Seite 8
Nr. 28»
Nagolder Tagblatt «Der Gesellschafter'
Samstag, den 7. September 183»
eine rückläufige Bewegung auslösen. Auch der Aufbau unserer Wehrmacht würde durch stet- tzende Löhne bei den vorhandenen und nicht beliebig vermehrbaren Mitteln auf größte Schwierigkeiten stoßen oder jedenfalls gehemmt werden. Der endgültige Erfolg der Arbeite fchlacht und die Erringung der Wehrfreiheit seien aber Deutschlands Schicksal, nachdem eS durch zweijährige Arbeit gelungen sei, für das pauerntum tragbare Verhältnisse zu schaffen.
Sie Lolmkrage am Musterungstag
Ein Hinweis des Reichsarbeitsministers
Der NeichsarbeitSminister hat an die Reichsgruppe Industrie ein Schreiben zur Frage der Lohngewährung am Musterungstage gerichtet. Die Erklärungen des Ministers sind für das Arbeitsrecht umso bedeutsamer. als sie in allen Fällen Anwendung finden werden, in denen nicht durch Tarifoder Betriebsordnung bereits eine Regelung erfolgen konnte. In dem Schreiben des Ministers heißt es. daß gemäß 8 616 BGB. der Lohnanspruch erhalten bleibt, wenn ein Arbeiter oder Angestellter eine verhältnismäßig geringfügige Zeit durch einen in seiner Person liegenden Grund ohne sein Verschulden an der Arbeitsleistung verhindert ist. Dieser Rechtssatz, so sagt der Mini- ster, findet aus den Fall der Musterung An- Wendung. Der durch die Musterung entstehende Zeitausfall werde regelmäßig als „verhältnismäßig geringfügig" anzusehen sein. Die angeführte Vorschrift des Paragraph 616 BGB. sei allerdings als disposi» tive Rechtsnorm abdingbar. Soweit daher die Anwendung dieses Paragraphen durch Vereinbarung oder Betriebs, oder Tarifordnung ausgeschlossen sein sollte, bestehe kein gesetzlicher Zwang zur Zahlung des Lohnes für den Musterungstaa.
Wann kommt das Dolksflugzeug?
Seit langen Jahren schon geht technisches Mühen und Sinnen um das Volkssluzeug. Undurchführbar war der Gedanke bisher namentlich wegen der erheblichen Unkosten. Hier liegt das eigentliche Problem. Dann ersA kann das Niegen ein Volkssport werden wenn das FluAeug ^ pw breite Masse erschwinglich ist. Was zurzeit als ..Sportmaschine" angeboten wird, stellt sich im Preise so hoch wie ein Luxusauto mit gleicher Motorenausrüstung. Auch die Unterhaltung bleibt ebenso teuer. Zurzeit fällt auch noch der Gedanke fort, sich ein Flugzeug etwa zu mieten, denn die Miete für die einzelne Flugstunde macht heute bei einem 80- PS-Zweisitzerslugzeug noch immer rund vier, zig Mark aus.
In dieser Richtung wird vorläufig also die Lösung nicht zu suchen sein. Es bliebe zunächst das motorlose Segelflugzeug, das. weil es sich die Luftströmungen zunutze macht, überhaupt nicht aus Betriebsstoff angewiesen ist. Auch die Anschaffungskosten sind um ein Gewaltiges niedriger als die Kosten für ein Motoren-Nugzeug. Dafür bleibt das moto* *- lose Segelflugzeug aber in mannigfacher Beziehung wirklich nur ein Behelf. Von einer Freizügigkeit, von einer restlosen Beherrschung des Luftmeeres, wie sie die zunft- mäßige Flugmaschine bietet, kann keine Rede sein. Der Segelflieger ist der Gnade und Ungnade der Luftströmungen überlassen, er
mutz immer mit den Geländeeigenarten und Witterungsverhältnissen rechnen, er kann in der Ebene auch nicht selbständig starten. Gelingt ihm ein größerer Ueberlandflug. dann meldet sich gleich ein anderer bitterer Mangel an: dre Frage des Rücktransportes, die unter Umständen zu einer „Katastrophe" werden kann.
