ging e, mit denen er ihm te, wurden in aller dderWeltbe. auf kam so ein ver- rph und wies mit echten Bildes nach, ner Amateur mehr später der finnische allen Wettbewer- als 1932 wiederum da saß der inzwi- Thorpe vor den Los Angeles. Er es war nicht daran Eintrittskarte kan- s Sportlerherz war enigstens den Jubel Mauern die Besten r rangen.
^glaubliche. Plötzlich Kritisch musterte er er da am Weg saß llo Jim, was nt sah der alte Jn- ndere weiter sprach: hier draußen sitzen kannst meinen Platz aß nach Neuhork. Ir die Ehrentribüne tlich hingehörst, ist sprang Jim Thorpe und umarmte den rikanischen Athletik- der einzige gewesen, hatte. Als dann aus verrunzelte Gesicht da räusperten sich is verlegen. Man er Alte sei, bis dann orpe kam. Wie ein sich im weiten Rund !te Indianer auf der "türm auf Jim llte ihm die Hand >en waren wie wild aen her. Er aber i'aß mit zitternder Hand ichts der olhmpncheu gekommen war.
Schluß iolgt.
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Zuteilung der Weinortc an die Patengemeinden
Wie im vergangenen Jahr, so wird auch in diesem Jahr wieder ein „Fest der deutschen Traube und des Weines" vom 19. bis 27. September durchgeführt. Dies hat sich nicht allein deshalb als erforderlich erwiesen, weil von der Rekordernte des Weinjahres 1935 noch ein erheblicher Teil in den Kellern der Weingärtner und Weingärtnergenossenschaften liegt, sondern auch deshalb, weil bis jetzt alle Vorzeichen daraus hindeuten, daß auch in diesem Weinjahr wieder eine Rekordernte zu erwarten ist, für die Platz geschaffen werden muß. Genau wie im Jahre 1935 sott die Eemeinschaftswerbung auch diesesmal in großem Rahmen und unter Beteiligung weitester Volkskreise staitfinden. Der Gedanke, daß Wein Volksgetränl ist. soll allen Volksgenossen Gemeingut werden.
Nur so ist es auf die Dauer zu erreichen, daß die Bodenständigkeit des deutschen Weingärtners erhalten bleibt und daß die mühselige und schwere Arbeit von Millionen Volksgenossen in den Wcinbaugebieten gerecht entlohnt wird.
Infolge der besonderen Lage im Weinbangc- biet Württemberg ist die Regelung getroffen worden, daß das Gebiet der Landesbauernschasi Württemberg für die Dauer der Weinwerbewoche 1936 gewissermaßen ein geschlossenes Gebiet dar- skellt. So werden z. B. von wiirttembergischen Städten und größeren Gemeinden grundsätzlich nur Patenschaften für württembergische Wein- Kauorte übernommen.
Die gesamte einheitliche Leitung der Arbeiten zur Durchführung der Weinwerbewoche 1939 liegt im Gebiet der Landesbauernschaft Württemberg wie im ganzen Reich, in den Händen eines „Landesorganisationsausschusscs Wiirttem- derg/Hohenzollern für das Fest der deutschen Traube und des Weines 1936", der seinen Sitz »n Stuttgart-N. Keplerstraße 1. Telefon 288 58 hat. In diesem Ausschuß sind außer den zuständigen Stetten des Reichsnährstandes, welcher Träger der ganzen Aktion ist, Partei. Behörden, Gemeindetag. Wirtschaftsgruppen, Deutsche Arbeitsfront, insbesondere NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" und weitere Stetten als Förderer oder Mitarbeiter vertreten.
Eine der ersten Arbeiten des genannten Landesorganisationsausschusses war es. in Württemberg und Hohenzollern die Voraussetzungen für die Durchführung des Patenschaftsgedankens zu schaffen, d. h. die größeren Gemeinden dieses Gebietes festzustellen, welche bereit sind, die Patenschaft für württembergische Weinbauorte zu übernehmen.
