Leite 3 Nr. 3
Der Gesellschafter
Freitag, den 4. Januar 1832
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Eine Fuchsjagd m des Mrrers Garten
Schemmerberg, OA. Biberach, 8. Januar. Km letzten Tage des Jahres 1934 entdeckten spielende Kinder im Pfarrgarten zwei sich herumtreibende Füchse. Nun ging die Jagd los aus Meister Reineke. Von allen Seiten umzingelt und müdegehetzt, legte sich ein Fuchs auf die Friedhofmauer und konnte von dem inzwischen herbeigeeilten Jagdpäch- ter mit sicherem Schuß erlegt werden. Der zweite jedoch, ein schöneres Tier, entkam.
Döllkosen, OA. Sautgau. 3. Jan. (Beim Spiel verunglückt.) Ein jähes Ende nahm das Spielen einiger Kinder, indem sich sich der neunjährige Anton Chorherr an einem Kellerloch etwas weit vorbeugte und dadurch das Ueberge wicht bekam, wodurch er in den Keller st ü r z t e. Das
Kind hätte zwei große, lebensgefährliche Schnittwunden am Kopf, die von dem herbeigerufenen Arzt genäht wer- oen mußten. Der Zustand des Kindes ist bedenklich.
Hofs, OA. Leutkirch. 3. Januar. (Gräßliches Unglück.) Nachts stand die Tochter Therese des Arbeiters Mathias Riedle in Ausnang auf. um ihrem Schwesterchen die Milch zu wärmen. Dabei kam sie anscheinend mit dem Spirituskocher dem Feuer zu nahe, so daß dieser explodierte. Bis der rasch hinzueilende Vater Hilfe leisten konnte, stand das 15jährige Mädchen in Flammen gehüllt in der Küche. Als der Brand gelöscht war, hatte das Mädchen schon gräßliche Brandwunden an Händen. Füßen und Gesicht erlitten. Im Krankenhaus liegt die Verletzte schwer darnieder.
MvgNUNM
der KI.-Mrertagimg
am 6. und 7. Januar 1935
Wie bereits durch die Presse gemeldet wurde, wurde die zuerst auf 3. und 4. Jan. angesetzte große Führertagung der württem- bergischen HI. infolge Berufung des Gebiets- iührers zum Führer auf den 6. und 7. Januar verlegt.
Das Programm der Führertagung bleibt, unbeschadet der Terminänderung genau dasselbe. Die Führer und Führerinnen werden im Verlaufe des Sonntag, 6. Januar, ankommen und sich am Nachmittag zu einem großen Appell im Hof des Neuen Schlosses versammeln. Um 6 Uhr abends beginnt dann in der Stadthalle die Feierstunde „Das nationalsozialistische Jahr". Auch die in den Nebenräumen der Stadthalle aufgebaute Ausstellung ist ab 6 Uhr der Oeffentlichkeit zugänglich.
Am Montag morgen findet die Führertagung wieder in der Stadthalle ihre Fortsetzung, nachdem bereits bei Tagesgrauen die Führer und Führerinnen zu einer Morgenfeier auf einem größeren Platze der Stadt angetreten waren. Im Nahmen dieser eigentlichen Arbeitstagung werden der Gebietsführer und die Abteilungsleiter der Gebietsführung kurz programmatische Ausführungen über die einzelnen Arbeitsgebiete machen. Im Mittelpunkt der Arbeitstagung steht die Rede von Obergebietsführer Dr. Stellrecht, des Vertreters der Reichsjugendführung.
Nach Abschluß der morgendlichen Arbeitstagung haben die Führer, soweit sie nicht bereits abrcisen müssen, noch Gelegenheit, sich die Landeshauptstadt anzusehen.
Wenn dle Karte Mt voll wird?
Auf verschiedene Anfragen von Volksgenossen. die sich eine Reisesparkarte der NSG. „Kraft durch Freude" zugelegt haben und in Sorge sind, ob sie die Karte bis zum nächsten Sommer auch wirklich vollbekommen. wird folgendes mitgeteilt:
Bei der Bezahlung der Urlaubsreise wird jede Neisefparkafse je nach dem Wert in Zahlung genommen, den die eingeklebten Marken ausweisen. Wenn ein Ärbeitskamerad
— nehmen wir an — für 30 NM. Marken eingeklebt hat und sich an einer Reise beteiligen will, die 25 RM. kostet, so erhält er noch 5 RM. in bar ausbezahlt. Kostet die Fahrt 35 RM.. so muß er noch 5 NM. hinzuzahlen. Maßgebend ist also die jeweilige Anzahl der eingeklebten Marken. Ihr Gesamtwert wird, unabhängig davon, ob die Karte nun vollgeklebt ist oder nicht, in Rechnung genommen. Bei dieser Gelegenheit sei nochmals darauf hingewiesen, daß jeder Sparer Marken immer von derselben Stelle
— also von seinem Betriebswart, von den Filialen der Bank der Deutschen Arbeit und den öffentlichen Sparkassen — beziehen muß. Bei Wohnungsveränderungen kann die neue
Stelle eine Ueberweisung in die Wege leiten.
