Seite 3 — Nr. 158
Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter'
Freitag, de« 1V. Juli 1838
des Stadtrats Hänle zum Schloß und zum Naturtheater. Der dänische Reiseleiter gab seiner Bewunderung über die Aeußerungen der nationalsozialistischen Umwälzung Aus- druck. Jeder deutsche Volksgenosse sei heute Propagandist für sein Vaterland.
Ludwigsburg, 9. Juli. (Bau eines S a m m e l s ch u l g e b ä u d e s.) Mit den Verwaltungsbeiräten wurde über die noch erforderlichen Grunderwerbungen zur Ab- rmndung des Baugeländes für das künftige Sammelschulqebäude beraten. Bei diesem Anlaß konnte Oberbürgermeister Dr. Frank mitteilen. daß die Vorarbeiten für ein Preisausschreiben zur Gewinnung von Entwürfen für das Sammelschulgebäude nunmehr in Angriff genommen werden können. Der bisherige Fröbelsche Kindergarten soll künftig als NSV.-Kindergarten und unter Ausrechterhaltung seiner engen Verbindung mit der Frauenschulklasse der Mädchenrealschule fortgeführt werden.
Seit Dienstag abend wurde in L a u f f e n a. N. der 7 Jahre alte Oskar Strauß vermißt. Das Kind wurde am Mittwochabend in der Nähe der städtischen Badeanstalt Langen tot im Neckar a n f g e f n n d e n. Wie sich der Unfall, der sich während des schweren Gewittersturmes am Dienstag ereignet haben mutz, zugetragen hat. ist noch nicht geklärt.
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In schweres Leid verseht wurde die Familie des Monteurs Wald mann in Ellwangen. Bon Stuttgart traf die Nachricht ein, daß der Familienvater Otto Waldmann, der bei einer Stuttgarter Firma in Arbeit stand, in Eßlingen von einem Masten ab stürzte und nach zwei Stunden starb.
Im Alter von 83 Jahren starb in Crailsheim der letzte Drechslermeister der Stadt, Leonhard Deschner. Der Verstorbene war von 1906 bis I9N Mitglied des Bürgerausschusses, von 1912 bis 1919 Mitglied des Gemeinderats und daneben von 1898 bis 1933, also 25 Jahre lang, Mitglied des Ortsfürsorgeansschnsses.
In Plochingen verunglückte ein dort woh- nender Geschäftsführer ans der Heimfahrt mit seinem Auto. Das Auto fuhr in einen Graben und überschlug sich. Der Lenker trug sehr schwere Verletzungen, namentlich am Kopf davon.
Bei dem letzten Unwetter deckte eine Windhose in Pfeffingen bei Onstmettingen einige Hän- ser ab. Glücklicherweise kamen Menschen nicht zu Schaden.
Studienrat Mäußnest von K i r ch h e i m u. T. stieß mit seinem Kleinkraftrad ans einen Omnibus. Dabei wurde Studienrat Mäußnest ein Bein abgeschlagen, außerdem zog er sich eine leichte Kopfverletzung zu. Er wurde mit dem Sanitätskrastwaqen in das Kreiskrankenbans gebracht, wo ihm das linke Bein abgenommen werden mußte.
Fußgänger fanden aus der Straße von Großingersheim nach Bietigheim in der Nähe Forsthaus einen schwerverletzten Mann in bewußtlosem Zustande im Graben liegen. Nach seiner Ueberführung ins Bietigheimer Krankenhaus wurde ein schwerer Schädelbruch sowie ein doppelter Kieferbruch sestgestellt. Die Ursache ist noch ungeklärt, da der Verletzte zur Zeit vernehmungsunfähig ist. Vermutlich wurde er von einem Kraftwagen angefahren und zur Seite geschleudert. Den Ermittlungen nach handelt es sich um einen jüngeren verheiratete» Mann aus Ludwigsburg.