Heute kann mitgeteilt werden, daß sich bis jetzt schon über 50 solcher Gemeinden in kameradschaftlicher Weise bereit erklärt haben, Pa- tenschasten für württembergische Weinbauorte zu übernehmen. Diesen Gemeinden wurde soeben unter möglichster Berücksichtigung der ausgesprochenen Wünsche, folgende würtembergische Weinbaugemeinden als Patenorte zugeteilt:
Patengemrinde: Zugeteilter Weinort:
Alpirsbach: Flein Va iersbronn: Heilbronn Biber ach: Flein, Schwaigern Bietigheim: Hohenhaslach Blaubeuren: Nordheim Crailsheim : Markelsheim. Michelbach a.W. Donzdorf: Bönnigheim E b e r s b a ch/F i l s : Weinsberg Ebingen: Weinsberg, Willsbach Eislinge n/F ils: Eschenau, Ebersladt Eningen b. Reutl.: Erlenbach-Binswangen Freuden st adt: Aeilbronn Friedrichshafen: Flein. Laudenbach Friedrichshall: Großheppach Geislingen: Heilbronn Gerabronn: Niederstetten Eroßsachsenheim: Hohenhaslach Hechingen: Gellmersbach. Neckarsulm Heilbronn: Weinbaugebiet Heilbronn Herrenberg: Niederstetten Horb: Nordheim Isny: Heilbronn Künzelsau : Niedernhall Laichingen: Kleinheppach
Zugeteilter Weinort:
Patengemeinde:
Leutkirch. Flein Mengen: Laudenbach Mergentheim: Niederstetten, Lehrensteinsf. Möhringen: Criesbach, Weinsberg Mühlacker, Dewingen Murrhard t. Weinsberg Nagold: Heilbronn Nürtingen: Weinsberg Ravensburg: Horrheim Reutlingen: Bönnigheim. Nordheim Rottweil: Schwaigern. Heilbronn Salach: Heilbronn Saulgau: Willsbach. Weinsberg Schramberg: Heilbronn. Schwaigern Schwenningen: Bad Cannstatt. Lehrensteinsfeld
Stuttgart: Mittleres Neckartal: Eßlingen bis Marbach
Tailfingen: Michelbach am Wald
Trossingen: Flein
Tuttlingen: Obertürkheim, Willsbach
Uhingen: Haberschlacht
U l m a. D.: Heilbronn. Jngelsingen, Laudenbach
Patengemeinde: Zugeteilter Weinort:
Urach: Affaltrach Waldsee: Horrheini Wangen i. A.: Heilbronn Weingarten: Erlenbach-Binswangen Wildbad: Jngelsingen. Heilbronn Wurz ach : Willsbach
Diese Liste erfährt voraussichtlich noch hier und da eine Aenderung und einen Nachtrag. Die endgültige Zuteilungsliste wird später veröffentlicht.
Den genannten Patengemeinden sind deshalb in zahlreichen Fällen zwei und mehr Weinbauorte zugeteilt worden, um es der Patengemeinde zu ermöglichen, einen weißen und einen roten. einen billigen und einen etwas teureren Patenwein zu führen. So können tatsächlich alle Volkskreise erfaßt und damit der Wein allen Volksgenossen Gemeingut werden.
Aufgabe des in jeder Patengemeinde gebildeten Patenstadtorganisationsausschusses (zu erreichen über das Bürgermeisteramt) einerseits und jedes zugeteilten Weinbauortes andererseits ist es nun. sofort die gegenseitigen Beziehungen auf- i zunehmen. Beziehungen, die sich keineswegs nur ! um den Weinabsatz drehen, sondern die darüber s darüber hinaus eine herzliche und dauernde Ka- i meradschast zwischen diesen Gemeinden herbei- ! führen sollen.
Gegen den Berkehrstod
Von den großen Ländern der Erde ist Deutschland das Land, das, verglichen mit seiner sonstigen Entwicklung, am wenigsten motorisiert ist. In der Statistik der Verkehrsunfälle stehen wir aber mit an der Spitze. Das ist sicherlich ein Zeichen dafür, daß unsere Verkehrsdisziplin noch ungenügend entwickelt ist.