Die Techniker haben nicht geruht, diese Serie von Unzulänglichkeiten zu überwinden. Das konnte nur geschehen durch Einbau eines Hilfsmotors in die Segelflugmaschine. Nach einer Reihe von Versuchen konnte un- längst der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt ein solcher Motor vorgeführt werden. Er hat die Prüfung glänzend bestanden. DaS will viel bedeuten, denn das Problem, das zu lösen war. lag recht schwierig. Der Motor durfte der Segelfähigkeit nicht abträglich sein. d. h. also: er durste über ein bestimmtes Gewicht nicht hinausgehen. Andererseits war eine ausreichende Lei. stungsfähigkeit im Auge zu behalten, allein schon, um einen leichten Start aus eigener Kraft zu gewährleisten. Der Hilfsmotor, mit dessen fabrikmäßiger Herstellung im größeren Stile unverzüglich begonnen wurde, ist ein 52 Pfund schwerer, luftgekühlter Zweitakt- Zweizylinder mit einer Leistung von 18,5 PS. Sein stündlicher Brennstoffverbrauch be- läuft sich auf ungefähr acht Liter, das ist also etwa die Bedarfsmenge eines kleinen Kraftwagens. Bei serienmäßiger Anfertigung werden sich die Kosten für einen derartigen Motorsegler voraussichtlich auf rund drei- tausend Mark stellen. Wer die Bauarbeiten zum Teil selber übernehmen kann, wird noch wesentlich dabei einsparen. Tilgung. Versicherung Unterhaltung. Betriebsstoffverbrauch und alle sonstigen Kosten miteinbegriffen, werden sich die Unkosten für die einzelne Flugstunde auf durchschnittlich etwa fünf Mark belaufe«. Der Wunschtraum Ungezählter wird mit dieser Neuerung endlich in Erfüllung gehen. Einigermaßen annehmbare Witterungsverhältnisse vorausgesetzt, wird sich eine Flugstrecke bis zu einigen hundert Kilometern glatt meistern lassen.
Die Versuche, die zurzeit in zahlreichen Gegenden Deutschlands, beispielsweise in der Gegend von Hannover. Darmstadt und Leipzig. mit Motorseglern dieser Bauart äuge- stellt werden, lassen kaum noch einen Zweifel, daß wir an einer bedeutsamen Wende stehen, daß tatsächlich der brauchbare und leistungsfähige Vorläufer des eigentlichen Volksslugzeuges gefunden ist. Ueber den derzeitigen Erfolg hinaus werden noch weitere Vervollkommnungen angestrebt. So z. B. besaßen sich Versuche, die augenblicklich in Darmstadt unternommen werden, mit der Aufgabe, den versenkbaren Motor zu schaffen, ein Problem. das schon deshalb sehr naheliegt, weil während des eigentlichen Segelns jeder unnötige Luftwiderstand sortsallen soll. Ist der Motor abgestellt, dann soll er ganz und gar im Rumpf versenkt werden. Auch diese neue Bauform wird nur noch eine Frage kurzer Zeit sein. Weitere Bestrebungen richten sich auf den Bau des schwanzlosen „Nurflügel- Flugzeuges". Jedenfalls: Aus dem Wege zum Volksflugzeug geht es jetzt sichtbar und unaufhaltsam voran.
Wild-West aus dem Motorrad
Die Rotröüe werden „mechanisiert" —
In allen Sätteln gerecht Wem die frisch-fröhliche Romantik des Wilden Westens oder des Kanada von ehedem am Lernen lieat? wird die Nachricht von der
Motorisierung der Rotröcke oder Mounnes einen schweren Stoß versetzen. Denn damit stirbt das letzte Stück dieser Romantik. Die berittenen Polizeibeamten Kanadas standen im Mittelpunkt aller großen Angelegenheiten, aller Goldgräbergeschichten, aller Mörderjagden und Schatzsucher-Geheimnisse zwischen der Grenze der Vereinigten Staaten und den arktischen Meeren.
Bis vor einem Jahr gab es etwa 300 dieser berittenen Beamten, die als die wahren Zentauren allen Unbilden der Zeit und des Wetters und allen Gefahren der Erde zu trotzen schienen. Dann vernahm man. daß die Mounties zahlenmäßig verstärkt werden sollten, zumal in jenen nördlichen Gebieten, wo bislang nur ein Paar Eskimos oder Indianer hausten, immer mehr weiße Abenteurer auftraten, die mit ihrem Hang zum Abenteuer freilich auch manche bösen Neigungen mitbrachten.
Ferner verlautete, einige der im Steppendienst geschulten Beamten der berittenen Polizei sollten nach Scotland Pard in London berufen worden sein, um hier mit den modernsten Methoden der Kriminalität vertraut zu werden und andererseits ein paar Dutzend Spezialbeamten Unterricht in kanadischer Verbrecherverfolgung zu geben.