Der als vermißt gemeldete 75 Jahre alte Rentner Martin Schmidhäußler in Geislingen a. St. wurde oberhalb der „Sieben Quellen' bei einer erneuten Suche am Mittwoch tot neben seinem gesammelten Holz aufgefunden. Er war von einem Schlaganfall betroffen worden.
Durch Arbeiter der Firma Henning in Metzingen wurde die Leiche des 85 Jahre alten Rentners Friedr. I. Knecht von Metzingen aus dem Ermskanal gezogen. Die Polizeilichen Erhebungen ergaben, daß Knecht zweifelsohne bei einem Spaziergang infolge eines Schwindelanfalles in den Ermskanal geraten und ertrunken ist.
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Der letzte Altveteran in der Gemeinde Ger- stetten, OA. Heidenheim, aus den Kriegen 1866 und 1870/71 und zugleich das älteste Gemeindeglied, der frühere Schmied Christian Köpf, ist im 95. Lebensjahr gestorben.
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Am Mittwoch ereignete sich auf der Straße in Gleichen (Kreis Oehringen) ein schwerer Verkehrsunfall. Ein Oehringer Personenwagen stieß mit der ihm mit dem Rade entgegenfahrnden 14jährigen Hilde Bühlmaier aus Heuberg so unglücklich zusammen, daß das Mädchen mit schweren Verletzungen in das Kreiskrankenhaus eingeliefert werden mußte.
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Während des letzten schweren Gewitters schlug der Blitz in die Feldscheuer des Landwirts Fritz Kollmer in Eichach, OA. Oehringen, ein, die sofort in ein Flammenmeer verwandelt wurde. Außer einer Menge Heu fiel dem Feuer noch ein neuer Leiterwagen zum Opfer.
Aus Stadt und Land
Nagold, den 10. Juli 1936
Führerworte:
Wer Führer sein will, trägr bei höchster unumschränkter Autorität auch die letzte und schwerste Verantwortung. Mein Kampf.
Tonsttmiheater und Dühueufcha«
Wie die gestrige Voranzeige besagte und auch aus dem heutigen Anzeigenteil ersichtlich ist, sinder ab heute neben dem heiteren Tonfilmprogram noch ein persönliches Gastspiel der Tanz- Revue Llaire Eriksen statt. Diese Büh- nenschau-Einlage wurde nach Berichten anderer Städte überall mit großem Beifall ausgenommen und dürfte sich auch hier eines regen Zuspruchs erfreuen. Die Eintrittspreise sind nicht erhöht. Der Besitzer der Löwenlichtspiele hat in anerkennenswerter Weise an bedürftige Volksgenossen 100 Freikarten verteilen lassen, die jedoch nur heute Freitag — was besonders betont sei Gültigkeit haben.
Der»3. diesjährige Nrlauberzug
Am Sonntaa Nachmittag zwischen 5 und 6 Uhr trifft der 3. di.sjühr. ..KdF."-Urlauberzug und zwar aus dem Gau Düsseldorf hier ein. Derselbe bringt rund 1000 Volksgenossen und -Genossinnen in den Kreis; davon 300 nach Nagold, die übrigen nach Altensteig, Wildberg, Haiter- bach, Berneck, Simmersfeld und Walddorf.
Seien sie uns alle herzlich willkommen.
KdF.-Wochenprogramm für Nagold
Sonntag, 12. 7. 36: Empfang der Urlauber am Hauptbahnhof. Gemeinsamer Marsch mit Musik zum „Alten Kirchturm". Führung in in die Gaststätten und in die Quartiere. Montag. 13. 7. 36: 9 Uhr Treffpunkt Adolf- Hitlerplatz. bequeme Wanderung „Rund um Nagold". Abends 20 Uhr Begrüßung im Saalbau zur Traube. Bunter Abend, anschließend Tanz. Eintritt für Urlauber frei. Dienstag, 14. 7. 36: Große Schwarzwaldfahrt, Murgtal, Hornisgrinde, Schwarzenbachtalsperre, Gernsbach. Baden-Baden. Abfahrt 7 Uhr Adolf Hitlerplatz. Rückkehr gegen 19 Uhr. Preis 4.80 Mk.