Was soll aber werden, wenn immer mehr Autos und Motorräder auf den deutschen Straßen erscheinen? Der Wunsch nach dem eigenen Autos ist riesengroß und im Zuge der Besserung des allgemeinen Lebensstandards wird die Zahl der Kraftfahrzeuge, wie auch die Entwicklung seit 1933 gezeigt hat, unaufhaltsam zunehmen. Das ist eine Tatsache, die im neuen Deutschland begrüßt wird. Es ist aber auch eine Tatsache, die erhöhte Verkehrsgefahren zwangsläufig mit sich bringt. Erhöhten Gefahren kann man aber nur mit erhöhter Wachsamkeit begegnen.
Es ist nachgewiesen, daß rund 75 Prozent aller Verkehrsunfälle selbst verschuldet sind. Die weitaus größte Zahl dieser Unfälle hätte also vermieden werden können. An einem einzigen Tage mußte die Berliner motorisierte Polizei ge- , gen 254 Verkehrssünder einschreiten, die die Vorschriften der Beleuchtung von Kraftwagen vernachlässigt hatten.
Seit kurzem werden jede Woche die deutschen Verlustziffern im Straßenverkehr in den Zeitungen mitgeteilt. Es sind erschreckende Zahlen. In der Woche vom 24. bis 31. Mai waren es 134 Tote. 4004 Verletzte. In der Woche bis 7. Juni 110 Tote. 4118 Verletzte, in der folgenden Woche 88 Tote und 3303 Verletzte.
In drei Wochen starben also 332 Menschen in Deutschland an den Folgen eines Verkehrsun- falls. 332 Menschen starben einen zumeist sehr . qualvollen Tod. Und alle diese Menschen könnten noch heute am Leben sein, wenn sie aufmerksamer gewesen wären, die Verkehrsregeln bebeachtet hätten, mehr Rücksicht auf einander ge- nomen hätten.
Es sind riesengroße Lücken, die der Verkehrstod in den Reihen der Völker reißt. So wurden in den 25 Regierungsjahren des Königs Georg von England 2,5 Millionen Tote und Verletzte bei Verkehrsunfällen gezählt. Die Verluste der Engländer im Weltkrieg sind nur wenig größer gewesen: 2,6 Millionen Tote und Verwundete.
In Deutschland verursachen die Verkehrsunglücke einen jährlichen Schaden von 2,5 Milliarden Reichsmark.
Es ist das Bemühen der Behörden, die Zahl der Unfälle möglichst gering zu halten. Es gibt eine Reichsstraßenverkehrsordnung, es gibt Verkehrsregeln in den Städten, die Kinder in den Schulen schon werden auf die Gefahren der Straße aufmerksam gemacht.
Aber die Zahlen der Verkehrsschäden beweisen, daß das alles noch nicht ausreicht.
Der einzelne Mensch muß zu höherem Verantwortungsbewußtsein gegen sich selbst und gegen seine Volksgenossen erzogen werden. Augen auf! Das ist immer noch der beste Schutz gegen Unfälle aller Art.
Wir haben es uns in Deutschland schon er- ^ heblich abgewöhnt, alles den Behörden zu über- > lassen. Der Standpunkt „Was geht das mich s an", ist überwunden. Wir haben gelernt, selbst nüt anzupacken. Und wir haben weiter gelernt, in den Anordnungen der Behörden Maßnahmen zu sehen, die zu unserem eigenen Vesten getroffen werden.
Wir können den Kampf gegen den Verkehrstod nur führen, wenn wir erst einmal alle zusammen erheblich vernünftiger auf der Straße sind. Das gilt für Fußgänger, Radfahrer. Kraftfahrer. Straßenbahnschaffner ebenso wie für die Mütter mit Kinderwagen.
Außerdem ist es notwendig, daß wir die Behörden dadurch unterstützen, daß wir gefährliche Ecken, Gefahrenmomente jeder Art der Polizei Mitteilen, die für jeden Hinweis dankbar ist und sobald wie möglich vorhandene Gefahrenquellen ausschalten wird.
