Seite 5 — Nr. 157
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter'
Donnerstag, den S. Juli 1S3K
Unsere DiOMdwirte ragten in Gaslar
Wenn der Reichsbund Deutscher Diplomland Wirte vom 3. bis 5. Juli dieses Jahres in der Neichsbau ernst adt Goslar sein alljährlich stattfindeu- des Neichstresfen abhält, so war dieser Generalappell der Berufsgemeinschaft durchaus nicht nur auf die Pflege der Kameradschaft und auf die Erörterung engerer Berufsfragen abgestellt, sondern er diente vor allem der Schulung in den weiter greifenden Fragen der nationalsozialistischen Weltanschau- nug und nationalsozialistischer Agrarpolitik.
Wirtschaftsdelikten und Bodenrechk
Als Beauftragter des Bundesleiters, des Neichsführers SS. Heinrich Himmler er- vffnete Ministerialrat Dr. Kummer das 3. Neichstresfen und gab anschließend Diplomlandwirt Freiherr v. Wangenhe im, dem Leiter der Neichsfachgruppe „Praxis", das Wort zu seiner Begrüßungsansprache. Als erster Schulungsredner sprach Gauschulungsleiter Stuben tkowski in einem groß angelegten Vortrag über: „Nationalsozialismus als Weltanschauung".
Nach seinen mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen sprachen Dr. Merkel und Günther Pachna vom Stabsamt des Reichsbauernführers. In sei- ne« Ausführungen über „Arteigenes Wirtschaftsdenken" stellte Dr. Merkel die Wirtschaftspolitik dar als „verantwortliche Gestaltung der Wirtschaft nach den Lebensnvt- wendigkeiten des Volkes". Neben das Gestaltungsprinzip tritt das Recht als Gestaltungsmittel. Wie sehr das Recht, wenn es artgebunden ist, die Zukunft und das Schicksal eines Volkes bestimmen hilft, zeigte Pacyna in seinem Vortrag über „Angebundenes Bodenrecht". Er schilderte die innige Verwurzelung des nationalsozialistischen Neichserbhofgefetzes un germanisch-deutschen Bodenrecht. Die Artgebundenheit des germanisch-deutschen Bodenrechts hatte es verhindert, daß die römisch - rechtliche Auffassung vom Boden als Ware tiefer in das deutsche Volk eingedrungen ist. Das Neichs- erbhofgesetz hat die Grundlagen geschaffen, auf denen sich die artgebundene Rechtsauffassung des deutschen Bauerntums von Bauernarbeit als Dienst am Volk wieder neu entfalten kann.
RassenpoMK — wichtigste Ausgabe
Der Leiter deS Rassepolitischen Amtes der NSDAP., Dr. Gro ß, sprach über „W elt- anschauung und R a s s e n P o li ti k". Rassenpolitik treiben wir im negativen Sinne durch Ausmerzung. Ausgemerzt werden fremdrassige Bestandteile der Bevölkerung, indem man sie von der Vermischung mit deutschem Blut fernhält und sie politisch ausschaltet. Ausgemerzt wird ferner alles Erbuntüchtige und Erbkranke, im extremen Fall durch Sterilisation. Neben die negative Auslese tritt aber als wesentliches Moment
unserer Nassenpolitik die Positive Aus- lese, d. h., die Förderung der Fortpflanzung alles gesunden Blutes. Dr. Groß befaßte sich dann mit denjenigen unserem Volke sein d- lichen Kräften, die die Nassenpolitik des Nationalsozialismus aus Politischen Gründen mit scheinbar wissenschaftlichen Mitteln angreifen. Die Umwelttheorie, die sowohl vom Bolschewismus als auch vom politisierenden Konfessionalismus immer wieder vorgetragen wird, hat jedoch keine Beziehung zu der Wesensart des nordisch - germanischen Menschen, weil sie den Begriff Schicksal leugnet. Wir erziehen unsere Nation zu der harten Erkenntnis dessen, was ist; dann wird sie auch das Schicksal meistern und wird durch die Kenntnis der Vererbungsgesetze die Möglichkeit finden, den Strom deutschen Blutes in die Ewigkeit hineinzutragen."