Mittwoch. 15. 7, 36: Vormittags nach Belieben. Nachmittag 14 Uhr Treffpunkt Adolf Hitlerplatz zur Wanderung nach dem Steinberg, Mötzingen, Oberjettingen, Rückkebr über den Eisberg nach Nagold.
Donnerstag. 16. 7. 36: 9 Uhr Adolf Hitlerplatz: Wanderung nach Walddorf. Nachmittags nach Belieben. 20 Uhr Tanzabend im Traubensaal. Eintritt für Urlauber frei. Freitag, 17. 7. 36: Vorm. 8 Uhr Wanderung zum „Kühlenberg"^ abends 20 Uhr Abschiedsabend im Löwensaal..
Samstag, 18. 7. 36: Nach Belieben.
Sonntag, 19. 7. 36: Gemeinsamer Marsch zum Bahnhof. Abfahrtszeit wird noch bekanntgegeben.
Und für WUdberg
Sonntag, 12. 7. 36: Empfang der Gäste am Bahnhof und Verteilung in die Easthöfe. Montag. 13. 7. 36: 14 Uhr Führungen durch die Stadt und nähere Umgebung ab Marktplatz. 20 Uhr Begrüßungsabend im Schwarzwaldsaal.
Dienstag. 14. 7. 36: 13.30 Uhr Treffen am Bahnhof zum Ausflug nach Zavelstein und Bad Teinach, Rückkehr 18.45 Uhr. Fahrpreis 40 Pfennig.
Mittwoch. 15. 7. 36: 14 Uhr Treffen am Marktplatz zur Wanderung: Langhalde, Schwarzenbach, Rotfelder Mühle. Effringen. Marsch 3—4 Stunden. 20.30 Uhr Tanzabend im Hirsch.
Donnerstag. 16. 7. 36: Große Schwarzwaldfahrt mit Omnibussen nach Freudenstadt, Ruhestein. Hornisgrinde, Mummelsee. Baden-Baden, Herrenalb, Hirsau. Wildberg. Fahrpreis 4.80 Mark. Abfahrt: 7.30 Uhr am Bahnhof.
Freitag, 17. 7. 36: 13.30 Uhr Treffen am Marktplatz zur Wanderung: Kengel, Lochmühle, Bulach, Ruine Waldeck, Rückfahrt mit Zug 18.45 Uhr. Fahrpreis 20 Pfg.
Samstag, 18.7.36: 14 Uhr Treffen (Hirschbrücke) zur Wanderung: Sulzer Ecke. Seewald, Sulz. Marsch 2—3 Stunden. 20.30 Uhr Abschiedsabend im Schwarzwaldsaal.
Sonntag, 19. 7. 36: Verabschiedung der Gäste.
Es war kein Kartoffelkäfer
Gestern wurden uns 3 Larven, die sich auf Kartoffelkraut niedergelassen hatten, in der Annahme überbracht, daß es sich um den gefürchteten Kartoffelkäfer handelte. Wir selbst waren derselben Meinung, da nach Aussehen und Farbe ein Zweifel ausgeschlossen schien. Oekonomie- rat Haecker identifizierte die Larven jedoch als solche des harmlosen Marienkäfers und dessen wollen wir froh sein.
Der betreffende Lehrling sei immerhin für seine Aufmerksamkeit belobt.
Große Enzanlageubeleuchtrmg i« WUdbad
Am Samstag, den 11. Juli findet in Wildbad bei günstiger Witterung wieder eine der schönen und mit Recht weithin berühmten großen Enzanlagenbeleuchtungen statt. Aus allen Gegenden des Landes werden wieder Tausende von Besuchern kommen, um das Somernachts- märchen in den Wildbader Kuranlagen entlang der Enz mitzuerleben. Diese Anlagen gehören an sich schon zu den schönsten Anlagen ihrer Art. einzigartig vor allem durch den natürlichen Zusammenklang der gepflegten Anlagen der rauschenden Enz und der umgebenden herrlichen Schwarzwaldlandschaft. Die Beleuchtung beginnt mit dem Eintritt der Dunkelheit.