Es bereitete sich also Großes vor. Heute weiß man mehr darüber. Die neue Regelung sieht nicht nur einen Mannschaftsbestand von 3000 Köpfen vor, sondern bestimmt auch, daß nur noch 300 dieser „Berittenen" überhaupt Pferde haben sollen. Die übrigen aber werden entsprechend dem Ort. an dem sie eingesetzt sind, mit Autos. Motorbooten und anderen modernen Verkehrsmitteln ausgerüstet. Jeder der 3000 Mann muß nicht nur ein guter Mechaniker, ein ausgezeichneter Kraftfahrer, ein vortrefflicher Flieger und eleganter Segler sein, er muß sich auch auf einer modernen Transkontinent-Lokomotive ebenso sicher fühlen wie auf dem Rücken eines Pferdes.
Die Mounties sind also „mechanisiert". Alles hat sich bei ihnen geändert. Nur eines wird bei dieser mutigsten Polizeitruppe der Welt immer gleich bleiben — der Leitspruch jedes rechten Polizisten, stets den ganzen Mann zu stellen, was auch immer kommen möge.
Evvrt
Campbell suMoch NO Meilen
Sir M. Campbell hat bei seiner Rekordfahrt in Utah doch das gesteckte Ziel, die 300- Meilengrenze zu überschreiten, erreicht. Die mit der Prüfung der Ergebnisse betraute amerikanische Automobilvereinigung errechnet? eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 301,129 Meilen, also 484,621 Kilometer. Die Hinfahrt in nordöstlicher Richtung legte Campbell in 11,83 Sekunden (304.311 Meilenstunden -- 489,741 Kilometerstunden) zurück, die Rückfahrt in südwestlicher Richtung in 12,08 Sekunden 298,013 Meilenstunden -- 479.605 Kilometerstunden. Die Durchschnittszeit von 11,955 Sekunden ergibt den neuen absoluten Weltrekord von 484,621 Kilometerstunden.
Ein neuer Weltrekordwngen >
Der bekannte englische Rennfahrer und ! Rekordinhaber G. E p st o n hat mit einem ! Stabe technischer Mitarbeiter und Mechaniker ! in alle: Stille und Heimlichkeit einen neuen
Riesenrennwagen gebaut, mit dem er den Schnelligkeitsrekord angreifen will. Der Wagen ist mit einem Zwölszylinder-Rolls- Royce-Motor ausgerüstet. Er soll demnächst nach Amerika verladen werden, um dort am Salzsee die Versuchsfahrten aufzunehmen.
AoKekspäne
Der Lehrer versucht, dem kleinen Klaus die Bedeutung des Spiegels recht eindrücklich zu erklären. Darum fragte er: „Wenn du dich gewaschen hast. KlauS. wo siehst du dann hin. um festzustellen, ob dein Gesicht sauber ist?" — ,Zns Handtuch!" antwortet Klaus prompt.
Frau Emilie Hubert liegt ihrem Gatten jammernd in den Ohren:
„Ach, nun habe ich meine Handtasche, die allerbeste, die schöne braune Handtasche im Auto liegen lassen — und du hast dir natürlich nicht mal die Autonummer ge- merktl"
Die Mutter: „Also Kinder, meinen Segen habt ihr! Möge die Sonne des Glücks euch bescheinen, wie sie uns beschienen hat!"
Der Vater: „Ja. dann könnt ihr wenigstens keinen Sonnenbrand bekommen!"
Der Kranke war ein interessanter Fall.
Der Chirurg meinte:
„Ihre Operation wird die Wissenschaft bereichern".
Der Kranke lachte: „Mir egal. Ich bin in der Krankenkasse".
Zeitschriftenschau
Die Jugend Europas
Der jungen Generation ist die weitausladende Planung des neuen Reiches geweiht. In ständiger Selbsterneuerung wird das organische Deutschland, das große Führung schuf, immer ein Land der Jugend sein. Und rings um uns wachsen allüberall Geschlechter heran, die in der Nachkriegszeit wurzeln und nach neuem Ausdruck ringen. Mag hier der Durchbruch schon geglückt sein und dort sich erst ankündigen, mögen hier die Wege gut und dort irrig sein — für uns gilt es, um einen schönen, volkstümlichen Ausdruck zu gebrauchen, all das Gras wachsen zu hören, mit dem in unserer unmittelbaren Raumnähe das nächste deutsche Geschlecht zu rechnen haben wird.
