Der Gesellschafter

Samstag, den 5. Januar 1935

5. Januar 1935

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Ans Stadt «ad Land

Nagold, den 5. Januar 1935.

Hitlerworte:

Wir kämpfen nicht für uns. nicht für unsere Partei, sondern für das deutsche Bolk und für seine Unsterblichkeit,

Diensterledigungen

Die Bewerber um eine Lehrstelle an der ev. Volksschule in Spielberg OA. Nagold, ha­ben sich bis zum 20. Januar bei der Ministerial- abteilung für die Volksschulen zu melden. (Ge­legenheit zur Uebernahme des Organistendiem stesl.

Bekanntmachung der Zentralstelle für die Land­wirtschaft betreffend die Patentierung von Pri­vat,Zuchthengsten für 1935

Die Patentierung der Privatzuchthengste für das Kalenderjahr 1935 findet statt:

In Herrenberg am Freitag, den 8. Februar 1935. nachm. 4 Uhr, beim Gasth. z. Hasen,

Eine Richtigstellung

Wir veröffentlichten am 17. Dezember 1934 nachstehende Vriefkastenauskunft unseres Sach- beraters:

Chr. L. Ein Siebzigjähriger ist von folgen­den persönlichen Abgaben (Personalsteuern) befreit: Wohnsteuer .Bürgersteuer (sofern der Betreffende nicht aus seinem Vermögen mehr als 4500 Reichsmark jährlich Einkommen hat), Kirchensteuer. Feuerwehrabgabe, Eebäude- steuern dagegen fallen nicht unter persönliche Abgaben.

Diese Auskunft ist nicht richtig. Sämt­liche für obige Steuern und Abgaben in Be­tracht kommenden Gesetze sehen eine Steuer­befreiung wegen Zurücklegung des 70. Lebens­jahres oder eines bestimmten Lebensalters nicht vor. Non der Einwohnersteuer sind nach dem Gemeindesteuer-Gesetz nurdeutsche Kleinrent­ner und ihnen Gleichgestellte auf Nachweis" befreit.

Reichsverband des Fuhrgewerbes

Wie wir bereits gestern im Anzeigenteil veröffentlichten, haben sich sämtliche gewerbs­mäßigen Fuhrunternehmer (nicht Mo­torisierte, sondern nur Pferdebesitzer) des Oberamtsamts Nagold zwecks Grün­dung einer Zwangsorganisation am Sonntag mittag 1 Uhr im Gasthaus zur Linde in Nagold einzufinden.

Tonsilmtheater

Ehe mit beschränkter Haftung"

Diese amüsante Tonfilmkomödie ist heute und morgen Sonntag noch auf dem Spielplan der Löwenlichtspiele. (Siehe auch Anzeige).

Zvvevturverkäufe

Die Richtlinien über die diesjährigen Jnven- turverkäufe sind aus der im Anzeigenteil der heutigen Ausgabe veröffentlichten Bekannt­machung des Öberamts zu ersehen.

An alle

CaaraWmmlmgsSerechtigken

Württembergs und Hohenzollerns

Alle Abstimmungsberechtigten Würt­tembergs und Hohenzollerns. die biszum 9. Januar nicht im Besitz eines Beförderungsscheines zur Saar­abstimmung sind, müssen sich sofort an fol­gende Anschrift melden: Transportleiter Klaus Schmidt, bei Julius Schellenberger. Stuttgart, Werastraße 125. Dabei müssen sie folgende Angabe machen: 1. Name und Vorname, 2. Genaue Anschrift, 3. Abstim­mungsort und dessen Bahnstation, 4. Wird im Saargebiet Freiquartier gewünscht? 5. Nummer des Stimmscheins. Die Beförde­rungsscheine können nur durch den obenge­nannten Transportleiter, nicht durch die Reichsbahn oder durch sonstige staatliche Stellen besorgt werden.