Oft sind es ja nur Kleinigkeiten, die zu beseitigen oder zu ändern sind. Vielleicht muß ein Zaun oder ein Baum in einer Kurve verschwinden. weil er die Sicht versperrt. Oft genügt die Abrundung eines Bürgersteiges, um die Sicherheit des Verkehrs zu erhöhen. An anderen Stellen genügt schon eine einfach Warnungstasel zu Verhütung größten Unheils. Wo immer wieder schwere Unfälle Vorkommen, ist etwas falsch! Wo aber etwas falsch ist, gibt es auch immer Wege, die Fehler zu beseitigen. Jeder nimmt am Verkehr teil. Jeder kann also auch Beobachtungen machen. Jeder hat auch die Pflicht, zu seinem Teil den Kampf gegen die Unfallgefahr zu führen. Im Interesse des Volksganzen müssen die wöchentlichen Verlustzahlen immer mehr herabgedrückt werden. Das ganze Volk muß Anteil nehmen, es muß der Ehrgeiz der ganzen Nation sein, dem sinnlos verschuldeten Elend, das der Verkehrsunsall täglich üher deutsche Familien bringt, ein Ende zu bereiten. Deutschland braucht jeden Mann und jede Frau, keiner darf uns verloren gehen, nur weil die Menschen zu leichtsinnig sind. Jeder muß daran denken, daß auch er ein Opfer der Straße werden kann. Das vergißt man gewöhnlich, bis es zu spät ist. Wenn bei einer großen Katastrophe 5 oder 10 Menschen zu gleicher Zeit getötet werden, ist alles entsetzt und erschrocken. Aber jeden Tag werden auf der Straße ebensoviel Menschen getötet.
Was hängt alles mit einem einzigen Ver
kehrsunfall zusammen? Welches sind die Folgen eines einzigen Verkehrsunfalles? Tod oder Verletzung, wirtschaftlicher Schaden durch Zertrümmerung der Fahrzeuge, Eingreifen der Polizei, der Unfallstellen. der Krankenhäuser, der Gerichte, der Versicherungen, Lohn- und Existenzverlust, Inanspruchnahme der Wohlfahrtshilfe etc., Verkehrsunfälle bringen aber nicht nur körperliche und materielle Schäden, sondern hahen im allgemeinen auch unübersehhare seelische Verluste zur Folge. Jeder kann sich leicht denken, wie furchtbar einem Autofahrer zumute sein muß, der ein kleines Kind überfahren hat, wie entsetzlich der Schmerz der betroffnen Eltern ist.
Ilnd jeder wird es verständlich und gerecht finden, wenn Polizei und Gerichte in den Fällen, in denen der Schuldige festgestellt werden kann, nüt erbarmungsloser Strenge Vorgehen.
Die Zeitschrift „Kampf der Gefahr!" der Reichsarbeitsgemeinschaft Schadenverhütung hat ihr 5000-Reichsmark-Verkehrs-Preisausschreiben bis zum 30. September 1936 verlängert und gibt allen Volksgenossen damit Gelegenheit, sich aktiv am Kampf gegen den Verkehrsunfall zu beteiligen.
Meldet Eefahrenmomente, gebt Winke, wie man den Verkehrssünder ausrotten kann! Alles Nähere im Iuliheft der Zeitschrift „Kampf der Gefahr!"
A. : „Deine Gattin ist sehr hübsch!"
B. : „Du täuschst dich! Dies ist das Bild meiner Schwiegermutter — und weil sie so unschön aussieht, habe ich es verkehrt an die Wand gehängt!"
Eine Zwangslage
Die Tochter eines Zahnarztes: „Um Gottes willen, Peter, mein Vater kommt die
Treppe herauf; jetzt mußt du entweder um meine Hand anhalten oder dir einen Zahn ziehen lassen!''
Roman von Helmut Lorenz.
SS. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
Fetzt entfernten sich die schritte, erleichtert atmeten alle auf.
Da durchzuckte es Hein:
„Menschenskinners noinol, ick mutt jo to de Flaggenporod Llosen!"
Eilig raffte er sich auf, stieß die anderen beiseite. Er hörte noch, wie Louis Kroll hönte: „Wenn wü bloß den Jammerlappen vör jümmer dal holn könt!"
Hein stürzte die enge Treppe zum Zwischendeck hinauf.
„Zu—u—rr Flaggenparade! Hornist auf die Schanze!"
Fetzt stand er vor seinem Spind, mit fliegenden Händen holte er das Horn hervor, und schon irat er vor den wachhabenden Offizier, atemlos verwirrt:
«Hornist zur Stelle!"
