Nr. 151

Donnerstag, 2. Zuli 1836

11 V. Jahrgang

Mittwoch, den 1 . Juli 193 K

Witzecke

so niedergeschlagen aus was t."

^ Ihre Zukunft so aussichtlos?' genheit."

send):Dann trat die kühne hnlachenden Feinde entgegen, Zewaffen flog heraus."' Legt e und fragt:Nun. was be- ?"

:ckte ihm die Zunge heraus".

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m Deutschunterricht Beispiele erläutern sucht):Ergänzen, -ah: Er fürchtet weder Tod

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ferner: Wir Mädchen lieben

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:d der Boden zugleich mit Dung vermischt. Die oberste lusschicht, auch Mutterboder, ertvollste. Sie mutz an die zen gebracht werden. Daher zuerst abgehoben beiseite ge- Boden durchgearbeitet. Beim en wird die Muttererde nach Gemüse wieder oben aufge-

g e : Welche tarifliche Lehr- gung besteht im Mecha» wenn der Lehrling nicht in bei seinem Meister ist? ms Gebiet von Grotz-Stutt- n Lehrverhältnis ohne Kost de Mindestsätze festgelegt. Im RM. t. in der Woche, im RM. 1.50. im dritten RM.

.. 2.50. im fünften RM. 8..

. im siebenten RM. 5. und KM. 6. in der Woche. Für lb von Groß-Stuttgart sind itze festgelegt, die Entschädi- so nach der freien Verein- > auch außerhalb Stuttgarts der Landeshauptstadt gelten.

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age: Welche Rangfolge be­gleit nehmen die einzelnen i ein? Antwort: Die Seltsprachen sind Englisch.

. Italienisch und Spanisch, der Erde ungefähr 160 Mil- >eutsch 80 Millionen. Fran- ch fe 45 Millionen Spanisch meisten verbreitet allerdings sein, das schätzungsweise von chen gesprochen wird.

Vor fünf Jahren kaufte ich Schlaf zimmereinrich- us. daß sie mir jeden Monat zahlen. Trotz vieler Mahnun- >eute nichts. Bin ich jetzt bs slaszimmer wieder zu holen? shrer Schilderung haben Sie >cht auf eigene Rechnung und und hernach den Verwandten behalt bis zur vollständigen uft. sondern lediglich ein :b des Schlafzimmers gegeben i deshalb keine andere Mög- ehen einzuklagen und bei den Zfändung zu versuchen. Ob igenslage der Verwandten sw e Pfändung etwas verlangen, ifeii.

nckt! Von oben her! :s Eisengestänge fällt rrsagt.

rbeiten die Leute fetzt tet nur noch von der Ein Toter liegt mit Verwundeter hält mi

rauft es oben am r Raum, die Kleider ieselnde Hitze überall, :n . . . Dampfgefahr', brüllt Tedje dem In- dnlärm die Hand als

s im Nebeldunkel. -. zer klettert die heißen atmen. Entastet mit -ahn, . . ein drehender las wird gewechselt, befriedigt. Sein Blick wird gehalten.

Doch heiß ist es im üftungsmaschinen ver- rd die Luft, fast Her­über Stoß durch das ien. Tedje schließt ei­gen wir auf! . . Doch )er Ingenieur springt winkt mit den Augen 2hr:, t.)

er Oesettsttmtter

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Jerulprecher Nr. 42»

Alleiniges Amtsblatt für in Stadt n. Kreis Nagold

^regelmäßige Setlageu: Pflug uud Scholle - Der deutsch« Arbeiter - Die deutsche Krau - Wehrwill« und Wehrkrast - Bilder muu Lag». Hiflertugeud

Zuugsturm - Der Sport vom Sonntag

Drahtanschrift: »Gesellschafter' Nagold / Gegründet 1822 , Marktstraße 14 / posts ch eckkwut»- AM SMtgart Nr. i<X»Sd Girokonto: Kreissparkaffe Nagold Nr. 882 // Zu Konkursfällen oder bel Zwangsvergleichen wird der Dr Aufträge etwa bewilligt« Nachlaß hinMig

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Schließfach Nr. s»

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Leon Blum als Lebenseinhaucher ^

/ > fer Bund, soweit dies mit der amerikanischen

R-W i« -er Wter»mdj,ersW«ims mi, PWi»»M, emOiizcii

Genf, 1. Juli.

