Seite 5 — Nr. 128
Der Gesellschafter
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„Es gilt der Kunst!"
Reichsminister Dr. Goebbels über das Verhältnis des Nationalsozialismus zur modernen Kunst
München, 5. Juni.
Reichsminister Dr. Goebbels hielt anläßlich der Tagung der Reichskammer der bildenden Künste am 4. Juni 1934 in München eine Ansprache, in der er einleitend auf die Bedeutung Münchens für die bildenden Künste hinwies. Es sei der Wille des Führers. daß dieser Charakter einer edlen Kunststätte der Stadt München auch für die Zukunft erhalten bleibe.
Als der Nationalsozialismus an die Macht kam, so führte der Minister u. a. weiter aus. glaubte man vielfach, daß damit ein Rückfall in die Barbarei primitiver Urzeiten vor der Türe stehe. Wie an- ders haben sich auch aus diesem Gebiet die Dinge entwickelt, als die Ueberklugen glaubten, befürchten zu müssen. Das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda hat einen umfassenden FeldzugzurWiedereinglie- derung des bildenden Künstlers und des untrennbar mit ihm verbundenen Kunsthandwer- kers in den allgemeinen Wirtschaft s - und Arbeitsprozeß begonnen. Wir können jetzt schon mit Freude fest- stellen, daß der Erlaß sich in ausschlaggeben, der Weise zum Wohle der Künstler auszu- wirken beginnt. Das Reichsministerium für Bolksaufklärung und Propaganda hat mit der gesamten sog. Kunst-Jndu- strieweiterhin Verhandlungen ausgenommen, mit dem Ziele, daß bereits in diesem Jahre noch an Stelle der in diesen großen Industrien nur zu häufig täti- gen ungeeigneten Vertretern wirklich tätige bildende Künstler und Kunsthandwerker neue Ärbeits- und Gestaltungsmöglichkeiten finden sollen. Wir haben zu dritt die Absicht, in allen größeren Städten Deutschlands Stellen zu schaffen, die gute Kunst zu angemessenen Preisen dem Publikum ver- Mitteln.
Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang ein paar- Worte über das Verhältnis des Nationalsozialismus zur modernen Kunst verlieren. Ich verwahre mich dagegen, daß der Nationalsozia- lismus reaktionären Tendenzen huldige, und in der Bequemlichkeit, mit der man ausgetretene Wege weitergeht, der Weisheit letzten Schluß sieht. Aber ebenso bewußt und unbeirrt lehnen wir es ab, alles das als modern hinzunehmen, was extravagant ist. und in der Extravaganz den Mangel an technischem Können zu verstecken sucht. Auch das Moderne muß etwas können, und es darf ihm nicht erlaubt sein, durch hysterische Ekstase zu ersetzen, was nur Fleiß und zähe Arbeit an sich selbst vermitteln können. Wir Nationalsozialisten fühlen uns als die Träger fortgeschrittenster Modernität nicht nur im Politischen und Sozialen, sondern auch im Geistigen und Künstlerischen.
Nur aus dem Mutterboden der Heimat zieht der schaffende Mensch seine unversieg- liche Nährkraft. Wenn eine ganze Welt im Zeichen völkischen Erwachens steht, wie kann der künstlerische Mensch sich edr dynamischen Kraft dieses Vorganges entziehen oder gar entgegenstellen! Der Staat hat nicht die Möglichkeit. Kunst zu schaffen. Ihm bleibt es nur Vorbehalten. Aufträge zu geben, und dabei wertvolle Ansätze zu entdecken, sie von Hemmungen zu befreien und fördernd der Kunst zur Seite zu stehen. Aber es ist seine große Hoffnung, daß der Nationalsozialis
mus, der im Politischen seine einzigartig! Form gefunden hat. einmal im Geistiger und Künstlerischen seine letzte seelische Deutung erfahren wird.
Wir grüßen den Führer, dessen Jugendtraum es einmal war, zu Ihnen zu gehören, und bei Ihnen zu bleiben; der darüber hinaus aber zum genialen Baumeister des neuen Reiches wurde. Wir verehren ihn in dem begeisterten und unermüdlichen Förderer der großen Baupläne, die in ihrer Vollendung einmal unserer Zeit auch für die Jahrhun- derte das monumentale Gesicht in Stein «eben werden.