Württembergs Zinker tagten

Im Festsaal des Hindenburgbaus tagte die Neichsfachgruppe Imker unter dem Vorsitz von Oberlehrer Rentschler, Lan­dessachverständiger für Bienenzucht, Stuttgart. Oberlehrer Rentschler konnte eine Reihe Ver­treter der Behörden und der Reichsfachgruppe Imker begrüßen. Aus ihren Ansprachen war das große Interesse zu erkennen, das der Fach­gruppe in ihrem Bestreben, die heimische Bie­nenzucht zu heben, entgegengebracht wird. Freundnachbarliche Grütze überbrachten die Vertreter der Fachgruppe Bayern und Baden. Nach dem Gedenken verschiedener im Laufe des Jahres verstorbener Mitglieder befaßte sich der erste Vorsitzende noch mit der Frage des Honig­absatzes, der Wanderbienenzucht, der Seuchen­umlage und der Löschung der eingetragenen Vereine im Vereinsregister. Zum Winterhilfs­werk wurde ein Betrag von 100 Mark gestiftet. Nachdem noch acht Vereinsvorstände sich über die Arbeit in ihren Vereinen geäußert hatten, sprach Prof. Dr. Zander, Direktor der Bayr, Landesanstalt für Bienenzucht, Erlangen, über Der Aufbau der deutschen Königinnenzucht"

WA. bittet um WEN

Alle Leser, die Verwandte, Freunde oder Bekannte irgendwo im Ausland haben, werden gebeten, die Anschrift dieser Aus­landdeutschen dem Volksbund für das Deutschtum im Ausland (VDA.) in Stutt­gart. Charlottenplatz 1 -4.. Haus des Deutsch­tums. mitzuteilen. Der ADA. wird allen

diesen Auslandsschwaben dann regelmäßig Heimatbriefe. Zeitschriften ufw. kostenlos zustellen, er wird sie mit der Hei- mat in Verbindung halten und ihren Blick richten auf das neue Deutschland Adolf Hitlers.

Kirchenstatistisches

Neuenbürg. Im Dekanatsbezirk der evang. Kirche sind für das Jahr 1933 folgende Zahlen bemerkenswert: 411 Taufen, 395 Konfirmatio­nen. 224 kirchliche Trauungen und 323 kirchliche Bestattungen. Für den Pfarrbezirk der Stadl Neuenbürg liegen die Zahlen vom Jahre 1934 vor. Danach wurden 68 Kinder getauft (einschl. 42 im Kreiskrankenhause) und 59 konfirmiert (32 Knaben, 27 Mädchen): kirchlich getraut wurden 14 Paare, kirchliche Bestattungen fan­den 26 statt (darunter 4 Kinder).

Persönliches

Freudenstadt. Zum Mitglied des Beirats der Industrie- und Handelskammer Rottweil ist kürzlich Ernst Mühl ich, Kaufmann in Freu­denstadt, als Vertreter des Einzelhandels be­rufen worden, der nun zusammen mit dem seit­herigen Veirarsmitglied Major Väßler, Freu­denstadt, dem Vretreter des Kurwesens, unseren Bezirk bei der Industrie- und Handelskammer Rottweil vertritt.

WchWiOe Krmdgebung zur SallrabstimiMW

Rottenburg, 4. Jan. Bischof Dr. SprolI erläßt gemeinsam mit dem Erzbischof von Freiburg und dem Bischof von Mainz fol­gende Kundgebung zur Saarab- st i m m u n g:

Am Sonntag. 13. Januar, wird im Saar­gebiet die Volksabstimmung stattfinden über die Frage, ob dieses deutsche Land und seine Bewohner in der durch den Versailler Ge­waltfrieden aufgezwungenen Trennung vom Deutschen Reich verbleiben sollen oder nicht. Der für die Zukunft unseres Vaterlandes so folgenschweren Entscheidung, die in einigen Lagen an der Saar fallen wird, kann kein wahrhaft Deutscher gleichgültig gegenüber­stehen. Als deutsche Katholiken sind wir ver­pflichtet. uns für die Größe, die Wohlfahrt und den Frieden unseres Vaterlandes einzu» setzen. Unsere wirksamste Hilfe ist das Ge­bet. Deshalb verordnen wir nach dem Vor­gang der Bischöfe der Kölner Kirchenprovinz, daß an genanntem Sonntaa in allen Kirchen nach dem Allgemeinen Gebet dieser Erlaß verlesen und darauf drei Vaternnier und Ave Maria mit den Gläubigen gebetet wer­den, um einen für unser deutsche? Volk segensreichen Ausgang der Saara bst immung zu erflehen.