Die „Süddeutschen Monatshefte" München, haben darum in zeitgemäßer Weise ihr Augustheft „Die Jugend Europas" in den Dienst dieser Erkenntnis gestellt. Hervorragende Sachkenner, die sämtlich in den betreffenden Ländern leben, führen uns den Entwicklungsstand der außerordentlichen europäischen Jugend unter politischen, moralischen und seelischen Gesichtspunkten vor. So werden uns die jungen Generationen aller Länder Europas vorgeführt.
Der Einblick in die Seelenhaltung der kommenden europäischen Generation zeigt uns die ganze Vielseitigkeit und nationale Gegensätzlichkeit unseres einzigartigen Erdteils. Und doch schließen schon die beiden Begriffe „Jugend" und „neues Werden" eine so weitgehende Gemeinschaft in sich, daß wir in der Hoffnung leben dürfen, ein neues europäisches Geschlecht Hand in Hand mit Deutschlands werdender Generation einer besseren Zukunft entgegenschreiten zu sehen.
Auf alle in obiger Spalte angegebenen Bücher und Zeitschriften nimmt die Buchhandlung G. W. Zaiser. Nagold. Bestellungen entgegen.
Ein. hriLLvev vornan vom.PlnLsn LahrvaH
Ein hriLLvev vornan vonPlntsn LahrvaH
VrdsdOr-R»«dt»«datr: fri»m»-ir<r«»uIcorre«poaä«Lr» LorUo-LcdvasdO^
S3. Fortsetzung
„Ja! Der .Fortune" jetzt auf den Leib rücken und die Schätze zu bergen, das bedeutet 12 OM Pfund Ausgabe, und über die verfügt mein Vater nicht. "-
Nun packt John die Papiere und die Photos aus.
Der alte Butler zittert, als er die Jugendphotographie der geliebten Frau, die ihn in der Ehe so schwer enttäuschte, in die Hand nimmt.
Als er das Bild seines Kindes betrachtet, da zuckt er zusammen.
„Das ist... doch ... Lolotts Bild!"
„Nein, Sir Butler! Lesen Sie auf der RÄßeite! M«ne kleine Irene, 17 Monate alt !"
Sir Butlers Hände zittern. „Aber ... das ... das kann doch nicht sein! Das ... Sir John... das ... ein, das kann t ich doch nicht glauben."
„Sir Butler, seien Sie stark! Ich fürchte, es ist ein entsetzlicher Betrug geschehen!" spricht der junge Mann. „Wenn dieses Bild Marys Kind darstellt, dann ist Lolott Ihre Tochter. Dann ist Mary bei dem Schiffbruch umgekommen und Marys Schwester, die ihr gewiß sehr ähnlich sah, hat sich bei Ihnen mit ihrer Tochter als Mary und Irene eingesunden."'
Sir John kann nicht sprechen, er sitzt wie gelähmt.
„Sir Butler"", nimmt John wieder das Wort. „Haben Sie Ihr Kind, bevor es Ihnen hier nach dem Schiffbruch gezeigt wurde, gesehen?"
„Nein! Das Kind wurde auf Mainland geboren. Ich konnte Mary noch nicht heiraten, weil sich mein Vater mit aller Ge-
> Walt dagegen stemmte. Als mein Vater dann starb, bat ich Mary, mit ihrem Kinde zu kommen. Gesehen habe ich mein mein Kind erst hier."
> „Waren sich die beiden Schwestern sehr ähnlich?^
, „Wie Zwillingsschwestern, nur im Charakter war ein Unter- , schied. Mary war ruhiger, Hokke ungestümer. Ich hatte Hokke , nur einmal gesehen!""
„Dann ist die Angelegenheit klar! Lolott ist Ihre Tochter ^ und Mary kam bei dem Schissbruch ums Lebe». Hokke war
klug und trat mit ihrem Kinde Marys Platz an Ihrer Seite an. Wenn Sie noch diesen Brief lesen, dann finden Sie es voll bestätigt. Diesen Brief schrieb Mary an Bord, ein paar Stunden vor dem Schiffbruch. Sie hat Darin Vorahnungen des Todes und schreibt von ihrem Kinde, daß es blond wie der Vater, daß es die lieblichsten Grübchen habe und auf dem rechten Schulterblatt ein kleines Mal in Form eines Kreises. Das wird die letzten Zweifel heben."
