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Nr. 148
Der Kesellichasrer
Mittwoch, Leu 27. Juni IM
dem Bauern das Getreide auf dem Halm gepfändet werden 'onnte und er von Haus und Hof verjagt wurde. Der furchtbarste Gedanke, so fuhr der Ministerpräsident fort, der je ein Volk plagen kann, ist der des Klassenhasses. Er zerreißt und zersetzt es. Aber wir wünschen auch eine andere Erscheinung nicht. Denken wir an die „Stände" — nicht die wirtschaftlichen Stände. Es ist der Dünkel jener anderen Stände, den wir nicht groß werden lasten wollen. Wir sehen da vor uns jene Schilder „Nur für Herrschaften". Diese Zeit, so rief Ministerpräsident Göring unter dem tosenden Beifall der Volksgenossen aus, muß ein für alle Mal vorbei sein. Gewiß, es gibt Vorrechte, aber nur eins, und das ist das Vorrecht der Leistung. Es glaube da keiner, daß er einem Kreis von Volksgenossen eine besondere Richtung geben könnte, es gibt nur einen Kompaß, unddenrichtetAdolf Hitler. (Stürmischer Beifall.)
Der Ministerpräsident ging daun auf die „Sorgen" gewisser kirchlicher Kreise ein und sagte: Wenn man dort glaube, noch länger das deutsche Volk mit konfessionellen Streitigkeiten langweilen zu können, dann müßte vielleicht eines Tages dem Kirchenregiment gesagt werden, daß noch einmal der Staat eingreifen müsse, wenn man selbst nicht im Stande sei, Ruhe und Ordnung zu halten. Nach einem Hinweis auf die gehässige Hetze der Klerikalen in den österreichischen Zentrumslagern gegen das neue Deutschland stellte der Ministerpräsident fest: Nirgends kann die Glaubensfreiheit des Menschen besser verwurzelt sein als im Nationalsozialismus. Unseren Glauben lassen wir uns nicht vorschreiben, den bestimmt jeder so, wie es ihm ums Herz ist.
Wer hetzt denn heute gegen das nationalsozialistische Deutschland? Sehen wir uns doch im Ausland um. Wer ist es, der das deutsche Volk als ein Volk schlimmster Verbrecher hinstellt? Es ist immer der Jude, der einmal unsere Kultur zerstören und vernichten wollte.
„Wir achten und ehren die Wissenschaft," so fuhr Göring fort, „sie darf aber nicht Selbstzweck werden."
„Unsere Wissenschaftler haben gerade jetzt ein fruchtbares Feld.
Sie sollten sicki darum kümmern, wie man diese oder jene Rohprodukte, die wir vom Ausland beziehen müssen, im Inland ebenso gut ersetzen kann. Unser ganzes Wissen muß dazu dienen, die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, um dem deutschen Volk sein Leben, seine Arbeit und sein Brot zu verdienen. Das ist die Wissenschaft, die dem Volke dient."
Der Minister wandte sich dann mit aller Schärfe gegen die unfruchtbaren Kritiker. Er geißelte in diesem Zusammenhang auch die Berichterstattung eines Teiles der Auslandsjournalisten in Deutschland, die unverantwortliche Brunn envergiftung darstelle. Im übrigen aber dürfe man den ewigen Nörglern nicht allzugroße Bedeutung beimessen. Der Ministerpräsident warnte aber vor den böswilligen Kritikern. „Sollte eines Tages das Maß übervoll sein, dann schlage ich zu!" (Tosender Beifall.) Es sei notwendig, so fuhr Göring fort, bei der negativen Einstellung der Kritiker immer wieder die gewaltigen Leistungen zu betrachten, die Adolf Hitler in den Itzä Jahren seiner Regierung bereits vollbracht habe. „Ich glaube, wir können vor der Geschichte und vor der Zukunft unseres Volkes bestehen." (Stürmischer Beifall.)