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VsL.-Sportvorschau

Fußball

Durch die Meldung zur diesjährigen Pokal­runde fübrt uns der Weg am kommenden Sonn­tag zum FC. Calmbach. Pokalspiele werden im k. o.-System durchgeführt, und hat deshalb nur der Sieger Berechtigung an der Teilnahme weiterer Spiele, Mit dem FC. Calmbach haben wir wohl die stärkste Mannschaft des Kreises 6 zum Gegner erhalten. Beim letztmaligen Spiel konnte unsere in Hochform spielende Mannschaft nur 0:0 spielen. Wenn unsere Elf bei diesem Spiel nicht auch zur Bestform kommt, dann wird uns ein Sieg kaum möglich sein. Calmbach hat die etwas besseren Aussichten, zumal es auf eigenem Platze spielt. Die zweite Elf wird ver­suchen, ihre letztmalige Niederlage durch besse­res Spiel zu korrigieren.

Heute 8.30 Uhr Spieler-SitzungRose".

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Der Saarbevollmächtigte spricht in Kaiserslautern

Neustadt a. H., 3. Jan. Der Saarbevoll­mächtigte des Reichskanzlers, Gauleiter Bürckel, spricht am 11. Januar 1935, 29 Uhr, in einer ösfentlichen Kundgebung in der Fruchthalle zu Kaiserslautern vor den Vertretern der in- und ausländischen Presse über das Thema:

Am 13. Januar: Den Weg frei zur Verständi­gung?"

Die Rede wird über alle deutschen Sender übertragen.

Kamps gegen Rauch und Ruß

Berlin, 4. Januar.

Der Ausschuß für Rauch- und Rußbekämpfung hat in Erkenntnis der Wichtigkeit der Rauch- und Nußbekämp­fung für die Volksgesundheit und für das Volksvermögen eine umfassende Auf­klärungsaktion vorgesehen, um die Hauptursachen dieser heute noch vorhande­nen Nachteile der Feuerung, die Unkenntnis über die richtige Feuerungsweise zu beseiti­gen oder nach Möglichkeit wenigstens zu mindern. Der Reichswirtschaftsminister und Preußische Minister für Wirtschaft und Arbeit hat im Einvernehmen mit den übrigen preu­ßischen Ministerien weitgehende Un­terstützung und Mitarbeit an der Aufklärungsaktion durch die zuständi­gen Behörden zugesagt. Die Gewerbe- aufsichtsämter insbesondere sollen sich eingehend den Fragen der Rauch»

und Rüßbekämpfimg ' widmen und der Bevölkerung mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ebenso sollen die Baupolizei­behörden in den Stadtkreisen um Mit­arbeit bei den Abwehrmaßnahmen gegen Rauch und Ruß ersucht werden.

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Riesige Überschwemmung in Reuyork

Neuhork, 4. Januar.

Im Stadtteil Hartem zwischen der 125. und der 135. Straße brachen am Freitag früh zwei 120 - K u b i kz e n ti me t er - Hauptwasserrohre. Riesige Wasser­fluten ergossen sich zehn Häuserblocks weit auf die Straßen. Zahllose Keller wurden überflutet; auch die Heizanlagen und die Lichtkabel wurden unter Wasser gefetzt. Das Knickerbockerkrankenhaus war schließlich völlig in Dunkelheit gehüllt. Poli­zei und Feuerwehr hatten alle Hände voll zu tun, um die vielen Kellerbewohner in Sicherheit zu bringen und Heizkessel­explosionen zu verhindern. Die Be­mühungen wurden durch die starke Kälte und die Eisbildung sehr erschwert.

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München, 4. Januar.

Im Februar 1935 führt der NS.-Lehrer- bund ein Schülerleistungsschrei­be n im ganzen Reich durch. Die Veranstal­tung will sämtliche Schulen umfassen, an denen Maschinenschreiben als Pflicht­oder Wahlfach betrieben wird. Das Ziel der Veranstaltung ist, den Schülern die Freude am eigenen Können zu vermitteln.

Mrertagung -er SS.

Genaues Programm für den 6. u. 7. Januar Sonntag, 6. Januar

13 Uhr: Eintreffen sämtlicher Formationen, Meldung auf dem Ouartieramt im Hauptbahnhof, Sofort beim Eintreffen ab 13 Uhr Essenausgabe, Letzte Essenausgabe 14.45 Uhr.