Deutsche Frontkämpfer als Gäste nach Verdun eingeladen
In »er Zeit vom 11. bis 12. Juli dieses Jahres treffen in Verdun auf Einladung der französischen Kriegskameraden deutsche und französische Frontsoldaten zusammen.
Vom Deutschen Reichskriegerbund (Kyffhäuserbund) e. V. nehmen an diesem Treffen insgesamt 250 Kameraden teil. Der Landesverband Südwest stellt hierzu 25 Teilnehmer.
Mn Misegebote sür KrankeirkassenmitgliMr
Die Reisezeit ist angebrochen. Da ist es gut, sich auch zu unterrichten, wie sich Versicherte der reichsgesetzlichen Krankenversicherung während der Reise vor Nachteilen schützen. „Der Kurzberichterstatter', herausgegeben vom Jndustrieverlag Spaeth u. Linde, Berlin, empfiehlt hierzu folgendes zur Beachtung:
1. Führe einen Ausweis deiner Arbeitsstelle über deine Krankenkassenmitgliedschaft bei dir.
2. Suche bei Erkrankung oder Unfall den nächstwohnenden Kassenarzt, bei Zahnbeschwerden nur einen Kassenzahnarzt oder Kassendentisten aus. Nur bei ernstlicher Gefahr darf zunächst ein anderer Arzt in Anspruch genommen werden. Zur Weiterbehandlung muß der Kassenarzt aufgesucht werden. Das gilt auch für mitversicherte Familienangehörige.
3. Weise dich dem Arzt vor der Behandlung als Kassenpatient aus und fordere sofort von der Krankenkasse unter Beifügung von 25 Pfg. Gebühr und 12 Pfg. Porto einen Krankenschein an.
4. Handel st du anders, so mußt du unter Umständen den Arzt selbst bezahlen und die Kaste ist nicht berechtigt, Ersatz zu leisten.
5. Bi st du ans Bett gefesselt (arbeits- unfähig) oder mußt du ins Krankenhaus, so teile dies der Kasse sofort mit.
6. Brauchst du Arzneien und Ver- bandszeug, so wird sie der Kassenarzt verschreiben. Die Apotheke händigt sie dann gegen Zahlung der Verordnungsgebühr von 25 Pfg. aus. Mußtest du, weil Gefahr im Verzüge war, einen Nichtkassenarzt aufsuchen, so mußt du die von diesem verordnest Ärznei zunächst selbst bezahlen. Tie Kaste wird aber den Betrag erstatten. Besorge dir aber nie Arzneien ohne Rezept. Ausgaben dieser Art erstattet die Kaste nicht.
7. Stößt dir oder versicherten Angehörigen ein Unfall durch fr e m d e s Verschulden zu, so unterrichte deine Krankenkasse sofort ausführlich.
8. Für Erkrankungen auf Urlaubs- und Besuchsreisen ins Ausland besteht keine Leistungspflicht deiner Krankenkasse.
9. Bist du bei Antritt deiner Reise bereits in kassenärztlicher Behandlung, so ist vor Beginn der Reise das Einverständnis der Kasse einzuholen, sonst kann die Kasse ihre Leistungen versagen.
10. Schimpfe nicht auf die Krankenkasse, wenn dir Nachteile entstehen, weil du die gesetzlichen Vorschriften nicht beachtet hast.