Dieses Vertrauen ist die Basis, auf der wir alles aufbauen müssen. Es ist die Basis, auf der das Reick liebt. Wer an diesem Vertrauen nagt, begeht ein Verbrechen am Volk, er begeht Landes- und Hochverrat. WerdiesesVer- trauen zerstören will, zerstört Deutschland. (Beifall.) Wer gegen dieses Vertrauen sündigt, hat sich um seinen Kopf gebracht. (Stürmischer Beifall.) Was dann komme, wenn dieses letzte große Wunder zersiört sei, dos könne man sich nicht ausmälen. Gott habe Deutschland geholfen, er habe uns den Führer geschenkt, der uns emporgeführt habe aus der Nacht, die über Deutschland lag. Er habe die Fackel des Glaubens entzündet, die zur Sonne geworden sei. „Das ist die Arbeit des Führers," so schloß der Redner, „und deshalb müßt ihr dem Führer euer Vertrauen geben, dem Führer, dem Retter Deutschlands!"
Sereke verweigert Antwort
Berlin, 26. Juni.
Nach achttägiger Pause wurden am Dienstag die Verhandlungen im Gereke-Prozeß fortgesetzt. Der Gesundheitszustand des Angeklagten. der am Dienstag letzter Woche einen Ohnmachtsansall erlitt, hat sich inzwischen wieder gebessert. Von Seiten des Oberstaatsanwaltes wurden erhebliche Zweifel an den Bekundungen der Zeugin Margarete Sprung zum Ausdruck gebracht. Es kommt zu einer dramatischen Auseinandersetzung zwischen dem Vorsitzenden und dem Angeklagten Dr. Gereke.
Vorsitzender: Sie können die ganze Sache mit einem Wort ausklären, wenn Sie den Namen des Mannes nennen würden, der Ihnen die 280 000 RM. übergeben hat.
Dr. Gereke: Weiteste Kreise werden mir einmal dafür dankbar sein, daß ich diese Dinge nicht an die Oeffentlichkeit ziehe. Ich -möchte auch nicht, daß ein Mann, der das beste wollte, ebenso wie ich auf die Anklagebank kommt.
Vorsitzender: Jener Mann konnte.
wenn er gleich unberechtigterweise Mittel für diese politischen Zwecke verwandt hat, die politische Amnestie in Anspruch nehmen.
Dr. Gereke: lieber die Anwendbarkeit der politischen Amnestie sind die Ansichten leider verschieden. Ich kann in meiner Lage nicht über diese Dinge sprechen. In meinen Augen ist die Treue etwas, was man nicht vom eigenen Schicksal abhängig machen darf, sondern Treue ist etwas absolutes.
Auf weitere Vorhaltungen des Vorsitzenden erklärt Dr. Gereke noch einmal, daß er unter keinen Umständen sein Schweigen brechen werde.
Am Donnerstag, dem nächsten Verhand- lungstaae, wird der sobn des Reichspräsidenten. Oberst von Hindenbnrg, noch einmal als Zeuge vernommen werden. Oberst von Hindenburg hatte bekanntlich an die Staatsanwaltschaft die Bitte gerichtet, zu den Aussagen der Zeugin Margarete Sprung Stellung nehmen zu dürfen.
Warnung an die Mino Entente
Ueberraschender italienischer Flottenbesuch in Durazzo
Tirana, 26. Juni.
Das erste Geschwader der italienischen Adriaflotte, bestehend aus 20 Einheiten, ist im Hasen von Durazzo vor Anker gegangen. Nach der Ankunft begab sich, der Vertreter des Geschwaderkommandanten sofort an Land und stattete den albanischen Behörden einen offiziellen Besuch ab.
Die Belgrader „Politika" beschäftigt sich mit dem italienischen Flottenbesuch in Du- razzo. Sie behauptet, das Erscheinen der italienischen Kriegsschiffe habe in Tirana das größte Äussehen erregt, da die albanischen Behörden über den Besuch nicht unterrichtet gewesen seien. Man habe angeblich mit der Möglichkeit der Landung italienischer Truppen gerechnet. Die Kriegsschiffe hätten jedoch 20 Stunden vor Durazzo gelegen, ohne irgend etwas zu unternehmen. Erst dann habe sich ein italienischer Offizier an Land begeben und den Behörden mitgeteilt, daß es sich um einen FreundschastZ- besuch handle, den die italienische Flotte dem verbündeten Albanien abstattete. Um die gleiche Zeit habe auch der italienische Gesandte in Tirana der albanischen Negierung eine ähnliche Mitteilung zukommen lassen. Der größte Teil des italienischen Geschwaders sei daraufhin abgedampft. Drei Kriegsschiffe seien jedoch im Hafen von Durazzo gelassen worden.