Im Geiste des Baumeisters des Dritten Reiches mögen Sie, meine Herren, an die Arbeit gehen. Der Streitder Orga- -nisationen und Cliquen ist zu Ende. Von nun ab lautet die Parole wieder: Hier gilt's der Kunst!
Ser große Festakt im MMerhaus
Die Veranstaltungen der Reichskunstkammer wurden am Montag um 10 Uhr mit einer internen Sitzung des Präsidialrates eingeleitet. Mittlerweile füllten sich die Räume des Künstlerhauses, der nunmehrigen Heimstätte der Reichskunstkammer, zum großen Festakt. Schon lange vor Beginn der Tagungsstunde hatte sich draußen eine riesige, ständig wachsende Menschenmenge angesammelt, die die Ankunft der Ehrengäste erwartete.
Kurz nach 12 Uhr betrat Reichsminister Dr. Goebbels den Saal. Mit ihm erschien Reichsstatthalter Ritter von E P P. Weiter waren an der Spitze der Repräsentanten des Staates und der Bewegung versammelt der stellvertretende Reichspropagandaleiter Fischer. Ministerpräsident Siebert, die Staatsminister Esser und Schemm und viele andere. Ihnen gesellten sich zu zahlreiche Vertreter der Kunst, der Wissenschaft und Wirtschaft.
Nach einem Musikvortrag begrüßte der Präsident der Reichskammer der bildenden Künste, Professor H ö n i g. die Erschienenen.
Kunst sei schaubar gemachte Phantasie, und ein Künstler sei um so größer, je einfacher seine künstlerischen Ausdrucksmittel seien. Unser Ideal müsse sein ein künstlerischer Geist, der ein gedankenloses Drauflosschustern unmöglich mache. Immer bleibe die Kunst das Geistessymbol für den Willen einer Nation.
Der Dank der Künstlerschaft an unseren Führer sei in folgender Adresse zusam- mengesaßt: „Anläßlich der ersten Tagung der Reichskammer für bildende Künste im Münchener Künstlerhaus begrüßen die deutschen Künstler und Künstlerinnen in tiefer Verehrung den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler als den mächtigen Schöpfer des neuen Reiches und geloben ihm unverbrüchlich treue Gefolgschaft in seinem politischen und kulturellen Ansbauwillen. Ich freue mich, der Mittler dieses Gelöbnisses sein zu dürften, tgez.) E. Hörng."
Auch unserem Führer auf dem Gebiete der Kultur, dem Präsidenten der Reichskulturkammer. Neichsminister Dr. Goebbels, gebühre der tiefempfundene Tank der Künstlerschaft, den wir mit folgender Adresse bekunden: „Anläßlich der ersten Tagung der Reichskammer der bildenden Künste im Münchener Künstlerhaus sprechen die deutschen Künstler und Künstlerinnen dem Präsidenten der Reickisknllurkammer. Reichsminister Dr. Goebbels, tiefsten Dank und
Anerkennung für die Gründung der Reichs- /ulturlammer aus. die unter seiner Führung Deutschlands Kultur zu neuem Glanze bringen möge. Als Mittler der Gefühle treuer Verbundenheit der gesamten Künstlerschast gez. E. Hönig.' ^
Irr Kamps
um die Weltanschauung
Es ist bezeichnend für die in dieser Zeit im Gang sich befindende Umwertung aller Werte, daß sich auf dem Gebiete der Weltanschauung ein neues Leben und Suchen entwickelt, das insbesondere in der Literatur einen Prägnanten Ausdruck findet. Ein Blick in die Neuerscheinungen der letzten Wochen zeigt deutlich dieses Ringen des deutschen Menschen um ein neues und tiefes religiöses Erleben.
Allen voran sei die Volksausgabe der Schriften des Meister Ekkehart gestellt, die der Eugen Diederichs-Ver- l a g i n I e n a in der hervorragenden Ueber- tragung von H. Büttner herausgebracht hat. Drese Neuausgabe ist deshalb so bedeutend, weil gerade in Ekkehart zum erstenmal der deutsche Geist der Geistesströmung des Mittelalters entgegentritt und den Kampf mit ihr aufnimmt. Alfred Rosenberg schreibt in seinem „Mythos des 20. Jahr- Hunderts: „In Meister Ekkehart tritt zuerst unbewußt der neue, wiedergeborene germanische Mensch in Erscheinung. Heute scheint es wie ein Dämmern durch das Volk zu gehen, das anzeigt, als sei es reif geworden für den Apostel der Deutschen, den heiligen und seligen Meister."