Am Schlußtag des dritten Reichstreffens fand der 18. N e i ch s b u n d e s t a g des Reichsbundes Deutscher Diplom-Landwirte statt. Von Ministerialrat Dr. Kummer eröffnet, brachte dieser Tag die Verkündung einer neuen Satzung für den Reichsbund, außerdem die amtliche Mitteilung, daß dem Reichsbund Deutscher Diplom-Landwirte bis zum 81. Juli 1939 die gesamte Stellenvermittlung seiner Berussangehörigen übertragen worden sei.
Scho- vor Waler KiMWümi
Ratschläge zu ihrer Verhütung und Bekämpfung.
Mit der anhaltende» heißen Witterung besteht die Möglichkeit des Wiederauslebcns der spinalen N i » d e r l ä h m n n g in diesem Jahre. Obwohl zur Zeit in keiner Gegend unseres Gaues eine neue Gesabr «nd neue Fülle der Krankheit bekannt geworden sind, seien folgende Ausführungen der Bevölkerung zur Vorben- gung «nd als Verhaltungsmaßregeln bei erst auktretenden Krankheitserscheinungen znr Kenntnis gebracht.
Jedes gehäufte Vorkommen infektiöser Erkrankungen führt zu einer Beunruhigung der Bevölkerung. Ganz besonders ist dies bei der epidemischen Kinderlähmung der Fall, weck es sich hier um eine Krankheit handelt, die bei einem erheblichen Prozentsatz der Erkrankten tödlich verläuft und in einem noch höheren Prozentsatz zu lebenslänglich bestehenbleibenden schweren körperlichen Schädigungen führen kann. Nur eine verständige und gewissenhafte Beachtung der von den Gesundheitsämtern erlassenen Schutzmaßnahmen durch jeden einzelnen Volksgenossen vermag der Verbreitung der spinalen Kinderlähmung Einhalt zu gebieten.
Die Bezeichnung „epidemische Kinderlähmung" ist insofern nicht ganz zutreffend, als die Erkrankung nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene befallen kann. Allerdings erkranken Kinder häufiger, doch verläuft die Krankheit bei Erwachsenen in einem höheren
Prozentsatz tödlich. Der Erreger der epi-' demischen Kinderlähmung ist unbekannt, doch ist auf Grund zahlreicher und sorgfältiger wissenschaftlicher Untersuchungen anzunehmcn, daß der Krankheitsstoff bei epidemischem Auf- ireten Ser Erkrankung innerhalb des befallenen Bezirks eine weite Verbreitung findet und den größten Teil der Bevölkerung ansteckt. Als Infektionsquelle müssen nicht allein Kranke mit ausgesprochenen Krankheitserichei- nunaen. l'o,ck<ru vor allem diejenigen Personen zelten, bei denen die Infektion als einfacher Katarrh oder völlig symptomlos verläuft. Die Ausbreitung der Krankheit auf weitere Kreise tritt weniger dadurch ein, daß das gelähmte Kind d:e Krankheit verbreitet, sondern die scheinbar gesunden, aber mit dem Krankheitserreger behafteten Menschen, die fast immer in der Umgebung frisch Gelähmter zu finden sind.
Welche Schutzmaßnahmen?
1. Ein von Lähmung befallenes Kind ist völlig zu isolieren! Nur der Arzt und eine Pflegeperson haben zu seinem Zimmer Zutritt. Jeder akut Erkrankte sollte grundsätzlich in ein Krankenhaus gebracht werden!
2. Die Pfleger des gelähmten Kindes haben sich selbst durch fleißiges Händewaschen, Weiße Mäntel zu schützen und Infektionen seitens des Kranken dadurch zu verhindern, daß Wäsche, namentlich Taschentücher, und ebenso die Darmentleerungen gründlich desinfiziert werden.
3. Kranke, Pfleger und alle auf Ansteckung Verdächtigen sollen täglich mehrmals Mundspülungen mit einprozentiger Wasserstofssnper- oxydlösung vornehmen. Ansteckungsveroächtig ist jeder Mensch, der mit einem frisch Erkrankten oder auch mit Personen aus dessen Umgebung in Berührung gekommen ist.