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48 Jahre treue Dienste
Eiindringen. Am 10. Juli feiert der Bahn Wärter Christian Spieß auf Bahnwärterposten 16 Abt Gündringen sein 40-jähriges Dienstjubiläum. Aus diesem Anlaß hat ihm der Führer und Reichskanzler ein Glückwunsch- und Anerkennungsschreiben übersandt. Der Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn und der Präsident der Reichsbahndirektion Stuttgart haben sich in besonderen Schreiben den Glückwünschen des Führers und Reichskanzlers angeschlossen und dem Jubilar den Dank und die Anerkennung der Deutschen Reichsbahn ausgesprochen. (Auch wir gratulieren. Verlag und Schriftleitung).
Kellereinbrecher
Calw. Die Kellereinbrüche in verschiedenen Gemeinden des Kreises Calw scheinen sich, wie die „Schwarzwaldwacht" berichtet, aufzuklären. Er heißt da:
„Irgend ein unbekannter Leser unserer Zeitung gab dem hiesigen Landjägerstationskom- mando einen freundschaftlichen Wink, auf Grund dessen es der Landjägermannschaft möglich war, 2 hiesige Bürger festzunehmen. Die Beamten fanden bei ihnen noch Büchsen mit Fleisch, die alle angebrochen, teilweise aber auch bereits ganz geleert waren. Die Diebe sind nicht geständig. Aber schließlich sprechen 10 Stück gefundene Büchsen mit Fleisch, versteckt im Hasenstall, nicht gerade dafür, daß man sie gekauft hätte, Das verdächtige und regelmäßige nächtliche Ausgehen, das die Landjägerschaft entdeckte, dürfte auch nicht gerade einem Spaziergang gedient haben.
Die Landjägerschaft ist diesem Fingerzeig dankbar, denn er wirkte sich zum Segen der Gesamtheit aus."
In dem Wohnhaus des Lokomotivführers Neher in Calw war ein Brand ausgebro- chen. Bis zum Eintreffen der Weckerlinie war der Brand von hilfsbereiten Nachbarn bereits ge- löscht. Der Ausbruch des Brandes hatte seine Ur- fache darin, daß der Hausbesitzer zur Teerung seiner Gartenwege in seiner Waschküche Teer warm machen wollte. Hierbei ist der Teer unzweifelhaft überhitzt worden und hat sich selbst entzündet.
In Bad Liebenzell verschied im Alter von 73 Jahren Pfarrer Heinrich Loerper, der Gründer und langjährige Leiter der Liebenzeller Mission. Die Angehörigen des Mission?- Hauses und die große Missionsgemeinde in der Heimat und im fremden Erdteil gedenken voll Dankbarkeit des Lebenswerkes, das der Entschlafene aufgebaut hat.
SchWWK Brett
G a rtel a« ma. NaSbrn«
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HJ.-Standort Nagold
Die Kameraden, die von der NSV. für das Freizeitlager Unterstützung brauchen, kommen heute oder morgen zwischen 12 und 1 Uhr auf die Unterbanndienststelle.
Der Führer des Standortes.
Letzte Nachrichten
Verhaftung eines spanischen Generals Madrid. General Mola, der zur Zeit der Monarchie als Generaldirektor der spanischen Polizei eine bedeutende Rolle im politischen Leben spielte, ist in Madrid von der Polizei unter dem Verdacht der Vorbereitung einer Aufstandsbewegung verhaftet worden. General Mola hatte in den letzten Jahren ein Kommando über spanische Truppen in Nordafrika und gehört zu den von der Linken meistgehaßten Persönlichkeiten.
Die Hitzewelle in den Vereinigten Staaten Bereits wieder 188 Todesopser
Neu qork. Obwohl mehrere Strichregen und schwere Gewitter in verschiedenen Teilen des von der Hitzewelle heimgcsuchten Gebietes der Bereinigten Staaten eine vorübergehende Abkühlung gebracht haben, dauert im allgemeinen die Gluthitze weiter an. Die gewaltige» Schäden an der Ernte und die Verzweiflung der Bevölkerung der betrosfenen Ackerbaustaaten find ungeheuer. Die Zahl der Todesopfer hat sich aus 188 erhöht. In den Präeric-Staaten sind der Dürre große Viehherden zum Opfer gefallen.