Die „Politika" bringt diese Nachricht in Zusammenhang mit der angeblichen unzuverlässigen Haltung Albaniens gegenüber Italien. In Politischen Kreiser nimmt man jedoch an, daß es sich eherum e i n e K u n d g e b u n g gegen die Kleine Entente als gegen Albanien gehandelt habe.
Ml
London, 26. Jun.i
Der Bildstreifen von dem Zusammentreffen zwischen Hitler nnd Mussolini in Venedig wird, wie der „Star" meldet, wegen der ,.h i t l e r f e i n d l i ch e n Gefühle" der Juden nicht der englischen Oefsent- lichkeit gezeigt. Es sei bedauerlich, so schreibt das Blatt, daß solche „Gefühle" die Vorführring eines Nachrichtenfilmes verhindere. Nur im irischen Freistaat werde der Film zrrr Vorführung gebracht werden.
Hierzu ist zu bemerken, daß die Mehrzahl der englischen Lichtbildtheater der Kontrolle des jüdischen Filmdirektors Isidor Öftrer untersteht.
Deutsch-Srittsche Besprechungen über den LraMer
Die deutsche Antwort auf dis britische Transfcrnote
Berlin, 26. Juni.
Auf die britische Trausfernvte vom 21. Juni 1934 hat die deutsche Regierung durch den deutschen Botschafter in London folgende Antwort erteilt:
Die deutsche Regierung beehrt sich, den Empfang der Antwort der Königlich'Britischen Regierung aus die deutsche" Note vom 20. dieses Monats zu bestätigen.
Sie bedauert, den darin enthaltenen Argumenten nicht folgen zu können, die zum Teil auf mißverständlicher oder unvollständiger Beurteilung des Verlaufes der Mrli. ner Transferkonferenz zu beruhen scheinen, und behält sich weitere Darlegungen hierzu vor. Sie bedauert ferner, daß die Königlich Britische Negierung glaubt, ihren Standpunkt durch Androhung von Zwangsmaßnahmen durchsetzen zu müssen und dadurch ihrerseits genötigt zu sein, entsprechende Maßnahmen zur Abwehr der schlimmsten Schäden, die sich daraus für die deutsche Wirtschaft ergeben würden, zu vertreiben.
In der Annahme, daß es trotzdem der Königlich-Britischen Negierung ernstlich an einer für beide Länder fairen Regelung einer Frage liegt, deren Lösung anerkanntermaßen nicht von Deutschlands Bemühungen allein abhängt, nimmt die deutsche Regierung die Einladung der Königlich Britischen Regierung zu Besprechungen deutscher Vertreter mit Vertretern der Königlich Britischen Regierung in London an. Die deutschen Vertreter werden heute nach London abreisen.
Krisenluft in Paris
Rückiritt Sss Arbeitsministers - Warnungen der Rechten — Die blutigen Ausruhrversuche der
Kommmunisten
^. .. Paris, 26. Juni.
Seit Wochen — genauer: seit ihrem Bestände leidet die Regierung Doumergue unter einer schleichenden Krise. Von den zahllosen Versprechungen, die das Negierungsprogramm vom Februar enthielt, ist bis auf die Steuerreform so gut wie nichts erfüllt: Der Stavisky-Skandal versandet, die Untersuchring des Mordfalles Prinre stockt. Ruhe und Ordnung leiden mehr denn je. Nicht einmal innerhalb der Regierung selbst besteht Einigkeit-, erst am Dienstag behauptete „Oeuvre", daß das vorn Neusozialisten Marquet als Arbeitsminister ausgearbeitete Arbeitsbeschaffungs- Programm auf Widerstand stoße, so daß Marquet an seinen Rücktrit denke. Dieser Rücktritt dürfte vermutlich keine Einzelerscheinung bleiben: die Gefahr einer Bedrohung des ganzen Kabinetts ist unheimlich nahegekommen
Zwei Stichtage: 8. und 14.3ulj
Zwei Stichtage vor allem werden genannt, die der Regierung schwerste Belastungsproben bringen sollen, wenngleich die Gerüchte von einer für einen dieser Tage geplanten offenen Revolution als übertrieben bezeichnet werden müssen: Der8. undder 14. Juli. Am 8. Juli läuft die Frist ab, die die Frontkämpserverbände der Regierung zur einwandfreien Erledigung des Stavisky- Skandals gegeben haben. Schon aber drohen die Frontkämpfer; so schreibt der Vorsitzende der Nationalen Frontkümpfervereinigung, Lebecq, im „Journal", daß die Frontkämpfer am 8. Juli von der Negierung Rechenschaft fordern werden. Man kenne die Ausplünderer der französischen Sparer, verfolge sie aber nicht. Seien sie etwa zu hoch gestellt oder zwängen gewisse geheime Mächte dem Lande die Diktatur der Lüge auf? Sind frühere Minister, Politiker und Beamte „tabu"?