4. Jeder Besuch in einer Familie, in der eine Erkrankung aufgetreten ist, soll 6 Wochen lang unterbleiben, wenn der Erkrankte im Hause verbleibt. 6 Wochen nach Beginn der Erkrankung ist der Gelähmte nicht mehr ansteckend. — Da alle Personen auS der Umgebung des Erkrankten ansteckungsverdächtig sind, sollten sie mindestens 10 Tage lang nicht ausgehen. Das gilt vor allem für Personen, die in der breiten Oeffentlichkeit wirken, wie Lehrer, Schalterbsamte, Schaffner, Verkäufer usw.
k. Bei gehäuftem Auftreten der epidemischen Kinderlähmung sollen Besuche in Nachbarorten oder Reisen in entferntere Gebiete, wenn nur irgend möglich verhindert werden, um eine weitere Verschleppung des Krankheitsstoffes zu verhüten. — Die Häufung der Erkrankungen fällt fast immer in die Monate Juli bis September.
6. Alle Menschenansammlungen sind zu vermeiden. (Entsprechende Anordnungen — Schließung von Schulen, Märkten, Kinos, Kirchen — treffen die staatlichen Gesundheitsämter) .
Wird dem Erkrankten, noch ehe es zu Lähmungen gekommen ist, Serum von Menschen eingespritzt, die vor nicht mehr als sieben Jah-
Erfahrungen über den Bau und die Benützung der Grünfutterbehälter im Kreis Nagold
Von Oekonomierat Haecker
Der Eärfutterbehälterbau znr Einsäuerung von Grünfutter hat in den letzten zwei Jahren, veranlaßt durch die Beiträge des Reichsnährstandes stark zugenommen. Zur Zeit beträgt die Gesamtzahl der Behälter, etwa 85. Auch in diesem Jahr hat der Reichsnährstand die Beiträge für den cbm. Siloraum auf 4 Mk. belassen. Für Wirtschaften für nur 3 Stück Großvieh kommt ein höherer Beitrag von 6.— Mk. in Frage. Aus dieser Maßnahme ist ersichtlich, daß der Reichsnährstand alles daran setzt, den Bau von Gärfutterbehältern zu fördern; ist es doch damit möglich, bedeutend mehr Milch und Butter im Winter zu erhalten.
Welche Vorteile bietet ein Silo im landw. Betrieb? Der Silo macht es möglich, daß den Tieren auch im Winter. Erünfutter zur Verfügung steht. Wir wollen mit dem Silobau nicht etwa das Heu durch Erünfutter vollständig ersetzen. sondern es soll eine Zugabe zum Futter sein, die insbesondere die Milchleistung steigert. Milchleistung ist hauptsächlich abhängig vom Eiweißgehalt des Futters. Während schon bei einer guten Heubereitung etwa 10 Prozent der Eiweißstosfe verloren gehen, beträgt der Verlust bei Gärfutter nur etwa 3 Prozent, außerdem übt die Grünmasse einen günstigen Einfluß auf den Vitamingehalt des Futters aus. Es hat sich durchweg in allen Betrieben, in denen Gärfutter vorhanden ist, erwiesen, daß der Milchertrag ganz bedeutend gestiegen ist. Was kann nun alles eingesäuert werden? Zum Einsäuern eignet sich alles Grünfutter, sofern der Bauer nur einen Silo zur Verfügung hat. sollte erdarauf sehen, daß möglichst eiweißhaltiges Futter eingesäuert wird. Hierzu zählt der Rotklee, von dem man alle Schnitte, einschließlich des seither schwer zu verwerteten Stoppelklees verwenden kann. Weiter die Luzerne, die ein ganz vorzügliches Futter ergibt. Meistens bringt der Bauer allein mit diesen Futtermitteln seinen Silo voll. Hat er mehrere Silo, so wird er auch zu anderen Futterpflanzen greifen. Als eiweißreich gelten auch die Ackerbohnen, deren Einsäuerung ebenfalls stets gut gelingt. Wir werden die Ackerbohnen dann einsäuren, wenn der Sa- menansatz zu wünschen übrig läßt, doch muß die Einsäuerung noch vor Ansatz der Schoten vor sich gehen. Auch Erbsenwickfuttergemenge läßt sich im Silo verwerten, letztere allerdings nur unter Beachtung besonderer Vorsichtsmaßnahmen.