Ja, in Ekkehart tritt der deutsche Seelenmensch vor uns. in seiner ganzen Tiefe und abgeklärten Ruhe. Es ist ein Genuß, die meisterlichen Worte von den ewigen Dingen zu lesen, die Ekkehart geprägt hat und die uns das innere Rüstzeug geben zu dem Kampf um die Neuformung des religiösen Erlebens.
Beinahe noch köstlicher ist das im selben Verlag in der Deutschen Reihe erschienene Büchlein Deutscher Glaube von Meister Ekkehart. Was hier in wenigen Sätzen über deutsches GlaubenZgut gesagt ist. das spricht gerade heute so vernehmlich zu uns. daß wir immer und immer wieder davon berührt werden.
Deutsches Ringen und deutsches Fühlen tritt uns auch in einer anderen Gestalt ent. gegen, die gerade im vergangenen Jahr im Mittelpunkt des geistigen Interesses stand: Martin Luther. Rudolf Thiel hat eine Luther-Biographie geschaffen, die wirklich zum schönsten und besten gehört, was über Luther geschrieben wurde. (Paul Neff Verlag, Berlin.) Dieses Buch zeichnet sich einmal durch seine spannende Darstellung aus. Tatsächlich liest sich insbesondere der erste Teil so spannend wie ein Roman. Zum anderen aber wird uns die Gestalt Luthers dadurch nahe gebracht, daß er in diesem Werk sehr häufig selbst zu Worte kommt. Der Ausschnitt aus seinen Schriften ist überaus gut gelungen. So entsteht vor uns das Bild jenes Deutschen, der mitgeholfen hat, das Mittelalter niederzuringen, der aus seiner Zeit heraus geboren wurde und für seine Zeit neue Wege gewiesen hat.
Auf rein theologischem Gebiet bewegt sich das bei Haas und Grab Herr. Augsburg, erschienene Werk von Karl Adam: „Jesus Christus". Hier spricht der Wissenschaftler und der gläubige Katholik. Er zeichnet ein Bild von Christus, an Hand der kritisch betrachteten Evangelien, ohne
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Zeitroman von Helmut Messerschmidt
Urheber-Rechtsschutz für die deutsche AuSgab« Drei Quellen-Verlag, LünigSbrück (Sa.)
19. Fortsetzung.
Herrgott — es ist doch schön auf der Welt! Trotz allem!
Die verabredete Zeit war schon erheblich überschritten, da erklang ein Pfiff. Breden- kamp antwortete.
Dann hörte er Schritte. Worringen kam.
»Wo sind denn Theo Strötgen und Willi Barnscheid?"
Ludger Worringen schien gedrückt und verlegen. „Theo ... der muß heute mit dem Motorrad weg ... für seinen Meister."
Das kam zuweilen vor. „Und Willi?"
»Willi ... der fährt mit."
„Ach!"
Irgend etwas kam Bredenkamp merkwür- oig vor. Gewiß, die beiden fuhren gern miteinander, aber heute abend . . . seltsam! So Ivie er sie kannte, vermochte nichts sie abzuhalten, wenn eine Verabredung getroffen war. Auch Worringen machte einen eigentümlichen Eindruck.
»Was ist denn mit dir los?"
»Mt mir? . . . Mit mir ist nichts!"
»Wirklich nicht? Na gut. Planen können tRr jetzt nichts, weil wir nicht alle beisammen si"d. Ich glaube auch nicht, daß ich mich ln der nächsten Zeit am Ruhrkampf beteiligen kann: denn ich darf jetzt nicht mehr über die Brücke und habe dadurch einen täglichen Schulweg von drei Stunden. Wenn ich sechs Stunden am Tag gelaufen bin, kann ich nachher nicht mehr viel machen. Außerdem
bin ich bei Schulte-Dicckhovens nicht zu Hause und muß darauf Rücksicht nehmen."
„Hm . . ."
„Wie. Hast du was gesagt?"
„Ich? . . . Nein."
Es war Bredenkamp nicht ganz geheuer. Er kannte Worringen nicht wieder, der ihn noch vor wenigen Wochen zur Beteiligung am Ruhrkampf aufgerüttelt hatte und jetzt so müde und unentschlossen schien.