Wer aus irgendwelchen wichtigen Gründen den angesparten Betrag für andere Zwecke verwenden will, kann jederzeit den Betrag gegen Ausweis bei der Ausgabestelle zurückerhalten, ohne daß über die Verwendung eine besondere Kontrolle stattfindet.
Bezirksführerschule Südwest
Calw. Nach längerer Pause nimmt die Bezirksführerschule Südwest des Arbeitsdienstes heute Freitag ihre Tätigkeit wieder auf. Die neue Lehrabteilung, wird in einem dreieinhalb Monate währenden Kurs geschult werden.
Unglück im Viehstall
Deckenpfronn. Vergangenen Samstag ereignete sich ein eigenartiger Vorfall, der die Viehhalter zur Vorsicht mahnen sollte. Ein Landwirt wandte zur Bekämpfung der Läuse bei seinen zwei Zuchtrindern Nikotinlösung an. Nach ungefähr einer Stunde mußten beide Rinder geschlachtet werden, da eine Art Starrkrampflähmung eintrat. Die Tiere wären andernfalls verendet.
Selbstanfchluß
Bad Liebenzell. Mit dem Beginn des neuen Jahres ist der Selbstanschluß der Fernsprecher durchgeführt, was für unseren Kurort unbedingt erforderlich war.
Schulungskurs der Ortsbauernsührer
Bad Liedenzell. Im „Ochsensaal" fand letzten Samstag ein Schulungskurs der Ortsbauern- führer der Bezirke Calw und Neuenbürg statt. Bezirksbauernführer Hanselmann- Liebels- berg eröffnete die Tagung, zu der fast alle Ortsbauernführer der beiden Bezirke, ferner Landrat Lempp und eine Anzahl Bürgermeister erschienen waren. Die ganze Tagung stand im Zeichen der Erzeugungsschlacht, was schon in der Begrüßungsansprache von Bezirksbauernführer Hanselmann zum Ausdruck kam.
Beste Schiläuferin
Wildbad. Unsere heimische Schiläuferin der großen Klaffe, Vera Stephan, konnte beim alpinen Abfahrtslauf des Schwab. Schneelaufbundes im Walsertal den Sieg als beste Damenläuferin erringen. Die Zeit von 10.53 Minuten für die schwere und gefahrenreiche Stecke war die weitaus beste ihrer Klaffe.
Versäumte Abonnements
auf de» „Gesellschafter*
können immer noch nachgeholt werden
Schwarzes Brett
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HZ.-Führer-Tag««g am 0. n«d 7. Jauuar
Die große Führer-Tagung der Württ. Hitler- Jugend wurde auf Sonntag, 6.. und Montag. 7. Januar, verlegt. Der Grund für diese Aender- ung liegt in der Berufung sämtlicher Gebietsführer nach Berlin zum Führer. An dem schon festgesetzten Verlauf, sowie der Umrahmung der Tagung durch die große HJ.-Ausstellung in der Stadthalle, ändert sich also nur der Termin.
Reichsberufsgruppen der Angestellte» i« der DAF. Ortsgruppe Ragold
Die Monatsversammlung findet erst nächste» Freitag, den 11. Januar 1935, statt.
JM.-Schaft Königsberg uud Memel
Heute 5.30 Uhr Heimnachmittag. Beitrag und 2 ^ mehr mitbringen. Die Schaftführeri«
leäer LesckRttsmsnn
mutz den „Stuttgarter NS.-Kurier" halten, da er mit seiner neuen amtlichen Beilage
„keziei'unzssnreiSei'
sük> ^üi'llembei's"
(Nachfolger des bisherigen „Staatsanzeigers*) alle Vergebungen öffentlicher Arbeiten und alle amtlichen und halbamtlichen Anzeige« bringt, die für das Geschäftsleben von größter Wichtigkeit sind.