Der Negus erklärte einleitend, daß er, Haile Selassie, Kaiser von Abessinien, heute hier stehe, um die seinem Volk geschuldete Gerechtigkeit und den Beistand zu fordern, der ihm vor 8 Monaten von 50 Nationen versprochen worden sei. Er gab seiner Er­bitterung darüber Ausdruck, daß er in sei­nem Vertrauen auf die wirksame Hilfe des Völkerbundes, das ihn veranlaßt habe, vor­teilhafte Angebote der italienischen Regie­rung abzulehnen, enttäuscht worden sei. Die abessinische Regierung habe nie erwartet, daß andere Völker, deren eigene Interessen nicht unmittelbar aus dem Spiele standen, das Blut ihrer Soldaten vergießen sollten. Die abessinischen Krieger hätten nur Vertei- digungsmittel verlangt. Aber die wiederholt geforderte Finanzhilfe für den Ankauf von Waffen sei Abessinien ständig verweigert und der Gebrauch der Eisenbahn Dschibuti Addis Abeba für Waffentransporte prak­tisch unmöglich gemacht worden. Heute be­stehe nicht die Unmöglichkeit, sondern die Weigerung, den Angreifer aufzuhalten. Im Namen Abessiniens verlange er von der Ver­sammlung,alle Maßnahmen zu treffen, um dem Pakt Geltung zu verschaffen". Der Negus fuhr dann fort:Ich erkläre vor der Welt, daß der Kaiser, die Regierung und das abes- simsche Volk sich nicht vor der Gewalt beu­gen werden, daß sie ihre Forderungen auf­rechterhalten und alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel gebrauchen werden, um den Sieg des Rechts und des Paktes durchzu­setzen."Vertreter der Welt", so schloß der Negus,ich bin nach Genf gekommen, um vor Ihnen die peinlichste der Pflichten eines Staatsoberhauptes zu erfüllen. Welche Ant­wort soll ich meinem Volk übermitteln?"

Nach der Rede des Negus wurde die Sit­zung auf heute vormittag 10V- Uhr vertagt. Bis jetzt sind Reden der Vertreter Frank­reichs, Englands, der Sowjetunion, der Süd­afrikanischen Union, Columbiens und Pana­mas vorgesehen.

Schuschnigg kommt nicht

Zu den Gerüchten über eine Einladung des französischen Außenministers an Bun­deskanzler Schuschnigg, nach Genf zu kom­men, wird von zuständiger Seite mitgeteilt, Dr. Schuschnigg habe durch den Gesandten Pflügl dem französischen Außenminister Mit­teilen lassen, daß es mit Rücksicht auf den für kommenden Donnerstag angesetzten Bun­destag, in dem fünf wichtige Gesetze beschlos­sen werden sollen, leider unmöglich sei, daß er aber gern bereit sei, bis zum kommenden Herbst mit dem französischen Staatsminister zusammenzukommen.

Genf, 1. Juli.

Die Vormittagssitzung der Völkerbunds- Versammlung begann mit der Warnung des Vorsitzenden Van Zeel and. keine Ruhe- störungen mehr in unternehmen, andernfalls strengere Maßnahmen ergriffen werden müß. ten. Darauf erhielt der Vertreter Kolum­bien s, Dr. T u r b a y, das Wort. Er faßte seine Forderungen folgendermaßen zusam- men: Unerschütterliche Treue zu den Grund- sätzen des Paktes und gewissenhafte Erfül- lung der durch ihn gegebenen Pflichten, Nichtanerkennung gewaltsamer Gebietserwer­bungen oder durch Gewalt errungener Vor­teile. Verstärkung des Paktes und Maßnah. men, um seine Anwendung wirksamer zu ge­stalten. Unterstützung jeder auf regionale Zusammenschlüsse zielenden Initiative, Zusammenarbeit der regionalen Zusammen­schlüsse mit dem Völkerbund zur Ausrechter­haltung des Friedens und Aechtung des Krieges. Turbay wies dabei auf den Plan der Gründung eines lateinamerikanischen Völkerbundes hin, der im Herbst vor dem Panamerikanischen Kongreß zur Behandlung kommen werde. Dieser Bund solle im Rah­men des Völkerbundes bestehen, der regio­nale Bünde zulasse, ja befürworte.