Zu den eiweißreichen Pflanzen zählen auch die im Herbst anfallenden Rübenblätter. Die Rübe hat die Eigenschaft, den Zucker in den Wurzel und das gesamte Eiweiß in den Blättern abzulagern. Bei der Verfütterung frischer Rübenblätter macht sich meistens ein starker Durchfall bemerkbar. Meist kommt dieser nicht von der in den Rüben enthaltenen Oxsalsäure her. sondern hat seinen Grund in der Verschmutzung. Durch die Einsäurung kann ich Rübenblätter längere Zeit in geringerer Menge verfüttern und die abführende Wirkung wird, falls die Rübenblätter nicht zu sehr verschmutzt sind, durch die Einsäurung herabgemindert Während die Eiweißfuttermittel früher sehr schwer sich einsäuren ließen, gelingt es heute ganz sicher durch Zusatz von i Prozent Zuckerlösung oder durch Verwendung von Penthestasäure. Zu den halbeiweißreichen Pflanzen zählt das Wiesenfutter je nach Stärke des Kleebesatzes. Es läßt sich ebenfalls gut einsäuren, indem man einen etwas früheren Schnitt vornimmt. Besonders verunkrautete Wiesen lassen sich bei Benützung eines Silos durch öfteres Mähen in unkrautfreiere Wiesen verwandeln. Auch hier nehmen wir einen Zuckerzusatz von ^ Prozent oder die Penthestasäure. Zu den eiweißarmen Pflanzen zählt als Haupteinsäurungspflanze der Mais. Mais läßt sich, infolge seines Zuckergehaltes, sehr leicht einsäuren und ist deshalb eine beliebte Silopflanze. Da es aber in den kleinen bäuerlichen Betrieben im Winter stets an Eiweis fehlt, so sollte, wenn nur ein Silo vorhanden ist. dieser nicht nur mit Mais allein gefüllt werden. sondern möglichst zum größten Teil mit einer der eben erwähnten Kleefutterpflanzen. Dagegen ist Mais sehr gut unter Luzerne und Stoppelklee zu mischen, man spart auch dabei den Zuckerzusatz. Zu Heu eiweißarmen Pflanzen zählt auch der Senf, der als Stoppelpflanze in günstigen Jahren im Herbst noch recht gute Erträge bringt. Er kann auch eingesäuert werden. nur darf er nicht zu holzig sein. Von den genannten Futterpflanzen scheint er allerdings noch am wenigsten zur Einsäuerung geeignet zu sein. Wer mehrere Silo hat. wird auch seinen Futterbau mit der Zeit darauf einstellen, insbesondere wird er sich mit dem Zwischenfutterbau befassen und sich im Herbst durch Ansaat einer Landsberger Mischung oder eines Winterwickengemenges für weiteres Silofutter im Frühjahr sorgen. Wie und wohin baue ich meinen Silo? Zweckmäßig ist es immer, den Silo in der Nähe der Futterschneidmaschine und des Stalles zu haben, aber eine geringe Entfernung behindert die Arbeit auch nicht so sehr. Oftmals wird er in die Tenne gebaut und kann, falls der Erundwasserstand es zuläßt, ganz versenkt und mit Dielen abgedeckt werden. Nie
mals darf aber ein Silo in Grundwasser gebaut werden. Normalerweise läßt man ihn 14 bis X Meter über der Erde herausschauen, doch kann es auch Vorkommen, daß er ganz über der Erde aufgebaut werden muß. Im letzteren Falle bringt man um den Silo einen Bretterverschlag mit Dreschabfällen, um das Futter vor dem Gefrieren zu bewahren.
Wie groß soll der Silo gebaut werden? Die Größe des Gärfutterbehälters ist abhängig von der Viehzahl. Davon ausgehend, daß bei einem angebrochenen Behälter jeden Tag eine Scheibe von etwa 5 cm Höhe heruntergefüttert werden soll, darf kein zu großer Behälter bei zu kleiner Viehzahl genommen werden. Auf je ein Stück Großvieh kommt eine Silogrundfläche von 0,5 qm., da ein 6 cbm. Silo eine Grundfläche von 2.4 qm. hat, so reicht er für eine Viehzahl von
5 Stück Großvieh. Als Großvieh zählen im allgemeinen die Milchkühe. Mastochsen und Mastjungvieh. die zu je 10 Ztr. gerechnet werden. Für die Zucht von Jungvieh dürfte Silofutter nicht zu verwenden sein, zumal soviel Silofutter in bäuerlichen Betrieben nicht gewonnen zu werden braucht. Für einen 8 cbm. Silo mit 3,32 qm. Grundfläche ergibt sich eine Viehzahl von 0 -7 Stück. Großvieh und für einen 12 cbm. Silo mit 1 qm. Grundfläche, ergibt sich eine Viehzahl von 8 Stück Großvieh.