Der „NS.-Kurier" erscheint zweimal täglich und kostet monatlich 3.2V RM. (mit „Vildkurier" 3.45 RM.). Jede Postanstalt nimmt eine Bestellung entgegen.
Letzte Nachrichten
20 estländische Fifcher auf treibender Eisscholle
Reval, 3. Ja». Als am Mittwoch über 200
Fischer in der Nähe von Perna« auf dem zu- gefroreuen Rigaischen Meerbusen fischten, setzte plötzlich ein Nordost-Sturm eia. der die Eisdecke vom Lande ablöfte. Die Fischer wurden i« die offene See Hinausgetrieben. Etwa 180 Fischer konnten gerettet werden. 20 Fischer bliebe« jedoch verschollen, da der Sturm weitere Rettungsmaßnahmen unmöglich machte. Estländische Eisbrecher suchen die vermißten Fischer, die wahrscheinlich noch auf Eisschollen treibe».
Wachsender Antisemitismus in aller Wett
Meineidanzeige gegen die „Weisen von Zion" dl. Genf, 3. Januar.
Vor einem Berner Gericht läuft seit einiger Zeit ein großer Prozeß, der wegen der berühmten „Protokolle der Weisen von Zion" eingeleitet wurde. In diesem Prozeß habe» eine Reihe von Juden wichtige Aussagen gemacht, in denen sie die Echtheit der Protokolle bestritten. Diese Aussagen haben sich aber im weiteren Verkant des Prozesses als falsch herausgestellt.
Der „Volksbund", die nationalsozialistische Bewegung der Schweiz, hat nun gegen eine Reihe dieser führenden Juden die Strafanzeige wegen Meineides gemacht. Beschuldigt werden: der Zionistenführer Chaim Waizmann (Manchester), Slois- berg (Paris). Oberrabbiner Dr. Ehrenpreis (Stockholm), Mayer-Ebner (Czernowitz). Dr. Bodenheimer (Amsterdam). der Zionist Dr. Farbstein (Zürich), der russische Revoluzzer Miljukow (Paris), der Rabbiner Swiatnikow (Paris) und Nikolajewski (Paris).
In Anbetracht der Schwere des Verbrechens wurde Antrag auf Erlassung eines Haftbefehles gestellt.
Antisemitische Kundgebungen in Rußland
Aus Rußland kommen bezeichnende Meldungen: In Leningrad ist es in zahl- reichen Fabriken zu Angriffen auf Juden gekommen, so daß die Polizei eingreifen mußte. Die Sinowjew- Opposition soll zu 40 v. H. aus Juden bestehen.
Auch in Polen verstärken sich die judenfeindlichen Strömungen. Nicht weniger als
21 000 Juden haben im Jahre 1934 Polen verlassen und sich zum größten Teile nach Palästina gewendet, da daS früher so nahe „gelobte Land" Deutschland ihnen doch keine „Entw.icklungsmöglichkeiten" mehr bietet.
MM.-Arbeit im Sabre
Schulen für Sozialarbeit und Sport Berlin, 3. Januar.
Die Reichsreferentin des BdM., Trude Mohr, gibt in dem Führerorgan der nationalsozialistischen Jugend einen Ueberblick über einen erheblichen Ausbau der Wirksamkeit des Bundes deutscher Mädchen 1935. Vor allem wurden überall Jungmädel-Füh- rermnenschulen errichtet werden, um mit allen Aufgabengebieten der gesamten weib- liehen Jugenderziehung vertraut zu machen. Dazu gehöre unbedingte Kenntnis in allen Zweigen des Jugendrechts, der In- qendpsleae. des Erxiebunas» unv,
Aus Stadt und Land
Nagold, den 4. Januar 1935.
Hitlerwortr:
Indem ich die Juden als Führer der Sozialdemokratie erkannte, begann es mir wie Sckmppen von den Augen zu fallen.
109 Jahre alt!
Mit dem Jahreswechsel ist der „Gesellschafter" in das 108. Jahr seines Erscheinens getreten. Vier Generationen ist er die begehrte Hcimatzeitung gewesen. hat die nationalen Ausgaben aller seiner Zeiten treu erfüllt und ist heute als NS.-Presse die Zeitung, die als offizielles Sprachrohr der Regierung und Partei in keinem Haus des Kreises fehlen darf.
Darum ist es Ehrenpflicht eines jeden Nationalsozialisten für sein Parteiblatt zu werben und ihm neue Leser zu- zusühren!