Die kommunistischen Rüstungen
Nicht weniger bedrohlich sind die Vorbereitungen der Kommunisten. Ihre Taktik, durch regierungsfeindliche Kundgebungen mit nachfolgenden blutigen Zusammenstößen — es fanden in der letzten Woche allein in 126 Gemeinden Frankreichs solche Kundgebungen statt, die nicht weniger als 16 Todesopfer und 980 Verletzte zum Ergebnis hatten — wird immer gefährlicher und versetzt das Land in Unruhe, der die Negierung kaum mehr Herr zu werden vermag. Und zu Anfang dieser Woche ist es in Paris und Lorient abermals zu schweren Zusam- i menstößen gekommen. Dazu haben die s Kommunisten für den 14. Juli — den Nationalfeiertag — die! Jeneral st rerkparole ausgegeben s Die Rundfunkreden Doumergues und des Innenministers haben die gewünschte Be- l ruhigung der Gemüter nicht gebracht. 4
AuhenxoMsche Ablenkung >
Um so mehr strengt sich die Regierung an. ! die erhitzten Gemüter auf das außenpolitische s Gobiet abzulenken, wobei sie gleichzeitig der ! Rechten entgegenkommt, die ihr auf jeden ! Fall gefährlicher ist als die Linke. So soll das ! 3-Milliarden-Rüsiunasprogramm nur ein j Drittel der Nüstungspläne bedeuten. „Echo ! de Paris" will wissen, daß bereits im Herbst ! — bis zur Annahme der zweijährigen ' Dienstzeit in der Kammer — zwei neue ! besondere Grenzpolizeikorps s ausgestellt werden sollen, die vier Divi- > sionen stark sein werden. Die Debatte ' um Frankreichs „Sicherheit" wird von der Negierung eifrigst gefördert, weil, wie der gewiß nicht übertrieben deutschfreundliche „Rotterdamsche Courant" feststellt, „das Schicksal des Kabinetts davon abhängt, ob die erregte Volksmeinung sich durch dieFurchtvor einer neuen Invasion aus die Dauer Niederhalten ließe."
WMWeß Theater
Varthous Aufenthalt in Belgrad
Belgrad, 26. Juni.
Der französische Außenminister Barthou legte am Montag vormittag am Grabe des Unbekannten Soldaten einen Kranz nieder. Auf der Rückfahrt äußerte er den Wunsch, im Radio eine Rede zu halten. Der Rundfunk veranstaltete demzufolge eine sogenannte „Stunde der Gerechtigkeit". Barthou erklärte, daß er schon immer für die Freiheit der Südslawen eingetreten sei. Von der Sendestation begab sich Barthou ins Außenministerium, wo er mit dem südslawischen Außenminister Jeftitsch eine Besprechung hatte. Sodann stattete Barthou dem Ministerpräsidenten Uz u nowitsch einen Besuch ab. Als der Besuch beendet Mr. wurde Uzunowitsch und Barthou von Zeitungsphotographen bestürmt, die einige Aufnahmen machen wollten. Barthou zog den Ministerpräsidenten, der in einiger Entfernung von ihm Aufstellung genommen hatte, ganz nahe an sich heran und sagte: „K o m- men Sie näher an das franzö
sische Herz, damit man uns'so photographiert."
Sodann begab sich Barthou zum König Alexander, wo er in Audienz empfangen wurde. Der König behielt den französischen Außenminister bei sich zu Tisch. Nachmittags hatte Barthou eine Besprechung mit dem Kriegsminister, um 17 Uhr nahm er an einem Tee in der französischen Gesandtschaft teil, zu dem 700 Personen geladen waren. Am Abend veranstaltete die Regierung zu Ehren Barthous ein Bankett m Offizierskasino.
Württemberg
Die Nüükchr
der württ. AeutWaMLmr
Stuttgart, 26. Juni.