„Wenn ihr meint, vorläufig zu dritt fertig werden zu können, so bin ich euch dankbar. Ich stehe im Seminar vor der Versetzung und muß mich sehr stramm dabeihalten. Braucht ihr mich, so bin ich selbstverständlich jederzeit sofort bereit. Ihr wißt ja, wo ich zu finden bin. Allenfalls übermittelt mir Hanna eure Nachrichten."
»Hm . . ."
Bredenkamp stockte. Der Freund war ja wie umgewandelt gegen früher!
„Das wäre vorläufig alles. Noch eine Bitte: Dieser Mantel hier und der Hut gehören Albert Brinkmann. Bitte bring beides zurück. Sag, du hättest mich gestern abend vor unserer Wohnung getroffen und die Sachen zur Rückgabe von mir bekommen. Ich gehe lieber ohne, und wenn es auch noch so kalt ist. Albert, der Verräter, führt mit der Franzosenbahn. Von dem will ich nichts gepumpt haben. — So, und nun den Kopf hoch, Ludger, es wird sich alles schon wieder einrenken."
Worringen druckste und trat vor Verlegenheit von einem Bein auf das andere.
„Hast du eigentlich noch was auf dem Herzen, alter Freund?"
Endlich brach es hervor: „Ja, ja! Du . . . du bist da bei deiner Freundin und hast deine Mutter vergessen!"
„Ludger!" Betroffen trat Bredenkamp dicht vor ihn hin.
„Ja! Deine Mutter ist heute nachmittag ausgewiesen worden!"
„Ludger!!"
Sofort bereute Worringen, dem Freunde so rauh gesagt zu haben, was er ihm ganz schonend beibringen sollte. Er faßte Brc- denkamp bei der Hand und begütigte: „Mußt's nicht so nehmen, Heini, ich bin nun mal so. Ja, die Franzosen haben anscheinend erst heute mittag deinen Namen erfahren. Heute nachmittag haben sie Haussuchung gehalten. Wie ich hörte, haben sie nichts gefunden, aber deiner Mutter den Ausweisungsbefehl geschickt.
„Mutter —!" Bredenkamp war entsetzt. „Und was habt ihr gemacht?"
„Wir? Was sollen wir da machen? Ich Hab' es gleich gehört und bin erst zu Willi Barnscheid aufs Rathaus gelaufen. Der hat mich zu Theo Strötgen geschickt. Theo sollte das Motorrad von seinem Meister pumpen, und wenn das Franzosenauto mit deiner Mutter fortfährt, wollen sie hinterher, um zu sehen, wo sie abgesetzt wird, um ihr dann weiterzuhelfen . . ."
Bredenkamp fühlte sich unendlich müde. Er zog die Uhr. „Bis wann hat man . . . Frist gesetzt?"
„Bis 9 Uhr."
„Also sind sie seit zehn Minuten fort . . . Ich danke dir, Ludger. Auf Wiedersehn!"
Die Freunde trennten sich.
Schweren Schrittes, völlig zerschlagen, stapfte Bredenkamp in die Finsternis . . . *
Durch das Belgische Land jagte auf nachtschwarzer Landstraße ein Kraftwagen.
Hinterher ein Motorrad.
Hinauf, hinunter, über Berge, durch Täler.
Immer hinter dem abgeblendeten Scheinwerfer her.
Sie durchrasten schlafende Dörfer, schlummernde Städte.
Hinter Neviges plötzlich Straßensperre.
»Attention!"
Soldaten. Bajonette.
dabei die Besonderheit vieler Aufgabe auch nur einen Augenblick außer acht zu lasten, die Besonderheit, die eben in der Person des Gottes-Sohnes selbst besteht. Vor dem letzten großen Geheimnis Christus beugt sich auch der Wissenschaftler. Die Quellenkritik ist überaus gründlich und entbehrt jeglicher Effekthascherei und Sensationslust. Zudem ist das Werk so geschrieben, daß auch der Nichttheologe wertvolles Wissen daraus schöpfen kann.
Einen breiten Platz unter den Neuerscheinungen nehmen die Aussätze und Broschüren ein, die sich über die Frage Religion und Staat, Christentum und Nationalsozialismus usw. verbreiten. Vor allem ist hier die Schrift von Stadt- Pfarrer Schairer „Protestantis- mus und Nationalsozialismus" zu erwähnen, die in der Bücherreihe „Christliche Wehrkraft" bei Paul Müller, Ver - lag, München (Preis RM. 1.50 erschienen ist. In gedrängter Form wird hier versucht, Nationalsozialismus und Protestantismus einmal gegenseitig abzugrenzen, gleichzeitig aber eine feste Brücke herzustellen und den heiligen Auftrag des Protestantismus und die heilige Forderung des Nationalsozialismus eindringlich uns vor Augen zu führen. Der Verfasser bekennt sich zu einem rückhaltlosen und von tiefster Ueberzengung getragenen Ja zu dem Bunde Nationalsozialismus und Protestantismus.