16 Uhr: Appell im neuen Schlotzhof. An­schließend gemeinsamer Marsch in Sechserreihe» zur Stadthalle.

18 Uhr: Beginn der Kundgebung in der Stadt­halle mit Obergebietsführer Stellrecht. Rach de» Kundgebung Marsch zum Marktplatz, wo der große Zapfenstreich stattfindet. Anschließend: Ab­rücken in die Quartiere, wo Tee und Brot ver­abreicht wird.

23 Uhr: Allgemeiner Zapfenstreich Groß« Nachtruhe. In den Massenquartieren herrscht ab­solute Ruhe, auf den Straßen ist mit Ausnahme des HJ.-Streifendienstes kein Hitlerjunge mehr zu sehen.

Monkag, 7. Januar

7.30 Uhr: Morgenfeier im Akademiehof.

8.00 Uhr: Marsch zur Stadthalle.

9.00 Uhr: Arbeitstagung.

11.00 bis II.3V Uhr: Pause. Besichtigung d« Ausstellung.

11.30 bis 12.30 Uhr: Arbeitstagung.

Abfahrt der Teilnehmer.

Ernbruchbeben in DeutWand

Essen. 4. Januar.

Ein ziemlich kräftiger Erdstoß von zwei Sekunden Dauer wurde am Freitag morgen etwa um 5,07 Uhr im Gebiet des Rnhrbergbaus verspürt. Feststehende Gegenstände wurden leicht erschüttert. Es handelt sich offenbar um ein Nahbeben, das durch den Einsturz von H o h l r ä u m e n in einem stillgelegten Bergwerk verursacht sein dürfte.

Auch im Aachener Gebiet, und zwar in verschiedenen Teilen des Regierungsbezir- kes. sowie in der Stadt Aachen selbst, wurde am Freitag früh gegen 5 Uhr nach privaten Mitteilungen ein Erdstoß bemerkt. Schäden sind bisher nicht gemeldet worden.

Auf Anfrage teilte die Erdbeben­warte bei der Technischen Hoch­schule A a ch e n mit. daß der Seismograph am Freitag morgen ein leichtes Erd­beben registriert hat. Die Bewegung setzte ein um 5 Uhr 06 Minuten 21 Sekunden und dauerte insgesamt etwa 20 Sekunden. Aller­dings läßt sich aus dem Seismogramm nicht erkennen, wo der Herd des Bebens liegt. Es besteht jedoch die Vermutung, daß es sich um ein tektonisches Beben handelt.

Bisher liegen private Meldungen über Erderschütterungen, die aber nach den bis­herigen Feststellungen keine Schäden anrich­teten, aus Aachen. Krefeld, Heins­berg, Viersen und Essen vor.

verkegierungsanreiger kür Württemberg*'

erscheint seit 1. Januar dreimal wöchentlich als Beilage desStuttgarterNS.-Kurier". In dieser Beilage, die Nachfolger des bis­herigenStaatsanzeigers" ist, werden sämt­liche amtlichen Bekanntmachungen sowie halbamtlichen Mitteilungen und behördlichen Anzeigen veröffentlicht. Außerdem enthalt diese Beilage, ebenso wie bisher derStaats­anzeiger". einen Anzeigenteil, in dem alle wichtigen öffentlichen Arbeiten angekündigt und ausgeschrieben werden. Auch sämtliche offenen Stellen bei den Behörden werden hier angeboten. Jedenfalls wird derNS^> Kurier" durch diesenNegierungsanzeiger" für jeden Beamten und Geschäftsmann un­entbehrlich. Trotz dieser Beilage wird der Abonnementspreis für denStuttgarter NS.-Kurier" nicht erhöht. Geben Sie uoH heute Ihre Bestellung auf denNS.-Kurier" bei der nächsten Postanstalt auf!

Sechsfacher Mord nach Familienstreik

In dem Dorfe Cabra in der Nähe von Eordoba tötete ein Mann im Verlaufe von Familienstreitigkeiten seine Frau und vier Verwandte. Nach dieser grausigen Tat beging der Täter Selbst­mord.

Leichtes Erdbeben in Japan

In der letzten Nacht wurde in Tokio und Umgebung ein stärkeres Erdbeben verspürt. Schaden ist glücklicherweise nicht angerichtet worden.