Die aus 7 Klemm-Maschinen bestehende ! württembergische Deutschlandstaffel, die in dem soeben zu Ende geführten Deutschlandflug den 2. Platz belegt hat, ist am Montagabend kurz vor 8 Uhr wieder auf dem Böblinger Flughafen glatt gelandet. Dort wurde der siegreichen Mannschaft ein festlicher Empfang zuteil.
Dem Führer der Staffel, Diplom-Ingenieur Huppenbauer, wurde ein prächtiger Lorbeerkranz überreicht, während die Teilnehmer an dem Flug, darunter auch Fliegerkomman- dant Dr. Sommer, von der Gattin des Fliegerkommandanten Blumensträuße überreicht ! bekamen. Namens des Reichsstatthalters und ! der württ. Regierung überbrachte Ministerial- ! rat Staiger herzliche Glückwünsche. Die da- , vongetragenen Erfolge seien ein Ergebnis des ! Mutes, der Entschlossenheit und der Kameradschaftlichkeit und der Musterleistung württem- Lergischer Industrie.
Nachdem noch der Führer der Fliegeruntergruppe 1 Eßlingen, Dr. Klotz, gesprochen hatte, dankte der Staffelführer Huppenbauer für den unerwarteten warmen Empfang. Seine Ansprache klang aus in ein begeistert aufgenommenes Siegheil auf den Führer und Neichsluftfahrtminister Göring. Die Begrüßungsfeier wurde beschlossen durch das Deutschland- und das Horst-Wessel-Lied.
Wieder Schwaben
Bei der Neichszielfahrt der SS. nach Kiel konnten die von Obersturmbannführer Maurer geführten Stuttgarter Fahrer außerordentliche Erfolge für sich buchen.
Sie erhielten in dem Wettbewerb um den Ehrenpreis des Reichsführers der SS. Himmler den ersten Preis. Die Leistung der Stuttgarter fand überall volle Anerkennung. !
Zu Tsde geschleift
Stuttgart, 26. Juni.
Ein bei einem hiesigen Fuhrmann beschäftigter Dienstknecht aus Langeberg bei Memmingen hatte Spritzwasser in einen Weinberg am Rotenberger Weg zu führen. Auf dem Heimweg setzte er sich aufs Pferd, vor sich ein sechsjähriges Mädchen.
Das Pferd ging durch und das Kind fiel herunter und brach den rechten Oberschenkel. Der Knecht fiel ebenfalls vom Pferd, blieb mit einem Fuß in den Strängen und im Leitseil hängen und wurde etwa 400 Meter weit geschleift. Dadurch erlitt er derart starke Verletzungen an Kopf und Körper, daß der Tod auf der Stelle eintrat.
Aitshausen, OA. Saulgau, 26. Juni. (Zusammenstoß). Sonntag abend stieß das Auto des Teppichwebers Arnold von Altshausen mit einem Motorrad zusammen. Das Auto kippte um. Scheiben klirrten und die Insassen waren eingeschlossen, bis Hilfe °am. Arnold hatte bedeutende Schnittwunden im Gesicht, an den Schläfen. Armen und Füßen. Frau Arnold und ihr Bruder kamen mit unbedeutenden Wunden davon. Das Auto ist sehr beschädigt. Der Motorradfahrer und seine Mitfahrerin kamen mit heiler Haut davon.
Mm, 26. Juni. (Geländete Leiche). Am Montag abend wurde die Leiche des seit einigen Tagen vermißten Maurers Jedel- Hauser aus Neu-Ulm im Jllerkanal beim Elektrizitätswerk gefunden. Das Rad des Vermißten und Kleidungsstücke fand man vor einigen Tagen am Ufer. Jedelshauser soll schwermütig gewesen sein.
Dornhan, OA. Sulz, 26. Juni. (Schwerer Sturz.) Am Samstag stürzte ein Radfahrer namens Maier aus Reutin aus der Straße Dornhan—Busenweiler. In schwerverletztem Z u st a n d wurde ec ins Krankenhaus verbracht.
Vaihingen a. F., 26. Juni. (Auto in Flammen.) Aus bisher unbekannten Gründen geriet in der Hermannstraße der Lieferwagen eines Obsthändlers aus Böblingen in Brand. Bevor die Motorspritze der Weckerlinie Vaihingen Widerstand leisten konnte, war der I n n e n r a u m des Wagens vollständig vernicht et. Der Obsthändler brachte die Ladung noch rechtzeitig in Sicherheit. Personen wurden nicht verletzt.