Die Rede wurde mit starkem Beifall aus- aenommen. Lsieraui erbielt der iramösiilbe

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Ministerpräsident Leon Blum das'Wort. Er sagte u. a.: Ich habe gehört und gelesen, daß seit einigen Wochen der Einfluß Frank­reichs in Europa und seine Fähigkeit, die internationale Politik zu beeinflussen, im Ab­nehmen begriffen sei; Frankreich sei unfähig, den Verletzungen des internationalen Gesetzes wirksam entgegenzutreten oder hinsichtlich der Erfüllung internationaler Verträge nützliche Hilfe zu leisten. Frankreich sei eine Macht zweiten Ranges geworden und nach außen durch seine inneren Schwierigkeiten gehemmt.

Man habe, so führte Blum weiter aus, die Streikunruhen so ansgelegt, als ob sie im inneren Leben Frankreichs eine Periode der Uneinigkeit und Zerrissenheit eröffnet hätten, die den Anfang des Bürgerkrieges bedeute. Die Ereignisse nach dem 7. März lege man so ans, als begründeten sie in der französischen Außenpolitik eine Periode der Passiven Resignation, in der sich Frankreich alles gefallen laste und erst recht hinsichtlich der anderen alles hinnehme. Beides ist ein schwerer Irrtum.

Gewiß hat Europa erwartet, daß die mili­tärische Besetzung der Rheinlandzone eben­falls eine militärische Antwort Hervorrufen werde. Frankreich hat sie nicht gegeben. Es hat die Lösung einer so gefährlichen Krise nur im internationalen Verfahren gesucht. Anstatt zu mobilisieren, hat es die Garantie- Mächte des Locarno-Vertrages angerufen. War das eine Schwäche? Sind wir so weit gekommen, daß Europa heute meint, ein Volk schwäche und deklassiere sich, wenn es sich auf die Waffen des Rechtes beschränkt?"

Zur augenblicklichen Krise erklärte Leon Blum, die Ursachen für das Versagen des Völkerbundes liegen nicht im Pakt, sondern in seiner verspäteten unbestimmten und zweideu­tigen Anwendung. Die Paktverpflichtungen müssen deshalb verstärkt werden. Die franzö­sische Abordnung könne keiner der Revisions- formeltt zustimmen, die die Rolle des Völker­bundes auf eine akademische Beratung zurück­führen würde. Frankreich werde mit ganzer Kraft dazu beitragen, dem Völkerbund neues Leben zu geben.

Die französischen Rcformvorschläge beschränk­ten den Beistand auf die dem angegriffenen Staat am nächsten stehenden Länder, aber auch so bleibe das Risiko eines Krieges bestehen und müsse mutig getragen werden. Aber um ihm zu begegnen, könne man nur an Abrüstung denken, obwohl dieser Gedanke heute beinahe als eine lächerliche Utopie erscheine. Aber ohne Abrüstung könnten die internationalen Schieds­sprüche keine Wirkung haben und die friedlichen Sanktionen nichts nützen. Kollektave Sicher­heit und Abrüstung bedingten sich gegenseitig. In diesem Sinne werde Frankreich seinen

Einfluß geltend machen und vor keiner Initia­tive zurückzujchrecken.

Südafrika verlangt Ausrechterhalkung der Sanktionen

Die Nachmittags-Sitzung der Völkerbunds­oersammlung begann mit einer Proklamation der Völkerbundstreue der Südafrikanischen Union. Ihr Vertreter te Water forderte den Völkerbund aus, in elfter Stunde die Kol­lektivaktion gegen Italien, die im Oktober 1935 von 50 Nationen in seltener Einmütig­keit beschlossen worden sei, fortzusetzen. Die Rede klang aus mit der verhaltenen Dro- hung, daß die Mitarbeit der Südafrikani­schen Union in »Frage gestellt werde, wenn der Völkerbund seinen Verpflichtungen nicht Nachkomme.