Welche Siloform kann gewählt werden? Die Siloform kann rund oder eckig sein. Für runde Siloform besitzt die Landwirtschaftsschule 2 Wanderschalungen für 0 cbm. und eine Wanderschalung für 12 cbm. Silo. Durch die Wander- schalung wird der Bau des Silos sehr verbilligt. Zwischen den beiden Holzwänden wird ein Baustahlgewebe eingelegt und 1>er Zwischenraum mit Betonguß ausgefllllt. Diese Silo besitzen vollen Wasserdruck. Die Schalung wird für eine Gebühr von 7 Mark für den 6 cbm Silo und 12 Mark für den 12 cbm. Silo, ausgeliehen. Als Baumaterial kommt in Betracht Kiessand oder sogen. Deckenkies als bestes Material. Für
6 cbm. Rundsilo 2,4 cbm. Kiessand und 0.20 cbm. Putzsand, dazu 15,5 Sack Zement. Bei 12 cbm. 5.0 cbm. Kiessand und 0,4 cbm. Putzsand. dazu 23 Sack Zement. An Stelle des Kiessand kann auch sehr sauberer Muschelkalkschotter in Mengenverhältnis von zwei Fünftel Oer Splitt, ein Fünftel 12er Splitt, ein Fünftel 17 Splitt ein Fünftel 22 Splitt genommen werden. Bei Verwendung der Wanderschalung muß ein großer Umfang Erde aushoben werden, wie aus folgender Aufstellung ergeht:
Größe Innendurchmesser Höhe auszuhebender
Krubendurchmsser
0 1.75 2.50 2.80
12 2.25 3.00 3,50
ren eine Kinderlähmung dürchgemacht haben (Leicht- und Schivererkrankte), s. ist mit Ausbleiben der Lähmungen oder ihrer geringeren Ausdehnung zu rechnen. Ist in einem Ort eine Erkrankung an Kinderlähmung aufgetreten, so sind Fieber, Müdigkeit und Abgeschla- genheit, Kopfschmerzen, Magenverstimmung, Schmerzen in einzelnen Muskelgruppen und besonders Rückenschmerzen (die Wirbelsäule wird zur Vermeidung der Schmerzen steif gehalten) auf epidemische Kinderlähmung verdächtig. Die Kranken sind in das Bett zu bringen und ein Arzt ist sofort zu rufen!
Eine Bitte an die Geheilten!
Genesene Kinder und Erwachsene sind heute die wichtigsten Helfer im Kampf gegen Tod und Siechtum infolge epidemischer Kinderlähmung. Sie besitzen in ihrem Blut die Stoffe, die, bei Erkrankten rechtzeitig angewandt, bleibende Schädigungen zu verhüten vermögen. An alle Genesenen und ihre Eltern ergeht deshalb die dringende Bitte, den Kampf gegen die epidemische Kinderlähmung durch die gesundheitlich unbedenkliche Spende einer kleinen Blutmenge zu unterstützen. Für die Blutspende wird eine finanzielle Entschädigung gewährt.
ZMsMrMitt burrlMei»
Okkiriellei- Olxuiplsbesuek ln kterlln
Der Präsident des chinesischen Obersten Neichsamtes für Prüfungen, Teitschitar>, ein alter Mitkämpfer Sunjatsens und einer der führenden Männer der Kuomintang, be- sucht in amtlichem Aufträge anläßlich der Olympiade das Deutsche Reich und ist am Dienstag in Berlin eingetroffen.