„Wo stecken Sie, zum Teufel! Verdammte Bummelei! Oberdeck stillgestanden! Hol nieder Flagge!"
Als das Signal verklungen war, ließ sich der wachthabende Offizier Hein noch einmal kommen:
„Was ist eigentlich in Sie gefahren? Erst kommen Sie in der letzten Minute, und dann blasen Eie auch noch unsicher und unrein, Obermatrose Saß!?"
Das wurde Hein rot, mußte dem scharfen, prüfenden Blick des Vorgesetzten ausweichen.
14.
Die Hoffnung der deutschen Flotte, die brennende Sehnsucht aller U-Boote, daß aus dem Kanonendonner vom Skagerrak der deutschen Seekriegs-Leitung Fittiche zu schwungvollen Taten und männlichen Entschlüssen wachsen möchten, hatte getrogen.
Endlich aber, als das Feuer auf den Nägeln brannte — nach fast einem Jahr —, als man gar keinen anderen Ausweg mehr sah, war für den 1. Februar 1917 der uneingeschränkte U-Boot-Krieg verkündet worden. —
Fritz Kämpf saß im D-Zug Brüssel—Köln.
Deutschland! Urlaub! Was war aus seinem Hochzeitsplan geworden?! Zerronnen, vernichtet alle schönen Hoffnungen!
Mit kurzen Unterbrechungen war er als U-Boots- Kommandant immer in See gewesen mit seinem treuen Boote, hatte die Dampfer Englands torpediert. Von Kap Lizard bis Kap Eris Nez, von Start Point bis Quessant kannte er den englischen Kanal genau. Auch der St. Georgs-Kanal zwischen England und Irland war sein Jagdrevier.
Und was hatten die U-Boote an allen Kriegs- fronten nicht alles geschafft! Seit Februar 1917, in fünf Monaten waren über vier Millionen Tonnen Frachtraum versenkt worden! . . .
Der Zug lief in die Bahnhofshalle ein. Ein suchender Blick,... schon hielt er sie in den Armen. Hilde, seine Braut. Ein weicher Arm schob sich in den seinen, helle,blaue Augen strahlten ihn an.
Zu Hause erschien zum Mittagessen der Kaufmann, .abgehetzt und nervös. Gereiztheit lag auf den energischen Zügen.
„Du mußt entschuldigen, Fritz, wenn ich mich in deinen Urlaubstagen weniger um dich kümmern kann. Du glaubst nicht, wie mich die mißlichen Verhältnisse drücken!" —
Hier in Remscheid fand Fritz Kämpf überall nur bängliche Müdigkeit der Seelen.
Mas diesem werktätigen Volke fehlte an den Schraubstöcken, den Fräsmaschinen, den Dampfhämmern und Hochöfen, das war ein festes Ziel für seine hingebende Arbeit.
Je länger Fritz in Remscheid weilte, um so mehr wurde es ihm klar: der heiße, kraftvolle Wille, dem nichts widerstehen konnte, in der Heimat wurde er nicht geweckt. Nur an der Front noch brachte ihn der Kanonendonner zum Auflodern.
Auch Hilde merkte bald, was Fritz betrübte. Je länger er blieb, um so bedrückter wurde seine Stimmung. Sie hatte im Elternhause schon genug zu leiden unter der zunehmenden Heftigkeit des Vaters und der Verzagtheit der Mutter. Nur die Hoffnung auf die Hochzeit konnte trösten. Jetzt müsse Fritz auf baldiges Heiraten dringen!
Doch der schwieg, sprach garnicht darüber, und als Hilde ihn des öfteren fragte, wich er aus .. .Mit traurigen Äugen sah er sie an. aber aussprechen tat er sich nicht, bis sie ihn bat, anflehte, beschwor. Da endlich sagte er:
„Du weißt nicht mit welchen Verlusten die Erfolge an der U-Boot-Front heute erkauft werden." Lerse strich er Hilde über das blonde Haar.
Hilde wurde blaß, sie riß Fritz an sich und 'llßte ihn wild:
„Du darfst nicht fallen, du darfst nicht! Ich Hab dich zu lieb, mein Junge!"
(Fortsetzung folgt.)