Nach dem Vertreter Kanadas, Massel, der die Aushebung der Sanktionen befürwor­tete, da sie gegenstandslos geworden seien, sprach der englische Außenminister Eden. Er führte aus:' Wir haben gestern einen Auf­ruf des Kaisers von Abessinien gehört, der ! mit einer Würde vorgetragen wurde, die die ! Svmvathie eines jeden von uns erweckt hat. ! Was die Anwendung der Sanktionen im ita- lienisch-abessinischen Konflikt betrifft, so find j wir uns alle bewußt, daß diese Maßnahmen ! nicht den Zweck erfüllt haben, dem sie dienen ^ sollten. Nicht die Maßnahmen an sich find j wirkungslos geblieben, sondern die Voraus­setzungen, unter denen man erwartete, daß ! sie eine Wirkung ausüben würden, find aus- ! geblieben.

! Ich kann nicht glauben, daß in der heuti- ^ gen Weltlage eine solche militärische Aktion ! für möglich gehalten werden könnte. In die- s ser Lage befinden wir uns heute: Die Tat- ! fachen müssen anerkannt werden. In deren j Licht kann ich nur mit Bedauern wieder- ! holen, daß unter den bestehenden Umständen ! die Fortführung der Sanktionen keinen nütz- j lichen Zweck verfolgen kann. Gleichzeitig ist I die britische Regierung der Meinung, daß die j Versammlung in keiner Weise die italienische - Eroberung Abessiniens anerkennen sollte.

! Außerdem kann die harte Wirklichkeit, wenn j sie auch unsere Ansichten zu der Fortführung ! der ergriffenen Maßnahmen bestimmen muß,

, keine Abänderung der Meinung über die ita- ! lienische Aktion, die 50 Völkerbundsmitglie- : der im vorigen Herbst ausgesprochen haben,

! in sich schließen.

Auf eine besonders die britische Regierung betreffende Taffache muß ich in dieser Hin­sicht verweisen. Am 22. Januar 1936 legte die britische Negierung dem Koordinations- Ausschuß eine Denkschrift über die Ergebniste ihres Meinungsaustausches mit gewissen an­deren Regierungen im Zusammenhang mit der Anwendung des Artikels 16 der Völker- bundssatz-ung vor. In Absatz 10 der Denk­schrift wurde berichtet, die britische Regie­rung habe gewissen anderen, Regierungen aus

In diesem Geiste wolle es auch die der Versammlung vorliegenden Konflikte prü­fen. Zwei internationale Rechtsverletzungen lägen vor: die Verletzung des Paktes und die eines Vertrages. Beide hätten zu einer tatsächlich ernsten Lage geführt. Die Rhein­landangelegenheit werde nicht durch Zeit­verstreichen geregelt und die Abessinien­angelegenheit könne wohl in Afrika berei» i nigt werden, aber in Genf sei dies nicht ge- , schehen. Frankreich wolle den Friedens­störern keine Absolution erteilen, die einer Ermutigung gleichkäme, aber der Völkerbund müsse an die Länder, die diese Rechtsbrüche begangen hätten, die wesentliche Frage stel­len, ob sie entschlossen seien, eine beste« Zukunft vorzubereiten und an dem Werk des entwaffneten Friedens im Rahmen des neuerstandenen Völkerbundes mitzuarbeiten.

Nach dem französischen Ministerpräsidenten hielt noch der Vertreter Panamas eine grundsätzliche und programmatische Rede über die Völlerbundsidee, die ihren Ursprung in Panama habe, wo sie vor genau 1vk> Jah­ren vom Präsidenten Bolvar verkündet wor­den sei. Diese Idee könne nicht untergehen. In Latein-Amerika bestehe eine starke Strö­mung zugunsten der gleichzeitigen Austritts aller Staaten des amerikanischen Kontinents

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Der Koblenzer Sittlichkeitsprozeß

Koblenz, 1. Juli. !

In der sechsten Verhandlungswoche im Prozeß gegen die Franziskanerbrüder wurde am Mittwoch gegen den 26jährigen W. M., genannt Bruder Genesius, aus dem Kreise Ottweiler und den 26jährigen Walter Spilzberg aus Westfalen, genannt Bru­der Arno, verhandelt.