Sir Butler sieht um zehn Jahre gealtert aus.
Aber als er die Augen Sir John zuwendet, da ist es doch, als wenn eine große Freude und Erleichterung sein Herz bewege.
„Wollen Sie mir die Papiere überlassen, Sir John?""
„Sie sind Ihr Eigentum!""
„Ich bin Ihnen dankbar ... so sehr dankbar, Sir John! Ich weiß nicht, wie ich Ihnen meine Dankbarkeit beweisen kann."
„Sir Butler ... Sie haben nichts zu danken! Klären Sie alles auf, bringen Sie die Wahrheit ans Licht, und wenn das alles geschehen ist, dann werde ich noch einmal zu Ihnen kommen. Mit einer Bitte!""
Damit zog sich Sir John zurück. Sir Butler aber bat Tobby zu sich und berichtete ihm alles.
„Lieber Freund, telegraphieren Sie sofort nach Bernicr, Hafenhotel. Alfred soll sofort mit Lolott, Mary und Irene zurückkommen!""
„Wird sofort erledigt.
* !
Kitty ist überrascht und erfreut, als sie plötzlich Sir John gegenübersteht.
Sie hat ein einfaches Hauskleidchen an und eine weiße zierliche Schürze umgebunden.
„Dieser überfall, Sir John! Im Küchendreß muß ich Sie begrüßen."
„Sie gefallen mir darin ganz ausgezeichnet, Kitty! Ganz wundervoll. Wie die reizendste Hausfrau schauen Sie ans.^
„Nehmen Sie doch Platz, Sir John!^
„Gern, aber Sie haben mir das letztem«! versprochen, den Sir wegzulassen!"
„Gut! Also wie geht es Ihrem Vater?"
„Nicht gut!"
,Hst er krank?"'
„Nein.! Iber Dir haben eine schwere MMuschWg erlitten!-
„Bei den Bergungsarbeiten?" fragte Kitty betrogen.
„Ja, Kitty! Es ist nicht die .Fortune', auf die wir gestoßen sind, sondern ein anderes Schiff. Die .Fortune" liegt tiefer, etwa fünfzig Meter von dem Wrack entsernt.""
„Ach ... und jetzt müssen Sie noch einmal von vorn anfangen?""
„Das wird wohl kaum möglich sein, Kitty. 12 MO Pfund hat Rodewald ausgerechnet, wird es kosten. Und die sind wohl kaum anfzutreiben. Ich fürchte, es war alles umsonst und wir sind arme Leute!"
Kitty hat Tränen in den Augen.
„Oh, John, was werden Sie jetzt tun?"
„Arbeiten, irgend etwas tun, meine Fähigkeiten zum Geldverdienen ausnützen. So schlimm ist das nicht. Ich habe vor , dem Leben keine Angst, mag die Zeit auch noch so bitter jein. Millionen müssen mit ihrer Hände Arbeit ihr Brot verdienen, warum sollte ich es nicht. Das ist nicht das Schlimmste ... nur ... daß man vielleicht von seinen Hoffnungen Abschied nehmen - muß, das ist das Bittere!"
Kitty sieht ihn herzlich an.
„Müssen Sie das, John?""
„Ich weiß nicht, Kitty!"
Er ist verlegen und schaut zu Boden. Sein Herz schlägt schneller.
„Was ... sind es denn für Hoffnungen, John?" fragt das Mädchen leise.
Da nimmt er ihre Hand und küßt sie.
„Di: Hoffnung auf diese kleine Hand, Kitty!"
Das Mädchen wird über und über rot. ihre Augen sind erfüllt von Zärtlichkeit und Hingebung.
„Ach, John...!"" spricht sie nur. und John hat begriffen. - daß ihm dieses Glück, dieser Schatz nicht verloren gehen kann. >
Er faßt nach ihrem Köpfchen und dann finden sich zwei Men- - schen in langem, seligem Kuß.
Bis sie durch eine Stimme aufgeschreckt werde». §
Tobby kräht vergnügt ins Zimmer: „Guten Appetit und herzlichen Glückwunsch!"
Wie zwei ertappte Kinder fahren sie auseinander.
„Sie können uns gratulieren, Mr. Waterman! Wir haben uns eben verlobt!"
„Ist mir auch gerade so vorgekommen, edler Lord!"
Er wünscht ihnen herzlich Glück in seiner netten, lustigen > Weise und neckt sich noch einmal mit Kitty. (Fortsetzung jolgl.)