„Die Revolution der Gläubi- g e n" betitelt sich ein anderes Werk, das sich mit der Frage Kirche oder Staat auseinandersetzt. Es packt die Frage von einer anderen Seite an. Wilhelm So lg er, der Verfasser des im Steuben-Verlag, Potsdam, erschienenen Schriftchens, widmet sein Werk den Kameraden von einst, von heute und von morgen. Er appelliert an diese Kameraden, die, in den Reihen der nationalsozialistischen Freiheitsbewegung stehend, eine Revolution der Gläubigen -durchgeführt haben. So wird eine Verbindung zwischen dem Frontsoldatentum und dem „Reich Gottes" hergestellt, eine Verbindung, die sicherlich sür manchen wie aus dem Herzen gesprochen sein wird.
In einem großen Gegensatz zu den seither angeführten Werken stehen die Veröffentlichungen von Pros. Bergmann-Leipzig, der unter dem Titel „Die deutsche Volkspredigt" kleine Broschüren herausbringt, die Andachten, Vorträge und Schulungsbriefe zur Deutschreligion enthalten. Bis jetzt find erschienen: „Das Geschenk aus der hohen Seele", „Deutsch-Gotteslehre" und „Von der Heiligkeit des Todes". (Je im Verlag Ferdinand Hirth, Breslau, erschienen.) Hier wird in ernstem Besinnen und in tiefster Ueberzeugung von dem gesprochen, was weite Teile unseres Volkes bewegt, es ist die Frage nach der Deutschreligion, der Religion, die der deutschen, der nordischen Art angemessen und würdig ist. Mit einer dichterisch beschwingten Sprache führt uns Prof. Bergmann in dieses Gebiet ein, wobei als angenehm empfunden wird, daß jede Gehäs. sigkeit, jede Polemik und jede Nur-Kritik hinter dem bejahenden Ausbauwillen des Verfassers zurücktritt. spa.
Oben besprochene Bücher sind zu beziehen durch die Buchhandlung G. W. Zaiser, Nagold.
Ser SWrstand ruft zur Hilfe auf: Landhelfer vor!
Ein Beamter der Grenzwache sprach deutsch:
„Bitte Ihre Papiere. Wohin fahren Sie?"
Strötgen antwortete: „Nach Solingen. Ich muß Stahlwaren holen. Ich bin Schlosser."
„Und Sie?" wandte er sich an Barnscheid.
„Ich fahre nicht gern allein", enthob Strötgen den Freund einer Antwort, „bei diesen unsicheren Zeiten, wo keine Polizei mehr da ist, da darf man sich nicht mehr allein auf die Landstraße wagen."
Prüfend blickte der Grenzbeamte die beiden an. Endlich sagte er:
„Bitte steigen Sie ab und kommen Sie mit/'
Strötgen fuhr der Gedanke durch den Kopf: Jetzt Gas geben und lospreschen! Aber dann knallten die Kerle hier. Was soll uns auch passieren? Unsere Ausweise sind in Ordnung, und wir werden doch nicht so dumm sein, irgendetwas Verbotenes bei uns zu haben . . .
„Allons!"
In einem Hause wurden sie sorgfältig untersucht. Sie mußten sogar die Stiefel auS- ziehen. Aber man fand nichts.
Als sie abfahren wollten, kam gerade der Kraftwagen zurück und stoppte.
„Los! Gas!" raunte Barnscheid dem Freunde zu.
Mit einem mächtigen Sprunge starteten sie.
Hinein ins freie Deutschland!
Nach wenigen Minuten bremste Strötgen so scharf, daß das Rad schleuderte.
An einem Baume lehnte eine weinende Frau. Ganz allein auf nächtlicher Landstraße. Weit und breit keine Menschenseele. Als sie die Fahrer sah, schrie sie laut auf vor Angst.
Sie sprangen ab: „Frau Bredenkamp?"
Tiefe Stille.
„Frau Bredenkamp!"
Jetzt waren sie bei ihr.
(Fortsetzung folgt).