Der Angeklagte M. gab an, 1927 in das Mutterhaus der Franziskanerbrüder nach Waldbreitbach gekommen zu sein. Der erste, der sich M. genähert Hobe, sei der Franzis­kanerbruder Ansgar gewesen. Ansgar sei schon vor seinem EintÄtt in das Kloster der Polizei in Hamburg als Homosexueller be­kannt gewesen. An die Stelle Ansgars sei dann Bruder Arkadius und. als M. in die Koblenzer Niederlassung versetzt worden sei, die Brüder Nikomedes, Angelicus und Sanf­tes getreten. Schließlich sei es dem M. selbst zu viel geworden, und er habe den General­oberen um Versetzung in eine andere Nieder-

GegenjeiNgrert veruyenoe Jupcyerungen ge­macht, wonach sie beabsichtige, getreu alle ihr aus der Völkerbundssatzung erwachsender» Verpflichtungen Mr Durchführung der unter Artikel 16 ergriffenen Maßnahmen zu er­füllen. Die britische Regierung erklärt, daß sie bereit sei, diese Verpflichtungen aufrecht­zu erhalten, wenn eine Lage entstehen sollte, die diese Verpflichtungen bei der Dnrchsüh- rung der Aktion unter Artikel 16 in Kraft gesetzt hätte.

M italleniickrn Völkerbunds- jvurimltilen sretgelaiieo

Bern, 1. Ink.

Nachdem die in Genf verhafteten italieni­schen Journalisten verhört worden sind, ist am Mittwoch abend von der schweizerischen Bundesanwaltschast im Einvernehmen mit dem eidgenössischen Justiz- und Polrzeidepar- tement sowie dem politischen Departement die Freilassung dieser Journalisten ver­fügt worden. Die Zutrittskarten W« Völkerbund find den betreffenden Journa­listen durch das Völkerbundssekretariat ent­zogen worden.

Der Bundesrat behält sich vor, in einer seiner nächsten Sitzungen die ihm Mt schei­nenden Maßnahmen zu treffen.

Rglienische Empörung

Die Verhaftung der zur Völkerbündsver- sammlung entsandten italienischen Journa­listen hat in der italienischen Presse hell» Entrüstung hervorgerufen. Der Verband der italienischen Presse hat aus Mittwoch, 20 Uhr, in ganz Italien alle seine Mitglieder zu Protest- und Solidaritäts­kundgebungen einberufen.

Der Presse- und Prvpagandaminister Alfieri hat an den italienischen Konsul in Genf ein Telegramm gerichtet, in dem er den italienischen Journalisten,die wie Missetäter verhaftet wurden, weil sie ihre grenzenlose Empörung über die schwere Be­leidigung ihres Vaterlandes nicht zurück­halten konnten", seinen solidarischen Gruß entbietet.

Auch der Generalsekretär des Reichsver­bandes der italienischen Presse, der Abge­ordnete Guglimotti, hat ein ähnliches Telegramm gesandt.

Die römische Abendpresse gibt in großen Schlagzeilen der Entrüstung und dem Unwillen über die Verhaftung ihrer Kolle­gen in Genf und ihrem Bedauern darüber Ausdruck, daßder zwecklose und heraus­fordernde Exhibitionismus" der sogenann­ten abessinischen Abordnung zugelasten wor­den sei. Auch wendet sie sich mit scharfen Worten gegen das Auftreten des rumäni­schen Außenministers Titulescu, der mit schriller Stimme und mit den WortenHin­aus mit den Wilden' die Entfernung der italienischen Journalisten aus dem Saal verlangt hatte.

zusMMllnehnM«

4 Jahre Gefängnis für Bruder Arno

lassung gebeten, was dieser aber mit dem Hinweis ablehnte. M. möge sich bester zu- sammennehmen. dann würde es schon gehen. Der Staatsanwalt beantragte eine mildere Beurteilung des Falles M.. der in vollem Umfange geständig war. Das Gericht ver­kündete die Einstellung des Verfahrens aus

Grund des Straffreiheitsgesetzes vom 7. Au­gust 1934, da bis auf einen einzigen Fall alle übrigen ihm zur Last gelegten Fäll« ver­jährt seien. Da die Strafe für den restlichen einen Fall nicht mehr als sechs Monate be­tragen hätte, wurde das Verfahre« aus Grund der Amnestie eingestellt.

Wesentlich anders lag der Fall deS 26- jährigen Walter Spilzberg, genannt Bruder Arno, der im Februar 1936 im St.-Antonius-Stift zu Linz wegen schwerer sittlicher Verfehlungen verhaftet wurde. De« Angeklagten wird zur Last gelegt, mit meh­reren Brüdern widernatürliche Unzucht ge­trieben und sich als Erzieher an nnnde»