Kirchliche Statistik
Im adgelaufenen Jahr 1934 sind in der E v. K i r ch e n g e me i n d e Nagold getauft worden: 50 Kinder (1933: 48) : konfirmiert worden: 58 Kinder (34): getraut worden: 22 Paare (27) : beerdigt worden: 39 Gemeindeglieder (44).
In Jielshausen: getauft worden: 7
Kinder (1933: 6): konfirmiert worden: 8 Kinder (10): getraut worden: 5 Paare (2): beerdig: worden: 3 Eemeindeglieder (3).
Tonfilmtheater
Heute und morgen läuft in den Löwenlichtspielen eine lustige Filmkomödie, betitelt „Ehe mit beschränkter Haftung" mit Charlotte Susa in der Hauptrolle. (Siehe auch Anzeige).
Erfolgreiche Kaninchenzüchter
Die Landesfachgruppenschau für Kaninchen, vom 29. Dezember bis 1. Januar in Böblingen bei welcher 1456 Tiere gezeigt wurden, ist auch von Nagolder Kaninchenzüchtern beschickt worden, die mit Preisen bedacht wurden. Es sind dies Georg Hoferer, Karl Stickel und F. S t o t t e! e.
Innungsversammlung der Gipfer-- innung Calw-Nagold
Die Gipser-Innung Calw, welche dem Kreis- Handwerksbezirk Nagold eingegliedert wurde, hielt kürzlich im Hotel „Waldhorn" in Calw ihre erste, gut besuchte Versammlung ab. Kreis- Handwerksmeister Schäfer sprach einleitende Worte, worauf Obermeister Pg. Enderle von Ragold nach kurzer Begrüßung die Versammlung eröffnete und dem anwesenden Kreishandwertsmeister Pg. Kaupp-Nagold das Wort erteilte. Seinen ruhigen, sachlichen Ausführungen über Ziel und Ausbau der neuen Handwerkerorganisation folgten alle Anwesenden mit großem Interesse. Ebenso wurde den nun folgenden Ausführungen des Obermeisters über Kassensragen und Haushaltsplan rege Aufmerksamkeit zugewandt. Verschiedene Anfragen zu diesen Punkten konnten rasch geklärt werden.
Besonderes Interesse fanden dann die Ausführungen über Zwischenprüfung der Gesellen und Meister (Betriebsführer), die noch keine Gesellen- oder Meisterprüfung abgelegt haben. Denn diese Maßnahme ist der Anfang zur Erreichung eines gesunden Handwerkerstandes. Der Verlauf der Versammlung zeigte, daß die Cal- wer Gipserinnung nicht zurückstehen, sondern nach besten Kräften mithelfen will am Aufbau des schwer um seine Existenz ringenden Berufsstandes.
Der Fremdenverkehr im Oberamt Nagold im Sommer 1934
Von den württembergischen Gemeinden haben sich im Sommer 1934, vom 1. April bis 30. September. 168 Gemeinden an der Fremdenverkehrsstatistik beteiligt gegen 163 im Sommer 1933, Diese Gemeinden geben etwa zwei Drittel bis drei Viertel des gesamten Fremdenverkehrs des Landes wieder. Auf das Oberamt Nagold entfallen hiervon 7, nämlich Nagold, Berneck, Wildberg, Altensteig. Enztal, Ueber- berg und Simmersfeld, von denen sich letzteres zum ersten Mal an der Fremdenverkehrsststistik beteiligt. In diesen Gemeinden gestaltete sich der Fremdenverkehr in der Zeit vom 1. April bis 30. September 1934 (gleiche Zeit des Vorjahres in Klammern) im einzelnen wie folgt:
Ragold beherbergte 4075 (2838) Fremde mit insgesamt 52141 (4783) Uebernachtungen. Als ständigen Wohnsitz haben 3988 (2730) Fremde
mit 5l 969 (4631) Uebernachtungen Deutschland. sowie 87 (108) Fremde mit 172 (152) Uebernachtungen das Ausland angegeben, darunter 26 Fremde mit 43 Uebernachtungen die Schweiz.
Berneck zählte 2975 (2370) Fremde mit 25 845 (15 663) Uebernachtungen. Der ständige Wohnsitz war hier 2936 (2357) Fremden mit 24 847 (15 538) Uebernachtungen Deutschland und bei 39 (13) Fremden mit 998 (125) Uebernachtungen Vas Ausland, darunter 7 Fremde mit 147 Uebernachtungen die Schweiz.