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Im ersten Halbjahr 1936 wurden 83 Reichsgesetze und 312 Verordnungen und Durchführungsbestimmungen erlassen, dar- unter zahlreiche von besonderer Bedeutung: So das Kartellgesetz, das Urkundensteuergesetz, daS Tierschutzgesetz und das Fremdenverkehrsgesetz, die Reichstierärzteordnung, das Gesetz über den Volksgerichtshof, das Amnestiegesetz, daS FamilienunterstÜtzungs- gesetz und das Gesetz über die Vereinheitlichung der Haushaltsführung in Reich und Ländern.
Beim Kochen von Eiern soll man immer etwas Sah in daS Kochwafser tun, da da- durch daS Platzen der Eier oder doch das Auslaufen verhindert wird. Wenn man rgendwelche Gerichte zum Abkühlen in Was. er stellt, so geht die Abkühlung schneller vor ich, wenn man in das Wasser Salz tut. — Beim Braten von Fleisch soll man etwas Salz in die Bratpsanne tun; dadurch wird das unangenehme Spritzen des FetteS verhindert. — Bei großer Wäsche tut man gut, eine Handvoll grobes Salz in den Waschzuber zu werfen, da man dadurch die Hände schont.
Diese Silos werden von dafür ausgebildeten Maurermeistern im Bezirk erstellt. Neben diesen beiden Größen stellt Baumeister Schemp Plattensilo 8,4 cbm. Größe 3,32 qm. Grundfläche für 7 Stück Großvieh. Die Silo können auch eckig hergestellt werden, doch sind die Ecken dabei abzurunden. Bei einem 6 cbm. großen Silo ist dann kein nennenswerter Unterschied mehr gegenüber dem Rundsilo. Dem Bau der Ecksilo sind die Baupläne der Landesbauernschaft hinsichtlich der Eiseneinlage genau zu beachten, sonst kann ein Beitrag nicht gewährt werden. Es bestehen Baupläne für 0,10 und 15 cbm., für Zwischengröße ist ein besonderer Bauplan einzureichen. Im allgemeinen kommt Ecksilo etwas höher als ein Rundsilo, sie passen sich aber unter Umständen dem vorhandenen Platze an. Falls ein Silo in verhandenem Raum eingebaut wird, beachte man das Unterfangen der Seitenmauer des Gebäudes.
Die Baukosten für einen 6 cbm. Silo betragen ohne das Ausgraben etwa 90 Mk., für einen 12 cbm. Silo 100 Mk. einschließlich Vaustahl- gewebe. Hiervon gehen die 4 Mk. Reichsbeitrag ab. Nach Fertigstellung müssen die Silo mit einem Schutzanstrich. Jnnertol. Fixiv, Ga- brit oder ähnlichem versehen werden. Der luftdichte Abschluß des eingesäuerten Futters kann durch eine 30—40 cm. dicke Lehmschicht erfolgen, welche auf eine Schichte von Eerstengrannen oder Spreu aufgelegt wird. Weiter kann der Verschluß erreicht werden durch einen Eisendeckel, der mit einer Zarge in einer am Silo angebrachten Tauchrinne liegt. Trotz der höheren Kosten hat sich dieser Deckel hier vorzugsweise eingeführt. Bei der in diesem Jahr stattgefundenen Silo- schau in Calw. Laupheim und Leutkirch. wurde vom Schulbezirk Nagold von 26 Silobesitzern. Proben eingesandt. Hierauf entfielen 4 erste Preise mit je 8 Mark, 2 zweite Preise mit je 6 Mk.. 4 dritte Preise mit je 4 Mk., 3 vierte Preise mit je 2 Mk., also insgesamt 14 Preise, was als ein schöner Erfolg in der Gärfutterbereitung anzusehen ist. Zweifellos wird die Zeit nicht mehr fern sein, wo in fast allen bäuerlichen Betrieben ein Silo zur Futterwirtschaft gehört. Das Gärfutter schafft mehr Milch und Fleisch, gewährt Erleichterung der Betriebsführung ohne nennenswerte Kosten auf die Dauer der Jahre zu verursachen. Jeder Bauer sollte sich daher in diesem Jahr überlegen, ob er den Zuschuß des Reichsnährstandes noch ausnützen will, denn ein Silo baut er doch sicher einmal.
Nähere Auskunft über alle Fragen des Grünfuttersilobaus, erteilt die Landwirtschaftsschule.
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