Norwegische Auszeichnung für dieMs"-Retter

Oslo, 4. Januar-

Jm heutigen Staatsrat beim König be­schloß die norwegische Regierung, der gesamten, 11 Mann starten Besatzung des Rettungsbootes des Hapagdampfers Reuyork", das den Schiffbrüchigen des nor­wegischen DampfersSisto" aus Haugesund kurz vor Weihnachten das Leben rettete, die höchste Auszeichnung hierfür, die M edaille für edle Tat" in Gold, zu verleihen.

Diese Auszeichnung ist selten und in den letzten 30 Jahren nur 8 Norwegern und keinem Ausländer zuteil geworden. Den Kapitänen der vier anderen am Ret- tungswerk beteiligten SchiffeEuropa-, Geroldstein-,Mobil Oil- undAurania- sollen silberne Erinnerungsstücke überreicht werden. Außerdem hat der nor­wegische König den Kapitän derNeuyork-, Kommodore Kruse, zum Kommandeur zweiter Klasse des St.-Olov-Ordens ernannt.

Tod auf Treibeis

Acht Fischer aus dem finnischen Grenzort I n o (gegenüber Kronstadt), die auf dem zu» gefrorenen Meere fischten, wurden vom Sturm auf einer Eisscholle ins of­fene Meer abgetrieben. Obwohl der fin­nische EisbrecherTarmo' und drei Flugzeuge seit zwei Tagen nach den ver­schwundenen Fischern suchten, konnten sie nur einen verlassenen Schlitten auf einer kleinen Eisscholle antreffen. Das Schicksal der Fischer scheint besiegelt zu sein.

Die deutsche Saar will heim ins Reich!

Ibr Brüder von -er Saar, Deutschland erwartet Euch!

«n geeintes Reich ««ter einem Führer!

Mslmk« KW ms Siillimi

Belgrad, 4. Januar.

Die neue Regierung Jeftitsch-Zivkowitsch stellte sich am Donnerstag nachmittag der Skuptschina vor. Ministerpräsident und Außenminister Jeftitsch verlas die Re­gierungserklärung, die mit Rücksicht auf die außen- und innenpolitischen Vorgänge mit großer Spannung erwartet wurde.

Er führte u. a. aus: Der Schutz Süd- slawiens, und zwar sowohl der Einheit des südslawischen Volkes als auch der Unver­sehrtheit des Staates muß das höchste Gesetz für jeden sein. Dieses Gebot stellt auch der Negierung in innen- und außenpolitischer Hinsicht klar umrissene Aufgaben. Südsla- wien muß die Außenpolitik -es ver­blichenen Königs Alexander, der das Ansehen des Staates gehoben und sich verläßliche Freunde und Verbündete ge­schaffen hatte, fortsetzen. Andererseits muß aber die Regierung auch von den Nachbarn unerbittlich dasselbe Maß von Aufrichtig­keit und Loyalität verlangen. Terroristische Aktionen und Verschwörungen dürfen kei­nesfalls ein Mittel der zwischenstaatlichen Politik sein. Das Marseiller Ver­brechen muß vollständig geklärt werden. Im Zusammenhang mit den festgestellten Verantwortlichkeiten müssen Sanktio­nen erfolgen. Die Regierung wird in dieser Hinsicht alles Notwendige veranlasse«.

In der Innenpolitik, so fuhr Jeftitsch fort, wiÄ die Regierung die Richtlinien befol­gen, die Von König Alexander aufgestellt und in der Verfassung vom Jahre 1931 fest­gelegt worden sind. Schließlich will die Re­gierung ihre besondere Aufmerksamkeit der körperlichen Ertüchtigung der Ju­gend zuwenden. Auch das Heer wird Ge­genstand ihrer aufmerksamen Sorge sein, da es der beste Bürge für den Frieden ist. Ein starkes und gut ausgerüstetes Heer wird am besten die nationale Ehre und die zwischen­staatlichen Verträge zu verteidigen wißen.

Eine Aussprache über die Regierungser­klärung, die wiederholt von Beifall unter­brochen wurde, fand nicht statt. Auch eine Abstimmung wurde nicht vorgenommen. Der Präsident schloß sogleich die Sitzung.