Auch in den Oststaaten der Union, darunter Neuyork, sind mehrere Todesfälle insolge Hitz- schlags zu verzeichnen. Die Temperaturen haben eine neue Rekordhöhe erreicht. In den Neuengand-Staaten haben Blitzschläge zahlreiche schwere Brände verursacht. Der Sachschaden ist groß.
„Rhein-Main" eingeweiht
Beide Zeppelin-Luftschiffe kreuzten über
dem Weltflughafen Frankfurt a. Main
Frankfurt a. M.. 8. Juli.
Der Gautag Hessen-Nassau konnte nicht eindrucksvoller eingeleitet werden als durch die Einweihung des neuen Flug- und Luftschiffhafens Rhein—Main. Hakenkreuzflag, gen auf der riesigen Luftschiffhalle und an zahlreichen Masten künden von der Bedeutung dieses Tages. Ehrenabteilungen der Luftwaffe sowie aller Gliederungen der Partei. des Arbeitsdienstes, des Luftschutzes hatten auf dem schönen Platz vor dem Verwaltungsgebäude Aufstellung genommen. Um I4V- Uhr trafen auf dem neuen Flugplatz Staatssekretär General der Flieger Milch. Generalmajor Christiansen, Oberst Udet und Staatssekretär Posse vorn Reichsluftfahrtministerium ein. Ebenfalls in einem Sonderflugzeug kamen der Präsident des Luftschutzbundes, Generalleutnant von Nogues, und Freiherr von Gablenz von der Deutschen Lufthansa sowie ein Ver- treter des Reichspostministeriums an.
Inzwischen hatten sich die Spitzen der Partei, des Staats und der Wehrmacht ein- gefunden. Nachdem General der Flieger Milch zusammen mit dem Gauleiter und Reichsstatthalter Sprenger die Front der Ehrenformation abgeschritten hatte, begaben sich die Gäste zu der Stelle, an der vor . 2^2 Jahren der erste Axthieb zum Bau des neuen Flug- und Luftschiffhasens fiel. Hier wurde dem Gauleiter die Fertigstellung des Baues gemeldet und ihm eine das Ereignis festhaltende Urkunde zur Einmauerung in den Schlußstein übergeben. -
Staatssekretär Milch überbrachte.dann die Grüße des Generalobersten Göring, der allen Flugzeugen und Flugschiffen, die vom neuen Weltslughafen in ferne Lande gingen oder hierher zurückkehren, ein „Glückab" wünsche. Es liege ein Bauprogramm vor, nach dem noch zahlreiche Zeppeline vom Stapel kommen sollen. Er weihte darauf den Flughafen im Namen des Reichsministers der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Generaloberst Göring. Die Luftschiffe ,Hindenburg" und „Graf Zeppelin" kreuzten während der Feier über dem Weltflughafen.
Nur noch 1315000 Arbeitslose!
Neuer starker Rückgang der Arbeits.
losigkeit auch im Juni
Berlin, 9. Juli.
Der Erfolg des nationalsozialistischen Ar- bertsbeschaffungsprogramms wirkt sich im- mer kräftiger aus. Obwohl im Juni die jahreszeitlichen Antriebskräfte für den Ar- beitsemsatz nachznlasfen Pflegen, ist die Zahl der Arbeitslosen in diesem Monat umrund 176000 aus 1315000 zurück- gegangen. In den beiden Monaten Mm-Jum 1936 konnten rund 450 000 Volks- genossen als Arbeitslose ausscheiden gegen 357 000 in den gleichen Monaten des Vorjahres; dabei ist zu berücksichtigen, daß der Arbeistlosenbestand gegenüber dem Vorjahr schon um über 500 000 niedriger ist. Da Viele Bezirke Praktisch schon als arbeitslosenfrei anzusprechen sind, galten die Bemühun- aen der Arbeitsämter vor allem den Ge»