Wildberg wies 1925 (1683) Fremde mir 11 526 (10 338) Uebernachtungen aus. Ihren ständigen Wohnsitz hatten 1911 (1664) Fremde mit 14 293 (10127) Uebernachtungen in Deutschland, sowie 14 (19) Fremde mit 233 (211) Uebernachtungen im Ausland, davon 8 mit 196 Uebernachtungen in der Schweiz.
Altensterg verzeichnet 2144 (2061) Fremde mit 7660 (4756) Uebernachtungen, von denen 2122 (2037) Fremde mit 7030 (4728) Uebernachtungen ihren Wohnsitz in Deutschland und 22 (24) Fremde mit 30 (28) Uebernachtungen im Ausland hatten, darunter 6 Fremde mit 8 Uebernachtungen in der Schweiz.
Enztal meldete 664 (608) Fremde mit 4558 (3040) Uebernachtungen. Als ständigen Wohnsitz wurde von allen Fremden Deutschland angegeben. während sich im Vorjahr 2 Ausländer mit 4 Uebernachtungen hier aushielten.
Ueberberg wurde von 2-:8 (205) Fremden mit 3868 (3331) Uebernachtungen ausgesucht. Der Wohnsitz aller Fremden war auch hier durchweg Deutschland, während im Vorjahr sich unter den Fremden auch ein Ausländer mit 21 Uebernachtungen befand.
Simmcrsfeld endlich gab 441 Fremde mit 3230 Uebernachtungen an. die alle ihren Wohnsitz in Deutschland hatten. Der Zahl der Uebernachtungen nach stand Nagold an 12. (48.), Berneck an 22. (23.), Altensteig an 46. (50.), Enztal an 55. (68.), Wildberg an 34. (36.), Ueberberg an 61. (65.) und Simmersfeld an 66. Stelle unter den berichtenden Gemeinden. In allen genannten Gemeinden ist erfreulicherweise eine mehr oder weniger große Zunahme des Fremdenverkehrs festzustellen.
Wintereinbruch im Hochschwarzwald
Der im Laufe des Neujahrstages erfolgte Wintereinbruch auf dem Hochschwarzwaldkamm hat erfreulicherweise endlich auf dem etwa 40 Kilometer sich ausdehnenden Berggebiet des Südschwarzwaldes zur Bildung einer geschlossenen, teilweise schon über ein V i e r t e l M e- ter dichten Schneedecke geführt. Seit Sonntag herrschte auf diesen Höhen schon leichter bis mäßiger Frost, der zunächst zu Zusammenfrieren des Erdbodens führte, auf dem daun der Neujahrsschnee guten Fuß fassen konnte. Bisher wird eine gute Schibahn vom Feldberg, Herzogenhorn, Spießhorn, Bläßling, Schaums- land und Belchen gemeldet, die teils weichen, teils pulverigen Neuschnee erhalten haben. Die zahlreichen, von Weihnachten über Neujahr auf den Höhenhotels verbliebenen Gäste haben mit großer Freude den Witterungswandel begrüßt. Zum erstenmale seit dem kalendermäßigen Winteranfang tummelten sich Schiläufer auf den Halden am Feldbergturm, beim Hebelhof und an der Grafenmatte, wo sich die verhältnismäßig besten Schneelagen vorfinden. Die Frostgrenze ist bis 900 Meter gesunken. Im Nordschwarzwald hat die Witterung gleichfalls winterlichen Einschlag bekommen, doch sind noch reichliche Neuschneefälle erforderlich, um hier gute Schibahnen erstehen zu lassen.
Stärkeres Rah- und Zernbeben
Von den Instrumenten der württ. Erdbebenwarten Stuttgart, Ravensburg und Meßstetten wurde Donnerstag früh ein stärkeres Nahbeben ausgezeichnet. Die erste Vorläuferwelle traf in Stuttgart um 3 Uhr 59 Minuten 40.5 Sekunden ein. Die Richtung nach dem Herd weicht von der Südrichtung um 40 Grad nach Osten ab. Eine genaue Berechnung der Herdentfernung ist jedoch vorerst nicht möglich, da von dem Herd anscheinend mehrere Stöße nacheinander ausgegangen sind, die sich in der Aufzeichnung überlagert haben und schwer voneinander zu trennen sind. Außerdem wurde gleichzeitig ein Fern- beben ausgezeichnet. Der Herd des Nahbebens dürfte wahrscheinlich im Gebiet der Ostalpen liegen.
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